1.
»Herr Notarzt! Herr Doktor! Herr Notarzt! So warten Sie bitte! Jetzt Laufen Sie mir doch nicht davon! Sie befinden sich hoffentlich nicht auf der Flucht wie Ihr Berufskollege Dr. Richard Kimble!«, keuchte Wm Frauenäckerer, Posten- chef einer Polizeistation der Regionalpolizei, Region AufdemLande (so will es das Organigramm!, der Verfas- ser), so laut wie möglich hinter dem Doktor her.
Der namenlose Notarzt, respektiert und beliebt bei Freund und Feind (oder heisst es gefürchtet und unerwünscht?, der Verfasser), blickte über die Schulter zurück und drehte sich um. Sein Gesichtsausdruck vermittelte Wiedererkennen. »Frauenäckerer! Freude herrscht! Privat unterwegs oder arbeiten Sie an einem neuen Kriminalfall? Oder möchten Sie mir abermals Ihren Johannes zeigen? Verlaufskontrolle unter der Hand und über die Gasse, sozusagen.«
»Nicht so laut, bitte! Wenn uns jemand hört!«
»Wer sollte uns denn schon hören?! Ist ja niemand da auf der Strasse; mitten im Weihnachtskaufrausch tummeln sich die Leute in den Einkaufszentren!«
»Und Ihr Fahrer, der immer zum ungünstigsten Zeitpunkt auftaucht?«, fragte der Wachtmeister ängstlich.
»Mein Fahrer?! Der ist längstens wieder Ihr Regionenchef! Autofahren beherrscht er. Doch seine menschlichen Bedürfnisse waren zuweilen hinderlich. 'Minctum inter- mittens' wage ich da als Nicht-Zystiker zu sagen, die Schaufensterkrankheit für Blasengestörte, zwanghaft an jeden zweiten Gartenhag pissen, wie Kommissar Hunkeler. Einmal sogar an das Geländer einer Autobahnbrücke! Ohne dass ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr als Rammbock zu unserem Eigenschutz zugezogen worden wäre! Unverantwortlich, so etwas! Mit der Zeit entwickelte er deswegen einen schweren Blues, alle riefen ihn nur noch 'Pi.Pi. King'. Flugs wurden die Pipirazzi auf ihn aufmerksam. Das war vielleicht lästig! Ich musste ihn abrupt aus meiner Fahrer-Crew entlassen und zur Trockenlegung an einen Urologen überweisen. - Bekannt- lich nahmen auch Sie bereits die Dienste eines solchen Facharztes in Anspruch. Was also kann ich für Sie tun, Frauenäckerer?«
»Ich habe ein Geschenk für Sie, Herr Doktor!«
»Ein Geschenk?! Für mich?! - Snüff! Ich bin gerührt, schon lange habe ich kein Geschenk mehr erhalten!«
»Da, bitte! Ist schliesslich Weihnachten! Da schenkt man sich eben das Eine oder Andere.«
»Wie grosszügig! Darf ich es gleich aufmachen? Ich bin doch immer so neugierig, ich kann einfach nicht warten! Vermutlich war ich im früheren Leben eine Frau! Unglaub- lich, ich besass einst eine Vagina! Vielleicht bin ich sogar in Ihrem Bett gelandet, im früheren Leben natürlich!«
»Na na na, Herr Notarzt! Sie lagen bereits einmal in meinem Bett, im jetzigen Leben! Und, ich habe Sie aus meinem Haus geschmissen! Also nehmen Sie sich in Zukunft besser zusammen, bitte! – Halt! Eine kleine Nachkontrolle in meinem Mittelgeschoss wäre sicher nicht falsch. Gehen wir aber vom Licht weg, damit uns niemand sieht, falls doch jemand vorbeikommen sollte«, kam dem Wachtmeister in den Sinn. Der Not der Situation gehor- chend, schaffte er es aufs erste Mal, seinen Hosengurt zu öffnen.
»Tja, immer noch abschmelzende Tendenz, verzögerte Spontanheilung somit. Legen Sie auch brav Eis nach, wie ich es Ihnen geraten habe, Frauenäckerer? Sie wissen, die Patienten-Incompliance stellt weltweit ein grosses Problem dar.«
»Sicher halte ich mich an Ihre Ratschläge, Herr Doktor, zu jeder Zeit! Aber ich habe Schwierigkeiten damit, die Balance zu halten. Die Eiskugeln rollen immer davon!«
»Habe ich Ihnen Eiskugeln empfohlen? Das täte mir Leid! Ich schreibe Ihnen ein Rezept, das sie in der Apotheke einlösen können für Eiswürfel, die die Form einer Papst- haube besitzen. Das erleichtert ihnen das Überstülpen. Die Gefahr des Wegrollens ist dadurch jedenfalls gebannt. - So! Und jetzt verhalten wir uns antizyklisch! Sie packen ein, ich packe aus!«
»Ja, Herr Doktor! Genau! Als Belohnung für Ihren Medizinischen Rat reissen Sie jetzt die Geschenks- verpackung auf und schauen sich die Bescherung an! - Sofort! - Ich bin ganz gespannt, wie Sie mein Mitbringsel aufnehmen!«, derweil nestelte der Postenchef an seiner Hose herum.
