Mein Engel...
Wie gerne wäre ich bei dir, in dieser kalten, letzten Nacht meines Lebens. Ach wie sehne ich mich nach deinen weichen Lippen, sanft, wie die Blütenblätter einer Rose. Nach deinem zarten, engelsgleichen Gesicht und den strahlenden blauen Augen, aus denen ich deine Gefühle lesen kann, wie aus einem Buch.
Mir ist so kalt. Kein Feuer, kein Sonnenlicht vermag mein trostloses Herz zu erwärmen, wie es deine Umarmungen und deine Küsse getan haben. Mir ist so kalt...
Weisst du noch, als wir uns das erste Mal trafen? Kannst du den Wind auch immer noch spüren, der uns sanft über unsere Gesichter strich, als wir uns im Schein des Mondes geküsst haben? Fühlst auch du noch das wilde Pochen, als wir eins wurden? Ich fühle es und je mehr ich fühle, mich erinnere, desto mehr werde ich vor Schmerz zerrissen.
Eine Welt ohne dich ist wie ein Leben in einer ewig währenden Finsternis. Dort wo kein Licht war dort, wo ich meinen Weg nicht mehr sah hast du mich geführt, mir die richtige Richtung gewiesen. Du hast unseren Pfad gezeichnet, geschrieben, ihn erschaffen und so unsere Herzen vereint.
Ich wünschte mir, ich hätte nie unseren Weg verlassen, um mich in die Wildnis zu wagen. In jene Wildnis, in der ich mich verirrte und verlor. Ich habe deine rettende Hand nicht gesehen, sie nicht wahrgenommen durch den Wunsch, der lang ersehnten Rache, die mich verschlang und mein Wesen umnebelte. Mich veränderte und verdarb.
Hass wurde von mir mit Hass erwidert. Gewalt mit Gewalt. Mit einem Schlag hatte mich meine Kindheit wieder eingeholt und vor mir schloss sich das Tor zu unserer Welt. Doch ich sah es nicht, ich war blind. Blind vor Hass. Du hast dieses Gefühl aus meinem Leben verdrängt, den Albtraum beendet und doch hat jenes Gefühl über mich gesiegt. Wieso nur, war ich so schwach?
Ich weiss es nicht mein Engel und werde es wohl nie wissen...
Dich alleine zu lassen schmerzt mich am Meisten. Dich nie wieder in meinen Armen halten zu dürfen, dich nicht ein letztes Mal küssen zu können, ist eine weitere Strafe. Sie ist die Schlimmste von Allen. In diesen dunklen Stunden quälen mich die Gedanken an dich mehr, als mein bevorstehendes Ende. Ich würde alles geben nur um dich noch einmal sehen zu dürfen. Nur noch einmal...
Verzeih mir. Verzeih mir, dass ich dich alleine lasse, in dieser grausamen Welt, doch ich verspreche dir, dass ich dich auf ewig beschützen werde. Ich werde dich auf jedem Pfad den du beschreitest begleiten. Ich bin immer bei dir, nur du wirst es nicht wissen. Doch du wirst es fühlen. Und wenn auch du am Ende deines Weges angelangt bist, werde ich dort auf dich warten und dich auf ewig halten und lieben.
Der, der für immer deine
Texte: Estefania. Tremp
Bildmaterialien: Estefania.Tremp
Tag der Veröffentlichung: 30.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch meinen treuen Lesern.