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Kapitel 1


"Beeilst du dich jetzt endlich mal, Angie!". 
Als ob ich mich jetzt nicht schön genug beeilt habe.
Geduscht hab ich mich schon was wollen Mütter immer
von einem. Wo hab ich denn gestern meinen Koffer
hingestellt? Ach ja unter meinen Schreibtisch am
Fenster. Man ist der schwer! Hoffentlich muss
nicht ich ihn tragen!? Wo ist denn jetzt mein iPod. Ich
hab ihn doch gestern Abend auf den Tisch gelegt. Der
kann doch nicht weg sein und wo ist jetzt mein Handy.
"Immer wenn man etwas dringend brauch ist es nicht zu
finden!" "Du bist heute wohl mit dem falschen Fuß
aufgestanden, was Schwesterchen!?"
Mein großer Bruder Lucian lehnte lässig im Türrahmen.
Ich bewundere ihn für seine Lässigkeit, nichts kann ihn
aus der Ruhe bringen, doch manchmal (wie zum Beispiel
jetzt) nervt es einfach!
"Was willst du!? Ich bin gerade beschäftigt siehst du das
nicht!" " Zick doch nicht gleich rum Kleine, ich hab
gedacht du brauchst vielleicht etwas Hilfe."
Er schenkte mir dieses unwiderstehliche Lächeln das die
meisten Frauen zum Schmelzen brachte. Doch ich bin
seine Schwester da bin ich schon langsam daran
gewöhnt. Mein Bruder ist das was die meisten Mädchen
als Mädchenschwarm bezeichnen. Niemand kann
seinem unwiderstehlichen Blick wiederstehen. Wenn
man ihm zu lange in die Augen schaut kann es gut
möglich sein, dass man sich in seinen eisblauen Augen
verliert. Lucian du Bellier ist ein sportlicher Typ er steht
jeden Morgen um 6 auf um Joggen zu gehen.
(eine Zeit lang wollte er mich überreden jeden Morgen
mit ihm zu joggen. Doch nach einer Woche hab ich es
einfach nicht mehr ausgehalten Sport am Morgen zu
machen, also hab ich's aufgegeben)
Er ist breit gebaut hat aber trotzdem die Figur eines
männlichen Supermodels. "Ja vielleicht könnte ich deine
Hilfe ja wirklich gebrauchen mein Koffer ist total schwer
und ich finde Handy und iPod nicht." "Mit dem Koffer
helfe ich dir gerne, und was dein Handy betrifft..."
Er guckte in die Richtung meines Bettes.
"...das liegt anscheinend unter deinem Bett."
Tatsächlich da lag es, obwohl ich mir wirklich sicher war
das ich es auf meinen Tisch gelegt hab, naja egal bleibt
nur noch die Frage wo mein iPod steckt.
Doch kaum hatte ich das gedacht sah ich den Übeltäter
auf meinem Sessel unter einem Berg von Klamotten
hervorgucken. "Da du jetzt alles gefunden hast können
wir doch Runter zum Frühstücken oder nicht?"
"Nimm meinen Koffer mit nach unten!" Lucien hob
meinen Koffer mit Leichtigkeit hoch und trug ihn nach
unten. Ich folgte ihm nach unten.


In der Küche erwartete mich meine Familie am Esstisch.
Mein kleiner Bruder Fynn war wie immer am Weinen.
"Fynn was ist denn los?" fragte ihn meine Mutter mit
der Stimme eines Engels. Mein Vater wiederum schaute
nur grimmig. Er mag es nicht wenn meine Mutter Fynn
mit Samthandschuhen anfasst, er sagt immer:
"Wenn du ihm weiter versuchst jeden Wunsch von den
Lippen abzulesen wird er niemals selbstständig werden.
Um Gottes willen er ist schon 7." oder so ähnlich.
Meine Mutter stand jetzt hinter dem Herd und machte
Pfannkuchen, (lecker)
ihr hüftlanges blondes Haar schaukelte hin und her
wenn sie ging. Meine Mutter war eine Naturschönheit,
dessen war ich mir sehr wohl bewusst.
Trotz drei Kindern hatte sie immer noch die Figur eines
Models und das ist ja schon eine ganz gute Leistung.
Melanie du Bellier hat smaragdgrüne Augen, eine
perfekte kleine Stubsnase und die längsten Beine die ich
je gesehen hab. Als ich kleiner war fragte ich sie mal ob
sie früher mal Model war doch sie lachte nur und sagte
"Nein mein Schatz, zum Modelsein gehört weitaus mehr
als nur hübsch auszusehen." Von dem Tag an wusste ich
das ich niemals Model sein konnte da ich nicht wirklich
hübsch aussehe und wenn da noch mehr dazu gehört
kann ich mir das erst recht abschminken.
Ein lautes Husten meines Vaters scheuchte mich aus
meinen Gedanken. "Schatz, du bist doch nicht etwa
Krank geworden oder?" mein Vater schniefte und sagte:
"Nein Melanie, mir geht es gut" doch mein Vater war
nicht gerade gut im Lügen. Normalerwiese wurde mein
Vater nicht Krank doch wenn es ihn mal erwischt hat,
dann richtig. Sonst strahlen seine Gesichtszüge nur so
vor Selbstvertrauen und Überzeugungskraft, doch heute
sahen sogar seine sonst so perfekt sitzenden Haare
etwas verstrubbelt aus.


