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Die Tür öffnet sich
Licht fällt auf einen Gegenstand.
Nur ein schmaler Streifen.
Doch er wird gespiegelt und beleuchtet den ganzen Raum.
Die Tür fällt zu.

Die Kerzen gehen an
Und es ist still.
Das Licht der flackernden Flammen fällt auf Bücher.
Sie sind alt und staubig.
Soviel Wissen.

Ein Glitzern
Der Gegenstand ist golden.
Ein mechanisches Ticken kommt aus seinem Inneren.
Dann ein kleines Geräusch.
Wie von einer Uhr.

Der Deckel geht auf
Er quietscht ein wenig.
Denn er ist ja alt.
Alles hält gespannt den Atem an.
Ein Seufzen.

Etwas tickt
Und etwas flieht aus dem Kästchen.
Es entkommt.
Und er steht daneben.
Er lächelt.

Etwas bleibt stehen
Es hat keine Kraft mehr.
Ein letztes Ticken.
Wie der letzte Atemzug
Und etwas fällt leise klingelnd um.

Sein Mantel weht.
Doch es ist kein Wind.
Er dreht sich um.
Er beugt sich herunter
Und streckt die Hand aus.

Das Etwas schreit
Doch es kommt kein Laut dabei heraus.
Es hat Angst.
Verständlich.
Doch es kann nichts machen.

Seine Finger finden Metall
Seine Hand schließt sich um das Etwas.
Ganz vorsichtig.
Er steht auf.
Und lächelt.

Das Etwas zittert
Es hat Angst.
Schreien hilft nichts.
Es lernt.
Wie schön.

Er setzt es auf den Tisch
Neben die Schatulle.
Auf das kleine rote Kissen.
Es ist aus Samt.
Und es war einst weiß.

Er dreht das Etwas um
Er sucht.
Er findet.
Er steckt etwas hinein.
Er dreht.

Es tickt
Es ist wie ein neues Leben.
Denn es lebt.
Und es bewegt sich.
Es steht auf.

Es geht.
Kleine Schritte.
Bis zur Wand
Es hebt die Arme.
Erzwungene Bewegungen.

Etwas tickt
Es ist die Wand.
Sie bewegt sich.
Zahnräder greifen ineinander.
Doch leise.

Die Wand verschwindet
Sie löst sich auf.
In kleine Funken.
Sie fliegen davon.
Durch alle Welten.

Licht schimmert
Doch es ist schwarz.
Die Dunkelheit...
Sie leuchtet!
Wie wundervoll.

Es ist eine Tür
Doch wohin?
Sie ist schwarz.
Wie das Licht.
Das dunkle Licht.

Er streckt die Hand aus
Seine Finger berühren die Klinke.
Das Etwas schreit.
Es darf nicht sein!
Nicht so.

Er zuckt zurück
Fast hätten sie die Oberhand gewonnen.
Aber nur fast.
Er lässt die Hand sinken.
Und den Kopf.

Er sieht das Etwas an
Die Blicke treffen sich.
Er nickt.
Er hat verstanden.
Es darf nicht sein.

Er dreht sich um
Sein Mantel flattert.
Seine Stiefel pochen auf dem Boden.
Er verlässt den Raum.
Und der Lichtschein verschwindet erneut.

Das Etwas blickt zur Tür
Es weiß, jemand kommt wieder.
Natürlich.
Wie jeder.
Bis es nicht mehr geht.

Das Etwas geht zum Tisch
Auf das Kissen
In die Schatulle.
Mit einem letzten Klicken schließt sich der Deckel
Bereit.

Das nächste Mal kommt bestimmt
Das Etwas nimmt es sich vor.
Es will fliehen.
Durch diese Tür...
Und ein leises Ticken verkündet den erneuten Tod.

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Tag der Veröffentlichung: 01.03.2011

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