So liefen wir zügig nebeneinander her. Der Wald schien um uns herum immer dichter zu werden, es fiel kaum noch Sonnenlicht durch die dichten Baumkronen. Es wurde rasch kühl und schon bald liefen wir noch schneller, um uns warm zu halten. Ich musste an unsere Verfolger denken und daran, dass James mich umnbringen wollte, um die Götter zu besiegen. Und dann dachte ich wieder daran, warum ich wohl meine Zauberkraft verloren hatte. Ich musste sie unbedingt wieder erlangen, bevor James sein Plan gelang und sie mich festnahmen! Zwar waren wir in dem Schloss von Alex vorerst sicher, falls wir überhaupt ankommen sollten, doch lange konnten wir dort uns auch nicht verstecken. Vampire lebten ewig. Götter zwar auch, aber wenn sie wirklich SCHWER verletzt wurden, konnte sie schon sterben. Aber zum Glück hatte jeder Gott noch ein "Bonusleben" - ich hatte meins noch. Etwas hoffnungsvoller ließ ich beim laufen den Blick um die Umgebung schweifen. Alles war dunkelgrün und ein leichtes Dämmerlicht herrscht. Plötzlich merkte ich, dass meine Beine schrecklich weh taten. Wir mussten ungefähr schon 2 Stunden gelaufen sein! Alex sah, dass ich erschöpft war und ehe ich michs versah, hatte er mich in seine großen, starken Arme genommen und plötzlich rannte er im Vampirtempo weiter, die Umgebung flog an uns regelrecht vorbei. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Schon bald war ich eingenickt.
Im Rennen sah Alex immer wieder um sich, um sicherzugehen, dass ihre Verfolger auch weit genug weg waren. Glücklicherweise roch man sie noch nicht einmal, aber sie waren irgendwo da draußen. Alex sah auf Jenna hinunter, die friedlich schlafend in seinen Armen lag. Sie sah klein und verletzlich aus, aber unglaublich schön. So perfekt. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht zu ihrem Körper, dann zu ihrem Hals. Ein eleganter, weißer Hals. Blutdurst erwachte in ihm. Er hatte Tage lang nicht mehr getrunken, was ihm gerade nicht gut bekam. Er brauchte dringend Blut! "Aber nicht dieses Mädchen, Alex.", flüsterte er leise und wandte den Blick ab und beschleunigte seine Schritte. Sie brauchten einen Platz für die Nacht.
Als ich erwachte, lag ich auf weichem Laub. Vor mir brannte helllodernd ein Feuer, davor saß Alex. Er starrte mich durch die Flammen heraus an und mir fiel auf, dass seine Augen nun schwarz waren und an den Rändern rötlich. Er war durstig. Ich setzte mich sofort auf und sah ihn prüfend an. "Hab keine Angst, Jenna, ich tu dir nichts.", meinte Alex kühl, doch in seinen Augen brannte das Verlangen. Ich seufzte leise. Seine Seele war verdammt - er tat mir leid. Trotz der drohenden Gefahr setzte ich mich neben ihn und umarmte ihn. Er keuchte leise und sah auf mich hinunter, worauf ich ihn noch fester umatmte. Er war so groß und angenehm kühl...Und er sah verführerisch gut aus! Mein Herz hatte wieder begonnen, schneller zu schlagen. Dann blickte ich ihm in die Augen und er erwiderte meinen Blick. Ich spürte ein seltsames Gefühl in meinem Bauch. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Stopp, das war nicht richtig! Ich wollte mich wehren, doch ich widerstand seinen leidenschaftlichen Kuss einfach nicht - und ich erwiderte ihn. Er stöhnte und presste gierig seine Lippen auf meine, seine Hände ließen von meinem Gesicht ab und krallten sich in meine Haare, zogen mich noch näher zu ihm. Eine Weile küssten wir uns so leidenschaftlich, konnten unsere Lippen nicht voneinander lösen. Bis er plötzlich eine eiskalte Hand unter mein Hemd schob. Das reichte. Ich brach den Kuss aprubt ab und rutschte von ihm weg. Er grinste mich frech an. Ich sah ihn wütend an und meinte: "Das wird sich nicht widerholen!Verdammt, warum habe ich mich darauf eingelassen?" Er grinste noch breiter, dann versuchte er wieder, mich zu küssen, doch ich sprang auf und lief auf die andere Seite des Feuers. "Gute Nacht!", rief ich wütend, dann schloss ich demonstrativ die Augen und stellte mich schlafend. Ich konnte ihn lachend hören. Und mitten in der Nacht spürte ich 2 starke Arme, die sich um mich schlungen und mich nicht mehr freigaben. Dann schlief ich ein...
Als ich erwachte, lag ich zwischen den Armen von Alex. Ich spürte, dass er wach war.Ich versuchte,seine Arme wegzuschieben, doch er umarmte mich noch fester. "Guten Morgen, Schatz." Schatz? Er strich mir über die Wange, eine federleichte Berührung. Dann begann er meinen Rücken zu küssen, an meinem Hals entlang. Plötzlich stoppte er an meiner Halsschlagader. Oh nein. Jetzt versuchte ich fast panisch, mich zu befreien, doch er hielt mich fest. Er öffnete seinen Mund, fuhr leicht mit der Zunge über meinen Hals. "Alex! Alex, bitte, beherrsche dich!", flüsterte ich, doch er konnte nicht. Er stöhnte vor Verlangen,seine Arme erdrückten mich nun fast. Sein ganzer Körper zitterte und ich wusste,dass seine Augen nun vor Blutdurst rot glühten. Ich spürte etwas spitzes, was mir über den Hals fuhr. Nun war es nicht mehr Alex, sondern das böse Vampirmonster. Plötzlich hielt er inne. Er biss nicht zu, sonder stand auf und knurrte laut. Erschrocken sprang ich auf - hatten unsere Vefolger uns eingeholt? Nein, vor uns standen 4 junge Männer, alle obenrum nackt mit Six-Pack. "Du wolltest sie nicht gerade zufällig beißen?", fragte der eine. Alex zischte mit viel böserer Stimme, als ich ihn eigentlich kannte: "Es geht euch nichts an, ihr dreckigen Hunde." Aha, jetzt verstand ich. Werwölfe. Der, der gesprochen hatte, lachte laut, dann trat er einen Schritt auf mich zu und fragte: "Ganz schön geföhrlich eine Affäre mit einem Vampir, nicht? Halt dich von ihm fern!" "Du hast mir gar nichts zu sagen!", erwiderte ich giftig. Alex sah mich erstaunt an. "Hm", meinte der Mann, diesmal etwas strenger, "wir werden ihn jetzt jedenfalls töten, falls du nichts dagegen hast." Mein Herz begann zu rasen. Töten? "Aber warum?", schrie ich, diesmal panisch. "Weil er ein Monster ist!", sagte der Mann. Augenblicklich wurde es still, die Werwölfe begannen zu knurren und am ganzen Körper zu zittern. "Sie haben Recht. Ich bin ein Monster.", meinte Alex mit leiser Stimme. Ich sah ihn entgeistert an und er erwiderte meinen Blick traurig. "Tut mir leid, was ich dir fast angetan habe.", sagte er. Und dann verwandelten sich die werwölfe. Ihre Körper wurden größer, Fell wuchs und lange Zähen, ihre Köpfe wurden länger und schließlich standen 4 große, wütende Werwölfe vor Alex. Alex sah die "Hunde" entschlossen an. "Nein!",schrie ich laut, doch der eine Wolf bewegte sich langsam auf Alex zu....
Tag der Veröffentlichung: 17.06.2010
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