Mein großer Bruder sah meinem Vater sehr ähnlich sie
hatten dieselben eisblauen Augen und diese
ausgeprägten Wangenknochen, doch mein Vater hatte
schwarze Haare die mein Bruder nicht besaß er hatte
dunkelbraune Haare.
Ich war die einzige unter meine Geschwistern die die
schwarzen Haare meines Vaters besaß.
Mein kleiner Bruder Fynn hatte noch hellere Haare als
meine Mutter und ihre smaragdgrünen Augen.
Ich zu meinem Teil passte da irgendwie mit meinen
graugrünen Augen nicht rein. Wenn ich mir jetzt so recht
überlege ist jeder aus meiner Familie schön Nein jeder
ist auf seine Weise atemberaubend. Bis auf mich! Was
ist bei mir bloß schief gelaufen.
Ich hatte weder das Selbstvertrauen meins Vaters noch
die Supermodelfigur meiner Mutter. Ich war einfach
stinknormal und das ätzt! Manche Menschen sagen ich
sei meinem Bruder Lucien ähnlich doch da können sie
sich nur irren, denn ich war nicht super beliebt,
mir wurde nicht nachgeschaut wenn ich die Straße
entlang ging weder wurde ich zu jeder Party eingeladen.
Mein Bruder konnte noch nicht mal 10 Schritte gehen
ohne das er einen Bekannten traf, überall wo er sich
aufhält erregt er Aufmerksamkeit, mich dagegen würde
man noch nicht mal bemerken wenn ich in einem
Clownskostüm die Straße runterrennen würde. (nicht
das ich das jemals vorhabe)
Ich war einfach Angéline du Bellier, zu unwichtig um
beachtet zu werden.
"Hast du schon deinen Koffer gepackt Angie"
riss meine Mutter mich aus meinen Gedanken. " Ja, hab
ich." Die Küchenuhr zeigt 9.30 Uhr.
Genau jetzt in 4 Stunden würde ich in einem Flugzeug
nach Marseille (Frankreich) sitzen.
Wie wohl Tante Joséphine aussieht? Wahrscheinlich wie
schon vor 2 Jahren.
Joséphine war die kleine Schwester meines Vaters
Raphael. Sie wohnt in Marseille woher auch mein Vater
ursprünglich stammt, doch als er meine Mutter traf
(ist eine lange Geschichte) hat er sich entschieden mit
ihr in Deutschland zu bleiben. Sie haben geheiratet und
so kam es zu mir... Tadhaa!
Zur Zeit verwaltet meine Tante das du Bellier Anwesen,
in welchem sie auch mit ihrem Mann Dimitri (ein Russe
mit starkem Akzent) und ihren beiden Kindern Vincent
und Daria lebt. Vincent ist so alt wie mein großer Bruder
Lucien also 19, Daria ist fast ein Jahr jünger als ich also
15 (Ich werde aber in einem Monat 17).
Ich freu mich schon tierisch auf das Wiedersehen mit
meiner Familie und natürlich auch auf das Anwesen, es
ist einfach das schönste Herrenhaus das ich je gesehen
habe. Sogar die Einfahrt raubt einem schon den Atem.
Meine Familie gehört nicht gerade zu armen Schluckern.
Mein Vater ist ein Weltweit angesehener
Geschäftsmann und meine Mutter ist die Erbin eines
mehrstelligen Vermögens. Mein Opa ist schon sehr früh
gestorben und meine Mutter hat meine Oma schon sehr
früh an den Krebs verloren.
Wir leben in einer unscheinbaren aber großzügigen Villa.
Aus meinem Zimmer hat man einen Wunderschönen
Blick auf die Landschaft. "Fängst du jetzt bitte endlich an
zu essen." Erst jetzt bemerkte ich den Teller mit
Pfannkuchen vor meiner Nase. Sie sahen köstlich aus,
meine Mutter war nicht nur wunderschön sondern auch
noch eine sehr begabte Köchin.


Mittags kam die Limousine angefahren, die uns zum
Flughafen bringen soll. Sie war sehr luxuriös
und...überhaupt nicht mein Stil!
Meine Mutter hat nach dem Frühstück eine Stunde im
Badezimmer verbracht und sah jetzt einfach umwerfend
aus, ich dagegen brauchte nicht mal 15 Minuten.
Bisschen Mascara, Kajal, Make-up das wars!
Ich mach mir nicht so viel aus Schminke. Ich will ja nicht
wie eine zum Leben erweckte Barbiepuppe aussehen
wenn ich aus dem Haus gehe. Meine Mutter trug ein
hinreißendes Kleid von Dolce & Gabbana und Schuhe
von Manolo Blahnik, ihr Lieblingspaar! Ich dagegen trug
Shorts, Tank-Top mit einer Jeansjacke und Sneakers.
Sehr unscheinbar!
Die Fahrt zum Flughafen verlief ruhig, doch kaum eine
Minute nachdem wir aus der Limo gestiegen sind fing
Fynn wieder an zu Weinen. Diesmal jedoch redete mein
Vater mit ihm " Was ist denn los Fynn?" " Ich hab Angst
mit diesem Flugzeug zu fliegen" stotterte er. Unsere
Limo hatte vor dem Privatjet meines Vaters gehalten.
Normalerweise war mein Vater immer unterwegs und
wenn wir mal Urlaub machten dann mussten meine
Mutter, meine Brüder und ich mit einer normalen
Maschine vorfliegen und mein Vater flog später mit
seinem Jet nach. Also hatte Fynn noch nie diesen Jet
gesehen. Mein Vater erklärte ihm was es mit dem Jet auf
sich hat und mein kleiner Bruder ließ sich endlich
überreden in den Jet zu steigen kurz darauf erhob sich
der Jet in den Himmel und es ging nach Marseille.

Kapitel 2

 

Der Flug nach Marseille verlief relativ ereignislos. (nicht das in 1 Stunde Flugzeit viel geschehen kann) Am Nachmittag erreichten wir den Aéroport Marseille Provence, so heißt der Flughafen in Marseille. Er liegt am Ètang de Berre das ist eine Meeresbucht, sie liegt nordwestlich von Marseille an der Küstenregion Côte Bleue. Marseille gliedert sich in 16 Arrondissements municipaux, Als Arrondissement werden die Stadtbezirke einer Großstadt in Frankreich bezeichnet. Das Familienanwesen der du Belliers steht im 7. Arrondissement. Das Herrenhaus verfügt über ein sehr großes Grundstück mit einem kleinem See und einem Pool nahe am Haus. Wenn wir dort zu Besuch sind hat jeder von uns ein eigenes Zimmer, da das Haus so groß ist. Als wir den Jet verließen wartete auch schon meine Tante auf uns "Da seid ihr ja endlich, ich freue mich so sehr euch zu sehen." Da meine Tante Franzosin ist hört es sich bei ihr sehr witzig an. Hinter meiner Tante parkte eine sehr teuer aussehende schwarze Stretchlimousine. Von Innen sah sie noch luxuriöser aus als von außen auch wenn das schon fast unmöglich scheint.

