„Theresia, wo bleibst du denn?“
Die Stimme, die ich jeden Tag seit so vielen Jahren höre, dröhnt in meinem Kopf wie Hammerschläge. Ich blicke in den Spiegel. Theresia Schmieden. 63 Jahre. Ich schminke mir die Lippen. Ich wähle eine dezentere Farbe. Knalliges Rot kann ich nicht mehr tragen, meint mein Mann. Schließlich bin ich ja keine zwanzig mehr. Recht hat er. Ich ziehe die goldene Halskette an. Doch es ist kein echtes Gold, sondern nur Modeschmuck. Den Unterschied merkt sowieso niemand, hat mir mein Mann versichert, als er sie mir vor dreiundzwanzig Jahren zum Geburtstag schenkte. Ich muss mich beeilen, sonst kommen wir meinetwegen noch zu spät zur Feier. Das wäre sehr peinlich für ihn. Ich öffne die Badezimmertür und streife am Türrahmen entlang. Ich zucke kurz zusammen. Das hat wehgetan. Ausgerechnet auf einen meiner blauen Flecke! Wann hatte ich das letzte Mal keine gehabt? Mein Körper sieht wirklich schlimm aus. Kein Wunder, dass Hartmut nicht mehr mit mir schlafen will. Daran hab ich mich schon lange Jahre gewöhnt. Er wird wohl Ersatz haben. Wer kanns ihm verübeln? Ich war noch nie gut im Bett und ich brauche es auch nicht. Bei Männern ist das etwas Anderes. Die können noch bis ins hohe Alter. Das ist also schon biologisch festgelegt.
„So, ich bin fertig.“, sage ich.
„Ich auch. Fix und fertig. Mit den Nerven. Los, jetzt setz dich schon mal ins Auto, sonst kommen wir noch zu spät. Das würde meine Mutter sehr kränken. Schließlich ist es ihr Neunzigster. Viele Menschen werden nicht einmal so alt, also sollten wir dankbar sein.“
Ich setze mich ins Auto. Er hat Recht. Meine Eltern starben beide vor ihrem siebzigsten Geburtstag. Wie lange ich wohl noch habe?
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Schwiegermutter.“
Die alte Frau lächelt mich an, als wüsste sie nicht, wer ich bin. Und vielleicht weiß sie es auch wirklich nicht mehr. Die Diagnose wurde vor zwei Jahren gestellt. Alzheimer. Seitdem konnte man ihr tagtäglich dabei zusehen, wie es mit ihr bergab ging. Sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt bei uns zu Hause gewohnt. Und das sollte sie auch weiterhin. Ich konnte sie ja schließlich pflegen, denn als Hausfrau hab ich erstens genug Zeit, und zweitens bin ich sowieso den ganzen Tag zu Hause. Ich versuchte auch mein Bestes und es ging ganz gut, bis zu einem Tag. Ich war nur ganz kurz zum Bäcker gegangen. Der ist nur hundert Meter von dem Haus meines Mannes entfernt. Ich dachte, meine Schwiegermutter würde schlafen. Doch das war ein Irrtum. Während ich weg war, war sie aufgewacht und war zum Herd gegangen. Sie stellte die Herdplatten an und verbrannte sich beide Hände. Sie musste ins Krankenhaus. Mein Mann war natürlich sehr wütend über meine Nachlässigkeit. Da konnte man es verstehen, dass es mit ihm durchging und ihm ein paarmal die Hand ausgerutscht war. Eigentlich war ich ja selbst Schuld. Es war immer meine Schuld. Ich war aber auch so tollpatschig! Ich ließ teures Geschirr fallen, Kleidung einlaufen oder verbrannte das Essen. Oder war nicht rechtzeitig fertig, wegen meiner Trödelei. Der Vorfall mit meiner Schwiegermutter hatte auf jeden Fall noch weitere Konsequenzen. Schweren Herzens musste sich Hartmut dazu entschließen, sie in ein Pflegeheim zu geben, denn mir konnte man sie natürlich nicht mehr anvertrauen.
