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Prolog

PROLOG

 

You say you love rain, but you  use an umbrella to walk under it.

You say you love the sun, but you seek shade when its shining.

You say you love wind, but when it comes you close the window.

That´s why I´m scared when you say you love me.

 

 

Ich würde am liebsten in einem dunklen Raum sitzen und nie wieder hervorkommen. Wie konnte eine Wende mein Leben so auf den Kopf stellen. Mich so verwirren und verletzt zurücklassen. Ich hatte doch alles, was sich der Mensch wünscht. Meine Finger fuhren durch meine Haare und nahmen ein paar Strähnen mit. Ich hatte endlich Urlaub und hatte Zeit für mich. Zeit, um von allem Abstand zu nehmen. Trotzdem war an Entspannung in meinem Körper nicht zu denken. Jede Faser war erfüllt von Schmerz.

 

Kein körperlicher Schmerz, aber physischer.

 

 

Ablenkung war mein einzigste Lösung. Energisch stand ich auf und griff zu meinem Handy. Den Bildschirm entsperrt, suchte ich durch meine Kontake und drückte schließlich den kleinen Button mit dem grünen Hörer. Ein Freizeichen erklang, bis mein bester Kumpel abnahm.

 

 

Kapitel 1

KAPITEL 1

 

Die Schulglocke erlöste mich aus der nicht zu enden schienenden letzten Schulstunde. Die Sommerferien waren endlich da. Das bedeutete Urlaub. Urlaub mit meiner besten Freundin, die allerdings eine andere Schule besuchte. Meine Hand glitt in meine Tasche auf der Suche nach meinem Handy. Eine neue Nachricht von meiner besten Freundin Lea.

 

"Es kann losgehen!"

 

Ich verabschiedete mich rasch von den übrigen Mädels und machte mich dann auf den Weg nach Hause. Die Sonne schickte ihre Strahlen zur Erde und es flogen Schmetterlinge durch die Luft. Ein perfekter Sommertag, der nur noch durch das Ende der Schule für 6 Woche noch perfekter gemacht worden war. Die Luft war angenehm war und der Himmel von einem atemberaubenden blau. Nirgends eine Wolke. Und meine Laune konnte auch nicht mehr besser werden. Morgen würde mein Flug nach Korsika gehen. Der erste Urlaub ohne Eltern, aber dafür mit meiner besten Freundin. Ein Traum!  Ich hüpfte bis vor unsere Haustür, die meine Mutter mir öffnete.

"Den letzten Schultag genossen?", begrüßte sie mich.

"Ferien genieß ich mehr.", antwortete ich lachend.

Meine Schultasche verschwand in der Ecke. Für warmes Mittagessen konnte meine Mutter mich beim besten Willen nicht begeistern, deshalb aß ich nur einen Salat. Schließlich musste der Koffer noch fertig gepackt werden und das war bei weitem die größte Herausforderung an diesem Tag.

Meine Schranktür weit aufgerissen, die Klamotten auf dem Boden verstreut, kniete ich vor meinem Koffer und grübelte, wie man den Haufen Kleidung in den verhältnismäßig kleinen Koffer bekommen sollte, was eine unlösbare und ausweglose Situation darstellte, Ich packte ein paar Sachen aus, andere dazu, bis schließlich der Reißverschluss den Koffer verschloss. Keuchend stand ich auf und betrachtete mein Kunstwerk. Eine geschlagene Stunde war für die Auswahl der urlaubstauglichen Bikinis draufgegangen. Aber nun war alles verstaut und ich hätte nicht glücklicher sein können.

"Bist du schon fertig?", ungläubig sah meine Mutter mich an.

"Schon? Wohl eher endlich.", schnaufte ich. "Packen ist effektiver als jedes Fitnessstudio.", ließ ich sie wissen, woraufhin sie nur lachend nickte. Schnell fasste ich noch den Entschluss meine Haare zu waschen und mich mit einer kühlen Dusche zu erfrischen.

 

"Ich freu mich so.", Lea quetschte meinen Arm, als ich ihr die Tür öffnete.

"Und ich erst.", wir hatten uns noch kurz verabredet. Quatschen, tratschen, freuen. Die Sonne war schon fast hinter den Häusern verschwunden, trotzdem war die Luft noch warm und es wehte nur leichter Wind.

"Morgen sind wir schon am Strand und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen.", träumte Lea schon vom perfekten Urlaubsparadis.

"Und schlürfen Cocktails und uns Luft von heißen Typen mit Palmenwedeln zufächern.", perfektionierte ich unsere Vorstellung. Wir lachten kurz bei der Vorstellung auf.

Lea hatte sich vor kurzem von ihrem Freund getrennt und ich als Dauer-Single hatte diesen Urlaub dringend. Wo gab es heißere Typen als am Strand. Richtig, nirgends.

