Das Licht von Nomadur
Vor dem Thron von Theodor,
trat ein armer Ritter vor
"Oh Herr, oh Eure Majestät,
ach wüsst ich nur, was ich jetzt tät,
Eure Tochter ist so liebevoll
und ich bin von der Liebe toll.
Von Kopf bis Fuß lieb ich sie sehr,
zu heiraten sie ist mein Begehr.
Der König wurde blass und weiß,
dem Ritter wurde warm und heiß.
Der König erhob sich mit solchem Schreck.
"Weg, du armer Bettler, weg!"
Doch der Ritter nahm ihn nicht beim Wort,
er blieb, wo er war und ging nicht fort.
"Oh bitte", sprach er mit Begier,
"für Karin töt ich jedes Tier,
für Karin hol ich jeden Stern,
wie weit auch weg, ich hol ihn gern.
Für Karin leb ich jeden Tag,
weil ich sie wirklich gerne mag.
Für sie geh ich an jeden Ort,
doch tut nur eins: Schickt mich nicht fort."
"Fortschicken soll ich dich wohl nicht?",
sprach Theodor mit grimmen Gesicht,
"doch geht und holt mir etwas her,
es nicht leicht und auch nicht schwer.
Es ist das Licht von Nomadur,
es scheint bei Dunkelheite nur.
Holt es mir geschwind,
gleich wie der Wind,
dann soll es sein,
was mein ist wird dein."
Der Ritter von der Lieb entbrannt,
wusste nicht, ob er es kannt,
das Licht, von dem der König sprach,
wo dieses Lichte denn nur lag.
Doch fragen konnte er dies nicht,
der König spielte jetzt Gericht,
über einen Rittersmann,
der ein Lichte holen kam.
Der Ritter hörte leise zu,
verstecket hier einer Uhr,
und was er hörte bitterlich,
"Dieses Licht, das gibt es nicht!",
sprach der junge Adelsmann,
verbeugte sich gut wie ers kann,
"Das ist alles Schwindelei",
sagte er und eins, zwei, drei,
stieß König Theodor hervor:
"Was fällt dir ein, du dummer Tor?"
"Und eure Tochter Karin, ja,
die gibt es nicht, das ist mir klar.",
donnerte der Ritter aus.
Theodor war voller Graus.
(Fortsetzung folgt...)
Texte: Copyright by P. Winterberg
Tag der Veröffentlichung: 21.06.2009
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