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Sie fragen sich bestimmt, was will die Autorin uns mit dem Riesenrad sagen. Es ist halt eine Leidenschaft von mir. Ich fahre gern in einer Gondel und schau mir die Welt entspannt von oben an. Außerdem erinnert mich das alles an meine Kindheit.



Zunächst will ich mal klarstellen, daß ich nichts von meiner Kosmetikerin will. Bei unserem gemeinsamen Urlaub auf den Malediven hatte Susi, so heißt meine Freundin mit dem sicheren Händchen für Schönheit und so, kaum ein Chance bei Peer unserem Tauchteacher. Mir schreibt er heute noch. Die Arbeit in unserer Agentur ist ganz schön stressig geworden. Bernd, unser Boss, erwartet jetzt sogar von mir, daß ich Briefe am Rechner schreibe und das Telefon bediene. Eins würde ja auch reichen, denke ich. Dazu kommt ja auch noch Kaffeekochen und so. Aber er ist großzügig zu mir und schenkt mir jeden Monat einen schönen Ring. Außerdem darf ich an drei Nachmittagen meiner Wahl ins Sonnenstudio, zum Friseur bzw. eben zu Susi. So` n Chef such dir mal heute.
Ach ja, Rummelverrückt bin ich auch noch.
Manchmal renne ich sogar über Rummel, wenn die noch gar nicht auf haben.
Da erspart man sich manche Mostrichflecken auf der Garderobe. Die Leute sind ja so unvernünftig.


Aber ich wollte ja vom Kosmetiksalon erzählen.
Ohne meinen Mascara bin ich nur ein halber Mensch.
Ich genieße jede Sitzung im Schönheitssalon wie Sex mit Udo.
Bei meiner Haut, sagt meine Kosmetikerin, muss ich correctiv Powder ohne Ende auftragen. Sonst ist sie eigentlich nett zu mir und stellt mir jedes Mal unaufgefordert
einen latte machiato auf den Beistelltisch. Jetzt hat sie mir mitten beim Lipglossauftragen eine Story erzählt:
Elvira, die Tussi aus der Bahnhofstraße hatte nach dem Aufspritzen ihrer Lippen einen Botoxunfall. Sie wolle den Arzt verklagen.
Mir hatte Elvira noch letzte Woche erzählt, der Schönheitschirurg wolle sie heiraten.
Ich fühle mich voll hintergangen und megamäßig verraten.


Bernd sagte heute zu mir, ich solle mein verrücktes Leben aufschreiben. So ein Stuß!
Dann ist es doch meist schon vorbei.
Aber jetzt, wo es in der Agentur kaum noch Aufträge gibt, klapper ich eben mein Leben in die Tasten.

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Tag der Veröffentlichung: 19.08.2009

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