Cover

Kapitel 1: Confused Words

"Für die Welt bist du irgendjemand,

aber für irgendjemand bist du die Welt."

                                                      -(Erich Fried)

 

 

Ich rannte. Immer schneller. Doch ich war nicht schnell genug, ich sah bereits die Stadt doch 'Es' konnte mich jede Sekunde einhohlen. Das braune Fell war voll mit Dreck und ... Blut ... Genauso wie die langen, messerartigen Zähne. 'Es' setze zum Sprung an. Ich zählte die Sekunden, die mein Herz noch schlug. Sollte ich einfach aufgeben? Oder die letzten Sekunden meines Lebens mit Rennen vergeuden? Das wollte ich nicht. Aber es blieb immer noch ein Bisschen Hoffnung, dass ich die Grenze rechzeitig überquerte. Nein, ich war mir bereits sicher, dass ich zu langsam war. 'Es' sprang zum letzten mal auf mich zu um mich in der Luft zu zereissen. Ich schrie.

Ich schaute auf die Uhr. 4:30 Uhr. Lohnte es sich noch mal einzuschlafen? Nach diesem Traum könne ich meine Gedanken sowieso nicht ausschalten. Bevor ich wieder in diesen kalten dunklen Wald zurückkehren musste, zwang ich mich aus dem Bett. Die schneeweiße Decke lag wie jeden Morgen auf dem Boden. Mein getigerter Kater Azur lag auf ihr. Meine Füße hoben sich kaum vom Boden ab. Langsam aber sicher stolperte ich zum Schrank. Das dunkle Holz glitzerte. Als ich die Schranktüre öffnen wollte, bemerkte ich, dass ich das Licht nicht angemacht hatte. 4:30 Uhr. Irgendetwas stimmte mit dieser Uhr nicht. Ich schaute auf mein Handy, 00:15 Uhr. Diese Nacht wird lang werden. An Schlaf war nicht zu denken. Als ich die, bei jeder Stufe quietschende, Treppe runterlief, sah ich das der Fernseher im Wohnzimmer eingeschaltet war. Langsam bewegten sich meine Füße Richtung Küche. Mein Magen war leer, ich hatte seit gestern Morgen nichts gegessen. Als ich am Kühlschrank stand, fand ich nichts zu essen. Etwas streichte meinen Fuß. Schon wieder. Langsam stieg Panik in mir auf, mein Atem wurde immer schneller. Meine Mum kam rein und schaltete das Licht ein, Azur lief um meine Beine rum. "Warum bist du noch wach, Juana?" Sie klang müde und gequält. "Schon. Ich bin schon wach, Mum." Ich musste mich zusammen reisen um die Angst, die vor einigen Sekunden noch in mir war, zu verstecken. "Hmm. Geh wieder schlafen." Ich hörte meine Schwester weinen. Weinen war das falsche Wort, eher schreien. "Ich esse etwas dann geh ich wieder in mein Zimmer." Ich wollte nicht. Sollte es so sein wie bei meinen meisten Albträumen, dass ich sie wieder weiter träume, blieb ich lieber wach. Wenn es sein musste für immer. Mit einem Müslirigel im Mung lehnte ich mich an das Waschbecken. Plötzlich hatte ich wieder Angst, ich versuchte mich genau an diesen Wald zu erinnern, schwarze Bäume, schwarze Blätter, alles war schwarz außer der Himmel, der von den Sternen und vom Mond beleuchtet wurde. Aber ich erinnerte mich an noch etwas Leuchtendes, was ich im Traum gar nicht bemerkt hatte. Es war vollkommen unpassend. Es waren die Fußspuren des Wesens. Die in unregelmäßigen Abständen hinter uns leuchteten. Warum leuchteten diese großen Flecken auf dem Boden? "Geht es dir nicht gut?" Meine Mum riss mich aus den Gedanken. Ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, was sie gesagt hatte. "Nein ich bin nur müde, ich geh schlafen. Gute Nacht." Ich war zwar müde, aber die Angst wieder in diesem schrecklichen Traum gefangen zu sein, lies mich einfach nicht los. Als ich wieder oben war, suchte ich meine Kopfhörer und, zu meiner Laune passende, Musik raus. Volle Lautstärke. Nach paar Minuten schlief ich ein.

Mein Wecker klingelte um 5:55 Uhr. Mit verklebten Augen ging ich ins Bad, duschen. Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut, ich entspannte mich einwenig. Die Erinnerung an den Wald verblasste nicht einfach, wie bei allen anderen Träumen, ich hatte jedes einzelne Detail im Kopf. Erneut fragte ich mich, warum die Fußabdrücke von des 'Monsters' leuchteten. Ich sagte mir in Gedanken immer wieder, dass es nur ein Traum war. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab, zog meinen Bademantel an, nahm meine Schlafsachen und ging wieder in mein Zimmer. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Kopfhörer auf dem Tisch lagen. Meine Mum war in meinem Zimmer gewesen. Ich zog mich an und ging runter, hunger hatte ich noch nicht, mein Mitternachtssnack reichte bis Mittag. Als ich mich an den Tisch setzte um meinen Kakao zu trinken schaute ich aus dem Fenster, die Sonne ging schon auf. Es war schon 6:30 Uhr. Die Tür des Zimmers meiner Eltern quietschte, meine Mum kam in die Küche. "Tut mir leid, ich hab dich geweckt." Statt einer Antwort drückte sie mir ein Kuss auf die Stirn. Ich zog meine schwarz glitzende Lederjacke und die braunen Halbstiefel, die ich mir vor 2 Tagen gekauft hatte, an und ging raus. Die marmorne Treppe vor der Haustür war eiskalt, als ich mich auf sie setzte. Nach etwa 5 Minuten hörte ich ein Auto um die Ecke fahren, ein schwarzer Ford. Ich stand auf und wartete, bis das Auto vor dem Haus stehen blieb, Clay stieg aus, küsste mich auf die Wange und flüsterte: "Guten Morgen, mein Engel." Anstatt zu antworten, drückte ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und stieg ins Auto. Er lachte, stieg ebenfalls ins Auto ein und fuhr los. "Gut geschlafen?", ich hatte gehofft diese Frage blieb mir ersparrt, sollte ich lügen, oder ihm alles erzählen? "Alles ok mit dir?" Schnell, ich muss antworten. "Ja, alles in Ordnung." Ich war überzeugt davon, dass das glaubwürdig geklungen hatte, aber er nicht. "Juana willst du drüber reden?" er klang besorgt. "Nur ein dummer Albtraum, nichts Besonderes." Ich lächelte, mir gefiel, dass er sich Sorgen um mich machte. Clay nahm meine Hand. Er schaute mir in die Augen, es war schwer meinen Blick von seinen grün leuchtenden Augen abzuwenden. "Schau auf die Straße!" Er fing an zu lachen. Wir waren bereits an der Schule angekommen, der Parkplatz war fast voll. Clay parkte neben dem Auto seines Bruders, lies meine Hand los und wir stiegen aus. Er legte seinen Arm um meine Schultern, das Gefühl von Geborgenheit verbreitete sich in mir. "Claysur, morgen muss dein Deutschaufsatz fertig sein." Plötzlich stand seine kleine Schwester vor uns. "Danke, Amy." Er lächelte, immer wenn er so lächelte, vergaß ich zu atmen, seine Schwester hingegen grüßte mich und ging davon. Ich wartete darauf, dass er etwas sagte, auf das ich seine Samtstimme hören konnte. Während wir Richtung Biologie-Gebäude liefen, schwieg er. Ich überlegte, wie ich ein Gespräch anfangen konnte. "Warum so still heute?" Er drehte sich zu mir, ich roch seinen Atem, kein Pfefferminz, es war 'sein' Geruch. Es war ziemlich schwer klar zu denken. "An was denkst du?" Seine Stimme klang so wie immer - unvergleichbar. "Ich denke, du solltest aufhöhren meine Gedanken immer so zu benebeln." Er fing an zu lachen, das schönste Lachen, das ich je gehört hatte. "Sorry, aber das kannst du schön vergessen." Danach sprach er flüsternd weiter: "Diese Verwirrung in deinen Augen zusehen... Darauf würde ich nie im Leben freiwillig verzichten." Ich hatte keine Ahnung, was ich antworten konnte, wir schwiegen den Rest des Weges. Im Bioraum saßen wir nebeneinander - so wie überall. Ich bemerkte, dass wir zu früh angekommen waren, und holte so lange meine Hausaufgaben und Bücher raus. Clay guckte mich nachdenklich an. "Was ist?", fragte ich und setzte mich aufrecht hin, aber war trotzdem noch etwa 10 cm kleiner als er. "Nichts, ich freue mich nur auf die Ferien." Ich schaute ihn nur verwirrt an. "Du wirst es noch verstehen." In diesem Moment betrat Herr Bowe, unser Lehrer, den Raum. "Guten Morgen Damen und Herren, wie wir alle wissen, fangen nächste Woche die Ferien an und eure Lehrer haben einen 3-monatigen Ausflug geplant ." Eine kleine Pause, ein überraschter Blick zu Clay. "Wir gehen nach Oregon, zu den Paisley-Höhlen, der Rest steht auf den Informationsblättern, die ich gleich austeilen werde. Ach ja, bitte melden, wer unter 18 ist und eine Einverständniserklärung von seinen Eltern braucht." Ich hob meine Hand. Clay sah mich mit einem verschmitzen Lächeln an, er war letzten Monat 18 geworden. Ich schaute in finster an. Als Herr Bowe mir 2 Blätter hinlegte schaute er zu Clay und fragte, ob alles in Ordnung wäre. "Alles perfekt." Entgegnete er lächelnd. Aufgeregtes Gerede, aber ich wunderte mich immernoch darüber woher Clay davon schon vorher wusste. "So genug geredet, wir fahren mit dem Unterricht fort..." Weiter hatte ich nicht zugehört, ich starrte auf mein Blatt mit der Überschrift: EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG. Ich war mir sicher das meine Eltern nichts dagegen hätten, das größere Problem war das Ich keine Lust hatte 3 Monate in Höhlen rumzulaufen. "Wir gehen da hin, egal ob du willst oder nicht. Es wird Spaß machen." Ich hörte ein leises Flüstern neben meinem Ohr. Als könnte er meine Gedanken lesen. Bevor ich etwas sagen konnte, hörte ich Herr Bowe: "Mr. Hamlin gibt es etwas, was wir alle wissen sollten?" Er klang von sich selbst überzeugt. "Naja, die Antwort von Nr. 3 gehört eigentlich zu A." Clay hörte sich kein bisschen besserwisserisch an, eher etwas unsicher, jedoch wusste er, und alle anderen, dass er nicht falsch liegen konnte. Ich wusste nicht, um was es ging und setzte mich deswegen aufrecht hin, nahm einen Stift und ein leeres Blatt und tat so, als würde ich etwas schreiben. "Oh, ja natürlich." Clay nahm meine Hand, ich schaute ihn verwundert an, er hatte ein kleines Lächeln im Gesicht, schaute jedoch nach vorne.

Als es zur Pause läutete, kam Liara zu mir und fragte nach dem Aufschrieb den wir von der Tafel abschreiben sollten. "Eh... Also... Ich hab..." Bevor ich ausreden konnte, gab Clay ihr ein Blatt. "Danke, Claysur." Sie klang etwas verlegen. Und ich war im Unterricht zu beschäftigt damit gewesen Clay´s Hand zu halten, um etwas anderes wahrzunehmen. Liara war weg und Clay stand hinter mir, ich brauchte noch Bisschen um meine Sachen zu packen...

