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Ich wurde geweckt von einer sanften, liebevollen stimme an meinem Ohr: "Wach auf mein Engel." Ich seufzte und kuschelte mich fester an Alexs Körper, der wunderbar roch. "Bitte, Jenna. Jack ist hier - sie wollen mich ausfragen.", fuhr er fort, diesmal aber klang seine stimme kälter. Sofort riss ich die Augen auf - jetzt erinnerte ich mich. Panik ergriff mich von neuem. Alex zog mich sanft hoch und führte mich durch die Gittertür, die uns Jack aufhielt. Dabei grinste er mich an, worauf ich ihn wütend anfunkelte.
Als wir in die große Höhle kamen, stand das ganze Rudel um Ben und einen Stuhl herum. Alex wurde auf den stuhl gestoßen und mir wurde ein Messer an die Kehle gehalten. Na, dieser Tag fing ja wirklich gut an. "Nun, Alex. Ich denke, du bist nun gesprächsfreudiger.", meinte Ben. Ich fing allmählich an, seine Stimme zu hassen. Alex knurrte darauf nur. Ben grinste, dann fragte er: "Warum reist du mit einem Menschenkind in Richtung Osten?" Alex schwieg. "Willst du es mir nicht sagen?", hakte Ben nach und gab dem werwolf, der mir das Messer an die Kehle hielt, ein Zeichen. Er drückte etwas fester zu und ich schrie leise auf. Sofort sagte Alex: "Wir haben Ärger mit dem Grafen des Westen der Vampire. Er will sie töten." Seine Stimme klang so schwach, dass es mir das Herz brach. "Und warum gibt es Ärger? Ich dachte, ihr lebt in Frieden.", meinte Ben und sah Alex scharf und warnend an. Mein herz beschleunigte sich. "Sag es nicht, Alex!", schrie ich, doch im nächsten Moment bekam ich einen schlag in den Bauch. "Bitte",stieß ich hervor. Alex sah mich gequält und verzweifelt an.

Er wollte sie nicht leiden sehen. Nein, das durfte nicht sein. Er sah sie schmerzverzerrt auf den Boden sinken, von einem Schlag in den Bauch getroffen. Missgeburt!, dachte er und starrte den Werwolf an, der sie unsanft hochzog und ihr das Messer an die Kehle presste. Er schwieg, dann meinte er: "Sie hat sich einem Befehl des Grafen des Westen widersetzt." Jenna wimmerte. "Warum wollen sie sie dann töten, nur Götter haben den Vampiren zu gehorchen." Stille. Und dann begriff Ben und auch die anderen Werwölfe sahen Jenna erschrocken an. Der Werwolf ließ sie sogar los und entfernte sich von ihr.

Ich konnte es nicht glauben - sie hatten tatsächlich Angst vor mir. Alex ergriff die Gelegenheit und stellte sich blitzschnell vor mich, seine Arme umschlangen mich regelrecht und ich vergrub meinen Kopf hilfesuchend in seiner Brust. Ich hörte Jack eifersüchtig knurren und musste fast schmunzeln, wäre ich nicht so furchtbar verzweifelt gewesen. "Was ist sie für eine Göttin?", fragte Ben heiser. "Die Göttin des Feuers und der List.", erwiderte Jenna an Stelle von Alex, "aber ich habe meine Kräfte verloren. Deswegen konnte ich den Befehl nicht ausführen. Deswegen verfolgen sie mich." Stille. Alex umamrte mich sanft und flüsterte mir beruhigende worte ins Ohr, während ich anfing zu weinen. Das war alles zuviel für mich. Ich war eine Göttin, stark und schön - aber ich hatte alles verloren. Ohne Grund. Hatte ich das verdient? Plötzlich begannen die Werwölfe um uns herum zu knurren und einige fletschten die Zähne. "Vampire nähern sich!", knurrte Ben. Alex stellte sich sofort vor mich. "Sie haben uns eingeholt!", rief ich erschrocken aus. Und am Eingang der Höhle hörte man triumphierendes Geheul.

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Tag der Veröffentlichung: 28.06.2010

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