 

"Angéline tu es désormais une très belle jeune femme, " Sagte meine Tante auf dem Weg zum Anwesen. Ich bin doch gar nicht schön geworden! Vielleicht hab ich mich verändert in den 2 Jahren schön bin ich aber sicherlich nicht geworden, wie kommt meine Tante bloß darauf. "Elle n'est pas plus belle que sa mère" mischte sich mein Vater in das Gespräch ein und meine Mutter errötete. Na wer sagst denn endlich redet er auch mal fast den ganzen Flug war er mit seinem Husten beschäftigt und er hat ja recht ich bin nicht schöner als meine Mutter, um ehrlich zu sein ich bin schon ein ganzes Stückchen davon entfernt.

Endlich war das Anwesen zu sehen! Wir führen die Auffahrt hoch und die Limousine hielt vor einem großen metallischen Tor. Das Tor wurde geöffnet und die Limousine fuhr die Einfahrt lang. Sie war einfach Atemberaubend in der Mitte stand ein großer Springbrunnen mit einer riesigen Wasserfontäne, einfach wunderschön! Wie stiegen aus dem Wagen und ich konnte nicht anders als das Haus zu bewundern, es raubte einem einfach jedes Mal von neuem die Sprache. Das Herrenhaus zog sich über 3 Stockwerke und einen Keller, überall hingen Gemälde, Spiegel und mehrere Statuen Standen in ein paar Räumen. " Schön sie wieder zu sehen Monsieur du Bellier" hörte ich jemanden hinter mir sagen. " Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug." Es war Clarice die Haushälterin meiner Tante und ihrer Familie, sie arbeitet schon seit 20 Jahren für unsere Familie und davor arbeitete ihre Mutter bei uns, wahrscheinlich werden auch Clarices Kinder später für Daria oder Vincent arbeiten. Clarice war eine etwas pummelige Frau Mitte 50 doch sie war einfach nur liebenswert. Man konnte sie einfach nur mögen. "Ja danke Clarice, mein Flug war recht passabel." Damit meinte er wahrscheinlich das bis auf das ständige Geheule von Fynn nichts Nennenswertes passiert ist. Mein Vater redet sehr respektvoll mit Clarice und es kommt nicht selten vor das er sie siezte, denn Clarice war die Frau die ihn und seine Schwester Josèphine großgezogen hatte. Ihm wurde von klein auf beigebracht, dass man Erwachsene mit Respekt behandeln soll. Die Mutter meines Vaters ist schon sehr früh gestorben und als ich mal meinen Vater auf sie angesprochen hatte ist er mir nur ausgewichen oder hat gesagt, dass er sich nicht wirklich an sie erinnern kann. Doch sie ist gestorben als er 13 war also kann ich ihm nicht wirklich glauben das er mir die Wahrheit sagt. Meine Mutter sagt mir immer, dass meine Großmutter für meinen Vater ein Thema ist, auf das er lieber nicht zu sprechen kommt, also hab ich es nach einiger Zeit ganz aufgegeben. Mein Großvater ist erst vor kurzem gestorben. Doch er hat zu der Zeit nicht mehr in Frankreich gelebt, sondern in London wo er auch gestorben ist, nach seinem Tod hat mein Vater sein ganzes Vermögen und die Firme geerbt, deshalb muss er auch auf viele Geschäftsreisen in andere Länder. Doch das du Bellier Anwesen gehörte schon seit längerem ihm und er hat es an seine Schwester überschrieben. "Soll ich ihnen mit dem Koffer helfen Mme. Angèline?" " Nein danke Clarice, ich schaff das schon alleine, die paar Treppen rauf."

 

Also machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer im 2. Stockwerk. Dort angekommen ließ ich mich sofort aufs Bett plumpsen. Das war richtig gemütlich! Die Aussicht aus meinem Zimmer war einfach fantastisch. Man konnte durch eine Glastür von meinem Zimmer auf den Balkon und von da aus hatte man einen perfekten Blick auf den kleinen See der an das Grundstück grenzt. Der Balkon ist nach Westen ausgerichtet also kann man jeden Abend den wunderschönen Sonnenuntergang bewundern. "Man bin ich müde." Mein Bett stand in der Mitte des Raumes und rechts davon waren 2 Türen eine führte zum begehbarem Kleiderschrank die andere zu meinem eigenen Badezimmer, ich glaub aber ich geh lieber duschen bevor ich ins Bett gehe. Also machte ich mich mit Bademantel und Handtuch bewaffnet auf den Weg ins Badezimmer.

 

Kapitel 3

 