Nach der Schule liefen wir zum Parkplatz, Clay legte seinen Arm wieder auf meine Schulter und schaute mir in die Augen. "Was ist?" Mein neugieriger Blick war ihm wohl nicht entgangen. "Eh... Also naja, ich habe eine Frage aber ich bin mir sicher, dass du sie nicht beantwortest." Ich klang monoton. "Ist es den ein Versuch wert?" Mit neckendem Ton versuchte er mich zum Reden zu bewegen. "Du wusstest schon vor dem Unterricht, dass wir einen Ausflug in den Ferien machen... Woher?" Er schaute weg und sagte: "Du hattest Recht, Süße. Das verrate ich dir nicht." Ich hörte ein leises Lachen und beschloss sauer zu sein. Als ich seine Hand von meiner Schulter geschuckt hatte und schneller lief, hatte er kein Problem mitzuhalten. Wir kamen beim Auto an aber ich lief gerade aus weiter. Nur eine Sekunde später stand er vor mir. Er umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr: "Spätestens in den Ferien wirst du alles verstehen. Ich habe Angst vor dem Tag, weil du mich danach vermutlich nicht mehr akzeptieren wirst. Weil ich alles, was mir wichtig ist, verlieren könnte, und das bist du, Juana. Wenn du dich noch eine Woche gedulden könntest, wirst du alles erfahren, was mich und diese, wie du es nennst 'komische Vorfälle' angeht." Unfähig mich zu bewegen, unfähig etwas zu sagen, blieb ich einfach stehen. "Juana?" Seine Stimme klang etwas überrascht. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch es kam kein Ton heraus, also schloss ich ihn wieder. "Juana?" Nun klang seine Stimme besorgt, er schüttelte mich an der Schulter. Ich stieg ohne Worte ins Auto. Kurz danach saß er am Lenkrad. "Juana, wenn du gleich nicht etwas sagst, bring ich dich ins Krankenhaus!"

"Alles in Ordnung." Eine Träne lief mir über die Wange und ich drehte mich zum Fenster. Seine Hand war an meinem Gesicht, er wischte mir sanft die Tränen weg. "Warum weinst du?" fragte er leise, fast zu leise. Er klang traurig, er gab sich selbst die Schuld. "Ich will, dass du weißt, dass mir egal ist was passiert, es wird sich nichts ändern. Ich will auch nichts mehr wissen. Ich will nur mit dir sein. Ich will dich, nur dich." Meine Stimme zitterte. Mir war kalt und ich weinte. Er fuhr wortlos los. Wir fuhren zu ihm nach Hause, seine Eltern und Geschwister waren dienstags nie da. Ich bemerkte gar nicht, wann wir angekommen waren, bis er meine Türe öffnete. Ich stieg aus, er legte seinen Arm nicht wie gewohnt auf meine Schulter, sondern hielt einen Sicherheitsabstand ein. Ich blieb stehen, einen Meter vor mir stellte er sich auch hin. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und er schaute mir in die Augen. "Juana." Ich entnahm seiner Stimme Unsicherheit, was ziemlich komisch war. Ohne etwas zu sagen, stellte ich mich etwa 5 Zentimeter vor ihn hin. Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht, sein Mund war leicht geöffnet. Ich beugte mich etwas nach vorne um ihn zu küssen doch er wich zurück. Ich schaute ihn verwirrt an. "Es tut mir leid, nur jede Berührung wirst du später bereuen." Ok, das ging eindeutig zu weit. Ich nahm ihn mit beiden Händen an den Schultern und drückte meine Lippen fordernd auf seine. Er legte seine Hände auf meine Hüfte. Ein paar Sekunden später lies ich ihn los. Er blickte mir in die Augen, er sah sehr überrascht aus. "Clay, ich liebe dich. Und nichts wird sich daran ändern, egal was passiert." Er lächelte mich an und umarmte mich schließlich. Ich könnte Stunden so dastehen können. Aber nein, er lies mich los nahm mich an der Hand und zog mich zu Tür. Ich sah in den Spiegel im Flur, meine Augen und meine Wangen waren rot, meine Haare verwuschelt und die Ärmel meines blauen Pullovers nass, von den Tränen. "Also, was willst du machen?" Als ob nichts gewesen wäre, nahm er sich einen Apfel, wurf ihn hoch und biss rein. "Ich dachte wir gehen vielleicht an den Fluss im Wald." Ich klang noch etwas verheult. "Klar, aber zuerst essen wir etwas." Clay verschwand in der Küche, während ich noch meine Jacke an den dunkelbraunen Kleiderhacken hängte. "Und was essen wir?" Ich war mir sicher, dass er das nicht gehört hatte, und setzte deswegen zu einem neuen Versuch an. Doch bevor ich etwas sagen, konnte hörte ich ihn aus der Küche "Wie wäre es mir Lasagne?" rufen. "Ok." Ich schlich in die Küche. War ich leise genug, dass er mich nicht hören konnte? Die letzten paar Meter rann ich auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Er nahm meine Arme von seinem Hals und legte sie auf seinen Bauch. Ich war etwas zu klein um über seine Schulter zu gucken also kuschelte ich mich an seinen Rücken. Er hatte ein schwarzes T-Shirt an. Es klopfte an der Türe. Ich musste ihn los lassen, um zu öffnen. Schnell lief ich zu Tür, schaute durch den Spion. Es war Clay's großer Bruder. "Hi, Rian." Ich lächelte ihn an. "Na Ju-Ju." Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, er wusste ich mochte es nicht, wenn er mich so nannte. Ich drehte mich um, um in die Küche zu laufen, doch lief in Clay rein. Er legte seine Arme um mich und begrüßte Rian. "Es gibt Lasagne, fast fertig." Zufrieden ging er in sein Zimmer um seine Sachen abzustellen. Nach dem Essen gingen wir zu einer kleinen Hütte am Fluss, welcher im Wald hinter Clay´s Haus war. Er holte eine Decke aus der Hütte und legte sie mit einem Schwung ordentlich auf den Waldboden. Das Gras war in dieser Jahreszeit sehr grün. Er setzte sich auf die hellblaue Decke, schaute mich an und zeigte mit dem Finger auf den Platz vor sich. Ich setzte mich hin und lehnte mich an ihn an. Seine Hände waren überraschend warm. Der schmale Fluss vor uns glitzerte leicht. Das Wasser war klar, man konnte den Boden sehen. Wir schwiegen. Es war keines dieser peinlichen Schweigen. Ich genoss es einfach in seinen Armen zu liegen, und er, was war mit ihm? "An was denkst du gerade?" Er schaute mir in die Augen. "Ich denke daran, wie schwer es wohl für mich gewesen wäre, wenn ich dich nicht kennengelernt hätte." Ich drehte mich wieder nach vorne, schon wieder eines seiner Rätsel. Ich tat jedoch so als hätte das nicht verstanden. "Du hättest dich in jemand anderes verliebt." Er umarmte mich noch fester und sagte leise: "Ach, es gibt noch jemanden wie dich? Bitte stell mich ihr vor." Auch wenn ich ihn nicht sah, ich wusste, dass er lächelte. "Juana, bitte lösche jegliche Gedanken aus deinem Kopf. Für mich gibt es nur dich." Es fing an zu regnen und er wollte aufstehen, um nach Hause zu gehen. Ich zog ihn jedoch zurück an seinen Platz. Ohne Worte verstand er, was ich sagen wollte. Clay setzte sich wieder hin, legte seine Arme um mich und ich fing an zu weinen. Ich hatte Angst vor den Ferien. Jede einzelne Sekunde lies sie näher kommen. Zum Glück regnete es und er konnte meine Tränen nicht sehen. Ich kämpfte gegen die Angst an. 'Nichts wird mich von ihm loß reisen können.' ich wiederholte diese Worte immer und immer wieder in meinen Gedanken. Als ich mich beruhigt hatte, bemerkte ich das ich schwitzte. Ich zwang mich aus seiner Umarmung, stand auf und zog meinen Pullover aus. Das T-Shirt drunter war orange. Ich war völlig durchnässt, und da ich sowieso nicht noch nasser werden konnte, rannte ich tiefer in den Wald, Clay rannte mir nach. Er holte mich auf, stoppte mich, indem er mich an einen Baum drückte, und sah in meine Augen. Sie waren anscheinend noch rot. "Juana hast du geweint?" Ich schuckte ihn etwas zurück und rann an das Ufer des Flusses, zog meine Schuhe aus und ging langsam rein. Das Wasser war kalt. Wir hatten erst April. Als ich bis zur Hüfte im Wasser stand, drehte ich mich um und sah das er sich kurz vor dem Fluss auf das nasse Gras setzte. Ich ran zurück und zog ihn ins Wasser, er wehrte sich nicht. Wir liefen Hand in Hand immer tiefer ins Wasser. "Juana du ertrinkst, wenn wir weiter gehen." Er lachte. Na gut, ich blieb stehen drehte mich zu ihm. Ich wartete darauf, dass er mich küsste, doch er bewegte sich kein bisschen. "Clay, ich warte." Er schaute nur verwirrt. "Auf was?" Das war mir zu blöd. Ich schaute ihn verärgert an. Er begriff, was ich meinte, und flüsterte etwas vor sich hin, für mich klang das ungefähr so: "Ich kann nicht." Ich wollte keine Gefühle preisgeben doch ich war mir sicher das ich traurig aus sah. Ich schob die Gefühle beiseite und küsste ihn einfach. Zuerst versuchte er mich leicht wegzudrücken, doch ich wehrte mich und drückte mich noch fester an ihn. Als er schließlich begriff, dass er nichts machen konnte ohne mir wehzutun legte er seine Hände wie immer auf meine Hüften.

Seine Mutter begrüße uns und schaute etwas verwirrt, als wir bei ihm zu Hause ankamen. Mittlerweile war es schon dunkel geworden. Ich hatte immer ein paar Klamotten bei ihm im Schrank für solche Fälle wie heute. Diese holte ich und ging in die Dusche direkt neben seinem Zimmer. Mir war kalt, also duschte ich noch. Danach zog ich die Jeans und das dunkel rote Shirt an. Clay hatte in der Dusche im unteren Stock geduscht und saß in seinem Zimmer an seinem Schreibtisch. Ich kam rein und lies mich auf sein Bett fallen. Er stand auf und ich setzte mich im Schneidersitz auf die untere Ecke des Bettes. "Wann soll ich dich nach Hause fahren?" Er klang ruhig. "Kann ich kurz zu Hause anrufen?" Er lächelte mich an und stand auf, um mir sein Handy zu geben, welches auf dem Tisch lag. Ich wählte die Nummer meiner Mum und wartete auf eine Antwort. "Hallo, Mum. Ich wollte nur fragen, wann ich zu Hause sein muss." Sie sagte ich könne jetzt mit Clay kommen und er könne dann später nach Hause fahren. Als wir bei mir vor der Haustüre standen, war es endgültig dunkel geworden und ich sah nichts. In unserer Straße waren keine Straßenlatternen. Die Tür ging auf und meine kleine Schwester stand dahinter. Sie freute sich so Clay zu sehen, dass sie mich ganz vergaß. Er hob sie hoch und holte eine Tafel Schokolade aus seiner Jackentasche. Als er dann alle begrüßt hatte, gingen wir hoch in mein Zimmer. Ich machte ein paar Fotos von uns. Nach einer Weile kam mein Dad rein. "Wollt ihr etwas zu Essen oder Trinken, Kinder?" Ich schaute Clay an, er schüttelte den Kopf. "Danke Dad, wir wollen nichts." Ich lächelte ihn an und er ging und schloss die Türe hinter sich. Wir saßen da und redeten, bis schließlich meine Mum ins Zimmer kam und fragte ob Clay nicht nach Hause fahren möchte, da es schon nach Mitternacht sei. Er erhob sich drehte sich zu mir und verabschiedete sich. Ich war überrascht. So eine plumpe Verabschiedung, was sollte das? Meine Mutter war bereits aus dem Zimmer verschwunden. Ich stand auf und schob ihn Richtung Tür. Wir gingen die Treppe runter und er fragte, ob er mich morgen vor der Schule abholen soll. Ich nickte und nahm seine Hand. Als er seine Schuhe angezogen hatte und sich umdrehen wollte, um zu gehen, ging ich ihm nach. Ich nahm die Schlüssel, die an einem Haken neben der Tür hingen, und schloss die Tür hinter mir. Er umarmte mich, als ich merkte das er nicht vor hatte mich zu küssen drehte ich mich um und ging wieder zur Tür. Kurz bevor ich den Schlüssel in die Tür stecken konnte, packte er mich an der Hand und drehte mich zu sich um. Er schaute mir kurz in die Augen und ich sah, dass er mit sich kämpfte. Doch um was wusste ich nicht. Diesmal musste ich ihn nicht 'zwingen', er küsste mich. "Tut mir leid." Hatte ich mich verhört? Ich küsste ihn noch mal auf die Wange und ging rein. Paar Sekunden nach dem ich drinnen war höhrte ich seine Autotür zu schlagen und er fuhr weg.

