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an die, die nach mir kommen




da wo ich leben will soll auch sein:
die zeit und das licht und der tod
da wo ich leben will – will ich auch sein


I
und da war ich ein kind und mein
und das leben so voller licht
da wo ich lebte: da war es mir wichtig –
wirklich zu sein
da war es egal arm oder reich zu sein
da war meine zeit und sie war sinnvoll für mich
und auch für dich und ich hab’s getan
und andere taten es für mich und für dich und
für das leben


und ich habe gelernt
und das sollst du auch tun
und du sollst es achten weil es sinnvoll ist


II
du kannst nicht allein leben
du brauchst jemanden mit dem du reden kannst
der mit dir lacht – der dich streichelt
der dich sieht so wie du bist und dass du bist

mach den versuch:
nimm ein brot und schau es dir an
und rieche das brot und
schmecke das brot
und denke nach
wie das brot gebacken werden konnte
wie viele menschen mussten dafür etwas tun
damit du dieses brot essen kannst

ich glaube:
du meisterst dein leben wenn du es
auch wirklich willst
aber wichtig ist:
ehrlich zu dir selbst zu sein und
zu den menschen

und es gibt viele wege die dich zum leben führen
und menschen
und die menschen sind ungleich und
deshalb gibt es arm und reich
kriege und zwänge und nöte aber auch gesetze –
eben das leben

begreife:
du musst dich vom zwang befreien
nur das schlechte, negative zu sehen
wenn du eine überfahrene katze
auf der straße liegen siehst
geh hin heb sie auf und schenke ihr frieden
schenk ihr ein einen ruheplatz dort
wo noch sonne scheint
über sie

wie viele menschen sagen:
sieh mal da der besoffene in der gosse
da liegt der pöbel
eine schande und wie das aussieht

sie reden und wissen nichts
wissen nicht warum er da liegt
kennen seine geschichte sein leben nicht
aber urteilen
ich aber sage:
das ist ein mensch
ein mensch der würde hat
auch wenn er in der gosse liegt
und niemand hat ein recht
ihm seine würde zu nehmen
er hat nichts mehr – außer diese

pass auf dass du eines tages
nicht auch dort liegst
und andere über dich urteilen
ohne dich zu kennen
geh und hilf ihm
schenk ihm etwas
was ihn glücklich macht
vielleicht sucht er nur deine hand
die helfende um aufzustehen und
deine liebe

mensch:
entferne deine fesseln – die um dein herz
zerreiß diesen drang
immer besser zu sein als der andere
mehr zu haben als die die schon genug haben
und freue dich über das veilchen am wegesrand


III
wenn die blumen ihr lächeln geben
wünscht sich die erde in frieden zu leben

und ich sage dir:
denke an morgen wenn du erwachst

es ist tatsache
dass der mensch schuld hat
dass es kriege gibt
und menschen sinnlos sterben
es ist tatsache
dass der mensch durch
sein kriege die menscheit vernichtet

ja es ist tatsache

es ist tatsache
dass der mensch zulässt
dass menschen verhungern
verkrüppeln erfrieren
es ist tatsache
dass der mensch die macht hat
gutes oder böses zuzulassen

ja es ist tatsache

es ist tatsache
dass der mensch die zehn gebote
vergessen hat und nur an eigennutz denkt
es ist tatsache
dass der mensch verlernt hat
zu sehen und zu hören und zu glauben

ja es ist tatsache

es ist tatsache
dass der mensch nicht mehr recht
von unrecht unterscheiden kann
es ist tatsache
dass die reichen immer reicher
und die armen immer ärmer werden

ja es ist tatsache

es ist tatsache
dass der mensch glaubt
reif genug für diese welt zu sein
es ist tatsache
dass menschen orte längst vergessen haben
von denen kinder noch träumen

ja es ist tatsache

es ist tatsache
dass der mensch irgendwann für sein leben
in täuschung und betrug auch selbstbetrug
einen hohen preis bezahlen wird
es ist tatsache
dass die vergangenheit immer die gegenwart einholt
und die tage wie perlen einer kette aufgereiht sind
und sie zu zerreißen droht

ja es ist tatsache


es ist tatsache
dass der mensch nur noch
nach macht und geld sucht
es ist tatsache
dass der mensch am ende sagt:
davon habe ich nichts gewusst

ja es ist tatsache

und wenn das alles tatsache ist
dann mach doch endlich und
endgültig die sache zur tat
stehe auf und übernimm die sache
zeige deine tat die sinnvoll ist und allen nützt
zeige dass es besser geht besser
für dich und für die welt

und wenn es allen menschen gut geht
dann kann das leben leben überleben
dann kann die erde atmen
dann wird unsere welt auch ewig bestehen

ja das ist tatsache


Impressum

Texte: Copyright (2008) BookRix-Edition Alle Rechte bei Karl-Heinz Wienke
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diesen Text widme ich: all denen, die mich verlassen haben all denen, die mich kennen all denen, die das Leben lieben all denen, die noch geboren werden

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