Deine Liebe
Wenn die Sonne am Horizont
in die Nacht versinkt,
werde ich in Gedanken bei dir sein.
Der Stern unserer Liebe
wird über deine Träume wachen.
Eingewoben im Netz der Sehnsucht
zerreißt mein Herz die Schlingen.
Keine Freiheit kann das bieten,
was du mir gibst.
Trennung
Aus den Tränen spricht die Liebe,
zeigt uns Hoffnung und Gefühl.
Schmerzen, Angst und Seelenhiebe
liegen häufig schwer und kühl.
Sich trennen geht nicht ohne Schmerz,
nicht ohne Leid und Tränen.
Und oft zerbricht ein liebes Herz
auch an den Abschiedsszenen.
Ja, Liebe, Sehnsucht, Leidenschaft,
selbst manchmal tief verborgen
sind sie des Lebens stärkste Kraft,
zerbrechen alle Sorgen.
Ist die Trennung überwunden,
die so schwer in dieser Zeit.
Sind geheilt die Schmerzenswunden,
sei für Neues du bereit.
Und glaub am Ende spricht dein Herz:
Lass mich nicht so lang allein.
Denk nicht mehr an den Loslassschmerz,
du willst doch glücklich sein.
Leben
Verwelkte Blätter
tanzen blind,
bei nasskaltem Wetter,
im herbstlichen Wind.
Abschied von Sonne.
Gruß an das Licht.
Laub in die Tonne.
Feuer in Sicht.
Wolken kleben
den Himmel zu.
Leben leben.
Bald gehst auch du.
Ich sage dir
Ja, es kommt so oft im Leben
mal ganz anders, als du denkst.
Du willst immer alles geben,
auch dein letztes Hemd verschenkst.
Ich sage dir und hör mir zu:
Das letzte Hemd ist deine,
wenn sich der Deckel fest schließt zu
vom dunklen Totenschreine.
Nein, ich möchte dich nicht hemmen.
Nicht dein gütig Tatendrang.
Ja, du darfst dich ruhig krümmen,
auch dein ganzes Leben lang.
Manche Leute, sind sie unten,
fressen sie dir aus der Hand.
Haben sie es überwunden,
speien sie vor dir in Sand.
Verschenk nicht alles was du hast,
behalte auch was zurück.
Sei du nicht nur dein eigner Gast,
denke an dein Lebensglück.
Lebenswerte
Ich suchte nach dem Sinn im Leben,
hab über vieles nachgedacht.
Wollt immer nach dem Höchsten streben,
und wurde oft auch ausgelacht.
Doch heute habe ich erkannt,
wie man die Menschen find’.
Sie reichen dir erst dann die Hand,
wenn sie am Ende sind.
Sie schimpfen, meckern, provozieren,
und sind schon am Ertrinken.
Sie können eben nicht verlieren,
auch nicht, wenn sie schon sinken.
Ich sage euch: Ich hol die Werte
aus meinem Herzen schnell zurück.
Dann werd ich froh auf dieser Erde,
bin voller Freude und im Glück.
Sehnsucht
Verzeih mein Wort, das dich vertrieb,
es war nicht so gemeint.
Ich habe dich noch immer lieb,
hab Nächte lang geweint.
Der Abschied war so voller Schmerz,
von dir und unsrer Zeit.
Es tut so weh, es brennt mein Herz,
und alles tut mir leid.
Die Sehnsucht drückt mich in die Knie,
so schmerzhaft ganz tief nieder.
Ich liebe dich, vergess dich nie
und sag das immer wieder.
Ich bitte dich komm doch zurück
mit uns, das darf nicht enden.
Die Liebe und das große Glück
möcht ich mit dir gern finden.
Kindergebet
Ach lieber Gott, hab heut gedacht,
ich sag dir auch mal gute Nacht.
Die Füße sind ganz frisch gewaschen,
und Zähne sauber nach dem Naschen.
So bin ich rein auch zum Gebet,
und sage dir, worum es geht.
Kinder sollen nicht mehr weinen,
allen soll die Sonne scheinen.
Auf Bilder habe ich gesehn,
was da durch Bomben war, geschehn.
Der Himmel grell vom Feuer, rot,
und viele Menschen sah ich – tot.
Ach lieber Gott, ich nicht versteh,
warum tun sich die Menschen weh.
Es gibt viel Not und wenig Geld,
auch große Armut auf der Welt.
Ein kleines Kind hab ich erkannt,
dem fehlte schon die rechte Hand.
Geschossen wird bei Tag und Nacht,
bis Mensch und Tier sind umgebracht.
Lieber Gott lass Frieden werden,
überall auf unsrer Erden.
Schelte die, die Kriege machen –
alle Kinder wollen lachen.
Ich halt mein Teddy lieb im Arm,
er liegt bei mir im Bettchen warm.
Wir schlafen beide langsam ein,
wenn wir erwachen, soll Frieden sein.
Mein Wort
Mein Wort lass ich mir nicht verbieten;
ich offenbare meine Kraft.