Kapitel 2: Weeping Letters

 

Die nächsten Tage verliefen ruhig, bis auf das, dass ich die Worte von Clay nicht aus meinem Kopf verjagen konnte. In einer Nacht träumte ich sogar davon. Wir waren an den Höhlen. Alles war grau, alles war kalt. Ich stand Clay gegenüber und wir schauten uns in die Augen. Als auf einmal ein schwarzer Schatten vor mir vorbei huschte, war Clay weg. Ich weinte und als ich aufwachte, war mein Kopfkissen völlig durchnässt. Wahrscheinlich hatte ich wirklich geweint. Heute war Freitag und das rätselhafte Abenteuer ging los. Um 9 Uhr mussten wir an der Schule sein, denn um halb 10 fuhr der Bus los. Als auf einmal Steine gegen mein Fenster geworfen wurden, wurde ich engültig wach. Verschlafen schlich ich zum Fenster, Clay stand nur in einem T-Shirt und dünner Hose vor dem Fenster. "Hey, Süße." Ich wollte runter gehen, um ihm zu öffnen, doch bevor ich mich bewegen konnte, redete er weiter: "Beweg dich nicht und schließ deine Augen. Frag nicht mach einfach." Da ich nicht genug Kraft hatte, um mich zu weigern, machte ich einfach, was er sagte. Ein kleiner Windzug in meinen Haaren. Kaum hatte ich meine Augen geöffnet, legte er seine Arme um meine Taille und verbarg sein Gesicht er in meinen Haaren. "Du riechst gut, Schatz." Ich hatte das Gefühl gelähmt zu sein. Wie war das möglich? Mein Zimmer war im 2. Stock. Da könnte selbst der beste Sportler nicht hochkommen, nicht in so kurzer Zeit. Außerdem stand ich direkt vor dem Fenster, er hätte also auch nicht irgendwie hochspringen können. "Stell bitte noch keine Fragen. Ich will die letzten Stunden, in denen das Meiste noch normal ist, genießen." Alles klar, wenn das stimmte, wollte ich dasselbe wie er. Also drehte ich mich um, stand auf die Zehenspitzen und zog ihn etwas runter um ihn zu küssen. Ich fragte mich, warum ich das immer machen musste, ich spielte kurz mit dem Gedanken sauer zu sein. Doch dieser Gedanke war so schnell wieder weg, wie er gekommen war, denn Clay legte seine Lippen erneut auf meine. Ich nahm seine Hand, um zu gucken, wie viel Uhr es war. Noch 3 Stunden bis wir in der Schule sein mussten. Etwas verärgert schaute ich ihn an. "Ich hätte noch mindestens 1 Stunde schlafen können." Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Ich hab noch etwas geplant. Zieh dich um, ich geh raus und klingel in 10 Minuten noch mal." Ich wollte nicht, dass er geht. Doch bevor ich widersprechen konnte, war er weg. Als ich mich umgezogen hatte und im Bad fertig war, ging ich in die Küche um was zu trinken. Ein Glas aus dem Küchenschrank über dem Waschbecken, Kakaopulver, das auf dem Kühlschrank stand und ein Löffel. Ich nahm mein Glas in die Hand um etwas zu trinken, als es klingelte. Wie verrückt rannte ich zur Tür, um sie zu öffnen. Clay hatte seine Jacke an, die Jacke die bei mir im Kleiderschrank hing. "Sorry, ich gebe sie dir später wieder." Ich hatte viele Fragen, doch ich hatte es ihm versprochen. Keine Fragen, zumindest jetzt nicht. "Können wir gehen?" "Naja, ich muss noch meine Tasche packen." Mein Koffer hatte ich schon vor 2 Tagen gepackt. Das Handgepäck noch nicht. Auf einmal zog er eine kleine Tasche hinter seinem Rücken hervor. Ich riss sie ihm aus der Hand und begutachtete die Sachen, die darin waren. Mein Handy, was normaler Weiße in meiner Hosentasche war, war auch in der Tasche. Ich senkte meinen Blick. "Eine Frage? Bitte." Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein, später. Komm wir gehen jetzt. Dein Koffer ist im Auto." Hilfe! In meinem Kopf drehte sich alles und ich musste mich an der Wand festhalten, um nicht zu fallen. "Wenn du willst, können wir auch gleich in die Schule und da warten." Ich schüttelte den Kopf und lief nach draußen. Doch blieb stehen, da ich kein Auto sah und deswegen nicht wusste, wo hin ich gehen sollte. Clay stellte sich hinter mich und zeigte auf etwas auf der anderen Straßenseite. Es war ein Motorrad, schon als Kind wollte ich schon immer mal mit solch einem Teil fahren. Mit geöffnetem Mund starte ich das Motorrad an. Clay schob mich auf die andere Straßenseite. Ich strich mit meinen Fingerspitzen über die glatte Oberfläche und Clay beobachtete mich. Er gab mir sein Helm. Lässig schwang er ein Bein über das Gefährt und gab mir zu verstehen ich sollte mich hinter ihn setzen. Ohne Erfolg versuchte ich genau so lässig auszusehen. Und ich war dankbar das ich keine High Heels angezogen hatte, die hätten mir das Aufsteigen um einiges schwieriger gemacht. Nach einem kurzen Brummen fuhren wir schon los. Ich umklammerte ihn so fest ich konnte. "Bereit?" Hä? Wozu bereit? Auf einmal peitschte mir der Wind so sehr ins Gesicht, dass ich mich hinter Clay's rücken verstecken musste. Ich wusste wenn ich etwas sagte, würde er es sowieso nicht hören, und ich hatte keine Lust zu schreien. Also blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten, um zu erfahren, wo wir hinfuhren. Zuerst dachte ich wir fuhren zu Clay oder in die Schule, doch dann merkte ich das wir in die entgegengesetzte Richtung fuhren. Ich genoss den kühlen Wind in meinen Haaren. Als er langsamer wurde, blickte ich auf und sah eine Brücke, viele Bäume und Blumen. Unter der Brücke war alles voll mit Blumen. Nein, nicht so welche die da wuchsen. Diese Blumen wurden gekauft und hier in kristallenen Vasen abgestellt. Verschiedene Sträuße, in einer Vase waren rote Rosen, in der anderen weiße ... Und ganz in der Mitte stand ein Tisch, auf dem etwas lag, was ich nicht erkennen konnte. Mittlerweile hatte Clay angehalten, und half mir vom Motorrad runter. Er führte mich direkt auf die Blumen unter der stark befahrenen Brücke. Als auf einmal seine Hand an meiner Wange war, bemerkte ich das ich weinte. "Warum wei-" Weiter kam Clay nicht den ich umarmte ihn und stammelte: "Ich-ch bin nur... glücklich." Ich lies ihn los und ging langsam auf die Blumen zu. Jeweils etwa 20 cm voneinander entfernt stand die nächste Vase und so weiter... Insgesamt waren es, so schien es über 500 Vasen. Als ich am Rand der ganzen Blumen stand, sah ich das, da ein deutlicher Weg war, der direkt zu dem Tisch führte. Immer noch lief ich langsam. Ich drehte mich um, um zu schauen wo Clay war, doch er war weg. Der Tisch war nur noch einige Meter von mir entfernt und ich sah das auf ihm ein Briefumschlag lag. Neben dem Tisch war ein Kissen. Ich nahm mir den Brief und setze mich auf das rot-schwarze Kissen. In Zeitlupe öffnete ich den Umschlag. Das Papier darin hatte einen leichten Gelbstich und war offensichtlich dicker als normales Papier. Ich fing an zu lesen:

 

Liebe Juana, ich weiß, dass du verwirrt bist und dringend Antworten auf deine Fragen suchst. Natürlich kann ich dich verstehen, doch ich bitte dich darum dir jetzt keine großen Gedanken darüber zu machen. Erinnerst du dich an diesen Platz? Schau mal an die Wand hinter dir.

 

Auf der Wand war ein Graffiti Bild, es waren 3 Schatten auf dem Bild und mit es stand auf griechisch an der Wand: 'An diesen Ort wirst du 3-mal kommen.' Das hatte mit Clay mal erklährt. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Und was war das für eine Frage, ob ich mich an diesen Platz erinnere? Natürlich tat ich das. Es war der Platz an dem ich das erste Mal auf Clay getroffen hatte. Wir waren erst seit 4 Tagen in der Stadt und ich hatte mich verlaufen. Ich hatte Kopfhörer in den Ohren gehabt und auf den Boden geschaut, sodass ich nicht sah, was vor mir passierte. Plötzlich lief ich in jemanden rein. Es war Clay. Mir was das damals so peinlich gewesen, aber er nahm alle Schuld auf sich. Danach hatte er mich nach Hause gebracht, und ich habe am Abend geweint, weil ich dachte, ich würde ihn nie wieder sehen.

 

Damals, als du mich mit deinen wunderschönen blauen Augen voller Scham ansahst, wusste ich sofort das ich so leicht nicht mehr von dir los kommen würde. Also suchte ich sämtliche Informationen über dich und ließ mich noch am selben Tag in deine Klasse einschreiben. Ich werde dir später erklären, warum ich mir so sicher war. Der nächste Brief ist unter dem gleichen Blumenstrauß, den ich dir bei unseren ersten Treffen geschenkt hatte. Also falls du dich noch daran erinnerst: Such.

 

Natürlich erinnerte ich mich an den ersten Strauß, den er mir schenkte. Er waren 11 Amaryllisen. Ihre schöne orangne Farbe würde ich nie vergessen... Nach ein bisschen umschauen entdeckte ich den einzigen Amaryllysenstrauß und versuchte mich ohne auch nur eine Blume zu beschädigen zu dem Strauß zu bewegen. Und wie in dem Brief beschrieben, lag noch ein weißer Umschlag unter der Vase. Ich nahm die Vase hoch und roch genüsslich an den Blumen, danach stellte ich sie etwas beiseite um den Umschlag nehmen zu können. Ich riss ihn förmlich auf und las, was in dem Brief stand.

 

Herzlichen Glückwunsch! Du hast den zweiten Brief gefunden. Weißt du noch an unserem zweiten Treffen? Du hattest eine weiße Hose an und wir gingen ins Kino, als du deine Cola versehentlich auf deine Hose verschüttet hattest. Wie lange haben wir gelacht? Nun ja, da du jetzt hier stehst und meinen Brief liest und dich nichts ablenken kann, will ich dir noch mal sagen, wie sehr ich mit dir glücklich bin. Wie auch immer, mein nächster Brief ist unter dem Kissen, auf dem du vorhin gesessen bist.

 

Ich rannte förmlich zu dem nächsten Brief. Warum machte Clay so was? Wollte er mich völlig um den Verstand bringen? Er wusste doch, wie sehr ich ihn liebte. Als ich beim Kissen angekommen war, nahm ich es hoch und hob mit der anderen Hand den Brief auf. Ich öffnete den Umschlag und sah, dass das Papier diesmal Rot war.

 

Da du jetzt an dem letzten Brief angekommen bist, möchte ich gleich auf den Punkt kommen. Und zwar möchte ich dir ein Paar Sachen sagen. Juana, egal was passiert ich werde immer bei dir sein. Und wenn du es nicht wollen wirst, werde ich das so machen, dass du es nicht bemerkst. Ich kann mich einfach nicht mehr als für einen Tag von dir fernhalten. Ich liebe dich, und ich werde dich für immer lieben. Und glaub mir für immer hat für mich eine andere Bedeutung als für dich. Wie gesagt auf dem Ausflug werde ich all deine Fragen beantworten.

 

P.S.: Ich stehe am Rand der Wand mit dem Graffiti und habe dich die ganze Zeit beobachtet.

 

Ich schaute auf und er stand wirklich da. Ich rannte auf ihn zu und er öffnete seine Arme um mich zu umarmen. Ich hörte jemanden weinen. Erst jetzt realisierte ich das ich heulte. Und zwar richtig heulte. Er strich über meinen Kopf und versuchte mich zu trösten. Als ich mich halbwegs beruhigt hatte, und mich um drehte waren alle Blumen verschwunden. Der Tisch und das Kissen waren ebenfalls nirgendwo zu sehen.

