1.
Wm Frauenäckerer öffnete seine Haustüre und wurde gleich gebührend empfangen.
»Endlich kommst du nachhause! Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet! Ich musste es mir mindestens fünfmal selber machen!«, wetterte eine weibliche Stimme unüber- hörbar.
»Entschuldigung, aber ich war als Personenschützer unterwegs! Da kann es schon einmal länger dauern! Schliesslich bin ich Polizist!«
»Nicht nur du allein, auch ich habe einen Job zu erfüllen! Ich sollte gleich zur Arbeit fahren! Es reicht höchstens noch für einen Quickie! Du brauchst gar nicht ins Bad zu gehen, um dich frisch zu machen, nimm mich gleich hier im Hausflur! - So, ich lehne mich jetzt an die Wand; rasch das Röckchen hoch, den String zur Seite geschoben und gleich bist Du drin! - Hach! Zwei kleine Stösschen nur, hach! Schon fühle ich mich ganz schwach! Hach!«, hachte - Autsch! - hauchte sie ihm ins Ohr.
Wie Frauenäckerer dies hachte - Autsch! - hasste! Wenn sich wenigstens Quickie an Quickie reihen würde, aber Nein! Sie hatte nur noch ihre Arbeit im Kopf! - Falls sie sich überhaupt nochmals melden sollte zwecks flotten Dreiers (zwingend mit einer Neuen!, der Verfasser), würde er ihr diese Flausen schon noch auspeitschen - Autsch! - austreiben!
»Ich gehe jetzt, Frauenäckerer. War nett, mit dir gebumst zu haben!« und schon war sie weg.
»Danke gleichfalls!«, rief er ihr nach. »Ich hoffe, wir sehen uns nie wieder!«
Doch sie blickte sich nicht um und war bald aus seinen Augen verschwunden.
2.
»Herr Notarzt!«
»Grosstante Albertina! Welche Freude, Sie quicklebendig zu sehen! Ihnen war das Glück gut gesonnen!«
»Ja! Wir beide, mein 'Luis Trenker' und ich, sind wie im Siebten Himmel! Wir fühlen uns richtig gut. Späte, aber innige Liebe! Wir haben uns bereits überlegt, zur Probe im Theater aufzutreten und gehaltvolle Liebesakte vor den Zuschauern zu vollziehen! Unsinn, was erzähle ich: Bühnen-Tournee in unserer Introitus-Kette! Reifer Sex vor reifem Publikum!«
»Klingt fantastisch! Ich nehme an, Sie tragen dann Künstlernamen! Apropos, Ihr 'Luis Trenker' heisst im realen Leben doch nicht so?«, fragte sie der Doktor spitzbübisch.
»Na ja, Sie wissen, Herr Doktor, Namen sind Schall und Rauch. Ihre Lex Fluor war auch gut getroffen, Sie Spitzbube! Sie wollten wohl meinen geliebten Johannes reinlegen, damit er Ihnen keine Konkurrenz macht in diesem Bücherwettbewerb!«
»Durchschaut! Durchschaut! Aber das hatte mich ja schon Ihr Enkel, Grosstante Albertina!«
»Mein Enkel?! Wenn schon, dann mein Grossneffe, bitte!« Sie dachte einen kurzen Moment nach. »Doch, Sie haben Recht. Er ist mein Enkel! Nur wenige wissen es, Johannes sicher nicht. Er ist so ein netter Junge, er ahnt es nicht einmal! Seine Mutter - sie ist leider sehr jung gestorben - war meine Tochter, aber dies durften wir zu damaligen Zeiten nicht öffentlich machen. Uneheliche Kinder, die Frucht einer kurzen Begegnung unter dem Gipfelkreuz, waren anno dazumal Todsünde! So wuchs Johannes bei seiner Tante auf, meiner Schwester, die bereits verheiratet war und eigene Kinder hatte. Was denken Sie, Herr Doktor, soll ich es ihm sagen?«
»Sicher schon, Grossmutter Albertina, in seinem Alter wird dies Wachtmeister Frauenäckerer wohl verkraften!«
»Sie sind ein Sarkast, Herr Notarzt!«
»In meinem Beruf brauche ich ein solches Ventil! - Das Schöne daran finde ich, selbst aus der Sicht eines Spötters, dass Ihr Enkel zugleich zu einem Grossvater kommt! - Nun zu Ihnen, Frau Albertina. Erzählen Sie mir bitte, wie Sie dem Wachkoma entkommen sind.«
»Herr Doktor! Das wissen Sie doch! Haben Sie den Spital-Austrittsbericht nicht gelesen?«
»Den erhalte ich nie, ausser ich wäre zufälligerweise der Hausarzt eines Patienten. Ich sage nur ein Wort: Daten- schutz! Muss auch gegenüber den zuweisenden Ärzten eingehalten werden.«
»Einspruch erheben!«
»Einspruch?! Zu geringer Streitwert, das lohnt nicht!«
»Streiten lohnt sich immer, Herr Doktor! Ich habe da meine Erfahrungen! Nehmen Sie sich einen guten Anwalt! Ich könnte Ihnen dabei helfen! Ich kenne einige sehr gute Juristen, alles Kunden meiner Etablissements!«
»'Grandma Mazur'! Keine weiteren Worte!«
»Ha! Kalt erwischt, Herr Notarzt! Sie lesen die Abenteuer von 'Stephanie Plum', der Kautionsdetektivin! Ich übrigens auch! - Ich lag nie im Wachkoma! Mein Enkel Johannes hatte die Lage falsch eingeschätzt. Es handelte sich um eine Absenzen-Epilepsie, es ging mir rasch wieder besser.«
»Eine Art epileptischer Dämmerzustand sozusagen. Ist nicht nur für Laien schwierig zu diagnostizieren. Dafür mit klaren Konsequenzen: Fahrverbot für mindestens ein Jahr!«
»Kein Problem für mich, ich habe einen Fahrer!«
»Doch hoffentlich nicht 'Minctum intermittens', genannt 'Pi.Pi. King'! Er fährt zwar sicher und gut, aber Sie würden nicht weit mit ihm kommen! Höchstens von Gartenhag zu Gartenhag!«
»Herr Doktor! Wo denken Sie hin! Mein Chauffeur ist natürlich mein 'Luis Trenker'. Er war übrigens früher Rennfahrer, und, sehr erfolgreich! Bei ihm fühle ich mich absolut sicher! Und, 'Pi.Pi. King' gilt inzwischen als geheilt. Dank Ihnen! Vielleicht verzichtet er dafür auf eine Anzeige gegen Sie wegen Hausfriedensbruchs. Sie Filou haben sich bei Johannes eingeschlichen, als er irrtüm- licherweise bei der netten Domina von nebenan gelandet war! - Jetzt erzählen Sie mir dafür, wie es Ihnen geht.«
»Gut, ich fühl mich gut, richtig gut.«
»Knappe Worte! – Und, wie geht es der Familie, deren Bébé kürzlich gestorben ist?«
»Lieber nicht fragen!«, zauderte der Notarzt.
»Höre ich aus Ihrer Stimme Betroffenheit heraus? Habe ich heilende Wunden aufgerissen? Oder nur Ihren Verdrän- gungsprozess unterbrochen, Herr Doktor? - Ich sehe, Sie besitzen ein Herz, und Gefühle! Typisch, für einen Sarkasten! - Geben Sie sich einen Ruck, erzählen Sie.«
Ihre Worte wurden von einem schrillen Piepston unter- brochen. »Dringender Einsatz! Ein Treppensturz!«, beeilte er sich zu erklären, nach einem Blick auf seinen Pager.
»Keine Feigheit vor dem Feind! Ich werde darauf zurück- kommen!«, konterte Grossmutter Albertina.
Kurz darauf war er ihrem Blickfeld entschwunden.
3.
Wm Frauenäckerer und die bildhübsche Militärpolizistin im Praktikum, diesmal in Uniform, sassen in ihrem Streifen- wagen und beobachteten die Szene.