Keine 5 Minuten nachdem ich aus dem Badezimmer gekommen war hörte ich plötzlich Stimmen von unten. Ich glaub Daria und Vincent sind von der Schule zurück. Ich hatte zur Zeit Sommerferien doch die Ferien in Frankreich beginnen nicht zur selben Zeit wie in Deutschland und hier endet die Schule erst spät am Nachmittag während der Unterricht bei uns schon meistens gegen 2 Uhr vorbei ist. Ich freue mich schon so sehr die beiden wieder zu sehen, ob die beiden sich verändert haben...? bestimmt es sind ja schon 2 Jahre seit unserem letzten Treffen vergangen ... wie sie wohl aussehen werden? Ich war so versessen darauf die beiden zu sehen, dass ich ganz vergessen hatte, dass ich nur einen Bademantel anhatte. Dies wurde mir aber erst zu spät bewusst. Daria, Vincent und Lucian standen in die Eingangshalle und guckten zu mir nach oben. Doch sie waren nicht allein bei ihnen stand ein Junge, den ich nie zuvor gesehen habe, der mir aber trotzdem bekannt vorkam. "Angèline!" hörte ich Daria von unten schreien und ehe ich mich versah war sie mir um den Hals gefallen. "Daria pass auf, sonst erdrückst du Angie noch!" hörte ich meinen Bruder von unten rufen, doch das war mir egal ich hab Dari so sehr vermisst. Nach einer geschwiegenen Ewigkeit ließ Dari mich endlich los und ich konnte nach unten gehen um den Rest zu Begrüßen. Mein Cousin Vincent hat sich kaum verändert. Er hatte blonde Haare, die in der Sonne etwas rot schimmern. Seine muskulöse Statur war nicht ohne aber nicht zu vergleichen mit der meines Bruders. Daria dagegen war die zierlichste Person die ich kenne immer wenn ich sie umarme habe ich Angst ich könnte sie erdrücken. "Na nabote malfaisante?" Das heißt so viel wie Giftzwerg, so nannte mich Vincent schon immer. "Ich bin groß geworden ja." " Ja natürlich!" Er musste sich ein Lachen verkneifen, dieser Dummschwätzer. Jetzt meldete sich der unbekannte Junge mit einem Husten " Ach ja du bist ja auch noch hier, Angie das ist Adrien. Er spricht auch Deutsch!" Adrien Anblick raubte mir den Atem, am Anfang hatte ich ihn garnicht richtig wahrgenommen und erst jetzt wurde mir bewusst wie gut er aussah. Mit seinen goldblonden Haaren und diesem einzigartigen Gesichtszügen stellte er sogar meinen großen Bruder in den Schatten. Er war mit Abstand das bestaussehenste männliche Wesen das ich je gesehen hatte und ja ich hab schon so einiges gesehen. "Elle est une très belle femme!" sagte er mit einem gespielten, sarkastischen Lächeln zu Vincent der wiederum lachte zur Antwort. Ich hasste die Art von Jungs, die total von sich überzeugt sind. Das sind die schlimmsten, die denken die bekommen jede und alle Frauen müssen ihnen zu Füßen liegen. Da kennt der mich aber gaaaaaanz schlecht. Ich hab mich gerade sehr wahrscheinlich geirrt denn jetzt find ich ihn garnicht mehr attraktiv. Er ist einfach nur eingeschnappt! Also zeigte ich ihm auf diesen Satz die kalte Schulter und beachtete ihn nicht mehr weiter. "Angèline, wieso hast du einen Bademantel an?" fragte Daria mich. Ou und da wurde die Situation sehr peinlich für mich. Ich stand im Bademantel vor einem wildfremden Jungen der sagt, dass ich eine sehr schöne Frau bin, das meinte er sarkastisch auf meinen Bademantel und meine nassen Haare bezogen. Jetzt hasste ich ihn umso mehr und ich kannte ihn noch nicht mal.

 

 

Ich stapfte wutentbrannt die Treppen zu meinem Zimmer hoch und ließ die Tür knallen. Für was hält der sich eigentlich!? Dem werd ich's zeigen! Ich föhnte schnell meine Haare und lief zu meinem Koffer, ich holte schnell mein einziges Dolce & Gabanna Kleid heraus und streifte es mir über. Ich liebe einfach dieses Kleid! Es ist ein Bandeaukleid mit orange farbenen Blumen drauf. Ich liebe einfach Blünchenkleider! Dazu zog ich einen rose farbenen Veloursleder Pump von Christian Louboutin an. Über das Outfit wird Adrien es nicht wagen zu lachen. Dem Scheißkerl wer ich's zeigen! Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel viel mir auf das meine Haare noch nicht richtig saßen und ich auch noch nicht geschminkt war. Aber was soll ich mit meinen Haaren machen, sie sind fast hüftlang und fallen von Natur aus in Locken runter. Da ich mich aber so mit dem Föhnen beeilt habe stehen sie jetzt in alle Richtungen ab. Da hilft nur ein Lockenstab! Schnell suchte ich den Lockenstab in meinem Koffer und versuchte meine Frisur zu retten. Das Ergebnis sah garnichtmal so schlecht aus! Jetzt fehlt nurnoch die Schminke Mascara, Make-up und Kajal hatte ich ja aber den Rest hab ich nicht mitgenommen, ich dumme Kuh. Also muss ich das jetzt von meiner Mutter borgen, toll. Zum Glück hat die von allem mehr als genug. Ich schlich mich auf Zehenspitzen auf den Gang ins Schlafzimmer meiner Eltern, immer Ausschauhaltend nach dem arroganten Adrien, ich will den Überraschungseffekt beim Essen nicht versauen. Man bin ich gemein. Muaaaahahahaa.! Meine Eltern waren nicht im Zimmer, wahrscheinlich sind sie Unten mit meiner Tante und Onkel Dimitri. Onkel Dimitri ist ein Russe und der Vater von Vincent und Daria. Meine Tante hat ihn bei der Pariser Fashionweek kennen und lieben gelernt. Onkel Dimitri ist ein hervorragender Designer. Das Zimmer meiner Eltern war viel größer als meines aber nicht so modern eingerichtet. Die Möbel sahen sehr antik aus. Die Badezimmertür lag links neben dem gigantischen Himmelbett. Das Badezimmer meiner Eltern war auch um einiges größer als meines, naja die sind ja auch zu zweit. Da ist es, das Kosmetiktäschchen meine Mutter lag am Waschbecken. Ich machte es auf und wurde fündig. Darin lag genau das was ich brauche. Rouge von Chanel, Lidschatten von Dior und Parfüm von Gucci. Schnell verließ ich das Schlafzimmer und schlich mich zurück zu meinem Zimmer, kaum dort angekommen raste ich zum Spiegel. Die Digitaluhr auf meinem Nachttisch zeigte 18:50. Toll ich hatte nurnoch 10 Minuten um mein Outfit perfekt zu machen, dann muss ich zum Abendessen in den Speisesaal kommen. Schnell trug ich den Rouge auf meine Wangen und den Liedschatten auf meine Augenlieder auf. Dann nahm ich 3 Spritzer des Parfüms (einen auf den Hals, den zweiten auf mein Kleid und den dritten auf mein Handgelenk) und ging nach unten.

