Dr Dialekt, dr Dialekt,
flackt in dr Eck,
fascht halbverreckt.
Ma duad an nomma schätza,
mancher it mol schwätza.
Drweil isch der so praktisch,
benutzt ma ihn gar taktisch.
Schwätzsch du au an rechta Scheiß,
im Dialekt verschads koi Preiß.
Und au koi Preißin it.
Bei der bisch nau dr volle Hit.
Und fährsch amole weiter dervo,
dann bisch vielleicht ganz froh,
hearsch oin a baar Fetza
Schwäbisch schwätza.
In dr Schual isch dr Dialekt verpöhnt,
dau wed ma glei ans Hochdeitsch gwöhnt.
Und wehe du schwätzsch Schwäbisch,
nau lachat´s de aus recht hämisch.
Wia soll des mit am Dialekt no enda?
Wia ka ma des bloß abwenda,
dass er it duat verschwinda?
Komm i no nom,
oder komm i nomma nom?
Und wenn´d gasch,
gugsch, dass allz hasch.
It das was vergessa duasch
und dann nomml komma muasch.
Time isch Money,
sait all d´ Fanny.
Drum schalt dei Hira ei
und gang schnell hoi.
Ob nom oder rom isch gleich.
Und verzehl bloß koin Soich.
Kommsch no in da Keller na,
dann vergiss it, da Abarat zom na drah.
Der Schwabe wird sehr oft geneckt,
wegen seinem Dialekt,
doch es ist nicht nur das Schwäbische allein
Allerorts kommat no a bar Sprich mit hinein.
Und die von dr Iller bis zur Hasl,
die hand alle des gleiche Gfasl.
Dau isch zom Beischpiel dr dom Siach zom nenna,
dean Ausdruck werat alle kenna,
des hat ja jedr scho amol gseit,
ob en dr Wuat, halbscherzat odr in dr Freid.
Dr oi isch a dommer Siach,
weil er schüchtern isch
und dr ander, weil er immer niachtern isch.
Verschenkt a Bua sehr heiße Küsse
und griagt bald drauf Gewissensbisse,
nau sagat d´Leit glei hinderher,
isch des a dommer Siach au gwea.
Und ghert oiner zua de beschte Ma,
legt jedan erschta s Geld ihr na,
nau sagat seine Kompl alle schiar,
der domme Siach hat it amol mea a Geld zom Bier.
Doch dau machat ui nix draus,
es wohnat domme Sicha fascht en jedam Haus.
Es geit aber von de Sicha it bloß da dommo nur,
dean ka ma verwandla en oiner Tour.
Dr oo Siach isch oiner von deane viele,
so sait ma zu oim der an Stroich dir will spiela.
Und moit oiner gar,
dass er di reilega ka,
nau isch a schlechter Siach, der Ma.
A wiaschter Siach wet a Geizkraga tituliert,
oder oiner, der sei Frau drangsaliert.
Dr faule Siach isch der, wo it schaffa will.
Der leabt so dahin, fleckmatisch und still.
Dr gschbessig Siach,
deam fehlts moischents oba em Stüble.
Und a wullaner Siach, des isch niemals a Büable.
Des send Mannsbilder dia sagat it "gig" und it "gag"
und hand au manchmal oba an Knack.
Deam, deams Häfale ständig überlauft,
dean hat ma da wüatiga Siach dauft.
Vom kähla Sicha, wescht nia ebbes griaga,
der frisst ja vor kähl sei no am liabschta Flieaga.
De bollige Siacha send ungehalta
und zählat au moischtens zu de Alte.
Jetzt kommt au no dr malafiz Saich dra,
des isch falscht allaweil a erfolgreicher Ma.
Es ka abr au a Stammdischbruader sei,
der moischtens hockat bei Karta und Wei.
Dr Höhepunkt doch, dean sait ma trocka,
wenn des s' erscht mol hearscht, bisch von de Socka.
Isch des a mol a hura Siach,
der isch nau weder schea no schiach.
Mit so oim ka ma Pferde steala,
bei deam dau wirds an gar nix fehla.
Doch die Krönung in allen Lebenlagen
ist, wenn mir Schwauba a mol sagat,
doch halt, man sagt das nicht so laut,
weils manchen untern Tisch nei haut.
Sausiach verreckter, des macht jeden Baura woich
und kommt einer Ordensverleihung gleich.
Zum Schluss aber sei noch betont,
von alle Siacha blieb die Frau stets verschont.
Nur Männer tragen diese Namen
und des bis in alle Ewigkeit. Amen.
Kleine Anmerkung:
Diese paar handschriftlichen Zeilen habe
ich im Nachlass meiner Oma gefunden.
Da sie zu Lebzeiten der schwäbischen Mundart
sehr zu geneigt war und auch gelegentlich mal
gern selbst etwas gereimt hat, könnte dieses Werk
durchaus ihr zugerechnet werden. Zumindest
so lange, bis das Gegenteil bewiesen wäre.
Seit Generationen erzählt man sich hier im Land der bayerischen Schwaben schon vom geheimnisumwobenen Lord von Schloss Kronburg. Er ist bis heute ein Mysterium. Doch als der heutige Schlossherr neulich seinen Dachboden entrümpelte, da fand er in einem Häfele auf altem Pergament dieses kleine Gedicht:
Auf Schloss Kronburg war a mol a Lord,
doch vo dau ging er wieder fort.
Er wollt no was seah vo dr Welt,
drum hat er sich schnappt sein Geld
und isch vo danna zoga.
Dean hat nix meah dau ghoba.
Gritta isch er auf seim Gaul durch´s Land,
a jeder hat an kannt.
Im Boirischa fand er´s dann reacht schea,
drum hand an d' Kronburger nomma gseah.
Dau hat er nau sei Oweasa trieba
und an seiner Chronik gschrieba.
Meah woiß koiner über den Gsell,
drum endat des Gedichtle an deara Stell.
Wer Schloss Kronburg mal besuchen möchte, dem wird dies vor allem kurz vor Weihnachten empfohlen. Dort gibt es einen recht griabiga Weihnachtsmarkt. Dieses Jahr aber wahrscheinlich coronabedingt wohl eher nicht...
http://www.schloss-kronburg.de/
Es weddrad und schebbrad
Es donnrad und krachd
Es isch a wohra Brachd
Dr Heaml ist vorher no volla Geiga ghangat
Doch irgendwann hat´s oifach glangat
A Gwidder isch aufzoga
Des isch wirklich idda gloga
Aber dussa war des Gwidder id
Es war a innerhäusigs Gschdritt
Koiner hat sich´s mea verhoba
D Fetza sind dau ganz schea gfloga
It mol d Wedderkez hat mea was braucht
So hat´s bei deane graucht
Doch irgendwann war´s dann mea gnua
Ma will ja au mol mea sei Ruah
Aber so a Gwidder brauchts halt mol
Andersch wär´s oim ja au it wohl
Texte: Coco Eberhardt
Cover: Coco Eberhardt
Lektorat: Coco Eberhardt
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2020
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Deam geheimnisumwogana Siach...