»Ein Buch?! Mein Gott, Frauenäckerer, Sie schenken mir ein Buch?!«
»Sicher, bekanntlich bin ich belesen. Somit ein ideales Geschenk gerade für einen wie Sie, der selten liest.«
»Trägt das Buch überhaupt einen Titel? Ah, da steht er ja! - ›Die Lepra wächst mit ihrem Abfaulen‹ - ›Autor: Hartfick von Fickhausen, Co-Autor: Luderfick von Hirschficken‹ - Grosser Gott, Frauenäckerer, solch ein Werk muten Sie mir zu?«
»Gut, nicht?! Könnte von mir geschrieben worden sein! Ist es auch!«, freute sich der Wachtmeister wie ein kleines Kind.
»Sie schreiben Bücher? Sie sind demnach der Autor. Wer aber ist ihr Co-Autor?«
»Ein Pseudonym, steht für meine 10'000 Frauen, die ich bis zu meiner Pensionierung im Bett gehabt haben werde.«
»Eine unendliche Sammel-Bettgeschichte, also?«
»Nein, eine Weihnachtsgeschichte, für BookRix geschrie- ben. Der Erlös geht vollumfänglich an eine ethnologische Minderheit, die Leprösen.«
»An die Leprösen?! Ethnologische Minderheit?! Vielmehr Epidemiologische Minorität! Ausgegrenzt von der Pharmaindustrie!«, empörte sich der Arzt.
»Gönnen Sie sich doch eine Leseprobe, und geben Sie Ihr Urteil ab. Bitte, Herr Doktor!«
»Einverstanden, ich schlag mal irgendeine Seite auf. - Nun, ich zitiere:
›Ihre Augen blitzten heftig böse,
denn mit anschwellendem Getöse
schoss lepröse das Gekröse
Schwarz-Rot-Braun ihr aus der Mö‹...in Gott, Frauenäckerer, das dürfen Sie so nicht schreiben!«
»Warum nicht? Das ist Poesie! Es reimt sich jedenfalls!«
»Solch Poesie gehört auf den Index! Allein schon wegen Zuwiderhandlung gegen die Lex Fluor!«
»Lex Fluor? Einer unserer Bundesräte hiess Fluor?«
»Namen sind Schall und Rauch, Herr Wachtmeister. Die Lex Fluor besagt, dass sich niemand abfällig, abfliessend oder gar ausfliessend über Ausfluss äussern darf. Basta! Auf den Index mit diesem Buch! Sofort! - Ebenfalls fehlen Ihren Pseudonymen an den richtigen Stellen die *!«
»Sie meinen, es sollte H*rtfick von Fickha*sen heissen?«
»So ungefähr, Frauenäckerer. Und, wurde Ihr Buch wenigstens lektoriert?«
»Eine Lektorin? Ja sicher, sie sass rittlings auf mir, während ich ihr aus meinem Werk vorlas. Leider hatte ich später beim Redigieren (während des Redigierens!, der Verfasser) einen Grossteil ihrer mündlichen Korrekturen wieder vergessen. Folglich sind noch ein paar Fehler vorhanden. - Ihnen gefällt also mein Buch überhaupt nicht, Herr Notarzt?«, fragte der Wachtmeister ganz betrübt.
