Obwohl die Sonne noch schwach war, schaffte sie es, eine angenehme Wärme in das antike Gewächshaus im Garten zu zaubern. Wie ein Baby wiegte ich den Tontopf mit der blühenden Geranie und eine plötzliche Melancholie überkam mich. Die Blüten waren kräftig. Lachsfarben. Ein Farbton, den ich bisher nicht gekannt hatte. Ein Farbton, den ich erst kannte, seit Philippa in mein Leben getreten war. Philippa. Wehmut überkam mich plötzlich. Nachdenklich betrachtete ich den Topf mit der Geranie. Philippa war so unerwartet aufgetaucht. Und genauso unerwartet war sie auch wieder verschwunden. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich solche Gedanken auch nur ansatzweise hegen könnte. Aber seit sie weg war, vermisste ich sie. Und ich hatte keine Ahnung, ob ich sie wieder sehen würde.
Bis heute wusste ich nicht, warum ich Phili einfach in meinen Bentley einsteigen ließ. Ich hatte bis zu diesem Tag noch nie einen Anhalter am Straßenrand mitgenommen. Schon allein deshalb, weil ich kein besonders geselliger Mensch war. Es war spät geworden. Normale Arbeitstage hatte ich selten. Ich führte in vierter Generation eine Whisky-Distillery am Rand der Highlands. Eigentlich nicht gerade das, was ein Duke üblicherweise so machte. Doch mein Urgroßvater hatte mit dem Erwerb der Distillery eine Familientradition geschaffen, aus der man nur schwer entkam. Zumal sie meiner Familie seit Jahrzehnten ein finanziell sorgenfreies Leben beschert hatte. Und dann kam dieser Abend. Es dämmerte schon und der Regen fiel in Schnüren vom Himmel. Geistesabwesend schaute ich aus dem Fenster meines Wagens, als plötzlich ein Schatten am Rand der Straße vorbeihuschte. Bis zum nächsten Ort waren es noch fünf Meilen.
„Halten Sie an, David“, befahl ich meinem Chauffeur, der daraufhin unsanft in die Bremsen stieg.
Ich sah den Schatten auf uns zueilen und ließ die Scheibe herunter. Unter einem dünnen Regencape schaute das hübsche jedoch eigenwillige Gesicht einer jungen Frau hervor.
„Wollen Sie mitfahren?“, fragte ich sie.
„Sehr gerne“, nahm sie mein Angebot unbefangen an und ich öffnete ihr die Tür.
Sie war patschnass. Wortlos setzte sie sich neben mich, schnallte sich an und schob ihre Kapuze vom Kopf. Sie hatte halblanges braunes Haar und als sich kurz unsere Blicke trafen, schaute ich in zwei leuchtend grüne Augen. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Was sollte ich mit einer völlig unbekannten Anhalterin sprechen? Ich grübelte und schaute dabei weiter aus dem Fenster, während David den Bentley gemächlich über die nassen Straßen fuhr.
„Wo wollen Sie eigentlich hin?“, fragte ich nach einer Weile.
Dösend lehnte sie in der Ecke des Wagens und reagierte nicht auf meine Frage. Also ließ ich David den Wagen zu mir nach Hause fahren. Als wir in der großen Auffahrt vor dem Anwesen parkten, versuchte ich sie sanft zu wecken. Verschlafen öffnete sie die Augen.
„David fährt Sie, wohin Sie möchten“, bot ich ihr an.
„Ich habe kein Ziel“, antwortete sie mit leiser Stimme.
„Aber ich kann Sie doch jetzt nicht einfach in die Nacht entlassen“, entgegnete ich ihr. „So durchgeweicht wie Sie sind, holen Sie sich noch den Tod. Sie können diese Nacht bei mir im Haus verbringen. Ich lasse Ihnen eines der Gästezimmer herrichten.“
„Danke“, sagte sie mit einem schüchternen Lächeln.
Ich half ihr aus dem Wagen und ergriff dabei für einen kurzen Moment ihre Hand. Sie war kalt und trotzdem strahlte sie eine Wärme aus, die ich bis dahin noch nie bei jemandem wahrgenommen hatte. Wir betraten die große Eingangshalle mit dem Marmorboden.
„Mrs. Wilson!“, rief ich sofort nach meiner Haushälterin, die in der Eingangshalle erschien, als hätte sie bereits geahnt, dass ich sie brauchte. „Guten Abend, Mrs. Wilson. Diese junge Dame...“
Ich stockte plötzlich. Ich wusste noch nicht mal ihren Namen.
„Philippa“, antwortete sie. „Für Freunde auch Phili.“
Sie lächelte.
„Mrs. Wilson, können Sie Philippa bitte eines der Gästezimmer herrichten? Und zeigen Sie ihr, wo sie ein warmes Bad nehmen kann“, trug ich meiner Haushälterin auf, die sofort eifrig nickte.
