Es war einmal vor langer Zeit ein Herr namens Jan Gustav Henning. Dieser Herr saß nun siebeneinhalb Jahre im Knast, doch das wird sich nun ändern...
Was jetzt geschieht ist grüner als je zuvor...
Jan Gustav Henning kehrt zurück!!!
Was Jan Gustav Henning eines Freitag Abends Tat - Part 2
„Es war einmal vor langer Zeit eine kleine Prinzessin in einem grünen Kleidchen, die auf einem grünen Schloss wohnte und einen Walisische Grünling als besten Freund hatte (für alle die nicht wissen was das ist empfehle ich Harry Potter und der Feuerkelch zu lesen...)....“
Jan Gustav Henning saß in seiner Zelle auf dem steinharten Knastbett, mit angezogenen Beinen und kaute ganz gespannt und überhaupt voll arg interessiert auf seinem vor Schimmel grünen Schmusetuch herum und blickte zu der Wachfrau auf. Seine Augen sprachen gerade zu von der Neugier wie diese spannende und aufregende Geschichte wohl weitergehen würde. Die Wachfrau rückte ihren Stuhl vor der Zelle zurück und sagte mit einem Grinsen, dass man oft bei erwachsenen Frauen beobachten kann, wenn sie kleine BabyYs sehen: „Ja Jannileinchen,... ich weiß wie sehr du gespannt bis was jetzt kommt, aber für heute ist genug. Du musst dich jetzt schlafen legen.“ Schmollend legte er sich hin und streckte der Frau noch einmal die Zunge heraus. Es war doch immer das gleiche. Immer wenn es spannend wurde musste er schlafen gehen. Das war so unfair. So unfair sogar, dass Jan Gustav Henning nachts nicht einmal schlafen konnte weil er sich so den Kopf darüber zerbrach was wohl als nächstes passieren könnte.
Alles in allem war Jan Gustav Henning ein eher schwererer Fall. Das liegt nicht etwa daran, dass er seine Frau vermisst, oder seine Schulklasse, sondern einfach daran, dass die Zellen nicht nach seinem Geschmack eingerichtet waren...bei der einen war das Fenster zu groß oder das Bett zu klein. Nicht dass die Wachen darauf irgendwas geben würden, aber bei Jan Gustav Henning war es einfach schlimm. Denn immer wenn ihm irgendetwas stank wie faule Eier begann er zu flennen. Und zwar richtig. Dann mussten sie Jan Gustav Henning immer beruhigen damit er wieder Ruhe gab. Und das kostete so manchen Polizisten schon den letzten Nerv.
Doch an diesem Abend war das Fass endgültig voll. Wie konnte diese Frau es wagen ihm den Rest der Geschichte zu verweigern??
Nach langen schlaflosen Stunden voller Müdigkeit und Kopfzerbrechen schlief Jan Gustav Henning endlich ein. Er träumte von der kleinen Prinzessin. Er träumte, dass ihr etwas furchtbares passierte... Nein, nicht dass sie entführt wurde, oder sogar umgebracht, … viel viel schlimmer noch: Die Gummibärchen waren alle und sie musste sich statt dessen von Spinat (!!!) ernähren. Er schaute ihr zu wie sie Löffel für Löffel dieses grauenvolle Gewächs in sich hinein fraß um nicht verhungern zu müssen. Löffel für Löffel, Gramm für Gramm... Ihr Gesichtsausdruck wurde von Minute zu Minute angewiderter... wie konnte man einem so netten Prinzesschen so etwas antun??? Und plötzlich färbte sich ihr Gesicht grün...
Jan Gustav Henning fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch. Er zitterte und war schweiß-gebadet. Die kühle Brise die durch das Gitterfenster herein wehte tat seinem überhitzten Gesicht eine Wohltat. Draußen war es noch dunkel – der Vollmond schien heller den je. Aus weiter Ferne hörte er die Schreie einer Eule auf Beutezug. Als Jan Gustav Henning sich von diesem nächtlichen Schock erholt hatte kam Wut in ihm auf. An seinem Alptraum war nur diese scheiß Polizistin Schuld. Wenn sie ihm die Geschichte zu ende erzählt hätte...
Das würde Rache geben, schwor er sich. Er blickte sich um. Die nackten, kalten Zellenwände schienen im Dunkeln immer näher an ihn heran zu schleichen, bedrohlich erhoben sich ihre Steine über ihm. Sein blick schweifte weiter zur Zellentür. Durch die Gitterstäbe konnte er sehen, dass nur noch die Wachfrau da war. Alle anderen waren verschwunden. Das blasse Licht der Neonröhren im Gang ließen sie nur noch zerbrechlicher wirken als sie es ohnehin schon war. Jan Gustav Henning zog eine seiner stinkenden Dreckssocken aus, knüllte sie in der rechten Hand zusammen und schlich auf Katzenpfoten zu den Türgittern. Die Frau merkte nichts. Der Sträfling schob den linken Ärmel seines Sträfling-Streifen-Nachtgewandes zurück und legte den Arm, blitzschnell durch die Gitterstäbe schiebend, um ihren Hals. Sie fuhr erschrocken zusammen. „Ganz ruhig bleiben, einfach nur ruhig bleiben...“, raunte Henning der Polizistin ins Ohr. Dann hob er die rechte Hand und presste ihr den Socken auf Nase und Mund. Jan Gustav Henning konnte sich das grausame Lächeln nicht verkneifen, dass schon die ganze Zeit auf seinen Lippen erscheinen wollte. Nach gefühlten Stunden tat der stinkende Socke endlich seine Wirkung:
Die Frau sank bewusstlos zu Boden. Henning bückte sich um den Schlüsselbund von ihrem Dienstanzug zu entferne, schloss die Zelle auf, blickte sich noch einmal um; Alles war so still und verlassen wie zuvor; Und verließ die Zelle. An der Wand gegenüber hing eine Notfallwandtafel. Auf dieser Notfallwandtafel war so gut wie alles zu finden, einen Notfallschlüssel, eine Notfallbierflasche, ein Notfallsandwich, ein Notfallschreibblock, ein Notfalledding, eine Notfallschusswaffe, eine Notfallaxt und eine Garnitur Notfallkleidung. Jan Gustav Henning riss sich den Sträflings-Streifen-Nachtfetzen vom Leib und schlüpfte in die Notfallkleidung. Er steckte den Edding und den Block ein, schnappte sich die Axt und bestaunte sich im schmutzigen Spiegel, der neben der Notfallwandtafel hing. Jan Gustav Henning hörte ein leises Stöhnen. Sie kam langsam wieder zu sich. Blitzschnell zu sich. Blitzschnell nahm er ihre Waffe an sich und richtete sie auf das Mädchen. Sie lächelte. „Jannileinchen, geh wieder schlafen.“, sagte sie. Henning starte die Frau böse an. In diesem Moment begriff sie,dass dies kein Spiel war. Er meinte es ernst. „Aufstehen!“, befahl er.
Gehorsam stand sie auf. Eine der Neonlampen flackerte und erlosch. Es herrschte bedrohliche Stille. Mit einem Kopfnicken machte Henning ihr verständlich, dass sie den Gang entlang gehen solle. Die Frau lief los, dicht gefolgt von ihrer Waffe und dem Mann. Henning hörte seine eigenen Schritte laut wie Elefantengetrampel in dem Korridor widerhallen. Dann Wasser, das tropfenweise von der Decke kam, machte den Fließboden rutschig. Leise schlichen die Beiden weiter. Aus der Ferne vernahm er leises Gelächter, dass mit jedem Schritt lauter wurde. Bis sie vor einer Türe standen. Aus dem Raum dahinter drangen laute, fröhliche Stimmen. Henning stieß die Türe auf und betrat den Raum. Mit einem Schlag erstarb das fröhliche Stimmenkonzert. Rund zwei Dutzend Augen waren auf die beiden Neuankömmlinge gerichtet. In dem Raum standen einige kleine Tischchen, an denen die Bullen grüppchenweise zusammen saßen. Manche hatten wohl gepokert, andere ein Bierchen genossen und einige waren einfach nur zum gemütlichen Feierabendtratsch zusammengesessen. Die Stille war nervenzerreißend.
„Ihr habt euch geweigert mir zu erzählen wie die Geschichte weitergeht!“, donnerte Henning. „Nun werdet ihr dafür zahlen!“ Er sagte dies mit solcher Autorität in der Stimme, sodass keiner der Männer sich traute etwas dagegen zu sagen. Sie waren sogar zu verängstigt um ihre Waffen zu benutzen. Plötzlich lachte einer Der Biertrinker los. Wie von Sinnen stieß er halb erstickte Lachlaute aus. Er musste sich den Bauch heben, so arg lachte er. Sein Nebensitzer verpasste ihm einen schmerzhaften Stoß in die Rippen. „Legt eure Waffen nieder und geht in den Heizungsraum!“, befahl er während er den Lauf seiner Waffe der Geisel an die Schläfen legte. Keiner rührte sich. „Na los!“, brüllte er. Wie von der Tarantel gestochen sprangen die Männer auf. Tische kippten, Gläser zerschellten auf dem Boden. Alle beeilten sich hektisch seinem Wunsch nachzukommen. Den Meisten stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Hennings Blick fraß sich an den angstvollen Augen satt. Einer nach dem Anderen quetschten sie sich in den Heizungsraum. Er folgte Ihnen, die Geisel im Schlepptau. Die Luft in diesem kleinen Raum war stickig. Die Menschen hatten nicht einmal genug Platz um sich gemütlich zu stellen. Dicht an dicht drängten sie sich aneinander. „Die Schlüssel!“ Das war die nächste Anweisung gewesen. Auffordernd hielt er ihnen die Hand entgegen.Als er alle Schlüsselbünde hatte schuckte er die Frau in den Raum, knallte die Türe von außen zu und schloss ab. Der Gemeinschaftsraum sah in diesem verlassenen zustand trostlos aus. Der Boden klebte von dem verschütteten Bier. Überall stank es nach Zigarettenrauch. Er verließ eilig das Revier. Draußen angekommen spürte er die erfrischende Kühle der Sommernacht. Es hatte geregnet. Der Boden war feucht. Von weit weg hörte er eine Katze schreien und einen Hund bellen. Der Vollmond war hinter einem dünnen Wolkenschleier noch gut zu erkennen. Die Nacht war Still. Das einzige Geräusch weit und breit, dass nicht von streunenden Tieren verursacht wurde war das durchdringende Kreischen einer Kreissäge aus der Autowerkstadt von neben an. Zielsicher marschierte er, über den Gehsteig, auf deren Tor zu und betrat die Halle. Bis auf einen alten Mann, der seine Säge durch ein Stück Metall quälte, war hier keine Menschenseele mehr. Das schmutzige Licht der Leuchtröhren an der Decke ließ die Werkstadt heruntergekommen erscheinen. Hennings Blick schweifte durch die Halle, über Autoreifen, Nummernschilder bis hin zu ausrangierten Motoren und sonstigem Schrott. Nach kurzem Suchen hatte er sein Ziel erblickt. Die Benzinkanister standen ganz hinten in der Ecke. Durch das offene Tor kam eine kleine Fledermaus herein geweht. Sie zog lautlos ein paar Kreise über den Köpfen der Männer und hängte sich dann kopfüber an ein Kabel an der Decke. Dann herrschte einen Moment lang Stille. Die Säge schrillte nicht mehr. Doch nach einer kurzen Pause, die Jan Gustav Henning wie eine Ewigkeit vorgekommen war, sprang sie wieder an und der Mann sägte weiter. Henning schlich sich auf leisen Sohlen in Richtung Mann. Während er näher kam zückte er die Axt und als er hinter dem arbeitenden Mann stand hielt er kurz inne. Die Fledermaus schien ihn an zu starren. Jan hob die Axt über den Kopf des Mannes. Mit einem dumpfen, durch das Geräusch der Säge kaum zu hörbares, Surren, ging die Axt auf den Mann nieder und blieb in dessen Schädeldecke stecken. Die Säge fiel zu Boden und ihr Summen erstarb. Die Fledermaus flattere aufgeschreckt davon. Wie in Zeitlupe sank auch der Mann zu Boden. Blut spritzte aus der Wunde, in alle Richtungen, überdeckte Henning von Kopf bis Fuß. Er wollte die Axt wieder aus dem Schädel des Mannes ziehen, aber sie steckte fest. Er zog und zog und zog, aber sie bewegte sich nicht. So langsam bekam Jan Gustav Henning es mit der Angst zu tun. Was wenn jemand vorbei kam und ihn erwischte? Was wenn die Bullen ihn dann wieder schnappten? Was wenn, was wenn, was wenn...? Henning sah nur noch eine Möglichkeit: Er setzte sich auf den Boden, zog an der Axt und stemmte seine Füße gegen die Schädeldecke der Leiche. Mit einem hässlichen Ratsch löste sich die Waffe. Sein Mund klappte vor erstaunen auf und ein Tropen Blut spritzte aus der nun richtig offenen Wunde in seinen Mund. Da überkam Henning ein total neues Gefühl... Was für ein Geschmackserlebnis, dachte er. Es schmeckte ihm ausgezeichnet... etwas süß, und salzig zugleich. Ein irres Flackern trat in seine Augen. Er begann die Axt zu lecken. Tropfen für Tropfen saugte er diese köstliche rote Flüssigkeit in sich auf. Als die Axt sauber war begann er auch damit die Blutlache auf dem Boden auf zu lecken. Die dunkelrote Flüssigkeit schien in unendlicher Menge aus dem Spalt im Kopf zu fließen. Die Masse wurde langsam dickflüssiger, heller fast rosa. Das Rot des Blutes verlor sich ganz und die graue Hirnmasse verstopfte den Spalt. Durch dieses Ereignis aufgeschreckt bemerkte Jan Gustav Henning wie lange er schon aus der Zelle entkommen war. Die zeit drängte. Er musste sich beeilen, wenn er rechtzeitig bei Ihr sein wollte. Bis dahin mussten noch Viele erledigt werden. Er stand auf und betrachtete kurz kritisch seine mit Blut verschmierten Kleider und schnappte sich einen der Benzinkanister. Ein letztes mal ging er zu der Leiche zurück und suchte die Latzhose des Arbeiters nach ein paar Kippen ab und wurde fündig. Ohne nochmal hin zu schauen verließ er die Werkstadt und tauchte wieder in die Dunkelheit der Nacht ein. Mit eiligen Schritten ging Henning wieder zu Polizeirevier. Dort wateten schon seine nächsten Opfer.
Im Heizungsraum angekommen sah er mit Genugtuung, dass die Bullen alle noch unter Schock standen. So würde es ihm ein Leichtes sein sie fertig zu machen.
Henning schnüffelte übertrieben laut und sagte an die Männer gerichtet:“Uhh, ihr stinkt aber fürchterlich... wie wäre es denn mit einer Dusche?“ Während er das sagte schraubte er den Benzinkanister auf und begoss die Menschen und den Boden des Raumes damit. Das Benzin stank fürchterlich. Genüsslich stellte er den leeren Kanister ab und zog eine Kippe von dem Arbeiter aus der Tasche. Einige Polizisten stöhnten erschrocken auf, als sie sahen wie der Mann sie seelenruhig anzündete wie als würde er in einem Wirtshaus mit seinen Kumpels gerade eine Laberrunde eröffnen. Seine Lippen kräuselten sich zu einem irren Lächeln. „Was schaut ihr denn alle so geschockt?“ Eiskalter Hohn lag in seiner Stimme. „Hab ich euch erschreckt?“ Henning tat gerade so also ob er eine drei Jahre altes Kind fragen würde ob es seine Mami verloren hätte. Genüsslich zog er an der Zigarette. Es schien ihn nicht zu stören, dass alle auf seinen blutverschmierten Mund starrten. „Ihr seit lausige Gesprächspartner, wisst ihr das?“, fragte er und lies die halb abgebrannte Kippe mit einem Schlenker zu Boden fallen. „Macht`s gut!“, rief er und verschwand mit einem letzten Handwinken.
Keiner würde erfahren, was er getan hatte. Niemand würde je herausbekommen, dass er überhaupt noch lebte. Alle würden denken, er wäre mit den Polizisten und den anderen Gefangenen verbrannt. Keinen Hinweis wird es geben, dass er sich aus dem Knast befreit hatte.
Jan Gustav Henning stand auf dem Bürgersteig und schaute auf des Revier, dass sich bedrohlich über ihm erhob. Die Schatten, die das Licht des Mondes noch unheimlicher erscheinen ließen verbargen sein Gesicht. Ein lauter Knall – Strahlend helles Feuer – Fürs Erste hatte er hier nichts mehr verloren. Wie der Tot persönlich schlich er sich davon. Es war ein irres Gefühl die Macht über das Leben anderer Menschen zu besitzen.
Sein weiter Weg heute Nacht, und vielleicht der weiteste, den er je gegangen war, führte ihn zum Friedhof. Er huschte wie ein Schatten durch die Straßen, an Häusern und Scheunen vorbei. Einmal um die Kirche herum. Er musste sich beeilen. Es war schon spät. Fluchend trat er eine Katze aus dem Weg. Sie rannte fauchend davon In der ferne schrie ein Uhu. Endlich kam er an dem Friedhofstor an. Noch einmal schaute Henning sich um. Auf der Mauer neben ihm schlich ein Marder entlang. Vorsichtig griff er nach dem Tor. Mit einem schrecklichen Quietschen bewegten sich die Scharniere. Zentimeter für Zentimeter. Er öffnete das Tor gerade so weit, dass er sich durch den entstandenen Spalt quetschen konnte. Die Stille schien beinahe zu leben. In den Schatten der Grabsteine schienen scheußliche Kreaturen zu hausen und gerade darauf zu warten, dass sich ein unwissendes Opfer näherte. Henning ging, ohne sich über den plötzlich aufgekommenen Nebel zu wundern, schnurstracks auf den Friedhof, durchstreifte Gräber, ohne ein Auge für die wunderschönen blauen Blumen zu haben, die sich mit dem Kelch zum Vollmond hin geöffnet hatten und die die Gräber überwucherten. Vielleicht hätte er diesen Anblick genossen, vielleicht hätte er es schön gefunden. Aber seine Augen waren fest auf das Ziel gerichtet. Das Grab befand sich im hinteren Teil des Friedhofes. Keine Menschenseele außer ihm war hier. Also musste er sich vor nichts fürchten. Als er vor dem Grab stand fing er plötzlich an zu lachen. Lachte grausam, lachte kalt.
Jetzt konnte er sich ganz getrost Ihr widmen. Sie war Schuld an allem. Sie hatte die Bullen gerufen als sie mitbekommen hatte, dass er einen Menschen umgebracht hatte. Sie hatte sich mit dem Feind verbündet, hatte den Zwillingsbruder von diesem Verräter geheiratet. „Hans Peter Herrmann. Seit siebeneinhalb Jahren liegst du nun unter der Erde. Und immer noch ist dein Name wie Gift wenn ich ihn ausspreche. Du alleine bist der Grund dafür dass ich so werden musste. Du wolltest mir nicht geben was mir gehört hat. Dafür musstest du zahlen. Aber ich bin dir nicht mehr böse. Jetzt, da du tot bist, dienst du mir viel mehr als zu Lebzeiten. Maden haben dich zerfressen. Die Welt hat dich geschändet, aber das ist gut so. Das ist super. Du siehst besser aus den je. Dein Fahles Gesicht wird mir heute Nacht einen großen Dienst erweisen. Du wirst mir helfen es Ihr heimzuzahlen.“ Er hatte die Worte geflüstert. Mit kräftiger Stimme, aber leise. So leise, dass nur er es hätte hören können, wenn er noch am Leben wäre.
Jan Gustav Henning Starrte den Grabstein an. Las was Herrmanns Verwandten ihm mit auf die letzte Reise gegeben hatten:
Hans, wir werden dich vermissen.
Viel zu früh bist du von uns gegangen.
Wir wären alle froh,
dich noch ein letztes Mal
in den Arm nehmen zu dürfen.
Ruhe in Frieden,
alles Liebe, deine Familie.
„Tss!“, machte Henning. Wenn die wüssten, dass sie ihren Hans noch einmal sehen würden. Bald sogar... Sehr bald...
Wie töricht, von ihnen zu glauben, dass er für immer von der Bildfläche verschwunden wäre. Er und ich, wir beide sind zusammen gegangen und werden zusammen wiederkehren.
Ohh ja,...
Ein Gefühl von Erfüllung machte sich in Hennings Brust breit, als er sich in den Nebel kniete und anfing mit bloßen Händen die Erde vom Grab zu schaufeln. Irre, Schrecklich, Grausam, Gewissenlos. Ohne Hemmungen. Das war er. Das musste er sein um mitten in der Nacht sein erstes Mordopfer aufzusuchen und wieder unter die Lebenden zu bringen. Er spürte den feuchten Dreck zwischen seinen Fingern. Der Nebel setzte sich in Form von Wasserperlen auf seiner bleichen Haut ab. Das Graben erfüllte ihn mit Freude, mit Lebendigkeit. Nie hatte er sich so lebendig gefühlt. Dieses stumpfe Dahin leben, das sich während der letzten siebeneinhalb Jahre eingenistet hatte fiel von ihm ab. Er war frei! Endgültig frei! Niemand konnte ihn aufhalten. Niemand konnte ihm befehlen. Er war ganz allein sein eigener Herr.
Plötzlich spürte Jan Gustav etwas hartes unter seinen Fingern. Er war unten. Hatte den Sarg erreicht. Erschöpft setzte er sich auf den Rand seines Loches um kurz durchzuatmen. Er hörte wie die Vögle zwitscherten. Erst dann wurde ihm mit einem Schreck bewusst, dass die Sonne aufging. Er sprang wieder in das Loch hinunter und hob seine Axt. Schlug damit auf den Sargdeckel ein. Einmal, zweimal, dreimal, das Holz splitterte. Mit den Händen riss er Stücke aus dem Holz und warf sie weg. Dann sah er ihn. Aschfahl mit eingefallenen Augen starrte er in die Luft. Die Haut hing nur noch in Fetzen am Knochen. Maden tummelten sich auf der Leiche. Einzelne Fäden ließen erahnen was früher einmal Haare gewesen waren. Ein Geruch nach Verwesung stieß ihm entgegen. Er packte den Schädel mit beiden Händen und riss ihn mit einem fürchterlichen Plopp-Geräusch vom Hals der Leiche. Mit einem kräftigen Satz sprang er wieder auf den Weg und begann zu rennen. Er durfte keine Zeit verlieren. Die ersten Menschen verließen bereits ihre Häuser um zur Arbeit zu gehen. „Guten Tag, Nachbar!“, schallte es durch die Gassen. Die Schatten der Häuser, die vorher so bedrohlich gewirkt hatten verliehen nun dem Ganzen eine verträumte Schönheit. Der allmorgendliche Verkehr erblühte bald in seiner ganzen Pracht. Bei Licht war es schwerer ungesehen durch die Straßen zu huschen. Schnell wie ein Schatten bewegte er sich vorwärts. Lautlos wie eine Katze. Schon konnte er es sehen. Die Sonne stieg gerade über das Kirchendach als er in die Straße ein bog in der sie wohnte. Wahrlich, ihr Leben hatte sich um einiges gebessert, seit sie diesen reichen Schnösel von Herrmann geheiratet hatte. Den Bruder dieses Verräters. Doch dafür wird sie jetzt Zahlen müssen. Und wie... Er schlich sich zum Gartentor. Der Garten dahinter war einfach prachtvoll. Rosenbüsche erblühten, Obstbäume aller arten bildeten ein kleines Paradies und zwei Vögel putzten schon im Vogelbad. Alles in allem konnte man sich den Himmel genau so vorstellen wie dieser Garten aussah. Henning öffnete des Tor. Er schien hier total fehl am Platz. Von seinem Namen, bis hin zu den Blut und Erde verschmierten Klamotten war er hier keinen Falls willkommen.
Er hatte nicht viel Zeit all das zu genießen, doch entging ihm nicht der süße Geruch des Flieders, der irgendwo hinterm Haus stehen musste. Mit eiligen Schritten ging er auf die Vordertüre zu. Plötzlich hörte er Stimmen. Ganz nahe. Er wirbelte blitzschnell herum, um erleichtert festzustellen, dass die Gruppe von Schülern,die gerade vorbei lief, die Urheber des Stimmenkonzertes waren. Henning dachte kurz nach, wo der Schlüssel liegen könnte. Dann bückte er sich und schaute unter der Türmatte nach. „typisch. Naiv...“, dachte er und schloss die Türe mit einem teuflischen Lächeln auf. Im Flur war es noch dunkel. Die Familie schlief also noch. Er schlich durch die Gänge und fand schließlich das Wohnzimmer. Dort drapierte er den Kopf auf dem Sofa. Kein normaler Mensch könnte ihn da übersehen. Unheimlich saß der Schädel auf den Sofakissen. Seine leeren Augen starrten in die Dunkelheit des Zimmers. Jan Gustav versteckte sich in einem Schrank um abzuwarten bis Lola kommt. Er wusste, dass ihr Mann Nachtschicht hatte und nicht vor neun Uhr morgens heim kommen würde.
Es ist zu einfach. Viel zu einfach. Wie naiv die Leute doch sind. Kaum glauben sie sich in Sicherheit, schon lassen sie alle Vorsicht fallen. So was von töricht...
Er hörte wie eine Türe quietschte. Das Flurlicht ging an und die verschlafene Gestalt von Lola betrat das zimmer. Die Augen vor Morgenmüdigkeit zu Schlitzen verengt bemerkte sie ihren neuen Mitbewohner erst gar nicht. Das Mädchen bewegte sich langsam auf das Sofa zu und wollte sich setzten....
Ein gellender Schrei zerriss die Stille. Sie stand wie gelähmt vor dem Schädel. Angsttränen füllten ihre Augen. Ihr Herz raste. Ihr Atem ging schnell und stoßweise.
„Hallo Süße.“ Diese Stimme kannte sie nur zu gut. Sei traute sich nicht sich um zudrehen. Vielleicht war alles nur ein böser Traum. Das Licht im Flur ging aus. Dann herrschte absolute Stille. Sie konnte ihr Herz schlagen hören. Wie aus heiterem Himmel stand der Mann auf einmal hinter ihr. Hob ihr ein Messer an die Kehle. „Na, erinnerst du dich noch an mir?“, fragte er mit spottender Stimme. Sie zitterte vor angst. Natürlich erinnerte sie sich noch an ihn. „Nicht?“, fragte Henning mit gespielter Trauer. „Ich dachte, ich würde dir im Gedächtnis bleiben. War ich denn so schlecht? Dir hat es doch auch gefallen, gibs zu. Du willst es doch auch. Du willst doch auch wieder. Dein Mann ist nicht zu hause. Er muss es nie erfahren. Komm schon du Hure, fick mich!“ während er sprach wurde seine stimme rauer und angsteinflösender. Den letzten Satz sagte er mit solcher Autorität in der Stimme, dass nur ein Narr es wagen würde ihm zu widersprechen. Er zerrte sie gewaltsam herum und zwang das Mädchen so ihm ins Gesicht zu schauen. Sein fauliger Atme verschlug ihr beinahe die Luft. Henning lies das Messer sinken, siegessicher lächelnd, doch das war ein Fehler gewesen. Lola stieß ihn mit aller macht von sich und rief:“Nein! “
„Du wagst es mir zu widersprechen? Du wagst es dich mir zu verweigern?“ Hennings Stimme schwankte vor drohendem Unheil. Er kam auf sie zu. Von der plötzlichen Wut in seiner Stimme erschrocken blieb sie wie eingefroren stehen. Jan Gustav packte ihr seidenes Nachtgewand am Ausschnitt und riss es auf. „Arschloch!“, giftete sie und riss sich los. Das war zu viel für Henning. Er schuckte das Mädchen mit roher Gewalt zu Boden und band sie mit einem Fetzen ihres Nachthemdes an einem Tischbein fest. „Wie hast du mich genannt, hä, wie hast du mich genannt?“, fragte er mit sich vor Wut fast überschlagender Stimme und verpasste ihr eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie war ihm hilflos ausgeliefert. Wenn doch Peter bald nach hause kommen würde... Es war bereits dreiviertel neun. Konnte er nicht ausnahmsweise früher kommen?
„Dafür wirst du Zahlen.“, sagte er. „Dafür und für all das andere Was du mir getan hast. Wegen dir bin ich siebeneinhalb Jahre im Knast versauert. Du hast dich mit dem Feind verbündet. Du hast mich verraten. Du hast dich selber zu meinem Feind gemacht. Schade eigentlich, da du doch so ein hübsches Mädchen bist. Aber deine Schönheit rettet dich jetzt auch nicht mehr.
„Ich muss ihn am reden halten“, dachte sie verzweifelt. Aber wie wusste sie nicht.
Er hob das Küchenmesser auf, dass er vorhin hat zu Boden fallen lassen und betrachtete es liebevoll, wie ein Künstler seinen Pinsel mit dem er gleich ein neues Meisterwerk schaffen würde. Dann wanderte sein blick auf die Frau und wieder zurück. Er hob die klinge an ihr Bein. Ganz langsam schnitt er ein Stück Fleisch aus ihren Waden. Blut lief ihr Bein runter. Sie schrie.
„Iss es!“, befahl Jan Gustav Henning und führte das Fleisch zu ihrem Mund. Sie presste ihre Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Ich hab nicht gesagt du sollst heulen, sonder du sollst das essen!“, schrie er mit Hysterie in der Stimme. Noch einmal schüttelte sie den Kopf und presste ihre Lippen noch fester aufeinander.
Henning bebte vor Wut. Um seinem angestauten Gefühl Dampf zu machen hob er die Axt ein weiteres mal und lies sie mit einem markerschütterndem Schrei auf das Bein der Frau nieder rasen. Sie ging glatt durch Knochen und Fleisch. Noch mehr Blut floss auf den Boden. Liebevoll berührte er die dunkelrote Flüssigkeit und leckte sich die Finger. Lola starrte in an. Die Augen vor Horror weit geöffnet. Unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Sie nahm nicht einmal den Schmerz ihres fehlenden Beines wahr. Zu grausam war was sie das sah. „Was glotzt du so blöd?“, provozierte er sie. Dann nahm er das Bein in die Hand. Schlug mit dem Fuß auf das Mädchen ein, wie auf einen Baseball mit einem Baseballschläger. Sie lies ein jämmerliches wimmern hören. Es war bereits kurz nach neun. Wo blieb Peter nur? Wieso kam er nicht um sie zu retten? Tränen liefen ihr gesiecht runter. Jan Gustav Henning nahm wider das Messer zur Hand. Lola glaubte, dass er sie nun umbringen würde. Doch sie hatte sich geirrt. Er begann zu schnitzen, schälte das Fleisch von dem abgetrennten Unterschenkel, bis sich der Knochen lösen ließ. Mit einem höllischen blick begann er diesen an zuspitzen. Es schien ihm richtig Freude zu machen das Blut du spüren, dass ihm bei dieser tat über die Hand lief. Es war das reinste Grauen für Lola, zuzusehen wie ihr eigenes Bein geschält und gespitzt wurde. Als er fertig war starrte er sie an und Lächelte.
„und nun,“, sagte er mit genüsslichem Unterton, „wirst du Sterben!“ Während dieser Worte geschahen zwei Dinge gleichzeitig:
Henning rammte den angespitzten Knochen in den Bauch des Mädchens und eine weitere Stimme rief: „Lass sie in Ruhe!“
Zu spät du Wicht. Sie ist tot. Du kannst sie nicht mehr retten. Du bist auch dem Tode geweiht. Du und dein Balg. Du warst ja so töricht nach hause zu kommen...
Blitzschnell stand Jan Gustav Henning auf, wirbelte herum und schleuderte die Axt in Richtung des unerwünschten Ankömmlings. Die Schneide blieb in seinem Bein stecken und er sank vor Schmerz keuchend an der Wand zu Boden. Schwach versuchte er die Axt aus seinem Bein zu entfernen, doch es gelang ihm nicht. Henning kam auf ihn zu. Er lachte wie ein irrer. „Hast du wirklich allen ernstes geglaubt, du könntest mich besiegen? DU?? Das ich nicht lache. Aber jetzt wirst du dafür sterben!“ Jan Gustav Henning zog die Axt mit Leichtigkeit an sich und presste den Stiel an Peter Hans Herrmanns Hals. Der ließ ein ersticktes gurgeln hören. Versuchte sich zu wehren, war aber zu schwach dafür. Und als Henning den Mann sterben sah überkam ihn auf einmal Erregung. Sexuelle Erregung. Der Mann ließ noch einmal einen letzten Laut vernehmen und sank dann tot zu Boden. Henning dachte nicht lange darüber nach was er tat, er tat es einfach. Wie von Sinnen riss er der Leiche des Mannes die Hose runter und öffnete auch seine. Sein erregter Schniedel stand kerzengerade nach oben. Er drehte Peter auf den Bauch und rammte ihm den Schwanz in den Hintern. Raus – Rein – Raus – Rein... Und immer fester Fickte er den toten Mann. Als er kurz vom Abspritzen war packte Henning das Genick der Leiche und schlug deren Kopf im Takt auf den Boden. Er stöhnte laut auf. „Ohh, ja, JAH!!!“
Und so schnell wie alles begonnen hatte war es auch wieder vorbei. Henning zog seinen Schwanz aus dem Arsch des Anderen und wischte mit dessen Hemd die Scheiße weg.
Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war. Ein kleiner Junge stand im Türrahmen und schaute dem Schauspiel gespannt zu. Das musste wohl Sven sein, der Balg von Lola und Peter. Eigentlich wollte Jan Gustav Henning ihn auch noch umbringen, doch gerade hatte er keine Lust mehr dazu.
„Wieso hast du meinen Vater in den Arsch gefickt?“, fragte der Rotzbengel mit frechem Unterton. Henning lächelte wegen der Torheit dieses jungen. Glaubte er den wirklich, dass er hier ungestraft solche fragen stellen durfte?
Henning war sich sicher, irgendwann würde auch er sterben. Aber damit er ihn wider finden würde musste er sich noch etwas einfallen lassen. Da erinnerte sich Jan Gustav Henning plötzlich wieder an den Peilsender, den er im Knast gefunden hatte und nun schon seit Monaten in seinem Arschloch rumschleifte. Den würde er dem Kind ein operieren. Flink wie eine Katze sprang er auf und stürzte sich auf den Jungen. Ohne wenn und aber presste er ihn zu Boden und zog das Küchenmesser zu sich, dass noch bei Lola lag. Der Junge schlug um sich , wehrte sich, doch es half alles nicht. Jan Gustav Henning zog ihm mit Leichtigkeit die Hose aus und ritzte die Eier des jung mit dem Küchenmesser an. Dann schob er den Peilsender unter seine haut. Blut strömte aus der wunde. Der Junge schrie, trat nach ihm, doch es half nicht. Henning war stärker. Er riss dem jungen ein paar Haare von dem Kopf und bog eine Büroklammer auseinander, die er in der Jackentasche von Peter fand. Dann nähte er die wunde zu. Die Büroklammer war recht stumpf, sodass der junge Höllenqualen litt. Er schrie, er weinte und am ende war er ganz still. Als Henning fertig war stand er auf und verließ eilig das Haus. Es störte ihn nicht, dass die Leute ihn anstarrten, blutverschmiert wie er war. Und eines schwor er sich: Er würde den Jungen jagen und umbringen und alle die sich ihm in den Weg stellten mit ihm...
Fortsetzung Folgt...
Tag der Veröffentlichung: 27.02.2011
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