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Vorwort

 

Als ich vor einigen Jahren meine erste Gitarrenschule herausgab, schuf ich umfangreiches Werk. Zwar war der Zuspruch groß, doch stellte ich fest, dass viele Leute gar nicht so tief in die Materie einsteigen wollten. Sie wollten vielmehr eine einfache und anschauliche Anleitung bekommen, um relativ schnell die Gitarre in die Hand zu nehmen und ein Lied begleiten zu können.

Tiefgreifendes Wissen ist dazu nicht notwendig, es reicht zu wissen, wie Akkorde gelesen werden und wie mit der rechten Hand angeschlagen wird.

Deswegen konzentriert sich vorliegende das Buch auf das Wesentliche, es wird für den Leser übersichtlicher und die Zeit bis zum ersten Erfolg wird deutlich verkürzt.

Diese Ausgabe verzichtet auf die Einführung in Noten, Erklärungen über den Aufbau der Akkorde, auf Tonleitern oder die Töne auf dem gesamten Griffbrett und legt den Schwerpunkt auf die gebräuchlichsten Akkorde, auf Liedbegleitung, den Anschlag der rechten Hand und Tabulaturen. Als Bonus wurde im Anhang eine umfangreiche Akkordtabelle mit den gängigsten Akkorden auf dem gesamten Griffbrett angefügt. Weiterhin ist am Ende des Buches ein Link zu finden, worüber sich der Leser alle Tonbeispiele und Lieder, die im Buch vorkommen, als Zip-Datei herunterladen kann.

Vielen Dank, dass Sie mit meinem Buch Gitarre lernen möchten.

 

 

 

Grundlegendes

Die Namen der leeren Saiten

 

 

Die Gitarre hat bei Konzertgitarren sechs Nylonsaiten und bei Western- oder E-Gitarren sechs Stahlsaiten:

 

die oberste Saite heißt E
die Saite darunter A
die dritte Saite von oben D
die dritte Saite von unten G
die zweite Saite von unten H
die untere Saite E

 

Korrekterweise werden ab der dritten Saite von oben (d-Saite) Kleinbuchstaben für die Bezeichnung der Saiten verwendet. Das ist jedoch nur von untergeordneter Bedeutung und allgemein wird darauf verzichtet.

Die Namen der Saiten lassen sich mit einfachen Sprüchen leicht merken. Man fängt dabei bei der oberen Saite an und zählt dann nach unten bis zur hohen (dünnen) Saite.

 

Track 01
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)

 

E - Eine (oberste Saite)
A - alte
d - dumme
g - Gans
h - hat
e - Eier (unterste Saite)

 

Weitere Sprüche sind:

Eine alte Dame ging Hering essen
Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer
Eine alte Dame geht heute einkaufen

 

 

Die Bünde der Gitarre


Die Gitarre hat verschieden Bünde. Diese werden vom Kopf an gezählt und in römischen Zahlen notiert.


Abbildung : die ersten drei Bünde der Gitarre


So bedeutet:

I = 1. Bund
II = 2. Bund
III = 3. Bund
IV = 4. Bund
V = 5. Bund
VI = 6. Bund
VII = 7. Bund
VIII = 8. Bund
IX = 9. Bund
X = 10. Bund
XI = 11. Bund
XII = 12. Bund
usw.


Eine Konzertgitarre hat 19 Bünde. Western- oder E-Gitarren haben einige Bünde mehr. Diese Bünde werden vom Kopf in Richtung Schallloch bzw. Steg schmaler.

Viele Gitarren haben Orientierungspunkte. Diese sind entweder auf dem Griffbrett oder an dessen Seite angebracht. Allgemein wird damit der fünfte, siebente und zwölfte Bund markiert. Sie können (je nach Hersteller der Gitarre) zusätzlich auch im dritten und/oder neunten Bund zu finden sein oder ganz fehlen. Die Orientierungspunkte dienen dazu, nicht abzählen zu müssen, in welchem Bund man sich befindet, wenn man auf dem gesamten Griffbrett spielt. Anfänger werden jedoch hauptsächlich in den ersten drei, vier Bünden spielen.

 

Die Gitarre stimmen


(Wenn bekannt ist, wie eine Gitarre gestimmt wird, kann zum Kapitel „Die linke Hand“ gesprungen werden.)


Für die Stimmung können Smartphone-Apps (Suchbegriff: Guitar Tuner) oder Stimmgeräte (siehe Abbildung 2) verwendet werden.


Abbildung : Stimmgeräte


Einige Stimmgeräte bieten diverse Einstellmöglichkeiten. So kann bei manchen die Herz-Zahl geändert werden. Diese muss auf 440 Hz eingestellt sein.

