So was schreibt man nun eigentlich, wenn man ein Tagebuch anfängt? ... Hallo liebes Tagebuch ???
Ach, ich weiß es einfach nicht. Vielleicht hi ich bin Sofie, neununddreißig und Mutter von zwei Kindern. Oh Gott, das hört sich ja schon beim schreiben bescheuert an.
Wie auch immer, es muss sich endlich was ändern in meinem Leben und du liebes Tagebuch wirst mir dabei helfen. Ich weiß nur noch nicht, wie und was ich hier eigentlich schreiben soll, aber ich hoffe das, wenn ich von Zeit zu Zeit lese, was ich für Gedanken hatte oder von dem, was ich vor hatte, das ich mir dann im Nachhinein nichts mehr vormachen kann. Ich habe mir in der Vergangenheit schon viel zu viel verwehrt und immer wieder Gründe dafür gefunden, etwas nicht zu tun, doch damit ist jetzt Schluss. Mein neues Motto lautet, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und in diesem Sinne starte ich morgen in mein neues Leben.
Heute war der erste Montag ohne Erik und es war schon sehr bedrückend für mich. Klar stand es schon lange fest, das er am Samstag dann endgültig ausziehen würde, aber erst heute früh wurde mir bewusst, was das eigentlich bedeutet. Na ja, siebzehn Jahre wischt man ja auch nicht von einem auf den andern Tag so einfach weg.
Zumindest scheinen die Mädels ganz gut damit klar zu kommen und ich werde jetzt auch nicht damit anfangen, Vergangenem hinterher zu trauern. Es war eine schöne Zeit mit ihm, aber es sollte anscheinend nicht von Dauer sein. Besser im Guten auseinanderzugehen als im Hass verbunden zu bleiben. Und diesen Montag heute hake ich einfach ab. Morgen ist ein neuer Tag, ich lass mich mal überraschen, was er mir Neues bringt.
Wow, was für ein Tag, ich bin noch völlig überwältigt von allem. Dabei ging er völlig chaotisch los, denn das erste Mal seit über zwanzig Jahren hatte ich heute früh verschlafen. Ich bin regelrecht aus dem Bett gesprungen, doch als ich dann halb nackt in die Küche rannte, erwartete mich dort schon die erste Überraschung. Die Mädels waren bereits aufgestanden, fertig angezogen und hatten auch schon gefrühstückt, selbst an den Kaffee für mich hatten sie gedacht. So was hatte ich echt noch nie erlebt, denn in all' den Jahren war ich es ja immer, die als Erste aufstehen musste, um allen alles recht zu machen. So viel Selbstständigkeit hatte ich den beiden gar nicht zugetraut, obwohl sie ja mit fünfzehn und dreizehn Jahren eigentlich das Alter haben, wo man etwas mehr Eigenverantwortung von ihnen erwarten kann. Aber ich denke, da war ich wohl immer viel zu sehr Glucke gewesen, auch so ein Punkt, den ich besser mal ändern sollte.
Naja, Gott sei dank, schaffte ich es dann auch noch, pünktlich auf Arbeit zu kommen. Doch als ich mich da gerade an meinen Schreibtisch gesetzt hatte, berührte mich auch schon eine zarte Hand in meinem Nacken. -Darf ich ihnen kurz helfen, das Etikett schaut noch etwas aus ihrem Kragen-, hörte ich eine helle freundliche Stimme sagen. Es war Lydia, süße dreiundzwanzig, ein Gesicht wie ein Engel und ein Körper, für den ich töten könnte. Sie arbeitet zwar erst seit fünf Wochen bei uns, aber dennoch sind schon alle von ihr angetan. Auch ich hatte schon oft Fantasien gehabt, in denen sie die Hauptrolle spielte, aber bisher hatte ich mich noch nie getraut sie anzusprechen. Und nun auf einmal diese eine kaum spürbare Berührung von ihr. Wie ein Blitz jagte die mir plötzlich einen wohliger Schauer durch meinen ganzen Körper und ich spürte, wie es immer feuchter zwischen meinen Beinen wurde. Es war der Wahnsinn, ein absolut irres Gefühl, doch leider war es nach nur ein zwei Sekunden schon wieder vorbei.
Ich will mehr, mehr von allem und vor allem mehr von ihr. Ich kann es kaum abwarten morgen wieder auf Arbeit zu kommen.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dass ich nicht lache. Es sollte besser heißen, wer nicht wagt, der macht sich auch nicht lächerlich. Bin ich denn wirklich so naiv und bescheuert, wie konnte ich nur auf diese blöde Idee kommen, ihr einen Zettel mit meiner Handy-Nummer auf den Schreibtisch zu legen. Am Ende hat Lydia ihn noch nicht einmal bemerkt und wenn doch, ihn bestimmt gleich in den Papierkorb geschmissen.
