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Vergangenheit!
.... „ Hoffentlich wird es nicht so wie das letzte Mal!“, dachte ich. Ich, Angela Shaw, zog mit meinen 16 Jahren schon zum dritten Mal um. Meine Familie und ich gingen aus einem kleinen Vorort von Mainz nach Neustadt. Dad hatte eine neue Arbeitsstelle bekommen, deshalb wohnten wir ab jetzt in Neustadt in der Nähe von Lübeck. Dort besuchte ich das Gymnasium. Nun sollte alles anders werden, denn in meiner alten Klasse war ich die totale Außenseiterin. Alle ignorierten mich, so gut es ging, aber wenn sie dann mit mir sprechen mussten, hieß es immer ’Streberin’, ’Little miss perfekt’ oder ’Shaw’! Doch jetzt änderte sich alles. Gott sei Dank! Aber trotzdem war es schade, da ich mich von meinen Freunden von der Freilichtbühne verabschieden musste.

Ankunft!
Als wir endlich nach einer langen Reise in unserem neuen Zuhause ankamen, beschwerte sich meine Mom über die schlecht gepolsterten Sitze im Taxi, mit dem wir eine Stunden vom Flughafen nach Neustadt gefahren waren. Der Fahrer packt unsere Koffer aus und freute sich meine Mutter loszuwerden, da sie ihm ständig Vorträge zum Autofahren gehalten hatte.
Ich stieg gemütlich aus dem Wagen und sah zum ersten Mal unser neues Haus. Es war groß und aus robustem Stein gebaut. Das Haus, das schon vollständig eingerichtet war, hatte eine ziemlich große Eingangstür und einen riesengroßen, wunderschönen Garten, der leicht verwildert war. Ich erschrak, als das Taxi mit Vollgas von unserer Einfahrt brauste und bemerkte, dass meine Eltern schon die Haustür aufschlossen. Ich schnappte mir meinen Rucksack und flitzte hinterher. Als ich durch die Tür trat, fand ich mich in einem großen Flur, der zu einer begehbaren Garderobe führte, wieder. Außerdem ging eine breite Treppe ins nächste Stockwerk. Meine Mutter besichtigte die Garderobe und mein Vater ging bereits ins überdimensionale Wohn- und Esszimmer, um sich dort auf dem Sofa zu entspannen.
Ich ging direkt in die 2. Etage, denn ich wusste, dass dort mein Bereich war. Als ich zur Eingangstür meiner eigenen kleinen „Wohnung“ kam, platzte ich fast vor Aufregung. Gespannt öffnete ich die Tür und staunte nicht schlecht über die moderne und elegante Einrichtung meines eigenen Wohnzimmers. Der Raum war sehr hell, sodass das Zimmer freundlich und gemütlich wirkte. Außerdem gehörten mir noch drei andere Zimmer. Ich ging durch die Tür rechts von mir und kam ins Schlafzimmer. Mitten im Raum stand ein riesengroßes Bett, ein Himmelbett, um genau zu sein. Es war mit seidenen Vorhängen verhängt, die Matratze wirkte weich und die Kissen und die Decke waren super flauschig. Die Größe des Bettes war für mich neu. Es nahm ein Viertel des Raumes ein. Auch ein großes Bücherregal stand auf der gegenüberliegenden Seite des Fensters im Zimmer. Der nächste Raum war der begehbare Kleiderschrank. Er war das größte Zimmer. Ich fragte mich, wer vorher hier gewohnt hatte. Der letzte Raum, in den ich ging, war das Badezimmer. Der Raum war fast so groß wie der Kleiderschrank. Ich bestaunte die große Dusche und die Mosaikbilder an der Wand. Dann fiel mein Blick auf die riesige Badewanne. Plötzlich rief meine Mom, ich solle lieber meine Koffer reinholen. Ich raste nach unten und krachte fast mit meinem Dad zusammen, der gerade seine eigenen Koffer hoch trug. Er warnte mich, indem er sagte: „Nicht so stürmisch Andy!“ `Andy `war mein Spitzname. Ich hatte ihn schon eine Ewigkeit. „´schuldige Dad“, murmelte ich, „ich bin einfach so aufgedreht. Meine Zimmer sind der Hammer, einfach spitze!!“ „Bevor du hyperventilierst“, beruhigte mich Mom, „bring erst einmal deine Koffer nach oben, denn ich glaube, es fängt gleich an zu regnen“, dann fügte sie hinzu , „und pack in aller Ruhe deine Sachen aus. Du hast noch Zeit genug, den Rest des Hauses zu erkunden.“ Ich befolgte ihren Rat und brachte meine Gepäckstücke nach oben. Dort oben angekommen, legte ich die Koffer auf das Bett und räumte systematisch meinen begehbaren Kleiderschrank ein. Als erstes kamen meine Tops, dabei hängte ich mein Lieblingstop ganz vorne auf. Es war ein schwarz weiß gestreiftes mit ein bisschen Spitze in Ausschnitt. Dann packte ich meine T-Shirts, Hosen usw. aus. Als ich fertig war, war der Schrank nur einviertel voll. Nun, da ich fertig war mit Koffer auspacken, wollte ich mir in aller Ruhe die anderen Zimmer angucken. Ich sah mir das Wohn- und Esszimmer, die Küche , das Gäste WC und eine Art Musikzimmer an. Das Wohn- und Esszimmer war so eingerichtet wie mein Wohnzimmer, mit einem großen antiken Holztisch, einer großen, gemütlichen Ledercouch, einem flauschigen Teppich und einem Plasma Fernseher über dem Kamin. Auch gab es eine Kissenecke, wo ein Notebook auf einem Tischchen stand. Die Küche war geräumig und hatte große Fenster, durch die man in den schönen verwilderten Garten gucken konnte. Ein gepflasterter Weg aus alten Steinen führte von der großen Terrasse in einen zweiten Garten. Um den Weg waren Blumenbeete mit allen nur erdenklichen Blumen z.B. Orchideen, Rosen, Lilien. Alles sah bemerkenswert und beeindruckend aus, mich aber beeindruckte die Anzahl der Instrumente im Musikraum. Dort stand ein Flügel auf einem Podest. Auch waren alle Streich-, Holzblas- und Blechblasinstrumente vorhanden. Es gab aber nicht nur klassische Instrumente, auch waren E-Gitarren, E-Bass, Schlagzeug, Keybord und sogar eine große Anlage mit Mikros, Verstärker und Mischpult vorhanden. An beiden Seiten des Raumes stand jeweils ein Schrank, der die ganze Wand bedeckte. In einem war eine große CD-Sammlung, die von Klassik über Rock `n Roll bis zum Hip- Hopp reichte, im gegenüber liegenden Schrank waren stapelweise Noten für die verschiedenen Instrumente von unzähligen Komponisten. Auch waren im Regal alle möglichen Sachen zur Pflege für die Instrumente, dazu Ständer für Noten und Ersatzteile für die Musikinstrumente und die elektrische Geräte. Ich erschrak, als ich mich umdrehte und mein Vater in der Tür stand. Dann atmete ich einmal tief durch und fragte: „Was ist?“ „Was für eine Pizza möchtest du gerne essen?“, fragte er. Schnell überlegte ich und sagte zu ihm : „Ich hätte gerne eine Salami Pizza!“
Nach dem wir gegessen hatten, wollte ich nur noch ins Bett, da die Reise sehr anstrengend und der restliche Tag im neuen Haus viel zu aufregend waren.
Schließlich sagte ich Mom und Dad gute Nacht und schlief sofort ein als ich mich in die weichen Kissen kuschelte.
Am nächsten Morgen wachte ich ausgeruht und voller Energie auf. Heute sollten die restlichen Sachen mit dem Lieferwagen gebracht werden. Ich zog meinen Bademantel an und guckte auf den Wecker. Es war erst halb neun. Also entschloss ich mich, erst einmal zu duschen. Ich holte Duschgel, Shampoo und Handtuch. Als ich in die Dusche stieg , bemerkte ich, dass der Boden aus Kieselsteinen bestand.
Ich kam gerade aus der Dusche, da klingelte mein Handy. Es war meine Freundin Vanessa, die zu meiner alten Schauspielgruppe gehörte. Alle nannten sie dort „Nessi“, weil sie so ehrgeizig war. „Hi Nessi! Wie geht’s dir?“, sagte ich nach dem abgenommen hatte und anstatt eine Antwort zu geben, überschüttete sie mich mit Fragen! „Wie ist das Haus? Wie sieht dein Zimmer aus? Wie war die Reise? Gut hoffentlich! Erzähl mir alles!“ „Ok! Ok!“, beruhigte ich sie, „ich erzähle es dir. Aber nur, wenn du mir versprichst, mich nicht zu unterbrechen.“ „Ist gebongt!“, meinte sie und sagte es so ernst, das es total witzig klang und ich laut loslachen musste. „Also gut“, sagte ich, nachdem ich mich wieder im Griff hatte. „Gestern Morgen war allen total stressig. Wir frühstückten und packten gleichzeitig alle restlichen Sachen ein, die noch im Haus waren. Ein großes Chaos sag ich dir. Mom rief ein Taxiunternehmen an und wir fuhren dann mit dem Taxi zum Flughafen. Dot war alles noch hektischer und stressiger und ich war froh, als wir endlich im Flugzeug saßen. Beim Landeanflug wurde ich immer aufgeregter und gespannter auf das was mich erwartete. Im Taxi nervte Mom den Fahrer. Ihm war anzusehen, das er froh war Mom endlich los zu sein und deshalb.....“ „Wie sieht den jetzt das Haus aus.“ Natürlich konnte sie es nicht lassen mich nicht zu unterbrechen. Ich beantwortete die Frage ganz kurz, indem ich sagte: „Das Haus ist aus robustem Stein, besitzt eine große Eingangstür und einen verwilderten Garten!“ So ging es die ganze Zeit weiter. Sie stellte Fragen und ich gab die Antwort dazu. Irgendwann fielen ihr keine Fragen mehr ein. Schließlich verabschiedeten wir uns und machten ab so oft wie möglich miteinander zu telefonieren.
Wir legten beide auf und ich machte mich fertig, bürstete meine Haare und föhnte sie. Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich an meinen Labtop. Dort suchte ich mit Hilfe von „Google earth“ schon einmal allen wichtigen Gebäude, wie Supermarkt, Bäckereien und der Schule. Als mein Magen anfing zu knurren, holte ich mir eine belegte Brötchenhälfte, die noch von der Reise übriggeblieben war. Schließlich weckte ich meine Eltern, da unsere anderen Sachen gegen Mittag ankommen sollten.
Nachdem ich alle Sachen verstaut hatte, legte ich mich in den sonnigen Garten. Ich nahm eine Decke mit, um mich darauf zu entspannen und mein Buch zu lesen. Es war mein Lieblingsbuch „Die Päpstin“ und spielte im 9. Jahrhundert. Die Hauptperson ist ein Mädchen namens Johanna. Von klein auf war sie wissbegierig. Auch wusste sie, das sie es nie weit schaffen würde als Frau, so verkleidete sie sich als Mann. Nur das Problem war, sie hatte sich verliebt in einen Mann, der von ihrem Geheimnis wusste. Ich fand es so toll, das ich es schon sieben Mal gelesen hatte. Und danach sah das Buch auch aus. Schließlich fing ich an zu lesen und las immer weiter. Ich versank förmlich in dem Buch. Die Zeit hatte ich dabei völlig vergessen, aber meine Mom sagte mir passend zum Abendbrot Bescheid. „Andy, kommst du bitte rein, wir wollen jetzt essen“, rief meine Mom mir aus dem Küchenfenster zu. „Ich komme gleich , lese nur die Seite zu Ende!“, antwortete ich ihr und bekam zurück: „Beeil dich aber!“ Ich las die Seite zu Ende und ging ins Haus, aß Abendbrot mit meinen Eltern und schlenderte dann gemütlich in meine Zimmer. Dort packte ich als erstes meine Schultasche, denn morgen war mein erster Schultag an der neuen Schule. Als ich fertig war, guckte ich mir eine echt lustige Komödie an.


Schule ?!
Am nächsten Morgen war ich nervös und zwar richtig. Mein Herz raste und mein Puls war auf hundertachtzig. Ich fuhr mit dem Fahrrad zur Schule, da der Weg nicht lang war. Dort angekommen, ging ich in das Büro des Schulleiters. Er begrüßte mich freundlich und gab mir meinen Stundenplan, nachdem ich mich vorgestellt hatte. „Dein erster Unterrichtsraum ist hier“, sagte er und deutete auf den Grundriss des Schulgebäudes. „Der Raum hat die Nummer 017 und liegt im Erdgeschoss.“ Außerdem zeigte er mir, wo mein Schließfach war. Er überreichte er mir den Schlüssel und gab mir die Anweisung: „Sei so lieb und warte vor dem Klassenzimmer. Ich sage deinem Lehrer bescheid, er soll dich bitte der Klasse vorstellen.“ Ich nahm die Anweisung zu Kenntnis und bedankte und verabschiedete mich. Ich ging zum Raum 017 und wartete. Kurz nach dem schellen der Schulklingel, kam ein junger Mann mit Lehrertasche auf mich zu. Wie sich herausstellte war er der Lehrer bei dem ich jetzt Englisch hatte. „Guten Tag! Ich heiße Herr Paschen und bin ab jetzt ihr Englischlehrer“, stellte er sich vor. Herr Paschen war ein großer, gut aussehender, junger Lehrer. Ich schätzte ihn auf 35 Jahre. Er hielt mir die Tür auf und bat mich einzutreten. In der klasse ging Herr Paschen an mir vorbei und begrüßte die Klasse. Danach stellte er mich vor. „Dies ist Angela Shaw. Sie kommt aus einem Vorort von Mainz und gehört ab so fort zu dieser Klasse.“ Und an mich gerichtet sagte er
noch: „Angela setz dich doch bitte da hinten auf den freien Platz.“ Nach Englisch standen noch Erdkunde, Mathe, Bio und Spanisch auf meinem Stundenplan, dann gab es endlich Mittagessen. Ich holte mir Pommes mit Schnitzel und Gurkensalat und setzte mich an einen freien Tisch. Ich aß alleine. Meine neuen Klassenkameraden ignorierten mich. Na egal, dachte ich mir. Ich ließ meinen Blick über die anderen Schüler schweifen und sah einen Jungen, ungefähr in meinem Alter. Er guckte mich die ganze Zeit an. Er saß nur ein paar Tische von mir entfernt. Schnell guckte ich weg, aber sein Gesicht hatte ich immer noch vor Augen. Wie er mich angesehen hatte! Mit einem eiskalten Blick, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Die Augen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ob wohl er den harten und eiskalten Blick hatte, besaß er wunder schöne Augen. Sie sahen aus wie flüssige Schokolade. In der nächsten Stunde bekam ich nichts vom Unterricht mit, denn ich dachte nur über den Jungen in der Cafeteria nach. Wieso hatte er mich die ganze zeit so angestarrt? Warum hatte er so einen harten und eiskalten Blick? Wer war er überhaupt? Hat er ein Problem mit neuen Schülern? Ich fand keine Antwort auf diese Fragen, aber beschloss ihm aus dem Weg zu gehen! Das Schellen der Schulklingel schreckte mich aus meinen Gedanken und ich wurde daran erinnert, das ich in der Schule war.
Auf dem Weg nach Hause verfuhr ich mich und landete in einem ganz anderen Viertel der Stadt. Ich fuhr den Weg zurück den ich genommen hatte. Zurück an der Schule überlegte ich wo ich her musste und fand schließlich den richtigen Weg.


Fortsetzung folgt .........

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.08.2010

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