»Frauenäckerer, erzähl, wie lautet unser Auftrag?«
»Observierung und Personenschutz von '10CentproSeite', dem Gangsta-Räppler!«
»Das hatten wir doch schon?!«
»Er erhielt, anonym natürlich, Schwere-Krankheits- Androhungen!«
»Schwere-Krankheits-Androhungen?! Voll krass – Autsch! - So etwas habe ich noch nie gehört!«, analysierte die Polizistin. »Dir wurde bestimmt mitgeteilt, um welche Krankheiten es sich dabei handelt, Frauenäckerer. Machst Du mich bitte schlau?«
»Dich briefen? Gerne. Die Hinweise finden sich zum Teil in seinen Liedtexten: Pseudomembranöse Epiglottitis, die Pest an den Hals, Schweinegrippe - Autsch! Pandemische Influenza auf dem Boden einer galoppierenden Schwind- sucht, Stammfettleibigkeit, Lepra an Armen und Beinen, Abfallende - Autsch! - Abschmelzende Polarkappe, Fusspilz!«, listete der Wachtmeister auf.
»Ausser Stammfettleibigkeit und Abfallende - Autsch! - Abschmelzende Polarkappe, alles Infektionskrankheiten! Wir müssen wohl mit einem Biowaffen-Terroranschlag rechnen!«
»Ausgenommen, es handelt sich um eine PR-Aktion seines Managers!«
»Das kann ich nicht glauben! Soviel Fantasie entwickelt ein Manager niemals! - Da! '10CentproSeite' ist aufgewacht! - Achtung! Die Zielperson steht auf dem Balkon des Hotelzimmers!«, sprach sie in das Funkgerät, um die an verschiedenen Orten strategisch postierten Polizei- grenadiere zur erhöhten Aufmerksamkeit aufzufordern.
»Achtung! Ein nicht identifiziertes weibliches Subjekt, völlig nackt, nähert sich der Zielperson von hinten! Erhöhte Wachsamkeit geboten!«, funkte der Wachtmeister dazwischen, währenddem er Beweisfotos in grosser Zahl anfertigte.
»Subjekt unverdächtig! Identifikation gelungen! Es handelt sich um einen weiblichen Fan der Zielperson. Sie spielte dem Notarzt während des Konzertes (bravo, Genitiv eingehalten!, der Verfasser) einen Ohnmachtanfall vor, damit dieser sich geehrt fühlen konnte!«, verhinderte die Militärpolizistin einen vorschnellen Zugriff!
»Sie nannte ihn Grufti (oder heisst es Grufty?, der Verfas- ser)! Dieser Notarzt glaubt wohl noch ans Christkind! Wegen so Einem fallen doch keine jungen Frauen in Ohn- macht! - Ha! Memme! Der kriegt sicher Keinen mehr hoch!«
»Frauenäckerer, wir sind im Dienst! Hör sofort auf damit! - Achtung! Die Zielperson verlässt das Haus, alleine! Erhöhte Wachsamkeit geboten! - Achtung! Ein bekleidetes, nicht identifiziertes weibliches Subjekt nähert sich der Zielperson mit schnellen Schritten! - (sie überlegt kurz) - Und Zugriff!«, befahl sie per Funk.
Frauenäckerer fotografierte wie ein Wilder. Schnell war eine junge Frau umringt von vermummten und schwarz gekleideten Polizeigrenadieren! Befehle ertönten in raschen Abfolgen: »Hände in die Höhe! Über den Kopf! Und die Reagenzgläser nicht loslassen! Langsam in die Knie gehen! Blick nach vorne! Und jetzt die Reagenzgläser langsam, ganz langsam, auf den Boden legen! Jetzt zwei Schritte zurück, die Hände über dem Kopf! Auf den Bauch legen! Die Hände auf den Rücken!«, schon klickten die Handschellen, und das Subjekt war ruhig gestellt, die Szene gesichert! Die Zielperson war gerettet!
»Gut gemacht! Woran hast du bloss erkannt, dass dies eine Biowaffen-Terroristin ist?«, fragte Wm Frauenäckerer voller Lob und Bewunderung.
»Ich konnte sie rasch identifizieren! Diese Person ist seit längerer Zeit geheimdienstlich erfasst. Ihr wahrer Name ist nicht bekannt, ihr Spitzname in Geheimdienstkreisen lautet 'Zwei-kleine-Stösschen-nur-hach!', eine Kampf-Lesbe! Sie lässt sich so kurz wie möglich mit Männern ein und nur dann, wenn es sich nicht vermeiden lässt, ganz im Sinne ihres Auftrags! Sie steht also auf Schnellspritzer. Diesen Fall werden wohl höhere Tiere als wir es darstellen hinterfragen und lösen müssen!«
Jetzt ging auch Johannes Frauenäckerer ein Licht auf! Genau diese Frau empfing ihn heute Morgen bei ihm zuhause zu einem Quickie! Gott sei Dank, dass nicht er das Verhör zu führen hatte, immer durch dieses ungestüme aber durchdringende Zusammentreffen im Hinterkopf abgelenkt!
»Woran denkst du, Frauenäckerer?«
»Ach, nichts Bestimmtes. - Steigen wir mal aus, und machen uns ein Bild von der Situation. Bald wird uns der Fall sowieso weggenommen werden!« Gesagt, getan! Beide näherten sich der Personengruppe.
»Hilfe, Polizei! - Gut, dass du da bist! Hilf mir, Frauen- äckerer, hilf mir! Bitte! Was wollen diese Vermummten alle von mir?!«, schrie die Verhaftete aus Leibeskräften.
»Nur die Ruhe, bitte! Sie sind verhaftet, wegen Verdachts auf Drohung gegen die Körperliche Integrität sowie eines versuchten Biowaffen-Terroranschlags! - Führt Sie ab!«, beeilte sich Wm Frauenäckerer zu befehlen, unter Vermeidung eines direkten Augenkontaktes mit ihr.
»Frauenäckerer, was soll das?! Noch heute Morgen hast du mich innigst und intim kontaktiert, und jetzt das! Du lässt mich wohl nur deshalb verhaften! Macho! Sexist! Du bist auch noch stolz auf deine zwei Stösschen!«, keifte sie in aller Lautstärke.
Die vermummten Polizeigrenadiere konnten ihre leisen Lacher nicht unterdrücken, eigentlich hielten sie sich dabei die Bäuche!
»Frauenäckerer, es handelt sich also doch nicht nur um ein Gerücht! Du möchtest bis zu deiner Pensionierung mit mindestens 10'000 Frauen geschlafen haben, wie Georges Simenon! – Und, Polizistinnen im Dienst sind für dich tabu! - Das hätte ich nie von dir gedacht! Schande über dich!«, empörte sich die bildhübsche Militärpolizistin vor allen ihren Kollegen!
»Genau! Keine Polizistinnen im Bett! Sie könnten in der Polizeistation ja noch aus der Schule plaudern! - Denk daran, Frauenäckerer, ich habe noch eine zweite Chance! Ein flotter Dreier, mit einer Neuen!«, analysierte die Biowaffen-Terroristin!
»Bis Sie wieder aus dem Gefängnis herauskommen werden, bin ich längstens pensioniert!«, so der Wachtmeister.
»Du wirst wohl noch solange warten können, bis ich meine Strafe abgesessen habe, das bist du mir schuldig!«
»Abführen! Sofort! Das ist ein Befehl! - Und hört ruckzuck mit Lachen auf! Sonst melde ich dieses Fehlverhalten eurem Vorgesetzten! - Und, diese Proben bringt ihr sofort ins Labor! Halt! Zunächst nehmen wir einen Augenschein!« Wm Frauenäckerer war wieder ganz der Polizist! Er nahm die beschrifteten Proben an sich und betrachtete sie ausführlich. »Kannst du etwas damit anfangen? Dieses Reagenzglas trägt die Aufschrift: 'Koch D4' oder dieses 'porc. flu. D9'«, sinnierte der Wachtmeister.