 

Ich versuchte auf den Schuhen nicht umzuknicken und stolzierte in den Speisesaal. Plötzlich richteten sich 9 Augenpaare auf mich, doch keiner sagte ein Wort. Katsching! Hats denen die Sprache verschlagen. Ich ging zu meinem Platz neben meinem Bruder Lucian und versuchte immernoch nicht umzuknicken. So elegant wie möglich setzte ich mich auf meinen Stuhl und achtete auf meine Haltung. Ein paar Minuten später kam auch schon der Koch und servierte uns die Speisen. Als entrée gab es une soupe de tomates. " Angèline, reichst du mir bitte das Salz?" fragte mein Vater. Ich Nickte höflich und gab es ihm. "Merci." "Adrien erzähl doch was von dir, ich hab noch Garnichts von dir gehört." Für den Satz könnte ich meiner Mutter den Hals umdrehen. Der muss doch Garnichts von sich erzählen. Man weiß schon auf den 1. Blick, dass er ein reicher, eingebildeter Schnösel ist der auch noch total von sich überzeigt zu sein scheint. "Was schwebt ihnen da vor Madame du Bellier?" Schnösel ! "Eigentlich nichts Besonderes. Vielleicht was sie in ihrer Freizeit tun und wie sie meinen Neffen kennengelernt haben?" "Hm... In meiner Freizeit spiele ich gerne l'escrime oder tennis..." Ein Typischer Schnösel halt. "...aber auch le foot und rugby interessieren mich." "Was ist l'escrime?" fragte mein kleiner Bruder Fynn. "L'escrime est un sport de combat. Il s'agit de l'art de toucher un adversaire avec la pointe ou le tranchant (estoc et taille) d'une arme blanche sur les parties valables sans être touché.'' Antwortete Adrien auf die Frage meines kleinen Bruders. "Und was heißt das jetzt?" fragt Fynn etwas nachdrücklicher. "Das Fechten ist eine Kampsportart. Es handelt sich um die Kunst der Berührung eines Gegners mit der Spitze oder Kante ( Stoßen und Größe ) eines Messers auf wertvolle Teile, ohne selbst berührt zu werden!" zitierte ich Adrien auf Deutsch. Alle richteten ihre Aufmerksamkeit nun mir. "Besser hätte ich es auch nicht formulieren können." In mir kochte es vor Wut. Dieser Schnösel ließ sich einfach nicht von mir Einschüchtern. Er lächelte mich weiter an als wär nichts gewesen. Ich hasste ich von Sekunde zu Sekunde mehr. "Und wie hast du meinen Neffen kennengelernt?" fragte meine Mutter. Können die nicht einfach das Thema wechseln niemand möchte doch was über diesen einfach zu gutaussehenden kleinen Schmarotzer wissen, oder lieg ich da falsch? "Nunja, wir kennen uns schon von Kleinauf..." Ich verschluckte mich am meinem entrée. Zum Glück half mir Lucian und klopfte mir auf den Rücken. Irgendwie kam mir Adrien schon am Anfang bekannt vor, vielleicht hatte ich ihn ja schon mal hier gesehen. "...jedoch war ich nicht sehr oft im Anwesen der du Belliers und schon garnicht wenn sie Besuch hatten." Und damit war meine Vermutung geplatzt. Aber woher kommt er mir denn sonst so bekannt vor, oder ist das nur Einbildung? "Adriens Vater ist Monsieur de Beaumont!" sagte meine Tante und jetzt verschluckte sich auch noch mein Vater, ach was für ein Schicksal. "Victors Sohn?" stotterte mein Vater. "Oui monsieur." Sagte Adrien. Jetzt war mein Vater auf meiner Seite, wie sagt man so schön als Fechter, touché!

 

Kapitel 4

Nachdem wir alle gegessen hatten, ging mein Vater zu Tante Josèphine "wir müssen Reden." Nach diesem Satz verschwanden sie im Salon. "Angie!" Daria stand hinter mir. "Ja Dari?" " Weißt du was wir heute machen?" " Nein nicht wirklich." Was hat sie denn heute vor, sie strahlt ja regelrecht vor Aufregung. "Wir gehen ist Kino, Rubinrot kommt jetzt endlich auch in Frankreich in die Kinos." Wir? Und was ist Rubinrot? "Ämm... Dari? Was heißt wir?" "Wir heißt Lucien, Vincent, Adrien und nicht zu vergessen du und ich." Toll der Schnösel kommt also mit, wird wahrscheinlich kein so toller Abend werden. "Du kommst doch mit oder? Rubinrot soll ein total toller Film sein" " Ok aber um was geht's in dem Film?" "Ich hab das Buch dazu gelesen und es ist einfach der Hammer, es geht um ein Mädchen sie heißt Gwendolyn Shepherd sie ist ein ganz normaler sechzehnjähriger Teenager, doch ihre Familie birgt seit Generationen ein Geheimnis: Ein Zeitreise-Gen wird in der Sippe weitervererbt, wobei nicht jedes Familienmitglied damit gesegnet ist. Da die Angehörigen annehmen, dass Gwens Cousine Charlotte das Gen in sich trägt, dreht sich innerhalb der Familie alles nur um sie. Eines Tages findet sich jedoch Gwendolyn urplötzlich im London der letzten Jahrhundertwende wieder und ihr wird klar, dass sie es ist, der das Gen weitervererbt wurde und sie nun durch die Zeit reisen kann, nicht Charlotte. Auch wenn Gwendolyn davon nicht begeistert ist, macht sie sich mit Charlottes arroganten Freund Gideon de Villiers auf, das Geheimnis ihrer Familiengeschichte und die Mysterien um den sagenumwobenen roten Rubin zu lüften." Ach es geht also auch um einen arroganter Schnösel, wie lustig. "Hört sich gut an."

 