»Das kann ich so einfach nicht sagen, ich hab ja erst ein paar wenige Sätze daraus entziffern können! Wem ausser mir haben Sie es noch gezeigt oder vorgelesen?«
»Der Selbsthilfe-Vereinigung 'Kostengünstige Lepra-Hei- lung Dank Generika'. Einer Zuhörerin fiel vor Erstaunen sogar das Kinn herunter!«
»Und, wie hat sie es aufgefasst?«
»Gar nicht, sie hatte sich kürzlich beim Anzünden von Weihnachtskerzen den letzten Finger abgefackelt!«
»Ich sprach nicht von der Kinnlade, sondern vom Buch! Wie hat diese Selbsthilfegruppe Ihr Buch aufgefasst?«
»Frenetischer Applaus! Die Hände klatschten nur so durch die Luft! - Und standing ovations bis zum Abfallen!«
»Grossartiger Erfolg, also! Gratuliere! Sie werden als Ehren-Aussätziger in die Annalen der Hansen-Krankheit eingehen! - Trotzdem würde ich diese Geschichte nicht publizieren. Sie polarisiert!«
»Was hat das Stattgehabte Abschmelzen meiner Polar- kappe mit meinem Buch zu tun?«
»Polarisieren bedeutet aus der Masse heraus treten, entweder auf die eine oder auf die andere Seite! Hat nichts mit Polarkappe zu tun. - Dennoch können Sie von Glück reden, Frauenäckerer, dass Ihr Schniedel nicht miselsüchtig war! Denn Abschmelzen ist besser als Abfaulen!«
»Sie sind doch nur neidisch, weil Sie nicht mit einem Buch an der Charity Aktion "Deine Weihnachtsgeschichte" teilnehmen können!«
»Wer sagt, dass ich daran nicht teilnehmen kann?«
»Sie sind ein humorloser, introvertierter, Menschen verachtender und herzloser Zyniker, Sie würden sogar Ebenezer Scrooge zu allen Ehren gereichen! So jemand wie Sie kann gar keine Bücher schreiben!«
»Danke für Ihr Kompliment! Gerade habe ich mir aus lauter Grosszügigkeit überlegt, ob wir uns in Zukunft nicht duzen sollten! Und jetzt dies!«
»Uns duzen?! Wo denken Sie hin?! Ich, Johannes Frauen- äckerer, ein ranghoher Polizeioffizier, Postenchef der Regionalpolizei, Region AufdemLande, soll einen namen- losen Notarzt duzen?! Was würden sich bloss die Leser dabei denken?! - Wie darf ich Sie dann rufen, bitte? 'Notili'?! Oder 'Ärztchen'?! Das klingt ja wie Äffchen!«
»Ja wenn dem so ist, verzichte ich dankend! Ich hätte Sie liebevoll 'Frouwenäggerer' benamst, das klingt vertraut und ist dennoch ein Kosename.«
»'Frouwenäggerer', was Besseres kam Ihnen nicht in den Sinn?! - Schluss jetzt, ich habe noch einen wichtigen Auftrag zu erfüllen! Auf Wiedersehen, Herr Notarzt.«
»Wichtigen Auftrag? Los, erzählen Sie! Befriedigen Sie meine Neugier! Denken Sie daran! Ich war in meinem früheren Leben eine Frau!«
»Berufsgeheimnis, Herr Notarzt!«
»Los, kommen Sie schon! Keine falsche Scheu! Berufs- geheimnisse sind dazu da, um ausgeplaudert zu werden!«
»Gut, Sie haben mich überzeugt. Ich habe einen personen- schützerischen Auftrag erhalten. Es geht um den Rapper '10CentproSeite'. Er wird ein Benefick - Autsch! - Benefiz- Konzert geben, ebenfalls zur Unterstützung von, wie haben Sie es genannt, Epidemiologischen Minderheiten.«
»'10CentproSeite'?! Das ist doch ein Gangsta-Rapper! Steht auch auf dem Index!«
»So schlimm ist er nicht, Herr Doktor. '10CentproSeite' ist mehr ein Kleingangsta, somit ein 'Gangsta-Räppler', wie wir bekanntlich in der Schweiz zu sagen pflegen. Er benötigt nur unbedeutenden Personenschutz. Wir sind daher eine kleine Gruppe, eigentlich nur ich und eine Militärpolizistin, die gerade ein Praktikum in unserer Polizeistation absolviert. Ein paar meiner weiteren Mitarbeiter werden für Ruhe und Ordnung im Publikum sorgen.«
»Das trifft sich gut, ich bin der Medizinische Leiter der Sanitätstruppe an diesem Benefick - Autsch! – Benefiz- Konzert.«
»Dann arbeiten wir schon wieder zusammen? Das wird unsere Leser aber freuen! im Gegensatz zu dieser Duz- sache. Besitzen Sie überhaupt Konzerterfahrung, Herr Notarzt?«
»Ma concerto, Signore Carabiniere! Ich war lange Jahre als Notarzt bei Openairs in einer Kantonshauptstadt tätig! Da mussten wir uns auch um die Wehwehchen der Musiker kümmern, viele bekannte Grössen! - ›I need steroids, doctor! And oxygen!‹ - Dabei handelte es sich erst um die nicht verschärft rezeptpflichtigen Medikamente auf deren Wunschliste! - Frauenäckerer, Ihre Militärpolizistin ist hoffentlich keine Komasäuferin! Die Schweizer Armee ist bekanntlich davor auch nicht gefeit! Nicht, dass sie noch in unserem Sanitätszelt landet! Sonst, Prost Nägeli!«
»Prost Nägeli?! Wo denken Sie hin, Herr Doktor! Kein Dienst im Alkohol - Autsch - Kein Alkohol im Dienst! - Und ab sofort heisse ich für Sie wieder Herr Wachtmeister Frauenäckerer! - Ende der Diskussion! Adieu!«
»Adieu! - Bis spätestens zum Konzert von '10CentproSeite'. - Übrigens, haben Sie es ebenfalls festgestellt, Herr Wachtmeister?«
»Was denn?«, fragte er leicht genervt.
