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Kapitel 1


Mission Ausbruch hatte so eben begonnen. 
"Ok, Mum, ich fahr dann jetzt zu Marianne", log ich.
"Jaah, tu das Schatz, viel Spaß, und ich hoffe sie bringt dir Mathe bei", rief meine Mum aus der Küche.
"Jaah... Bestimmt." Ich hatte meiner Mum erzählt, dass ich heute Nacht bei Marianne, der absoluten Streberin der Schule, übernachten würde und sie hatte es tatsächlich geglaubt.
Als Tausch, dass Marianne mich nicht aufliegen lässt, hatte ich ihr ein paar meiner alten Klamotten überlassen, damit sie auch mal "cool" war. Ja, das würde sie ganz bestimmt, in meiner alten, gelben Hose und den schönen Wanderschuhen, die mein Vater mir angedreht hatte. Ich grinste in mich hinein. Ich konnte tatsächlich en bisschen fies sein. Sowas war halt meine Definition von fies.
Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel.  Ich trug eine ärmellose, schwarze Bluse, die ich in meine helle Skinny Jeans gesteckt hatte. Ich wollte nichts überstürzen und hatte deswegen, sicherheitshalber, ein schwarzes Top drunter gezogen. Und endlich war es soweit. Der Tag war gekommen an dem ich nach langer Zeit des Wartens, meine schwarzen Paul Green High Heels einweihen konnte. Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich mich richtig schick gemacht; ein schönes Outfit rausgesucht, mich dunkler geschminkt, und meine Haare fielen in leichten Wellen über meine Brust. Ich machte noch eine Art Diven-Pose, die daraus bestand, dass ich meinen Kopf zur Seite neigte, meine Hüfte bewegte und meinem Spiegelbild einen süßen Kussmund zeigte. Zum Glück war es bei uns Ende Mai schon warm genug, und ich brauchte keine Jacke anziehen.
Ich verabschiedete mich noch einmal und stürmte dann zur Tür raus.  Die Party war nicht weit entfernt, vielleicht drei Minuten zu Fuß. Ich war nicht eingeladen, aber Debbie hatte mir erzählt, dass quasi die ganze Schule dort war. Kurz vor dem riesigen Grundstück der McSanders, dessen Sohn die Party veranstaltete, zückte ich mein iPhone 3GS (ja etwas veraltet, tut mir leid aber wir gehörten noch nie zu den Superreichen) und rief Debbie an.
"Hey", nahm diese ab, und ich musste feststellen, dass sie schon leicht angetrunken klang.
"Hi. Ich wollte nur fragen wo du bi-..."  Meine Frage hatte sich in diesem Moment erledigt. Ich stand jetzt kurz vor dem Gartenzaun, und erkannte von weitem, dass sich ein dunkelhaariges Mädchen, auf einer Art Tisch räkelte, und sie von irgendwelchen Typen mit Sekt begossen wurde. Das Handy in ihrer Hand, war der eindeutige Beweis: Das war Debbie.
Ich seufzte und rannte auf sie zu. 
"Debbie, was zur Hölle?!", brachte ich nur raus.
Sie lachte nur laut, stand auf und drückte mir ein Bier in die Hand.
"Amüsier dich doch einmal Fiona", sagte sie und belächeltete mich mitleidig.
Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Demonstrativ leerte ich meine halbe Bierflasche auf Ex, doch als ich weiter trinken wollte, wurde es plötzlich still. Ich drehte mich um und sag dass eine Gruppe junger Männer, alle um die 20, lässig durch die Menge gingen. Allen voran ein Typ mit braunen Haaren und ebenso braunen Augen. Er trug eine Sonnenbrille und eine Lederjacke.
"Wer ist das bitte?" flüsterte ich zu Debbie.
Sie sah mich erschrocken an.
"Das? Das ist D."
Ich schaute ihn skeptisch an.
"Er ist so heiß, aber so kriminell", zischte Debbie.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner aller aller aller besten Freundin Melanie ♥♥♥

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