Und mein Gedanke, du sollst siegen,
voll Anstand und mit Leidenschaft.
Nicht Fäuste sind sein Argument
und schwere Schuh kein Mittel.
Lautes Brüllen auch vehement,
ist nicht der beste Titel.
Ich setz als Waffe ein mein Wort,
Liebe, Herz, auch den Verstand.
Und geh nicht leise einfach fort,
steck den Kopf nicht in den Sand.
Ich kenn so manche Schreckgestalt
und wilde Diktatoren.
Vor denen mache ich nicht halt,
das hab ich mir geschworen.
Traum vom Leben
Den Traum vom Leben träumst du oft,
verdrängst ihn, willst vergessen.
Du siehst ihn nur noch unverhofft,
doch warst einst wild besessen.
Du glaubtest auch, die Menschen geben
mit Liebe und aus warmer Hand.
Doch kalt ist sie und ohne Leben
und drückt dich wortlos an die Wand.
Verschließe deine Augen nicht,
sage, was du fühlst und denkst.
Hab Mut zum Sehn auch ohne Licht,
wenn aus deinem Herz du schenkst.
Zeig immer Liebe und Verstand,
gib ab von deinem Brot.
Es lebt sich besser Hand in Hand,
nicht nur in größter Not.
Die Zeit
Bleib nicht stehen.
Schau nur nach vorn
beim Gehen.
Durchbrich den Raum.
Denk an den Traum.
Wirf ab, die Last,
die du noch hast.
Nimm dir die Zeit,
die dich befreit,
und greif zum Licht.
Die Stunde wartet nicht.
Die Welle
Die Welle tosend aufgetürmt
zerschollen am Felsen
sich schäumend zurückzieht.
Eine Möwe hoch oben
sich fliehend rettet.
Schreie: ein Hai.
Im Wellentief gierig lauernd.
Unerwartete Stille.
Lautloser Frieden.
Schreie: die Welle.
Ergo vivere
Ich habe meinen Tod gesucht,
in mancher müden Stunde.
Steh vor der tiefen Felsenschlucht,
mit meiner Herzenswunde.
Vom Berg seh ich den kleinen Ort,
bin nun von ihm geschieden.
Ich such nach einem Abschiedswort,
für meinen Seelenfrieden.
Doch plötzlich schallen aus der Ferne,
Trompeten und Posaunen.
Am Himmel leuchten hell die Sterne,
durch Sträucher zieht ein Raunen.
Nun seh ich viele Menschen gehen,
sie führ’ n sich selig an der Hand.
Ich muss noch mal hinübersehen,
bevor ich spring vom Felsenrand.
Ein Kind sieht mich so fragend an
und reicht mir seine Hand.
Sein Lächeln bricht nun ganz spontan
meinen Gemütszustand.
Die kleine Hand, so warm und weich,
so mächtig und doch engelhaft,
macht mich im Herzen stark und reich
und gibt mir Lebenskraft.
Ich reih mich ein in die Gemeinde
und singe ihre Lieder.
Vertreiben werd ich meine Feinde
und leben möcht ich wieder.
Die Bank
Sonnenschein
Eine Bank
Zwei Menschen
Worte der Liebe
Gedanken
Hand in Hand
Arm in Arm
Kaltfeuchte Haut
Plötzliche Wärme
Zärtlicher Kuss
Vorsicht gewahrt
Liebe im Anmarsch
Gefühle parat
Wort auf Wort
Eine Bank
Keine Menschen
Herz eingeschnitzt
Zwei Namen
Regen
Zu eng
Du hast gesagt:
Mich liebst du nur.
Ich hab’s gewagt,
und nun retour.
Ein letztes Mal
im Mondenschein.
Hab keine Wahl,
es darf nicht sein.
Es tut mir leid,
bekenne streng,
du bist zu zweit,
mir wird’s zu eng.
Kleiner Vogel
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und lass dich tragen
von den Flügeln der Liebe.
Von den Gedanken derer,
die dich im Flug begleiten.
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und wenn der Sturm dir begegnet,
zeig ihm die Kraft deiner Flügel,
deiner Liebe.
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und bestimme deinen Platz im Leben.
Flieg nicht zu hoch.
Flieg nicht zu tief –
aber flieg.
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und suche den Felsen der Träume.
Dort findest du dein Glück,
deinen Frieden, dein Leben.
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und kommst du zurück,
dann schenk mir einen Traum
und lass ihn unser sein.
Dann will ich mit dir fliegen.
Flieg, kleiner Vogel, flieg
und erkenne: Die Welt ist schön
und das Leben ist reich,
weil es die Liebe gibt.
Weil du liebst.
Sinfonie der Gefühle
Ich sehe deine funkelnden Augen.
Ich rieche deine duftende Haut.
Ich schlecke deine süßen Lippen.
Ich höre deine zarte Stimme.
Ich spüre deinen warmen Körper.
Ich fühle dein welliges Haar.