„Sehr gerne, Mr. Murray.“
Ich sah ihr noch kurz nach, wie sie Philippa über die breite Eichenholztreppe hinaufführte in den Gästetrakt.
Als ich an diesem Abend zu Bett ging, hielten mich meine Gedanken noch eine ganze Weile wach. Sie ging mir nicht so richtig aus dem Kopf, obwohl wir kaum ein Wort gewechselt hatten. Was hatte mich nur geritten, sie in mein Haus einzuladen? Ich wusste nichts über sie. Vielleicht war sie eine Kriminelle. Aber was hätte ich tun sollen? Sie nachts im Regen stehen lassen. Das hätte schon meine Erziehung niemals zugelassen. Meine Gedanken kreisten weiter, bis die Erschöpfung mich schließlich zur Ruhe zwang.
An nächsten Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Mein Frühstück bestand aus einer kleinen Schüssel Porridge und einer Tasse schwarzem Kaffee.
„Machen Sie ihr bitte etwas zu essen, wenn sie wach ist. David soll sie dann hinfahren, wo sie möchte“, instruierte ich Mrs. Wilson, während ich bereits auf dem Weg in die Distillery war.
Ich warf einen letzten Blick in den großen Spiegel mit dem üppigen Goldrahmen, der im Eingangsbereich hing. Wie jeden Tag trug ich meinen Kilt, der das Muster meiner Familie trug, in Kombination mit Hemd, Krawatte und Sakko. Mein Haar war dicht und dunkel. Und glaubte man den Klatschblättern, die gerne über den letzten Nachkommen der Murray-Distillery berichteten, war ich einer der begehrtesten Junggesellen der Highlands. Selbst wenn ich das überhaupt nicht so empfand. Ich hatte jede Menge Arbeit. Zeit für eine Beziehung hatte ich nicht. Zumal ich auch nichts vermisste. Ich war ja nicht allein. Ich hatte etliche Bedienstete.
„Bis heute Abend“, verabschiedete ich mich von Mrs. Wilson und verließ das Haus.
In der Einfahrt wartete bereits David mit dem Bentley auf mich.
Ich saß schon seit zwei Stunden in meinem Büro und brütete über einem Stapel Angebote, als das Telefon klingelte. Schnell hob ich ab und noch bevor ich etwas sagen konnte, vernahm ich die aufgeregte Stimme von Mrs. Wilson am anderen Ende der Leitung.
„Sie hat hohes Fieber“, keuchte sie in den Hörer. „Was soll ich tun?“
„Fieber? Rufen Sie den Arzt. Ich werde umgehend nach Hause kommen“, meinte ich zu ihr.
Ich fühlte mich irgendwie verantwortlich für Philippa, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gab. Sie war eine Fremde. Doch als ich im Bentley saß, hätte ich David am liebesten angestachelt, schneller zu fahren, um möglichst bald bei ihr zu sein. Die Zeit, bis der Wagen die Auffahrt des Hauses erreichte, erschien mir quälend lang. Sofort eilte ich die Treppen hinauf in das Zimmer. Mrs. Wilson stand neben dem großen Himmelbett. Der Doktor saß auf dem Stuhl und untersuchte Philippa. Sie war blass und ihre Augen halbgeschlossen.
„Ich werde Ihnen etwas verschreiben. Damit sollte das Fieber sinken. Sie braucht in den nächsten Tagen viel Ruhe. Achten Sie drauf, dass sie trinkt und leichte Kost zu sich nimmt“, brummte er mit tiefer Stimme.
Dann stand er auf, zog seinen Mantel an und packte seine schwarze Ledertasche unter den Arm, um sich mit einem kurzen Händeschütteln zu verabschieden. Ich beauftragte Mrs. Wilson damit, die Medikamente von der Apotheke zu besorgen.
Die ganze Nacht harrte ich an Philippas Bett aus und schaute nebenbei diese schlechte Quizshow, um mich wach zu halten. In den frühen Morgenstunden schlief ich völlig erschöpft auf dem Stuhl ein.
Drei Tage wich ich nicht von ihrer Seite. Philippa schlief fast den ganzen Tag. Gerade stand ich in meiner Küche und bereitete ihr ein Porridge zu. Die Sonne schien sanft durch die Sprossenfenster, als sie plötzlich vor mir stand. Sie sah noch etwas blass aus, aber sie lächelte. Ihr Haar war leicht zerzaust und ihre grünen Augen leuchteten wie Smaragde. Sie trug ein Shirt von mir und dicke selbstgestrickte Socken. Ihre Beine waren nackt.
„Guten Morgen“, sagt sie mit weicher Stimme zu mir.
„Guten Morgen“, erwiderte ich etwas überrascht von ihrer Anwesenheit. „Ich wollte Ihnen gerade das Frühstück bringen.“
„Es tut mir leid, dass Sie wegen mir solche Umstände haben. Es geht mir schon besser. Ich hoffe, ich muss Ihre Gastfreundschaft nicht mehr lange in Anspruch nehmen.“
„Aber nein...“, entfuhr es mir etwas zu schnell. „Sie können bleiben so lange Sie möchten. Ich meine... bis sie Sie wieder völlig genesen sind. Das Haus ist groß genug.“
Ich führte zwar eine der erfolgreichsten Distillerien des Landes, aber in diesem Moment war ich völlig überfordert mit der Situation.