Oh man, den ganzen Tag hab ich auf eine Nachricht von ihr gehofft, aber es passierte absolut nichts. Selbst jetzt liegt das blöde Handy noch neben mir und ich starre es immer wieder an. Wieso macht mich das Ganze nur so fertig? Ich bin enttäuscht, beleidigt und wütend zugleich. Wenn man so aufgekratzt ist, wie soll man da in den Schlaf finden?
Neuer Tag, neues Glück, heute passt dieser Spruch auffallend gut. Dabei wollte ich mich nach der letzten Nacht, in der ich kaum ein Auge zugemacht hatte, heute früh einfach krank melden. Aber zu meinem Glück habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, auf Arbeit zu gehen. Und diese Entscheidung wurde dann auch gleich völlig unerwartet belohnt. Denn kaum saß ich an meinen Schreibtisch, spürte ich wieder eine zarte Hand an meinem Nacken. -Brauchen sie langsam Hilfe beim anziehen oder lassen sie das Etikett etwa absichtlich herausschauen?- Ja, es war tatsächlich wieder Lydia und allein ihre zarte Stimme bescherte mir sofort Gänsehaut. Aber ich wollte cool sein und meinte nur, das es da noch so einiges gäbe wobei ältere Frauen Hilfe bräuchten. Da beugte sie sich plötzlich zu mir herunter, wobei ihre langen schwarzen Haare von hinten über meine Schulter fielen, und hauchte mir ins Ohr. -Kein Problem, ich helfe gern.- Augenblicklich war ich wie erstarrt und bekam kein Wort mehr heraus. Bedeutete es etwa das, was ich mir erhoffte? Mir gingen in dem Moment so viele wirren Gedanken durch den Kopf, dass ich noch nicht einmal mitbekam, wie Lydia wieder verschwand.
Den ganzen Tag über passierte dann auch nichts weiter, aber kurz vor Feierabend stand sie dann auf einmal wieder vor mir. Sie wolle, bevor sie geht, nur noch mal nach ihrem Pflegefall schauen, sagte sie und zwinkerte mir dabei lächelnd zu. Pflegefall??? Ich nahm all’ meinen Mut zusammen, stand auf und sprach sie auf den Zettel an. Da fing sie auf einmal laut an zu lachen. -Vielleicht sollten sie das nächste Mal auch daran denken, ihren Namen aufzuschreiben, das würde es um einiges einfacher machen.- Ich dumme Nuss hatte doch tatsächlich nur meine Nummer auf den Zettel geschrieben, kein Wunder also, das sie nicht darauf reagiert hatte, ich hätte es an ihrer Stelle ja auch nicht. So habe ich mir also gestern selbst den ganzen Tag versaut. Wie peinlich, ich wäre am liebsten im Boden versunken. Aber Lydia meinte nur, ich solle mir darüber nicht meinen hübschen Kopf zerbrechen, gab mir einen Kuss auf die Wange und berührte dabei ganz sanft meine Hüfte. Doch schon im nächsten Moment ließ sie mich wieder los, verabschiedete sich und ging.
Seitdem frage ich mich, wie es wohl weiter gehen wird mit uns beiden. Kann ich hoffen oder sollte ich es lieber sein lassen? Auf jeden Fall habe ich für heute Nacht genug Stoff für schöne Träume und deshalb gehe ich jetzt auch zu Bett.
So bevor ich gehe, muss ich noch ein paar Gedanken loswerden. Noch gestern Nacht bekam ich nämlich eine Nachricht von Lydia, in der stand, dass sie heute frei hätte, aber wenn ich möchte, könne man sich ja mal am Nachmittag treffen. Ich habe natürlich sofort zugesagt. Nur jetzt ist Nachmittag und ich sitze hier wie auf Kohlen. Erik wollte eigentlich die Mädels abholen, es war geplant das sie das Wochenende bei ihm verbringen. Nun ist er aber schon eine halbe Stunde überfällig und zu erreichen ist er auch nicht. Spielt mir etwa das Schicksal gerade einen Streich und lässt mich auflaufen? Die beiden Divas sind auch schon stinkig auf mich, weil sie bemerkt haben das ich auch weg will. Die zwei Stunden im Bad waren dann wohl doch zu verdächtig gewesen.
Was für ein Glück es klingelt, das muss Erik sein. Ist es eigentlich herzlos, wenn ich es nicht mehr abwarten kann, dass meine Töchter endlich verschwinden?
Liebes Tagebuch, auch wenn meine Gefühle noch immer Achterbahn fahren, versuche ich nun trotzdem einmal, das in Worte zu fassen, was ich gestern erlebt habe.
Kurz nach Erik und den Mädels verließ auch ich gestern das Haus, denn ich konnte es einfach nicht mehr abwarten, Lydia endlich wieder zu sehen. Ich war so in Eile, das ich dann auch mehr als überpünktlich am verabredeten Treffpunkt im Park war. Klar, dass da von ihr weit und breit noch nichts zu sehen war. Doch je mehr Minuten vergingen, um so mehr wuchsen in mir meine Zweifel, würde sie überhaupt noch auftauchen oder versetzte sie mich gerade? Ich kam mir so ausgeliefert und hilflos vor, so sehr das mir die Tränen kamen, als sie dann endlich hinter einem Baum auftauchte. Sie hatte mich offenbar die ganze Zeit über beobachtet und zappeln lassen, jedoch bekam ich erst gar keine Gelegenheit, sie deswegen anzusprechen, denn ohne zu zögern presste sie mir schon im nächsten Augenblick ihre Lippen auf meinen Mund. Ich war sofort hin und weg, dieser Leidenschaft konnte ich mich einfach nicht entziehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Knie zitterten und in meinem Bauch begann es wie wild zu kribbeln. In diesem Moment konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, ich wollte einfach mehr von ihr und so packte ich sie mit meinen Händen an ihrer Taille und zog sie ganz fest an mich. Wie hätte ich den ahnen sollen, dass ich damit zu weit gehen würde. Es war völlig überraschend für mich, wie sie mich plötzlich ganz energisch von sich weg drückte und ihr strenger eisiger Blick, mit dem sie mich dann strafte, ließ mir fast das Blut in den Adern gefrieren. Das war's, dachte ich sofort bei mir, doch plötzlich von einen auf den anderen Moment lächelte sie mich wieder an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr irgendwo einen Kaffee trinken zu gehen.
Tja, und bis auf das Kaffeetrinken ist dann auch nichts weiter passiert und die ganze Zeit über tat sie auch noch so, als wäre nichts gewesen. Ob sie vielleicht Angst bekommen hatte, Angst vor mir und Angst vor dem, was sie eventuell bereit war, mit mir zu tun? Nur was mache ich denn jetzt, etwa einfach alles auf sich beruhen lassen? Nein, das werde ich diesmal ganz bestimmt nicht tun, denn nachdem ich mir noch einmal alles durchgelesen habe, was ich hier die letzten Tage so zu Papier gebracht habe, ist mir wieder bewusst geworden, warum ich überhaupt ein Tagebuch führe. Es soll mir nämlich dabei helfen, nicht immer gleich aufzugeben. Also in diesem Sinne, ich habe ein Handy und ich habe Lydias Nummer, was soll denn schon schief gehen.
Zwei verschwitzte Körper, nackt, Haut auf Haut und eine feuchte Zunge, die zwischen meinen Brüsten hinab gleitet. Immer weiter hinab über meinen Bauch und Nabel hinweg, bis sie schließlich zwischen meinen gespreizten Schenkeln am Ziel ist.
Oh man, wie oft hatte ich die letzten Tage schon davon geträumt und nun ist es tatsächlich wahr geworden. Dabei hatte ich gar nicht mehr daran geglaubt, denn Lydia hatte ja all' meine Nachrichten ignoriert. Umso überraschender war es dann, als es gestern Abend kurz vor neun bei mir klingelte. Und als ich schließlich die Wohnungstür öffnete und plötzlich die Heldin meiner wildesten Träume vor mir stand, hätte mich auch fast der Schlag getroffen. -„Ich sollte doch vorbei kommen, Bitteschön hier bin ich“- sagte sie nur ganz salopp, drängte mich zurück in den Flur und knallte die Tür hinter sich zu. Dann strahlte sie mich auch schon mit ihren großen Augen an und ab da ging plötzlich alles ganz schnell. So lagen wir beide bereits nur kurze Zeit später vollkommen nackt in meinem Bett, wo Lydia dann auch ohne zu zögern sofort damit begann, meinen ganzen Körper mit ihrer Zunge zu erforschen. Und als sie dabei mit ihren zarten warmen Lippen das erste Mal meinen frisch rasierten Liebeshügel berührte, steigerte sich augenblicklich meine Lust ins unermessliche. Was danach folgte, waren Stunden voller Sinnlichkeit, leidenschaftlicher Berührungen und ungeahnter Höhepunkte. Ich vermisse sie jetzt schon, ihre frechen Hände, ihre schnelle Zunge und das wahnsinnig schöne Gefühl, ihre zarte, glatte Haut auf mir zu spüren. Aber ich vermisse auch ihre straffen festen Brüste mit den spitzen harten Knospen und vor allem vermisse ich ihre glatte mädchenhafte Scham zwischen ihren Beinen, die so köstlich war, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte davon zu naschen. Ich bin noch immer so überglücklich, dass es mir fast so vorkommt, als würde ich schweben.
Nein, ich muss mich langsam mal beruhigen, damit ich endlich ins Bett komme, Lydia meinte ja auch, ich solle morgen fit sein. Sie wollte zwar noch nicht verraten, was sie genau mit mir vor hat, aber da sie was von passendem Zaumzeug für mich und einer geeigneten Reitgerte murmelte, denke ich mal, ich weiß um was es geht. Oh Gott, hoffentlich geht das gut, denn ich saß schon seit einigen Jahren auf keinem Pferd mehr.
Tag der Veröffentlichung: 05.06.2022
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