Kurze Zeit später saßen wir in einem schicken BMW M5, der dem Anschein nach Adrien gehört, auf dem Weg ins Kino. Mittlerweile war es draußen schon dunkel. Im Kino angekommen sagte Adrien zu der Verkäuferin: "J'ai réservé pour cinq personnes." Typisch Schnösel halt, wer reserviert schon im Kino, Hallo? "Oui, J'ai trouvé votre réservation. Votre billet, s'il vous plaît." Sie gab uns die Karten und wir konnten schon mal in den Kinosaal. "Nous avons des places 32,33,34,35 et 36" sagte Adrien und Zeigte uns die Plätze als wäre er ein Platzanweiser. Ich musste mir ein Kichern verkneifen. Ach, ich kann schon gemein sein. "Ich muss mal für kleine Mädchen" hörte ich Dari neben mir sagen. "Ich komm mit dir, außerdem möchte ich mir noch eine Cola kaufen. Soll ich euch auch was mitbringen?" Die Jungs schüttelten die Köpfe. Also machte ich mich mit Daria im Schlepptau auf dem Weg zur Damentoilette. Das Kino war um diese Uhrzeit nicht mehr so belebt. In der ganzen Eingangshalle sah man nur wenige Menschen. "Weißt du wo die Toilette ist Angie?" " Nein nicht wirklich." Toll man kann das ja auch nicht einfach Ausschildern. Also machten wir uns zu Erst auf den Weg zur Snackbar davor saßen 2 Typen um die 20. "Na ihr Süßen, was macht ihr um diese Uhrzeit so alleine hier?" Ich galubs nicht, die haben uns wirklich Angesprochen, was für Wiederlinge. "Wir suchen die Damentoilette." Entgegnete Dari. " Also wenn ich mich nicht irre ist die ziemlich nah am Eingang. Ich kann dich hinbringen wenn du willst" sagte der Kleinere von den beiden. Das wäre echt nett von dir." Sie ist echt zu naiv, diese Jungs haben es doch nur auf eines abgesehen und das heißt nichts Gutes. "Dari ich glaub ich hol mir jetzt eine Cola und dann gehen wir zusammen dorthin ok?" " Kein Problem Süße 2 sind besser als eine." Dies bestätigte meine Vermutung nocheinmal. Solche Scheißkerle." Nein wir kommen auch ohne euch gute zurecht." Auf einmal verändert sich der Gesichtsausdruck der beiden. Er wurde total aggressiv. "Süße ich hab nicht gefragt ob ich mitkommen kann, ich komm einfach mit!" Er kam mir immer näher. Was soll ich jetzt machen. Plötzlich bekam ich Panik! Was kann ich als zierliches Mädchen gegen solche Muskelprotze, die außerdem noch 2 Köpfe größer sind als ich, ausrichten. Soll ich versuchen denen in die Weichteile zu treten!? Ich hab einmal eine Dokumentation über Selbstverteidigung gesehen. Darin wurde eine Taktik beschrieben, die den Gegner innerhalb von 2 Minuten Ohnmächtig werden lässt. Dafür muss dieser aber auf dem Boden liegen und ich muss ihm mit meinen Oberschenkeln die Luft abschnüren. Aber da gibt's 2 Probleme. Das erste wäre: Wie bekomm ich den auf den Boden und das zweite wäre... kaum hatte ich den Satz zu Ende gedacht schreckte eine tiefe Stimme mich auch meinen Überlegungen. "Sie gehören zu mir." Adrien stand plötzlich vor mir und Dari. "Na wenn das so ist wollen wir nicht weiter stören, stimmst Mark?" "Ja lass uns gehen." Danach gingen die beiden einfach aus dem Kino als wär nichts gewesen. Eine Frage beschäftigt mich immernoch, wieso konnten die beiden Deutsch? Dies fragte ich dann auch Adrien. " Deutsch ist bei uns ein Nabenfach, wie Französisch bei euch, viele Franzosen lernen Deutsch schon seit der 6. Klasse. Wahrscheinlich haben die beiden gehört wie ihr Deutsch geredet habt und haben euch deshalb in der gleichen Sprache angesprochen." Antwortete er mir. "Danke dafür, das du uns gerettet hast Adrien" sagte ich zu ihm. "Ich weiß nicht was die beiden mit uns gemacht hätten, wenn du nicht gekommen wärst." "Ach ist nicht der Rede wert, ich bin nur froh, das es euch gut geht" Jetzt fand ich Adrien doch irgendwie sympathischer, schließlich hat er uns vor diesen Widerlingen gerettet. "Sollen wir nicht wieder ins Kino." Schlug Daria vor. " Ja wäre besser bevor die zurückkommen." Also machten wir und auf den Weg zurück in den Kinosaal.

 

"Wo wart ihr denn so lange" fragte mein Bruder Lucian. Soll ich ihm die Wahrheit sagen oder würde ihn das nur unnötig aufregen. "Die Mädels haben die Toilette nicht gefunden." Meldete Adrien sich was mir nur allzu recht war, da ich nicht wusste was ich hätte sagen sollte. "Der Film läuft schon seit 20 Minuten. Ihr habt ganz schön viel verpasst." Sagte Vincent. Ihr habt viel mehr verpasst kam es mir plötzlich in den Kopf. " Ach manno, ich wollte den Film unbedingt anschauen. Na super!" "Ach Dari..." Adrien nahm sie in den Arm. "... wenn du willst kauf ich dir die DVD!" Alle fingen an zu lachen ... bis auf mich. Ich fand das irgendwie garnicht lustig.

 

Kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den Weg nach Hause. Es war schon so dunkel das ich kaum meine eigene Hand vor Augen sehen konnte, geschweige denn die Anderen. "Dari. Lucian. Wo seit ihr?" ich bekam keine Antwort. Plötzlich erfasste mich Panik! Hab ich sie verloren? Was soll ich jetzt machen? Ich lief weiter die Straße entlang. Ich konnte nirgendwo Adriens BMW sehen. "Adrien. Vincent. Könnt ihr mich hören?" Keine Antwort! Der Wind pfeift an meinem Ohr vorbei und es herrscht eine düstere Stille. Wo sind denn alle? Am Ende der Straße brannte nur eine Laterne. Und dann sah ich sie. Die Muskelprotze aus dem Kino. Plötzlich durchzuckte mich eine schiere Angst. Was soll ich jetzt tun? Ich bin ganz alleine und die beiden kommen auf mich zu. "Mark, schau mal wer da ist, die Kleine aus dem Kino, wenn das nicht ein Zufall ist." Ich war wie gelähmt vor Angst. Die würden jetzt das zu Ende bringen was sie im Kino angefangen hatten. Nur das jetzt kein Adrien dazwischen funkte. "Hats dir die Sprache verschlagen Babe oder wieso bist du so still." Ich sagte kein Wort und versuchte mir einen Fluchtplan auszudenken, vielleicht sind die beiden stark aber ich betete dafür, dass sie nicht schnell sind. Ein rascheln aus dem Gebüsch. Meine beiden Angreifer waren abgelenkt, also nutzte ich die Gelegenheit und lief los. So schnell ich auf meinen Louboutins laufen konnte. "Hey, die Kleine entwischt uns." Hörte ich noch hinter mir doch ich beachtete das garnicht und lief um mein Leben. Hauser, Autos, Laternen alles raste an mir vorbei. Etwas packte meinen Oberarm! Ich schrie so laut ich kann und schlug um mich. "Pssst Angèline, du willst doch nicht das deine Verfolger dich hören." Adrien! Ich schaute ihm in die Augen und mir kamen die Tränen. Erst jetzt wurde mir das Ausmaß diese Verfolgungsjagt bewusst. Meine Beine schmerzten und ich war vollkommen außer Atem. Ich konnte nicht anders und schluchzte drauflos. "Wein doch nicht, alles wird gut. Das verspreche ich." Irgendwie schenkte ich seinen Worten glauben. Er weiß was er tut! Ich weiß nicht genau wie viel Zeit verging doch Adrien sagte: "Ich glaub du hast deine Verfolger abgeschüttelt." Ich musste mich ganz schön zusammenreißen um nicht wieder drauflos zu heulen. "Ich hab Vincent, Lucian und Daria schon nach Hause gebracht und mich dann auf die Suche nach dir gemacht. Du warst plötzlich verschwunden Angèline. Wir alle haben uns schrecklich Sorgen gemacht." " Auf einmal habe ich euch nicht mehr gesehen. Ihr wart einfach weg." Mir steigen Tränen in die Augen. "Wein doch nicht Angie, alles wird gut." Meine Füße gaben unter mir nach. Und es wurde schwarz.