„Aber... haben Sie denn niemanden... den das stört?“, fragte sie mich.
„Meinen Sie Mrs. Wilson?“
Sie schüttelte den Kopf und grinste, was auch mich zum Lächeln brachte. Wortlos reichte ich ihr den Porridge. Sie setzte sich unaufgefordert in die gemütliche Essecke, als würde sie schon immer hier wohnen. Mit ihr fühlte sich plötzlich alles so selbstverständlich an, obwohl ich noch immer nichts über sie wusste. Vermisste sie niemand? Und warum war sie nachts auf der Straße unterwegs gewesen?
Mein Privatleben war relativ unspektakulär. Es gab zwar immer wieder Frauen, von denen ich Avancen erhielt. Für eine ernsthafte Beziehung hatte ich bisher aber weder die Zeit noch das Bedürfnis gehabt. Doch Philippas Anwesenheit weckte auf einmal seltsame Gefühle in mir. Sie zeigte mir, dass in meinem Leben etwas fehlte. Ich stellte ihr das Frühstück hin.
„Soll ich Sie nachher ein bisschen durchs Haus führen“, bot ich ihr an.
„Ich bin zwar noch ein wenig müde, aber etwas Bewegung kann sicher nicht schaden“, nahm sie mein Angebot lächelnd an.
Wenig später gingen wir durch das Haus, das mit seinen hohen großzügigen Räumen der Inbegriff aristokratischer Wohnkultur war und mit jeder Menge Antiquitäten aufwarten konnte. Langsam folgte sie mir und hörte aufmerksam zu, was ich sagte.
„Auf diesem Gemälde sehen Sie Gregor den 16.“
„Sehr interessant“, erwiderte sie und betrachtete das am Treppenaufgang hängende Ölgemälde intensiv. „Er hat ein wenig Ähnlichkeit mit Ihnen.“
„Finden Sie?“
Ich hob meine Augenbraue an und schaute zu ihr.
„Er hätte die Murrays mit seinem kostspieligen Lebensstil beinahe ruiniert. So bin ich nicht.“
„Sind Sie nicht?“, widersprach sie mir.
Ich überlegte kurz, ob ich mich über ihre etwas freche Bemerkung aufregen sollte. Doch sie lächelte so süß, dass ich diesen Gedanken sofort wieder verwarf. Auch wenn ich fast nichts von ihr wusste, mochte ich sie. Und ich konnte nicht mal sagen, warum. Sie war hübsch, keine Frage. Aber das allein war es nicht. Zwischen uns war eine seltsame Verbindung, die ich nicht näher erklären konnte.
Als ich ihr das ganze Haus gezeigt hatte, gab es nur noch einen Raum, den sie nicht gesehen hatte. Ich hatte ein wenig Respekt davor, was sie dazu sagen würde. Vorsichtig öffnete ich die schwere doppelflüglige Holztür.
„Das hier ist meine Bibliothek.“
Staunend schaute sie sich in dem großen Raum um, der sich über zwei Stockwerke zog und bis zur Decke mit Büchern vollgestellt war. Über eine kleine Galerie erreichte man die oben stehenden Bücher, die teilweise historisch waren. Die Decke war mit Stuck verziert und ein großes Sprossenfenster gab den Blick auf den mit Bäumen gesäumten Park frei. Auf dem alten Parkett lagen Perserteppiche. In der Mitte standen zwei alte Ohrenbackensessel mit rotem Samtbezug, zwischen denen ein kleines Holztischchen stand, auf dem das Buch lag, das ich gerade las. Sie ging zielstrebig darauf zu. Sanft strich sie über den Buchrücken, als wäre es eine Katze, die nach Streicheleinheiten bettelte.
„John Lockhart“, las sie den Namen des Autors vor. „Mögen Sie ihn?“
„Er ist mein Lieblingsautor. Philosophisch, feinfühlig und doch direkt“, antwortete ich ehrlich. „Wenn ich seine Bücher lese, fühlt es sich an, als würde ich mit einem guten Freund ein anregendes Gespräch führen. Zu gerne würde ich ihn mal treffen.“
„Was hält Sie davon ab? Sie sind doch ein Mann, dem kaum ein Wunsch verwehrt bleiben dürfte.“
„Auch für mich gibt es Grenzen. John Lockhart lebt ein Leben fernab der Öffentlichkeit. Es ist schwer an ihn ranzukommen.“
„Schade“, meinte sie nur, dabei wirkte sie seltsam melancholisch und geheimnisvoll.
„Mögen Sie Bücher?“
„Ich liebe sie.“
„So lange sie mein Gast sind, dürfen Sie jederzeit hierher“, bot ich ihr an.