Stimmgeräte sind international ausgelegt, das bedeutet, dass statt des Tones h oftmals der Ton b angezeigt wird. Die Saite ist also richtig in h gestimmt, wenn ein b angezeigt wird.

Einige Stimmgeräte haben sowohl einen Vibrationssensor als auch ein Mikrofon, um den Ton der Saite zu erfassen. Falls Sie ein Stimmgerät haben, das am Kopf der Gitarre angeklemmt wird (wie in Abbildung 2), stellen Sie es vorher (sofern nötig) auf Vibration, damit keine anderen Geräusche das Stimmen stören.

Bei einer Smartphone-App legen Sie das Smartphone vor sich hin und stellen die App, sofern es nötig ist, auf „Auto“, damit die Töne automatisch gefunden werden.

Für den Fall, dass man mit dem Stimmgerät oder der App auch andere Instrumente stimmen kann, stellen Sie es auf „Gitarre“. Da das bei jeder App und jedem Stimmgerät anders aussieht, kann hier keine generelle Aussage getroffen werden, wie etwas eingestellt wird.


* * *


Klemmen Sie nun das Stimmgerät an den Kopf der Gitarre oder starten Sie die App, und beginnen Sie mit der oberen Saite: E

Ist es eine neue Gitarre, die noch nie gestimmt wurde, wird der Ton wahrscheinlich zu tief sein. Sehen Sie am Kopf der Gitarre nach, an welcher Flügelschraube die Saite befestigt ist. Bei einer Konzertgitarre ist es in der Regel die vordere oben. Die A-Saite ist oben die mittlere Flügelschraube, dahinter die Schraube für die d-Saite. Die g-Saite wird unten ganz hinten eingestellt, die h-Saiten unten in der Mitte und die e‘-Saite unten vorn.

Die Flügelschrauben sind also im Uhrzeigersinn mit den Saiten verbunden.

Ist die Gitarre sehr verstimmt und stimmen Sie diese das erste Mal, wäre es sinnvoll, sich die Töne aller Saiten vorspielen zu lassen. Das kann mit einer anderen Gitarre geschehen, einem anderen Instrument, Sie finden die Töne im Internet oder hören sich Track 01 an. Auf diese Weise hören Sie, ob die Saite Ihrer Gitarre zu tief oder zu hoch gestimmt ist.

Ist die E-Saite richtig gestimmt, kommt die A-Saite an die Reihe. Danach die d-Saite usw. Sie können die Stimmung jederzeit überprüfen (Voraussetzung ist allerdings die richtige Stimmung der E-Saite). Wie es geht, zeigt das folgende Kapitel.



 

Überprüfen der Stimmung der Gitarre


Um die Stimmung ohne ein Stimmgerät zu überprüfen, gehen Sie folgendermaßen vor:


Überprüfung der A-Saite:


Der gegriffene Ton A im V. Bund auf der E-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben, wie die leer angeschlagene A-Saite.

Greifen Sie nun mit einem Finger der linken Hand im V. Bund der E-Saite (siehe Abbildung 3), schlagen Sie diese Saite an, und anschließend die leere A-Saite. Beide Töne klingen zwar leicht unterschiedlich, sollten aber die gleiche Tonhöhe haben.


Track 02
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)


Abbildung : der gegriffene Ton A


Abbildung : gegriffene E- und leere A-Saite


Es sollte vom Ton her kein Unterschied erkennbar sein, ob die leere A-Saite oder der gegriffene Ton im V. Bund der E-Saite gespielt wird. Beides sind dieselben Töne.

Auf diese Weise funktioniert das auch bei allen anderen Saiten.



Überprüfung der d-Saite:


Der gegriffene Ton d im V. Bund auf der A-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben, wie die leer angeschlagene d-Saite:


Track 03
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)


Abbildung : der gegriffene Ton d


Abbildung : gegriffene A- und leere d-Saite



Überprüfung der g-Saite:


Der gegriffene Ton g im V. Bund auf der d-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben, wie die leer angeschlagene g-Saite:


Track 04
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)


Abbildung : der gegriffene Ton g


Abbildung : gegriffene d- und leere g-Saite



Überprüfung der h-Saite:


Der gegriffene Ton h im IV. Bund (!) auf der g-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben, wie die leer angeschlagene h-Saite:


Track 05
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)


Abbildung :der gegriffene Ton h


Abbildung : gegriffene g- und leere h-Saite



Überprüfung der e‘-Saite:


Der gegriffene Ton e‘ im V. Bund auf der h-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben, wie die leer angeschlagene e‘-Saite:


Track 06
(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)


Abbildung : der gegriffene Ton e'


Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 01.11.2015
ISBN: 978-3-7396-2115-9

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