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Der Werwolf näherte sich Alex immer näher, wobei er laut knurrte. Aber Alex zeigte keine Reaktion, er stand einfach nur da und erwartete den tödlichen Schlag. Warum tat er nichts? Warum tat ICH nichts? Meine Beine fühlten sich an, als wären sie angewurzelt. Mein Atem raste, Schweiß tropfte mir über die Stirn und lief meinen Rücken hinunter. Wenn ich nur meine Feuergabe hätte! Der Wolf duckte sich, wollte springen. Da rannte ich zu Alex, meine Beine flogen. Aber bevor ich neben ihm stand, hoben mich 2 braune, muskulöse Arme in die Luft und hielten mich fest. Ich strampelte und versuchte mich mit aller Kraft zu befreien, biss dem jenigem sogar in den Arm, doch es half nichts. Der Werwolf sprang auf Alex, doch plötzlich stand er nicht mehr dort. Alex tauchte hinter dem Werwolf auf und griff ihn an! Eine Staubwolke versperrte mir die Sicht, als die beiden Todfeinde anfingen, zu kämpfen. Ich sah auf und blickte in ein hübsches Gesicht, braun gebrannt mit schwarzen Augen und kurzen, etwas verwuschelten schwarzen Haaren. Aber es war immer noch ein Werwolf. "Lass mich runter du Bastard!", fauchte ich zornig. Der Werwolf lächelte nur, dann begann er zu rennen. Immer schneller, aber nicht in die Richtung, in die wir wollten! "Halt, wir müssen aber woanders hin!", schrie ich, doch mich beachtete niemand. Neben meinem Träger sah ich 2 weitere Werwölfe und mir fiel auf, dass sie schneller als Vampire waren! Meine Hoffnung, dass Alex überleben würde, schwand dahin und mein Herz schmerzte. Ich hätte am liebsten laut losgeheult, doch ich schämte mich. Schließlich verbarg ich mein Gesicht hinter meinen Händen.
Wie lange wir gerannt waren, wusste ich nicht. Ich bemerkte nur, wie der Werwolf urplötzlich stehen blieb und ich fast aus seinen Armen geflogen wäre. Ich sah auf. Wir befanden uns vor einem großen Höhleneingang. "Typisch Hund", murmelte ich gerade mal so laut, dass die Werwölfe es verstehen konnten. Der Wolf, der mich getragen hatte, setzte mich ab und meinte: "Ich heiße überings Jack." Ich sah ihn kalt an und zischte: "Ich heiße Jenna und ich hasse dich." Jack grinste breit, dann packte er mich etwas grob an Arm und führte mich in die Höhle hinein, während die anderen Wölfe seltsamer Weise zurück liefen. Doch das interessierte mich nicht.
"Bestimmt ist Alex schon tot.", dachte ich und tiefe Trauer überfiel mich. Ich erinnerte mich an den Kuss und hätte fast geseufzt. "Siehst du, so leben wir.", meinte Jack neben mir und erst jetzt sah ich mich um. Wir befanden uns in einer Art Wohnung, die Wände waren warm bemalt, der Fußboden mit Teppich ausgelegt und in einer Ecke brannte in Kaminfeuer. Eigentlich ganz okay. Um uns herum standen 5 Werwölfe, alle starrten mich an. Und der größte unter ihnen starrte mich böse an. Anführer. Nicht gut. Ich schluckte. "Das ist Jenna, Ben. Wir haben sie davor gerettet, von einem Vampir gebissen zu werden. Um den Vampir kümmern sich gerade einige Werwölfe.", berichtete Jack Ben, dem Anführer. "Aha", meinte Ben. "Habt ihr Alex getötet?", fragte ich. Jack grinste, dann meinte er: "Nein, aber er wird zu uns gebracht werden, wo wir ihm einige Fragen stellen werden. Du bist dabei unsere Geisel." Meine Miene verzog sich nicht. Ich blickte ihn einfach nur stumm und angeekelt an, was ihm anscheinend nicht gefiel. "Bringt sie