Kapitel 5

Ich wachte auf dem Beifahrersitz von Adriens Auto auf. "Was ist passiert?" "Du bist einfach Umgekippt Angie..." Er nannte mich Angie? "...daraufhin habe ich dich in mein Auto getragen. Du warst so aufgewühlt. Hast die ganze Zeit geweint. Geht's dir denn jetzt wieder besser?" Ich erinnere mich an die Straße und 2 Jungs die mich verfolgten und wie ich um mein Leben rannte. Unkontrolliert entführ mir ein Schluchzten. "Doch nicht alles gut. Ich fahr dich zu Erst zu mir nach Hause meine Tante ist Ärztin und gerade bei uns zu besuch." Ich antwortete ihm nicht ich konnte nur an die Verfolgungsjagd denken, die Typen, Was wollten die von mir, ich hatte ihnen nichts getan. Plötzlich schossen mir die Tränen in die Augen. Anscheinend hatte ich das laut ausgesprochen denn Adrien beantwortete meine Gedanken. "Du kannst nicht dafür Angie, solche Leute sind krank. Sie wissen zwar was sie tun aber ihnen ist egal welchen Schaden sie ihren Opfern zufügen." Ich war geschockt. Vielleicht bin ich nicht das einzige Mädchen denen sie aufgelauert sind. Vielleicht gibt es noch mehr Mädchen wie mich. Wie viele Mädchen hatten wahrscheinlich nicht das Glück ihnen zu entwischen.

 

"Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte mich Adrien. Wieso fragt er das er hat mich schon vor den Muskelprotzen gerettet, er hat mir schon mehr als genug geholfen. Was wäre bloß wenn er nicht da gewesen wäre. "Danke!" Adrien war total überrascht. "Wofür?" "Dafür da du mich heute 2 Mal gerettet hast. Du hast was gut bei mir." "Eigentlich hab ich dich nur einmal gerettet, das zweite Mal bist du ihnen doch entwischt und außerdem helfe ich gerne jungen Fräulein in Nöten." Da war er wieder, der arrogante Schnösel. Aber wenigstens ein hilfsbereiter Schnösel und das machte ihn sympathischer. "Ohne dich hätte ich nie nach Hause gefunden, also doch zweimal gerettet." Er Lächelte, das war nicht dieses arrogante Schmarotzer Lächeln, sondern ein nettes, sympathisches Lächeln. "Wieso lächelst du nicht öfter so?" und schon bereue ich meine Worte, wieso muss ich immer das sagen was ich denke. "Wie meinst du das?" Ja das war eine gute Frage wie mein ich das? Ich kenn ihn doch gerademal seit 7 Stunden wie kann ich das beurteilen. "Egal." "Ich würde gerne wissen was in dir vorgeht Angie." Ou ja ich würde das auch gerne wissen.

 

Adrien parkte in der Einfahrt eines Anwesens, das auf eine andere Art schön als das du Bellier Anwesen. Dieses Anwesen war eher modern gehalten und auf dem neusten Stand. Er stieg aus dem Auto, ging zu meiner Tür und öffnete sie. "Leg deine Arme um meinen Hals." Ich soll was machen? Ich schaute fassungslos drein. " Du hast mich schon richtig verstanden." sagte er lachend. Wie fesselt doch sein Lachen ist. Nein Angie reiß dich zusammen, noch vor paar Stunden konntest du diesen Kerl nicht ausstehen. "Ich werde ganz bestimmt nicht meine Arme um deinen Hals legen." "Ja dann nicht" Kaum hatte er das ausgesprochen glitten auch schon seine Hände unter meinen Körper und hoben mich hoch, als wöge ich nicht mehr als eine Feder. "Lass mich runter!" schrie ich Adrien an. "Das hättest du wohl gerne, damit du nochmal zusammenbrichst!" Ok, wo er Recht hat, hat er Recht. Egal, ich lass mich aber nicht einschüchtern. "Ich werde aber nicht zusammenbrechen." "Das denkst du, aber was ist wenn es anders kommt dann kann ich dich nicht auffangen. Ich will kein Risiko eingehen, wenn du verstehst was ich meine." Na klar versteh ich es, er möchte mich so behandeln als wäre ich ein hilfloses kleines Mädchen, was ich in irgendeiner Hinsicht auch bin. Aber ich ließ mir nichts anmerken. "Ich bin kein kleines, hilfloses Mädchen!" "Ach nein?" fragte er mit gespielter Verwunderung. Wie konnte ich diesen arroganten Schnösel nur vor paar Minuten wirklich gemocht haben. "Lass mich runter!" forderte ich mit Nachdruck, doch jetzt waren wir auch schon in der Eingangshalle der Villa. Super! "Adrien da bist du ja." Eine sehr hübsche Frau stand am Treppenende und beobachtete uns. Sie war sehr groß und gertenschlank. Ihr ebenholzschwarzes Haar, ihre schneeweiße Haut und die blutroten Lippen erinnern mich sehr an Schneewittchen. "Wer ist das Mädchen das du mitgebracht hast?" fragte sie Adrien. Was wird sie nur von mir denken. Wir haben schon nach Mitternacht. Und dabei mag ich es überhaupt nicht wenn Menschen etwas Schlechtes über mich denken. "Maman, c'est Angèline." Er sagte noch etwas auf Französisch, das ich aber nur teilweise verstanden habe. Doch sie sagte zu mir auf Deutsch: "Schön dich kennen zu lernen, Adrien hat mir gerade erzählt was passiert ist, du armes Ding. Leider ist meine Schwester gerade nicht da. Aber Adrien wird dich in sein Zimmer bringen und es wäre das Beste, wenn du heute Nacht hier schlafen würdest. Meine Schwester wird morgen zurück sein und kann dich dann untersuchen. Ach und übrigens ich bin Charlotte, Adriens Mutter." Sie ist aber nett und nicht so wie Adrien, der immer von nett auf arrogant wechselt. " Wenn du irgendwas brauchst sag Adrien Bescheid. Er wird es dir bringen." "Danke." " Ach ist nicht der Rede wert. Adrien sag bitte Angèlines Bruder Bescheid, dass sie heute hier schlafen wird." Da viel mir erst auf, dass meine Familie noch nichts von dem Vorfall weiß, sie machen sich bestimmt sehr große Sorgen. " Ich bin gerade erst einen Tag in Marseille und schon passiert mir so etwas." Meckerte ich. " Du kannst doch nichts dafür Schätzchen." Ich hörte Adrien aus dem Nachbarzimmer in das er gerade verschwunden war sagen: " Ja ihr geht es gut... Nein sie hat keine Verletzungen... Sie braucht Ruhe, also wär es keine gute Idee wenn du kommst... Weil meine Tante Ärztin ist und ich sie vorsichtshalber durchchecken lassen wollte... Ja hol sie morgen ab. Bis morgen!" Also muss ich wohl meine erste Nacht in Marseille bei Adrien verbringen, was für eine Ironie des Schicksals.

