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Mutter



Ich halte ihre Hand mit beiden Händen,
die Runzeln dort vertraut aus Kindertagen
das Lebenssaldo, aller Müh‘ und Plagen.
Die Haut ist blaß, paßt farblich zu den Wänden.

Gedanken fliegen, sich ins Gestern wenden.
Von dieser Hand geführt, konnt′ ich es wagen,
den ersten Schritt, ganz ohne zu verzagen;
nun halt ich sie, weil ihre Wege enden.

Dich halten möcht‘ ich, Deine Schmerzen lindern,
dem Schicksal trotzen und auf Hökerweise,
was Dir bestimmt, durch Handel zu verhindern.

Ein müder Blick, die Worte kommen leise
„Ich gehe, doch wir leben in den Kindern.“
Die Hand erschlafft, ich wünsche gute Reise.

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Tag der Veröffentlichung: 11.05.2011

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