Sie dachte nach. »Scheint ein Geheimcode zu sein. Erinnert mich an homöopathische Mittel. D1 bis D9, das sind doch die Schüttelmixturen mit verschiedenen Stärken...«
»Potenzierungen nennen dies die Homöopathen«, hörten sie unvermittelt eine Stimme hinter sich.
Die Beiden drehten sich sofort um, in höchster Alarm- bereitschaft! Ein weiterer Biowaffen-Terrorist?! Nein! Sie entdeckten nur den namenlosen Notarzt, der stramm und fesch in seinem leuchtend-orange-blauen Overall dastand! - Der bildhübschen Militärpolizistin bot sich ein unbe- schreiblicher Anblick, der ihr wacklige Knie und lüsterne Gedanken bescherte! Um den Neuankömmling gebührend zu begrüssen, ging sie ganz in die Knie und robbte im Kauergang so rasch als möglich näher, die ganze Zeit mit ihren Augen den Anblick fixierend. Fast auf Tuchfühlung, ergriff sie mit der rechten Hand den unteren Schiebegriff des Reissverschlusses (im Mittelgeschoss!, der Verfasser) und zog den Schieber ruckzuck nach ob… - »…Aaahhh!« - schrie der Notarzt auf, weil ihm Wm Frauenäckerer einen derben Schlag auf den Rücken versetzt hatte!
»Träumen Sie ruhig weiter ihre erotischen Fantasien, Herr Doktor! Aber ohne diese Territoriale Militärpolizistin, aktuell Praktikantin der Regionalpolizei, Region Aufdem- Lande, abkommandiert in m e i n e Polizeistation, deren Postenchef i c h bin! Polizistinnen im Dienst sind tabu, das gilt auch für Sie!«
Die Angehörige der Militärpolizei war während der ganzen Zeit unbewegt und höchst konzentriert in Achtungsstellung dagestanden! Jetzt lockerte sich ihre Haltung leicht.
»So, Herr Notarzt! Ich dachte, Sie seien bei einem Treppen- sturz beschäftigt?«, tat Frauenäckerer einstweilen ganz interessiert.
Der Doktor atmete noch ein paar Mal tief durch, dann hatte er sich wieder gefangen. »War nicht der Rede wert! Etwa wie ihr Schlag vorhin! Leichte Gehirnerschütterung, ein 'Kommödli', wie wir zu sagen pflegen. Der Patient konnte rasch geborgen, primärversorgt und ins Zielspital trans- portiert werden.«
»Na dann, erklären wir uns für bereit, Ihren Ausführungen zu folgen!«
»'Koch D4' steht anscheinend für 'Tuberkulose', und 'porc. flu. D9' ist das Codewort für 'Pandemische Influenza'. Die Verhaftete trug noch höhere Potenzierungen weiterer homöopathischer Arzneimittel gegen alltägliche Erkran- kungen auf sich, wie ich den Beschriftungen entnehmen kann. Räppler '10CentproSeite' sollte wohl eine polyvalente Erstverschlimmerung erleiden, mit tödlichem Ausgang! – Da! 'Lib. impot. D30'. Hochpotentes gegen Impotenz! Als homöopathische Verschlimmerung kein Priapismus, dafür anhaltend 'Schlaffes Bruder'! Folglich, n i c h t Gleiches mit Gleichem behandelt! (Oder heisst es Ungleiches mit Ungleichem?, der Verfasser) Ja, die Homöopathie verinnerlicht wahrlich Widersprüchliches! – Und hier! Schauen Sie selbst! 'Abschm. Pol. Kap. Q50’000'! Mein Gott! Höchstpotent! Ein Tsunami im Reagenzglas! Die Apokalypse schlechthin! Vorbehältlich die Kleinste Super-GAU...«
»Die Kleinste Super-GAU?!«, gaben beide im Chor ihrem Unverständnis Ausdruck.
»Die Kleinste Super-Grösste-Anzunehmende-Unwirk- samkeit!«, gab der Notarzt seinem Verständnis Ausdruck. - »Unfassbar für uns alle, was hätte passieren können, wenn Sie dies nicht verhindert hätten!«, analysierte er völlig entsetzt!
»Danke, Herr Doktor! Das genügt! Ich muss Sie nun bitten, diesen Tatort von staatstragender Bedeutung zu verlassen. Schliesslich sind Sie Zivilist!«, komplimentierte ihn Wm Frauenäckerer bescheiden vom Platz.
Der Notarzt drehte sich um und machte sich von dannen. »Täusche ich mich oder hat mir eben die bildhübsche Militärpolizistin zum Abschied noch zugezwinkert?«, fragte er sich leise vor sich hin.
4.
'10CentproSeite' bedankte sich überschwänglich beim Wachtmeister und seiner Praktikantin. »Na du Hübsche, du fehlst mir gerade noch in meiner Sammlung!«
»Passen Sie bloss auf, Herr '10CentproSeite', sonst liegen Sie, bevor Sie sich versehen können, vor mir auf dem Bauch, mitten in Ihrem Zimmer, unter Fixierung dank Hebelmethode!«, warnte ihn Frauenäckerer.
»Oh, ich stehe auf Fesselspiele! - Süsse, ich widme dir meinen nächsten Rap! - Wie heisst du denn, meine Kleine?«
Die Militärpolizistin zuckte mit keiner Wimper, schliesslich hatte sie die Rekrutenschule als einzige Frau unter lauter Männern absolviert!
»Herr '10CentproSeite', nehmen Sie sich besser Eine Ihrer Grösse!«, riet ihm Johannes Frauenäckerer väterlich. »Zum Beispiel die, die beim Anblick eines Notarztes gleich die Ohnmächtige spielt. - Wir zwei gehen jetzt! Adieu.«
5.
»Eine Frage, bitte. Während deiner Aus- und Weiterbildung zur Territorialen Militärpolizistin sowie im Praktikum bei uns musstest du dir von deinen männlichen Berufs- genossen wohl einiges anhören! Daher sollte dir sexis- tisches Verhalten von Arbeitskollegen vertraut sein. Warum hast du dich dann so aufgeregt wegen meines Verlangens, möglichst viele Frauen ins Bett zu kriegen?«
»Das stört mich überhaupt nicht, Frauenäckerer! Aber ich finde es diskriminierend, dass du Polizistinnen dabei aussen vor lässt! Wer weiss, ob das nicht deren Karriere schadet!«, stellte sie klar.
6.
»Von diesem Gesichtspunkt aus habe ich es noch gar nie betrachtet. Danke, für deinen Hinweis.« Diese Worte hatte er noch an sie gerichtet, dann endete die Diskussion um Sex mit Polizistinnen im Dienst.
Nach einem erfolgreichen Tag kam Wm Frauenäckerer voller Vorfreude auf eine romantische und sinnliche Nacht mit einem unbekannten Betthäschen nachhause. Am Telefon hatte sie sich 'Die Tabulose' genannt. Wer wohl dahinter steckte? »Frauenäckerer, das wird eine Nacht, wie du sie noch nie erleben und geniessen durftest!«, erinnerte er sich ihrer verheissungsvoll.
Es empfing ihn die bildhübsche Territoriale Militär- polizistin, die gerade ihr Praktikum in einer Polizeistation der Regionalpolizei, Region AufdemLande, beendet hatte. Sie trug ein ähnliches Kleid wie kürzlich als verdeckte Personenschützerin beim Konzert von ‘10CentproSeite’, ihre perfekte Figur ungemein betonend. »Frauenäckerer! Welche Freude, dich wiederzusehen!«
»'Die Tabulose'! Daher der Name. Polizistinnen im Dienst sind immer noch tabu! Aber du bist ja nicht mehr zu meinen Diensten. - Woher übrigens hast du meinen Hausschlüssel?« Skepsis entspross seiner Sprachmelodie. Sie musste sich schon länger in seinem Reich aufgehalten haben, schliesslich sah es überall schön aufgeräumt aus.