Ich sehe mich im kleinen Zimmer des Pflegeheims um. Die beiden Brüder meines Mannes, die Ehefrau des Einen von ihnen sowie die Schwester meines Mannes mit ihrem Gatten, waren anwesend. Ich hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu ihnen gehabt. Aber ich mochte sie auch nicht besonders. Ob sie meine Abneigung gespürt hatten? Vielleicht hätte ich etwas mehr auf sie zugehen sollen.
„Alles Gute, Mutter.“, gratulierte sie mein Mann und umarmte sie kurz. Geschenke gab es keine für sie. Schließlich hätte das sowieso keinen Sinn gehabt. Sie hätte sie sofort wieder vergessen. Mein Mann schien Tränen in den Augen zu haben. Es nahm ihn alles wohl sehr mit. Ich verstehe ihn. Ich muss manchmal auch noch weinen, wenn ich an meine Eltern denke. In den Jahren seit der Hochzeit verlor ich immer mehr den Kontakt zu ihnen. Ich weiß, sie wohnten zweihundert Kilometer weit weg, und es war sehr anstrengend für meinen Mann, wenn er soweit fahren muss, besonders je älter er wird. Schließlich ist er inzwischen schon 64 Jahre alt. Da kann man nicht mehr so, wie man will. Außerdem war es oft auch sehr heiß, oder es war Regen oder glatt oder zugeschneit. Trotzdem ist es schade. Ich habe sie so vermisst. Ich vermisse sie immer noch. Zu meiner einzigen Schwester habe ich nicht viel Kontakt. Hildegard wohnt schließlich auch ziemlich weit weg. Anfangs habe ich immer viel mit ihr telefoniert, doch das konnte ich natürlich nicht dauernd tun, denn die Telefonrechnung war ziemlich hoch gewesen. Und so hab ich dann das Telefonieren aufs Wichtigste beschränkt. Und jetzt habe ich eigentlich schon ewig nicht mehr angerufen. Manchmal ruft sie an, aber ich kann dann nicht lange reden. Ich habe viel zu tun. Und wenn mein Mann da ist, versuche ich das Gespräch möglichst abzukürzen. Er mag es nicht so, wenn ich zu viel telefoniere, und mit Hilde konnte er sich noch nie so recht anfreunden. Ich weiß auch nicht, woran es lag, doch ich vermute, der Auslöser war der Tag, als Hilde meinen Mann angeschrien hatte, weil ihr nicht gefiel, wie unsere Ehe verlief. Sie hätte sich nicht einmischen sollen. Es ging sie nichts an und es hat alles nur noch schlimmer gemacht.
Hartmut gibt seiner Mutter etwas Wasser zu trinken. Sie wurde immer gut von ihrem Sohn behandelt. Obwohl sie mich nicht sehr gut behandelt hatte. Aber schließlich war es seine Mutter. Natürlich vergöttert er sie. Tun das nicht alle Männer? Meine Schwiegermutter schläft langsam ein. Das ist schon öfter geschehen. Wenn man alt wird, wird man auch sehr müde.
„Komm, Theresia, wir fahren.“
„So schnell, Hartmut?“
„Ja, du siehst doch, dass sie schläft! Wir sollten sie alleine lassen.“
„Ja, da hast du recht. Sie braucht bestimmt viel Ruhe.“
Es war der nächste Tag. Ein Sonntag. Hartmut hatte frei und schlief sich aus. Kein Wunder nach der harten Arbeit, die er täglich verrichten musste. Hartmut arbeitete in einem Büro. Bald würde er in Pension sein. Dann würde er endlich Erholung finden. Ich war inzwischen schon aufgestanden. Die Hemden mussten noch gebügelt werden. Ich hatte gerade angefangen, als das Telefon klingelte. Wer war denn das schon so früh? Ich stellte das Bügeleisen ab und ging zum Telefon. Hoffentlich würde Hartmut nicht davon aufwachen. Schnell nahm ich ab.
