Verwandtschaft "Nein Danke"
von
Anke Binkhoff
Kapitel 1
Gefälligkeiten
Kapitel 2
Geburtstage und andere Katastrophen
Kapitel 3
Geschenke
Kapitel 4
Wahrheiten
Kapitel 5
Lügen
Kapitel 6
Die Erben
Kapitel 7
Kinder
Kapitel 8
Der Zuwachs
Verwandtschaft was bedeutet das?
Die Verwandtschaft auch gemein als Familie bezeichnet, ist der Personenkreis dem wir durch unsere Geburt zugewiesen worden. Ein Umstand der sich unserer Kontrolle entzieht. Stellen wir uns doch mal vor, man könnte bereits vor der Geburt einen Antrag auf Zuteilung stellen, wo würde das hinführen? Nun ja, so bleibt uns halt nichts anderes übrig, als dies erst einmal zu akzeptieren.
Was bedeutet das für uns?
Es gibt hier nun zwei Möglichkeiten:
Wir haben es gut getroffen, was wir jedem wünschen, denn wer möchte nicht glücklich sein?
Oder
Wir haben mit unserer Familie sprichwörtlich ins Klo gegriffen, was wir niemandem wünschen.
Was auch immer es für den einzelnen bedeutet, eines ist jedoch klar, das es hier um das Leben der Erwachsenen geht, als Kind hat man diese Wahl kaum.
Jedoch als Erwachsener, gibt es immer Mittel und Wege mit gewissen Umständen umzugehen. Alles eine Sache der persönlichen Einstellung. Wie immer auch diese Einstellung sein sollte, es muss hier jeder selbst entscheiden, wie er die Verwandtschaft sehen will.
Ob als:
Segen oder Fluch
Wofür Sie sich auch entscheiden, stehen Sie dazu.
Um Ihnen zu erklären, was ich damit meine, hier einige Erläuterungen dazu. Was immer Sie davon halten oder beherzigen wollen, überlasse ich selbstverständlich Ihnen. Vielleicht finden Sie hier etwas Bekanntes wieder oder entdecken etwas völlig neues.
Viel Spaß beim Lesen!
Gefälligkeiten
Gefälligkeiten für die Verwandtschaft, diese sind ja etwas Selbstverständliches, oder? Ein Umstand den schon den genügsamsten Menschen in die Obhut eines Therapeuten gebracht hat. Sie halten mich für verrückt, dann halten Sie sich doch einmal den letzten Anruf eines Verwandten mit der Bitte um eine Gefälligkeit vor Augen, dieser könnte so abgelaufen sein:
Es ist Freitagabend Sie freuen sich aufs Wochenende, endlich mal wieder einen Tag im Bett, ein Buch lesen, doch es kommt anders.
Das Klingeln des Telefons reißt Sie aus Ihren Wochenendträumen. Sie gehen ran (hätte ich es doch bloß gelassen), der Smalltalk beginnt.
Schritt 1 Interesse heucheln
Wie geht es Dir?
Alles in Ordnung?
Was macht die Arbeit?
Hier geht es in erster Linie darum Ihnen zu vermitteln, dass man sich für Sie und Ihre Belange interessiert, doch Vorsicht! Die Antriebsfeder ist lediglich Eigennutz.
Schritt 2 Angriff vorbereiten
Auf Dich ist immer Verlass.
Ich bin so froh, dass ich Dich habe.
Für Dich würde ich alles tun.
Spätestens hier sollten Ihre Alarmglocken läuten, es beginnt der Prozess des Weichkochens. Alles nur Berechnung, oder?
Ich weiß, natürlich denkt man von den Verwandten nicht schlecht. Pfui!
Schritt 3 Die Falle schnappt zu
Hast Du morgen Zeit?
Ich weiß nicht, wollte einen ruhigen Tag einlegen.
Ach Bitte, komm doch.
OK, ich komme.
Super und wenn Du schon mal da bist, kannst Du mir helfen.
Verloren!
Nun haben Sie den Salat, da wir in der Regel doch alle gute Menschen sind (meistens jedenfalls, wir sind doch Optimisten) werden wir natürlich helfen. Wenn es jedoch darum geht, den hier erwiesenen Gefallen zu erwidern, haben sie plötzlich alle keine Zeit. Ihre gute Tat ist glatt vergessen, wie unhöflich. Seien wir doch einmal ehrlich, für andere etwas zu tun ist ja löblich, doch wenn es immer nur einseitig ist, weil die so auf Hilfsbereitschaft pochende Verwandtschaft plötzlich für Sie keine Zeit hat, kann einen dieser Umstand zu Verzweiflung bringen. Doch es gibt immer Mittel und Wege dies zu ändern, alles eine Sache der Erziehung. Es ist tatsächlich möglich selbst die nervigsten Verwandten mit etwas Fantasie und Geschick zu neuen Erkenntnissen zu bringen.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Anke Binkhoff
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2019
ISBN: 978-3-7487-1826-0
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