»Vom Notarzt. Er übergab ihn mir heimlich an jenem Morgen, nachdem er uns die Homöopathie der Biowaffen näher gebracht hatte. Hat für sich wohl irgendwann ein paar deiner Hausschlüssel nachmachen lassen. Nun komm schon rein, bevor du dir noch Einen abfrierst, Johannes!«
»So so, vom namenlosen Notarzt also! Fehlt nur noch, dass er während meiner Anwesenheit Kameras installiert hat, dieser Spanner! Nur zuschauen und Wichs*n! Kriegt sonst wohl Keinen mehr hoch!«
»Dein * steht an falscher Stelle, wie auch schon! - Beruhige dich, Frauenäckerer! Ich habe vorhin dein ganzes Haus durchforscht und abgesucht; keine Kameras, keine Wanzen, nur ein Liebesnest u n d Erotische Accessoires. Aahh! Wir können uns die ganze Nacht völlig ungestört fühlen! Überwacht wurdest du nur während deines Techtel- mechtels mit 'Zwei-kleine-Stösschen-nur-hach!'. Sicher lacht inzwischen der ganze Geheimdienst über deine Kurz-Sexualpraktiken, Frauenäckerer! Sei bloss froh, dass du so einen netten Freund hast wie dieser namenlose Doktor, der mir frühzeitigen Eintritt verschafft hat, zur Sicherstellung deiner intakten Privatsphäre!«
»Das ist nicht mein Freund! Er ist nicht einmal ein Kamerad der Rettungssanitäter! Er verabreicht seinen Patienten immer Medikamente ohne Rücksprache mit anderen Rettungsdienstmitarbeitern!«
»Ich jedenfalls finde ihn nett!«
»So, findest du?! Du brachtest ihn augenscheinlich stark ins Wanken ob deinem unbeschreiblichen Anblick!«
»Was soll daran unbeschreiblich gewesen sein? Frauen- äckerer, du gibst doch so ausführliche und fantasievolle Rapporte mit Ausdrücken wie der 'Vormals-Andere', der 'Alt-Neue' oder der 'Neu-Eine' usw. ab. Los, erzähl, mach mich schlau! Du weisst, ich habe ein Anrecht darauf, schliesslich geht es um mich!«, forderte sie, ganz die emanzipierte Frau!
»Vergiss bitte nicht, ich besitze kein brauchbares Bildliches Vorstellungsvermögen! Und auch meine Erzählkunst lässt noch Wünsche offen.«
»Drückeberger! Spielen wir das Ganze einfach nochmals durch! - Ich ergreife jetzt deine Bettdecke und forme sie zu einem nordischen 'Emergency-Nurse', diesem Ødin Østrich, der dem Notarzt das NACA-6-Zeichen nicht richtig rüberbringen konnte! Deswegen packte Ødin mich in einem Überraschungsmoment, zog mich mit aller Kraft zu sich und drückte mich letztendlich rücklings zu Boden! Aber nur fünf Herzdruckmassagen lang! – So! Ødin Østrich nimmt männliche Formen an! – Du, Frauenäckerer, spielst den Notarzt ab dem Zeitpunkt, nachdem er das Szenario realisiert hatte. - Es geht los!«
»Die Nordlichter reanimieren augenscheinlich nach einem veralteten Algorithmus«, dachte sich der Herr Doktor - Autsch! – er, Frauenäckerer. Doch dann gingen ihm die Augen auf! Ødin’s rechtes Bein - geformt aus Frauen- äckerers Bettdecke! - war angewinkelt, in Anwendung der Fixierungsmethode durch Beinhebel. Der 'Emergency- Nurse' - Nein! Die Bettdecke! - hatte sich die Falsche ausgesucht, um dem Notarzt - Autsch! – ihm, Frauen- äckerer, mitzuteilen, dass irgendwo in der Halle - Nein! In seinem Haus! - eine Reanimation stattfindet. Sie war die bildhübsche Militärpolizistin, die ein Praktikum in der Polizeistation der Regionalpolizei, Region AufdemLande, absolvierte. Sie hatte die Hebelmethode vorschriftsgemäss zur Anwendung gebracht und kauerte zu Füssen des Fixierten – Nein! der Bettdecke!
Frauenäckerer war völlig verwirrt und verzichtete allein deswegen darauf, die Vorschriften bei der Anwendung der Fixierungsmethode 'In Bauchlage durch Beinhebel' vor seinem geistigen Auge zu reflektieren. Desweitern fehlte ihm bekanntlich das Bildliche Vorstellungsvermögen! Nur soviel:
Das nach ›vor gestellte zweite Bein der Beamtin‹ war gleichzeitig etwas vom Oberkörper abgespreizt. Während der Aktion hatte sich ihr superkurzes Röckchen nach oben geschlagen und ihr String war verrutscht. Dem Notarzt - Autsch! – ihm, Frauenäckerer, bot sich ein unbeschreib- licher Anblick, der ihm wacklige Knie und lüsterne Gedanken bescherte! Um dem Erbarmungswürdigen – Nein! Der Bettdecke! - dennoch zu helfen, ging der Herr Doktor - Autsch! – er, Frauenäckerer, ganz in die Knie und bewegte sich so zügig wie möglich Richtung die Beiden, die ganze Zeit mit seinen Augen den Anblick fixierend. Fast auf Tuchfühlung raunte er ihr, wegen des Umgebungs- lärms, zu: »dø kønnst øhn løsløssen, ør gøhørt zø øns!«
»Wenn dem so ist...«, lachte sie keck und lockerte ihren Griff. Nur noch einen Hauch von Moment noch wähnte sich der Notarzt - Autsch! – er, Frauenäckerer, als Scheiden- flüsterer, dann sprang sie auf, zupfte ihr Röckchen und den Tanga zurecht und rief ganz enttäuscht: »Frauenäckerer! Du hast weder rapportiert noch ausführlich beschrieben! Ihr Männer seid doch alle gleich! Ihr wollt immer nur das Eine! Und ich habe mich schon auf ein romantisches Kerzenlicht-Dinner mit dir gefreut, bevor wir zusammen ins Bett hüpfen werden!«
»Romantisches Kerzenlicht-Dinner? Was hübsche Frauen sich nicht alles so wünschen!«, witzelte er, begab sich zu einem Schrank und öffnete eine der Türen. »Da, schau! Zwei wunderschöne Kerzen, gut gelagert. Eine für dich, eine für mich. Die brennen sehr lange und ohne zu Tropfen.«
»Der Docht scheint mir bereits einmal gebrannt zu haben! Vermutlich ebenfalls während eines romantischen Abendessens zu zweit bei Kerzenlicht!«, reagierte sie enttäuscht.
»Ich hab dir doch gesagt, diese Kerzen brennen lange und tropffrei. Nun sei nicht gleich missmutig deswegen! - Schliess die Augen und lass dich überraschen, bitte!« Flugs führte er sie an der Hand in einen behaglichen Raum mit gedämpftem Licht und sanfter Musik. »Siehst du, alles vorbereitet, ganz nach Wunsch! Fehlen nur noch diese beiden Kerzen, und alles ist perfekt!«
Noch bevor sie ihre Augen öffnen konnte, liess Frauen- äckerer galant die Karte von Grossmutter - Autsch! - 'Grosstante Albertinas & Luigi Montes Romantisches- Kerzenlicht-Dinner-Service' in einer seiner Hosentaschen verschwinden.
»Na? Habe ich dir zu viel versprochen?«
»Frauenäckerer, Du kannst ja richtig zaubern!«, rief sie rundweg entzückt!
»Ja! Schnell noch die Kerzen platziert und die Dochte entflammt...«
»…Wart einen Moment, bitte! Ich rieche ein fremdes Parfüm in diesem Raum!«, sanft schob sie seine Hand zur Seite und hinderte ihn daran, ein Streichholz anzuzünden. »Diesen Duftstoff kenne ich! Das Parfüm deiner Grosstante Albertina! S i e also hat diese Romantik so perfekt in Szene gesetzt! Frauenäckerer, du bist ein Schelm! Ein kleiner Hochstapler gar! Du hättest niemals die Zeit gehabt, dies alles bereitzustellen, schliesslich war ich vor dir da, dank dem nachgemachten Schlüssel des namen- losen Notarztes! Da habe ich übrigens Grosstante Albertina bei ihren Vorbereitungsarbeiten angetroffen! Du konntest eben nicht alles Einkalkulieren!«
»Ertappt! Ertappt!« Frauenäckerers Gesicht begann rot zu Leuchten, heller als jeder Kerzenschein!
»Mir passt es jedenfalls!«, sagte sie keck und setzte sich auf ihren Stuhl, ganz die romantisch Dinierende!
(Und sie assen und romantisierten, und assen und romantisierten... Und wenn sie sich nicht verschluckt haben, so essen und romantisierten sie noch heute!, der Verfasser, Ha-Ha!)
7.
»Grossvater 'Luis', verraten Sie mir bitte, trugen Sie damals, unter dem Gipfelkreuz, eine Kleiderschere auf sich?«
»Der Gentlemen schweigt und geniesst, Herr Doktor!«
»Kluge Antwort, entspricht genau meinem Credo! - Nun, wie fühlen Sie sich?«
»Nicht unbedingt schlecht, noch ein bisschen müde, aber sicher bald wieder auf den Beinen! Auch das Kratzen im Hals dürfte wohl binnen kurzem wieder verschwinden.«
»Freut mich zu hören, dass sie sich so gut erholt haben. Sie hatten Glück, dank Frühdefibrillation! Schnell waren Ihre Vitalfunktionen wiederhergestellt! Der Rest war Routine!«
»Dann war ich gar nicht reflexlos, als die Rettungssanitäter mich intubiert haben? Dies entspricht aber nicht den Vorschriften!«
»Øhem, Øhem!«, beeilte sich der Notarzt zu erklären: »Die Rettungssanitäter berufen sich auf einen Notstand. Anscheinend habe ich das NACA-6-Zeichen, das Ødin Østrich mir zu übermitteln versuchte, nicht schnell genug richtig interpretiert! Da mussten sie eben handeln. Schliesslich war es nur zu Ihrem Besten!«
»Sie haben Recht, Herr Doktor! Ich möchte keinesfalls undankbar sein, es hat mich einfach interessiert!«
Seine Stimme klang ermattet, und der Notarzt beschloss, ihm die notwendige Ruhe zu gönnen.
»Adieu, Grossvater 'Luis Trenker'.«
»Auf Wiedersehen, Herr Notarzt.«
8.
Wm Frauenäckerer stand in tadelloser Uniform aufrecht am Fenster und schaute nach draussen. Dort hatte sich eine Menschenschlange aus Frauen und Mädchen gebildet, die alle lauthals skandierten: »Frauenäckerer! Frauen- äckerer! Frauenäckerer! ...«
Johannes Frauenäckerer sah sich am Ziel seiner Träume: »Meine Restlichen 10'000!« Doch Halt! Einige waren noch sehr jung, fast noch Kinder! »Keine Panik! Bis zu meiner Pensionierung seid Ihr längstens erwachsen!«, murmelte er, leise pfeifend, vor sich hin.
»Frauenäckerer! Perig schaust aus! A fescher Lausbua bischt in deiner Uniform!«
Wm Frauenäckerer drehte sich auf dem Absatz um und erstarrte! Da stand sie, in voller Blüte und lächelte ihn an. Ihre Augen blitzten und leuchteten so strahlend, dass es ihm ganz 'Gschmuch' ums Herz wurde. Seine Pupillen verengten sich, sein Atem ging schneller und sein Herz drohte ihm aus der Brust zu springen. Frauenäckerer konnte seine Erregung fast nicht unterdrücken! War sie das?! D i e Frau, die sich Grosstante Albertina immer für ihn gewünscht hatte?! Die er heiraten und mit ihr Kinder zeugen sollte? War das die Liebe auf den ersten Fick (F*ck!, der Verfasser) - Autsch! - Flic - Autsch! - Blick?!
Es gelang dem Wachtmeister dennoch rasch, sich wieder zu fangen und ganz normal zu wirken. »Mit wem habe ich das Vergnügen?«
»Griass di, Frauenäckerer! I bin die Notfall-Sani aus dem schönen Tirol!« Ein bisschen hörte sie sich schon akklima- tisiert an.
»Eine Notfall-Sani also«, wiederholte er und dachte sich: »so eine fehlt mir zwar in meiner Sammlung; aber gleich heiraten?«
»Gib Obocht, Frauenäckerer, dein Hosenschtall schteht offen und dein Pimperle schaut heraus! Servus, Frauen- äckerer! Wir gehen jetzt und nehmen den Patienten mit!«, drückte sich die Tirolerische Notfall-Sani einigermassen verständlich aus.
Johannes Frauenäckerer griff schleunigst an den Schieber seines Hosenladen-Reissverschlusses und zog ruckzuck… - »Aaahhh!«, schrie er aus Leibeskräften!
»Frauenäckerer?! Was ist los?! Befindet sich noch jemand im Zimmer?!«, rief die bildhübsche Militärpolizistin, ergriff sofort die Pistole unter seinem Kopfkissen und sprang aus dem Bett, mit den Augen den ganzen Raum absuchend, die Waffe auf ein mögliches Ziel gerichtet! »Schlafzimmer sicher! (oder heisst es Schlafzimmer frei! Schlafzimmer gesichert!?, der Verfasser)«, schrie sie, wie sie es immer wieder an unzähligen Übungen gelernt hatte!
Frauenäckerer drehte sich in seinem Bett um und blickte zu ihr rüber. Der unbeschreibliche Anblick, der sich ihm bot, bescherte ihm wacklige Knie und lüsterne Gedanken! Wie sie so sicher dastand, ihre Haare offen über die Schultern fallend, breitbeinig und mit der Pistole im Anschlag, erinnerte sie ihn an Officer 'Ziva David', Mossad-Agentin und Verbindungsoffizier beim NCIS, nur ungleich nackiger! - Er war froh, dass die Initiative 'Für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik' damals nicht angenommen wurde! Sie war in der Tat auch eine bildhübsche Territoriale Militärpolizistin!
»Ich habe nur schlecht geträumt! Komm wieder ins Bett, bitte! Wir machen lieber dort weiter, wo wir aufgehört haben!«, lockte er sie zu sich.
»Mann, Frauenäckerer! Du hast geschrien wie am Spiess! Ich hatte schon Angst, jemand will dir an den Kragen! – So! Noch schnell deine Pistole unter deinem Kopfkissen verstauen, schon bin ich wieder brav wie ein Lämmchen!«, sagte sie keck, ganz die sinnliche Verführerin!
9.
Eine nette ältere Dame betrat die Polizeistation, in der Frauenäckerer und seine Mitarbeiter an ihren Schreib- tischen beschäftigt waren. Die einzige Polizistin in der Mannschaft war auf Streife unterwegs.
»Meine Herren! Ich möchte Anzeige erstatten!« Trotz dieser klaren Worte blickte keiner der Anwesenden zu ihr her. »Meine Herren! Ich möchte Anzeige erstatten!«, wiederholte sie unüberhörbar. »Anzeige gegen den namenlosen Notarzt!«
Sofort war Frauenäckerers Interesse geweckt! Er stand postwendend auf und schritt in Richtung Tresen. »Gnädige Frau? Was kann ich für Sie tun?«
»Johannes! Genau so, wie Ihre Grosstante Albertina Sie mir immer beschrieben hat! Sie ist eine langjährige Freundin von mir! Wm Frauenäckerer, ich kenne Sie bis in alle Details! Vor allem gefallen mir Ihre Frauengeschich- ten! Ich war selbst so eine früher! Jede Nacht einen anderen knackigen Mann in meinem Bett!«
»Das ehrt mich, dass Sie Gefallen daran finden. Danke. - Aber Sie sind sicher wegen etwas anderem zu uns gekommen. Sie sprachen von einer Anzeige gegen den namenlosen Notarzt«, antwortete der Wachtmeister, wieder ganz der Polizist!