„Schmieden.“, meldete ich mich. Am anderen Ende war das Pflegeheim. Heute morgen hatten sie entdeckt, dass Hartmuts Mutter verstorben war. Sie war friedlich eingeschlafen und hatte wahrscheinlich keine Schmerzen. Oh Gott. Ich wusste, eines Tages würde der Tag kommen. Wie sollte ich das nur Hartmut beibringen? Er hing doch so an seiner Mutter! Ich legte wieder auf.
„Theresia, wer war das?“
„Das... Das war das Pflegeheim. Deine Mutter... Deine Mutter ist während der Nacht verstorben.“
„Eines Tages musste es ja passieren. Ich werde mich um die Beerdigung kümmern.“
Ich konnte es nicht fassen. Er schien es sehr gelassen aufzunehmen. Oder war das nur der erste Schock? So war es bestimmt. Ich selbst schien auch unter Schock zu stehen. Ich musste mich erst einmal aufs Bett setzen.
„Es ist kalt. Ich geh mal Holz hacken.“, meinte Hartmut und verließ das Zimmer.
Völlig entkräftet von der schrecklichen Nachricht ließ ich mich nun ganz aufs Bett sinken. Mein Blick fiel auf eine Packung Tabletten, die aus der Schublade von Hartmuts Nachtschränkchen lugte. Ich kannte sie nicht. Hatte der Arzt Hartmut ein neues Medikament verschrieben? Warum hatte er nichts davon erzählt? Noch in Gedanken nahm ich die Packung in die Hand. Ich stutzte. Das war eine Packung Schlaftabletten. Hartmut nahm Schlaftabletten? Unmöglich. Ich war mir zu Hundert Prozent sicher, dass mein Mann mindestens ein Medikament nahm, welches sich nicht mit Schlaftabletten zusammen einnehmen ließ. Ich öffnete die Packung. Kein Zweifel, die Packung war angebrochen. Ich verstand es einfach nicht. Dann keimte in mir ein schrecklicher Verdacht auf. Aber das konnte doch nicht sein! Als er seiner Mutter gestern Abend etwas zu trinken gab, da... Deshalb war er auch heute so gefasst, und hatte sich gestern so schnell verabschiedet! Das konnte doch nicht sein! Wieso sollte Hartmut seine eigene Mutter töten, wo er sie doch so sehr liebte? Das konnte nur ein Irrtum sein. Aber wie erklärten sich dann diese Tabletten?
Ich hörte, wie Hartmut seine Axt an die Wand hing. Es war eine besondere Axt. Er hatte sie auf einer speziellen Messe für Messer und ähnliche Gegenstände erstanden gehabt. Dann trat er ins Schlafzimmer. Sein Blick fiel auf die Tablettenschachtel in meiner Hand. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er wurde wütend.
„Was schnüffelst du in meinen Sachen herum?“, schrie er mich an und riss mir die Packung aus den Händen.
„Es tut mir Leid. Ich hab nicht geschnüffelt. Ich habs nur zufällig entdeckt.“
„Man entdeckt Dinge nicht zufällig!“
„Bitte, Hartmut. Ich habe einen ganz schrecklichen Verdacht. Bitte, sag, dass er nicht wahr ist.“
„Du hast einen Verdacht? Was spinnst du dir denn da schon wieder zusammen?“
„Diese Tabletten... Hast du damit etwa deine Mutter...“
Seine Augen verengten sich. „Wie kannst du es wagen, mir so etwas zu unterstellen?“
„Dann stimmt es also nicht?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Natürlich nicht! Was du dir immer einbildest.“
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Es war also nur ein dummes Missverständnis. Das kam eben davon, wenn ich zu voreilig Schlüsse zog. „Was bin ich erleichtert! Tut mir Leid, dass ich so etwas Schreckliches gedacht habe, aber für wen sind denn diese Tabletten?“
„Für mich natürlich. Ich kann sehr schlecht einschlafen, das weißt du doch. Ich reg mich während des Tages einfach zu viel auf, und das kann ich am Abend nicht einfach vergessen.“
„Aber du darfst keine Schlaftabletten nehmen. Das verträgt sich mit deinen anderen Medikamenten nicht.“
„Ich... Natürlich verträgt sich das! Was redest du für einen Müll?!“
„Oh Gott!“, schrie ich in Panik auf. „Du hast sie doch umgebracht! Oh Gott!“
Er stürmte auf mich zu und legte mir die Hand auf den Mund. „Bist du wohl ruhig! Was, wenn das jemand mitkriegt?“
Mit Tränen in den Augen fragte ich: „Wieso hast du das getan? Ich versteh das nicht! Du hast sie doch so sehr geliebt!“
„Eben darum. Sie hat ja sowieso nichts mehr mitgekriegt. Es war eine Erlösung für sie.“
„Ich glaub es einfach nicht. Sie hätte doch weiter in ihrem Pflegeheim bleiben...“
„Pflegeheim, Pflegeheim! Weißt du, wie teuer das ist? Wenn sie noch ein paar Monate da drin geblieben wäre, wäre von ihrem Geld bald nichts mehr übrig!“
„Oh Gott! Wegen dem Geld...“
„Herrgott nochmal, Theresia! Natürlich nicht wegen dem Geld. Aber sie hat doch nichts mehr davon. Und auch nichts mehr vom Leben. Das war doch eine Erlösung für sie!“
Ich hörte ihm gar nicht mehr zu sondern sagte leise unter Tränen vor mich hin. „Du bist... Ein Mörder.“
Erst als ich mit dem Kopf an die Wand knallte, spürte ich auch den Schlag seiner Hand auf meiner Wange. Dann schrie er: „So was will ich nie wieder hören! Das war kein Mord! Das war Sterbehilfe. Sie hätte es so gewollt.“
Bist du dir da so sicher, hätte ich beinahe gesagt, doch ich hatte gelernt und war ruhig.
„Zwanzig Tabletten, nur zwanzig Tabletten, und alle Probleme waren gelöst. Kannst du dir vorstellen, dass es so einfach war? Sie kann nichts mehr mit dem Geld anfangen aber wir können es brauchen. Wir leben noch, ihr Leben war schon vor zwei Jahren vorbei. Eigentlich ist es deine Schuld. Hättest du besser auf sie acht gegeben, dann hätten wir sie nicht ins Heim geben müssen und sie würde noch leben.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „So, ich kümmer mich jetzt um die Formalitäten, und du machst inzwischen das Mittagessen. Und wasch dich, verdammt nochmal. So verheult wie du bist, muss man sich ja regelrecht schämen.“
Langsam stand ich auf. Ich begab mich auf den Weg zur Küche, um mit dem Kochen anzufangen.
Es war der Tag der Beerdigung. Meine Schwester hatte über Umwege davon erfahren, und war deshalb auch gekommen. Von mir wusste sie es nicht. Schließlich brauchte sie es nicht zu wissen, meinte mein Mann, und so unterließ ich es, sie anzurufen. Hilde kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
„Resi...“ Ich erwiderte ihre Umarmung. Es tat so gut, von jemandem verstanden zu werden.