»Der zweite Kriminalfall hintereinander, das ohne eine Ihrer Bettgeschichten beginnt, von diesem kleinen Hinweis betreffend Ihre Lektorin abgesehen.«
»Pah! Das stört mich überhaupt nicht! Meine Sexual- praktiken gehen eigentlich niemanden etwas an! Ich züchte keine Spanner! Ich gebe sicher nie Einblick in meine Privatsphäre!«, stellte Frauenäckerer klar.
Der Notarzt holte sein Natel hervor und las die SMS laut vor, die er gerade erhalten hatte: »Gratulation! Ihr anschaulicher Beitrag zum Abschmelzen der Polarkappen ist ab sofort auf YouTube abrufbar!«
Der Wachtmeister geriet ausser sich: »was?! Wir beide wurden gefilmt, als Sie eine Medizinische Nachkontrolle an meinem Besten Stück durchführten? Haben Sie das etwa eingefädelt, Herr Doktor?!«
»Wo denken Sie hin?! Das Ganze beunruhigt mich ebenso wie Sie! Woher bloss kennen diese Leute meine Natel- Nummer?! Das gibt mir glatt zu denken!«
»Sie haben vielleicht Sorgen! Der Schniedel eines Schweizer Polizisten ist tabu, wie eine Polizistin im Dienst! Und nun kann weltweit jeder sich über meinen Johannes lustig machen! Ich habe meine Autorität verloren, alle werden mich auslachen, wenn sie mich sehen! Mich, Wachtmeister Frauenäckerer!«
»Beruhigen Sie sich, Frauenäckerer! Ich habe ein Filmchen auf YouTube hochgeladen, das Ihren Vorgesetzten, den Regionenchef, bei seinen repetitiven Gartenhag-Besuchen zeigt. Das wurde innert kürzester Zeit über 1 Million Mal angeklickt! S i e wollten in Ihrem Leben doch nur mit 10'000 Frauen schlafen, jetzt kommen halt ein paar mehr dazu, die Einblick in ihre Körperproportionen und -Regio- nen erhalten.«
»Sie erwarten wirklich nur ein paar Frauen mehr, die ein Interesse an mir haben könnten? Ich würde trotzdem gerne meinen Vorgesetzten übertreffen«, gab sich der Wacht- meister plötzlich ganz kleinlaut.
»Sie wollten doch im privaten Rahmen bleiben? Ganz diskret. Bleiben Sie dabei oder melden sich halt doch als potentielles Plastinat bei Gunter von Hagen an. - Übri- gens, auch ich habe ein Buch geschrieben, im Rahmen dieser Charity Aktion.«
»Aha, darum haben Sie meines so zerrissen! Sie fürchten wohl die Konkurrenz! - Wie lautet denn der Titel?« Wieder einmal war der Wachtmeister Frauenäckerer sich selbst!
»Ich darf Ihnen versichern, er ist zeitgemäss: ›Weihnachten steht vor der Tür, wenn der Nordmann zweimal klingelt‹, passt, oder?«, beeilte sich der Notarzt, Komplimente zu sammeln.
»Wer ausser Ihnen und mir möchte schon ein Buch lesen, das Sie geschrieben haben?«, frotzelte Wachtmeister Frauenäckerer.
»Na, truckandy und k.lausderleser, ein Freund aus alten und neuen Tagen, natürlich! Vielleicht sogar josef.rengraw! Ich sage nur eines: BookRix!«
»Soso, ichbins, truckandy und k.lausderleser, Ihre ganze Leserschaft somit. Eventuell noch ein josef.rengaw. Übrigens habe ich alle Vier per RIPOL überprüfen lassen, sie sind wenigstens sauber«, stellte der Polizist klar.
»Dann bin ich ja beruhigt. Und, was denken Sie über mein Buch?«
»Das kann ich Ihnen dann sagen, wenn ich es gelesen habe. - Sie wollen hoffentlich kein Geld damit verdienen! Ihre Praxis wirft sicher genug ab, und diese Notarzt- einsätze sind auch nicht gerade billig, jedes Jahr erkenn- bar am überproportionalen Anstieg der Krankenkassen- prämien! - Das fehlte gerade noch! Anderen zu Weihnach- ten die Brötchen wegnehmen!«
»Und Sie, Herr Wachtmeister? Falls Sie einen Geldpreis gewinnen sollten, geben Sie ihn dann zurück?«
»Als Beamter darf ich kein Geld und keine Geschenke annehmen, das sollte Ihnen bekannt sein! Selbst- verständlich würde ich einen Geldpreis karitativen Organisationen spenden!«
»Gut, dann machen wir ein paar Schritte gemeinsam, vielleicht treffen wir auf dem Weg ein paar Spenden- sammler.«
»Noch habe ich nichts gewonnen, Herr Notarzt!«
2.
Der Wachtmeister und der Notarzt spazierten wie zwei alte Freunde durch die leeren Gassen. Trotz weihnachtlicher Stimmung waren sie sich einig, dass sie jetzt höchstens auf Geizhälse stossen würden, die anderen frönten alle dem Kaufrausch.