"Dieser Urlaub wird unvergesslich.", sagte Lea.

"Wir machen ihn perfekt!", wir schlugen ein und lachten.

Quatschend liefen wir weiter, bis die Sonne endgültig verschwunden war und die Dämmerung einsetzte. Der Wind wurde kühler und ich fröstelte.

"Ich glaub wir sollten nach Hause.", schlug ich vor.

"Ja glaub auch, sonst machen unsere Eltern noch Stress.", stimmte sie mir zu.

Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung, dann ging jeder seinen Weg. Nach Hause. Ins Bett. Der Flieger am nächsten Morgen wartete nicht auf uns Schlafmützen. Bei dem Gedanken an die Uhrzeit bei der mein Wecker morgen klingeln würde, grauste es mir förmlich.

 

 

Ein ohrenbeäubendes Klingeln riss mich aus meinem so schönen Schlaf. Ich grunzte beim Umdrehen und schlug auf das Hollengerät alias mein Wecker.

"Ich glaube es hackt.", sprach ich verschlafen zu meinem kleinen Radiowecker, dessen rote Ziffern 5:00 Uhr anzeigten. So früh, praktisch mitten in der Nacht. Als ich endlich meine Gliedmaßen sortiert hatte und aufgestanden war, tapste ich zum Fenster und zog die Rolladen hoch. Der Sonnenaufgang deutete sich bereits und schon jetzt war das Zwitschern der Vögel zu hören. Die haben wohl auch nichts besseres zu tun. Das Schlafzimmer meiner Eltern war dunkel und nur das Geräusch gleichmäßigen Atmen war zu vernehmen. Ich hatte ihnen gesagt, sie wollten nicht aufstehen, da Leas Vater sich bereit erklärt hatte, uns zum Flughafen zu bringen. Das Wohnzimmer war dunkel, bis ich in der Küche das Licht einschaltete. Mich umblickend suchte ich nach etwas Essbarem. Alte Brötchen standen nicht unbedingt auf meiner Wunschliste, also schmiss ich zwei Toast in den Toaster und schnitt mir einen Apfel auf. Im Flugzeug würden wir ja sowieso nochmal Frühstück bekommen. Und alles war besser, als alte Brötchen. Pappe im Mund! Der Toaster sprang hoch und erschreckte mich beinahe zu Tode. Dann verbrannte ich mir noch die Finger, an den heißen Toast. Na toll!

Als das Frühstück in meinem Magen verschwunden, putzte ich mir nur schnell die Zähne, damit ich meine Zahnbürste im Koffer noch unterbringen konnte.

 

Lea´s Sicht

 

Mich traf das frühe Aufstehen hart, es gab nichts schlimmeres für mich. Lustlos löffelte ich etwas Müsli und musste meine Augenlider am Zufallen hindern. Mein Vater saß gegenüber von mir in der Zeitung vertieft und trank seinen Kaffee. Ich brauchte auch Kaffee.

"Oh Gott, so spät schon.", ich sprang vom Tisch auf, nachdem mein Blick zu unserer Uhr an der Wand gefallen war. In einer halben Stunde würde Jana auf der Matte stehen und ich war nicht fertig. Die Treppe hoch rennend, sortierte ich in meinem Kopf die Sachen, die ich noch zu erledigen hatte. Angefangen mit Zähneputzen, dann Haare machen und umziehen. Ich entschied mich für eine Jogginghose für den Flug, weil sie immernoch das bequemste Kleidungsstück war. Meine Haare waren auch nicht auf meiner Seite, weshalb ich sie zu einem Zopf zusammenband. Schnell und einfach.

"Lea! Kommst du?", rief mein Vater am Absatz der Treppe.

"Sofort.", antwortete ich. Okay, nochmal schnell alles im Kopf durchgehen. Hatte ich alles eingepackt? Nichts überlebenswichtiges vergessen? Mein Kopf ratterte, aber es schrilten keine Alarmglocken. Zur Not war auch noch Jana da, sie könnte mir meine vergessenen Sachen bestimmt leihen. Der Koffer rumpelte die Treppe hinunter, weil er zu schwer war zum Tragen. Grade, als er endlich die letzte Stufe überwunden hatte, klingelte es an der Tür.

"Man bin ich pünktlich.", stolz stemmte ich die Hände in die Hüften, als mein Vater Jana die tür öffnete. Er öffnete das Auto und verstaute unsere Koffer im Kofferraum.

"Los geht´s Mädels.", der Zündschlüssel wurde in der Zündung umgedreht, dann rollte unser Auto los. Auf zum Flughafen. Auf in den Urlaub.

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Tag der Veröffentlichung: 14.04.2014

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