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Prolog

 

Seine Lippen formen meinen Namen, doch ich höre nichts. Er versucht es nochmal.
"Elena", raunt er flüsternd und eine Gänsehaut zieht durch meinen Körper.
Ich blicke ihn fragend aber auch abwartend an.
"Es tut mir leid... Das alles hätte nicht passieren sollen. Ich weiß auch nicht wieso ich so war... es war nur..." "Nein!", schreie ich schon fast, "glaub mir, ich hab es begriffen. Du musst mir gar nichts erklären, weil das alles sowieso wieder gelogen sein wird. Ich hab jetzt endlich kapiert, was für ein Arsch du bist..." Meine Stimme bricht plötzlich ab und endet in einem abgehackten Schluchzen. Ich spüre Tränen an meiner Wange runterlaufen. Mein ganzer Körper fängt an zu zittern. Wieso muss ich jetzt weinen? "Elena..", beginnt er schon fast verzweifelt, "ich kann dich nicht weinen sehen..." Er tritt näher an mich heran, hebt mein Kinn an und schaut in meine Augen. Ich drehe mein Gesicht weg und flüstere: "Wenn es dir wirklich leid tun würde, könntest du mir alles erklären oder es wenigstens versuchen. Sag mir, was los ist. Erzähl mir sofort dein schmutziges Geheimnis und ich will wirklich die Wahrheit hören..." Ohne mich ausreden zu lassen, drückt er seine weichen Lippen sanft an meine. Ich bin ziemlich überrascht, aber ich schiebe ihn trotzdem mit leichter Gewalt von mir. "Das kann ich nicht, auch wenn ich wollte", murmelt er betreten "Dann ist ja alles klar...", ich drehe mich um und will weggehen, doch er hält mich an meinem Arm fest. "Lass mich los, du brauchst mich nicht und ich dich auch nicht. Ich hab die Nase voll von dir und deinen Lügen. Du bist für mich gestorben... Du brauchst mich nicht anzusprechen, mich anzusehen, versuchen ,auch nur ein Wort mit mir zu wechseln. Das alles reicht mir! Es gibt genug Geheimnisse um mich herum, dann brauch ich nicht noch eins. Und lass deine Finger von mir, spiel deine Spielchen mit anderen. Mit mir geht das nicht mehr! Ich werde wegziehen..."
Er lässt mich los. "Elena, ich hab nie richtig verstanden, wer du wirklich bist oder was du willst, aber du hast es mir jetzt klar und deutlich erklärt. Ich habe endlich verstanden, was du willst." Er senkt seinen Blick, aber ich sehe, dass Tränen in seinen Augen schimmern. Ohne ein einziges Wort mache ich auf dem Absatz kehrt und lasse ihn dort alleine stehen in der Kälte. Ich spüre, wie mir das Blut aus dem Gesicht sackt und meine Hände feucht werden. Mein Herz zieht sich zusammen und ein stechender Schmerz setzt in meiner Brust ein. Wieso schmerzt es so? Hätte ich was anderes von ihm erwartet? Ich fange an zu rennen, so schnell wie mich meine Beine tragen können, aber alles verschwimmt vor meinen Augen. Jemand stößt mich von hinten an und alles wird schwarz um mich herum...

 

 

 

Kapitel 1

 

Ich wache schweißgebadet auf. Wo bin ich nur? Ich liege, wie am Abend zuvor in meinem Bett. Natürlich Elena, was hast du dann gedacht? Ich hatte einen Traum... einen Traum von meiner Mum, sie war da, bei mir. Meine wundervolle Mum... die mich schon so früh verlassen musste, von der ich so gut wie nichts weiß, nicht mal wie sie gestorben ist. Mein Dad, Stefan Bennett hat versucht mir alles zu erklären, was passiert ist und wie. Das war das erste mal als ich ihn weinen gesehen habe. Ich kann ihn nicht so sehen und deswegen weiß ich bis jetzt immernoch nicht was passiert ist. Ich habe keine Geschwister, was bedeutet dass ich fast rund um die Uhr alleine bin, außer Liv trifft sich mit mir. Olivia Connor ist meine beste Freundin. Wir gehen oft zusammen trainieren. Was soll ich noch sagen? Sie ist einfach die Beste. "Elena, komm runter zum Frühstück!", ruft mein Dad mich. Mit Anstrengungen klettere ich aus meinem Bett und gehe ins Bad. Ich mache mir am Morgen nie große Mühe mich auf zu hübschen wie die anderen Mädels in meinem Alter. Das hat aber auch Gründe - ich will ja nicht prahlen, aber es stimmt nun mal dass ich von Natur aus sehr hübsch aussehe. Dad hat mir erzählt dass ich Mum sehr ähnlich sehe und das ich ihre Augen hätte. Meine Augen haben die Farbe dunkelblau, ich habe goldblonde Haare und eine schlanke Figur mit schönen weiblichen Kurven.