»Ja, dieses gottlose Subjekt schaltet immer, und gerade nachts, direkt unter meinem Schlafzimmer, die Sirene ein! Vor lauter Entsetzen stehe ich dann pfeifengerade im Bett! Und nicht etwa wegen 'Cis-Gis', wie es Vorschrift ist - wissen Sie, ich bin Musiklehrerin und kenne mich mit Tonfolgen aus - sondern wegen des Geheuls eines liebeskranken Kojoten bei Mondschein!« Schon gab sie eine Tonprobe zum Besten: »Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh!«
Frauenäckerer und seine Kollegen hielten sich vor Schreck die Ohren zu! Das war lauter als alle Polizeisirenen es erlaubten!
»Ich nehme eine Anzeige wegen 'nächtlicher Ruhestörung' auf, gegen Unbekannt«, sagte der Wachtmeister ihr zui.
»Gegen Unbekannt?! Ich hab zu Beginn schon gesagt, es handle sich um den Namenlosen Notarzt! Den kennt nun wirklich jeder in der ganzen Region! Und sein Sirenenspiel dazu! Fährt auch immer mit Dringlichkeitssignalen Einkaufen, Pizza holen oder zu seiner Freundin! Und jammert ihr die Ohren voll über seine Potenzstörungen! - Verhaften Sie ihn! So einer gehört eingesperrt!«, wetterte die Vormals-Nette.
»Gnädige Frau, zunächst muss ich wissen, wie der Herr Doktor heisst! Erst dann kann ich ihn verhaften! - Also, wissen Sie zufällig seinen Namen?«
»Woher auch, Herr Wachtmeister! S i e sollten ihn doch kennen! Schliesslich arbeiten Sie mit ihm zusammen, nicht ich!«
»Moment, ich besitze seine Natel-Nummer. Ich nehme Ihre Anzeige auf, gleich danach werde ich ihn anrufen. Dann muss er sich mit seinem Namen zu erkennen geben!«, beruhigte sie der Polizist.
Zusammen erfassten sie minutiös die Lärmbelästigungs- anzeige, dann verliess die ältere Dame die Polizeistation.
»Richten Sie bitte meiner Grosstante Albertina herzliche Grüsse aus!«, rief ihr Wachtmeister Frauenäckerer nach.
Er wusste demzufolge nicht, dass er unverhofft Enkel geworden war. Albertina hatte sich vorgenommen, es ihm nur im Beisein des Notarztes mitzuteilen, falls er dabei unerwartet zusammenbrechen sollte! Albertina ging auch davon aus, dass ihr Johannes und der Herr Doktor enge Freunde waren. Schliesslich fand sie ihn überaus nett und auch sehr fesch, wie ihren Enkel. Dafür mit weniger Frauengeschichten verbandelt!
(Täusch dich da bloss nicht, Grossmutter Albertina!, der Verfasser)
10.
Wm Frauenäckerer stand in tadelloser Uniform aufrecht am Fenster und schaute nach draussen. Dort hatte sich eine Menschenschlange aus Frauen und Mädchen gebildet, die alle lauthals skandierten: »Frauenäckerer! Frauen- äckerer! Frauenäckerer! ...«
Johannes Frauenäckerer sah sich am Ziel seiner Träume: »Meine Restlichen 10'000!« Doch Halt! Einige waren noch sehr jung, fast noch Kinder! »Keine Panik! Bis zu meiner Pensionierung seid Ihr längstens erwachsen!«, murmelte er, leise pfeifend, vor sich hin.
»Frauenäckerer! Perig schaust aus! A fescher Lausbua bischt in deiner Uniform!«
Wm Frauenäckerer drehte sich auf dem Absatz um und erstarrte! Da stand sie, in voller Blüte und lächelte ihn an. Ihre Augen blitzten und leuchteten so strahlend, dass es ihm ganz 'Gschmuch' ums Herz wurde. Seine Pupillen verengten sich, sein Atem ging schneller und sein Herz drohte ihm aus der Brust zu springen. Frauenäckerer konnte seine Erregung fast nicht unterdrücken! War sie das?! D i e Frau, die sich Grosstante Albertina immer für ihn gewünscht hatte?! Die er heiraten und mit ihr Kinder zeugen sollte? War das die Liebe auf den ersten Fick (F*ck!, der Verfasser) - Autsch! - Flic - Autsch! - Blick?!
Es gelang dem Wachtmeister dennoch rasch, sich wieder zu fangen und ganz normal zu wirken. »Mit wem habe ich das Vergnügen?«
»Griass di, Frauenäckerer! I bin die Notfall-Sani aus dem schönen Tirol!« Ein bisschen hörte sie sich schon akklima- tisiert an.
»Eine Notfall-Sani also«, wiederholte er und dachte sich: »so eine fehlt mir zwar in meiner Sammlung; aber gleich heiraten?«
»Gib Obocht, Frauenäckerer, dein Hosenschtall schteht offen und dein Pimperle schaut heraus! Servus, Frauen- äckerer! Wir gehen jetzt und nehmen den Patienten mit!«, drückte sich die Tirolerische Notfall-Sani einigermassen verständlich aus.
Johannes Frauenäckerer griff schleunigst an den Schieber seines Hosenladen-Reissverschlusses und zog ruckzuck… - »Aaahhh!«, schrie er aus Leibeskräften!
»Notili?! Was ist los?! Befindet sich noch jemand im Zimmer?!«, rief die bildhübsche Militärpolizistin, ergriff sofort die Pistole unter ihrem Kopfkissen und sprang aus dem Bett, mit den Augen den ganzen Raum absuchend, die Waffe auf ein mögliches Ziel gerichtet! »Schlafzimmer sicher! (oder heisst es Schlafzimmer frei! Schlafzimmer gesichert!?, der Verfasser)«, schrie sie, wie sie es immer wieder an unzähligen Übungen gelernt hatte!
Der Notarzt drehte sich in seinem Bett um und blickte zu ihr rüber. Der unbeschreibliche Anblick, der sich ihm bot, bescherte ihm wacklige Knie und lüsterne Gedanken! Wie sie so sicher dastand, ihre Haare offen über die Schultern fallend, breitbeinig und mit der Pistole im Anschlag, erinnerte sie ihn an Detective 'Alexandra Eames', Major Case Squad, NYPD, nur ungleich nackiger! Er bedauerte, dass die Initiative 'Für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik' damals nicht angenom- men wurde! Sie hätte in der Tat auch eine bildhübsche Kantonspolizistin abgegeben!
»Ich habe nur schlecht geträumt! Komm wieder ins Bett, bitte! Wir machen lieber dort weiter, wo wir aufgehört haben!«, lockte er sie zu sich.
»Mann, Notili! Du hast geschrien wie am Spiess! Ich hatte schon Angst, jemand will dir an den Kragen! – So! Noch schnell meine Pistole unter meinem Kopfkissen verstauen, schon bin ich wieder brav wie ein Lämmchen!«, sagte sie keck, ganz die sinnliche Verführerin! - »Warte noch einen Moment! Du hast hoffentlich nicht Frauenäckerers Traum geträumt? Er hat damals genauso geschrien wie du!«
»Ich befürchte Ja! So einen Albtraum habe ich noch nie erlebt! - I c h, der namenlose Notarzt, träume von Wacht- meister Frauenäckerer! Und dazu noch erotisch!«
»Gib mir Rapport, bitte! Ich bin ganz gespannt!«
»Negativ! Da gibt es nichts zu erzählen! Das Ganze ist mir echt peinlich!«
»Und, wenn es in diesem Traum um mich geht?! Dann hätte ich ein Anrecht darauf, dass du mir alles erzählst!«, forderte sie ganz beharrlich!
Ihre Diskussion wurde unterbrochen durch das Klingeln eines Natels. »Meins!«, beeilte sich der Notarzt, den Anruf anzunehmen.