 

Kapitel 3: New House, New Questions

 

Das Tattoo auf ihrer Brust machte mir Angst. Es war eine Frau, deren Augen mit einem Tuch verbunden worden waren. Sie kam auf mich zu, jedoch ging sie einfach durch mich durch. Was hatte das zu bedeuten? "Claysur Espen Hamlin, wie lange ist es her das wir uns gesehen haben?" Espen? Die Stimme von ihr hatte einen komischen Unterton, der mir auch Angst machte. "Katharina Weeflin." Clay war sichtlich geschockt, so sehr, dass er ihren Namen nur gehaucht hatte. Die Beiden schauten sich an. Die Frau, die etwa 30 war und anscheinend Katharina hieß, schaute belustigt, jedoch war auch ein gewisser Hass und Neid in ihren Augen zu sehen.

"Juana... Juana!" Ich blinzelte zwei mal fest um genau in Clay's Gesicht zu schauen. "Wir sind da, mein Engel." Ich atmete tief ein, denn das was ich als Nächstes fragen würde, kam sogar mir verrückt vor, was Clay wohl darüber dachte. "Was für ein Zusammenhang hat der Name 'Espen' mit dir?" Seine Augen weiteten sich als er das hörte und er atmete nicht weiter. Er merkte wohl, dass ich nicht vorhatte zu antworten also nahm er blos seine und meine Tasche und stieg aus dem Bus aus. Ich nahm meine Jacke, die zwischen mir und dem Sitz eingeklemmt war und stieg aus denn ich war eine der Wenigen, die noch im Bus waren. Draußen standen viele Schüler und telefonierten oder redeten begeistert miteinander. Kaum stand ich vor dem Bus kam auch schon Viktoria auf mich eingestürmt und redete drauf los. "Hi, wie war die fahrt für dich? Mir war schrecklich langweilig, denn Liand hat die ganze Zeit geschlafen und Vanessa hat mit ihrem Internetfreund geschrieben. Und-" Oh, wie mich das Gerede von diesem Mädchen manchmal aufregte. "Hast du Clay gesehen, Vicky?" Ich dachte gar nicht darüber nach sie verletzt zu haben, denn ich musste Clay fragen, was das Ganze zu bedeuten hatte. "Ehm... Ich glaube er ist Richtung Wald gelaufen." Sie zeigte mit ihrer Hand auf den dichten dunklen Wald rechts vom Bus. "Danke." Kaum hatte ich das gesagt rannte ich los. "Juana? Wohin willst du?" Mr. Bowe. Ich tat einfach so als hätte ich ihn nicht gehört, es gab Wichtigeres. Am Waldrand blieb ich stehen. Hätte ich es nicht besser gewusst, würde ich denken, dass die Sonne diesen Ort nicht mochte. "Clay?" Ich schrie so laut, dass mein Hals anfing zu schmerzen. Es blieb jedoch still. Also ging ich in den Wald. Es war weder kalt noch wehte der Wind doch ein Schauer durchfuhr mich. Ich ging immer tiefer in den Wald und rief dabei immer wieder nach Clay. Als ich wieder umdrehen wollte, stellte ich fest, dass ich nicht wusste, wo ich hingehen musste, um zurück zum Bus zu kommen. Oh. Ich hatte mich verirrt. Jedoch hatte ich nicht vor, zu weinen oder Sonstiges. Ich lief stur weiter.Ich wusste zwar nicht, wohin ich lief, aber es war besser als einfach rumzustehen. Nach einer Weile, die ich nun mit laufen verbracht hatte und es noch dunkler im Wald geworden war, wich sämtliches Gefühl aus meinen Beinen. Also suchte ich so schnell wie möglich ein Platz, auf dem ich mich niederlassen konnte. Ich realisierte erst jetzt richtig, dass ich womöglich nicht mehr hier raus kommen würde. Nun bekam ich Panik. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl nicht mehr richtig Atmen zu können. Ich wusste genau, warum ich diese Gefahr nicht gleich erkannt habe. Clay hatte mich immer beschützt, vor allem, sogar vor dem, vor dem man gar keine Angst zu haben brauchte. Doch jetzt war er nicht da. Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel, ehe ich an den Hüften gepackt wurde und hochgezogen wurde. Ich schrie auf, doch als ich bemerkte, wer mich hochgezogen hatte, löste sich meine Angst in Luft auf. Schon wieder nahm er mir jegliche Gründe Angst zu haben. Clay stand etwas wütend aber auch glücklich vor mir. "Clay, ich wollte dich suchen gehen und dann hab ich mich verirrt." Ich umarmte ihn dankbar und wollte wissen, wohin wir gehen müssen. "Schließ deine Augen." Ohne mich zu wiedersetzen, tat ich das, was er sagte. Ich spürte, wie die Luft an mir vorbei zog, und wollte die Augen öffnen. Doch Clay kam mir zuvor. "Wir sind da." Er lächelte zufrieden. Wir waren zwar nicht mehr an der selben Stelle im Wald wie vorhin, aber wir waren immer noch im Wald. Grinsend nahm er meine Hand und zog mich mit sich. Ich sah, wie es heller wurde und schließlich ganz hell wurde, als wir am Waldrand standen. Der Bus war bereits weg und die Schüler wahrscheinlich alle in dem großen Haus das einpaar 100 Meter von uns entfernt war. "Und jetzt gehst du zu Mr. Bowe und erklärst ihm, warum du vorhin wie eine Verrückte in den Wald gerannt bist." Ich schaute ihn verwundert an doch sagte nichts, da ich mir sicher war es würde nicht bringen. "Nun, ich warte auf eine Erklärung." Er klang streng doch ich sah, dass er es genauso wie ich so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. "Naja, ich musste dringen auf's Klo." Clay, der hinter mir stand, lachte leise auf und legte seine Hand auf meine Schulter. "Achso. Naja, sie können gehen, bald ist Schlafenszeit." Ich zuckte zusammen, denn ich wusste, dass es nicht erlaubt war, das ein Junge und ein Mädchen zusammen auf einem Zimmer schliefen. Wir gingen auf den langen Flur, wo unsere Koffer standen. "Hier dein Schlüssel." Er überreichte mir grinsend ein kleinen silbernen Gegenstand. Ich ging zusammen mit meinem Koffer den Flur entlang und suchte das Zimmer mit der Nummer 318. Der lange gelbe Teppich sah so weich aus, dass ich am liebsten meine Schuhe ausgezogen hätte. Ich stand vor meiner Zimmertür und hoffte nur, dass das ein Einzelzimmer war. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust auf die Mädchen in meiner Klasse. Ich mochte keine davon so richtig. Natürlich hatte ich Freunde, diese waren jedoch auf anderen Schulen. Ich betrat das Zimmer, in dem zwei Betten standen, zu denen jeweils ein Schrank gehörte. Schnell drehte ich den Schlüssel um, damit die Tür abgeschlossen war. Ich kannte meine Klasse gut genug und wusste, dass sie schon Streiche geplant hatten, an die, die ihre Türen nachts nicht verschlossen. Ich machte mich daran meine Sachen in den Schrank einzuräumen, als ich plötzlich hörte, wie ein Schlüssel in die Tür geschoben und einmal umgedreht wurde, damit die Tür mit einem leisen Knacken geöffnet werden konnte. "Was machst du den hier? Warum hast du ein Schlüssel von meinem Zimmer?" Erstaunt schaute ich Clay, der mittlerweile mitten im Zimmer stand, an. "Das ist auch mein Zimmer, meine Liebe. Denkst du ich würde dich nachts alleine schlafen lassen?" Das tat ich doch andauernd zu Hause, also was war der Grund, dass ich das hier nicht machen konnte? Und noch viel wichtiger, wie hatte er es geschafft mit mir zusammen in ein Zimmer zukommen? "Du weißt doch, wie gut ich im Überreden der Lehrer bin." Das war die Antwort auf meine nicht ausgesprochene Frage. Er kannte mich bereits so gut, dass er sogar wusste, was ich dachte. "Ja, das weiß ich. Aber warum sollte ich denn nicht alleine hier schlafen können?" Er schaute mich zuerst skeptisch an doch dann belustigte sich seine Miene plötzlich. "Naja, wenn du willst, kann ich ja gehen?" Statt einer Antwort nahm ich den Koffer, der neben ihm stand, und machte mich daran seine Sachen in den zweiten Schrank zu packen. Während ich das machte lies er sich auf einem Bett nieder. "Zu Hause schlafe ich doch auch immer alleine?" Ich versuchte diese Frage beiläufig wirken zu lassen doch das hatte nicht wirklich geklappt. "Nein, das machst du nicht. Seit wir uns kennen, bin ich jede Nacht in deinem Zimmer und beobachte dich, während du schläfst." Das konnte doch nur ein Witz sein, oder? Ich merkte gar nicht wie ich aufhörte seine Sachen in den Schrank zu packen, sondern einfach stehen blieb. Wie gelassen das über seine Lippen kam. "Ich komme so rein und raus wie heute Morgen. Ohne das es jemand merkt." Ich sagte nichts, da redete er weiter. "Keine Angst, du redest weder im Schlaf noch schnarchst du." Naja, wenigstens das. Ich wollte mir nicht anmerken lassen wie geschockt ich war und zuckte deswegen nur mit den Schultern um weiter Clay's Sachen in den Schrank zu räumen. Als ich fertig war, nahm ich mir ein rotes T-Shirt und eine Shorts aus meinem Schrank und ging ins Bad, um zu duschen und mich umzuziehen. Das Wasser hier war irgendwie flüssiger, ich hatte keine Ahnung, wie ich drauf kam, aber es war so. Ich zog meine Klamotten an, um aus dem Bad zu kommen und mich auf dem Bett auf dem Clay immernoch saß nieder zu lassen. Das Bett war sehr breit, sodass ich darauf liegen konnte und er immer noch genug Platz hatte. Es klopfte laut an der Tür und Clay stand auf, um zu öffnen. Als da niemand war, schloss er die Tür wieder. Eine Sekunde später klopfte es wieder. Er öffnete die Tür und wollte sie gerade schließen als er etwas rosanes auf dem Boden vor der Tür endete. Ein pinker Zettel, auf dem mein Name stand. Ich nahm den Zettel um ihn zu öffnen und zu lesen, was darin stand. Komm um 1:00 in den Gemeinschaftsraum, im Keller. Lachend holte ich einen dicken roten Stift aus meiner Tasche und schrieb mitten auf den Brief NEIN. Clay konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und nahm mir den Zettel wieder weg um ihn vor die Tür zu legen. Danach schloss er, so wie ich es vorhin getan hatte, die Türe ab. Um etwa 23:00 Uhr wurde ich ziemlich müde und legte mich auf eins der Betten, die eher wie Doppelbetten aussahen. Clay legte sich neben mich und sagte das ich schlafen solle, den morgen würde ein anstrengender Tag werden. Ich wollte noch fragen, warum doch ich schlief, davor ein.

