Cover

Prolog



Die Zeit schreitet dahin, jede Generation fällt irgendwann
dem Vergessen anheim, und damit gehen Worte, Werke,
Taten Einzelner verloren.
Bei dem, was früher am Lagerfeuer als Höhepunkt galt -
die mündliche Weitergabe und Bewahrung von Berichten
früherer Zeit und erfahrener Menschen -
kann uns heute die Technik helfen.
Ein Klick genügt, um sich zu informieren,
z. B. wer, wo, wann, was gesagt
an weisen Worten und Lebensrezepten.
Wir wollen sie durch unsere Sammlung erneut
hervorholen und anklingen lassen, damit sie
wieder Leben gewinnen und uns daraus erneut
Kraft und Genuss verschaffen.

Helft - wer es vermag ! – beim Suchen, Auffinden
und beim Wiedergeben und Aufpolieren
„goldener Worte“ ganz oder teilweise
verlorener/ vergessener/ unbekannter Dichter.

(Tilly Boesche-Zacharow, Haifa 2010)



Friederike Kempner


* 25. Juni 1828 (nach ihren eigenen Angaben 1836)Opatów, Provinz Posen


† 23. Februar 1904 auf Gut Friederikenhof bei Reichthal




"Sonett"



In Waffen steht die Welt
Um Länder und um Geld,
Aus Friedensliebe zwar,
So heißt es immerdar.

Nur eines ruhig bleibt
Und ew'ge Blüten treibt,
Im Reich der Poesie,
Da streitet man sich nie. -

In reinem Element
Man keine Feindschaft kennt,
Die Mensch vom Menschen trennt.

Ob nahe oder weit
Man leidet mit, mit Leid -
Für jetzt und alle Zeit.



aus hor.de/gedichte/friederike_kempner
Gemeinfreie Gedichte

Eingestellt von sundown

:
"Friederike Kempner war eine bis heute nicht unumstrittene deutsche Dichterin.
Wer mehr wissen möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Friederike_Kempner

Ich bin durch Zufall vor zwei Jahren auf diesen Text gestoßen..mir hat er so dermaßen zugesagt, weil er in der heutigen Internet-Dichter-Welt..fast schon wie eine Parodie klingt...,im übrigen eine ihrer Spezialitäten..wenn auch damals hier nicht unbedingt gemeint."



Über Friederike Kempner:

...war eine produktive Autorin von Streitschriften, Novellen und Dramen. Als ihr einflussreichstes Werk gilt die „Denkschrift über die Nothwendigkeit einer gesetzlichen Einführung von Leichenhäusern“, die es zwischen 1850 und 1867 auf sechs Auflagen brachte. Auch das couragierte „Büchlein von der Menschheit. Mit einem Anhange: Gegen die Einzelhaft oder das Zellengefängniß“ wurde mehrfach (1884 und 1885) gedruckt.

Ihre zahlreichen, vorwiegend historischen Stoffen gewidmeten Dramen (u. a. 1850: „Berenize“, 1880: „Antigonos“, 1886: „Jahel“, 1888: „Der faule Fleck im Staate Dänemark oder: Eine lustige Heirath“) fanden eher als Lesetexte denn auf den Bühnen Verbreitung; aufgeführt (1873 am Berliner Stadttheater und 1874 am Breslauer Lobetheater) wurde wohl einzig „Rudolf der Zweite oder der Majestätsbrief“ aus dem Jahre 1867 (2. Aufl. 1896). Auch ihre Prosaschriften (u. a. 1861: „Novellen“, 1893: „Roger Bacon“, 1898: „In der Goldenen Gans“ und „Eine Frage Friedrich's des Grossen“) fanden ihre Leserschaft, blieben aber – wie die Dramen – von der Literaturkritik weitgehend unbeachtet.

Fast einzigartige Berühmtheit erlangte Friederike Kempner als Lyrikerin. Ihre „Gedichte“, zuerst 1873 erschienen, lagen 1903 bereits in der achten Auflage vor. Zu diesem Zeitpunkt war sie von der Literaturkritik längst zur Großmeisterin der unfreiwilligen Komik erklärt und auf die Spottnamen „schlesische Nachtigall“ und „schlesischer Schwan“ getauft worden. Der Schriftsteller Paul Lindau hatte ihre Gedichte 1880 in der von ihm selbst herausgegebenen Wochenschrift „Die Gegenwart“ auf höchst ironische Weise vorgestellt und so ein breites Lesepublikum auf Kempners abenteuerliche Missgriffe bei Wortschöpfungen, Metaphern und Reimen hingewiesen (über Paris: „Ihr wißt wohl, wen ich meine | Die Stadt liegt an der Seine“).

Eine literaturwissenschaftliche Bewertung ihrer schriftstellerischen Leistungen bzw. Fehlleistungen liefert das Vorwort von Frank Möbus in der Edition "Kennst Du das Land, wo die Lianen blühn? Gedichte des schlesischen Schwans", erschienen bei Reclam, Stuttgart 2009.(Quelle Wikipedia)

Impressum

Texte: Dieses Buch wird zum reinen privaten Interesse genutzt und keinesfalls gewerblich Vertrieben, oder verbreitet. Sämtliche Gedichte, Texte, oder Fotos bleiben Eigentum des Ursprünglichen Herausgebers- Wir sind bemüht, die Quellen jeweils anzugeben. Sollte es trotzdem Verletzungen irgendeines Urheberrechts geben, bitten wir um eine schriftliche Information darüber. Wir werden die Sache dann umgehend beseitigen, oder mit Erlaubnis und Angabe der Quelle im Buch belassen.
Tag der Veröffentlichung: 20.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /