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Knall-Frösche



Sie fassen im November Ziele
und wollen im Dezember viele
Raketen zu dem Fest erwerben -
den Himmel an Silvester färben.

So treffen sich Unmengen Gäste
die man mit 7 Gängen mäste
dazu, wie alle Jahre, Bowle
bis einer auf der Bahre johle.

Der Herr des Hauses stellte kurz
den Wein hinaus trotz Kältesturz
damit es feiner Eiswein wird
wobei er da bei Weißwein irrt.

Auf eine Wand aus Knofi prallt
der Korken, den der Profi knallt.
Der aalt sich in Champagnerwitzen
zum Glück gibt's irgendwann ja Pizzen.


Ein Paar, das sich seit Jahren fetzt
erklärt um 11: "Wir fahren jetzt!".
Um 12 Uhr stoppen Feten kurz
für Böller und Raketenfurz.

Die muss dann einer mischen, zünden
doch will es nur im Zischen münden.
So steht er in Verliererpose
und hält die Rohrkrepierer lose.

Er erntet nur 'nen krassen Lacher
die Andern jedoch lassen Kracher
in Hülle und in Fülle knallen
bis sie letztendlich knülle fallen.

Vulkane, die viel Glitzer sprühen
und deren heiße Spritzer glühen
verschleudern hell und teuer Funken
die alles rings in Feuer tunken.


Raketenwellen branden, leuchten
als ob sie nie zu landen bräuchten.
So brennen all die Feuernester
auch immer wieder neuer, fester.

Und in dem Glanze neuer Farben
erstrahln die alten Feuernarben.
Ich wünsch mir an Silvester leise
dass sich als Held, wer's lässt, erweise.


Bogen-Drosse



Sie handeln oft mit heißen Waren
sind braun gebrannt mit weißen Haaren
und schmücken sich mit schönen Leuten
für die sie nicht zu löhnen scheuten.

Sie fahr'n im Lamborghini keck
ans Ufer zum Bikinicheck
weil nur in wirklich trendy Häfen
sie Party-Girls mit Handy träfen.

Wo Bodyguards die Schönen stützen
und nächtens selbst beim Stöhnen schützen
da können sie sich Busen mieten
für alles, was die Musen bieten.

Ich muss hier meinen Neid bekennen
doch auch die Möglichkeit benennen:
Es steigern Standbewahrungspillen
vermutlich ihren Paarungswillen.


Ich halte die Jahrhundert-Wette
dass, was mich nie verwundert hätte
Viagra sich als Grund erweise
für so potente Wundergreise.


Wechselwütig



Wir machen einen Rollentausch:
Mein Weib hat einen tollen Rausch
derweil ich hier beim Bügeln hocke
und vor den Wäschehügeln bocke.

Seit über einer Woche kürze
ich Röcke, wasche, koche, würze
sortiere einen Haufen Socken.
Scheiß Weiber, die beim Saufen hocken!

Und während ich den Pollenschmutz
vom Fenster unter Schmollen putz
und schrubbe an den ollen Rändern
möcht ich erneut die Rollen ändern.


Zum Schütteln!



Ganz neidisch sieht man Frauen stieren
die vor dem Klo beim Stauen frieren
wie Männer ohne Pannen wieseln
und staufrei in die Wannen pieseln.

Es schießen zwischen Wadenbeinen
Getränke, die von Badenweinen
sich hin bis zu Red Bull erstrecken
mit Hochdruck in die Strullerbecken.

Am Ende sieht man trüben Hopfen
noch drüben wie auch hüben tropfen
bevor sie an den Rüsseln schütteln
als wollten sie die Schüsseln rütteln.

Gut abgehangen stopfen Trinker
dann ihre üblen Tropfenstinker
als ob sie sie verstoßen hätten
zurück in dunkle Hosenstätten.


Wenn Frauen von den Maschen wüssten
wie Männer, die sich waschen müssten
nur so zurück in Hallen eilen
das würd den Neid von allen heilen!

[ Jedoch im Steh'n wie Männer pissen
das möchte auch kein Penner missen. ]


Um 1 Jahr geeltert



Wie jedes Jahr am dritten Mai
verzweifeln sie inmitten drei-
zehn Jungs und ganzen Horden Gören
die auf "Jaqueline" und "Gordon" hören.

Sie müssen mit den Schreiern fighten
und zum Geburtstagsfeiern schreiten
so tun, als ob sie gerne feiern –
die Nachbarn in der Ferne geiern.

Man kann an den Geschenken deuten
welch Eltern nachzudenken scheuten.
Ein Gutschein und ein Haufen Kohle:
"Dass er sich was beim Kaufen hole."

Die Kinder, wild geworden, hetzen
weil sie zu Tisch in Horden wetzen.
Sie wollen schnell die Säfte kriegen
wobei die stärksten Kräfte siegen.


Die kleinen Biester brüllen, fauchen
weil sie zu lang zum Füllen brauchen
und auch ein freches Luder brüllt
als auf ihr Kleid der Bruder lüllt.

Die Becher, die zu trinken lohnen
sieht man zu ihren Linken thronen
und die, die schon beim Trinken hippeln
danach zum Klo hin hinken, trippeln.

Die Meute schreit die tollen Worte:
"Wir haben Hunger - wollen Torte!"
Probiern von allen Sorten tüchtig -
vermutlich sind sie tortensüchtig!

[ Nie wird man von solch Meute hören:
"Wir wolln im Kuchen heute Möhren!"
Ein Stück von so gesunden Kuchen
muss mühsam seine Kunden suchen. ]


Als endlich nach dem langen Fest
das letzte Kind sich fangen lässt
und nur noch ganz schnell schleckern muss
ist langsam mit dem Meckern Schluss.

Die Eltern sind verschwitzt am Hecheln
und von dem Stress erhitzt am Schwächeln
so dass sie in Matratzenräumen
dann später tief beim Ratzen träumen.

Impressum

Texte: © Stefan Pölt 2008
Tag der Veröffentlichung: 16.10.2008

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