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Kapitel 1

Wiederholen wir Geschichte? Oder schreiben wir ein Leben? (Y. Catterfeld- Schicksal)

Ich bin grade dabei meine Koffer auszupacken als die Tür aufgeht und ein wunderhübsches Mädchen mit blond gelockten Haaren, nussbraunen Augen und einem sexy Hüftschwung herein kommt. Im null Komma nix bin ich aufgesprungen und falle ihr in die Arme. Es ist Mila, meine allertollste und beste Freundin die ihre Collegeferien leider nicht mit mir bei meiner Tante verbringen konnte, weil ihre Eltern darauf bestanden haben, dass sie zu ihnen kommt.
Mila lacht auf und wir umarmen uns ne gefühlte halbe Stunde. Ich war verdammt froh, dass sie wieder da war, weil ich einfach nicht gern alleine war. Ich meine, wer verzichtet denn schon gerne auf die beste Freundin?
‚Sag mal süße bist du gewachsen oder so?’, meinte Mila dann nachdenklich. ´Nein du Blindfisch, ich habe High-Heels an´, antwortete Ich und lachte. ´Jane, seit wann trägst du denn so was?’. Ich wollte einfach mal was Neues ausprobieren. Sie stehen mir ja oder nicht?´.´Klar stehen sie dir. Dir steht sowieso irgendwie alles´, antwortete Mila ernst. ´Danke, du bist toll´, strahlte ich. Man muss dabei sagen dass ich ne 1,75 cm große Schönheit mit verdammt langen Beinen und langen braunen Haaren war. Seit zwei Jahren ging ich nun schon an dieses College und viele Jungs hatten sich schon an mich ran gemacht. Ich flirtete auch gerne mit ihnen, aber hatte sie immer abblitzen lassen, wenn es um mehr ging. Es ging eh nur um Sex und dafür war ich nicht einfach so zu haben. Ich hatte schließlich auch Stolz.
Mila und ich packten unsere Koffer aus und als wir fertig waren gingen wir Richtung Schüler-Räume. Es waren Räume wo wir Billard spielen konnten, uns mit anderen treffen konnten und wo wir einfach mal unseren strengen Lehrplan vergessen konnten. Meist war da immer viel los und wie erwartet saß auf der Couch unsere Clique: Janet, Kane, Mile, Becci und Jaden. Sie sahen alle verdammt gut aus, da die meisten von ihnen in den Ferien im Süden zum urlauben waren. Ich umarmte jeden und wir fingen gleich an zu labern. ´Maus, du hast ja hohe Schuhe an? ´ ´Alle tun so als wäre es nen Weltwunder Becci, es sind doch nur Schuhe,´ sagte ich verärgert. ´Es sind aber hohe, Jane´, erwiderte Becci. Alle lachten los. Ich fand das echt nicht fair und musterte sie böse. ´ Ach Jani, nimms nicht so ernst, aber du warst immer gegen so nen Hokuspokus und naja nun hast du so hohe Schuhe, die nicht grade unsexy sind. Versteh doch unsere Verwunderung´, sagte Kane mit einem verschmitzten lächeln. ´Genau, Jane, du siehst echt noch heißer aus als sonst´, fand Mile. ´Jaa Leute, ich habs jetzt verstanden. Lassen wir das Thema. Janet wie geht’s deinem Bruder, ist er wieder ok?´ ´Jap alles wieder gut mit ihm. Er ist wieder ausm Krankenhaus raus und muss sich halt nur noch schonen. ´Super, man bin ich erleichtert´, stellte ich fest.
Wir redeten noch über alles Mögliche. Über Jaden´s Katze die in einen Hund verliebt war. Zumindest glaubte er das. Aber wir glaubten es nicht wirklich. Über Janet’s Eltern die andauernd meinten ihre Tochter tyrannisieren zu müssen, damit sie sich schnellst möglichst mit irgendwem verlobt und ihn dann auch sofort heiratet. Wir alle verstanden ihre Eltern nicht. Welche Eltern wollten dies heutzutage denn noch?
Naja, nach und nach wurde ich immer müder und es fiel mir schon echt schwer meine Augen offen zu halten. Also verabschiedete ich mich von meinen Freunden und warf noch einen Luftkuss in die Runde, bevor ich den Raum verließ. Ich lief die langen, beige angemalten Gänge entlang, als mich auf einmal jemand anrempelte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich meine Augen einfach geschlossen hatte. Man wie dämlich. Auf jeden Fall lag ich nun auf dem Boden der trostlosen Gänge und rieb mir meinen Po der bei der Landung ziemlich was abbekommen hatte. Auf einmal kam eine Hand in mein Sichtfeld und eine Stimme berührte meine Ohren. Ich realisierte es erst nach und nach, dass ein Junge mit braunen Haaren mit einem Rotstich vor mir stand. Ich erschrak fürchterlich und sprang urplötzlich hoch, was ich hätte lieber lassen sollen, denn ich stieß genau gegen den Kopf des hilfsbereiten Jungen. ´Fuck, aua tut das weh. Mist mist mist!´ Der Junge guckte mich an und lachte. ´Bist du immer so stürmisch?´ ´Haha, bist du witzig´, antwortete ich genervt. ´Oh sorry das DU gegen mich gerempelt bist und MIR gegen den Kopf gesprungen bist´, klärte er mich auf. ´Jetzt tu doch nicht so als wärest du der Heilige. Du hättest auch mal aufpassen können´, sagte ich nun echt ziemlich wütend. Was bildete der sich eigentlich ein mich hier so anzumachen. Arsch! Ich wollte ihn mit meinem Blick töten aber irgendwie starb er nicht. Man, in einem Film wäre das bestimmt gegangen. Aber ich bin ja nicht in einem, also muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen. Da ich nicht grade ne kreative Ader hatte, guckte ich ihn noch mal böse an und stolzierte dann an ihm vorbei, in Richtung meines Zimmers. Ich öffnete die Tür und stolperte erstmal über den noch geöffneten Koffer von Mila. Was war nur mit mir los? Ich musste echt ziemlich müde sein. Da mein Kopf von dem Zusammenstoß noch ziemlich pochte, lief ich erstmal ins Bad um mir kaltes Wasser drüber laufen zu lassen. Aber irgendwie brachte es nicht sonderlich viel. Also zog ich mir meine karierte Boxershorts mit einem Unifarbenen Top an und legte mich ins Bett. Nach nur geschätzten 40 Sekunden war ich ins Reich der Träume geglitten.

Kapitel 2

Die Erinnerungen, sie ziehen an mir vorbei.Diese Gedankensprünge, sie zersprengen meinen Kopf Wir haben uns so viel erhofft (DLG-Erinnerungen)

Am nächsten morgen weckte mich mein Wecker mit Christina Perri’s ´Jar of Hearts´. Ich packte mir an meinem immer noch pochenden Kopf und erschrak. Ich hatte wirklich eine Beule von dem gestrigen Unfall davon getragen. Mist. Ich lief schnell zum Spiegel um mir das Unglück anzusehen. Was mich dort erwartete war echt monströs. Ein fetter blauer Fleck mit einem Durchmesser von circa 4 cm prangte an meiner rechten Stirnhälfte. Sofort schnappte ich mir mein Make-up und meinen Concealer um dieses Monster zu überdecken. So konnte ich doch nicht zur Schule gehen. Auf keinen Fall. Nach einer halben Stunde war ich einigermaßen zufrieden mit meinem Ergebnis, steckte noch eben meine Haare zu einem Dutt zusammen und lief zu meinem Kleiderschrank. Mila die nun auch wach war, guckte mich an wie so nen Auto. ´Schätzchen, mach den Mund wieder zu´, sagte ich. ´Wow Jane, wo hast du dieses Monstrum denn her? Dein überschminken hat echt nicht viel gebracht.!´ Da sie ja meine beste Freundin war und auch nicht locker lassen würde, erzählte ich ihr was gestern passiert war. Mila guckte erst ernst drein, aber als ich an die Stelle kam, wo ich den Jungen so angemacht hatte, fing sie an zu grinsen. ´Typisch du, der Kerl wollte sich entschuldigen und dir helfen und du pampst ihn gleich an. Der arme Kerl,´ sagte sie während sie sich kaputt lachte.´ Der arme Kerl?!. Sag mal tickt es bei dir noch richtig? Guck mal was ich von dem habe´, schimpfte ich und zeigte mit meinen Zeigefinger auf meine Beule. Mila zuckte die Schultern und grinste jetzt noch breiter. Ich ignorierte es und begab mich zu meinen Kleiderschrank. Ich wählte das rote mit pailetten bestickte Top und eine Schwarze Röhrenjeans, die ich mir auch gleich überzog. Dazu wählte ich mein Lieblingsarmband und meine schwarzen neuen High-Heels. Ich nahm meine Lieblingsschultasche und ging aus dem Zimmer. Ich war echt sauer auf Mila. Warum machte sie sich immer so lustig über mich? Ich ging Richtung Bioraum. Ich liebte das Fach Bio. Es machte echt riesig Spaß und jedem dem ich das erzählte, lachte mich aus. Ich betrat das Unterrichtszimmer und war nicht wenig überrascht als ich niemanden erblickte. Schließlich war ich wegen der Auseinandersetzung mit Mila schon knapp 10 Minuten früher gegangen und niemand von den Schülern kam wohl auf die Idee so früh schon zum Unterricht da zu sein. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich schon mal auf meinen Platz zu setzen und zu warten. Mir ging dabei die ganze Zeit das Gespräch mit Mila durch den Kopf. Ob sie wohl Recht damit hatte, das ich echt ziemlich pampig zu dem Jungen war? Ich verdrängte den Gedanke sofort wieder aus meinem Kopf. Sie hatte nicht Recht, niemals.
Als ich dann Stimmen hörte verband ich das Thema ganz aus meinem Kopf und erblickte dann auch schon Janet. Sie war ebenfalls besessen von dem Fach Bio und wir saßen somit auch nebeneinander. Wir umarmten uns. Sie sah sich meine Beule und wollte wissen was passiert ist. Ich hatte sie echt lieb, weil sie oft so wie ich dachte und überlegte erst ob ich ihr von gestern erzählen sollte aber verwarf den Gedanken dann auch wieder schnell. Nachher wissen es dann vielleicht alle und das wollte ich auf keinen Fall. Also winkte ich ab und erklärte ihr, dass ich gegen meinen Schrank gelaufen bin. Sie nickte aber so ganz glauben wollte sie mir nicht, denn sie warf mir immer wieder nachdenkende Blicke zu. Ich ignorierte es so gut wie möglich und war echt froh als der Stundengong mich erlöste. Endlich war die Stunde Ende. Es war echt grauenhaft gewesen von jedem angegafft zu werden, dank dieser beschissenen Beule. Ich ging den Gang zum nächsten Unterrichtsraum entlang, als ich einen Blick auf mir spürte. Ich drehte mich um und sah den Kerl von gestern Abend. Er guckte mich neugierig an und ich musste feststellen dass er echt verdammt gut aussah. Er hatte ein Shirt an, welches sein Sixpack betonte. Oh mein Gott, er hatte wirklich ein Sixpack! Ich war echt erstaunt, dass ich es gestern nicht gesehen hatte.
Der Junge kam auf mich zu und packte mir an meinen Kopf. ´Fuck, das tut mir leid, wusste nicht das es echt so heftig war. Sorry!´ Ich guckte ihn an und war echt baff. Er hatte echt tolle Augen. Ich hatte ihn wohl echt ziemlich lange angeguckt weil er sich nun räusperte. ´Sag nicht du hast auch noch ne Gehirnerschütterung?´, fragte er mich. Meine Zunge war ganz schwer, aber irgendwie schaffte ich es dann doch zu antworten. ´Eh oh, neee, nur ne Beule.´ ´Ganz sicher?´, hakte er nach. Da ich nun endlich meine Fassung wieder gewonnen hatte antwortete ich schnippisch ´ Ja klar, aber leider hast du keine.´ Er schnaubte erbost auf. ´Stimmt du hast wirklich keine, bist wieder ganz die Alte´, sagte er und verschwand. Ich guckte ihm noch echt verdattert nach, aber nach und nach ergriff die Wut über ihn wieder mein Gehirn und ich lief echt sauer zu meinem längst angefangenen Unterricht. Ich entschuldigte mich bei meinem Lehrer für mein Zuspätkommen und ließ mich auf meinen Platz nieder. Ich dachte über Gerade nach und entschloss mich an ihn für seine bösen Worte zu rächen. So etwas kann und darf einfach keiner mit mir machen. Nachdem ich die anderen Stunden ohne weiteren Zwischenfall überstanden hatte und mein Mittagessen in der Mensa auch zu mir genommen hatte, begab ich mich in mein Zimmer. Mila war auch da und guckte mich erwartend an. Ich sagte nichts und setzte mich an meinen Laptop. Ich war schließlich immer noch sauer auf sie. Nach längerer Zeit stand Mila auf und klappte ohne Vorwarnung einfach meinen Laptop zu. Ich guckte sie böse an und frage sie was das sollte. Mila meinte das wir uns wieder vertragen sollten und das wir beide einfach nicht ok zueinander gewesen waren. Ich gab dann doch nach langer Diskussion nach und wir umarmten uns. Ich liebte Mila einfach zu sehr um einen längeren Streit weiter zuführen. Wir beschlossen zu den anderen Cliquen-Leuten zu gehen. Wir fanden sie im Schüler-Raum und was, beziehungsweise eher wen ich da sah, ließ meine Wut wieder aufkommen. Er unterhielt sich mit Mile und Jaden. Als wir uns dann zu ihnen gesellten blickten sie hoch und und grinsten. Ich guckte den Kerl böse an und er mich ebenfalls. Seine braunen Augen waren echt der Wahnsinn und auch der Grund dafür das ich meine böse Miene verlor. Ich spürte Milas belustigten Blick auf mir aber konnte mich einfach nicht von seinen Augen trennen. Er schien das zu merken und grinste arrogant. Sogleich war ich wieder die alte Jane und blickte ihn wieder böse an. Er grinste weiter hin, reichte mir seine Hand. Ich entzog ihm sofort meine Hand. Was fällt dem schon wieder ein, ey? Er guckte mich immer noch an und stellte sich nun vor. Gott wie altmodisch, mir dafür seine Hand zu reichen. ´ Also keine Ahnung was mit dir falsch is Mädel aber ich heiße Loren und du heißt Jane, wie ich so mitbekommen habe.´ ´Wie ich heiße geht dich nen Dreck an und wenn du mich noch einmal Mädel nennst, dann…. dannnnn..´. ´Ja was ist dann?´, fiel er mir ins Wort. ´Dann lernst du mich mal richtig kennen und dann wirst du nicht mehr so hässlich arrogant grinsen. ´ Ich war echt auf 180. So ein verdammt beschissenes Arschloch! Er lachte laut auf und ich war echt kurz davor ihm eine zu klatschen. Meine Freunde guckten nur verdattert zwischen uns hin und her und kapierten gar nichts mehr. Ich stürmte aus dem Raum. Mir war das echt zu viel. Ich verließ das Schulgelände und ging Richtung Wald. Ich wollte einfach nur alleine sein. Nachdenken. Er erinnerte mich mit seinem dämlichen arroganten Grinsen einfach zu viel an meine Vergangenheit die ich immer zu verdrängen versuchte. Ich hasste Loren abgrundtief. Er tat mir unbewusst weh und wer das konnte, hatte eine ziemliche Macht über mich. Ich setze mich auf den halbnassen Waldboden und fing an zu weinen. Es tat so weh…



Heute war Freitag, mein Lieblingstag. Ich kam grade von der Schule nach Hause, als ich von dort laute Stimmen hörte. Wieder einmal. Sie stritten sich öfter, meine Eltern. Worum es ging wusste ich nie aber an dem Tag sollte ich es erfahren. Ich ging also zur Tür rein und sah meine Mum heulend auf dem Boden sitzen. Mein Dad stand hinter ihr und holte grade aus. Er schlug sie und hatte keine Hemmungen das zu wiederholen. Meine Mum schrie auf und heulte jetzt noch lauter. Ich konnte mich einfach nicht rühren. Doch mein Vater hatte mich bemerkt. Er guckte mich lieb an und meinte so etwas wie : Deine Mum hat grade etwas schlimmes erfahren und ist zusammen gebrochen. Mach dir keine Sorgen, meine Süße, ich kümmere mich um sie. Geh hoch und mach deine Schulaufgaben.
Ich war zu diesem Zeitpunkt 14 und tat was er mir sagte. Ich ging hoch, legte mich ins Bett und weinte. Dicke Tränen weinte ich, und es hörte nicht auf. Dann hörte ich ein Zaghaftes Klopfen an meiner Tür und ich wusste, dass es meine Mutter war. Sie kam herein und setzte sich auf mein Bett Sie sah sehr traurig und zerstört aus. Und dann erzählte sie mir alles. Ich war geschockt und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Dann ging sie und sagte, dass sie mich immer lieben wird und alles für mich gut werden würde.
Am nächsten Tag fand ich sie an einem um ihren Hals gebundenem Seil an der Decke hängen. Unter ihr ein umgekippter Stuhl. Sie tot. Ich brach zusammen.

Ich erschrak als auf einmal neben mir ein Ast laut knackte und sah mich um aber konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Schnell wischte ich meine Tränen weg. Ich sah bestimmt echt schlimm aus mit verwischter Wimperntusche und roten verquollenen Augen. Alles nur seine Schuld, nur Lorens.! Und die meines Erzeugers. Dad wollte ich ihn schon lange nicht mehr nennen..

Zwei Tage nach dem Tod erreichte mich ein Brief. Er war von meiner Mum. Sie schrieb:
Mein Engel,
es tut mir Leid was ich dir mit meinem Tod angetan habe, aber es war die einzige Lösung dich und mich aus dieser Hölle zu befreien. Du weißt warum ich es getan habe und du musst wissen ich liebe dich über alles.
Ich habe für dich ein Collegeplatz besorgt, weit weg von deinem Vater. Das Flugticket dorthin liegt anbei diesem Briefe.
Fang dort ein neues Leben an. Ich habe dir auch einen neuen Pass mit neuem Namen besorgt, sowie ein Konto mit ausreichend Geld für dich.
Er soll dich nicht finden! Niemals!
Ich liebe dich mein Engel & werde immer über dich wachen!

In liebe, deine dich immer liebende Mum.


Ich bekam wieder einmal einen Heulkrampf und guckte mir die Flugtickets an. ‚Atlanta, Georgia´ las ich. So weit wollte sie mich wegschicken. Schließlich wohnte ich in England.
Noch am gleichen Tag packte ich einen Koffer mit allen Sachen die ich für wichtig empfand. Mein Vater war noch arbeiten und eine Beerdigung meiner Mum würde nicht stattfinden, da mein Dad den Leichnam meiner Mum von einen seiner guten Kontakten illegal entsorgen lassen hat, trotz meines heftigen Protests. Er war kaltherzig und nun wusste ich es. Niemand sollte von Mum’s tot erfahren. Er erzählte, dass sie durchgebrannt wäre mit einem anderen Kerl. Was ein Lügner!
Ich rief mir ein Taxi und fuhr zum Flughafen nach Jersey. Er war nur wenige Minuten von meinem Heimatort entfernt und somit schnell erreicht. Angekommen, stieg ich aus, gab dem Taxifahrer sein Geld und ging in die riesige Flughafenhalle. Nach längerem Suchen fand ich, wohin ich musste, passierte die Stationen und stieg ins Flugzeug. Es hob ab und nun fing mein neues Leben an. Jetzt war ich nicht mehr Layla Summer sondern Jane Redford.

Diese Erinnerungen quälten mich sehr und ich merkte wie mein Herz sich verkrämpfte und mein Gesicht immer aufgequollener wurde. Ich stand auf und ging wieder Richtung College, als aufeinmal ein Schatten meine Aufmerksamkeit erregte. Er setzte setzte sich in Bewegung und lief. Mein plötzlicher Ehrgeiz, wissen zu wollen wer dieser Schatten war, ließ mich loslaufen um dem Schatten zu folgen. Schnell war ich aus der puste und wurde langsamer. Trotzdem hatte ich den Schatten nicht aus meinem Blickfeld verloren. Noch nicht. Der Schatten wurde langsam in meinen Augen zu einer Person, da wir nun aus dm Wald gerannt waren und die Bäume somit keinen Schatten mehr spenden konnte. Die Persom rannte und rannte, in Richtung College. Ich folgte ihr immernoch, als sie aufeinmal hinter dem College verschwand und über einen Zaun hechtete. Nun hatte ich sie verloren. Enttäuscht, wütend und mit verheultem Gesicht stieg ich die Treppen zu dem Internatsgebäude hinauf und ging in Richtung der Mädchenzimmer. Als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete sah ich Mila die grade auf ihrem Laptop tippte. Sie fragte wo ich gewesen war und was mit mir los sei. Ich antwortete nicht und ließ mich auf mein Bett fallen. Mila sprang auf und guckte mich wütend an.

´Jane weisst du was? Ich find das so bescheuert. Du kommst hier mit verheultem Gesicht an und willst mir keine Antwort geben. Ich bin verfickt nochmal deine beste Freundin und du hälst es nicht für nötig mit mir über dein Problem zu reden? Weißt du was. Loren hatte Recht! Du bist so eine Zicke und wenn dir was nicht passt, ist es egal ob du mit deiner Art Menschen verletzt.!´

Milas Worte machten mich echt wütend. Sie gab Loren Recht und ihrer besten Freundin nicht?! ich war echt auf 180, wenn nicht sogar auf 570. Ich holte tief Luft und schrie sie an. ´Ey sag mal, haben sie dir ins Gehirn geschissen, oder wohl eher Loren.? Du findst er hat Recht. Danke Mila für deine Unterstützung. Wirklich. Lass mich einfach in Ruhe, ja?´´Jap ist ok Jane. Ich halte es sowieso nicht länger mit dir hier aus!´Sie nahm ihre Tasche, packte ein paar Sachen hinein und verschwand durch die Zimmertür. Sie war wirklich gegangen.Ich war echt richtig sauer!                                                                                                 Mich packte die Müdigkeit und ich legte mich angezogen in mein Bett. Schnell schlief ich ein.

Kapitel 3

Und sie quält dich immer weiter ,als ob endloser Regen fällt. Ein pausenloser Wegbegleiter, der dich nirgendwo in Ruhe lässt (die toten Hosen- Angst)



Als ich am nächsten Morgen aufwachte ging es mir echt scheiße. Mila war nicht mehr zurück gekommen. Ich wusste nicht wo sie war und mein Herz schmerzte mal wieder. Das tat es immer wenn es mir schlecht ging. Als würde eine übel riechende ätzende Flüssigkeit sich einen Tunnel durch mein Herz suchen. So war es. Jedes mal bekam ich dann kaum Luft und hatte Angst zu sterben. Ich hörte Schritte vor meiner Tür und hörte wie sie sich öffnete. Es war Mila mit roten geschwollenen Augen. Sie sah tausend Jahre älter aus. Ich stand auf und ging zu ihr. Sie beachtete mich gar nicht aber ich hörte auf mein Herz. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. ´Es tut mir leid Mila. Ich bin ne schlechte Freundin und das weiß ich aber du bist mein ein und alles und ich will es nicht verlieren.´ Mila guckte mich an und fing an zu grinsen. Sie hatte mir verziehen. Mein Herz machte einen Freudesprung und die ätzende Flüssigkeit verzog sich. ´Wie wäre es damit, wenn wir heute nen Mädelsnachmittag nach der Schule machen. Nur du und ich?´, fragte Mila vorsichtig. Ich sagte zu.
Nach dem Unterricht fuhren wir mit dem Bus nach Jersey und gingen in echt tolle Läden. Ich kaufte mir ein kleinen Schwarzes und Mila das gleiche Kleid nur in rot. Wir sahen echt toll in den Kleidern aus und da noch die richtigen Schuhe fehlten gingen wir in eine der teuersten Schuheboutiquen in Jersey. Denn da gab es nun mal die besten High-Heels! Wir gingen rein und sahen uns die Schuhe an bis ich auf einmal einen Mann sah mit dunkelgrauen Haaren und mit einer Frau an seiner Seite. Er kam mir seltsam bekannt vor und als er sich in meine Richtung umdrehte musste ich mich fast übergeben. Ich bekam keine Luft mehr. Mila guckte mich ganz besorgt und ängstlich an aber ich packte sie nur noch am Handgelenk und rannte mit ihr raus. Er war es. Was tat er hier? Ich übergab mich mitten auf die Straße aber das war mir in diesem Moment total egal. Mila hielt mir meine Haare vom Gesicht und kramte in ihrer Tasche um ein Taschentuch für mich rauszusuchen. ´Verdammt Jane was war das denn?´ Als ich wieder reden konnte, versuchte ich mich herauszureden, dass ich heute was falsches gegessen hatte, aber sie glaubte es mir nicht. Ich wusste, dass sie nicht locker lassen würde und dass wenn ich sie abweisen würde, es nur wieder Streit geben würde und ich nicht noch einmal eine Chance bekommen würde. Ich nahm sie an die Hand und ging mit ihr in einen nah gelegenen Park. Wir setzten uns unter eine Eiche und ich fing an zu reden. Die ganze Geschichte meiner Vergangenheit. Wie meine Mum einen Tag bevor sie sich umgebracht hatte zu mir ins Zimmer gekommen war und mir erklärt hatte warum sie sich mit ihm gestritten hatte.

Kapitel 4

Don’t wake me up, it’s over. Screw you, my love, it’s over. This symphony, so over. What used to be, it’s over my love. (Thomas D.- Symphonie der Zerstörung)

´Mein Erzeuger, meinte sie, wäre ein psychisches Wrack. Er hatte sie seit der gemeinsamen Hochzeit immer überwachen lassen. Mit Wanzen, Detektiven, Kameras und was ihm alles noch eingefallen ist. Erst hatte sie davon nichts bemerkt aber nach und nach hat sie die Wanzen in ihren Kleidern gefunden und hatte ihn danach gefragt. Er stritt alles ab. Seitdem war sie sehr vorsichtig und achtete auf ihre Umgebung. Sie erkannte die Detektive und wandte sich an eine Psychologin, welche sich mit so was auskannte. Auf Rat der Psychologin sprach meine Mum ihn noch mal auf das Thema an und er stritt wieder alles ab. Doch irgendwann hatte Mum es satt und drohte damit zum Anwalt zu gehen. Da gab er es zu aber hatte sie trotzdem im Griff. Mit mir. Er drohte mir etwas anzutun falls sie fliehen würde oder wenn sie zum Anwalt gehen würde. Meine Mum war sehr eingeschüchtert aber versuchte trotzdem zu fliehen, mit mir. Der Versuch floppte und mein Erzeuger war so wütend, dass er sie anfing zu schlagen und zu vergewaltigen. Sie wusste sich nicht zu helfen, da sie Angst um mich hatte. Am Ende sah sie keinen Ausweg mehr und brachte sich um. Das war vor zwei Jahren. Ich war 14 und musste von da an auf eigenen Beinen stehen. Für alle war ich die Waise Jane Redford, aber ich hieß mal Layla Summer.´
Ich erzählte Mila von dem Brief und was dann alles passiert war.
´Das ist so krass Jane. Warum hast du es mir nie erzählt?´ ´Ich hatte immer Angst das du es weiter erzählen würdest wenn wir mal Streit hätten oder so. Sei mir bitte nicht böse aber es tut halt noch sehr weh.´ ´Und, und der Mann in dem Schuhladen war dein Dad, ehm ich meine Erzeuger?´ ´Ja er war es und ich hab höllische Angst, Mila! Die ganze Geschichte hat auch was mit Loren zu tun. Er erinnert mich mit seinem Grinsen so sehr an meinen Erzeuger und er hat damit volle Kontrolle über mich.´ ´Deswegen bist du immer so schnell auf 180.. ´
´Ja richtig.´ Es ist nichts persönliches gegen ihn, halt nur das er mich an meinen Erzeuger erinnert.´ Wir redeten noch sehr lange, sodass wir gar nicht bemerkten das es schon dunkel wurde. Wir beschlossen dann noch was essen zu gehen und dann mit dem Bus wieder zum College zu fahren. Als wir ankamen war unsere Clique mal wieder in einer der Schüler-Räume. Sie musterten Mila und mich neugierig als wir eintraten. ´Na wieder alles klar?´, fragte uns Kane. ´Ja alles wieder gut´, sagten Mila und ich gleichzeitig und kicherten. Mister arrogantes Lachen war auch wieder da, was mich nicht sonderlich erfreute, aber ich hatte mich damit abgefunden. Er schien zu merken, dass ich mein Schicksal angenommen hatte oder es zumindest zu versuchen schien und war nett zu mir. Wir schenkten uns keine bösen Blicke. Als meine Augen wieder begannen zu zufallen, verabschiedete ich mich von den Jungs & Mädels und ging in mein Zimmer. Auf dem Weg dahin bemerkte ich einen Schatten, dem ich aber nicht sonderlich Aufmerksamkeit schenkte, da ich mich auf das Aufhalten meiner Augen konzentrieren musste. Doch plötzlich packte mich jemand von hinten und schmiss mich zu Boden. Ich war so geschockt das ich das atmen vergaß. Ich prallte mit meinem Hinterkopf auf den Boden auf und spürte wie es mir eiskalt den Rücken herunter lief. Ich versuchte meinem Gegner ins Gesicht zu blicken aber ich sah ihn nur verschwommen. Doch ich erahnte wer es war. ER. Derjenige vor dem ich noch mehr Angst hatte, als vor meinen Tod. Derjenige der mir alles genommen hat. Derjenige der mich zu dem gemacht hat der ich jetzt bin. Es war mein Erzeuger. Dieses Wissen erschlug mich fast und ich fühlte wieder wie etwas einen Tunnel im mein Herz ätzte. Er war zurück gekommen. Mein schlimmster Alptraum, vor dem ich mich mehr als zwei Jahre versteckt hatte und trotzdem, ja trotzdem hatte er mich gefunden. Wie naiv ich doch war, zu glauben er würde es nicht tun. Und jetzt konnte ich ihm direkt ins Gesicht blicken, in seine kalten Augen und seinem zu einem Strich gezogenen Mund. Er hatte wieder diese Wutfalte zwischen den Augen, die er auch hatte, als er erfahren hatte, was Mum sich angetan hatte. Er war sehr wütend. Wütend auf mich. Ich sollte wegrennen aber schon wieder verließen mich meine Beine. Wie damals. Alles wie damals. Er spitzte seinen Mund und spuckte mir mitten ins Gesicht. Was er nur für ein Arsch war! Ich versuchte mich aufzurappeln aber er stieß mich wieder um. Ich hatte keine Chance. Er schlug mir ins Gesicht und das alles ohne etwas zu sagen, wie bei Mum früher. Ohne Ausdruck in seinem Gesicht. Wie konnte ich diesen Menschen nur jemals lieben? Mum hatte Recht, er war ein psychisches Wrack. So als hätte ich es laut gesagt verzog er sein Gesicht zu einer bösen Fratze und trat in meinen Bauch. Womit hatte ich das verdient? Ich schnappte nach Luft aber da war keine. Ich krümmte mich und legte meine Hände in mein Gesicht, damit er mir wenigstens da nicht mehr weh tun konnte. Er ließ mich so liegen und ging weg. ´Ich werde wiederkommen, Miststück. Du wirst es bereuen weg gelaufen zu sein.!´ brüllte er mir noch entgegen. Ich wollte was erwidern aber mein Mund war wie ausgetrocknet. So lag ich nun da, ohne eine Regung. Ich schloss meine Augen und wünschte mir nichts sehnlicheres als zu Sterben. Alle Wunden waren wieder aufgerissen worden von ihm und von Loren. Es tat wieder so verflixt weh.! Dann fiel ich in einen traumlosen Schlaf, mitten auf dem Boden zum Gang meines Zimmers.

Kapitel 5

 I'm blind and shakin, bound and breaking. I hope I make it through all these changes (3 Doors Down- Changes)



Zwei starke Hände fassten mich und hoben mich hoch. Ich roch eine Mischung aus Lavendel und teurem Aftershave. Es roch echt göttlich. Ich wollte meine Augen öffnen, doch ich war zu schwach. So trugen mich diese zwei Hände und ich wurde in ein Bett gelegt. Jemand zog mir meine Schuhe aus und wusch mir mein Gesicht mit etwas Nassem ab. Ich hörte zwei Stimmen neben mir ungeduldig reden. Ich kannte sie, sie waren mir sehr vertraut. Ich konzentrierte mich sehr auf diese Stimmen, doch mein Kopf begann mehr und mehr zu pochen und zu schmerzen. Und dann war ich weg, wieder in einen tiefen Schlaf gefallen aber diesmal nicht traumlos. Ich träumte von meinem Dad, wie er Mum geschlagen hatte, ich träumte wie sie tot an dem Seil hing und ich träumte wie mein Erzeuger mir ein Messer ins Herz rammte und da wachte ich auf. Kerzengrade saß ich im Bett und war durchgeschwitzt. Mein Atem ging sehr schnell und gleichzeitig hatte ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich weinte lautlos. Meine Tränen liefen in Sturzbächen in meinem Gesicht hinunter und ich fing an zu zittern. ER hatte mich wieder unter Kontrolle. Ich spürte es mit jeder einzelnen Faser die ich an mir hatte. Meine Matratze sank ein und jemand setzte sich neben mich. Es war Mila. Sie nahm ich in den Arm und ließ mich weinen. Ihr Shirt war schon nach kurzer Zeit durchnässt aber sie sagte nichts. Sie streichelte meinen Kopf behutsam und wiegte mich hin und her. Sie war mein ein und alles, ja das war sie. Als ich mich langsam wieder beruhigt hatte, ließ sie mich los und guckte mir stur in die Augen. ´Jane, ich verlang nicht das du mir sagst was passiert ist, aber ich würde es gerne wissen´, sagte sie langsam und bedacht. ´Mila es, es… es tut so weh´, sagte ich und brach wieder in mich zusammen. ´Er war es oder?´ ´Jaa, er war es.. Er hat mich auf den Boden geschleudert, mich angespuckt, getreten und geschlagen. Ja er war es. Ich sah in seine hasserfüllten Augen und es tat so weh, Mila,´ stotterte ich. Mila hatte Tränen in den Augen. Sie sah aus dem Fenster und sagte dann ´Jane, wir machen ihn fertig, hörst du. Er hat es verdient!´. Ich nickte nur weil mir die Worte fehlten. Mila kuschelte sich an mich und wir schliefen ein. Die Alpträume blieben mir diesmal erspart.
Am nächsten Tag ging ich nicht in die Schule. Ich war kaum in der Lage aufzustehen, geschweige denn zu reden. Ich lag den ganzen Vormittag im Bett und als Mila nach der Schule in unser Zimmer kam, war ich sehr erstaunt, als sie mir Anziehsachen zuwarf und Waschzeug. ´Los mach dich fertig. Wenn du dich so verkriechst wie jetzt grade, hat Er das erreicht was er wollte. Aber er bekommt dich nicht klein. Du kämpfst, süße, du zeigst ihm wer du bist, ja?´ Ich bestätigte ihren Befehl, zog mich an und wusch mich. Als ich fertig war, schnappte sie meine Hand und lief mit mir in Richtung der Jungenzimmer. Sie klopfte an eines, wo die Nummer 67 drangepinnt war und ein Junge mit tollen braunen Augen öffnete. Es war Loren. Er begrüßte uns und ließ uns herein. Mir fielen Schuppen von den Augen. Ich wusste jetzt wer mich gestern in mein Bett getragen hatte. Loren. Er hatte mich am Boden gesehen und wie hilflos ich war und er war trotzdem so nett.? Er war sehr merkwürdig und brachte mich jedes Mal aufs neue zum stutzen. ´Wie geht’s dir Jane? ´, fragte Loren mit besorgtem Blick. ´Mir geht es sehr gut und dir? ´, log ich. Er wusste, dass ich log aber beantwortete meine Frage mit einem ´auch gut´ und fragte nicht weiter nach. Ich guckte ihm wieder in seine Augen und sah dort Angst. Pure Angst. Man sah ich so monströs aus oder warum guckte er so? Ich hatte zwar eine rote Wange von dem Schlag gestern Abend, aber sonst war ich doch im Gesicht noch ganz normal. Ich packte an meine Wange und seine Mundwinkel zogen sich nach oben. Er ginste mal wieder, aber es war nicht dieses hässliche arrogante Grinsen. Es erinnerte mich diesmal nicht an meinen Dad. Ich grinste auch. ´Wie kannst du in deiner Situation noch lachen, Jane? Erklär mir das mal. Du wurdest gestern zusammen geschlagen von wem auch immer, hast überall blaue Flecken und du grinst. Ausgerechnet du.´ ´Ein bisschen Freude muss auch ich haben, Loren und dein Grinsen ist halt ansteckend,´ kicherte ich, ´Du bist unglaublich Miss Redford.´ Augenblicklich gefror mein Lächeln ein. Redford… Ich war doch Layla Summer. Aber es wusste es ja nicht.. Sofort musste ich wieder an meinen Dad denken und das Loch in meinem Herzen wuchs. Verdammte scheiße! Mila und Loren bemerkten meinen Stimmungswechsel und holten mir einen Stuhl. Ich war nun kreidebleich in meinem Gesicht und meine Kehle brannte, als wären dort tausende von Feuern am brennen. Dieses Gefühl trieb mir Tränen in die Augen und sie kullerten über meine Wange. Ich sah wie sie am Boden ankamen und zu vielen einzelnen Salzwasserspritzern zersprangen. Mein Dad hatte gewonnen. Er hatte mich wirklich am Boden. Sofort schaltete mein Gehirn auf stur und ließ mich zusammen brechen. Ich saß auf dem Stuhl wie jemand der stundenlang durchgefoltert worden war. Mila nannte meinen Namen, doch ich konnte ihr nicht ins Gesicht blicken. Der Scham, dass mein Erzeuger den Kampf gewonnen hatte war zu groß. Jemand legte seine Finger unter mein Kinn und hob es hoch. Ich sah in diese Augen und sie fesselten mich. Sie fesselten mich so sehr, dass ich aufhörte zu weinen. Ich war wie hypnotisiert und folgte der Stimme aus seinem Mund. ´Mila und ich haben einen Plan entwickelt, hörst du? Du wirst ab jetzt immer hier in dem Zimmer schlafen, da dein Vater schnell herausfinden wird wo dein Zimmer ist. Falls er wiederkommt, was wir beide glauben. Mila wird so lange bei einem Mädchen aus ihrer Klasse schlafen. Sie sagt ihr, dass ihr Rohrbruchprobleme habt in euerm Zimmer, ja? Du wirst ohne mich nirgendwo mehr hingehen! Das ist ein Befehl. Du weißt dass er dich umbringen wird. Wie deine Mum. Nur das er bei dir anders vorgehen wird. Er wird es selbst tun weil er weiß dass es sonst zu lange dauern wird.´ Ich nickte, was sollte ich auch anderes tun. Es war ja ein Befehl und so etwas von einem Jungen, von dem ich dachte das er mich hasst und den ich bis vor kurzem auch gehasst hatte. Ich brauche dann wohl doch keinen Racheplan für ihn, sondern eher für mein Dad. Ich wollte kämpfen!


Es war schön zu wissen dass ich für einen Kampf bereit war und dabei noch Unterstützung von zwei tollen Leuten hatte. Mila und Loren versuchten mich abzulenken, indem wir Mensch-Ärger-Dich-Nicht spielten. Ich fand das Spiel echt so was von öde und normalerweise hatte ich gedacht, dass das nur kleine Kinder spielten. Aber ich tat den beiden den Gefallen und tat so als würde es mir Spaß machen. Als es dunkel wurde, hörten wir auf und Mila meinte ich sollte paar Schlafsachen holen, da ich ja jetzt bei Loren pennen würde. Also gingen wir in unser Zimmer und ich packte mein Zeug in meine schwarz-grüne Reisetasche ein. Es war komisch zu wissen, dass ich die Nächte jetzt in einem Jungenzimmer verbringen würde. Es war verboten und reizte mich aber trotzdem. Wir durften uns nur nicht erwischen lassen, dann drohte uns wahrscheinlich ein Schulverweis. Also nahm ich meine Reisetasche und schlich mit Mila zu den Jungenzimmern. Angekommen, klopften wir leicht an die Tür und Loren öffnete sie sofort. Kane war auch da, da er sein Mitbewohner war. Loren hatte ihn wohl eingeweiht, da Kane nur wissend zu mir rüber nickte. Als wir dann noch alles genau geklärt hatten, gab Mila mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder Richtung Mädchenzimmer. Jetzt stand ich ganz alleine da, als einziges Mädchen. Ich guckte peinlich berührt auf den Boden und verlor dummerweise meine ganze Taffheit. Kane schien das zu merken und meinte, dass ich mich im Bad bettfertig machen sollte. Gesagt, Getan. Ich ging in das Bad und wusch mir mein Gesicht. Als ich ein Mädchen mit fahlen Teint und dunklen Augenringen im Spiegel sah, erschrak ich. Das war doch nicht etwa ich? Ich hob meine Hand und strich mir meine dunklen Haare aus dem Gesicht. Das Mädchen im Spiegel tat das gleiche. Ich war zutiefst geschockt, was aus mir seit gestern geworden war. Jetzt sah ich nicht mehr sexy und selbstbewusst aus. Von mir blieb nur noch ein leichenblasses, müdes Wrack übrig. Ich hatte gar nicht gemerkt wie tief mich meine Probleme runtergezogen hatten. Aber Loren und Mila schienen es gesehen zu haben. Ihre Blicke waren manchmal kaum zu ertragen. So besorgt und mitfühlend. Aber ich wollte doch gar kein Mitleid. Ich wollte Zuspruch. Ich wollte Rache. Ich wollte mein Selbstbewusstsein wiedergewinnen. Ja genau das wollte ich.!
Ich schien lange zu überlegen, denn es klopfte an die Badtür. ´Jane, alles ok bei dir?´, fragte Loren besorgt. Da war es wieder. Dieses mitleidige. Ich wollte es nicht mehr hören und sehen. ´Ja man, alles ok. Bleib mal im Slip´, antwortete ich gereizt. Ich hörte wie Loren böse aufschnaubte aber von der Tür verschwand. Ich fühlte mich gut, denn ich war wieder ein Stück näher an mein altes Ich zurück gekommen. Ich zog mir noch meine Boxershorts an und mein Top, putzte mir meine Zähne und schloss die Badtür wieder auf. Als ich heraustrat sah ich Lorens Blick und seine nackten Oberkörper. Als ich an diesem mit meinen Augen hängenblieb musterte er mich amüsiert. Das machte mich so verdammt wütend ,das mein Blick in sekundenschnelle wieder böse wurde und seine Augen damit durchbohrten. Auch sein Blick änderte sich. Seine Augen verfinsterten sich und Ich musste grinsen. Lorens Blick verfinsterte sich dann noch mehr und ich hatte echt Angst das er mir gleich an die Gurgel sprang. ´Na, scheinst ja wieder ganz die Alte zu sein´. ´Och, findeste?´, fragte ich mit fettem Grinsen im Gesicht. ´Ja bist du und du weißt es selber. Bist wieder dieses leicht aggressive und pampige Mädel´, stellte er fest. ´Du scheiß Kerl, nimm das sofort zurück´, schrie ich und stürzte mich auf ihn. Er war ziemlich überrumpelt und ich konnte ihn problemlos umlegen aber er schien seine Fassung wieder gewonnen zu haben, denn nun wehrte er sich und stieß mich von seinem nackten Oberkörper. Ich zappelte mit meinen Beinen und Armen aber er schaffte es trotzdem. Er drückte meine Schulterblätter runter auf den Boden und setzte sich auf meine Beine. Meine Arme hielt er dabei fest mit seinen umschlossen. Ich war echt sprachlos weil ich so einen guten Blick auf seinen verdammt geilen Oberkörper hatte. Nun musste er fett grinsen aber diesen Trumpf überließ ich ihm nicht. Ich ließ mein Blick über seinen Körper wandern und blieb an seinem allerbesten Stück hängen, welches leider mit einer Hose bedeckt war. So ein Mist. ´Ich dachte immer du hättest mehr da unten, sieht zumindest nach wenig da aus´, sagte ich frech und guckte ihm dabei in die Augen. Ich sah wie sein Blick erschrocken über seinen Körper wanderte und genau da stehen blieb, wo meiner auch stehen geblieben war. ´Sag mal geht’s noch. Ich hab verdammt viel da unten und hab bestimmt mehr Weiber gefickt als du Kerle´, brüllte er. Das ging mir zu weit. Meinte der im Ernst vor mir, mit seinen Weibern anzugeben. Kane der in diesem Moment aus dem Bad kam, sah echt geschockt aus. Er hatte wohl alles mitgehört und war wohl echt überrascht von Lorens Aussage. Lorens Blick wanderte nun auch zu Kane und ich nutze es seine Arme von meinen loszumachen. ´Weißt du was Loren? Du bist nen richtiges Arschloch. Ich hatte von Anfang an recht. Du bist arrogant und falsch und fickst jedes Mädel was nicht bei drei aufm Baum ist. Du bist echt so was von mies,´ schrie ich, stand auf und ging zu dem Schlafsofa welches in der Ecke von dem Jungenzimmer stand. Ich war selbst über mich überrascht, weil ich echt fies sein konnte. Aber es war die Wahrheit. Ich legte mich auf das Sofa, nahm mir meine Decke und drehte mich von den Jungs weg. Ich wollte Loren einfach nicht mehr sehen und Kane, ja Kane konnte ich nicht mehr ins Gesicht gucken, weil er alles mitgehört hatte, Es war mir echt unangenehm wie er uns zusammen auf dem Boden gesehen hatte.
Mist, fuck, verfluchte scheiße´,dachte ich noch und glitt ins Reich der Träume.

 

Sorry das ich zur zeit nicht weiter schreibe aber habe übelst wenig zeit.:/

grade lese ich mir mein Buch hier durch und stelle fest das bookrix bei der erneuerung der seite mein  Buch      ziemlich verunstaltet hat. es fehlen textteile und wörter. bin grade richtig sauer.

ich werde es schnellst möglich wieder versuchen richtig zu stellen.

 

eure Jojo E. :-)

 

 

 

Am nächsten Morgen weckte mich die herein scheinende Sonne. Ich öffnete meine Augen und wollte grade aufstehen, als mir der Streit von gestern einfiel. Man war ich sauer. Loren war echt nen Arsch! Und naiv.. Wie kann man vor einem Mädchen nur mit seinen Errungenschaften angegeben. So was war doch echt dumm. Ich drehte mich langsam in Richtung der Jungenbetten. Sie waren leer. Wie viel Uhr war es bloß? Ich sprang hektisch auf und lief zu meinem Handy, welches noch in meiner Jackentasche lag. Ich holte mein Handy heraus und schrie erschrocken auf. Der Display zeigte mir 9:00 Uhr an. So ein scheiß. Der Unterricht hatte schon längst angefangen. Warum hatten die Jungs mich nicht geweckt? So BESCHISSENE Kerle, dachte ich. Fickt euch! Ich wusch mir in Windeseile mein Gesicht, putze meine Zähne, zog mir schnell irgendwelche Anziehsachen und Schuhe an und schnappte mir dann meine Schultasche. Ich rannte zu meinem Unterrichtsraum, wobei ich stolperte und der Länge nach hinfiel. Schnell rappelte ich mich auf und rannte weiter. Diesmal ein wenig vorsichtiger um zu vermeiden, noch einmal hinzufallen. Ich erreichte mein Fachraum, klopfte forsch an und ging hinein. Mein Lehrer guckte verwundert und auch alle anderen Schülern guckten mich fragend an. Ich entschuldigte mich bei meinem Lehrer für mein Zuspätkommen. Er lief rot an und ich musste leicht grinsen. Ich hatte ihm die ´ich hab plötzlich meine Tage bekommen und hatte keine Tampons und musste deswegen in die Stadt fahren und mir welche kaufen, dies hat ein bisschen gedauert, ich hoffe sie verstehen mich´ Nummer aufgetischt und er schien sie zu glauben. Mit einem sexy Hüftschwung lief ich zu meinem Sitzplatz und nahm die bewundernden Blicke der anderen auf. Ich fühlte mich das erste mal seit dem Vorfall mit meinem Erzeuger wieder gut und selbstbewusst. Nach dieser endlangen Unterrichtsstunde machte ich mich auf der Suche nach Loren und Kane. Ich würde die beiden fertig machen, das hatte ich mir geschworen.

Ich fand Kane bei meinen anderen Freunden. Schnell lief ich auf ihm zu. ´Du blödes Kameradenschwein, du scheiß Kerl, du,duuuu….ahhh man ich bin so wütend und jetzt tu nicht so als wüsstest du nicht warum! Da lasst ihr mich einfach weiter auf der Couch schlafen und lasst mich kackendreist verschlafen und geht zum Unterricht. Das gibt Rache! Glaub mir und ihr werdet es bereuen!!, keifte ich und ließ den verdatterten Kane stehen. Ich versuchte einen selbstbewussten Abgang hinzulegen, aber es gelang mir leider nicht. Ich sah die Spindtür nicht, die offenen vor mir stand und rannte geradewegs darauf zu. Sekunden später lag ich auf dem Boden und meine Freunde standen neben mir. ´Jane, meine Scheiße! Hast du dir was getan?´ ,kreischte Janet besorgt. ´Man verdammt, ich bin vor diese beschissene Spindtür gerannt. Glaubste mir geht’s gut?´ fragte ich wehleidig. ´Auuua, mein Kopf tut so weh!´´Jane Redford, du bist das Ungeschickteste Mädchen was ich je kennen gelernt habe´,stellte Kane fest. ´Du brauchst mir gar nicht so zu kommen, Kane. Ich bin immer noch richtig wütend auf dich!´ ´Süße, wenn du mir nur eine minimale Minute zum Reden gelassen hättest, hätte ich dir alles erklärt. Aber nein, du musstest mich ja anschreien und dann abzischen wie so ne Irre. Wenn du es genau wissen willst, habe ich gedacht Loren würde dich wecken. Das hatte er zumindest zu mir gesagt. Daraufhin bin ich aus dem Zimmer gegangen um noch mit meiner Mum zu telefonieren. Kapiesche?´ ´Das heißt Loren hat mich extra verschlafen lassen?´, schrie ich auf und packte mir aber sofort an meinen abermals pochenden Kopf. ´Scheint so Jani. Es tut mir echt leid, dass du mich umsonst angeschrienen hast. Unser Mitleid ist tief bei dir´, scherzte Kane. Sein Sarkasmus ließ mich kurz lächeln, aber schnell gingen meine Gedanken wieder zu Loren. So ein dummer Kerl! ´Tut mir ehrlich voll leid, Kane. Sooorrrrry´, sagte ich entschuldigend und setzte meinen Hundeblick auf. ´Ist schon ok Jane. Dir kann man einfach nicht böse sein´, beschwichtigte Kane mich lachend. Janet und Kane schleppten mich ins Krankenschwesterzimmer, wo ich dann mit einem Kühlakku versorgt wurde. Auf meiner Stirn hatte sich wieder mal eine große fette Beule gebildet, die sich schmerzhaft bemerkbar machte. Ich war echt so ungeschickt und das immer nur wegen Loren.  Bei diesem Namen musste ich schon fast kotzen, so sauer war ich auf ihn. Nachdem meine Beule ausreichend gekühlt war, begab ich mich auf die Suche nach Mister Arrogant. Ich fand ihn da wo ich ihn erwartet hatte. Ich ging in das Zimmer, wo eine 65 draufstand und erblickte Loren. Mein Blick wurde finster und ich ging auf Loren zu. Er grinste mir arrogant zu, was mich noch wütender werden ließ. ´Du bist so ein Arschloch Loren Blake. Ich würde dir jetzt verdammt gerne in deine hässlige, arrogante Visage spucken, doch meine Spucke ist mir leider dafür zu schade. Pass auf was du machst oder ich hänge dich Kopfüber mit deinem klitzekleinen Pimmel an einen Baum. Dann zerkratze ich dir deine hässlige Visage noch hässliger und stopf dir deinen Mund mit Nacktschnecken´, schrie ich. Lorens Blick war nicht definierbar. Irgendwie so etwas zwischen erschrocken, wütend und ungläubig. Aber es ließ meine Mundwinkel nach oben gehen. Ich hatte ihn aus dem Konzept gebracht und dies machte mich verdammt Stolz. ´Weißt du was, 1. ich hab keine Angst vor so  nem ängstlichen und hässligem Mädchen wie dir. 2. Ich habe keine kleinen Pimmel!! 3. Du bekommst mich noch nicht mal auf so nen Baum und 4. geh doch zu deinem Vater und heul dich da aus!´, schrie Loren zurück. Das war zu viel. Das er mich hässlig und ängstlich genannt hatte und auch die Tatsache das er mir nicht zutraute, dass ich ihn an einen Baum hängen würde, war eine Sache und auch nicht wirklich schlimm. Mit so etwas konnte ich leben. Aber das er meinen Vater ins Spiel brachte ließ mich aufschrecken. Tränen kullerten mir übers Gesicht und ich versuchte sie schnellst möglich wegzuwischen aber ich wollte es garnicht mehr. Sollte er mich doch heulen sehen.. Er hatte mich zutiefst verletzt und ich glaube er hatte selbst bemerkt, dass er zu weit gegangen war. Ich schnappte mir meine Schultasche und lief aus dem Zimmer. Aus dem College. Wieder in den Wald. Immer noch weinte ich ununterbrochen und stolperte über die freigelegten Äste. Er hatte mich soo tief getroffen. Die ätzende Flüssigkeit bohrte sich wieder durch mein Herz und hinterließ ein großes Loch, welches mich zusammenbrechen ließ. Meine Hose wich, wegen dem feuchten Waldboden schnell durch und ließ mich vor kälte erschaudern. Ich merkte wie Füße hinter mich traten und starke Arme mich umfassten. Ich wollte ihnen entkommen und schlug meinen Oberkörper hin und her. Doch ich entkam ihnen nicht. Ich ließ mich fallen und Er fing mich auf. So saßen wir da auf dem Waldboden, zusammen gekrümmt, ich weinend und er stirnrunzelnd. Doch ich wollte nicht weiter in seinen Armen hocken. Ich wischte  mir meine Tränen mit meinen Ärmeln ab und stand auf. Er reichte mir ein Taschentuch, doch ich ging einfach an ihm vorbei. Ich konnte ihm so schnell nicht verzeihen. Er hatte mir weh getan. ´Jane, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so verletzten. Bleib bitte stehen und lass uns reden.´ ´Ich mag nicht reden. Du hast mir jetzt oft genug gezeigt was du von mir hältst. Du hast Recht, ich bin ängstlich und jetzt lass mich in Ruhe. Werde glücklich mit deinen Erkenntnissen.!´ Ich ging weiter und ließ Loren mit diesen Worten stehen. Was sollte ich denn auch tun?

 

Ich lief und lief und bemerkte gar nicht, dass ich am Collegegebäude angekommen war. Alles funktionierte auf einmal automatisch. Meine Beine trugen mich von ganz alleine und führten mich zu meinem Zimmer. Ich öffnete die Tür und ging hinein, legte mich auf mein Bett und schloß die Augen. Ich wollte alleine sein.. Meine Augen schmerzten von dem ganzen Geheule. Wie konnte ich mich bloß so in Loren täuschen? Und vor allem warum hatte Mila ihm die Geschichte mit meinem Vater, dann doch erzählt. Ich war auf beide sehr wütend! Sie hatten in kurzer Zeit meine Seele zerstört und mich auf den Boden gezwungen. Mein Vater würde mich platt treten und zerquetschen.  Am Ende würde nur die leblose Hülle meines Körpers und meine nie vollendeten Träume übrig bleiben. Aber Stopp! So etwas durfte ich nicht denken. Es war falsch... Also stand ich auf und begab mich in das Badezimmer. Ich wusch mir mein Gesicht und überschminkte meine roten verquollenen Augen mit viel Concealer. Als Mila unser Zimmer betrat, sah ich einigermaßen wieder ansehbar aus. Doch Mila konnte man nicht täuschen. Sie sah mir sofort an, das etwas geschehen war. ´Ehm Jane, was ist los mit dir? Deine Tonnen von Make-up oder was du da in deiner Fresse hast, bringen nicht wirklich viel. Du siehst schrecklich aus!´ ´Es ist egal Mila´, antwortete ich langsam, da ich noch immer wütend auf sie war. ´Du willst mir jetzt echt glaubhaft versichern, das es egal ist? Du hast mir versprochen, dass du mir deine Probleme erzählen willst. Weißt du noch? ´ ´Hmm ja, du hast Recht..´, gab ich dann nach. Ich meine, dass sie das mit meinem Vater, Loren erzählt hatte, war ja nur zu meinem eigenen Schutz.  Oder etwa nicht? ´Dann sag mir bitte warum du wieder geweint hast und deine ganze Hose dreckig ist´, schimpfte sie. ´Es war Loren´, begann ich und erzählte ihr was geschehen war. Milas Mund öffnete sich von Satz zu Satz, von Wort zu Wort immer mehr. Am Ende hätte man locker ne Kokosnuss in ihre Mundöffnung stecken können.  Ok, das wäre ein bisschen übertrieben, aber was ich eigentlich damit sagen wollte, ihr Mund stand sehr weit offen. Der Gedanke an die Kokosnuss ließ mich kurz auflachen, aber als ich meinen Blick wieder zu Mila wandte, war ich erschrocken. Nun war ihr Mund nicht mehr sperrangelweit auf. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen und zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine große Wutfalte. Ich erkannte sie nicht mehr wieder. ´Dieses Schwein! Wie kann er dir das nur antun? Ich mache den so fertig, dass er sich nachher wünscht von einem Löwen zerfleischt geworden zu sein. Man man man!´, schrie sie und nahm mich in den Arm. ´Das wird er bereuen, das wird er bereuen!´ Die Umarmung von Mila beruhigte mich sehr und mein Körper entspannte sich wieder ein wenig. Wir würden uns rächen. Irgendwie, irgendwann, irgendwo!

 

 

 

 

kapitel 6

So tönet denn, schäumende Wellen, Und windet euch rund um mich her! Mag Unglück doch laut um mich bellen, Erbost sein das grausame Meer! Mag Unglück doch laut um mich bellen, Erbost sein das grausame Meer! Erbost sein das grausame Meer! (Johann Ludwig Tieck- Verzweiflung)

 

 Mist, was hatte ich da nur getan. Ich wollte Jane nie im Leben so verletzten.. Es tat sehr weh, sie so am Boden zerstört zu sehen. Und das war alle meine Schuld. Ich ging den Waldweg jetzt schon zum 10. Mal hoch und runter. Doch einen klaren Kopf hatte ich immer noch nicht gefasst. Immer wieder schlichen sich die traurigen und verzweifelten Augen von Jane in meine Gedanken und ließen mich erschaudern. Dieses Mädchen hatte ihre ganze Geschichte vor mir offenbart und ich nutzte diese aus, um sie so zu verletzen. Ich schämte mich zutiefst für mein egoistisches Handeln. Nun ging ich zum 11. Mal den Waldweg entlang, als ich beschloss wieder ins College zu gehen. Ein wütendes blondhaariges Mädchen kam mir entgegen und blieb vor mir stehen. ´Was bildest du dir eigentlich ein du verficktes Arschloch´, schrie sie und knallte mir ihre Handfläche auf die Wange. ´Das geschieht dir Recht! Niemand verletzt meine Jane und vor allem nicht du!´, schimpfte das Mädchen weiter und ließ mich verdattert stehen. Es schien Jane echt schlecht zu gehen, sonst wäre Mila nie so heftig ausgerastet. Ich rannte Mila hinterher und fasste sie an den Schultern. ´Mila, alter du kannst mich ja gerne anschreien aber mir eine zu klatschen, das ist echt zu viel.!´ ´Man bekommt nur das, was man verdient hat Loren Blake. Denk über diese Worte nach und halte Abstand zu mir und Jane, ansonsten lernst du mich mal richtig kennen, verstanden?´ Ich war so verdattert, das ich ihr nur noch hinterher gucken konnte. Ich bekam kein Wort heraus, mein Mund war wie ausgetrocknet. So eine scheiße. Wie dumm konnte man eigentlich nur sein um sich mit den beiden temperamentvollsten Mädchen von diesem College anzulegen. Nun hatte ich den Salat!

 

Als Mila die Zimmertür öffnete, sah ich, dass sie gewinnend grinste.. ´Loren wird dich so schnell nicht mehr anmachen´, sagte sie und grinste verschmitzt. ´Mila, was hast du getan?´, quiekte ich erschrocken auf. ´Ich habe ihm ne Lektion erteilt und du glaubst es nicht. Er war sprachlos.´ ´WAS HAST DU GETAN?´ ´Ich hab ihm ein geklatscht und ihm gedroht. Nix dolles aber es hat gefruchtet´, lachte sie. ´Oh je..´ Er hatte es verdient, aber trotzdem hatte ich mitleid mit ihm. Wer Probleme mit Mila hatte, sollte sich warm anziehen. Oh nein, ich hatte mitleid mit ihm. Das gab’s doch gar nicht! Schnell versuchte ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Der Tag war eh gelaufen, also zog ich mir meinen Schlafanzug an und hoffte ich würde im Schlaf zur Ruhe kommen. Noch lange qüalten mich die Gedanken an den heutigen Tag, bevor ich einschlief.

Piep,piep,piep,piep,piep…

Erschrocken fuhr ich auf. Dieser verdammte Wecker. Ich nahm ihn in die Hand und schleuderte ihn gegen die Wand. Ich weiß nicht, wie viele Wecker ich in meinem Leben schon Neukaufen musste, aber es waren glaube sehr viele. Ich fand es halt einfacher, einen Wecker an die Wand zu schmeißen, damit er ausging, als ihn mit dem Off-Knopf zum schweigen zu bringen. Ich rieb mir meine Augen und stand auf. ´Boah Jane. Kannst du nicht einmal einen Wecker normal ausschalten?. Jedes mal werde ich voll beschissen aus dem Schlaf geholt´, sagte Mila grimmig. ´Sorry Süße, aber du kennst mich ja…´ ´Ja genau deswegen sag ich das ja. Ich verbiete dir hiermit, den Besitz eines Weckers. Demnächst klingelt nur noch mein Wecker und basta!´ ´Das kannst du mal schön vergessen. Bist du immer wach bist, hab ich schon längst nen Herzinfarkt, weil der Wecker so schrill klingelt.´´Pff mir doch egal. Komm drauf klar oder es gibt Krieg´, sagte sie boshaft grinsend. ´Ja meinetwegen. Aber wenn ich dann tot im Bett liege, weil du den Wecker nicht schnell genug ausgestellt hast, dann erwähne ich dich nicht in meinem Testament. Dann bekommst du nicht meine schwarzen High- Heels und meine Gucci-Tasche, verstanden?´ ´Jaa ist ok´, lachte Mila. Ich wollte ja eigentlich nicht nachgeben, aber die Tatsache zu wissen, wie Mila sein konnte, wenn sie ihren Willen nicht bekam, ließ mich einwilligen. Durch unsere Diskussion hatten wir viel Zeit verloren und sprinteten schnell ins Bad. Wir schminkten uns parallel und zogen uns unsere Klamotten an. Schnell schnappten wir uns unsere Schultaschen und liefen zum Unterricht. Wir hatten Geschichte. Ich konnte dieses Fach einfach nicht ausstehen. Ich meine über Krieg zu reden und Theorien aufzustellen war nicht unbedingt mein Ding und das schlimmste war, dass ich in diesem Fach neben Mister Arrogant persönlich saß. Wir beachteten uns beide nicht, was eigentlich ganz angenehm war, aber trotzdem ließ mich sein Schweigen nicht ganz unberührt. Er war nen Arsch, ganz klar!, aber trotzdem hatte er eine sanfte Art an sich, die ich aber nicht wirklich verstand. Ich hatte ihn wohl ziemlich doll angestarrt, denn auf einmal drehte er seinen Kopf zu mir und guckte mich spöttisch an. ´Sag mal bist du grade von meiner Schönheit geblendet oder warum glotzt du mich so an?´ Ok das mit der sanften Art nehme ich zurück. Sanft war das grade definitiv nicht. ´Ne du Pedo, ich zähle grade deine grauen Haare´, erwiderte ich schnippisch. Sein Blick war auf einmal erschrocken. ´Wie bitte, graue haare?´ ´Oui ,oui! Haste jetzt auch noch ne Hörschwäche neben deinem Minipenis und deinen grauen Haaren?´ ´Loren und Jane. Habt ihr irgendein Problem?´, fragte die Lehrerin neugierig. Mist, sie hatte unsere Diskussion  mitbekommen und schien nicht wirklich davon begeistert zu sein. ´Ehm, also Miss Foster. Ein Problem hätten wir hier schon. Aber nicht erwähnenswert…, sagen wir es ist ein kleines Problem..´ ´Ach und was ist das für ein kleines Problem, wenn ich das bitte wissen dürfte?´ ´Eh’, also.. Loren hat so ein kleines Problem in seinem Lendenbereich. Das ist mir sehr unangenehm aber sein bestes Stück ist zu klein und das macht ihn psychisch echt fertig. Darüber hat er grade mit mir geredet. Wir wollten ihren Unterricht natürlich nicht stören´, erzählte ich unschuldig. Die Klasse fing an zu lachen. Ich selber musste mir ein fettes grinsen verkneifen, als ich Lorens Blick sah. Er war echt richtig wütend und er sah so aus, als würde er gerne auf mich losgehen wollen. ´Jane! Auf der Stelle zum Direktor. Also wirklich, so eine Unverschämtheit!´ Ich packte mein Schulzeug in meine Tasche und verließ den Raum. Als ich den Raum verlassen hatte, prustete ich erstmal los. Ich lachte Tränen. Man war Lorens Gesicht göttlich, als ich ihn so blamiert hatte. Tja Mila hatte ja gesagt, mit uns sollte man sich nicht anlegen! Doch ich musste mich schnell wieder beruhigen da mir ja jetzt nen „Date“ mit unserem Schuldirektor bevorstand. Aber das war es allemal wert. Ich hatte es Loren so richtig gezeigt.

Beim Direktor angekommen, klopfte ich an die Tür und ging hinein. Ich musste ihm die ganze Geschichte erklären. Immer wieder musste ich grinsen, versuchte es aber zu vermeiden. Der Direktor guckte mich nachdenklich an und rückte seine Brille zurecht, als ich meine Geschichte beendet hatte. ´Miss Redford, sie sind so eine gescheite Frau und dann machen sie so etwas. Kaum zu glauben. Ich kann es wirklich nicht fassen, das so etwas aus ihrem Mund kam.´ ´Es tut mir leid Mister Collins. Ich wollte niemanden Ärger bereiten. Es kam alles so plötzlich und ich hatte nicht richtig nachgedacht,´ schwor ich ihm. ´Ok Miss Redford. Ich versuche ihnen jetzt einfach mal zu glauben. Sie schreiben bitte einen Aufsatz über die Genitalien der Männer und besuchen eine ganze Woche lang den Schachclub unserer Schule. Haben wir uns verstanden?´ ´Ja, ja sicher Mister Collins. Vielen dank!´ Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Zimmer. Ich war echt froh so gut weggekommen zu sein. Eine Woche Schachclub war ganz ok und würde zu meiner sozialen Ader beitragen und ein Aufsatz über Penisse war auch nicht schlimm. Ich hatte ja Mila und mit der würde dies bestimmt Spaß machen. Da wir nun Mittagspause hatten lief ich zur Mensa und stellte mich an die Essensschlange an. Ich blickte in den riesigen Raum und sah meine Freunde grinsend an unserem Tisch sitzen. Ich winkte ihnen zu. Als ich mein Essen dann hatte ging ich zu unserem Tisch. ´Na ihr, alles frisch? Wo ist den unser Lorilein?´, fragte ich in die Runde und aß meine Spaghetti Carbonara. ´Hast du ehrlich gesagt, dass Loren ein Minipenis hat?, fragte Janet neugierig. ´Yes,  habe ja nur die Wahrheit gesagt´, schmunzelte ich. Hinter mich trat jemand und piekste mich in die Schulter. ´ ´Ach und das weißt du so genau weil wir es ja letztens miteinander getrieben haben. Nicht wahr Süße?  Habt ihr es alle gehört? WIR HATTEN SEX UND DANN HAB ICH SIE ABBLITZEN LASSEN UND JETZT MEINT SIE RUMZUERZÄHLEN DAS ICH NEN MINIPENIS HAB!´, schrie Loren durch die Mensa. Belustigte Blicke bahnten sich den Weg zu mir und ließen mich erröten. Fuck! Loren drehte sich um und lief aus dem Raum. Schnell sprang ich auf und schlängelte mich durch die Mensa Richtung Damentoilette. Doch plötzlich packte jemand meinen Arm und zog mich auf die Männertoilette. Es war Loren. ´Lass mich los du Pedo-Bär!´, schrie ich. ´Ich bin kein Pedo- Bär! Ach und wie hat dir mein Auftritt vorhin so gefallen?´ ´Nix als Lügen erzählst du!´ ´Ach und du nicht? Ich habe keinen Minipenis!! Geht das in deinen Kopf, mhh?´ Tatsächlich ließ er meinen Arm los. Er hatte echt fest zugedrückt, ich hatte einen richtigen Abdruck von seiner Hand. ´Warum ist es dir so wichtig, dass alle wissen das du keinen Minipenis hast? Es gibt doch weitaus wichtigeres. Oder willst du deinen Ruf als Männerschlampe nicht verlieren? Und die Sache mit meinem Vater, die habe ich immer noch nicht vergessen. Das tat verdammt weh!´, schrie ich und stürzte aus der Toilette. Nun würde ich nie erfahren warum ihm es so wichtig ist, dass keiner denkt er hätte einen Minipenis. Schade!

 

 

 

Impressum

Texte: Jojo E.
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2013

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