Er war ein Prinz, ein düsterer Zeitgenosse, aber ein
Prinz. Aber nur auf Grund seines Adelsgeschlechts.
Denn nichts an ihm war Prinzen gleich. Hässlich seine
Gestalt. Noch hässlicher seine Seele. Er nahm sich stets
was er wollte und es wurden eine Menge Tränen
seinetwegen vergossen. Und es starben viele
Unschuldige durch seine Hand. Und ihn- machte es nur
noch grausamer.
Doch wie so manches mal im Leben eines solchen
Tyrannen spielte das Schicksal Richterin.
Eines Tages wollte der Prinz ein Bad nehmen. Nicht in
einer hölzernen Wanne, sondern im Meer.
Seine Lakaien begleiteten ihn und legten seine
Sachen an den Strand. Wohl bedacht das kein Sand
die teuren Gewänder verschmutzte.
Langsam, Schritt für Schritt lief der Prinz in die Fluten.
Als er nicht mehr stehen konnte schwamm er ein
Stück hinaus ins Meer. Er fühlte sich frei dort draußen
und genoss jeden Zug weiter vom Ufer weg.
Zu weit. Seine Kräfte verließen ihn langsam und er
bemerkte es panisch. Zurück-er musste zurück
schwimmen. Doch es war zu spät. Nach kraftlosen
Versuchen ans Ufer zu kommen versank er in der
Tiefe.
Ohnmacht war seine Erlösung in diesem Moment.
Seine Taten gingen ihm durch den Kopf, das Blut der
Unschuldigen lief an seinem inneren Auge vorbei. Und
dann kam nur noch Dunkelheit.
Als er erwachte, hatte er rasenden Kopfschmerz. Er
wusste nicht wo er war. Alles um ihn herum war nass,
kalt, schleimig, einfach ekelhaft. Es sah aus wie eine
Höhle, direkt am Meer- oder im Meer?
Bewegen konnte er sich nicht. Er war angekettet an
der felsigen Höhlenwand. Beine und Arme weit
auseinander gestreckt. Welch Grauen erfasste ihn in
diesem Moment.
Er schrie-schrie so laut er konnte. Doch die Antwort
gab nur das tosende Meer. Dann fiel er wieder in
Ohnmacht.
Plötzlich wurde er wach. Ein schmatzendes Geräusch
lies ihn aufschrecken. Und ehe er begriff was
passierte spürte er einen stechenden Schmerz.
Dann sah er es. Ein Wesen, kein Mensch machte sich
an seinen Armen zu schaffen. Der Mund des Wesens
nährte sich von ihm. Er schrie- noch lauter als das
erste mal. Aber das Wesen schaute ihn nur mitleidig
an und stillte weiter seinen Hunger an ihm.
Es war die Meerjungfrau. Nicht lieblich und süß- nein
grausam und erbarmungsloser als er es je war. Mit
seinem letzten Atem bereute er seine Taten. Aber das
interessierte nun keinen mehr....
Texte: Text: (c) princess of night
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Damit die Romantiker unter uns auch mal das Schaudern bekommen....