»Der hier sieht aus wie Dagobert Duck!«, rief der Notarzt plötzlich.«
Der Wachtmeister konterte: »Sie schmökern anscheinend nur in Comics herum! Ich jedenfalls sehe in diesem Batzenklemmer dort 'John Elwes', in jenem 'Silas Marner', und da geht 'Pantalone', eine italienische Krämerseele! Ha! Ich bin halt belesen, und Sie ein Literaturbanause! Commissaire Maigret und seine 10'000 Frauen! Ein unglaublicher Dilettant sind Sie, Herr Notarzt!«
»Snüff! So ist mir noch nie jemand zu Weihnachten gekommen!«
»Dann wurde es eben Zeit! - Gleich können sie Ihre Grosszügigkeit unter Beweis stellen. Wir nähern uns dem Spendensammelplatz. - Frohe Weihnachten den Damen und Herren«, begrüsste der Wachtmeister die Herum- stehenden. »Wachtmeister Frauenäckerer von der Kantonspolizei. Darf ich mal Ihre Spendensammel- Legitimationen sehen?«
»Sie sind doch der Wachtmeister, der auf YouTube zu finden ist! Mir hat Ihr Schauspiel gut gefallen, ganz ehrlich!«
»Vielen Dank!« Frauenäckerer fühlte sich sichtlich geehrt. »Für welche Organisation sammeln Sie?«
»Für die Katholische Kirche! Zu Gunsten unserer gestrau- chelten Brüder und Schwestern!«, beeilte sich die gut gebaute Ehrenamtliche zu erwidern.
»Da bleibt ja die Kirche im Dorf, sozusagen! Die Katholi- schen Würdenträger straucheln selbst oft genug!«, analysierte der Herr Doktor. »Wussten Sie, Herr Frauen- äckerer, dass die Katholische Kirche dem Priestermangel militant den Kampf angesagt hat?«
»Ist mir nicht bekannt. Es kann sich aber nicht um einen Straftatbestand handeln, sonst wüsste ich dies«, reflektierte der Wachtmeister. »Sicher teilen Sie mir gleich mit, wie sie das bewerkstelligen will.«
»Gerne. Die Lösung liegt wie immer auf der Hand. Pädophile Neigungen stellen zukünftig kein Ausschlusskriterium im Auswahlprozedere für das Priesterseminar mehr dar.«
»Daf ift eine bodenlofe Frechheit! Daf fage ich fofort dem Herrn Paftor, meinem verehrten Vater Phimofif!«, rief plötzlich eine erboste Stimme, die einer jungen Frau gehörte, laut aus der Menge.
»Mir scheint, Herr Wachtmeister, die Vorhaut-Käuerin war des Öfteren zur Beichte, einige Male wohl im höchst privaten Rahmen.«
»Auch für die Vorhaut-Käuerin gilt die Unschulds- vermutung, Herr Doktor! - Wieso heisst es überhaupt Käuerin und nicht Knäbberin? So hatte ich es eher in Erinnerung, wenn auch schmerzhaft.«
»Keine Ahnung, warum Vorhaut-Knäbberin nicht der Rechtschreibung entsprechen soll. Diese Antwort kennt vermutlich nur der Autor (weil bei Knäbberin der Thesau- rus reklamiert hat!, der Verfasser). - Und bei Käuerin nicht?«, fragte (sich) der Notarzt.
»Bitte?«
»Entschuldigung, ich hab ein bisschen vor mich hin reflektiert wegen dem Thesaurus (wegen des Thesaurus’!, der Verfasser)«, wich der Medikus aus.
»Bleibt wieder mal alles unklar und unsicher. Auch an Weihnachten kommt uns die Polizeiarbeit eben nicht abhanden.«
»In der Tat, wir haben noch ein Rapper-Konzert vor uns. - Eins ist dennoch sicher, die Vorhaut-Käuerin oder -Knäbberin hätte es schwer, bei den Juden eine ihrer Behinderung angepasste Arbeit zu finden.«
»Antisemit! Sie denken mehr als ab und an rassistisch, Herr Notarzt! Das ist mir schon früher aufgefallen. Sie sind fast ein bisschen Atheist, vielleicht schon aus der Kirche ausgetreten.«
»So schlimm ist es nicht, sind der Papst und ich doch Arbeitskollegen!«
»Bitte?«
»Wir beide haben den gleichen Chef!«
»Grosskotz! Gehen wir ein paar Schritte weiter, damit Sie auf andere Gedanken kommen.«
3.
Frauenäckerer und der namenlose Notarzt (oder heisst es Der namenlose Notarzt und Frauenäckerer?, der Verfasser) schritten stetig voran in den menschenleeren Strassen und Gassen. Da begegneten ihnen zwei Gestalten auf Pferden.
»Ist schon Fasnacht?«, fragte der namenlose Notarzt.
»In der Schweiz ist immer Fasnacht! Sicher seit dem 11.11.a.d., 11:11 Uhr!«, antwortete Wachtmeister Frauen- äckerer und stand stramm.
