Der Ahornbaum
Ein Ahornbaum steht einsam,
allein auf kahler Höh’.
Die Nachtigall zurückkam,
morgens in der Früh.
Versunken tief in Träume
verweilten sie im Mai.
Es standen viel mehr Bäume
in froher Liebelei.
Der Ahornbaum will weinen,
verliert nun seinen Stolz.
Möcht gerne zu den Seinen,
ist er auch nur aus Holz.
Der Falke
Den Falken habe ich gezähmt,
hielt ihn im Käfig fest.
Dort saß er traurig, wie gelähmt
und baute sich kein Nest.
Das konnt ich nicht ertragen
und ließ ihn wieder frei.
Er wollte mir was sagen;
ich sah ihn an dabei.
Die Schwingen ausgebreitet,
so voller Mut und Lust.
Und durch die Wolken gleitet
er stolz, so selbstbewusst.
Und traurig schaue ich ihm nach,
dem schönen Admiral.
Mein großer Freund, mein Falke ach,
besuch mich bald einmal.
Frühlingsblüte
Frühling lässt die Gräser sprießen,
legt sich mir aufs Gemüt.
Gelb die Felder, bunt die Wiesen
und alles um mich blüht.
Auch die Bäche lustig fließen,
ziehn mit sich jene Last,
die der Winter wollt genießen
und du besessen hast.
Es gehe an die Frühlingszeit,
sie gibt uns neue Kraft,
bis dann das weiße Winterkleid
auch wieder Ruhe schafft.
Frühlingsgebet
Ein Sonnenstrahl vom Himmel lacht,
trägt einen Stern der letzten Nacht
zu mir, der ich so glücklich bin,
in meinem Leben, mittendrin.
Des Finken Lied im Walde klingt,
die Liebe mir dem Herz entspringt.
Ein Lachen voller Lebenslust
in meiner ach so stolzen Brust.
Du Frühling, Frühling, Frühling mein,
sollst immer, ewig bei mir sein.
Ich halte dich, solang ich kann
und geh nicht fort, denk nicht daran.
Bleibe, bleibe noch ein Weilchen,
riech mit mir die frischen Veilchen.
Leg dich zu mir ins weiche Gras,
dann zeige ich, erzähl dir was.
Frühlingslächeln
Auf einer grünen Wiese,
im warmen Sonnenschein,
lieg ich im Paradiese
und atme Frühling ein.
Ein warmer Frühlingsmorgen,
ein Lächeln auch von dir,
vertreibt mir alle Sorgen,
dann ist das Glück bei mir.
Lass uns die Zeit genießen,
sie kommt nur kurz daher,
und Herzensbrünnlein fließen
zum großen Liebesmeer.
Frühlingsmorgen
Es schimmert schon der Silbertau
behutsam durch den Wald.
Und im Gesang, im Himmelbau
erwacht der Frühling bald.
Es glänzt, es duftet überall,
wo mich mein Blick hinführt.
Ein schönes Lied, ein heller Schall,
der sanft mein Herz berührt.
O komm du Frühling, Frühling mein,
du darfst mich heut verführ’n.
Die Liebe, Freude, Sonnenschein
möcht ich so gerne, spür’n.
Frühlingsrausch
Hörst du wie die Wälder rauschen,
hörst du wie die Grille zirpt?
Leise, leise, lass uns lauschen,
wie der Fink im Tannicht wirbt.
Selig in den Wolken wiegen,
selig schlafen, träumen, fliegen.
O Frühling, Frühling komm herauf,
wie gerne wecke ich dich auf.
O schöner Mai
O schöner Mai, wie lieb ich dich,
schenkst mir so viele Düfte.
Und wär so gern die Biene ich,
flög’ fleißig durch die Lüfte.
O schöner Mai, welch Wunderzeit,
schenkst mir so viele Träume.
Im Sonnenschein und Blumenkleid;
kein Tag, den ich versäume.
O schöner Mai, welch große Kraft
schenkst du mit deinem Lachen.
Und alles, was ich nicht geschafft,
lässt sich jetzt leichter machen.
O schöner Mai, so bleibe mir
für ewig mein Begleiter.
Dafür sing dieses Lied ich dir
und sag’s auch gerne weiter.
Herbstglück
Langsam fallen Blätter nieder,
tanzen durch die Lüfte.
Auf und ab und immer wieder;
riech des Herbstes Düfte.
Und sinkt der Sonne letzter Schein
so tief in Dunkelheit,
dann will auch ich noch glücklich sein
am Ende meiner Zeit.
Jahreszeiten
Wenn
dein Lächeln mich berührt,
und der Frühling uns verführt.
Wenn
dein Augenblick mich findet,
sich Lust in Sommerhitze windet.
Wenn
einst die Liebe wird vergehn,
wir des Herbstes Wind nachsehn.
Wenn
ohne dich die Einsamkeit,
sich mit Winterskälte eng vereint.
Dann
schau die Jahre ich zurück,
denk an dich, an unser Glück.
Seh’ die Zeit vorüberziehen,
und
ich weiß,
sie ist nur geliehen.
Texte: Copyright (2008) BookRix-Edition
Alle Rechte bei Karl-Heinz Wienke
Tag der Veröffentlichung: 06.09.2008
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Eine kleine Auswahl aus meinem Gedichtband "Mondküsse"