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Das lachen ist da aber wie lange noch?


,,Pack dir bitte noch ein Brot ein, ja?", schrie meine Mutter noch schnell bevor ich die Haustür zuknallte. Ich hatte nicht vor mir noch ein Brot einzupacken wieso auch? Ich hatte schließlich schon eine halbe Bäckerei auf meinem Rücken. Meine mutter hatte leider noch nicht verstanden, dass ich keine 10 mehr war sondern 15 und recht gut für mich selbst sorgen konnte.

Während ich so verträumt den Bürgersteig - vorbei an den spießigen alten Häusern - entlang lief dachte ich darüber nach wie es wäre wieder zehn Jahre alt zu sein wäre ich dann noch glücklich? Hätte ich etwas anders machen können? Blöde frage. Nein, das hätte ich nicht... niemand hätte etwas anders machen können nur er. Als ich endlich am Bunker - so nenne ich meine Schule - angekommen war wurde ich nicht wie die anderen Mädchen von meinen Freundinnen empfangen, ich hatte keine Küsschen oder Umarmungen bekommen und ich wurde auch nicht gefragt ob es was neues gäbe. Ich wurde gekonnt ignoriert. Ich lief an all diesen Leuten vorbei die glaubten das die Schule ein Laufsteg wäre, an all diesen Mädchen und an all diesen Jungen für die es nichts wichtigeres gab als gut an zu kommen. Ich wollte nie so sein oder doch? Ich hatte auf jeden fall niemals die Möglichkeit bekommen so zu sein. Ich galt schon immer als anders.

In der ersten Stunde hatten wir Mathe ich kann nicht beurteilen ob es mein Lieblingsfach ist oder nicht, wenn ich zuhören würde und dem armen Lehrer der den ganzen tag diese Affen um mich herum zähmen muss , dann könnte ich es vielleicht beurteilen. Ich beobachtete meinen Lehrer, das tat ich oft ich fand es wirklich interessant wie sie ins leere reden, wie sie bedingungslos versuchten all diese Schwachmaten für die Zukunft vorzubereiten. Außerdem sah es dann so aus als würde ich ihnen zuhören. Nach 5 weiteren stunden in denen ich meine Lehrer beobachtete durfte ich endlich raus, raus aus dem Zoo, raus in die Wildnis. In der Schule bin ich wenigstens geschützt, mir kann nichts passieren doch draußen auf der Straße wie man so schön sagt bin ich verwundbar. Ich lief wie immer den schnellsten Weg nach Hause ich machte nicht wie viele Andere noch halt an einem Kiosk oder lief einen Umweg um mit Freunden zu laufen. Die Angst, das ich jemanden treffen könnte war zu groß. Ich wollte immer alleine sein, ich fühlte mich nun mal wohl abgeschieden und allein. Ich brauchte niemandem bei dem ich mich ausheulen kann und ich brauchte auch niemanden der sich bei mir ausheulte. Oder doch?

Ich schlich mich langsam ins Haus in der Hoffnung, dass meine Mutter mich nicht hörte, aber das hätte sie wahrscheinlich sowieso nicht, wahrscheinlich lag sie wieder im Bett und wahrscheuinlich hatte sie wieder mindestens zwei Flaschen Wein getrunken. Das war normal, das war das alltägliche Leben, so spielte mein Leben... und seines auch. Ich ging in mein Zimmer, schmiss meine Tasche auf den Boden und lag mich ins Bett. Mit dem Kopf zur Wand so konnte ich mich nicht ablenken lassen so konnte ich nicht einen Handschuh sehen, dann an den Winter denken und dann daran dass er gestorben war, nie wieder kommen würde und er mich nie wieder in den Arm nehmen würde.

Die Wand war weiß, ich machte sie jeden Monat weißer. Sie sollte immer so klar und so blank bleiben wie sie nun war nicht gräulich, nicht gelblich und vor allem keine Farbe, einfach nur klaren und reines weiß. Im rest des Hauses waren die Wände farbig, wenn nicht sogar bunt.

Ich hörte Schritte, sie wurden immer lauter, dann einen lauten Schlag und ein leises stöhnen. Ich fing an zu zittern ich wusste nicht was ich tun sollte. War das meine Mutter? Sollte ich aufstehen? Ich hatte mir schon oft ausgemalt wie es wäre wenn sie eines Tages auch noch tod umfallen würde...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch Evita mein engel.

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