»Somit sind diese zwei Ritter zeitgemäss in jeglicher Beziehung.«
»Halt! Polizei! Parole! Können Sie sich ausweisen?«, rief der Postenchef..., kurz bevor er fast überrannt worden wäre, hätte er sich nicht mit einem Seitensprung aus der Liebesaffäre - Autsch! - Gefahrenzone retten können!
Doch sein Befehl zeigte Wirkung, die beiden Pferde standen still. Die Reiter blieben oben.
»Leider keine Ausweise dabei!«, so die beiden im Chor. »Die existierten damals noch gar nicht, wären auch schwer in einer Ritterrüstung mitzutragen gewesen. Wir sind Zeitreisende auf der Suche nach dem schönsten Weih- nachtsgeschenk. Ein Ritter und ein Königssohn, der Prinz sozusagen. Im Auftrag von kelvin, dem mittlerweile Ausgelöschten.«
»Ich benötige nähere Angaben, das reicht nicht für keine Verhaftung!«, Frauenäckerer war wieder ganz der Polizist!
»Das schönste Geschenk der Welt.kelvin_1260528291. 4962399006, mehr wissen wir auch nicht!«, die beiden waren wieder ganz der Chor.
»Gut, das reicht mir. Sie dürfen weiter reiten.«, der Wacht- meister gab den Weg frei.
Die beiden entfernten sich in entgegen gesetzter Richtung voneinander, immer aber paarweise (wie die Frauen, wenn sie aufs Klo gehen, Ha-Ha!, der Verfasser).
»Die glauben wohl, wir seien auf ihren Stuss reinge- fallen?!«, so die beiden Fussgänger im Chor.
»Ich hab dir doch gesagt, dass die Schweizer Polizei einem jedes Märchen abnimmt, vor allem zur Weihnachtszeit!«, so die beiden Ritter im Chor.
3.
Die Konzerthalle war gerammelt voll, mehrheitlich Jugendliche aller Couleur. Die Mädchen, leicht bekleidet trotz winterlichem Wetter, auf eine heisse und durch- geknallte Darbietung ihres Lieblings-Rapper hoffend, begannen sich Einzukreischen.
Wachtmeister Frauenäckerer instruierte seine Personen- schützerin, die für den Gangsta-Räppler zuständig war, sowie weitere Uniformierte, die ihm zugeteilt waren, um für Ruhe und Ordnung unter den Fans zu sorgen.
Der Notarzt begrüsste seinen Gast aus dem hohen Norden, einen 'Emergency-Nurse', und briefte seine Mannschaft ebenfalls: »Vorgehen gemäss NACA-Score und interna- tional geltenden Algorithmen. Keine Einzelaktionen, bitte! Notarztindikationen beachten und mich frühzeitig alarmieren!«
»Ja Ja, das wissen wir alles! Notarzt rechtzeitig alarmieren, machen wir auch!«, schunkelten und nickten die Schweizer Rettungssanitäter und Deutschen Rettungsassistenten im Takt. Der Notarzt schunkelte und nickte ebenfalls und fühlte sich gleich von allen ernst genommen.
Ødin Østrich hiess der Nordmann, sie nannten ihn Anti Keller, das Antonym zum obersten Hausteil. Ein kleiner Scherz der Schweizer Rettungsdienstmitarbeiter. Er war ein freiwilliger Praktikant, der sich für das Schweizer Rettungs- wesen interessierte, zuhause langjährig erfahren und aktiv in diesem Sektor, höheres Kader. »Øine Frage gløich zøm Ønføng. Wøs ist øin Nøtarzt?«
»Erklärt ihr es ihm bitte, ich mach mich mal auf die Runde und schau, ob alles in Ordnung ist«, sprach der Nøtarzt - Autsch! – Notarzt.
In der Zwischenzeit war das Konzert voll im Gange, die Fans an der Schmerzgrenze kreischend und aufgeheizt! '10CentproSeite' beherrschte seinen Job und wusste das Publikum zu begeistern! Die ersten Zuhörerinnen fielen in Ohnmacht und wurden später gleich reihenweise von den Sanitätern abgeholt und getragen, gebuckelt oder auf der Bahre ins Sanizelt gerollt.
Auch eine hübsche Zuhörerin erblickte den Notarzt und fiel in Ohnmacht mit den Worten: »hach! Ich wollte schon immer von Ihnen gerettet werden!«
»Was waren das noch für Zeiten, als die Mädchen wegen John, Paul, Ringo und George, allein schon wegen deren Namen in Ohnmacht fielen, oder weil Mick Jagger die Lippen schürzte. Jim Morrison musste bereits seinen Schwanz? Pimmel? Phallus? Penis? Glied? Männliches Geschlecht? Männliches Geschlechtsteil? heraushängen lassen… - ...diese Wortspiele gehen mir langsam auf den Sack? das Skrotum? die Hodenhülle? - Nun, heute kollabie- ren die jungen Mädchen, wenn sie einen Notarzt sehen!«, sinnierte der Doktor.