»Wm Frauenäckerer hier! Hallo, Herr 'Hallo'!«
»Ich heisse sicher nicht 'Hallo'! Ich bin bekanntlich namenlos!«
»Warum melden Sie sich dann mit 'Hallo' am Apparat?«
»Mann, Frauenäckerer, was liegt an?!«
»Gegen Sie liegt eine Anzeige vor wegen nächtlicher Ruhestörung! Ich erwarte Sie unverzüglich in meinem…«
…Die Militärpolizistin hielt den Zeigefinger an ihre Lippen und zischelte: »Frauenäckerer?! Sag ihm nicht, dass ich neben dir im Bett liege!«
»Wer flüstert da neben Ihnen? Antworten Sie!«, forderte der Wachtmeister scharf!
»Das war mein Radiowecker!«, erwiderte der Notarzt.
»Ihr Radiowecker klingt wie die Stimme der bildhübschen Territorialen Militärpolizistin, die ein Praktikum bei der Regionalpolizei, Region AufdemLande, absolviert hat, in der Polizeistation, in der ich Postenchef bin! Gestehen Sie, sie ist es!«
»Keinesfalls! Ich liege ganz allein in meinem Bett!«, die Lüge klang unmissverständlich aus der Stimme des Doktors heraus!
»Sagen Sie mir, ganz im Vertrauen, trägt sie immer noch dieses bezaubernde Grübchen an der Aussenseite ihrer linken Pobacke?«
»Ja!«, antwortete der Notarzt wahrheitsgemäss.
»Herr Doktor?! Das ist hoffentlich nichts Ansteckendes?!«, fragte der Wachtmeister nun ganz verängstigt!
»Frauenäckerer! Sie sind ein Hypochonder!«
»Was erlauben Sie sich! Sie haben unverzüglich im Polizeipräsidium zu Erscheinen! Und keine Widerrede! Das ist ein Befehl!« Diesen Worten folgte der unmittelbare Abbruch des Telefonates!
Gleich darauf klingelte das Natel des Notarztes erneut.
»Nur keinen Einsatz jetzt!«, wünschten sich beide, kuschelig aneinander geschmiegt. Doch das Klingeln wollte nicht enden...
»Frauenäckerer zum Zweiten! Heute ist Sonntag, Herr Notarzt! Machen Sie beide munter weiter in Ihrem Bett, falls Sie überhaupt Einen hoch kriegen! Ich erwarte Sie morgen in meinem Büro!«
11.
Der Notarzt hatte gerade, schweren Herzens zwar, die bildhübsche Militärpolizistin zum Bahnhof gebracht und sich zärtlich von ihr verabschiedet. Er befand sich bereits wieder auf der Retourfahrt, als ihn ein Einsatz ereilte. Mit Dringlichkeit 'D1' zum Einsatzort, lautete der Befehl.
»Anscheinend zieht ein Gewitter auf, ich glaube, einen Blitz gesehen zu haben. Allerdings atypisch für diese Jahres- zeit!«, dachte er halblaut vor sich hin, gefolgt von einer Pagermeldung: 'Einsatzabbruch! Patient NACA 9!'
Folgsam schaltete der Notarzt Blaulicht und Sirene aus und verlangsamte seine Geschwindigkeit bis zu erlaubten Höchstgrenze. Wenige Meter weiter vorne winkte ihn ein uniformierter Polizist von der Strasse.
»Frauenäckerer! Sind Sie tatsächlich allzeit im Dienst?!«
»Für Sie immer noch Herr Wachtmeister Frauenäckerer! Herr Doktor, Sie haben eine massive Geschwindigkeits- übertretung innerorts begangen! Sie wurden von unserem Mobilen Verkehrsüberwachungsgerät geblitzt mit über 80 km/h! Darf ich mal Ihren Führerschein sehen?«
»Herr Wachtmeister! Ich befand mich auf einer Dringlich- keitsfahrt!«
»Können Sie das beweisen?! Mein Kollege hat keine Sirene vernommen und auf dem Bilddokument ist nicht zu erkennen, dass die Blaulichter leuchten!«
»Wenn wenig Verkehr herrscht, und ich das Absolute Vortrittsrecht nicht beanspruchen muss, verzichte ich zuweilen darauf, die Sirene einzuschalten! Vor allem nachts und auch am Sonntag. - Ich sende Ihnen den gefaxten KNZ-Einsatzauftrag, sobald eingescannt, per E-Mail zu. Bis jetzt wurde dieses Beweismittel immer akzeptiert!«
»Ich kann warten! - Da ich Sie nun zufällig angetroffen habe, und Sie nicht mehr im Dienst sind - schliesslich haben Sie gerade die Territoriale Militärpolizistin zum Bahnhof gebracht, eine Privatfahrt also - möchte ich an Ihrem Dienstfahrzeug die Periodische Fahrzeugprüfung durchführen!«
»Wie bitte?! Mitten auf der Strasse?! Dafür sind Prüfhallen da!«
»Keinen Widerstand gegen die Staatsgewalt, bitte! Auch Einsatzfahrzeuge können Mängel aufweisen, die nicht der Strassenverkehrsordnung entsprechen! Schliesslich haben Sie kürzlich mein Bestes Stück auch mitten auf der Strasse einer Überprüfung unterzogen!«
»Ihr Bestes Stück?!«
»Ja, mein Schwanz? Pimmel? Phallus? Penis? Glied? Männliches Geschlecht? Männliches Geschlechtsteil?«
»Mann, Frauenäckerer! Da ist es wieder, dieses Wortspiel!«
»Welches Wortspiel?«
»Das mir auf den Sack? das Skrotum? die Hodenhülle? geht! - Ich hatte schon gehofft, es holt uns nie mehr ein! Aber genau Sie mussten wieder damit anfangen!«
»Ende der Diskussion! - Sie folgen ab jetzt meinen Auffor- derungen: - Blinker rechts! Blinker links! Blinker rechts! Blinker links! Blinker rechts! Blinker links! – Warnblinker ein! Warnblinker aus! Blinker rechts! Blinker links! Blinker rechts! Blinker links! Warnblinker ein! Warnblinker aus! - Abblendlicht ein! Abblendlicht aus! Lichthupe dreimal! Abblendlicht ein! Abblendlicht aus! Fernlicht ein! Abblendlicht aus! Lichthupe einmal! Lichthupe zweimal! Abblendlicht ein! Fernlicht aus! - Rücklicht ein! Rücklicht aus! Fernlicht ein! Bremslicht ein! Lichthupe! Warnblinker! Blinker links! Abblendlicht ein! Blinker rechts! Bremslicht aus! - Hupe betätigen! Ich sagte: Hupe betätigen! - Sie haben wohl ihr NEF nicht im Griff! Besser, Sie lassen es fernsteuern!«, frotzelte Wachtmeister Frauenäckerer!
»War es das? Darf ich jetzt...?«
»Wo denken Sie hin! Weiter geht's! Überprüfung der Dringlichkeitssignale! - Blaulichter ein! Blaulichter aus! Blaulichter ein! Blaulichter aus! Frontblitzer ein! Blaulichter aus! Frontblitzer aus! Blaulichter ein! Frontblitzer ein! Blaulichter aus! - Sirene an! Sirene aus! Sirene an! Sirene aus! - Warnblinker ein! - Sirene ein! Sirene aus! - Blaulichter ein! Und jetzt, auf den Hupknopf drücken! - Hupknopf drücken, habe ich gesagt! - Die Hupe Ihres Dienstfahrzeuges ist defekt, Herr Notarzt!«
»Gar nicht wahr! Funktioniert alles tadellos!«
»Stimmt nicht! Funktionstest nicht bestanden! - Ihre Hupe macht statt klassischer Hupgeräusche nur 'Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh!'!«
»Frauenäckerer! Das hörte sich an wie das Geheul eines liebeskranken Kojoten bei Mondschein!«
»Ertappt, Herr Doktor! Genauso klingt Ihre Hupe!«
»Unsinn! Meine Hupe 'yelpt' höchstens ein bisschen! Ansonsten klingt sie ganz normal!«
»Hupe 'yelpt' höchstens ein bisschen!«, notierte sich der Wachtmeister. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen! Bis in maximal 14 Tagen funktioniert Ihr Horn wieder einwandfrei, sonst werde ich Ihr Dienstfahrzeug beschlag- nahmen und verschrotten lassen!«, stellte Wm Frauen- äckerer klar. - »Ausserdem rauscht einer Ihrer Lautsprecher auch im Ruhezustand! Ich überprüfe gleich, welcher der Vier defekt ist! Das lassen Sie ebenfalls reparieren!« Frauenäckerer ging nach vorne zum Kühlergrill und hielt seinen Kopf ganz nahe an jeden Lautsprecher.