 

Adriens Zimmer liegt im 2. Stock und ist einfach ein Traum von einem Zimmer. Es ist riesig und trotzdem gemütlich. In der Mitte des Raumes steht ein Kingsize Bett, alles ist sehr modern gehalten, wie auch der Rest des Hauses. Die Wand die an den Großen Balkon grenzt besteht aus Glas und einer gläsernen Schiebetür. Vom Balkon aus hat man den Blick auf einen großen Swimmingpool. "Brauchst du etwas Angie?" ertönte Adriens Stimme hinter mir. "Ja ich weiß nicht worin ich schlafen soll. Ich habe ja nicht einmal eine Tasche mit." War das dieses Lächeln? " Ich schau mal was ich für dich tun kann." So ließ er mich in seinem Zimmer allein. Es war alles sehr ordentlich und so garnicht wie die Zimmer meiner Brüder, die immer im Chaos versunken. In Adriens Zimmer hatte alles seinen Platz. Mir viel ein Bild ins Auge, das auf dem Schreibtisch stand. Ich ging dorthin und betrachtete es. Auf dem Bild war Adriens Mutter mit einem kleinen Baby auf dem Arm, ein Mann, der Adrien zum Verwechseln ähnlich sah, dieselben Augen, das gleiche Lächeln. Nur Adriens Haarfarbe war anders und vielleicht sind seine Gesichtszüge etwas weicher als die des Mannes. Also vermute ich, dass das sein Vater sein müsste. Neben dem Mann stand ein kleiner Junge der über beide Ohren strahlte. "Was machst du da?" Ich ließ das Bild erschrocken fallen. " Oh tut mir Leid!" "Wieso entschuldigst du dich, ist doch nichts passiert." Er hob das Bild auf und schaute es einpaar Sekunden an bevor er es zurück auf seinen Tisch stellte. "Wer ist das kleine Baby auf dem Arm deiner Mutter?" "Ach, das ist meine kleine Schwester." Er machte einen genervten Gesichtsausdruck. "Ist sie auch hier" "Ja, aber wahrscheinlich schläft sie schon. Sie ist ein bisschen schwierig." Er senkte den Kopf. "Wie meinst du das Adrien?" " Naja, Sie ist in so einer Phase, zur Zeit hängt sie nur vor dem Computer. Man bekommt sie garnicht mehr davon weg. Sie ist regelrecht ein Computergenie und naja... wenn man mal etwas mit ihr unternehmen will oder sogar nur in ihr Zimmer geht wird man sofort rausgeworfen." " Ou... hört sich ja nach einem richtigen Giftzwerg an. Wie alt ist sie denn?" " Sie ist 12." " Also mitten in der Pubertät." "Wem sagst du das!" Er guckte etwas gekränkt drein." Naja... Themawechsel. Ich hab was für dich aus dem Schrank meiner Mutter geholt." Er gab mir ein beige farbenes Nachthemd mit Spitze. Nicht gerade das was ich zum Schlafen bevorzuge. "Ämm... Danke!" " So auf die Schnelle konnte ich nichts anderes finden, tut mir Leid." " Ach, es ist gut das ich überhaupt etwas zum Schlafen habe. Also danke Adrien." Ich umarmte ihn. "Für alles." War das ein Zug von Überraschung auf seinem Gesicht? " Immer wieder gerne Angie." Er gähnte. " Ich bin müde. Ich glaub ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht Angie und träum von was Schönem!" Wieder dieser arrogante Gesichtsausdruck. Dann ist er mal nett und schon ruiniert er es. "Dann wahrscheinlich nicht von dir." Autsch, war das vielleicht zu Viel. Adrien aber machte keine Szene, lächelte und ging aus dem Zimmer. Kaum das die Tür zu war ließ ich mich auf das Bett plumpsen. Es riecht nach Adrien. Dieser Geruch von Lavendel der im Zimmer liegt ist einfach atemberaubend. Er riecht einfach so gut. Wieso ist mir das nicht früher aufgefallen. " Reiß dich zusammen Angie. Er ist ein arrogantes Arschloch." Aber doch so ein süßes Arschloch und das mich gerettet hat. Ich steh auf und zieh mir das Nachthemd an. Dabei erhaschte ich einen Blich auf das Etikett. Ou man das Nachthemd ist von Féraud Paris, hoffentlich hat seine Mutter nichts dagegen das ich es trage. Meine Augen fallen mir zu und ich sank in einen tiefen traumlosen Schlaf.

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 08.04.2013

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