Ich schnelle die Treppen runter. "Mir ist heute nicht nach frühstücken", sage ich Dad Bescheid. "Pass auf dich auf", ruft er mir hinterher, bevor ich aus der Tür verschwinde.

Liv wartet vor der Haustür... mit einem Auto. Ich mache die Autotür auf. "Ich wusste garnicht das ich heute abgeholt werde und dass mit deinem neuen Auto." "Hey Elly. Das Auto habe ich zu meinem 18.Geburtstag geschenkt bekommen und du weißt für dich bin ich doch immer da.",meint sie stolz. Da fällt mir was ein...ihr Geburtstagsgeschenk. "Natürlich, weiß ich... und denk ja nicht dass ich dein Geburtstag vergessen habe. Ich gebe dir ein Geschenk auf die
Liv-Art. Glaub mir es wird toll." Liv erwidert,"Süße, du brauchst mir nichts zu schenken und wenn du es doch tust gib mir was du willst. Alles was du mir gibst würde mir gefallen." "Dieses Angebot wirst du mir nicht ausschlagen. Wir werden deinen Geburtstag nachfeiern und du darfst dir aussuchen wohin wir gehen und was wir anziehen." Liv strahlt mich an. Ich setze mich in ihr Auto und merke, wie sie mich skeptisch mustert. "Hab ich was im Gesicht?", frage ich sie. Sie verzieht ihre Miene nicht und scheint nachzudenken. "Ich wundere mich nur wie du dich vor der Welt verstecken kannst. Was hübscheres als dich hab ich bis jetzt immer noch nicht gesehen",meint sie plötzlich. "Du weißt doch wie ich bin." "Irgendwann....irgendwann werde ich dich dazu bringen dich zu zeigen, dass verspreche ich dir. Ich weiß auch schon wann, und zwar auf dem Abschlussball. Kannst du das glauben Süße, wir machen bald schon unseren Abschluss?" Ich lächele vor mich hin. Wir haben es geschafft. Ja das haben wir, auch wenn noch nicht ganz. Ich weiß dass wir es schaffen werden. Wir sind an der Schule angekommen. Die Sommerferien sind vorbei. Das letzte Schuljahr steht uns bevor. Tyler wartet schon am Schultor. Ty, Liv und ich... wir sind die besten Freunde, eigentlich schon seit ... immer. Ty wohnt gegenüber von mir und eigentlich gehen wir immer zu Fuß zur Schule und nach Hause, weil die nur ungefähr 15 Minuten voneinander weg liegt. Wir steigen aus dem Auto und rennen schon fast zu ihm hin. Mit unserer Umarmung erdrücken wir ihn fast. "Oh man, Ty, ich habe dich so vermisst", schmolle ich. Liv lässt ihn garnicht mehr los, sodass ich sie von ihm reißen muss. Liv und ich, wir beide lieben Tyler über alles, aber nicht wie wenn man verliebt ist, sondern wie einen Bruder und besten Freund. Aber man muss zu geben, Ty ist ein großer Mädchenschwarm, aber bei seinem Aussehen ist das kein Wunder. Mit seinem durchtrainierten Körper, seinen braunen Haaren und seinen smaragdgrünen Augen. Er ist ein Traum in den Augen aller Mädchen. Meiner war er auch mal, aber dann kam Jason Cavenor auf unsere Schule. Seit einem Jahr geht er jetzt auf unsere Schule, aber dass er Freunde gefunden hat, bezweifele ich. Es ist schwer bei ihm durchblicken zu können. Immer wenn man ihn sieht setzt er sein verdammtes Pokerface auf, aber vielleicht hat er sich inzwischen verändert. Er sieht aber echt gut aus und seine eisblauen Augen geben ihm den Rest. Auffällig ist er nicht aber ihn meinen Augen hat er was bewirkt. Ich will mehr über ihn erfahren, auch wenn ich sehr daran zweifle dass ich jemals den Mut aufbringen werde ihn anzusprechen.

 

 

Kapitel 2

 

Nach der Schule fahren ich und Ty meistens zusammen nach Hause, aber heute ist mir danach in den Park zu gehen. Schon seit ich klein bin gehe ich gern dorthin, weil Dad mir mal erzählt hatte das dass Mum's Lieblingsplatz war. Immer wenn ich hier bin fühle ich mich sehr verbunden mit ihr, auch wenn ich sie nie kennengelernt habe. Ich packe alle meine Bücher in den Spind, bevor Ashley Donovan alias Barbie wie immer einen unnötigen Kommentar von sich geben kann. Ich eile aus dem Schulgebäude und bin schon nach 5 Minuten angekommen.
Ich habe schon mein Buch aus meiner Tasche rausgefischt. Mein Geschichtslehrer hatte gesagt, dass es eine gute Übung für die Prüfungen wäre. Plötzlich laufe ich in irgendjemanden rein. Ich verliere das Gleichgewicht, das Buch rutscht mir aus den Fingern und landet auf dem Boden. Bevor ich ihm dorthin folge, halte ich mich reflexartig an den Oberarmen des anderen fest. "Nur nicht fallen",sagt der Typ mit warmer Stimme. Langsam finde ich meine Balance wieder. "Tut mir leid", murmle ich. "Dass du in mich gelaufen bist oder dass du dein Buch auf mein Fuß geschmissen hast?" Gereizt bücke ich mich um das Buch aufzuheben. Erst jetzt blicke ich auf. Es ist Jason, aber ich will jetzt nicht schwach werden. "Wie wär's, wenn du nächstes Mal deine Augen benutzt!" "Wozu? Um dich anzusehen? Elena...richtig?" Er grinst schief auf mich herab und seine eisblauen Augen funkeln. Stopp, ich darf mich nicht ablenken lassen. "Um nach vorne zu sehen, natürlich. Du musst doch gesehen haben, dass ich in mein Buch vertieft war." Ich gehe einfach weiter, doch er lässt nicht locker und geht mit. "Ist das etwa deine Ausrede, um in mich hineinzurennen? Raffiniert." Ich werfe ihm einen skeptischen Blick zu. "Kann es sein, dass du deine Wirkung auf Frauen überschätzt?" "Kann es sein, dass du meiner Frage ausweichst?", gibt er neckend zurück. "Ich weiß nicht, es könnte alles möglich sein, aber könnte ich jetzt vielleicht alleine weitergehen?" Er grinst wieder. "Tut mir leid, eigentlich bin ich nicht so. Können wir nochmal von vorn anfangen?" Ich lächle. "Ok, meinetwegen, noch eine Chance." Er nimmt meine Hand und schleift mich mit zu einer Bank. Er räuspert sich. "Mein Name ist Jason, aber du kannst mich auch Jay nennen. Ich wohne seit einem Jahr hier in Rose Falls und es freut mich deine Bekanntschaft zu machen." Er hält mir seine Hand hin. Ich schüttle sie und sage:"Mein Name ist Elena Bennett und die Freude ist ganz meinerseits." Jason guckt auf seine Uhr und macht ein enttäuschtes Gesicht. "Ich muss los, hab noch was zu tun." "Kein Problem, wir sehen uns. Bis morgen in der Schule." Er steht auf und lächelt nochmal zum Abschied. Ich winke kurz. Eigentlich will ich nicht dass er geht, aber es ist besser so. Ich habe grade was anderes zu tun. Ich nehme das Buch wieder in meine Hände, aber ich kann mich nicht konzentrieren. Aber nicht wegen den Gedanken an Jason, sondern an meinen Traum. Ich muss an meine Mum denken. Alles verschwimmt vor mir. Nein, Elena du kannst jetzt nicht weinen. Ich wische mir schnell meine Tränen weg. Es wird schon dunkel, ich sollte auch nach Hause. Meine Schule, mein Park und mein Haus liegen nicht weit voneinander weg. Also mache ich mich auf den Weg. Zu Hause angekommen schmeiße ich mich direkt in die Federn. Ich habe garnicht gemerkt dass ich so müde bin. Nach ein paar Minuten bin ich eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wache ich ziemlich friedlich auf. Unten höre ich Dad's Stimme sagen: "Sie ist oben. Geh ruhig hoch und versuch sie aus dem Bett zu kriegen." Keine Sekunde später steht auch schon Ty in meinem Zimmer. Ich drehe mich auf die andere Seite und tue so als ob ich immer noch schlafen würde. Tyler beugt sich über mich und gibt mir ein Kuss auf die Schläfe. Wir sind zwar nur beste Freunde, aber Küsse waren normal bei uns, außer auf den Mund. Vorsichtig fängt er an mich zu rütteln. Ich rühre mich nicht vom Fleck. Ich weiß schon was er gleich machen wird. "Wenn du dich jetzt nicht bewegst, wird es eine Kitzelschlacht geben. Du weißt, egal wie stark du dich wehrst, ich werde sowieso gewinnen",sagt er stolz. Ich konnte sein Grinsen aus der Ansage heraushören. Schlagartig drehe ich mich um und springe ihn an. Das ist aber garnicht so einfach, weil ich ja noch aus meiner Decke rauskriechen muss. Aber letztendlich hab ich diesmal gewonnen. Ich drücke ihm ein Kuss auf die Wange."Guten Morgen, du Verlierer." Er guckt mich beleidigt an. "Hey, ist sowieso das erste Mal dass ich gewinne." Ty setzt ein süffisantes Lächeln auf. "Ja du hast recht. Du hast das erste und das letzte Mal gewonnen, glaub mir Teddy." Ich hasse diesen Spitznamen. Früher als wir jünger waren, haben Ty und ich uns mal gestritten. Ich war sehr wütend und ich habe alle seine Teddybären demoliert, dafür musste ich einen Preis zahlen. Ab dem Tag war ich sein neuer und einziger Teddy. Er knufft mich in die Wange und drückt mich an sich. Aber es war garnicht so schlimm, ich bin gerne sein Teddy und ich lasse mich gern von ihm knuddeln. "Und jetzt komm, wir müssen trotzdem noch zur Schule",unterbricht Tyler die Stille. Ich seufze auf und ziehe mein Gesicht zu einer Grimasse. "Müssen wir?",frage ich genervt und rolle mit den Augen. Ty lacht und zieht mich aus meinem Bett. Auf dem Rücken trägt er mich zum Bad."Kann ich noch was für Sie tun, Madame?" "Nein, Danke. Ich bestehe darauf das ich den Rest selber erledige. Ich gebe Ihnen den Rest des Tages frei." "Oh danke, Madame",er verbeugt sich,"ich werde draußen auf Sie warten." Nachdem ich all meinen Kram erledigt hatte, gehen ich und Ty zu Fuß zur Schule. Die Abschlussstufe soll sich im Hörsaal versammeln. Auf dem Weg dorthin begegne ich Jason. Er macht einen traurigen Eindruck, doch als er mich sieht lächelt er gekünstelt und zwinkert mir zu. Er macht keine Anstalten zu uns rüberzukommen.
Ich bleibe am schwarzen Brett stehen.

 

 

 

 

 

 

Schülercoachs gesucht!!!
Ihr seid gut in der Schule und beherrscht ein bestimmtes Fach sehr gut, dann könnt ihr euch gerne hier eintragen, um schwächeren Schülern Nachhilfestunden zu geben.

 

Ich kann mich sehr gut hierfür eintragen, denn es gibt eigentlich kein Fach, dass ich nicht beherrsche. Also angele ich mir einen Stift aus meiner Tasche und trage mich ein. Auf der Liste stehen schon sehr viele andere Schüler, unter ihnen auch Liv. Ich schaue mich um und entdecke sie auch sofort. Man kann sie auch nicht übersehen. Liv ist lang und schlank mit ihren schulterlangen schwarzen Haaren. Sie hat ein sehr hübsches Gesicht...eigentlich ist alles an ihr perfekt und das zeigt sie der Welt auch. Liv ist das komplette Gegenteil von mir, aber irgendwie haben sich diese Gegenteile angezogen. Liv entdeckt mich auch endlich und kommt auf mich zu. "Olivia Connor, ich glaub es ja nicht. Du hast dich wirklich als Schülercoach eingetragen", rufe ich ihr begeistert zu. Gereizt guckt sie mich an. "Glaub ja nicht, dass ich das freiwillig tue. Miss Stoner hat mich quasi dazu gezwungen. Wie ein Kleinkind ist sie mir hinterhergelaufen, hat mich angebettelt damit ich Jason Cavenor übernehme. Na ja, das werde ich jetzt wohl tun müssen." Genervt verdreht sie ihre Augen. Schade, dann ist Jason ja schon gestrichen für mich. Wen werde ich wohl kriegen? Das würde ich noch früh genug erfahren.

 

Kapitel 3

 

Die Lehrer haben uns gesagt dass wir uns während der Woche für unsere Leistungskurse eintragen sollen. Ich will schon seit ich ein kleines Kind bin Arzt werden, wie mein Vater, also wäre es nicht schlecht Biologie zu wählen. Ahnung von Chemie könnte auch nützlich sein. Ich trage mich direkt in den beiden Fächern ein. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass die Liste mit den Schülercoachs aufgehängt wurde. Schnell gucke ich nach wen ich coachen sollte. Liv gesellt sich zu mir. Meine Augen weiten sich als ich den Namen lese, der mir zugeordnet wurde. Es ist Liam Fournier. "Wieso musst du immer so viel Glück haben?", sagt Liv fast schon ein bisschen beleidigt. "Glaub mir, ich würde gerne tauschen, wenn ich könnte." "Hey, jetzt hab dich nicht so. Komm schon, er ist heiß", erwidert Liv verträumt. "Ich glaub du vergisst da einiges. Erstens er ist heiß, da hast du leider recht, zweitens er ist verdammt reich, drittens er ist verdammt beliebt, viertens er ist ein Playboy und fünftens er hasst mich. So, waren das jetzt genug Gründe, warum ich ihn nicht mag." Liv guckt mich besorgt an. "Ach Süße, warum sollte er dich hassen. Lass den Kopf nicht hängen." Ich war irgendwie überrascht von diesen Worten. "Wieso sollte ich mein Kopf hängen lassen. Ich mag ihn ja noch nicht mal. Es ist nicht wichtig, was er von mir denkt, denn er kennt mich sowieso nicht und ich ihn auch nicht richtig. Und wenn er mich jetzt noch nicht hasst, wird er es bald ganz sicher tun"


Jason:
Ich stehe nur ein paar Meter von Elena und Olivia entfernt. Ich habe jedes Wort mitgehört. Elena hatte Recht, Liam kennt sie nicht, ich kenne sie nicht, niemand kennt sie, aber wie gern würde ich sie kennenlernen. Ich weiß das hinter ihr noch mehr steckt als sie zeigt. Doch ich selbst bin auch noch nicht bereit um mich zu öffnen. Ich will nicht den gleichen Fehler begehen wie letztes Mal. Die Lernpartner sollen sich heute Nachmittag das erste Mal treffen, damit die Coachs sehen können auf welchem Niveau die anderen sind. Ich gehe zu Olivia um mich vorzustellen. "Hey, ich bin Jason dein Nachhilfeschüler. Soweit ich weiß müsstest du Olivia sein, deine Freundin, Elena, hat mich schon kennengelernt." Ich zwinkere Elena zu. Olivia kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, sie hatte wohl was anderes von mir erwartet, als dass was sie jetzt zu sehen bekommt. "Nenn mich ruhig Liv. Ich weiß garnicht mehr, wer mich überhaupt noch Olivia nennt." Wir machen einen Zeitpunkt und einen Ort aus und ich gehe weiter zu meinem Spind.

 

Elena:
"Ich muss mich jetzt wohl auf den Weg zu Liam machen. Also, wir sehen uns." Ich drücke Liv einen Kuss auf die Wange und verschwinde. Schon nach fünf Metern renne ich in wieder irgendjemanden rein. Oh man, wieso gucke ich beim Gehen nie nach vorne, wie jeder andere Mensch. Ich entschuldige mich leise. "Bist du nicht Elena?" Auch das noch? Natürlich muss es Liam sein. Ich setze ein Lächeln auf. "Ja, dann musst du wohl Liam sein?" Er mustert mich mit einem überraschten Blick. "Tu nicht so, als ob du mich nicht kennst. Jeder tut das." Mein Blick war immer noch nach unten gerichtet. Jetzt blicke ich auf. Frech gebe ich zurück: "Ach ja, tut mir, Leid. Ich dachte du wärst vielleicht ein anderer Liam. Jeder müsste dich kennen und verehren, dass hatte ich in dem Moment ganz vergessen" Der Sarkasmus in diesem Satz war nicht zu überhören. Er macht große Augen, doch dann verzieht er sein Mund zu einem arroganten Lächeln. "Bis vor kurzem wusste ich garnicht, dass du existierst. Jetzt endlich sehen wir uns das erste Mal und du hast so eine große Klappe." Ich ziehe empört die Luft ein. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Ja, du bist beliebt, aber denk ja nicht das ich dich mag. Glaub mir, es ist dir nicht wert eine Bekanntschaft wie mich zu machen, also hast du nichts verpasst, aber ich bin ab jetzt dein Coach. Komm klar damit." "Wir werden ja sehen, wer klar kommt und wer nicht!" Er verdreht seine Augen und schiebt mir einen Zettel zu. Ohne ein weiteres Wort ist er verschwunden. Seine Adresse und eine Uhrzeit steht drauf. Das wird mal was heute Nachmittag.

 

 

Kapitel 4

 

Ich treffe mich mit Ty am Schultor. "Rate mal wen ich coachen werde... Liam Fournier."
Er prustet los. "Ein bisschen Mitgefühl könntest du trotzdem zeigen, auch wenn du es nicht so meinst", schmolle ich. Tyler kommt zu mir und legt mir seinen Arm um meine Schultern. "Ich weiß, aber du und Liam. Glaub mir, Teddy, das wird niemals gut laufen", presst er unter seinem Lachen hervor. "Ob du es glaubst oder nicht, dass hätte ich auch nicht erwartet."
Als wir an unseren Häusern angekommen sind, habe ich eine Idee. "Heute Abend, kommst du zu mir. Ich werde dir dann erzählen was bei Liam passiert ist und danach Filmnacht. Morgen ist sowieso keine Schule und wenn du willst kannst du auch Liv einladen. Abgemacht?" Ty grinst. "Abgemacht." Ich verabschiede mich von ihm und schließe die Haustür auf. Die Tür öffnet sich und ein verlockender Duft kommt mir entgegen. "Dad, ich wusste garnicht, dass du heute zu Hause bist." Nach dem Tod meiner Mum wollte Dad alles aufgeben, doch für mich hat er weitergemacht. Er ist ein erfolgreicher Arzt geworden mit eigener Praxis. Ich drücke ihm ein Kuss auf die Wange. "Heute übernehmen die anderen Mal für mich. Ich muss mir auch mal Zeit für dich nehmen." Enttäuscht blicke ich ihn an. "Daraus wird wohl nichts. Ich muss heute Nachmittag einen Mitschüler Nachhilfe geben und abends kommt Tyler vorbei." Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück, solange das Essen noch nicht fertig ist. Langsam suche ich mir alles zusammen was ich zu Liam mitnehmen will. Danach gibt es Essen, wobei angefangen hat zu regnen, aber ich will trotzdem zu Fuß gehen. Ich schnappe mir einen Regenschirm, meine Tasche und gehe los. Der Wind ist echt stark, sodass er mein Schirm mitreißt. Ich renne über die Straße und halte notdürftig meine Hände über dem Kopf. Es gießt aus allen Eimern. Ich mache einen Satz zur Seite als ein Auto an mir vorbeiprescht und dabei durch eine riesige Pfütze fährt. Das Wasser spritzt im hohen Bogen auf meine Chucks, sodass sie jetzt ganz durch sind. "Vollidiot!" schreie ich hinterher. Der Wagen biegt auf ein Vorgarten von einer riesigen Villa ein und parkt elegant ein. Die schwarzen Türen öffnen sich und, wie Brad Pitt, steigt Liam Fournier aus. Ich renne an ihm vorbei Richtung Haus, um Schutz vor der Nässe zu finden und werfe ihm dabei einen bösen Blick zu, der jeden Elefanten umgebracht hätte. "Stell dich nicht so an Elena, war doch nur ein bisschen Wasser", ruft er mir nach, doch ich reagiere nicht darauf. Aufgeblasener, widerlicher, arroganter Macho. Das waren die Worte, die Liam Fournier genau beschreiben. Er grinst frech und fährt sich mit seiner Hand durchs Haar.
"Na, ein bisschen nass geworden?" Ich lächele ihn selbstgefällig an.
"Das liegt an Gott. Er weint, weil du immernoch auf dieser Erde bist."
"Glaub mir, ich weiß , dass er mich unbedingt haben will. Ich bin eine Bereicherung für den Himmel."
"Ich glaube du hast da etwas missverstanden. Er will dich in der Hölle schmoren sehen und nicht nur er."
"Willst du mir etwa drohen, Bennett?" Ich lege meine Hand gespielt geschockt auf meinen Mund. "Nie im Leben, Fournier!" Er verzieht sein Gesicht zu einem gespielten Lächeln. Endlich öffnet er die Tür und lässt mich rein. Ich schüttle meine Haare durch und achte darauf das ich Liam vollspritze. Er lässt sich daran nicht stören. "Elena, vergiss nicht. Das hier ist mein Haus... mein Haus - meine Regeln." Ich erwidere nur, "Liam, vergiss nicht. Du bist mein Schüler.... mein Schüler - meine Regeln." Schließlich kann ich nun endlich die Villa bewundern. Es ist einfach atemberaubend hier. "Komm, wir gehen hoch in mein Zimmer." Plötzlich kommt ein Hund angelaufen, springt mich an und leckt meine Wange ab. "Ach ja, das ist..." "Stopp...", unterbreche ich ihn, "ich glaube ich weiß wie sie heißt." Elena, denk nach. Liam kommt aus einer französischen Familie...ein französischer Hundename? "Ich weiß es... Roxane", rate ich leicht verunsichert. Erstaunt blickt er mich an, während er langsam mit dem Kopf nickt. Anschließend nimmt Liam einfach meine Hand und schleppt mich mit in sein Zimmer. Wir machen es uns auf seinem Bett gemütlich. "So, welche Fächer wären es denn?" "Eigentlich, komme ich in allen gut klar außer, Mathe." Ich atme aus. "Miss Avery meint, dass wir in ein Mathekurs kommen werden. Das heißt wir haben die gleichen Themen. Wir werden mit Funktionen und Analysis anfangen." Liam wirft mir einen fragenden Blick zu. Nach ungefähr 2 Stunden hat er verstanden, was das ist. Wir wollen uns gerade an die nächste Aufgabe zu schaffen machen, da klopft es zaghaft an der Tür. Eine schöne junge Frau öffnet sie und lächelt mich an. Ich nehme mal an das, dass Liam's Mutter ist. Die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Liam lächelt mich jetzt auch an. Wow, ich habe ihn nie lächeln gesehen, also ein echtes Lächeln. Es steht ihm gut, besser als das aufgesetzte. "Du kannst schon mal, meine Aufgaben kontrollieren, bin gleich wieder da", zischt er mir noch zu, bevor er aufsteht und den Raum verlässt. Nachdem er gegangen ist, schnappe ich mir sein Block und gehe alles durch, als plötzlich ein kleines Heft rausfällt. Eigentlich sollte ich die Finger davon lassen, aber die Neugier siegt. Ich schlage die erste Seite auf. Es ist sowas wie ein Tagebuch, ich sollte das wirklich nicht lesen. Aber...

Liebes Tagebuch,
nachdem mein Dad gestorben ist hat Mum sich vollkommen verändert. Ich versuche noch darüber hinweg zu kommen, aber ich kann nicht anders als jeden Tag um ihn zu weinen. Er war doch so ein guter Mensch. Manchmal wünsche ich mir, dass es mich erwischt hätte an seiner Stelle. Mum weint nur noch, sie war mal so ein glücklicher Mensch und sie war verliebt, obwohl sie schon so viele Jahre mit ihm verbracht hatte...

An dieser Stelle höre ich auf. Ich darf das nicht und Liam könnte jede Sekunde wiederkommen. Mir schießen Tränen in den Augen und ich kann nicht anders, als sie fließen zu lassen. Liam ist nicht so schrecklich wie ich dachte. Er vermisst nur seinen Dad, wie ich meine Mum. Das schlimmste daran ist, dass er seinen Dad gekannt hat, er ist mit ihm groß geworden und hat ihn dann verloren. Die Tür wird aufgestoßen und er kommt rein. Ich habe sein Buch immer noch in meinen Händen. So schnell es geht, kommt er zu mir und reißt das Heft an sich. Dann sieht er mich an. Zu meinem großen Erstaunen schreit er mich nicht an, sondern setzt eine mitleidige Miene auf. Liam bemerkt, dass ich mir über die Augen wische. "Das ist geheim oder besser gesagt, war es das", sagt er als er neben mich rutscht und einen Arm um mich legt. Er fragt noch nicht mal was los ist, aber ich rücke mit der ganzen Geschichte raus. Alles...wie sehr es mir leid tut was passiert ist mit seinem Dad und alles über meine Mum. Er hört mir zu, jedes Detail. Liam legt sein Zeigefinger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf leicht an. Ich sitze einfach nur da und lasse es geschehen. Er betrachtet mich ein paar Sekunden lang forschend. Ich sehe zu ihm auf und versuche, ruhig zu atmen. Plötzlich lässt er seine Hand in meinen Nacken gleiten, zieht mich ein Stück zu sich heran und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann lässt er mich wieder los.
Ich sitze wie gelähmt und versuche zu begreifen, was in den letzten fünfzehn Sekunden passiert ist und warum ich es zugelassen habe. Aber ich finde es nicht schlimm. "Tut mir leid, das musste sein", murmelt er leise, eher zu sich selbst, als zu mir. Er entspannt sich, als ich meinen Kopf an seine Schulter lehne. Der Raum um mich herum beginnt sich zu drehen und ich schließe meine Augen. Ich weiß nicht, wie lange wir so sitzen geblieben sind, aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Endlich lösen wir uns voneinander. "Das reicht für heute mit dem Lernen" Wie beide sind uns einig. Ich verabschiede mich von ihm mit einer Umarmung. "Versteck dein wahres Ich nicht, Liam. Dein Vater würde das so wollen." Er befreit sich aus meiner Umarmung und nickt langsam zur Bestätigung. "Sind wir jetzt Freunde?", fragt er ein wenig verunsichert. Ich schmunzele. "Ja, das sind wir", bestätige ich. Er strahlt mich an, wie ein kleines Kind. "Dann bis morgen" Er winkt mir noch kurz zum Abschied.

 

Kapitel 5

 

Als ich nach Hause komme, ist Tyler schon in meinem Zimmer. Er sitzt gemütlich in meinem Bett und hält eine Schale Popcorn in seinen Händen. Ich schaue mich etwas verwundert im Zimmer um. "Ist Liv nicht hier oder versteckt sie sich?" Er schüttelt leicht den Kopf. "Sie kann heute nicht kommen, aber den Grund hat sie mir auch nicht verraten", sagt er kauend. Ich gehe zu meinem Regal und krame alle DVDs hervor, die ich besitze. "Welchen wollen wir gucken?" Tyler kommt achselzuckend zu mir rüber. Von hinten legt er seine Arme um mich. Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihm. Er guckt mich belustigt an. "Man Ty, warum lachst du jetzt?" Er hebt mein Kinn an. "Sag mir was dich bedrückt." Er schaut tief in meine Augen. "Wie kommst du darauf dass mich was bedrückt. Es ist... nichts", versuche ich mich rauszureden. Betreten senke ich mein Blick auf den Boden. Ich fühle mich erwischt, obwohl ich eigentlich nichts getan habe. Tyler guckt mich an wie die Kriminalpolizei. Bei seinem Anblick kann ich nicht anders, als loszuprusten. "Das ist nicht witzig, Teddy." Während den Versuchen mich zu fangen, sage ich, "Es ist alles gut. Ich habe keine

Kriminaltat begangen. Beruhig dich."
"Aber du hast recht. Es bedrückt mich was. Es ist Liam. Er ist nicht so schlimm wie ich dachte und..." Ty starrt mich geschockt an. "Bitte, sag mir nicht, dass du dich in ihn verliebt hast?" Das war ein guter Anfang. Ich kann Ty ja mal auf den Arm nehmen. "Du hast es erfasst. Ich hätte auch niemals gedacht, dass sowas passieren könnte. Aber es ist passiert und..." "Ihr habt euch geküsst", vollendet er mein Satz. Ich nicke betroffen. Es herrscht Stille zwischen uns beiden, doch dann kann ich mich nicht mehr halten und ich kriege meinen nächsten Lachanfall. "Warum lachst du jetzt schon wieder", fragt er diesmal sichtbar genervt. "Tut mir leid..." Ich wische mir Lachtränen aus den Augenwinkeln. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich in Liam verliebe. Weißt du überhaupt von was du da redest?" "Ja, du hast recht, aber mach sowas nie wieder, hörst du? Wenn du dich wirklich in ihn verlieben würdest, muss ich dich davon abhalten mit ihm zusammen zu kommen. Er ist kein guter Umgang." Jetzt werde ich wieder ernster. "Hey, glaub mir, er ist nicht so schlimm wie du denkst. Er hat doch nur seinen Dad verloren. Das ist alles. Er schafft es nicht damit klarzukommen, deswegen ist er so wie er zurzeit ist." Ty zieht mich eng an sich. Seine Wärme tut mir gut, aber dann greife ich mir irgendeine DVD und ziehe ihn mit auf mein Bett. Wir kuscheln uns aneinander und gucken uns den Film an...

 

Tyler:
Schon nach zehn Minuten ist Elena auf meiner Schulter eingeschlafen. Ich lege sie in ihr Bett und decke sie zu. Oh man, sie sieht so süß aus, wenn sie schläft. Ich küsse sanft ihre Lippen und flüstere in ihr Ohr, "Elena, ich liebe dich." Erschrocken springt Elena auf. Wieso bist du noch wach? Fassungslos sieht sie auf mich herauf. Ich kann es förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet, wie die Wörter bei ihr ankommen. Wie sie versteht, was ich gerade gesagt habe. Sie schluckt hart... einmal, zweimal. "Kannst du dass bitte noch mal sagen?" Nervös beiße ich mir auf meine Unterlippe. Warum habe ich davon angefangen? Hättest du nicht einfach schlafen können?
Aber ich bleibe bei der Wahrheit. "Du hast mich schon richtig verstanden, denke ich. Ich liebe dich und dass schon länger als ich selber weiß. Tut mir leid, davon angefangen zu haben. Ich dachte du würdest schon schlafen. Ich weiß das wir nur Freunde sind, aber ich wollte dir das nur wenigstens einmal gesagt haben. Und..."


Elena:
Tyler liebt mich! Ich hindere ihn am weitersprechen, indem ich mein Zeigefinger auf seine Lippen lege. Ich sehe wie Tyler seine Hände an seiner Jeans abrubbelt. "Du redest dich wieder mal um Kopf und Kragen." Ich lächele ihn beruhigend an. Sanft zieht er mich an sich und hebt mein Kinn an. Ich verspüre ein Ziehen in meinem Bauch, als ich zu ihm hochsehe, seinen Blick erwidere. Er nähert sich mir. "Elena, ich wollte nicht das du das hörst und..." "Jetzt hör einfach auf zu reden", hauche ich ihm zu. Seine Lippen berühren meine und entfachen ein Feuer in mir. Ohne meine Zutun schlinge ich meine Arme um seinen Hals und presse ihn an mich. Ich habe diesen Kuss begonnen! Erstaunt weiten sich Ty's Augen, doch dann erwidert er den Kuss mit voller Leidenschaft. Plötzlich löst er sich von mir und blickt mich abwartend an. Ich weiß, was er erwartet, das ich sage. Ich zögere. Er geht ein paar Schritte zurück. "Tut mir leid, das war nur ein schwacher Moment. Das hätte nicht passieren dürfen." Jetzt werde ich wütend. "Sowas nennst du einen schwachen Moment. Es ist nicht schwach eine Person zu lieben, aber weißt du was schwach ist. Aufgeben zu kämpfen, einfach aufgeben." Er dreht sich zur Tür und öffnet sie. "Ich sollte gehen", sagt er leise. "Ja Ty, ich liebe dich auch", erwidere ich und springe auf. Er kommt zurück. Ich lehne mein Kopf gegen sein Brustkorb, während Ty mir durchs Haar streicht. Ich blicke zu ihm hoch. Als sich seine Lippen erneut auf meine legen, schließe ich meine Augen. Er löst sich wieder von mir. "Wir sollten jetzt schlafen, Teddy." Ich gehe aus dem Zimmer und hole noch ein Kissen. Nachdem ich es neben meinem gelegt habe, krieche ich unter die Decke. Tyler zieht sich sein Hemd aus und legt sich neben mich. Ich kuschele mich an ihn. Er legt einen Arm um mich. Ich hauchte ihm noch einen kurzen Kuss auf den Mund. "Ich bin so froh, dass du das gesagt hast." Langsam gehe ich mit meinen Fingern die Konturen von seinen Bauchmuskeln nach. Ty zuckt zusammen, aber er zieht mich trotzdem enger an sich. Der Geruch von seinem After Shave, den ich so liebe steigt in meine Nase. Ty küsst meine Stirn, dann meine Wange und dann meine Lippen. "Träum was schönes, Teddy", flüstert er in mein Ohr und küsst mich nochmal.

 

Impressum

Texte: @rayanahossain
Bildmaterialien: @kirankaur
Lektorat: Elen Hossain
Tag der Veröffentlichung: 09.01.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Da es um ein Mädchen geht das sich nicht traut sich selbst zu zeigen, ist das Buch an junge Mädchen ohne Selbstbewusstsein gewidmet. Traut euch ruhig und kriecht aus euren Panzern raus. Natürlich gilt dasselbe auch für Jungs.

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