solange auch in den Kerker, wir werden sie später holen,wenn Alex da ist.", meinte Ben. Jack packte mich am Arm und zerrte mich eine dunkle Treppe hinunter, die in einer Ecke der Höhle lag. Er führte mich durch dunkle Gänge, an dem viele Gittertüren mündeten. Kerker, igitt, hier gab es bestimmt Ratten! Wie zur Bestätigung quiekte es in einer Ecke. "So, da wären wir.", meinte Jack, schloss eine vergitterte Tür auf und schubste mich sanft, aber bestimmt hinein. Es machte KLICK und ich war gefangen. "Wenn du meine Geselltschaft brauchst, ruf mich, meine Süße.", meinte er und lachte laut, als ich ihn empört ansah. Damit ging er mit großen Schritten und immer noch lachend davon. Ich blieb alleine zurück. Durch ein Fenster, weit oben, fiel ein kleiner Strahl der Sonne hinein, aber sonst war alles dunkel. Ich kauerte mich auf dem kalten Boden und rollte mich zusammen. Alles war dunkel, kalt und schrecklich. Alex war wahrscheinlich schwer verletzt, ich war hier gefangen und diente als Geisel. Eine Träne rollte über meine Wange, dann noch eine und noch eine. Ich weinte und schluchzte leise vor mich hin. Und irgendwann war ich eingeschlafen.
Mich weckte eine bekannte Stimme an meinem Ohr: "Wach auf meine Süße." Ich zog wütend die Augenbrauen zusammen und schlug meine Augen auf. Vor mir stand Jack. Na toll. "Könntest du aufhören, mich deine Süße zu nennen, denn DAS BIN ICH NICHT!", schrie ich ihn an, sprang auf und funkelte ihn an. Jack grinste leicht, dann murmelte er: "Aber vielleicht bald." Dann drehte er sich um, packte mich am Handgelenk und zerrte mich hinaus, in die Höhle.
Das erste, was ich sah, war Alex. Er stand wie eine Statue vor Ben, wunderschön und einfach perfekt. Doch er war erschöpft. Jack zerrte mich zu Ben hin. Ich sah Alex liebevoll an, was er mit einem erfreuten Blick zur Kenntnis nahm. "Ich frage dich noch einmal Alex, welcher Graf bist du? Und welche Pläne heckt ihr gegen uns im Krieg aus?" Alex schwieg eisern. "Nun, dir ist doch wohl bewusst, dass wir eine Geisel haben?",meinte Ben und zog zu meiner großen Beunruhigung ein langes Messer hervor. "ich werde sie töten, wenn du deinen Mund nicht aufmachst!", knurrte Ben und ich spürte das Messer an der Kehle. Jack warf mir einen komischen Blick aus Sorge und Bedauern zu, sodass Alex wütend knurrte. "Fass sie nicht an!", zischte er. Seine Augen blitzten. "Welcher Graf seit ihr?", fragte Ben ruhig. "Der des Osten.", erwiderte Alex geschlagen. Ben lächelte und meinte: "Da haben wir aber eine hübsche Geisel gefunden." Alex knurrte erneut. "Und da es mir solchen Spaß macht, euch zu quälen mein lieber Graf, werde ich mir die restlichen Fragen für morgen aufheben. Bringt die beiden in den
Kerker!"
Wir wurden in eine dunkle Zelle gestoßen. Alex ließ sich auf den Boden fallen und seufzte. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an. Er strich mir liebevoll übers Haar und flüsterte: "Ich werde ihnen alles verraten, damit sie dir nicht wehtun. Ich verspreche es." Aber das durfte er nicht! Ich wollte es ihm sagen, doch bleiernde Müdigkeit ergriff mich. Hatten unsere Verfolger uns schon eingeholt? Wieder Panik, doch ich war einfach zu müde. Meine Augen fielen zu und schon bald schlief ich fest.

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Tag der Veröffentlichung: 25.06.2010

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