Kapitel 4: Mysterious Truth

Kapitel 4: Mysterious Truth

 

Um 7:00 Uhr weckte mich ein lautes Klingeln. "Oh Gott! W-Was soll das?" Clay lachte. "Das ist unser Wecker, meine Süße. Los steh auf, bald ist Frühstücks Zeit." Genervt machte ich mich fertig. Duschen, Schminken, Haare in einen Zopf nach hinten binden und eine schwarze rören Jeans und ein orangefarbenes Top anziehen. Als es an der Tür klopfte und Clay aufmachte, kam eine etwas ältere Frau herein und kündigte das tägliche Frühstück an, welches um 8:30 Uhr war. "Eigentlich dachte ich, dass ich Ferien habe..." murmelte ich zu mir selber. "Ich kann die Lehrer überreden, dass wir um 9:00 Uhr aufstehen müssen, wenn du willst." Ein liebevolles Lächeln umspielte Clay's Mundwinkel. "Nein, wie sollen wir uns denn dann vor den anderen Schülern rechtfertigen?" Ich überlegte noch mal kurz doch blieb dann bei meiner Entscheidung. Ach ja, ich hatte noch eine dringende Frage an Clay. Jedoch hatte ich Angst sie zu stellen, denn gestern ist er einfach gegangen ohne ein einziges Wort zu sagen. "Ehm... Clay?" Ich würde ihn einfach fragen, was anderes blieb mir gar nicht übrig, wenn ich eine Antwort haben wollte. Er schaute nur fragend zu mir. "Naja..." Oh, scheiße. Wie sollte ich das anstellen? "Espen ist mein zweiter Vorname." Er zuckte gleichgültig mit den Schultern und zog mich gleich darauf aus dem Zimmer. Wie in aller Welt war er drauf gekommen, dass ich das fragen wollte? Ich hatte doch gar nichts im Bezug auf das gesagt. Naja, jetzt hatte ich meine Antwort. Doch gleich darauf wieder eine neue Frage. Ich hab noch nie was von dem Namen gehört. Warum hat diese komische Frau ihn in meinem Traum gesagt? Vielleicht hatte ich in schon mal irgendwo gehört und mein Unterbewusstsein hat ihn gespeichert. Ja, das musste es sein! Nach dem Essen kündigte Mr. Bowe an, wohin wir heute gehen sollten. Direkt in die Paisleyhöhlen, es gab instgesamt 23 von diesen Höhlen wie Mr. Bowe berichtete. Wir würden die Erste 'erkunden', worauf ich überhaupt keine Lust hatte. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken einfach so zu tun als wäre ich krank, doch Clay würde mich durchschauen und darauf bestehen, dass wir mitgehen. Seufzend stand ich von unserem Tisch, den wir übrigens mit 4 anderen Personen teilten, auf und zog Clay mit zu unserem Zimmer. "Muss ich Wanderschuhe anziehen? Und eine Regenjacke?" Er war zwar schon Anfang Mai, aber wer wusste, wie das Wetter in diesen Höhlen ist. "Wanderschuhe wären gut, da wir ziemlich viel laufen und etwas klettern werden." Klettern. Oh, nein. Wie sollte ich diesen Tag nur überleben? "Hoffentlich rutsche ich nirgendwo aus und fliege noch runter." Mit einem Grinsen, einer schwarzen Jeans und einem grünen Pullover, mir einem gelben Smilie darauf, ging ich ins Bad um meine Haare zu kämmen. Jetzt lagen die dunkel braunen Haare in Strähnen federleicht über meine Schultern.

 

 

Als wir uns dann alle am Ausgang des Hauses, welches, wie ich erfahren hatte, über 2000 m² auf 4 Stockwerke verteilt belegte, traffen, ging Mr. Bowe mit einer Frau, die wahrscheinlich hier arbeitete, die Namensiste durch und überpüfte ob alle da waren. Wir maschierten, wie man es im Kindergarten gelernt hatte, in Zweierreihen, ich hätte mich nicht gewundert, wenn man von uns verlangt hätte, uns gegenseitig an den Händen zu nehmen. Nicht das ich etwas dagegen hatte Clay's Hand zu halten, was ich übrigends sowieso tat, aber man behandelte uns eben wie kleine Kinder. Aus der Sicht von Mr. Bowe waren wir das auch bestimmt, er war immerhin 48. Wir gingen auf einem Weg, der aus Kies bestand, immer weiter in das grüne Nichts hinein, als auf einmal alles trocken und tot wirkte. Das war verstörend eben noch hatte mir die Feuchtigkeit in der Luft regelrecht den Atem geraubt. Und auf einmal war es so trocken als ob es seit hunderten von Jahren nicht mehr geregnet hatte. Die steilen Mauern waren karg und kein einziger grüner Fleck war darauf zusehen. Ich blickte zurück, es schien als wäre da eine unsichtbare Wand, die das Grüne nicht von der einen, auf die andere Seite lies. Der Weg auf dem wir liefen war eng, ungesichert und genauso trocken wie der Rest. Erst als ich geschockte Schreie hörte, merkte ich das Clay auf einmal weg war. Auf einmal ging alles so schnell. Alle schauten runter in den Abgrund, Waneda war runtergestürtzt und Clay ihr hinterher gesprungen. Mir stockte der Atem und mein Herz setzte für einen Moment aus. Er hatte sie gepackt und sie waren in der Luft verschwunden. Was hatte das denn zu bedeuten? Ich fuhr erschrocken zusammen als die beiden auf einmal hinter mir auftauchten. Clay schaute Waneda tief in die Augen, und seine wurden schlagartig dunkel lila. Einen Moment lang blieben sie so stehen. Clay's Augen bekammen wieder die wundervolle grüne Farbe. Ich war immer noch vor Schock erstarrt, und Clay ging von Schüler zu Schüler und machte mit ihnen das selbe wie mit Waneda. Die anderen waren auch wie in einer Starre, nur ich konnte mich wieder bewegen. Als zu Clay lief um ihm meine Hand auf die Schulter zu legen, drehte er sich um. "Was machst du mit ihnen?" Seine Augen glühten vor Schmerz. "Ich lösche die Errinerung, an das, was gerade geschehen ist." Ich zuckte zusammen. Was? Er macht was? Oh. "Wirst du das bei mir auch machen?" Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht das ein Teil meiner Errinerungen weg war. EInfach weg. "Nein, das ist nicht nötig. Du wirst nähmlich keinem etwas erzählen." Wenn er mich darum bat, natürlich nicht. Auserdem wer würde mir schon glauben. "Du hast Recht." Ich lächelte und er zog mich zurück auf unseren Platz, drehte dich zu mir, schnipste mit den Fingern und küsste mich. Das Fingerschnipsen hatte anscheinend bewirkt das die ganzen Leute wieder aufwachten. Als wäre nicht passiert liefen alle weiter. "Die muss ja auch High Heels anziehen..." Murmelte Clay vor sich hin. Ich unterdrückt ein Lachen... Welches er jedoch trotzdem bemerkt haben musste, denn er sah mich jetzt schmunzelnd an. Der Eingang zur Höhle brachte mcih aus irgenteinem Grund zum zittern. Die Höhle war niedrig. Gerade so, dass man aufrecht stehen konnte. Ich fühlte mich beobachtet, blieb also stehen und sah mich um. Clay, der wieder meine Hand genommen hatte, war sichtlich nervös. "Hey, was ist los?" Als er bemerkte, dass ich ihn anschaute versuchte er ein Lächeln zustande zu kriegen. Klar, er lächelte, jedoch blieben seine Augen nervös. "Nichts, was soll schon los sein?" Ernsthaft? Genervt stöhnte ich. "Ach, egal... Wenn du drüber re-" Ich redete nicht weiter, das einzige was ich sah, war ein Stein der in meine Richtung flog und ich kurz darauf von Clay auf den Boden geschmissen wurde. Was war das? Wer hat den Stein geworfen? Da, an der Wand, stand niemand. Ich war unsanft mit dem Kopf aufgekommen. "C-Clay? W-Was war den d-das?" Ah, diese Kopfschmerzen, konnte das niemand beenden? "Verschwinde von ihr! Was willst du überhaupt hier?!" Clay stand über mir und... schrie die Luft an? Langsam nahm ich seine Stimme nur noch wie durch eine dicke Wand war. Der Rand meiner Sicht wurde immer schwärzer und schwärzer. "M-Mach... dass e-es... aufhöhrt, bitte." Meine Stimme, nur ein leises Winseln. Ich brachte nicht mehr auf meinem Mund. Mein Körper wurde taub. Ich hörte noch einen schrillen Schrei, bis ich nichts mehr sah und nichts mehr hörte.

Ich spürte meine Finger nicht, ich spürte meine Beine nicht, ich spürte gar nichts. Und als ich versuchte meine Augenlider zu öffnen, durchzuckte mich ein höllischer Schmerz. Oh, leider keine Bewegungsversuche mehr. Was ist überhaupt passiert? Ich weiß noch, dass wir in diese Höhle gegangen sind und Waneda die Klippe runter gestürzt ist und Clay sie gerettet hat. Und dann... Oh. Der Stein. Was...? „Juana? Kannst du mich hören?“ Die Stimme kam mir vor wie unter Wasser. War das Clay? Ja, eindeutig. Er machte sich sicher Sorgen. Ich bewegte meine Finger, und es klappte sogar. Jetzt konnte ich das weiche Bett unter mir spüren. „Mach deine Augen auf, Prinzessin. Ich hab dafür gesorgt, dass du keine Schmerzen mehr haben wirst.“ Ich konnte sein Lächeln in seiner Stimmer spüren. Ich zwinkerte, und noch mal. Langsam nahm alles um mich herum eine Form an. Wir waren in unserem Zimmer, und sieh an, keine Ärzte. „Was war das?“ Meine Stimme klang unsicher, hoch und brüchig. „Das ist schwer zu erklären, erhole dich erst mal.“ Gut, wahrscheinlich hatte er recht. „Kann so etwas wieder passieren?“ Er überlegte lange. „Nein, das werden wir schon hinkriegen.“ Ich nickte. „Und was denken die Anderen und Mr. Bowe?“

„Migräne.“ Nochmal nickte ich. Bevor ich es merkte, stand ich. Und zwar in Clay's Armen. „Was auch immer passiert, ich liebe dich. Und-“

„Ich dich auch. Und jetzt halt die Klappe.“ Ich lachte, und er gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Bald ist Abend. Wir sollten uns fertig machen und runter zum Essen gehen. Du hast 27 Stunden geschlafen.“ Oh. „Gut, ich geh mich fertig machen. Bis gleich“ Als ich im Bad in den Spiegel schaute, konnte ich mich kaum wieder erkennen. Ich war geschminkt, gekämmt, und hatte ein roten, engen, langen Pullover an und eine Schwarze Leggins. Verwirrt kam ich aus dem Badezimmer und sah Clay, wie er ein Grinsen unterdrückte. „Vergiss deine Schuhe nicht, mein Engel.“ Seufzend stellte er sich hin und zog mich aus dem Raum. Wie immer liefen wir die zwei Etagen tiefer, um in den Essraum zu gelangen. An unserem Tisch saßen wie immer schon 4 weitere Personen. Eine davon war Vicky, die sich jetzt zu mir drehte. „OMG, geht’s dir wieder besser? Als du gestern umgekippt bist, hatte ich voll Angst um dich. Und dann hat Clay gesagt, dass ihr am Besten wieder zurück geht. Und-“

„Vicky, ich glaube es ist besser wenn sie ein bisschen Ruhe hat.“ Clay redete auf sie ein. Sie drehte such beleidigt wieder weg. Und ich drehte mich zu Clay, zog mich an seiner Jacke hoch und flüsterte ihm in Ohr: „Wie werde ich dir jemals genug danken können?“ Ein Lachen ertönte aus seinem Mund.

„Also, ich höre?“ Als wir endlich in unserem Zimmer waren konnte ich mich nicht zurück halten. „Du solltest zuerst wissen, dass diese ganze Welt nicht alles ist, was es gibt. Ich meine es gibt Parallelwelten, andere Wesen. Ich glaube man könnte das Fantasiewesen nennen.“ Normaler Weiße hätte ich ihn ausgelacht und gedacht das wäre Spaß. Normaler Weiße. Eine andere Erklärung für das ganze was passiert ist gab es nämlich gar nicht. „Nur damit ich das richtig verstehe: Meinst du so was wie Vampire und Werwölfe?“

„Unter anderem. Ich bin auch ein unmenschliches Wesen. Oder naja, ich bin eins geworden. Weißt du ich bin im Jahr 1284 Geboren. Und im Jahr 1301 gestorben.“ Mir klappte der Mund auf, und ein kalter Schauer huschte mir über den Rücken. Er stand auf nahm meine Hand und sagte: „Mach deine Augen zu, mein Schatz.“ Augen zu, und es wurde wieder windig, so wie immer wenn er das wollte. Augen auf, wir waren im Wald. „Ehm...“

„Psht... Höre mir einfach zu. Und eigentlich wäre ich nach meinem Tod zu einem Engel geworden, wie alle anderen. Jedoch wurde mein Körper niemals gefunden. Und die Menschen die mich einst geliebt hatten, dachten nicht mehr an mich. Deshalb wurde ich zu einem 'Spiritus Obscurus', das ist sowas wie ein Geist. Ich bin unsterblich und für die Menschen eigentlich garnicht sichtbar. Aber da ich die 'Richtige' getroffen habe, bin ich wieder sowas ähnliches wie ein Mensch geworden. Sobald du 18 bist, werde ich wieder aufhöhren zu altern, und du kannst entscheiden ob du das auch willst. Versteh mich bitte nicht falsch, ich zwinge dich zu nichts und wenn du nein sagst, verschwinde ich zwar wieder aber nur für die menschlichen Augen. Also ich werde immer bei dir sein, nur du wirst mich nicht sehen. Und die meisten meiner Art sind in den Paisley-Höhlen, die jenigen, die die Suche bereits aufgegeben haben oder nicht daran glauben. Ich war die letzten 700 Jahre auch da. Meine Eltern hatten mir beigebracht, dass es sowas wie Liebe nicht gab. Man Heiratete die Person, die die besten Gene oder am meisten Geld hatte. Als ich mich entschloss die Welt zu umreisen, da ich noch nicht alles gesehen hatte mit den 17 Jahren, war ich zuerst in Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland und noch in viel mehr Ländern. Dann kam ich hier her. Wenn ich Menschen sah, achtete ich nicht auf sie, denn sie sahen, spürten mich nicht. Ich konnte praktisch durch sie durch laufen. Also schaute ich garnicht wohin ich lief. Und dann, auf einmal, 'knallte' ich gegen dich." Seine Augen sahen an mir vorbei, in die Vergangenheit. Und aus irgenteinem Grund hatte ich keine Angst oder sonstiges. Ich war nur neugierig. Und dafür wollte ich mich am liebsten selbst ohrpfeigen. Jeder normale Mensch wäre schreiend weggerannt. Jeder, bis auf mich. Ich dagegen blieb reglos sitzen und hörte genau auf Clay's Worte. Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen wärend er mich anschaute. "Weißt du was für ein Gefühl das war endlich wieder spüren zu können? Ich musste mich beherschen um dir nicht in die Arme zu fallen und dir zu danken. Gleich danach ging ich zu meiner Familie, das erklähre ich dir später. Und sie meinten ich soll mich zu dir in die Klasse einschreiben lassen. Und naja, den Rest kennst du ja schon." Seine Mine wurde schlagartig ernst. "Und wenn du-" Ich unterbrach ihn weil ich wusste was kommt. Er würde sagen, dass er er versteht wenn ich ihn verlasse. Nein, das würde ich nicht tun. "Was ist gestern in der Höhle mit mir passiert?"

"Als ich in den Höhlen gewonnt habe, hatte ich 'Freunde'. Wir teilten das selbe Schicksaal, nichts spüren, nichts fühlen. Keine Kälte, keine Angst. Nichts. Mein bester Freund wohnt jetzt auch bei uns in dem Haus. Du kannst ihn jedoch nicht sehen. Und es gab damals auch andere, mit denen ich nicht so gut klar kam. Eine 34 jährige Frau, sie war immer schlect drauf und wollte mit keinem von uns reden. Wenn einer sein Glück fand, hasste die ihn. Gestern, war sie in der Höhle, sie war sauer, weil ich dich gefunden hatte." Ich musterte ihn. Er sprach voller Abneigung. "Darf ich dich was fragen?" Was wollte er den wissen? Ob ich ihn jetzt hasste? Von was träumt er eigentlich? Wenn ich ihn hassen würde, würde ich doch nicht hier rumsitzen. "Klar." Ich lächelte ihn an, worauf er mich abwartend musterte. "Wann rennst du weg? Wann fängst du an mich zu beschimpfen, weil ich dich belogen habe?" Ich lachte auf. "Also an wegrennen denke ich kein Bisschen. Ich weiß nämlich, dass du mich liebst." Er hob eine Augenbraue. "Ach ja?" Ich nickte überzeugt. "Du hast keine Angst?" Was sollte denn das jetzt? Lachend schüttelte ich den Kopf. "Auch nicht wenn ich das mache? Bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich kein Boden mehr unter meinen Füßen. Ich schrie auf, als ich sah, dass wir uns auf einem riesigen Baum befanden und Clay mich so vor sich hin hielt, so das ich mich nirgentwo festhalten konnte und praktisch in der Luft stand. Viel zuspät bemerkte ich, dass ich geschockt schaute und Clay in sich hinein lachte. Also beschloss ich ihn einbisschen zu ärgern. Ich lächelte sanft. "Ich liebe dich, Clay." Er erstarte und schaute mich ungläubig an. "Ich könnte dich jeden Moment fallen lassen. Das weißt du doch, oder? Und du könntest dich nirgentwo festhalten." Ich überlegte kurz und grinste dann böse. "Ich hab eine bessere Idee, du könntest mich an dich ranziehen und küssen. Na, wie wär's?" Seufzend tat er das, was ich gesagt hatte. Und als ich mich sanft von ihm löste bemerkte ich, dass wir wieder in unserem Zimmer standen. "Und was ist mit dem beschimpfen?"

"Hmm... Ich verstehe das eigentlich. Wenn du mir das ganze bei unserer ersten Begegnung erzählt hättest, hätte ich dich für verrückt gehalten." Er schaute mich spielerisch böse an. "Ich glaube ich muss dich in eine Psychatrie bringen. Das ist doch nicht normal." Da fiel mir wieder etwas ein. "Was hat diese Frau eigentlich mit mir gemacht?" Jetzt war er es der lachte. "Naja, das ist schwer zu erklähren... Sie hat sozusagen in deinem Kopf 'rumgewühlt'." Erschrocken schaute ich ihn an. "Keine Angst, ich hab so zusagen eine Schutzmauer um dich gebildet. Keiner der Spiritus Obscurus kann jetzt durch dich durch fassen oder laufen. Wenn sie dich anfassen durch zuckt sie ein starker Schmerz." Erleichterung machte sich in mir breit. "Wie heißt dein bester Freund?" Er lächelte mich an. "Ilay, er ist gerade hier." Meine Augen weiteten sich. Und ich drückte mich leicht in die Wand. So, als ob ich in ihr verschwinden könnte. "Wenn du willst kann ich ihn und alle anderen für dich sichtbar machen." Ich nickte unsicher. Und eine Sekunde später saß ein etwa 20 jähriger Mann 10 von mir entfernt und grinste mich verschmitzt an. "Hey, na?"

 

Kapitel 5: My Life - Not What I Thought

 


Er hatte braune Haare, ein schwarzes Tanktop und eine blaue Jeans an. "Hallo." Diese Situation war irgendwie unangenehm. "Ilay ist 19. Er ist in Jahr 657 geboren und 676 gestorben. Und ich hab ihn um 1310 kennen gelernt. Während Clay erzählte schaute ich immer noch Ilay an. Langsam streckte ich meine Hand aus um ihn anzufassen. Paar Millimeter bevor mein Finger an sein Gesicht stieß, war er verschwunden. Jetzt stand er neben Clay. "Wenn ich dich berühre habe ich Schmerzen, Juana." Kurz überlegte ich. "Clay, kannst du ihn irgendwie als Ausnahme hinzufügen?" Ilay lachte auf. "Natürlich, Prinzessin." Jetzt, da Ilay da war, fande ich er komisch, dass er mich so nannte, jedoch war Ilay wahrscheinlich schon oft dabei gewesen wenn wir etwas gemacht haben, also unterdrückte ich das Gefühl. Ilay kam wieder langsam auf mich zu. Erst da bemerkte ich das ich aufgesprungen war. "Fertig", verkündete Clay. Ilay blieb einen halben Meter vor mir stehen und ich streckte erneut meine Hand nach ihm aus. Ich erwartete, dass meine Hand durch ihn durch geht, aber nein, ich fühlte sein Gesicht unter meinen Fingerspitzen. Seine Haut war weich, und er hatte sowas bleiches an sich. Das kann man nicht erklären "Denkt ihr ich kann mal mit Katharina reden?" Die Augen der beiden weiteten sich automatisch. Was war den so falsch... Katharina. Mist. Ich hätte das nicht sagen sollen. "Eh..."
"Juana? Woher weißt du wie sie heißt?" Wie sollte ich ihnen das erklären, ohne verrückt dargestellt zu werden? "Naja, wisst ihr ich hatte so einen Traum. Und zwar war da diese Frau und du Clay. Sie dich Claysur Espen Hemlin genannt und du sie Katharina Weeflin. Deswegen wusste ich auch das mit deinem zweiten Vornamen."
"Wir werden schon noch heraus finden was das bedeutet. Keine Sorge." Dankend schaute ich Ilay an. Er fing wieder an verschmitzt zu grinsen. "Ju-Ju." Das hatte er doch mit Absicht hinzugefügt. Naja, was soll's ich werde mich schon irgendwann an den Namen gewöhnen.Als dann Clay zu mir kam und seinen Arm um meine Schulter legte, schaute Ilay gequält auf mich und dann wieder auf Clay. "Könnt ihr das romantische Zeug verschieben? Wenn ich wieder weg bin, könnt ihr machen war ihr wollt." Ha! Jetzt hatte ich etwas was ihn nervte. Unschuldig lächelte ich und drückte Clay einen Kuss auf den Mund. Langsam wurde es wieder dunkel. "Abendessen? Hast du Hunger, Süße?"

