SPHINX
Wenn Sphingen träumen,
träumen sie vom Mond
Wenn Sphingen träumen
weilen sie bei uns
Wenn Sphingen träumen
wollen sie nicht fort
Wenn Sphingen träumen
sind sie GANZ.
ROSENASCHE
So flüchtig wirst Du sein wie Rosenasche,
auf deiner alten Haut......
du bist in meine Hölle eingedrungen,
in ein verbotnes Land...
und welch Gewand du tragen magst...
ein Kleid der Engel oder nicht,
dein Blick wird brechen unter meiner Hand,
vergessen wirst du sein.
SPIEGEL
Ich baue dir...
ein Haus aus lauter Spiegeln,
wachsen wird es bis zum Horizont.
Du wirst dich sehn in allen Fenstern,
und spielst ein Einpersonenstück...
du wirst hingerissen sein, von deinem
Gegenüber,
das nichts ist als ein flacher Traum..
in tausend Prismen tanzt an vielen Fäden,
ein müder Spiegelzombie ewig
den Pas de Synchronisation.
DER MOB
Gemessenen Schrittes - gemessen woran -
geht er auf den Platz der Säulen zu,
zeichnet vorab Kreidelinien auf das Pflaster-
vor Freude zittert er.
Seine Zeit wird wieder kommen, fast ist sie
da-
er zieht ihn enger um sich,seinen
Mantel-
den neidgrünen galligen Fetzen
mit dem ängstlichen Geruch den er so
liebt,
er wartet auf seine Stunde-grinsend und
geil,
er weiß wie leicht man Seelen tötet -
der Mob.
GLASHARFE
Auf welken Blättern stehen vier Stühle
zum Gesang einer Harfe aus Glas,
deren Lied wie eine Klinge blitzt
und die inmitten von Steinen steht.
Sie drängt ihre Klänge durch das Geröll hindurch-
und die Stühle beginnen den Tanz.
Sie steht auf der Treppe mit geschlossenen Augen,
und hört wie der erste von vieren zerbricht.
JAHRE
Frauen suchen unter Stühlen
nach verlorenen Jahren,
Hände sind nicht blind,
aber sie könnten gefesselt werden,
damit sie nicht tasten können
unter dem Körper,
damit sie nicht finden
die Zeiten die man verlor,
die das Gesicht nicht sieht,
weil es nach vorn
gerichtet ist,
auf ein Leben
das es nicht gibt.
NACHT
Frühe Nacht,
mitten im Nichts,
zeitlose Welt,
nebliger Weg.
Toddunkles Herz,
einsames Sein,
trauriges Wissen,
verwundeter Geist.
Schlaf vor der Zeit,
Lachen im Tal,
Wehegeschrei
um jeden Tag.
Töchter
Ich wußte nicht,
wie oft man sterben kann
in hundert Stunden,
vergessen hatte ich,
wie weh verlassenwerden tut,
und wie man aufrecht steht
mit soviel Wunden
und Angst und Schmerz und heißer
Wut
Doch Amazonen fallen nicht so
leicht,
so schnell geht´s nicht an´s
Sterben,
Wie die Kraft der Mutter uns
erreicht
werden wir ihr ihre Stärke
erben.
Kristall
Wenn Du in die Kugel starrst,
was siehst Du dann für Schemen,
welche Bilder tauchen auf.
Ist mein Gesicht darunter, oder Deins..
wenn sich der Nebel lichtet,
siehst Du einen Pfad, eine Klippe oder Berg..
liegt auf dem Weg ein Schlüssel.
steckt im Fels ein Schwert,
zucken Blitze oder ist die Welt in Licht getaucht,
spürst Du das Morgen,
oder fällt Dein Ich
in die Vergangenheit....
sprich es aus, es kann ein Zeichen sein
daß wir Verwandte sind.
Tag der Veröffentlichung: 16.03.2009
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