Er sprang sofort in ihre Richtung und breitete hilfsbereit seine Arme aus. Unvermittelt schnellte sie auf und schrie ihn an: »reingelegt! Rühr mich nicht an! Hast du wirklich gedacht, ich falle wegen so einem Grufty (wegen so eines Gruftis? Grufty’s? Grufties?!, der Verfasser) in Ohn- macht?!«, schon war sie wieder im Getümmel verschwun- den, ganz die Unberührbare!
Das Gangsta-Räppler-Konzert näherte sich seinem Höhepunkt! Der Meister setzte zum Millionenhit an! Die Fans tobten!
»'10CentproSeite'! '10CentproSeite'! '10CentproSeite'! '10CentproSeite'! '10CentproSeite'! '10CentproSeite'!« skandierten die Fans! Die Halle bebte und drohte zu explodieren!
'10CentproSeite'! rappte sich derweil fast zu Tode:
»Ihre Augen blitzten heftig böse,
denn mit anschwellendem Getöse
schoss lepröse das Gekröse
Schwarz-Rot-Braun ihr aus der Mö..«
Der Rest ging in der Schimpferei von Wachtmeister Frauenäckerer unter: »Plagiator! Plagiator! Plagiator!«
Doch auch diese Worte wurden übertönt vom Panik- geschrei des Publikums! Von mehreren Seiten drangen mit chirurgischen Masken Vermummte in gelb-blauen Overalls in den Pulk hinein! Die Polizei-Hundeführer und die Sicherheitsleute waren jedoch auf Trab und rannten auf die Maskierten zu oder ihnen nach!
»Halt! Stopp! Das sind nur Rettungssanitäter, die sich nicht gegen die Schweinegrippe - Autsch! - Pandemische Influenza haben impfen lassen! Das sind keine Verbre- cher!« schrie Wachtmeister Frauenäckerer, so laut er konnte, in sein Funkgerät.
Sofort kam der Notarzt auf ihn zu und schrie von unten, da er kleiner war als der Wachtmeister, so laut er konnte, zu ihm hinauf: »das sind keine Rettungssanitäter, das sind Leute von der Müllabfuhr! Sie tragen nur die gleichen Overalls nach EN471, Klasse 3! Da sind durchaus Ver- wechslungen möglich! - Vermutlich handelt es sich um Mitglieder der neapolitanischen Müll-Mafia, die das Publikum des Abfalls berauben will, um daraus Kapital zu schlagen!«
»Es gibt keine Mafia-Aktivitäten in der Schweiz!«, schrie der Wachtmeister mit verzerrtem Gesicht! Das Szenario erinnerte an das berühmte Pressefoto, in dem ein Israeli- scher Soldat einen kleiner gewachsenen Palästinensischen Zivilisten deeskaliert.
»Na dann, eben nicht!« sprach der Notarzt, drehte sich um und liess den Wachtmeister hinter sich zurück. Unvermittelt stellte sich ihm ein Müllmann in den Weg! Irrtum! Nein, das war nicht ein Mafioso, sondern Ødin Østrich, der nordische 'Emergency-Nurse'. Er erkannte ihn an den Löchern in dessen Ohrläppchen, in denen überdimensionale Ohrringe und Ähnliche eingesetzt waren! Irgendetwas wollte er dem Notarzt mitteilen, doch dieser konnte ihn nicht hören. Ødin versuchte sich in Zeichensprache. Er machte das NACA-6- Zeichen, leider auf nordisch, in Richtung des Notarztes. Auch das konnte dieser nicht entziffern.
Da packte der Nordmann die nächstbeste Person, legte sie auf den Rücken und drückte fünfmal auf ihren Brustkorb. Der Notarzt verstand sofort: Herzdruckmassage! Plötzlich sah er, wie Ødin wankte und unmittelbar danach auf dem Bauch lag. Das Aus nach nur fünf Herzmassagen!
»Die Nordlichter reanimieren augenscheinlich nach einem veralteten Algorithmus«, dachte sich der Herr Doktor. Doch dann gingen ihm die Augen auf! Ødin’s rechtes Bein war angewinkelt, in Anwendung der Fixierungsmethode durch Beinhebel. Der 'Emergency-Nurse' hatte sich die Falsche ausgesucht, um dem Notarzt mitzuteilen, dass irgendwo in der Halle eine Reanimation stattfindet. Sie war die bildhübsche Militärpolizistin, die ein Praktikum in der Polizeistation der Regionalpolizei, Region AufdemLande, absolvierte.
Sie hatte die Hebelmethode vorschriftsgemäss zur Anwendung gebracht und kauerte zu Füssen des Fixierten. Damit war ihr das Lagebedingte Ersticken, das zu vermei- den es galt, bekannt: ›Äußeres Bein und Hüfte üben einen Hebeldruck auf das Kniegelenk. Weiters übt der Unter- schenkel der Beamtin schmerzhaften Druck auf die obere Wadenmuskulatur und die hintere untere Oberschenkel- muskulatur aus. Das zweite Bein der Beamtin wird nach vor gestellt, um stabil zu sein und genügend Druck auf das Bein des Festzunehmenden bringen zu können (um die Fixierung erst möglich zu machen)‹.
Das nach ›vor gestellte zweite Bein der Beamtin‹ war gleichzeitig etwas vom Oberkörper abgespreizt. Während der Aktion hatte sich ihr superkurzes Röckchen nach oben geschlagen und ihr String war verrutscht. Dem Notarzt bot sich ein unbeschreiblicher Anblick, der ihm wacklige Knie und lüsterne Gedanken bescherte! Um dem Erbarmungs- würdigen dennoch zu helfen, ging der Herr Doktor ganz in die Knie und bewegte sich so zügig wie möglich Richtung die Beiden, die ganze Zeit mit seinen Augen den Anblick fixierend. Fast auf Tuchfühlung raunte er ihr, wegen des Umgebungslärm, zu: »dø kønnst øhn løsløssen, ør gøhørt zø øns!«
»Wenn dem so ist...«, lachte sie keck und lockerte ihren Griff. Nur noch einen Hauch von Moment noch wähnte sich der Notarzt als Scheidenflüsterer, dann sprang sie auf, zupfte ihr Röckchen und den Tanga zurecht und verschwand im Getümmel, wie wenn nichts gewesen wäre, ganz die verdeckte Personenschützerin!
Auch Ødin Østrich rappelte sich auf, noch ganz geschockt und weiterhin sprachlos. Er winkte den Notarzt zu sich und gab ihm ein deutliches Zeichen, ihm zu folgen. Eine Reanimation während einem Konzert (eines Konzertes!, der Verfasser), eine aussergewöhnliche Situation! Wer war überhaupt betroffen?
4.
Es gelang Wachtmeister Frauenäckerer, einen der maskierten Müllmänner zu fassen. »Bis du jetzt ein Rettungssanitäter oder ein Müll-Mafioso?«
»In der Schweiz gibt es keine Mafia-Aktivitäten! Das sollten gerade Sie doch wissen, Herr Wachtmeister! Wir sind Trash-Heroes, wir entsorgen den Müll noch bevor er entsteht!«
»Und warum sind Sie maskiert?«
»Weil Müll stinkt!«
»Noch nicht entstandener Müll kann nicht Stinken! Ich verhafte Sie wegen Zuwiderhandlung gegen das Vermum- mungsverbot!«, triumphierte Frauenäckerer. »Ende des Trash-Heroismus'!«
5.
Der Notarzt wurde von Ødin Østrich schnurstracks ins Sanizelt geführt. Dort lag am Boden - intubiert, beatmet und stabilisiert - ein älterer Herr. Daneben sass, der Notarzt konnte es fast nicht glauben, Grosstante Albertina auf einem Stuhl und hielt die Hände vors Gesicht! »Mein Luis Trenker, komm wieder zu dir! So wie ich, als du von meinem Schicksal gelesen hattest und mich im Spital besuchtest, damit ich dem Wachkoma entschlafe! Dir und deiner Liebe ist es gelungen, mich wieder zu den Lebenden zu bringen!«
»Beruhigen Sie sich, Grosstante Albertina! Ihr Geliebter wird wieder! Alles im Griff!«, tröstete sie der Rettungs- sanitäter.
»Was kann ich für euch tun, Kameraden?«, fragte der Notarzt.
»Eigentlich nicht sehr viel, wir hätten dich gebraucht, um die Reanimation zu beenden. Das hat sich nun erledigt! Wir transportieren den Patienten mit unserem RTW ins Zielspital! Während der Fahrt benötigen wir keine Notarztunterstützung! Du darfst dich um Frau Albertina kümmern.«, rapportierte der Rettungsassistent.
6.
»Grosstante Albertina! Ich freue mich, dass es Ihnen wieder so gut geht.«
»Ganz meinerseits, Herr Doktor! Mein Luis Trenker und ich hatten Glück, dass wir noch leben! Dafür sind wir sehr dankbar. Wie ich vernommen habe, konnten Sie kürzlich wenig für ein Bébé ausrichten, das einfach so, ohne Vorwarnung, in den Armen der Mutter starb.«
»Ja, Grosstante Albertina. Es gelang uns nur, das Sterben dieses kleinen Lebewesens zu verlängern, nicht aber seinen Tod zu verhindern. Leider. Das ist wirklich traurig.«
»Die Natur ist in der Tat manchmal grausam, sie richtet sich dabei nie nach unseren Vorstellungen und Vorgaben, Herr Notarzt«, tröstete Grosstante Albertina.
Tag der Veröffentlichung: 24.12.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für JANA, die ihr erstes Weihnachtsfest nicht erleben durfte, weil eine Höhere Macht es sich so gewünscht hatte.