Ich trinke deinen heißen Atem.
Unsere Herzen schlagen
miteinander im Takt,
füreinander in Harmonie.
Eine Sinfonie der Gefühle
in Liebe.
Lasset hell ein Lied erklingen
Lasset hell ein Lied erklingen
und uns froh und munter singen,
denn wer singt, der wird nicht krank
und heilen tut der Rundgesang.
Stimmet ein und singet mit,
wenn alle singen, wird’s ein Hit.
Wer bis jetzt nicht singen kann,
der muss fleißig üben dann.
Nun singen wir im großen Chor
den Menschen unser Lied hier vor.
Und alle stimmen mit uns ein,
wir wollen froh und lustig sein.
Das Singen macht gar große Freud,
das sagen alle Sangesleut.
Denn wer stets viel gesungen hat,
war ohne Durst und immer satt.
So höret zu, was wir euch singen,
wenn unsre Stimmen hell erklingen.
Gesang, er kommet aus dem Herzen,
und bereitet keine Schmerzen.
Nur wer singt der wird auch alt,
so ist es nun im Leben halt.
Wer lange lebt, kann lange singen,
und allen viel an Freude bringen.
Willst du hundert Jahr alt werden
und stets glücklich sein auf Erden,
dann stimme ein in den Gesang
und singe froh ein Leben lang.
Das Klavier
Die Tasten nur in Schwarz in Weiß
geben ihr Geheimnis preis,
wenn durch Hände sie berührt,
jeder ihren Hall verspürt.
Doch glaube mir, dass es nicht reicht,
wenn man über Tasten streicht.
Erst durch Übung wird’s gelingen,
dass angenehm sie klingen.
Viele Töne wirst du finden,
spiel sie von vorn nach hinten.
Ob nun traurig oder munter,
spiel sie rauf, spiel sie runter.
Mit Liebe, Herz und viel Verstand
zeugst Musik mit deiner Hand.
Melodien dann erklingen,
die unzählig Freude bringen.
Abschied
Lautloses Weinen
am rotbraunen Schrein.
Schwach auf den Beinen.
Im Herzen allein.
Endlos Gedanken
durchbrechen das Licht.
Kommen ins Wanken.
Gefühle in Sicht.
Ein schweres Leben
doch nützlich vollbracht.
Alles gegeben.
Geweint und gelacht.
Trauer geschieden
im edlen Holz.
Ruhe in Frieden
lieb Mutter, mein Stolz.
Nach.denk.ruf
in Gedenken an Uwe B. – Bubu genannt
Da liegt er nun in seinem Blut,
hat sich ganz leis erschossen.
Die Tat, sie war so absolut,
so kühl und unverdrossen.
Zuvor sprach er: Hab keine Zeit;
ging fort nur mit Adieu.
Zum Todesschuss war er bereit,
tat ihm schon nicht mehr weh.
Doch alle fragen nur warum
und schaun sich ängstlich an.
Die Münder blieben auch ganz stumm;
wir hatten doch genug getan.
Genug getan, das sagt sich so,
sie kannten sein Gemüt.
Er war schon lange nicht mehr froh,
sein Leben abgeblüht.
Gesprochen haben sie nicht viel,
allein war er geblieben.
Nur Arbeit, Stress und ohne Ziel
hat ihn zur Tat getrieben.
Sie ließen ihn so oft allein
mit seinen vielen Fragen,
und taten alles nur zum Schein,
um sich dann loszusagen.
Schon einmal war es fast vorbei,
als sie am Strick ihn fanden.
Es war sein letzter Hilfeschrei
und keiner hat’s verstanden.
Nun stehn sie wie ein Götzenkult
an seinem Grab geschlossen,
und denken: Sie trifft keine Schuld,
er hat sich selbst erschossen.
Mein Hund
Mein Hund, er ist sehr lieb und treu,
wacht über Mensch und Haus.
Er zeigt auch keine Angst und Scheu,
weicht nicht dem Bösen aus.
Da mir mein Hund viel Liebe schenkt,
sag ich ihm hiermit Dank.
Hat Kummer immer eingerenkt,
sein ganzes Leben lang.
Ich danke dir, mein lieber Hund,
bleib du mein Freund für immer.
Du machst mein schweres Herz gesund,
ein Mensch schafft das gar nimmer.
Das Tränenkissen
Eigentlich möchts ich nicht missen,
mein liebes, treues Tränenkissen.
Viele Geschichten, die dort drin,
bewacht die Seelen-Heilerin.
Ich heule meinen Schmerz hinein,
und es wird immer Freund mir sein.
So liegt mein Kissen stets bereit,
für Tränen und für Traurigkeit.
Wenn ich nun wieder fröhlich bin,
und schau zum Tränenkissen hin,
es fest an meinem Herzen reib’,
dann wünsch’ ich mir, dass es so bleib’.
Texte: Copyright (2008) BookRix-Edition
Alle Rechte bei Karl-Heinz Wienke
Tag der Veröffentlichung: 31.08.2008
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