Sie sah mich an. Das Make-up konnte sie nicht täuschen. „Resi, was ist denn mit dir passiert? War das etwa... Oh Gott, er hat es wieder getan. Du hättest ihn verlassen sollen, als ich es dir geraten habe. Warum bist du denn immer noch bei ihm?“
„Ich kann ihn nicht allein lassen. Wir sind schon so lange zusammen. Gerade jetzt braucht er mich.“
„Nein, Resi.“ Hilde sah mich eindringlich an. „Er ist ein Arschloch und er hat dir dein ganzes Leben versaut. Nimm es dir wieder! Ich kann dir helfen. Ich kenne einen guten Anwalt. Der hat mir damals auch bei meiner Scheidung geholfen. Doch mein Mann war einfach ein Idiot. Was deiner hier abzieht, ist kriminell! Körperverletzung ist ein Strafdelikt. Zeig ihn an!“
„Nein, ich kann nicht. Es geht einfach nicht.“
„Pass auf. Du zeigst ihn an, lässt dich scheiden, und dann machen wir zusammen eine Senioren-WG auf. Das ist in. Und wir werden soviel Spaß zusammen haben, das glaubst du gar nicht. Wie in alten Zeiten. Du musst endlich wieder anfangen zu leben!“
Ich weiß, sie hat Recht. Ich weiß schon gar nicht mehr, was es heißt, zu leben. Doch jetzt kommen mir wieder die alten Erinnerungen in den Sinn. Waren das schöne Zeiten! Zusammen mit Hilde haben wir die Stadt unsicher gemacht. Nichts im Vergleich zu dem Dorf hier, wo ich nun wohne. Doch was soll ich tun? Wenn ich ihn verlasse, wird er mich umbringen. Im gleichen Augenblick, als ich diesen Gedanken dachte, wurde mir bewusst, dass er wahr war. Ich wollte schon einmal die Scheidung. Doch da hat er mich so zusammengeschlagen, dass ich ins Krankenhaus musste. Hinterher hat er sich entschuldigt und erklärt, dass er nur Angst habe, mich zu verlieren. Es musste tatsächlich Schluss sein! Ein für allemal!
„Hilde, ich werde dich bald anrufen.“
„Was soll das heißen?“, fragte sie mich verwirrt.
In diesem Moment kam Hartmut. „Komm, Theresia, es wird Zeit.“
„Ja, das wird es.“
Ich werde ihn umbringen. Mein Entschluss steht fest. Wie war das nochmal? Zwanzig Tabletten, und alle Probleme sind gelöst? Es ist ganz einfach? Hoffentlich. Die Tabletten würde ich zerkleinern und ihm morgens in den Kaffee mischen. Ich ging ins Schlafzimmer und zog Hartmuts Schublade auf. Die Tabletten waren weg! Natürlich. Wieso sollte er so dumm sein, und sie dort liegen lassen? Ich müsste mir selbst welche besorgen. In der Apotheke. Doch das würde noch so lange dauern. Solange konnte ich nicht mehr warten. Buddha sagte mal, es gäbe nur eine Zeit, in der es wesentlich wäre, aufzuwachen, nämlich jetzt. Recht hat der Mann. Jetzt ist die Zeit gekommen. Mein Mann war im Keller. Ich ging ins Wohnzimmer und nahm die Axt von der Wand. Sie war schwer, doch ich spürte es in diesem Moment nicht. Für mich war sie federleicht. Ich ging langsam die Treppe runter. Hartmut schaute gerade in der Gefriertruhe nach, welches Fleisch morgen gekocht werden sollte. Es war egal. Ich hob schnell die Axt und ließ sie niedersausen. Sie traf Hartmut in der Schulter. Sie drang erstaunlich tief ein. Das Blut spritzte. Mein Mann schrie auf. Ich zog die Axt schnell heraus, nahm kräftig Schwung und traf ihn seitlich am Hals. Das Blut quoll nur so hervor. Noch nie hatte ich solche Befriedigung bei einer Tätigkeit verspürt. Mein Mann sank langsam nach hinten und auf den Boden. Noch einmal hieb ich auf ihn ein, dieses Mal in den Brustkorb und danach noch ein letztes Mal auf seinen Schädel. Als ich sicher war, dass Hartmut tot war, stellte ich die Axt auf den Boden. Eine Axt im Hause erspart den Scheidungsrichter. Den werde ich nicht mehr brauchen, doch einen Anwalt. Ich hoffte, dass Hildes Anwalt wirklich so gut war, wie sie erzählt hatte.
Texte: Johannes Quinten
Bildmaterialien: Johannes Quinten
Tag der Veröffentlichung: 21.05.2015
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