»Soll ich gleich noch die Sirene einschalten?«, wäre wohl das Letzte gewesen, dass der Wachtmeister je auf seinem rechten Ohr - vorbehältlich ein Cochlea-Implantat - gehört hätte! Doch der Notarzt verzichtete darauf.
Frauenäckerer kehrte von seiner Inspektion zurück. »Das ist noch nicht alles! Ihre Drehlichter und Blaulicht-Blitzer funktionieren ebenfalls nicht vorschriftsgemäss! Besser, ich lasse Ihr NEF gleich jetzt abschleppen und von einer Autorisierten Werkstatt reparieren! Leute wie Sie gefährden die Verkehrssicherheit!«
»Frauenäckerer! Sie sind heute aber mies drauf!«
»Wollen Sie mir gar ein Burn-Out-Syndrom unterstellen? Das fehlte gerade noch! - Doch, ich könnte ein Auge zudrücken, wenn Sie mir nochmals im Homöopathischen Biowaffen-Anschlag helfen, Herr Doktor. Bitte!«
»Für mein NEF würde ich alles tun! Fragen Sie, Herr Wachtmeister! Bitte!« Die Stimme des Notarztes zitterte ein wenig vor Aufregung.
»Dank unserer akribischen Suche haben wir ein weiteres Reagenzglas gefunden. Die Aufschrift lautet: 'ACC ak. Ir. Berb. D0'.«
»D0?! Nullpotenz! Dies bedeutet, dass ein Wirkstoff vorhanden ist! Das wäre dann keine homöopathische sondern eine phytotherapeutische oder gar chemische Biowaffe! – 'ACC akut 600', ein Schleimlöser, wurde von Iris Berben mit Blick auf ihr blendend weisses Höschen, im TV umworben!«
»Premiere!«
»Ja, das war eine Premiere! Die wohl erste Promiwerbung für ein Medikament im Fernsehen!«
»Unsinn, das weisse Höschen trug Iris Berben im Werbe- spot für den Pay-TV-Sender 'Premiere World'!«, stellte der Wachtmeister richtig.
»Das beruhigt mich! Ist auch besser so! Dort unten hat dieses Medikament wirklich nichts zu suchen! Im Falle einer therapeutischen Schleimlösung hätte das Höschen wohl unverhofft schnell nicht mehr blendend weiss gewirkt! - Gangsta-Räppler '10CentproSeite' hat diese Situation letztendlich auch sängerisch schön plastisch dargestellt, wie Sie in Ihrem Buch, Herr Wachtmeister.«
»Fassen Sie sich kurz bitte, Herr Doktor! - Denken Sie, das hätte eine terroristische Antwort auf diesen Refrain mit der Mö.. - na ja, Sie wissen schon - bedeuten sollen?«
»Durchaus mös… - Autsch! - möglich. Vermutlich hätte '10CentproSeite' mit den Fusssohlen am Boden kleben bleiben sollen, falls er trotz polyvalenter Erstverschlim- merung zu fliehen versucht hätte! Stellen Sie sich vor, jemand wird Gefangener des eigenen abgehusteten und ausgespuckten Bronchialschleims! Niederträchtig und gemein, so etwas! Aber biologisch! Und, ohne die Umwelt zu belasten, abbaubar!«
»Danke, Herr Notarzt! Sie haben mir in der Tat weiter- geholfen. Wie versprochen, dürfen Sie jetzt unbehelligt weiterfahren. Aber stellen Sie Ihre Sirene nachts nicht immer unter dem Schlafzimmer der netten älteren Dame an! Bitte!«
»Grosses Indianerehrenwort!«, versprach der Doktor, startete den Motor, liess die Rennauspuffe seines NEF melodiös und maskulin erklingen, drückte aufs Gaspedal, fuhr mit quietschenden Reifen los und produzierte bei diesem Kavalierstart einen 'Schwarzen' auf dem Asphalt!
'Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh! Wiiuuuhhhh!', vernahm Wm Frauenäckerer noch, da war das Einsatzfahrzeug bereits hinter dem Horiziont verschwunden!
12.
»Was für ein Tag!«, frohlockte Frauenäckerer auf dem Nachhauseweg. Hauptsächlich freute es ihn, den namen- losen Notarzt aus der Ruhe gebracht zu haben.
»Für mein NEF würde ich alles tun! Fragen Sie, Herr Wachtmeister! Bitte!«, äffte er ihn nach.
Und, wieder ganz der Polizist: »Memme! Der kriegt sicher Keinen hoch! Oder dann nur bei eingeschaltetem Blaulicht und Sirene! In seiner Garage! Ich wette, dass sogar die nette ältere Dame dann aufrechter im Bett steht als Ihrer, Herr Doktor! Sie sind eine Zumutung für die ganze Nachbarschaft!« Er betrat sein Haus.
»Frauenäckerer! Freude herrpft!«, wurde er empfangen.
»Mein Gott! Die Vorhaut-Knäbberin!«
»Im Doppelpack! Noch mehr Freude herrpft! Ef ift um deine Vorhaut gepfehen!«, so das Doppelpack im Zweierchor!
Der Wachtmeister hatte sich wieder gefangen: »Seid Ihr Zwillinge? Mit welcher von euch beiden hatte ich bereits das Vergnügen?«, tat er ganz interessiert, sich gleichzeitig einen Fluchtweg ausdenkend!
»Pfwillinge?! Wir find Mutter und Tochter! Fieht man daf etwa nicht?«, so die Ältere.
»Mama hat völlig Recht! Wir find keine Pfweftern! Ich fehe hoffentlich noch nicht fo alt auf wie meine Mutter!«, fo - Autsch! – so die Jüngere.
Frauenäckerer entwickelte Ambivalenz. Mutter und Tochter, beide volljährig, das hatte er doch noch nie! Sollte er es wagen? Ja! Das sollte er! Nicht ohne sich vorgängig Vorhaut schonendes Angehen auszubedingen! - Gesagt, getan! Die beiden ftimmten - Autsch! - stimmten zu.
»Wünschen die Damen zum Voraus ein romantisches Kerzenlicht-Dinner?«, fragte er höflich.
»Wo denken Fie hin! Wir haben pfon gegeffen! Gehen Fie inf Bad, um fich fripf fpu machen! Wir warten in Ihrem Pflafpfimmer auf Fie! Nackt, wie Gott unf pfuf!«, so die Beiden unmissverständlich.
13.
»Daf ist eine bodenlofe Unverpfämtheit! Noch nie hat unf jemand fo auf feinem Hauf gejagt! Ich dachte, er pfreie vor Luft! Dabei pfrie er vor Pfmerpfen! Diefer Mann verdient ef nicht, von unf verwöhnt zu werden! - Tochter! Hörft du mir überhaupt pfu?! Und, hör fofort auf damit, mit deinen Fingern im Mund herum zu fpielen!«
»Pfimpf bitte nicht, Mutter! Aber ich habe noch etwaf Vorhaut pfwipfen den Pfähnen!«
»Mir reichtf jetpft! Morgen gehen wir zum Pfahnarzt und laffen unfere Gebiffe fanieren!«
Texte: Alle Achtung dem Autor!
Und die Rechte auch!
Tag der Veröffentlichung: 09.01.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Furre mini nonna!
Isse in ihre Lebe vielleichte bizzeli gewese wie Albertina.