Meine Worte hörten sich selbstverständlich an, doch das waren sie nicht. Die Bibliothek war mein Heiligstes. Ein Teil meiner Seele. Nicht jeder Mensch genoss das Vertrauen, diesen Ort überhaupt nur betreten zu dürfen. Die Einladung kam fast schon einem Liebesgeständnis gleich. Derweil war sie eigentlich immer noch eine Fremde für mich, über die ich so gut wie nichts wusste.
Die Distillery forderte wieder meine Anwesenheit. Philippa wohnte immer noch bei mir. Jeden Tag ging es ihr ein bisschen besser. Ich hatte Mrs. Wilson aufgetragen, in meiner Abwesenheit für sie zu sorgen. Meine Arbeitstage endeten selten vor 20 Uhr. Doch seit Philippa so unverhofft in meine Leben gekommen war, hörte ich wesentlich früher auf. Wenn ich sie suchte, fand ich sie meist in der Bibliothek. Wie sich herausstellte, war sie literarisch ziemlich interessiert. Und so entwickelte es sich, dass wir oft bis tief in die Nacht in der Bibliothek saßen und über Bücher diskutierten. Dabei kannte sie sich nicht nur mit John Lockhart bestens aus, sondern auch mit vielen anderen Schriftstellern. Oft landeten wir dann bei ganz anderen Themen. Sie war vielseitig interessiert und neugierig auf das Leben. Außerdem liebte ich ihre lockere, witzige Art. Gleichzeitig war sie tiefgründig und intensiv.
Doch als ich an dem Abend nach der Arbeit die Bibliothek betrat, war Philippa nicht da. Eine leichte Panik überkam mich. War sie etwa gegangen, ohne mir ein Wort zu sagen. Eigentlich war mir klar, dass dieser Tag irgendwann kommen musste. Dass sie nicht für immer hierbleiben würde. Doch noch nicht jetzt. Eilig ging ich in die Küche.
„Mrs. Wilson“, rief ich nach meiner Haushälterin. „Wo ist sie?“
„Sie scheinen ja ganz schön was übrig zu haben für das Mädel“, meinte sie mit ihrer unverblümten Art. „Sie wollte im Park spazieren gehen.“
Ich rannte hinaus und suchte nach ihr. Doch ich konnte sie nirgends entdecken. Dann hörte ich plötzlich ihre Stimme aus dem Pferdestall. Schnell lief ich dort hin. Sie bemerkte mich nicht sofort. Stumm beobachtete ich sie, wie sie mit den Pferden sprach und sie liebevoll streichelte. Ich unterhielt eine kleine Zucht von Shire Horses, um die sich mein Stallmeister kümmerte. Leider hatte ich viel zu wenig Zeit, um die Pferde selbst zu reiten. Als Kind hatte ich jede freie Minute mit den Tieren verbracht. Bis heute vermittelten sie mir ein Gefühl von Geborgenheit. Mittlerweile fand ich jedoch nur noch bei der Jagd die Gelegenheit, sie zu auszureiten. Aus Versehen rumpelte ich mit dem Fuß gegen die Schaufel, die an der Bretterwand lehnte. Philippa dreht sich erschrocken zu mir um.
„Entschuldigung“, meinte ich verlegen.
Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein.
„Sie sind unglaublich schön“, sagte sie stattdessen und streichelte die Tiere weiter.
„Möchtest du reiten?“, fragte ich sie.
„Ich... kann nicht reiten“, gab sie leise zu.
„Oh.“
„Ich hätte es gerne gelernt, aber meine Eltern hatte nicht genügend Geld für Reitstunden.“
„Wenn du willst, kann ich es dir zeigen“, bot ich ihr an.
Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht.
Als ich auf dem Rücken des Pferdes saß, durchflutete mich ein Gefühl von Glück, Geborgenheit und unbändiger Stärke. Gleichzeitig überkam mich der Drang nach Freiheit. Viel zu selten gönnte ich mir dieses Vergnügen. Meist hielt mich die Arbeit davon ab. Früher war ich oft stundenlang über die kargen Moorwiesen der Highlands geritten. Ich blickte in den Himmel. Heute war einer dieser besonderen Tage, die so typisch für diese Gegend waren. In einer halben Stunde konnte man drei Wetterlagen und vier Jahreszeiten erleben. Der Wind trieb Wolken über den Horizont. Mal zeigte sich der blaue Himmel. Dann war die Sonne wieder verschwunden hinter einer großen Wolkendecke. Philippa saß hinter mir auf dem Pferd. Mit ihren Armen umschlag sie meine Hüften. Ihre Berührung war unglaublich sanft und leicht, trotzdem durchdrang sie mich. Das Pferd trabte langsam auf einem alten Schotterweg entlang, der ins Unendliche zu führen schien. Nichts verschandelte diese herrliche Natur. Die hügelige Landschaft erhob sich vor uns und ein Bündel Sonnenstrahlen tauchte das braungrüne Gras in ein ganz besonderes Licht.