"Nein danke. Ich hohle mir später vielleicht ein Apfel." Auf einmal verschwand Ilay. 3 Sekunden später kam er mit 5 Äpfeln in den Händen zurück und reichte mir einen. "Daran könnte ich mich gewöhnen." Lachend setzte ich mit dem Apfel auf mein Bett und biss rein. "Ilay, wo schläfst du eigentlich immer?" Überrumpelt wegen der Frage schaute er mich etwas komisch an. "In den Höhlen. Warum fragst du?" Meine Augen weiteten sich. "Was? Aber da ist es doch so kalt. Und ich bezweifle, dass ihr da Matratzen liegen habt. Auserdem-"
"Keine Angst, ich spüre weder Kälte noch Schmerzen, oder sonst was." Ok, das war eine gute Begründung. "Achso, naja wenn du willst kannst du auch hier schlafen, wir haben noch ein Bett frei." Clay stand auf und murmelte so etwas wie: "Am Besten er schläft auch noch bei uns im Bett", dann verschwand er im Badezimmer und ich lachte los. War er eifersüchtig, oder was?
"Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Ich meine es kann dich ja kaum jemand sehen." In seine Augen wich ein komischer Ausdruck, er hatte gehofft das ich diese Frage nicht stellen würde. "Naja, da gibt es jemanden den ich oft beobachte. Voraussichtlich ihr Freund schickt mich nicht weg." Schon wieder hatte er dieses verschmitzte Lächeln auf dem Gesicht. Clay kam aus dem Bad und rubbelte sich mit einem Handtuch die braunen Haare trocken. "Er mein zufällig dich, Prinzessin." Ich schielte aus dem Augenwinkel zu Ilay rüber. "Das lässt du lieber bleiben, denn jetzt kann ich dich sehen und dir mit einer einzigen Berührung Schmerzen zufügen." Er lachte auf. "Dein Prinzesschen ist wirklich bewundernswert. Keine Angst vor einem Toten, der vor ihr sitzt und mit ihr redet." Während er diese Worte, die an Clay gerichtet waren sagte lachte er in sich hinen. Clay setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schultern. Jetzt lachte auch Clay. "Naja, ich warte immer noch auf den Schock, der sie von mir wegrennen lässt." Ich lächelte ihn  an und sagte: "Aber da wird nichts kommen. Außerdem hat dein Prinzesschen nur keine Angst weil sie weiß, dass du sie liebst und so vor Allem und Jedem beschützen wirst."
"Genug geschleimt." Ilay meldete sich wieder zu Wort. "Denkst du er würde mich töten um dich zu beschützen?" Ich dachte kurz nach. Überlegte ob ich Clay entscheiden lassen sollte. Das wäre jedoch eine ziemlich unangenehme Situation für ihn, also sagte ich schlicht: "Ich denke nicht, dass du mich angreifen, oder sons was, wirst. Natürlich kann ich das eigentlich gar nicht beurteilen, jedoch denke ich nicht das Clay mit jemandem befreundet wäre, der versuchen würde ohne Grund jemanden anzugreifen." Clay sah mich dankbar an. Ilay jedoch begutachtete mich nur mit Spot. "Das ich nicht lache! Ohne Grund? Weißt du eigen-"
"Es reicht Ilay! Hör auf." Warum hatte Clay ihn nicht zu Ende reden gelassen? "Was weiß ich nicht?" Keiner der beiden antworteten mir. Clay sah nur wütend zu Ilay und der hatte seine Augen geweitet und eine Hand vor den Mund geschlagen. "Scheiße! Juana vergiss es! Vergiss es einfach. Claysur lösch am Besten ihre Errinerung." Nun waren es meine Augen, diesich weiteten. "WAS?!  NEIN! NIEMAND LÖSCHT HIER IRGENTWAS!" Meine Stimme war lauter
als ich gedacht hatte. Was wollte er den sagen? Noch mehr Geheimnisse? Na danke! "Beruhige dich, Schatz. Ich lösche nichts. Das hatte ich dir mal versprochen." Hatte er das? Ich dachte scharf nach. "Ich hatte dir mal gesagt das niemals etwas, was du erlebst jemals aus deiner Erinnerung verschwinden würde." Ja, jetzt errinerte ich mich. "Gut." Erst jetzt bemerkte ich, dass ich aufgesprungen war und setzte mich wieder hin. "Juana es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Verzeih mir bitte." Er sah mich flehend an. "Ehm... ja ist schon ok." Wenn ich nur wüsste was er gemacht hatte. "Es wäre am Besten ich gehe. Bis Morgen. Ich bin vor den vor dem Frühstück wieder da." Poof – Und er war weg. "Clay..." Ich hatte ihn verscheucht. Ich kannte ihn erst seit ein Paar Stunden und hab ihn trotzdem dazu gebracht zu gehen. Oh man. Eine Träne lief mir über die Wange. "Warum weinst du jetzt? Er kommt doch wieder." Er dückte mich an seine Brust. "Das ist es nicht. Ich hab nur Angst, dass er mich nicht mag. Und ich will nicht, dass du dich zwischen uns entscheiden musst." Er erstarrte. "Keine Angst, so ist er eben. Mach dir keine weiteren Gedanken darüber, Prinzessin." Sanft drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Als er aufstand um die Tür abzuschließen, dachte ich wir würden schlafen gehen, doch da lag ich falsch. Er umarmte mich und sagte ich soll die Augen schließen. Was ich jedoch nicht tat. Auf einmal verschwamm alles um uns herum. Im nächsten Moment war alles weiß. Und dann standen wir in seinem Zimmer. Bei ihm zu Hause. "Clay? Teleportierst du dich immer hin und her? Ich meine um nicht zu laufen?" Er lachte in sich hinein. "Ja, eigentlich immer. Auser Menschen oder du sind dabei." Menschen oder ich. Das hörte sich ja an als sei ich kein Mensch. Egal, so meinte er das bestimmt nicht. "Komm wir gehen runter zu den Anderen." Im Wohnzimmer saßen Clay's Eltern, sein 21-jähriger Bruder Rian und seine 14-jährige Schwester Patricia, die mal wieder eine andere Haarfarbe hatte. Blau mit rosa Strähnen. Nein, nichts für mich. Clay räusperte sich und alle auser Patricia schauten vom Fernseher auf. "Oh, Hallo ihr 2" Seine Mutter wirkte sichtlich nervös. Ich nickte einmal. "Hey." Und Patricia, wie immer höflich, nuschelte mit ein Paar Chips im
Mund:"Was geht?"
"Weiß sie es schon?" Sein Vater war auch angespannt. Clay nickte völlig gelassen. "Wie hat sie reagiert? Hat sie geweint? Geschrien? Hatte sie Angst?" HALLO? Ich stehe hier! Clay, dem wohl aufgefallen war was ich dachte, lachte kurz. "Nein sie war nur neugierig." Der Blick seiner Vaters wurde verwundert. "Du fürchtest dich nicht vor ihm?" Ich schüttelte nur den Kopf und Clay drückte mich mit einer Hand an meine Taille fest an sich. Ich lächelte. "Angst vor ihm? Der würde sich noch nicht mal trauen mir die Haare zu föhnen, weil es zu heiß sein könnte." Ich lachte und Clay stimmte mit ein. Sein Vater blieb jedoch völlig Ernst. Rian sagte nun auch etwas:"Setzt euch doch." Es waren noch 2 Sessel übrig, die standen aber so weit auseinander, dass ich mich einfach auf Clay's Schoss setzte, als er sich auf einen von ihnen nieder lies. "Nun, Juana, weißt du, wir sind genauso wie er." Oh. Sie waren alle gestorben. Vor wahrscheinlich sehr langer Zeit. Hatten jedoch den Menschen gefunden für den sie geboren wurden. Jetzt ergriff seine Mutter das Wort. "Wir altern nicht mehr, auser Patricia und ihr Freund bis sie 18 ist." Patricia schaute gelangweilt auf, so als hätte sie nur gemerkt, dass ihr Name gefallen war. "Naja, ich denke wir gehen lieber wieder sonst bemerkt noch jemand, dass wir nicht im Zimmer sind." Ohne mir noch Zeit zu geben um mich zu verabschieden teleportierte Clay uns wieder in unser Zimmer. Es war schon halb eins. Seufzend ging ich ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Kaum lag ich im Bett –natürlich an Clay gekuschelt – war ich schon im Reich der Träume.

"Steh auf Prinzesschen, ich hab dir Essen gebracht. Ich brauch dich noch lebend." Ich lag auf kaltem Stein. Ich war... wo war ich? In einem Kerker? Katharina kam mit einer Schüssel in der Hand zu mir in den Kerker. Moment... Sie hatte mich Prinzesschen genannt, so wie Ilay. Was hatte das zu bedeuten? Mit einem Tritt gegen die Rippen wurde ich aus meine Gedanken gerissen. "Iss das. Sofort!"

"Juana?" Clay rüttelte sanft an meinen Schultern und wischte mit eineschweißnasse Strähne aus dem Gesicht. "Was... ist passiert?"

"Du hasst geweint. Was ist den los? Hast du was Schlechtes geträumt?" Er klang besorgt. "Katharina. Sie hat... mich in einem Kerker festgehalten." Nur ein Traum, versuchte ich mir einzureden. "Ich beschütze dich, Engel. Für immer."

Ein paar Minuten später als ich mich beruhigt hatte war auch schon Ilay da und sah fragen abwechselnd zu mir und zu Clay. Ich winkte ab, stand auf und lief ins Badezimmer um mich fertig zu machen.

Nach dem Essen hat Mr. Bowe ein neuen Ausflug geplant. "NEIN ICH GEH DA NICHT HIN!" Meine Stimme überschlug sich. "Juana! Wir gehen wo anders hin. Keine Angst, okay? Ilay und ich beschützen dich." Ja das würden sie tun. "Wo hin gehen wir dann?"

"Höhle 26. Die letzte und die größte von allen. Da sind die meisten unserer Art. Und da gibt es jemanden, der dir helfen könnte. Er könnte uns sagen was das mit deinen Träumen auf sich hat." Guter Grund. Aber... was ist mit Katharina? Clay antwortete mir auf meine Gedanken: "Katharina wurde von den Hexen aus der Höhle verbannt. Und sie kann eigentlich nur in die ersten 17 Höhlen."

"Aber warum hast du dann zugelassen das wir in die erste Höhle gehen?" Er lächelte mich an. "Ich wusste nicht, dass sie da ist und dir etwas antun wird." Noch ein guter Grund. Ich zog langsam meine Wanderschuhe an, als Ilay von seinem Spaziergang kam und fröhlich berichtete: "Alysa ist heute da." Clay erklärte mir, dass Alysa die mächtigste aller Hexen ist, weil sie die Älteste ist. Etwa 13000 Jahre alt. Wie sie wohl aussieht?
Am Eingang der Höhle 29 rutschte ich fast aus und Ilay fing mich auf. Peinlich, peinlich. "Wäre es besser wenn ich dich trage, Ju-Ju?" Das verschmitzte Lächeln, dass ich bereits kannte,bildete sich auf seinem Gesicht. "Nein danke, es reicht schon wenn du mich auffängst" Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln. Ein kleiner Junge sprang vor uns. Seine kleinen Rehaugen weiteten sich und sein Mund klappte auf. "C-Clay... Was machst du den hier?"

"Hey Nesneat. Ich muss zu Alysa, weißt du wo sie ist?" Der Kleine schaute mich an. "Ein Mensch, ich verstehe. Hallo Juana. Alysa ist im GWN34." Woher wusste er meinen Namen? "Hallo Kleiner." Ich lächelte unbeirrt. "Kleiner? Ich bin 268 Jahre älter als du." Er lachte auf. So ein kindliches Lachen, dabei über 270 Jahre alt.
Je weiter wir gingen, desto mehr Leute kamen auf uns zu die Clay anstarrte. Wir blieben vor einer Höhlenwand stehen. "Augen zu, Prinzessin." Er umarmte mich und wir waren, wie ich vermutete auf der anderen Seite der Wand. Ein wunderschönes Mädchen mit blonden Haaren und einem weißen Kleid aus reiner Seide. Sie war blass Nicht als ob ihr übel wäre, eher so als hätte die noch nie  die Sonne gesehen.Sie sah nicht älter als 14 aus. "Hallo Alysa." Clay's Augen leuchteten auf, genauso wie ihre. "CLAY!" Ihre Stimme war ein Kreischen und sie stürzte sich ihm um den Hals, so, dass ich ein Schritt zur Seite springen musste. "Alysa, nicht so stürmisch, ich hab dich ja auch vermisst aber ich bin nicht grundlos hier." Im selben Moment huschte ihr Blick zu mir, sie ließ von Clay ab und umarmte mich. "Hallo Juana. Schön dich endlich kennen zu lernen." Ein aufrichtiges Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. "Eh..... Hallo." Schüchtern so wie immer schaute ich zu Boden. Es geht darum, dass sie komische Träume hat, die etwas mich Katharina zu tun haben. Und das komische ist, sie weiß durch diese Träume Dinge, die sie sonst nie gewusst hatte." Während Clay ihr das erzählte durchsuchte sie ihre Schränke bis sie eine kleine blaue Flasche fand. "Wie wäre es mit einem 'Selbstfinder'?" Clay schaute verwirrt. "Aber-" Sie lies ihn nicht ausreden, sondern zerrte mich auf ein Sofa. Und schüttete das komische blaue Zeug in mich rein. Ih, das war total ekelig. Mir wurde schwarz vor Augen.