„Wunderschön“, hörte ich Philippa verträumt hinter mir sagen, wohl mehr zu sich als zu mir.
Ich wusste, was sie meinte. Langsam beschleunigte ich den Gang des Pferdes. Der Wind wehte mir angenehm ums Gesicht. Für einen Moment schloss ich meine Augen und genoss es. Dann sah ich von weitem das Meer am Horizont. Die Sonne glitzerte darin wie tausend kleine Diamanten und der Geruch nach Salz lag in der Luft. Ich hielt darauf zu.
Der Strandabschnitt war gesäumt von Sand und schroffen Felsen. Die Wellen rauschten unablässig ans Ufer. Meilenweit war keine Menschenseele zu sehen. Lediglich ein paar Vögel schwebten über den Horizont. Ich liebte diesen Platz. Er gab mir Kraft und Ruhe zugleich.
„Halt dich gut fest“, sagte ich zu Philippa hinter mir.
Sie drückte sich noch ein bisschen mehr an mich. Dann galopierten wir über den Strand. Das Gefühl grenzenloser Freiheit durchfuhr meinen Körper und es gab nur noch diesen Moment. Die Hufe ließen das Meerwasser spritzen. An einem der Felsen hielten wir schließlich an. Ich reichte ihr meine Hand und half ihr vom Pferd. Federleicht hüpfte sie vor mir in den feuchten Sand. Dabei kamen wir uns unverhofft nah und sie blickte mir lächelnd in die Augen.
„Ich liebe diesen Ort“, gestand ich ihr unverhofft.
„Du magst wohl die Einsamkeit“, erwiderte sie.
„Ich habe mich über die Jahr mit ihr arrangiert.“
Ich lächelte zwar, doch in mir wallte plötzlich ein wenig Wehmut auf. Wie selbstverständlich nahm ich ihre Hand. Sie ließ es zu. Über den Strand führte ich sie zu einem kleinen Felsplateau. Der Platz war windgeschützt. Wir setzten uns auf den Stein, der von der Sonne angenehm erwärmt war. Unsere Beine baumelten in der Luft. Es fühlte sich so vertraut an.
„Mein Vater hat mir diesen Platz gezeigt, als ich noch ein kleiner Junge war. Seitdem bin ich immer wieder hierher gekommen. Hier fühlt sich die Welt ein wenig leichter an“, sagte ich zu ihr, dabei schweifte mein Blick auf das Meer.
Mit ihrer Hand streichelte sie vorsichtig meinen Unterarm. Ihre Berührung tat mir gut. Meine Eltern waren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als ich gerade elf Jahre war. Seit diesem Tag war alles anders. Obwohl sich meine Großmutter im besten Sinne um meine Erziehung gekümmert hatte und es mir in materielle Sicht nie an etwas gefehlt hatte, war da immer dieses Loch, das ich tief in meinem Herzen spürte. Doch seit Philippa in mein Leben gekommen war, fühlte es sich an, als würde etwas in mir heilen. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, komplett zu sein. Sie war mir so vertraut, als würden wir uns schon ein Leben lang kennen. Gleichzeitig wusste ich immer noch nichts über sie.
Eigentlich gab es keinen mehr Grund mehr, warum Philippa noch hier war. Die frühlingshaften Vorzeichen waren schon überall zu sehen. Zart spitzelten bunte Primeln aus dem Rasenteppich und die Vögel trällerten morgens ihre Lieder von den Bäumen. Die Luft roch irgendwie anders. Frisch und süß. Wie ein Neuanfang. Als ich an diesem Nachmittag von der Arbeit kam, war Philippa nicht im Haus. Ich entdeckte sie jedoch sehr bald im Garten. Sie stand in dem alten viktorianischen Gewächshaus, das schon lange nicht mehr bewirtschaftet wurde. Ihre Hose war mit Erde eingestaubt und ihr Haar war leicht verstrubbelt. Der Anblick gefiel mir. Sie wirkte glücklich. Die Erde im Gewächshaus war locker aufgehackt.
„Geranien würden sich hier gut machen“, begann sie mir von ihren Plänen zu erzählen. „Vielleicht auch ein bisschen Gemüse.“
Es wäre wohl ein guter Moment gewesen, sie zu fragen, wie lange sie noch bleiben wollte. Die Antwort darauf wollte ich lieber nicht wissen. Ich hatte Angst davor, dass es irgendwann ein Ende geben würde. Doch dafür hatte ich mich schon viel zu sehr an ihre Anwesenheit gewöhnt. Vielleicht war es auch mehr als nur Gewohnheit. Schnell versuchte ich, diese Gedanken zu verdrängen.
„Geranien“, wiederholte ich stattdessen und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Philippa hatte auf subtile Weise mein Leben verändert, allein mit ihrer Anwesenheit. Auch wenn sie für mich immer noch ein kleines Mysterium war. Aber vielleicht war es gerade das, was mich an ihr faszinierte. Sie hatte etwas Geheimnisvolles an sich.
Die nächsten Tage sah ich sie fast nur noch im Garten arbeiten und schon bald spitzelten die ersten Knospen aus den Tontöpfen. Ich stand gerade an dem großen Fenster im Wohnzimmer und beobachtete sie dabei, wie sie mit einer Zinkgießkanne die Pflanzen goss. Nebenbei öffnete ich die Post. In Gedanken war ich schon wieder nur bei ihr. Ich fragte mich, wie lange dieser Zustand noch anhalten würde. Wie sollte das mit uns weitergehen?
„Schön, dass du da bist“, drang ihre Stimme plötzlich ganz sanft an mein Ohr.
Fast lautlos hatte sie sich ins Wohnzimmer geschlichen. Sie war kein lauter Mensch. Gleichzeitig hatte sie eine unglaubliche Präsenz. Sie brauchte mich nicht zu berühren, damit ich ihre Nähe spüren konnte.
„Frühlingsfest“, sagte sie.
Ich wusste im ersten Moment nicht, was sie meinte.
„Gehst du mit mir dort hin?“, hielt sie mir die bunte Karte aus meinem Poststapel unter die Nase.
Als Chef der Murray-Distillery wurde ich regelmäßig zu irgendwelchen Events eingeladen. Bisher hatte ich solche Einladungen kategorisch ausgeschlagen. Ich sah meine Anwesenheit als entbehrlich. Doch es fiel mir schwer, ihren Wunsch abzulehnen. Auch wenn es bedeutete, dass ich mich auf diesem Frühlingsfest im Dorf sehen lassen musste.
Die Bäume blühten rosa und weiß. Der intensive Blütenduft mischte sich mit dem von Kaffee und Kuchen. Die Leute trugen bunte Kleider und es herrschte eine ausgelassene Stimmung auf dem kleinen Dorfplatz. Das war eigentlich nicht meine Welt. Aber als ich Philippa so beobachtete, konnte ich ihre Freude spüren. Sie war wie ein Schwamm, der die ganzen Eindrücke in sich aufsog und ein wenig auf mich übertrug. An Ständen wurden Gebäck, Blumenkränze und selbstgemachte Limonaden verkauft. Mit einem Glas Zitronenlimo in der Hand lehnten wir an der alten Steinmauer, die zur Kirche führte und die von der Sonne angenehm erwärmt war.
„Es ist herrlich hier“, meinte sie glücklich.
„Anders als bei dir zu Hause?“, wagte ich zu fragen.
Ihr Blick glitt zu mir. Sie blieb ruhig, doch ich sah ihr an, dass etwas in ihr arbeitete.
„Ja“, antwortete sie dann mit leiser Stimme. „Anders.“
Für einen Augenblick hatte ich Angst, dass ich etwas Falsches gesagt hatte. Doch dann nahm sie meine Hand.
„Komm, lass uns tanzen“, meinte sie.
Sie zog mich mitten hinein in den Pulk von Menschen, die ausgelassen vor einer kleinen Bühne tanzten. Eine Dreimannband sorgte mit Dudelsack, Fiedel und Gitarre für Stimmung. Ich tanzte nicht oft. Allerdings hatte meine Großmutter darauf bestanden, dass ich die gängigen Gesellschaftstänze erlernte. In Gedanken hörte ich noch ihre mahnenden Worte, dass es meine gesellschaftliche Pflicht sei, das Tanzen zu beherrschen. Widerspruch hätte ich mir bei ihr nie erlaubt. Auch wenn sie sich nicht oft von ihrer warmherzigen Seite gezeigt hatte, so wusste ich mittlerweile, dass sie es immer nur gut mit mir gemeint hatte.
Philippa umfasst plötzlich meine Hüften. Sie bewegte sich ganz instinktiv zum Rhythmus der Musik, was sofort auf mich überging. Jegliche Tanzschritte, die ich mal gelernt hatte, waren hier komplett nutzlos. Es fühlte sich so natürlich an mit ihr, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Glücksgefühle schwappten in mir hoch. Ich genoss ihre Nähe und war so unbeschwert, wie lange nicht mehr.
Bunte Lichterketten erleuchteten die Nacht, als wir beschlossen nach Hause zu gehen. Das Anwesen lag ein Stück außerhalb des Dorfes. Ein frischer Wind wehte vom Meer her.
„Es war ein wunderschöner Abend, Andrew“, meinte sie glücklich zu mir und blieb kurz stehen, dabei hielt sie meine Hand.
„Fand ich auch“, stimmte ich zu und blickte ihr in die Augen.
Das Mondlicht zauberte ein Funkeln in ihre Pupillen. Dann zog ich sie vorsichtig zu mir, schloss meine Arme um sie und küsste sie, was sie ganz zärtlich erwiderte.
Der Sommer mit Phili war der schönste seit langem. Das Leben fühlte sich leicht an. Ich genoss ihre Nähe und ihre Lebenslust. Wir verbrachten viele Stunden am Strand, in der Bibliothek und im Garten. Dabei wurden wir uns immer vertrauter. Den Gedanken, dass es jemals enden könnte, hatte ich weit von mir geschoben.
An dem Morgen war alles wie immer. Ich schaute aus dem Fenster. Die Bäume wogten ihre Blätter im Wind. Der Herbst war nicht mehr weit. Wir frühstückten gemeinsam. Ich wollte noch zur Distillery fahren.
„Möchtest du Kaffee?“, fragte ich sie.
Sie nickte mit einem Lächeln und ich goss ihr ein. Als ich wenig später an der Tür stand, um zu gehen, umarmte sie mich.
Mein Terminkalender war voll an diesem Tag. Seit Wochen waren wir mit einer Marketing-Kampagne beschäftigt. Als David mich am Abend zurück nach Hause fuhr, war ich ein wenig müde. Lediglich der Gedanke an Phili ließ neue Energien in mir erwachen. Wenn ich nach Hause kam, fand ich sie meist lesend in der Bibliothek. Doch an diesem Abend brannte kein Licht im Zimmer und von Phili fehlte jede Spur. Ich suchte das ganz Haus nach ihr ab. Nirgends konnte ich sie finden.
„Mrs. Wilson“, kam ich in die Küche. „Haben Sie Phili gesehen?“
„Nein. Ich hab das Mädel heute den ganzen Nachmittag nicht gesehen“, gab sie mir zur Antwort und schien sich erst jetzt darüber zu wundern. „Ich habe Scones gebacken.“
Ohne darauf zu antworten, rannte ich aus der Küche und in mein Schlafzimmer. Auf meinem Kopfkissen lag ein Brief. Noch bevor ich ihn öffnete, überkam mich ein seltsames Gefühl. Mit zitternden Händen riss ich das Kuvert auf und las die wenigen Worte, die sie mir zum Abschied hinterlassen hatte:
Danke für die schöne Zeit.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
Leichte Verzweiflung machte sich in mir breit. Wo war sie? Wann sollten wir uns wieder sehen? Erst jetzt bemerkte ich, dass noch etwas in dem Briefumschlag war. Eine Karte. Ich holte sie heraus. Lesung mit John Lockhart. Wie war sie an die gekommen? John Lockhart hatte bisher noch nie eine Lesung gegeben. Was sollte das alles?
Bis zur Lesung war es eine Woche. Quälende Tage, in denen ich mich gefragt hatte, wo Phili abgeblieben sein konnte. Ich hatte nie das Gefühl gehabt, dass meine Sympathie auf Einseitigkeit basierte. Umso seltsamer fand ich ihr Verhalten. Alles, was mir von ihr geblieben war, war die Erinnerung an einen schönen Sommer und unzählige Töpfe mit Geranien, die mir vorgaukelten, dass sie vielleicht irgendwann zurückkommen würde. Jeden Tag hatte ich die Blumen gegossen und mich manchmal dabei ertappt, wie ich mit ihnen sprach. Phili fehlte mir.
Ich wusste, dass die Lesung mit John Lockhart mehr als nur ein Geschenk war. Wenn ich sie wiedersehen wollte, musste ich dort hin. Ich stand vor dem Spiegel in meinem Badezimmer und betrachtete mich. Ich hielt mir eine Krawatte vor das Hemd und überlegte, ob ich sie anziehen sollte. Ich legte sie wieder beiseite. Dann sprühte ich etwas Parfum auf und zog meinen Mantel an. David hatte heute Abend frei, also fuhr ich selbst mit dem Wagen. Die Lesung fand in einem Buchladen in Inverness statt. John Lockhart war mein Lieblingsautor. Ihn endlich einmal live zu sehen, hatte ich mir oft gewünscht. Doch nun saß ich im Auto und konnte nur noch an Phili denken. Ich musste sie wieder sehen.
Ich parkte das Auto in einer Seitenstraße und ging die Kopfsteinpflasterstraße entlang zu dem Buchladen, der in einem historischen Gebäude im Zentrum lag. Beim Blick durch das nostalgisch wirkende Rundbogenfenster suchte ich den Raum nach Phili ab. Es waren schon viele Leute da. Doch ich konnte sie nirgends entdecken. Für einen Augenblick bekam ich Zweifel, ob ich sie heute Abend wiedersehen würde. Ich atmete tief ein, dann betrat ich durch die schnörkelige Holztür den Laden.
Ich fand einen freien Stuhl in der letzten Reihe. Um mich herrschte aufgeregtes Gewusel. Wortfetzen drangen an mein Ohr. Die Besucher waren gespannt, wie John Lockhart sein mochte. Er hatte sich bisher noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt. Mein Blick schweift über die vielen Menschen, in der Hoffnung Phili irgendwo zu entdecken. Aber ich konnte sie nirgends entdecken. Leichte Enttäuschung machte sich in mir breit.
Als dann der Buchladenbesitzer auf die kleine Bühne trat, um seine Gäste zu begrüßen, lösten sich meine Hoffnungen in Luft auf. Seine Worte kamen gar nicht richtig bei mir an.
„Es ist mir eine große Ehre, heute hier John Lockhart begrüßen zu dürfen. Werden Sie Zeugen einer absoluten Weltpremiere. Ich wünsche uns einen schönen Abend“, hörte ich noch die letzten Fetzen der Begrüßung, bevor das Licht etwas gedimmt wurde und nur noch der kleine Tisch mit einer Leselampe im Fokus waren.
Es dauerte ein wenig, bis eine Person aus dem Hintergrund kam. Im Raum war es mucksmäuschenstill. Ich hatte keine gute Sicht und war mit meinen Gedanken ganz woanders, sodass ich diesen Moment gar nicht richtig wahrnahm. Dann hörte ich die Stimme von John Lockhart und war für einen Moment völlig geflasht.
„Schönen guten Abend zusammen. Sie sind sicherlich verwundert, dass sie mich sehen. Es fällt mir auch gar nicht so leicht, hier vor Ihnen zu sprechen. Ich stehe nicht gerne im Rampenlicht. Ich schreibe lieber, alsdass ich spreche. Aber es wurde langsam Zeit, meine Angst zu überwinden.“
Ein Gänsehautgefühl überkam mich, denn John Lockhart war niemand anders als Phili.
Ich hatte jedes Wort der Lesung in mich aufgesogen. Man sah Phili an, dass sie aufgeregt war. Doch mit jedem Satz bekam sie mehr Sicherheit. Es war schön, ihr zuzuhören. Am Ende erntete sie einen beachtlichen Applaus für ihre Lesung. In einer langen Schlange stellten sich die Leute an, um von ihr eine Widmung zu bekommen. Ich wartete als Letzter in der Reihe und war ziemlich aufgeregt. Wie würde es mit uns jetzt weitergehen? Gab es überhaupt eine Zukunft? Phili war eine der erfolgreichsten Autorinnen von ganz Schottland.
„Hi“, sagte ich fast schüchtern, als ich schließlich vor ihr stand.
„Hi“, erwiderte sie leise.
In diesem Moment gab es nur noch sie und mich.
„Sorry“, begann sie nach einer kleinen Pause. „Ich wusste nicht, wie ich es dir erklären sollte.“
„Aber warum das alles?“
„Ich bin zwar eine erfolgreiche Autorin, aber ich habe es immer sehr geschätzt unter meinem Pseudonym arbeiten zu können. Ich hatte große Angst davor, an die Öffentlichkeit zu gehen. Doch dann hatte ein Journalist meine Identität enttarnt und wollte es öffentlich machen. Ich wollte das nicht und wusste nicht, was ich tun sollte. Also bin ich einfach abgehauen. Das war an dem Tag, an dem du mich von der Straße aufgelesen hast. Ich fühlte mich bei dir so geborgen und dachte, wenn ich bleibe, könnte ich dem Ganzen vielleicht entgehen. Naive Vorstellung, oder?“
„Nein. Ich denke, ich verstehe dich.“
„Für deine Gastfreundschaft bin ich dir unendlich dankbar. Ich werde für alle Auslagen selbstversändlich aufkommen.“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich möchte nichts. Ich möchte nur...“
Er wartungsvoll schaute sie mich an, während ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen musste.
„Ich möchte nur, dass du zurückkommst“, gestand ich ihr leise.
Wortlos stand sie auf und kam um den Tisch ganz nah zu mir.
„Auch mit all dem hier?“, fragte sie mich und schaut mir dabei tief in die Augen.
„Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen“, sagte ich flüsternd. „John Lockhard ist schließlich mein Lieblingsautor.“
Ein Lächeln kam über meine Lippen. Sie erwiderte es. Vorsichtig nahm ich sie in den Arm. Dann küssten wir uns.
Eireen McGowan, geboren 1981. Autorin aus Leidenschaft. Mag es wild, vor allem im Garten. Liebt das Meer und die Highlands. Hört gerne Oldies mit dem Plattenspieler. Weiß guten Whisky zu schätzen. Würde gerne Dudelsack spielen können. Glaubt an das Gute im Menschen und an ein Happy End. Hat eine Schwäche für Tartanmuster. War mal auf einem Paul McCartney-Konzert und ist bekennender Beatles-Fan. Träumt noch davon, einen Sommer in Schottland zu verbringen. Schaut immer gerne mal einen Rosamunde-Pilcher-Film.
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Überall bestellbar, wo es Bücher gibt.
Auch im örtlichen Buchhandel und in allen gängigen Onlinebuchshops.
ISBN:
Taschenbuch 978-3-7554-7262-9
E-Book 978-3-7554-7063-2
Texte: Eireen McGowan
Bildmaterialien: Coreb
Cover: Coreb
Lektorat: Coreb
Korrektorat: Coreb
Übersetzung: Coreb
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2025
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Liebe Grüße in die Galaxie.