Als ich durch ein kurzes Blinzeln wieder meine Sicht zurück bekam, mehr oder weniger – in diesem Fall eher weniger -, sah ich in 2 vor Hass verzehrten Gesichter. Ein schlaksiger Mann, braune Haare, schmales Gesicht, braune Augen. Eine Juana in männlich. Was das wohl zu bedeuten hatte. Neben ihm eine Frau, schwarze lange Haare, die ihr bis zum unteren Rücken hingen, schwarze Augen und... ein Tattoo auf der Brust! Das war niemand anderes als Katharina. „Los Aaron, fang an. Und denke nicht du kannst mich irgendwie austricksen.“ Ich fühlte mich total verantwortlich für Mann, für Aaron. Was hatte denn das schon wieder zu bedeuten? Nun sah ich ihm direkt ins Gesicht, er war nicht vor Hass verzerrt sondern vor Schmerz. Und aus irgendeinem Grund gab ich Katharina die Schuld. Nur für diese mit Tränen gefüllten und doch leeren Augen. „Es tut mir Leid, Schwesterherz.“ Mit diesen Worten sprang er auf mich doch ich fühlte weder Schmerz oder sonst irgendwas. Das einzige Gefühl, war Verwirrung. Schwesterherz. Wie er das gesagt hatte, voller Schmerz, aber vor Allem Liebe. Ich sah nur noch Katharina's rachsüchtiges Lächeln. Auf einmal lag ich ohne jegliche Regung auf dem Boden eines Zimmers ohne Fenster. Ich spürte Schmerz, höllischen Schmerz, durch meine Knochen zucken. Ein kurzer Blick über meinen Körper zeigte mir auch den Grund – er war übersät mit Hämatomen. In grün, blau und gelb leuchteten sie an meinen Beinen, Armen und an meinem Bauch, an dem das T-Shirt hochgerutscht war. Langsam bewegte ich meinen linken Zeigefinger und bereute es gleich darauf wieder. Ich hatte Schmerzen bei jeder Bewegung. Aber ich konnte hier auch nicht reglos liegen bleiben. Also bis ich meine Zähne zusammen und setzte mich auf. Wie lange lag ich da schon? Ach egal. Das Zimmer war altmodisch eingerichtet. Ein Bett mit Vorhängen, die nicht weniger als 100 Jahre auf dem Buckel hatte, und ein kleines Bücherregal mit 7 Büchern. Zögernd stand ich auf und zuckte nochmal leicht vor dem Schmerz zusammen. Mit schlendernden Schritten ging ich auf das Regal zu. Erst jetzt bemerkte ich das eines der Bücher leuchtete, der Titel war mit grüner Schrift auf roter Pappe gedruckt. »Smilla«. Wie gebannt streckte ich meine Hand danach aus und als ich den glatten Einband berührte durchfuhr mich ein wohliges Gefühl. Nicht meinen Körper, eher so etwas wie die Seele. Ob es das gab? Naja, unwichtig. Langsam nahm ich das Buch aus dem Regal, verspürte den Drang es an mich zu drücken. Ich roch daran und musste echt zugeben, dass es nicht wirklich schlecht roch. Kurz nachdem ich das Buch geöffnet hatte fiel ich zu Boden und alles wurde weiß.

„...lange weg. Du solltest sie zurück holen, Alysa.“ Eine warme Hand strich meine Wange. „Claysur, beruhige dich. Wenn die Zeit kommt wacht sie schon auf.“ Ich hörte einen lauten Knall und die Hand an meiner Wange war, wurde weggerissen. Da lag etwas auf meinem Bauch, etwas schweres, aber ich fühlte keinen Schmerz oder Unbehagen, mehr sowas wie Zufriedenheit. Zögernd öffnete ich die Augen und sah an eine weiße Decke. Dann schaute ich an mir herab, keine Hämatome. Nur dieses seltsame Buch, das meinen Bauch bedeckte.

Was ist das für ein Buch?“ Clay stand die Besorgnis förmlich in das Gesicht geschrieben. Alysa stand dagegen völlig geschockt an der Wand. „C-Clay, sie... ist eine... eine H-exe.“Stop. Über wen redeten die da? Etwa über mich? Ich drehte meinen Kopf leicht zu Alysa. „Das ist ein Buch der Hexen, es gibt wie du weißt nur 7 Hexen und wenn eine stirbt, wird eine Neue ausgesucht.“ Ausgesucht? „Von wem?“, fragte ich mit schwacher Stimme. Sofort war Clay wieder bei mir und streichelte sanft über meinen Arm, doch antwortete nicht. Ein paar Minuten des Schweigens vergingen bevor Alysa wieder antwortete: „Schicksal.“ Das einzige Wort hallte in meinen Gedanken immer wieder. Schicksal.

„Was ist Smilla?“ Clay lächelte mich an. „Das ist dein Hexenname, Prinzessin. Unter diesem Namen kennen dich die Elfen und Feen. Du bist jetzt eine der 7 mächtigsten Wesen der Welt und auch der Schattenwelt. Wir werden-“ Alysa unterbrach ihn mit einer Kälte in der Stimme: „Nein, Clay. Da gibt es etwas, was ihr wissen solltet. Smilla war eine Hexe, die vor über 3 Millionen Jahren lebte. Sie war nicht eine gewöhnliche Hexe. Sondern so etwas wie die Königin aller Wesen. Wenn ich mich nicht irre...bist du ihre Nachfolgerin.“ Eine ganze Weile war es still, bis ich als erstes wieder etwas sagte. „Warum?“ Ja, das war die einzige Frage, die ich beantwortet haben wollte. „Weil du die mental stärkste Frau der Welten bist.“ Monoton. Das traf ziemlich genau auf ihre Stimme. Der Welten?

Kapitel 6: The First Fight

 

„Es gibt 3 Welten, Juana. Die Welt auf der wir uns befinden, die Welt, auf der die normalen Toten weiter leben, und die Welt, auf der sich nur unmenschliche Wesen befinden. Also Vampire, Dämonen, Werwölfe und so weiter... Natürlich gibt es auch noch eine Unterwelt, diese liegt aber unter dem Untergrund der dritten Welt. Und das, was ihr als Himmel bezeichnet, also das mit den Engeln und Gott und so, ist über dem Himmel der dritten Welt.“ Ok, verstanden. Aber warum zum Teufel war ich die MENTAL stärkste Frau der Welt... ähm Welten...??? Ich heulte doch andauernd. Die Antwort auf meine Gedanken kam aus Alysa's Mund: „Nur hat jede Hexe eine Schwäche. Ein Gefühl, das sie nicht unterdrücken kann. In meinem Fall ist es Wut. Ich würde am liebsten jedem den Kopf abreisen, der mich auch nur schief anguckt. Jedoch hatte ich gelernt mich zu beherrschen. Bleibt nur herauszufinden was deine Schwäche ist, Smilla.“ Sie nannte mich Smilla. Daran sollte ich mich wohl gewöhnen. „Ich weiß was es ist“, sagte ich trocken, „es ist Clay.“ Nun zeigte sich Regung in Alysa's Gesicht. „Liebe“, hauchte sie ungläubig, aber warum? „Liebe. Oh mein Gott.“ Was Stimmte den nicht damit? „Oh Gott! Juana? Weißt du was das bedeutet? Wenn Clay stirbt“, ich verzog automatisch das Gesicht, „stirbst du mit ihm.“ Das sollte mich wohl beunruhigen, tat es aber nicht. Aus einem guten Grund: „Wenn Clay stirbt sehe ich keinen Grund weiterzuleben. Also ist es völlig okay.“ Ich lächelte Clay an und er hatte so etwas wie Schmerz in seinen Augen. Ich verstand ihn, er liebte mich genauso wie ich ihn und wollte nicht das ich starb. Alysa wirkte verwirrt. „Ist irgendwas?“, fragte ich. Sie schüttelte nur den Kopf. „Also es gibt wie gesagt 7 Hexen, diese haben jeweils verschieden mächtige Kräfte. Die mit den schwächsten ist Hazel, dann kommt Janda, dann Duena, dann ich – also Alysa –, die dritt stärkste ist Elyn und vor Smilla ist da noch Fiene. Du bist die mächtigste.“ Ich nickte und Alysa redete weiter: „Nein, du verstehst das nicht. Mit deinem 18 Lebensjahr hörst du auf zu altern und bekommst deine Kräfte. Und dann könntest du ohne mit der Wimper zu zucken die ganze Welt in die Luft sprengen. Du könntest sogar alle anderen Hexen zusammen besiegen. DU bist wirst das stärkste Wesen der Welten sein. Nicht mal Hades oder Gott können dir dann das Wasser reichen.“ Oh, es gab Hades und Gott wirklich. Moment... Ich sollte die Welt zerstören können? Was? Ich wollte das nicht können. Nein! Absolut nicht.

„Das... das ist vollkommen... bescheuert! Ich will so etwas nicht können. Ich will niemanden töten!“ In Clay's Gesicht spiegelte sich Mitleid. „Prinzessin, dein Schicksal kann nicht geändert werden. Außerdem ist es nicht nur dein Schicksal, es ist das Schicksal aller Wesen. Weißt du, die Meisten der unmenschlichen Wesen sind friedlich. Sie haben so etwas wie einen Vertrag geschlossen. Außer die Schattenwesen, das sind dunkle Gestalten, die sich allen Gesetzen widersetzten und töten wo sie nur können. Und es ist eine große Aufgabe der Hexen diese zu vernichten.“ Ich hatte also eine Aufgabe. Zusammen mit Alysa. Und den anderen Hexen.„Okay, aber ich habe noch Zeit bis ich 18 werde?“ Er nickte, okay.

 

Es vergingen Tage, die wir bei Alysa verbrachten. Keine Ahnung was die aus der Klasse und so dachten, war mir aber auch egal. Naja, wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich vielleicht auch darüber nachgedacht, aber ich war zu beschäftigt – mit Lernen! Ja lernen, dabei hatte ich doch eigentlich Ferien. Ich musste zwar nicht irgendwelche Grammatik lernen, dafür Formeln, Vokabeln und ich musste sogar kämpfen, was man mit Sport vergleichen konnte. Ich verstand das einfach nicht. Zuerst sagten sie, ich wäre so stark. Und jetzt? Jetzt sollte ich kämpfen lernen. Gegen Schattenwesen. Wie ich mittlerweile wusste, waren das so etwas wie Vampire und Dämonen gleichzeitig. Sahen also wie Menschen aus, tranken Menschenblut und ernährten ihre Seele mit den Schmerzensschreien der Menschen, wenn sie, sie zerrissen. Gott, wie dumm. Aber Vampire tranken nur Blut, aus Blutbanken. Da kaltes Blut eigentlich auch besser schmeckte, so wie Bier oder so. Und Dämonen, konnten sich genauso gut an Tonaufnahmen ernähren. Simpel aber wirkungsvoll. Schattenwesen könnten das natürlich auch aber sie wollten böse sein. Deswegen hat es sich der 'Lichtclan' – ein Paar andere Wesen und die 7 Hexen – zur Aufgabe gemacht diese zu bekämpfen. Insgesamt waren etwa 10 000 verschiedene Wesen in unserem Clan. Überall auf den Welten verteilt und immer angriffsbereit.

Smilla hat sich selbst getötet, da sie fand, dass sie schon zu lange gelebt hatte. An ihrem 333 333. Geburtstag. Schon irgendwie cool. Aber ein Teil von mir hasste sie auch dafür... konnte sie nicht noch ein paar Jahre leben? Naja, jetzt ist es eben so gekommen und ich kann daran nichts ändern.

 

Und morgen war mein Geburtstag, mein 18. Geburtstag. Mist! Ich wollte das alles immer noch nicht. Alysa hatte mir erklärt, ich bräuchte alles nur einmal lesen bzw. üben, da – wenn ich eine Hexe werde – wieder alles was ich vergessen hatte in mein Gehirn zurückkehrt.

 

Clay?“ Meine Stimme zitterte. „Ja, Süße?“, fragte mein etwas besorgter Freund, der neben mir auf dem Sofa saß und durch die Kanäle zappte. Seine Augen spiegelten leichte Müdigkeit. „Ehm... Wie wird das eigentlich? Also... Ich meine wenn ich zu einer... Hexe... werde?“, stotterte ich nun.

 

Weißt du, eigen-“ Alysa stürmte aufgeregt ins Zimmer und schrie und förmlich entgegen: „Nesneat! Er hat uns die ganze Zeit beobachtet und ausspioniert. Jetzt hat er das ganze an die Öffentlichkeit preisgegeben.“ Sie wurde wieder leiser. „Es tut mir Leid. Aber wie es aussieht müssen wir ein großes Fest arrangieren, auf dem du dich dann verwandeln wirst. So wollen es die Wesen.“ Ich blickte fragend zu Clay, der mit geweiteten Augen zu Alysa sah. „Sie werden alle da sein. Alle.“ Das 'alle' verunsicherte mich. Wie viele waren das den? „Ähm... Alle? Was heißt das?“ Clay schien zu bemerken, dass ich auch noch da war und schaute mich jetzt entschuldigend an. „Das heißt alle aus dem Lichtclan und das sind schon eine Menge, dazu noch der Rest... Insgesamt etwa 100 Tausend verschiedene Wesen. Sie werden dich alle sehen wollen.“

 

Am nächsten Tag wurde ich um 6 geweckt, geschminkt und sollte dann zu meinem Kleid geführt werden. Da ich erst um 16.30 Uhr geboren wurde. WOW! Das Kleid war ja total schön.

 

Impressum

Texte: Meins ♥
Bildmaterialien: Cover von 'Annibunny'
Tag der Veröffentlichung: 15.04.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /