Was wäre, wenn du dich eines Morgens im Körper deiner Erzfeindin wiederfinden würdest und nicht wüsstest, wie das geschehen konnte?!
Genauso ergeht es Elena Gilbert.
Am Tag nach ihrem achtzehnten Geburtstag wacht sie in einem Haus auf, in welchem sie noch nie gewesen ist und auch sonst ist alles anders.
Ihre Haare sind nicht mehr glatt wie sonst, sondern lockig und die Kleidung in ihrem Schrank ist viel zu freizügig für ihren Geschmack.
Erst nach und nach erkennt sie, was geschehen sein muss und setzt dann alles daran, ihre Freunde davon zu überzeugen, dass sie und Katherine Pierce die Körper getauscht haben.
Doch wird ihr das überhaupt jemand glauben?
Sicher, in Mystic Falls ist schon so einiges passiert – Vampire, Werwölfe, Geister, doch seinen Körper mit jemand anderes tauschen?!
Das ist selbst den beiden hartgesottenen Salvatore Brüdern, Stefan und Damon, noch nicht untergekommen.
Wie werden sie reagieren, wenn ihre Ex ihnen glaubhaft versichert, nicht Katherine sondern Elena zu sein, das Mädchen in das beide unsterblich verliebt sind?!
Wie überzeugend wird Katherine Elena’s Rolle spielen können?
Wie lange wird sie diese Lüge aufrecht erhalten können?
Und vor allem - wie lange wird sie brauchen, bis sie endlich bekommt, was sie sich schon so lange wünscht?
Stöhnend schlug Elena ihre Augen auf, oder versuchte es zumindest.
Helles Sonnenlicht blendete sie und sie kniff sie schnell wieder zusammen.
Ächzend drehte sie sich auf die andere Seite und wunderte sich augenblicklich darüber, dass ihr Bett so hart war.
Noch einmal schlug sie die Augen auf und dieses Mal konnte sie sie so lange offen lassen, bis sie sich sicher war, nicht in ihrem Bett zu liegen, sondern auf einem Parkettboden.
Ihr Kopf dröhnte und alles um sie herum begann sich zu drehen, als sie sich langsam aufsetzen wollte, daher blieb sie lieber noch ein wenig liegen.
Nach einer Weile, die ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war, rappelte sie sich dann schließlich auf und wankte auf ein Sofa zu, welches ganz in der Nähe stand.
Behutsam ließ sie sich darauf nieder, doch ihr Kopf fühlte sich bei der kleinen Erschütterung trotzdem so an, als wolle er explodieren.
Missmutig umfasste sie ihn mit beiden Händen und stützte ihre Ellbogen auf ihre Oberschenkel.
Regungslos blieb sie sitzen, bis sich auch endlich das Gefühl der Übelkeit gelegt hatte und sie sich sicher sein konnte, sich nicht sofort auf den Boden zu ihren Füßen zu übergeben.
Ihr Blick wanderte von dem harten Boden weiter zu den hohen Fenstern und den teuren Möbeln, die sich in diesem Raum befanden.
Wo zum Teufel war sie, schoss ihr bei dem Anblick des fremden Zimmers durch den Kopf, doch eine Antwort bekam sie nicht.
Angestrengt versuchte sie sich an den vergangenen Abend zu erinnern.
Bruchstückhaft kamen die Erinnerung wieder..
„Happy Birthday, Elena!“,
grinste Caroline und umarmte sie stürmisch, bevor sie Elena ihr Geschenk in die Hand drückte und an ihr vorbei ins Haus ging.
Lächelnd beobachtete Elena sie dabei, wie sie in der Menge untertauchte und wandte sich dann Bonnie zu, die ebenfalls darauf wartete, ihre Geburtstagswünsche abzugeben.
Die beiden umarmten sich herzlich und wandten sich dann der Party zu, die bereits im vollen Gange war.
„Wie viele Leute hattest du noch gleich gesagt, hast du eingeladen?“,
erkundigte Bonnie sich und Elena konnte ihr anmerken, dass ihre Freundin sich kaum noch zurückhalten konnte.
„Um die zwanzig, na ja du weißt ja wie Damon ist!“,
seufzte Elena und handelte sich dafür einen mitleidigen Blick von Bonnie ein..
„Da ist ja das Geburtstagskind!“,
grinste Damon und kam mit einer fast leeren Flasche seines Bourbons auf sie zugewankt.
Augenverdrehend stieß sie seinen Arm weg, den er ihr wie selbstverständlich über die Schulter legen wollte.
„Hör auf so zu tun als wärst du betrunken, Damon!“,
forderte sie ihn genervt auf.
„Spielverderberin!“,
kommentierte er ihr verhalten und stellte sich dann neben sie.
„Nette Party, oder?“,
wollte er wissen und warf ihr dabei einen verschmitzten Blick zu.
„Ein paar Leute weniger hätten es auch getan..“,
erwiderte Elena und sah sich dabei suchend nach ihrem Freund um.
„Viele Leute gleich viele Geschenke gleich gute Laune!“,
entgegnete Damon, ohne sie dabei anzusehen.
Dann wandte er sich ihr jedoch wieder zu und murmelte, während er sie von oben bis unten musterte
„Meine Theorie scheint bei dir jedoch nicht zu funktionieren.. wie so oft.“
Den letzten Teil des Satzes hatte er so leise gesprochen, dass Elena ihn beinahe nicht verstanden hätte.
Ihre Blicke kreuzten sich, doch bevor er noch etwas sagen konnte, wandte sie sich schnell wieder von ihm ab.
Ihre Beziehung war in den letzten Wochen nicht gerade einfach gewesen, umso erstaunter war sie gewesen, als er für sie diese Party organisiert hatte.
„Ich frage mich, wo sich dein „Traumprinz“ schon wieder rumtreibt.. ah, wenn man vom Teufel spricht!“
Der Sarkasmus in seiner Stimme ließ sie erneut genervt die Augen verdrehen.
Würde er denn nie aufhören sich über ihre Beziehung zu Stefan lustig zu machen?!
Lächelnd trat Stefan zu ihnen und legte ihr besitzergreifend die Arme um den Körper.
Unterbewusst nahm Elena wahr, wie Damon ihr noch einen stechenden Blick zuwarf und dann wieder in der Menge untertauchte.
„Lust zu tanzen?“,
wollte Stefan wissen, woraufhin Elena sofort freudig nickte und sich von ihm auf die Tanzfläche führen ließ..
Unwillkürlich musste Elena lächeln, als sie an Stefan dachte.
Stefan!
Bestimmt machte er sich schon riesige Sorgen um sie!
Schnell schob Elena ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans, oder besser gesagt – wollte sie dort reinschieben um nach ihrem Handy zu suchen, doch sie hatte gar keine Jeans an, wie ihr erst jetzt bewusst wurde.
Ungläubig blickte sie an sich herab und erkannte, dass sie ein blutrotes Etwas trug, das man gerade noch so „Kleid“ nennen konnte.
Erschrocken sprang sie auf, bereute diese impulsive Handlung jedoch sofort wieder, da ihr Kopf augenblicklich zu dröhnen begann.
Anscheinend hatte sie letzte Nacht mehr getrunken als ihr gut tat..
Verärgert darüber rieb Elena sich mit einer Hand über die Stirn und sah sich dabei noch einmal in dem riesigen Zimmer um.
Als sie jedoch nichts entdecken konnte, das ihrem Handy glich, zog sie sich ihre hohen Schuhe aus und machte sich dann barfuß auf die Suche danach.
Schließlich stieß sie auf ein großes Badezimmer, was ihr recht gelegen kam.
Schnell benutzte sie die Toilette und wusch sich die Hände, bevor sie sich wieder auf die Suche nach ihren Habseligkeiten machen wollte, doch dann fiel ihr Blick in den Spiegel.
Entsetzen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie sich sah.
Seit wann waren ihre Haare gelockt?
Sie wusste noch ganz genau, dass sie ihre Haare gestern Abend wie immer getragen hatte!
Schockiert weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie viel Schminke und Schmuck sie trug.
Was zum Teufel ging hier vor?
Panik wallte in ihr auf, die sie einfach nicht unterdrücken konnte.
„Hallo, ist da jemand?“,
rief sie in das stille Haus hinein, doch niemand antwortete ihr.
Von einer plötzlichen Eingebung erfüllt, machte Elena sich daraufhin auf die Suche nach persönlichen Dingen, die sich hier doch mit Sicherheit irgendwo finden lassen würden.
Nach einer halben Stunde des Suchens, gab sie jedoch erschöpft auf.
In diesem Haus ließ nichts, aber auch absolut nichts auf den Besitzer schließen.
Niedergeschlagen und ohne Hoffnung darauf, noch etwas Neues herauszufinden, riss die die Türen eines riesigen Kleiderschrankes auf.
Sie nahm ein paar der Kleidungsstücke heraus und begutachtete sie.
Irgendwie kamen ihr ein paar der Teile bekannt vor, doch sie konnte nicht sagen, wo sie sie schon einmal gesehen hatte.
Sie schloss den Schrank wieder und wandte sich dem Bett zu, neben welchem zwei in weiß gestrichene Nachtschränkchen standen.
Ihr Blick fiel auf ein funkelndes Etwas, das ihr bis jetzt noch gar nicht aufgefallen war.
Sie ging darauf zu und hob es hoch.
Plötzlich durchzuckte sie die Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
Augenblicklich ließ sie das kostbare Armband auf den Boden fallen und taumelte keuchend ein paar Schritte nach hinten.
Das Armband gehörte Katherine, dessen war sie sich hundertprozentig sicher.
Dann mussten die Kleidungsstücke in dem Schrank ebenfalls ihr gehören, genauso wie das gesamte Haus!
Doch warum war sie hier und warum sah sie aus wie.. Katherine?!
Eine schreckliche Vorahnung machte sich in ihr breit.
Sie wollte den Gedanken verdrängen, doch es gelang ihr nicht.
Alles passte einfach perfekt zusammen.
Das Haus, das Armband, die Kleidung und ihr Aussehen..
Und warum auch nicht, in ihrem Leben war schließlich alles möglich!
Verzweiflung verdrängte die Hoffnung, dass alles nur ein schlechter Traum war und ließ sie am ganzen Körper zittern.
So wie es aussah, hatten Katherine und sie die Rollen getauscht..
Sie war nun Katherine und Katherine war nun.. sie!
sie musste sofort zu Stefan und es ihm sagen!
„Ah, guten Morgen Elena, auch schon wach?!“
Ihre eigene, vor Sarkasmus triefende Stimme ließ Elena zur Tür herumwirbeln.
„Katherine, was hast du getan?“,
fragte Elena fassungslos und betrachtete ihr Ebenbild von oben bis unten.
Und obwohl sie es nun „schwarz auf weiß“ hatte, konnte sie noch immer nicht glauben, dass ihre Erzfeindin sich nun in ihrem Körper befand und andersherum.
Schulterzuckend betrat Katherine den Raum und ließ sich dann elegant auf dem großen Doppelbett nieder.
„Ich habe das getan, was ich schon längst hätte tun sollen!“,
erklärte sie und hob dabei süffisant die Augenbrauen nach oben.
Wut wallte in Elena auf, doch sie versuchte sie so gut es ging zurückzudrängen.
„Mach es rückgängig!“,
forderte sie, obwohl sie genau wusste, was nun kommen würde.
Höhnisch lachte Katherine auf und stütze sich dann mit ihren Armen auf dem Bett ab, während sie sich selbstsicher nach hinten lehnte.
„Das kann ich nicht!“,
erwiderte sie gut gelaunt.
„Was soll das heißen, du kannst nicht?“
Das Entsetzen in ihrem Gesicht ließ Katherine erneut lachen.
„Ich weiß gar nicht was, Stefan und Damon so toll an dir finden, Elena!
Du bist immer so leicht zu durchschauen und mit nur einer einzigen Bemerkung aus der Fassung zu bringen..“
„Lenk nicht ab, Katherine!
Warum kannst du es nicht rückgängig machen?“,
überging Elena ihre boshafte Bemerkung einfach.
„Weil ich nicht will!“,
entgegnete Katherine mit zuckersüßer Stimme.
Nun riss Elena endgültig der Geduldsfaden.
„Weil du nicht willst?“,
brüllte sie und ging ohne daran zu denken, dass ihr Ebenbild viel stärker war als sie selbst, auf sie los.
„Na, na, na – das würde ich lieber sein lassen!“,
kommentierte Katherine ihren plötzlichen Wutausbruch, der sich darin bemerkbar machte, dass Elena zielstrebig auf sie zuging und kurz davor war ihr eine Ohrfeige zu verpassen.
„Ach und warum?
Du machst mein Leben kaputt und ich weiß noch nicht einmal, warum!“,
schrie Elena und konnte dabei nicht verhindern, dass ihr die Tränen kamen.
„Du musst doch nicht gleich so sentimental werden, Elena, das schadet meinem Image!“
Katherine erhob sich und ging einfach an ihr vorbei.
Elena zitterte nun am ganzen Körper, konnte jedoch einfach nichts dagegen machen.
„Ich denke, ich werde jetzt mal meinen Freund besuchen gehen!
Ach und Elena? Das Armband kannst du behalten, zu mir passt es nicht mehr!“,
flötete Katherine gut gelaunt.
Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Raum und kurz darauf auch aus dem Haus.
Als Elena hörte, dass draußen ein Auto ansprang, stürzte sie ans Fenster und konnte geradeso noch erkennen, in welche Richtung es fuhr.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie überhaupt nicht wusste, wo sie sich eigentlich befand.
Am liebsten hätte sie sich nun unter der Bettdecke verkrochen und wäre so lange nicht mehr darunter hervorgekommen, bis sich herausstellte, dass alles nur ein schlechter Scherz war.
Stattdessen rannte sie jedoch zum Schrank, riss die Türen auf und wählte ein paar halbwegs tragbare Kleidungsstücke aus, welche sie sich dann überstreifte, nachdem sie sich aus dem roten Etwas gepellt hatte.
Dazu wählte sie ein paar einfache Schuhe, viel Auswahl hatte sie nicht, da Katherine eine Vorliebe für hochhackige Schuhe zu haben schien und rannte dann nach unten.
Kurze Zeit später stand sie dann vor dem Haus und blickte die lange Straße entlang.
Sie war noch nie hier gewesen, doch mit Sicherheit befand sie sich noch in Mystic Falls.
Ein Blick in die Garage des Hauses bestätigte ihr, dass Katherine im Besitz eines kleinen, schwarzen Flitzers war.
Ohne zu zögern machte sie sich auf die Suche nach dem Schlüssel dafür und fand ihn schließlich hinter einem großen Blumentopf.
Dummheit muss bestraft werden, dachte Elena schmunzelnd bei sich und stieg in den teuren Wagen.
Sie wählte dieselbe Richtung, die auch Katherine eingeschlagen hatte und schon bald befand sie sich an einer Kreuzung.
Die Straßennamen kamen ihr nicht bekannt vor, daher fuhr sie einfach geradeaus.
Am Straßenrand entdeckte sie einen älteren Mann, der wohl schon längere Zeit auf der Straße lebte.
Elena hielt an und wühlte ein wenig im Handschuhfach herum.
Mit Sicherheit hatte Katherine hier ein wenig Geld deponiert.
Und wieder einmal hatte sie Recht mit ihrer Vermutung.
Triumphierend holte sie einen zehn Dollar Schein heraus und eilte dann auf den Mann zu.
Sie gab ihm das Geld und fragte ihn dann nach der Straße, an welcher sich das Salvatore Anwesen befand.
Elena hatte Glück und der Mann konnte ihr ziemlich genau den Weg dorthin beschreiben.
Sie dankte ihm noch einmal und kurz darauf war sie bereits wieder auf der Straße.
Noch wusste sie nicht, wie sie Stefan davon würde überzeugen können, was Katherine hier für ein hinterhältiges Spiel spielte, doch sie hoffte auf eine spontane Eingebung, wenn sie ihm gegenüberstand.
Er wird dir nicht glauben, flüsterte ihr eine kleine Stimme in ihrem Unterbewusstsein zu, doch Elena verdrängte sie schnell.
Sie war sich ganz sicher, dass er ihr glauben würde, immerhin war er ihr Freund und er spürte immer, wenn etwas falsch lief!
Immer und immer wieder betete sie sich diese Worte vor, während sie auf das Haus der Salvatore’s zu fuhr.
Sie parkte am Straßenrand und stieg aus.
Nun beschlich sie doch ein mulmiges Gefühl, doch auch das konnte sie irgendwie abschütteln, als sie den kurzen Weg zur Haustür zurücklegte.
Zögerlich klopfte sie an und wartete dann mit wild klopfendem Herzen darauf, dass geöffnet wurde.
Kurz darauf stand ihr ein missmutig dreinblickender Damon gegenüber.
„Ist Stefan da?“,
fragte sie sogleich, woraufhin er eine verächtliche Miene zog.
„Für dich sicher nicht!“,
erwiderte er und wollte schon die Tür wieder schließen, da stemmte Elena eine Hand dagegen.
Um ein Haar hätte sie Damon getroffen, so stark flog sie zurück.
Krachend schlug sie gegen die Wand daneben.
Ungläubig starrte Elena Damon an, dieser wiederum verdrehte jedoch bloß genervt die Augen.
Was war das denn gewesen?
„Wenn du hier bist um das Haus auseinander zu nehmen, dann kannst du gleich wieder verschwinden, wenn du nicht vorhast dir einen Arschtritt von mir einzufangen!“,
erklärte er mit zorniger Stimme und verschränkte nebenbei die Arme abwehrend vor dem Körper.
„Ich will einfach nur mit Stefan reden, okay?“,
erwiderte Elena und sah ihn dabei bittend an.
„Wenn es sein muss!“,
entgegnete Damon genervt und rief dann seinen Bruder zu sich.
Erleichterung durchströmte Elena, als sie ihren Freund auf sich zukommen sah.
Vergessen waren all ihre Sorgen und so dachte sie gar nicht mehr daran, dass sie sich in Katherine’s Körper befand.
Sie drängte sich an Damon vorbei und warf sich Stefan um den Hals, der vollkommen perplex einfach nur da stand, bevor er sie von sich stieß, sodass sie gegen die nächste Wand flog.
„Was will Katherine denn hier?“
Keuchend rappelte sie sich wieder auf.
Ihr Ebenbild betrat nun ebenfalls die Bildfläche und sah sie glaubhaft entgeistert an.
Stefan legte ihr einen Arm um die Schultern und kniff dabei leicht die Augen zusammen, während er sie musterte.
„Du hast es gehört, was willst du hier?“
Verdattert starrte Elena die beiden an.
Auf ihrem eigenen Gesicht konnte sie einen kleinen Moment lang Genugtuung erkennen, bevor Katherine erneut ihre Maske aufsetzte und sie verängstigt musterte.
„Ich denke, du gehst jetzt wieder!“,
erklärte Damon, als sie nach einigen Sekunden des Schweigens noch immer kein Wort herausbrachte.
Ihr Blick huschte zu ihm rüber und sie erkannte, dass ihr Verhalten ihn ein wenig zu irritieren schien.
Doch bevor sie noch einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, packte er sie auch schon bei den Schultern und schob sie nach draußen.
Laut krachend flog ihr die Haustür vor der Nase zu.
„Ich wette, sie heckt schon wieder irgend einen fiesen Plan aus!“,
hörte sie Katherine drinnen sagen, woraufhin Stefan ihr sofort zustimmte.
Verwundert starrte Elena auf die Tür.
Nicht Katherine’s Worte, sondern die Tatsache, dass sie sie überhaupt hören konnte, machten sie stutzig.
Was war denn nur mit ihr los, verdammt?
Sekundenlang starrte Elena wie in Trance auf die große Holztür vor sich, bevor sie sich endlich aus der Starre lösen konnte und erneut anklopfte.
„Verschwinde Katherine!“,
hörte sie Damon sagen und kurz darauf erklang ein Geräusch, welches sie eigentlich nicht im Stande sein sollte zu hören, zumindest nicht von ihrem Standpunkt aus – Damon goss sich etwas von seinem heißgeliebten Whiskey in ein Glas!
„Mach sofort die Tür auf, Damon!“,
schrie Elena voller Panik und atmete dann erleichtert aus, als er ihrer Aufforderung nach schier endlosen Sekunden nachkam.
„Stefan und Elena sind oben.. die beiden wollen nicht gestört werden, wenn du verstehst was ich meine!“,
erklärte er, sah dann jedoch ihren entsetzten Gesichtsausdruck und stutzte.
Ungläubig starrte Elena auf das volle Glas in seiner Hand.
Wie um Himmels Willen war es möglich, dass sie das gehört hatte?
Unwillkürlich kam ihr eine Idee, doch nein, das konnte einfach nicht wahr sein..
Erst jetzt fiel ihr auf, was Damon mit seiner Bemerkung eben gemeint hatte.
„Stefan und Elena sind oben in seinem.. Zimmer?“,
fragte sie und die Fassungslosigkeit in ihrem Gesicht ließ ihn schmunzeln.
„Ja, in seinem Zimmer, Katherine!
Wenn du noch weitere Details haben willst, was sie dort oben veranstalten, dann spitz einfach deine Ohren!“,
fuhr er verbittert fort.
Und obwohl Elena wusste, was sie nun zu hören bekommen wurde, tat sie, was er ihr geraten hatte und kurz darauf konnte sie leises Stöhnen vernehmen.
„Oh mein Gott!“,
hauchte sie und wandte sich um.
Die Laute, die Katherine und Stefan, ihr Stefan immer wieder ausstießen, wurden immer lauter.
„Wie kann ich das abstellen?“,
schrie Elena verzweifelt und presste sich beide Hände gegen den Kopf.
„Was geht denn mit dir ab?“,
wollte Damon höhnisch grinsend wissen, während er sich lässig gegen den Türrahmen lehnte.
„Damon, bitte!“,
keuchte Elena verzweifelt.
Sie hielt es einfach nicht mehr aus, die beiden so zu hören.
„Hör auf dich darauf zu konzentrieren!“,
seufzte Damon genervt, der anscheinend annahm, dass sie das alles nur vorspielte.
Angestrengt versuchte Elena an etwas anderes zu denken und tatsächlich funktionierte es nach einer Weile.
„Danke!“,
stotterte sie verwirrt und richtete sich wieder auf.
„Geh nach Hause und setz deine Tabletten ab, die tun dir nicht gut, Katherine!“,
meinte Damon daraufhin nur und wollte ihr zum dritten Mal an diesem Tag die Tür vor der Nase zuschlagen, doch Elena hielt ihn auf.
Schnell schlüpfte sie hindurch und fand sich sogleich im Flur des Anwesens wieder.
Genervt verdrehte Damon die Augen und schloss die Tür, bevor er an ihr vorbei ins Wohnzimmer ging.
Verzweifelt blieb Elena noch einen Moment auf der Stelle stehen.
Sie wusste nicht, was sie nun tun sollte.
Stefan war momentan.. beschäftigt und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr auch nur eine Sekunde lang zuhören würde, wenn sie nun oben in sein Zimmer reinplatzte.
Vielleicht sollte sie Damon davon erzählen?!
Ich Blick schweifte zu ihm herüber.
Mittlerweile hatte er es sich auf dem Sofa vor dem Kamin gemütlich gemacht und starrte wie so oft in die Flammen.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging auf ihn zu.
„Bitte verschwinde endlich, Katherine!“,
flehte Damon sie inbrünstig an, als sie auf dem anderen Sofa Platz nahm.
„Ich bin nicht Katherine!“,
platzte es aus ihr heraus und sogleich bereute sie ihre impulsive Handlung.
Höhnisch lachte er auf, bevor er ihr einen amüsierten Blick zuwarf, einen Schluck von seinem Bourbon nahm und das leere Glas dann auf den Couchtisch stellte.
„Sicher und ich bin der Kaiser von China!“,
erwiderte er voller Sarkasmus und stand auf.
„Nein, ehrlich! Ich bin Elena!“,
versuchte sie ihn erneut verzweifelt davon zu überzeugen und dieses Mal schien es tatsächlich zu funktionieren.
Seinen Kopf schief gelegt musterte er sie eine Weile, bis er erneut das Wort ergriff.
„Sagen wir, du bist wirklich Elena.. warum passiert dann das..!“
Blitzschnell drückte er sie gegen eine Wand und Elena überkam eine nie gekannte Wut.
Automatisch verlängerten sich ihre Eckzähne und auch die Adern um ihre Augen herum traten deutlich hervor.
Ungläubig tastete sie mit ihrer Zunge ihre Zähne entlang, bevor sie wieder in Damon’s Gesicht aufsah.
„Wusste ich’s doch, du bist einfach nur durchtrieben wie immer!“,
kommentierte Damon ihre Reaktion und ließ angewidert von ihr ab.
Wie in Trance blieb Elena gegen die Wand gelehnt stehen, während sie ihm dabei zusah, wie er sich ein neues Glas einschenkte.
Nun wusste sie mit ziemlicher Gewissheit, was hier vor sich ging.
Katherine und sie hatten nicht nur die Körper, sondern auch alles andere getauscht.
Ihre Erzfeindin war nun ein Mensch und sie.. sie war nun ein Vampir!
Vor Schreck weiteten sich ihre Augen, als ihr aufging, was das für Konsequenzen mit sich zog.
Unwillkürlich wanderte ihr Blick zu den hohen Fenstern, durch die gleißendes Sonnenlicht fiel.
Wenn sie nun alle Fähigkeiten besaß, die einst Katherine gehört hatten, dann hieß das auch, dass sie die negativen Seiten ebenfalls zu spüren bekommen würde.
Ihr Blick blieb an ihrem Handgelenk haften, welches vollkommen nackt war.
Sie hatte das Armband im Haus liegen gelassen!
„Ich komme wieder!“,
erklärte sie, als sie Damon’s Augen auf sich ruhen sah.
„Ich bitte darum!“,
erwiderte er genervt und voller Ironie in der Stimme, bevor er sich wieder auf Sofa setzte.
Schnell rannte sie aus dem Haus.
Noch war das Sonnenlicht nicht allzu schmerzlich für sie, doch das würde sich mit Sicherheit bald ändern.
Sie sprang in das Auto und raste damit geradewegs zu Katherine’s Haus zurück.
Mit jeder Minute die verging schmerzte sie das Licht immer mehr und zu allem Überfluss schien es immer greller zu werden.
Keuchend stieg sie kurz darauf aus dem Wagen und taumelte auf das prächtige Haus zu, das Katherine ihr Eigen nannte.
Beinahe drohte sie kurz vor der Haustür zusammenzubrechen, so sehr verbrannte das Sonnenlicht ihre Haut, doch sie riss sich zusammen und stürzte mit letzter Kraft durch die Tür in den dunklen Flur.
Dort blieb sie zunächst regungslos liegen und wartete darauf, dass die Schmerzen vergingen.
Schließlich rappelte sie sich wieder auf, ging nach oben und streifte sich das Armband über.
Sie spürte, wie ihr unwillkürlich die Tränen kamen, als sie es genauer betrachtete.
Es symbolisierte alles, was sie niemals hatte sein wollen und was sie nun Dank Katherine’s Intrige sein musste.
Schluchzend ließ sie sich auf das große Bett fallen und starrte an die Decke.
Was sollte sie denn jetzt bloß tun?
Niemand würde ihr Glauben schenken, wenn sie nicht nur aussah wie Katherine, sondern auch noch deren Fähigkeiten besaß!
Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg nach draußen und Elena wusste nicht, wie sie sie aufhalten sollte, also ließ sie ihnen einfach freien Lauf.
Momentan konnte sie eh nichts an ihrer Lage ändern, warum also so tun, als wenn sie der Sache gewachsen wäre und stark bleiben?!
Schützend schlang sie sich ihre Arme um den Körper und machte sich so klein wie möglich, während ihr die Tränen unaufhörlich die Wangen herabflossen.
Sie hoffte noch immer, dass alles ein böser Traum war, doch sie wusste, dass dem nicht so war.
Wusste, dass sie in Katherine’s Körper und in ihrem Leben gefangen war, vielleicht sogar für immer..
Gedankenverloren starrte Damon in das prasselnde Feuer ihm gegenüber im Kamin, während er mit dem vollen Glas in seiner Hand herumspielte.
Er wurde aus Katherine’s Verhalten einfach nicht schlau.
Zuerst warf sie sich Stefan an den Hals, als wäre es das natürlichste auf der Welt, dann gab sie vor nicht zu wissen, wie man das „Vampirgehör“ abstellte und zu allem Überfluss versuchte sie ihn davon zu überzeugen, nicht sie selbst sondern Elena zu sein!
Bei dem Gedanken musste er unweigerlich schmunzeln.
Katherine war schon immer eine fantastische Lügnerin gewesen und er musste zugeben – für einen klitzekleinen Moment hatte er ihr sogar geglaubt, doch dann waren ihm ihre Lügengeschichten aus der Vergangenheit wieder eingefallen und er hatte sich eines Besseren besonnen.
Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass er ihr diese Geschichte abkaufte!
Höhnisch lachte er auf und trank einen großen Schluck seines Bourbons.
Das würde ja zwangsläufig bedeuteten, dass sich Katherine in Elena’s Körper befand und das konnte er auf keinen Fall glauben.
Elena war heute Morgen wie immer gewesen.
Sie hatte ihn gekonnt ignorierte, während sie Stefan liebevolle Blicke zugeworfen hatte.
Am liebsten hätte Damon nun seinen Gedankengang abgebrochen, doch er konnte nicht.
Ihre Abfuhr letztens beherrschte seine Gedanken noch immer, auch wenn er das natürlich niemals zugeben würde.
Unwillkürlich zog er seine Augenbrauen zusammen und seine Lippen waren nicht mehr als ein Strich, als er daran zurückdachte..
„Lass mich, Damon, ich kann allein gehen!“,
quengelte Elena und schlug seinen Arm bei Seite, den er ihr zur Hilfe um die Taille legen wollte.
„Ganz wie du willst!“,
erwiderte Damon und hob abwehrend seine Hände nach oben, während er der sichtlich betrunkenen Elena dabei zusah, wie sie aus seinem Auto stieg und auf ihr Haus zu torkelte.
Amüsiert darüber, wie stur sie war, trotz der Tatsache, dass sie sturzbetrunken war, folgte er ihr direkt auf dem Fuß.
Als sie dann drohte umzuknicken, war er sofort zur Stelle und schlang ihr kurz bevor ihr Kopf den Asphalt berührte die Arme um den Leib und hob sie hoch.
„Danke!“,
nuschelte sie daraufhin ziemlich undeutlich und setzte dann ihren Weg fort.
Dieses Mal ließ sie es zu, dass sein Arm um ihrer Mitte lag und sie stützte.
Kurz darauf waren sie in ihrem Zimmer angekommen und er legte sie behutsam auf ihr Bett.
Er warf ihr noch einen letzten Blick zu und wandte sich dann um, um zu gehen, doch ihre leise Stimme hielt ihn auf.
„Warum hast du mir geholfen?“,
lallte Elena und stützte sich dabei mit den Ellbogen auf ihrem Bett ab.
Lächelnd wandte Damon sich zu ihr um.
„Weil du betrunken bist!“
„Nein, ich meine, ‚warum hast du mir geholfen?‘“,
entgegnete sie ungehalten und sah ihm dabei direkt in die Augen.
Langsam bekam Damon ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
Die Richtung in die ihr Gespräch verlief, gefiel ihm ganz und gar nicht.
Zögerlich ließ er sich neben ihr nieder.
„Weil Stefan sich um wichtigere Dinge kümmern muss, als um seine betrunkene Freundin!“,
wagte er einen zweiten scherzhaften Versuch, doch auch dieses Mal ließ Elena ihn nicht davon kommen.
„Damon!“,
murmelte sie und plötzlich hatte er das merkwürdige Gefühl, als wäre sie überhaupt nicht betrunken, sondern stocknüchtern.
Wut stieg in ihm auf und er stand auf.
„Was willst du denn jetzt von mir hören, Elena?“,
brüllte er und breitete dabei seine Arme vor ihr aus.
„Vielleicht, dass ich dich unsterbliche liebe und dich deswegen einfach nach Hause bringen musste?
Tut mir leid, Elena, das kann ich nicht!“,
fuhr er schwer atmend fort und sah dabei stirnrunzelnd auf sie hinab.
„Aber es wäre die Wahrheit, habe ich Recht?!“,
murmelte Elena und rappelte sich dabei langsam auf.
Nun standen sie nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und Damon konnte ihren süßen Atem riechen, der ihm sacht ins Gesicht wehte.
Er sah etwas in ihren Augen, dass ihn stutzig machte.
Etwas, das er noch nie darin gesehen hatte, wenn sie ihn ansah.
In den letzten Wochen waren sie einander immer näher gekommen, waren nun beinahe so etwas wie beste Freunde, doch soweit waren sie noch nie gegangen.
Es fühlte sich an, als stünden sie an einer Klippe und drohten jeden Moment herabzustürzen.
Liebend gern hätte er den Sprung gewagt, mit ihr zusammen, doch Stefan war da und würde immer da sein..
Ihre Blicke kreuzten sich und er konnte trotz seines Bruders nun an nichts anderes mehr als an ihre lieblichen Lippen denken, die sich nur Millimeter vor seinen befanden.
Sein Blick senkte sich darauf und unwillkürlich näherte er sich ihr noch ein wenig.
Als sie dann jedoch nichts weiter als ein Hauch voneinander trennte, hörte er sie leise die Worte wispern, die ihn bis zum heutigen Tag verfolgten.
„Bitte Geh!“
Als hätte ihm jemand einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf geschüttet, trat er ein paar Schritte zurück und sah, wie sie langsam ihre Augen wieder öffnete.
Sie hatte es gewollt, dessen war er sich sicher und doch hatte sie ihn abgewiesen.
Hatte ihm gesagt, er solle gehen – aus diesem Zimmer, aus diesem Haus und aus diesem Leben, ihrem Leben..
Sein Herz schmerzte bei der Erinnerung daran, als wenn es gestern gewesen war und doch trennten ihn von diesem Moment bereits drei Wochen.
Drei Wochen in denen er es tunlichst vermieden hatte, sie zu sehen oder mit ihr zu reden.
Drei Wochen in denen er an fast nichts anderes als an sie hatte denken können.
Drei endlos lange Wochen, in denen sie und Stefan stärker denn je zusammengewachsen waren..
Mit versteinerter Miene saß er da, als sie und Stefan schließlich wieder nach unten kamen.
„Bis heute Abend!“,
hörte er sie liebevoll flüstern, bevor sie ihm noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen presste und dann das Haus verließ.
Daraufhin hörte er, wie Stefan ins Wohnzimmer kam und sich ebenfalls einen Whiskey einschenkte.
„Was wollte Katherine hier?“,
fragte er und ließ sich dann auf dem Sofa nieder, auf welchem sie vor ein paar Minuten noch gesessen hatte.
„Interessiert dich das wirklich? Eben schien es zumindest nicht so, als du dich oben mit Elena vergnügt hast!“,
erwiderte Damon und er hätte sich dafür ohrfeigen können, das dabei so viel Bitterkeit in seiner Stimme mitschwang.
Stefan schien es jedoch nicht gehört zu haben, denn er grinste ihn einfach nur dümmlich an.
Am liebsten hätte Damon ihm nun eine verpasst, stattdessen trank er jedoch seinen Bourbon aus und schlenderte dann zur Anrichte, um das leere Glas dort abzustellen.
„Sie wollte mir weismachen, nicht Katherine sondern Elena zu sein!“,
beantwortete der daraufhin endlich die Frage seines Bruders, welcher schallend auflachte.
„Ihre Intrigen werden wirklich immer durchschaubarer“, kommentierte er ihren verzweifelten Versuch, sich wieder einmal zwischen ihn und Elena zu drängen.
„Wo du Recht hast..“,
stimmte Damon ihm halbherzig zu und wandte sich um.
„Was hast du vor?“,
wollte Stefan wissen und trank nun ebenfalls sein Glas aus.
„Jagen gehen!“,
erwiderte Damon und warf ihm dabei einen kurzen Blick über die Schulter zu, während er sich seine Lederjacke überstreifte.
Als er dann jedoch das zweifelnde Gesicht seines Bruders sah, hob sich seine Stimmung augenblicklich wieder etwas.
„Jetzt mach dir mal nicht gleich ins Hemd, Brüderchen!
Ich werde etwas außerhalb auf Jagd gehen!“
Mit diesen Worten verließ er das Anwesen und stieg in sein heiß geliebtes Auto, bevor er damit vom Hof bretterte.
Er hatte Stefan nur die halbe Wahrheit gesagt..
Es stimmte zwar, dass er jagen gehen würde, doch danach würde er einer alten Bekannten einen Besuch abstatten!
Zusammengekauert saß Elena auf dem Sofa in Katherine’s Wohnzimmer und starrte vor sich hin.
Die Fassungslosigkeit über das Tun ihres Ebenbildes hatte sie in eine Art Trance versetzt, aus der es kein Entkommen zu geben schien.
Ihr Blick wanderte zu dem Handy neben sich, welches sie in einer der Nachttischschubladen gefunden hatte.
Es gehörte Katherine.
Zögerlich griff sie danach und durchsuchte es nach bekannten Nummern und tatsächlich wurde sie schnell fündig.
Stefan und Damon waren beide in ihrer „Freundesliste“ aufgeführt.
Als ob die beiden mit ihr befreundet waren, dachte sie augenverdrehend, doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja jetzt sozusagen Katherine war und schon hatte sie wieder mit den Tränen zu kämpfen.
Ohne darüber nachzudenken, wählte sie die Nummer ihres Freundes und hielt sich dann das kleine Handy an ihr Ohr.
„Was gibt’s?“,
hörte sie Stefan Augenblicke später genervt seufzen.
„Wir müssen reden, Stefan!“,
erklärte Elena und bemerkte, dass sie bei diesen Worten am ganzen Körper anfing zu zittern.
„Ach tatsächlich?
Damon hat mir bereits von deiner neusten Intrige berichtet – du wirst immer leichter zu durchschauen, Katherine!“,
erwiderte Stefan beißend, was Elena mühevoll nach Luft ringen ließ.
„Stefan ich bin wirklich Elena!“,
versuchte sie ihm verzweifelt klar zu machen, doch ihr Freund lachte bloß.
„Wenn du tatsächlich denkst, dass ich dir diese Lüge abnehme, dann bist du noch dümmer, als ich sowieso schon dachte.
Ein schönes Leben noch..“
„Nein, Stefan – warte!“,
bat Elena, doch er hatte bereits aufgelegt.
Erschöpft beendete auch sie das Gespräch und legte das Handy zurück auf den Tisch.
Langsam spürte sie, wie sie ein merkwürdiges Gefühl überkam und leider konnte sie sich auch schon denken, was das bedeutete.
Sie wollte es jedoch nicht wahrhaben.
Mit Sicherheit würde sie Kein BLUT trinken, ob nun vom Mensch oder vom Tier!
Ein paar Minuten später dann hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde und kurz darauf wieder ins Schloss fiel.
Unwillkürlich dachte sie, dass Katherine ihr einen erneuten Besuch abstatten wollte, umso erleichterter war sie, als sie jemand ganz anderes das Wohnzimmer betreten sah.
„Gott sei Dank, du glaubst mir!“,
hauchte sie augenblicklich und stand langsam vom Sofa auf.
Schmunzelnd kam Damon näher, bis er nur noch ein paar Meter entfernt von ihr zum Stehen kam.
„Ich habe dir was mitgebracht!“,
erklärte er und warf ihr eine Flasche hin.
Intuitiv fing Elena sie auf und besah sich die rote Flüssigkeit darin.
„Was soll ich damit?“,
fragte sie und sah dann wieder zu ihm auf.
Erst da wurde ihr bewusst, dass sie sich geirrt hatte.
Dass Damon ihr noch immer nicht glaubte..
„Trinken!“,
erwiderte er und schlenderte dann zum Sofa rüber.
„Warum sollte ich das tun!?“,
erwiderte Elena gereizt und hielt ihm die Flasche wieder hin.
„Soll ich dir glauben, dass du Elena bist oder nicht?“,
beantwortete er ihre Frage mit einer Gegenfrage und zuckte dann überheblich mit den Schultern.
„Das heißt, wenn ich das trinke, glaubst du mir?“,
fragte Elena ungläubig, woraufhin er dies mit einem Nicken bestätigte.
Widerwillig schraubte Elena die Flasche auf.
Sie wollte es nicht, doch es musste sein.
Zum einen musste sie Damon überzeugen und zum anderen.. hatte sie unglaublichen Hunger!
Mühevoll schluckte sie, bevor sie an der Flaschenöffnung roch und einen nie gekannten Drang nach der Flüssigkeit verspürte, die sich darin befand.
Sie spürte, wie ihre Fangzähne länger und die Adern um ihre Augen herum dicker wurden.
Der Hunger nach dem Blut überwältigte sie schier, doch Nein!
Sie konnte und wollte das nicht trinken!
Schnell warf sie die Flasche von sich und die dickflüssige Flüssigkeit verteilte sich auf dem teuren Parkettboden des Wohnzimmers.
„Ich wusste doch, du hast mich angelogen!“,
kommentierte Damon ihr Verhalten und wandte sich zum Gehen.
„Damon, warte!“,
rief Elena ihm hinterher, woraufhin er zu ihrer Erleichterung tatsächlich stehen blieb und sich wieder zu ihr herumdrehte.
„Ich bin es wirklich, ich bin wirklich Elena!
Ich weiß nicht, wie Katherine das schaffen konnte, aber sie hat irgendwie unsere Körper vertauschen können!“
Ihre Worte überschlugen sich beinahe, so schnell redete sie vor lauter Verzweiflung und Angst, er könne sich wieder wegdrehen und gehen.
„Warum sollte ich dir das jetzt noch glauben?
Du hast das Blut verweigert!“,
entgegnete Damon und verschränkte dabei die Arme vor dem Körper.
„Stell mir noch eine Aufgabe!“
Elena wusste, dass das ziemlich riskant und naiv von ihr war, doch etwas Besseres fiel ihr einfach nicht ein.
„Also schön!“
Suchend sah Damon sich um und als sein Blick schließlich auf einem alten Holzstuhl haften blieb, ging er hin und brach eines der Beine ab.
Dieses übergab er Elena und meinte dann
„Stoß ihn mir in den Bauch!“,
„Bist du verrückt?“,
keuchte Elena und sah dabei nach unten, auf den provisorischen Holzpflock in ihren Händen.
„Das könnte ich niemals und das weißt du auch!“,
erklärte sie und warf ihn ebenfalls weg.
„Ich dachte, du willst mich überzeugen, „Elena“!“,
grinste Damon höhnisch.
„Aber nicht so, Damon!
Denk dir etwas anderes, etwas Besseres, aus!“,
forderte Elena.
Grübelnd blickte Damon sie an, bis sich schließlich ein breites Grinsen auf sein Gesicht stahl.
Augenblicklich breitete sich ein ungutes Gefühl in Elena aus, als sie dies sah.
„Küss mich!“,
murmelte er und Elena glaubte ihren Ohren nicht zu trauen.
Bei der Aussicht darauf begann ihr Herz wie wild gegen ihre Rippen zu pochen, in ihrem Bauch fingen Schmetterlinge an Purzelbäume zu schlagen und ihr Mund wurde staubtrocken, doch sie konnte auch das nicht tun.
Sie liebte Stefan und würde ihn nicht mit seinem eigenen Bruder betrügen!
„Ich kann nicht!“,
wisperte sie und Tränen bildeten sich dabei in ihren Augen.
Bei ihren Worten zeichnete sich Schmerz auf Damon’s Gesicht ab, was sie an ihrer Entscheidung bereits zweifeln ließ, doch dann zuckten seine Mundwinkel nach oben und er erklärte
„Du bist es!“
Ungläubig weiteten sich ihre Augen.
Er glaubte ihr, Damon glaubte ihr!
Voller Freude darüber und ohne nachzudenken fiel sie ihm um den Hals und er presste sie fest an sich, bevor er sie schließlich wieder entschieden von sich schob.
„Warum? Ich meine.. ich habe all deine Prüfungen nicht bestanden!“,
stotterte Elena verwirrt und sah ihm dabei direkt in die Augen.
„Doch das hast du!“,
widersprach Damon ihr leise schmunzelnd und strich ihr dann eine Locke hinter das Ohr.
Als sein Fingerknöchel dabei ihre Wange streifte, durchzuckte es sie wie ein Blitzschlag, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als er nun weitersprach.
„Katherine hätte alles getan, was ich ihr aufgetragen hätte, nur um mich von der Wahrheit zu überzeugen, aber du hast einfach das getan, was sich richtig für dich angefühlt hat!“
Lächelnd sah Elena zu ihm auf, doch erst nach und nach wurde ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst.
„Oh, Damon!“,
flüsterte sie mit erstickter Stimme, doch er drehte abwehrend den Kopf ein wenig zur Seite und meinte dann
„Ist schon okay, Elena, ich verstehe das!“
Sie beide wussten, dass sie Damon mit ihrer Abfuhr tief verletzt hatte, zumal es nicht die erste war, die sie ihm verpasst hatte..
Damon versuchte die Frau vor sich nicht allzu ungläubig anzustarren, doch er konnte einfach nicht anders.
Er konnte noch immer nicht fassen, dass die Frau, die er über alles liebte, nun in dem Körper seiner Ex steckte und zu allem Überfluss auch noch ein Vampir war!
Am liebsten hätte er sich nun einen Drink genehmigt, doch stattdessen schnappte er sich ihre Hand und zog sie hinter sich her.
„Was hast du vor?“
wollte Elena ängstlich wissen und stemmte dabei ihre Hacken in den Boden, sodass er gezwungen war ebenfalls stehen zu bleiben.
„Wir gehen jagen, was denn sonst?“,
erwiderte er augenverdrehend.
Elena machte sich von ihm los und verschränkte entschieden die Arme vor der Brust.
„Ich werde kein Blut trinken, Damon!“,
erklärte sie bestimmt.
Wäre die Lage nicht so ernst, hätte Damon nun über ihre Sturheit gelacht, doch nicht so.
„Ich kann deinen Magen knurren hören, Elena!
Du hast Hunger, ob du nun willst oder nicht und wenn du nichts isst, dann.. endest du so wie die Vampire in der Gruft!“,
entgegnete er.
Er wusste, dass sein Beispiel etwas übertrieben war, schließlich hatten diese Vampire über hundert Jahre lang kein Blut zu sich genommen, doch er wollte ihr den Ernst der Lage vor Augen führen.
Zweifelnd sah sie nun zu ihm auf.
„Ich kann aber kein Blut trinken!“
„Oh doch, du kannst und du wirst!“,
widersprach Damon ihr und fasste dann wieder nach ihrer Hand.
„Ich werde dir auch ein ganz niedliches Eichhörnchen fangen, versprochen!“,
erklärte er und zwinkerte ihr verschmitzt zu.
„Und das soll mich jetzt beruhigen?“,
seufzte Elena, folgte ihm jedoch ohne den geringsten Widerstand.
Darauf gab Damon ihr keine Antwort, sondern führte sie einfach weiter zu seinem Wagen, welcher am Straßenrand parkte und schon bald waren sie auf dem Weg in den nahe gelegenen Wald.
„Sobald ich.. gegessen habe, gehen wir zu Stefan und erklären ihm alles!“,
bestimmte sie, ohne ihn dabei anzusehen.
Hätte sie es jedoch getan, dann wäre ihr mit Sicherheit der harte Zug um seinen Mund aufgefallen, der bei dem Namen seines Bruders aufgetreten war.
Am liebsten hätte Damon das Spiel noch eine Weile weiter gespielt, doch er konnte verstehen wenn Elena so schnell wie möglich in ihren Körper zurückwollte.
„Einverstanden!“,
murmelte er daher bloß.
Es würde ihm unglaublichen Spaß machen, seinen Bruder dabei zu beobachten, wie er mit der vermeintlich echten Elena flirtete, sie küsste und sonstige Dinge veranstaltete, obwohl es eigentlich Katherine war, mit der er all diese Dinge tat.
Außerdem hätte das zum Vorteil, dass er mehr Zeit mit Elena verbringen konnte.
Bei dem Gedanken daran huschte sein Blick unwillkürlich zu besagter Person herüber.
Ihr Verhältnis war in letzter Zeit vielleicht nicht das Beste gewesen, doch ob sie nun gerade stritten oder sich gut vertrugen – er liebte sie abgöttisch und würde für einen einzigen Tag allein mit ihr sein letztes Hemd geben!
Ihren Kopf an die Kopfstütze gelehnt, drehte sie ihn nun zu ihm herum und ihre Blicke kreuzten sich.
„Danke, Damon!“,
wisperte sie, woraufhin er sich schnell wieder der Straße vor ihnen zuwandte.
„Wofür?“
„Dafür, dass du mir doch geglaubt hast und mir hilfst, mein altes Leben zurückzubekommen!“,
beantwortete Elena lächelnd seine Frage.
Ihre Hand wanderte zu der seinen, welche auf dem Schaltknüppel lag und drückte sie einmal kurz.
Ein heißer Schauer lief ihm bei dieser kleinen Berührung über den Rücken, doch er zwang sich dazu, seine Augen auf die Straße gerichtet zu lassen, obwohl er nun am liebsten in ihren Augen versunken wäre.
„Kein Problem!“,
entgegnete er mit hörbar rauer Stimme.
Kurz darauf hielt er am Rand eines kleinen Waldweges und sie stiegen aus.
„Muss das wirklich sein?“,
wollte Elena noch einmal wissen, was ihn nun doch grinsen ließ.
„Denk an die Gruftvampire!“,
war alles was er sagte, bevor er sich einen Weg in den Wald hinein bahnte.
„Wie lange dauert das denn noch?“,
jammerte Elena eine Stunde später und rieb sich zitternd mit den Händen über die Oberarme.
Sie hatte nicht daran gedacht sich eine Jacke mitzunehmen, was ziemlich blöd war, wenn man bedachte, dass sie Spätherbst hatten.
Ein kleines Grinsen zuckte um Damon’s Lippen, als er sich ihr zuwandte, doch es verschwand, als er sah, dass ihr kalt war.
Ohne zu zögern zog er sich seine Lederjacke aus und überreichte sie ihr.
Verwirrt sah sie zu ihm auf, doch dann streifte sie sie sich schnell über und augenblicklich wurde ihr wärmer.
Damon’s Körperwärme war noch deutlich spürbar, doch nicht nur das bemerkte sie.
Auch sein Geruch haftete an der Jacke, den sie genüsslich einsog, bevor sie sich wieder bewusst wurde, an wessen Jacke sie hier roch.
Erschrocken sah sie Damon an, dieser hatte jedoch nichts davon mitbekommen, da er einen bestimmten Punkt ein paar Meter weiter weg von ihnen fixierte.
Noch bevor Elena erkennen konnte, was es war, war er auch schon in Vampirgeschwindigkeit davongerast und stand nun an der Stelle, auf die er zuvor gestarrt hatte.
Triumphierend drehte er sich zu ihr um und hielt ein Eichhörnchen in die Höhe.
Blut hing an seinem Mundwinkel, was sie eigentlich hätte stören sollen, doch zu ihm passte es irgendwie.
Oh Gott, was dachte sie denn da?
Anscheinend hatte sie nicht nur Katherine’s Körper und Fähigkeiten, sondern auch ihre Denkweise übernommen.
Schweren Schrittes kam sie hinter dem Busch hervor, hinter welchem sie sich eine geschlagene Stunde lang versteckt gehalten hatten und besah sich das Tier von allen Seiten.
„Schmeckt zwar nicht so gut wie Menschenblut, aber besser als nichts!“,
kommentierte Damon seinen Fang für sie und warf ihr das Tier dann in die Arme.
Vollkommen perplex fing sie es auf und verzog angeekelt das Gesicht.
„Ich kann das nicht, Damon!“,
jammerte sie, als sie das tote Lebewesen hoch hielt und sich die Bisswunde genauer ansah.
„Jetzt schieb kein Drama, Elena!
Trink einfach!“,
meinte Damon jedoch bloß und verdrehte dabei die Augen.
„Du hast gut reden, du bist schließlich schon seit über hundert Jahren ein Vampir!“,
entgegnete sie, bemerkte nebenbei jedoch, wie ihre Fangzähne länger wurden.
„Elena!“,
stöhnte Damon genervt und kam näher.
„Was hast du vor?“,
wollte Elena wissen, als sie sah, dass er etwas im Schilde führte.
„Dir ein wenig auf die Sprünge helfen!“,
murmelte Damon und nahm dann ihren Hinterkopf in die eine und das Tier in die andere Hand, bevor er ihr Gesicht oder besser gesagt ihren Mund direkt auf die Wunde presste.
Elena wusste gar nicht, wie ihr geschah, so schnell ging alles.
Zunächst wehrte sie sich noch gegen seine Hand, doch bald schon übermannte sie der Hunger nach dem Blut des unschuldigen Tieres und sie konnte einfach nicht anders.
Energisch entriss sie es Damon und presste es sich dann gegen den Mund, während sie das Blut aus ihm heraussaugte.
„Geht doch!“,
bemerkte Damon und Elena konnte fast schon so etwas wie Stolz aus seiner Stimme heraushören.
Als sie das Tier bis zum letzten Tropfen Blut ausgesaugt hatte, schleuderte sie es ihm wütend ins Gesicht.
Sicher, ihr Hunger war nun gestillt, doch zu welchem Preis?!
„Hey, wofür war das denn?“,
lachte Damon, warf das tote Tier bei Seite und reichte ihr dann ein Taschentuch, mit welchem sie sich das Gesicht abwischte.
„Dafür, dass du wieder einmal etwas getan hast, ohne mich vorher zu fragen!“,
zischte Elena zornig, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte wutentbrannt davon.
Noch immer lachend folgte Damon ihr.
Die ganze „Elena-steckt-in-Katherine’s-Körper-und-andersherum-Sache“, fing langsam an ihm Spaß zu machen!
„Ach komm schon, Elena!“,
hörte sie Damon hinter sich jammern und musste unweigerlich Schmunzeln.
Sie war wütend auf ihn, ja, aber irgendwie nicht so sehr, wie sie eigentlich hätte sein sollen, nach der Aktion eben.
Allerdings sah sie nicht ein, ihm jetzt schon zu verzeihen.
Sie spürte einen Luftzug ihre Wange streifen und schon stand er vor ihr.
Unwillkürlich blieb sie stehen und presste sich eine Hand auf ihr wild klopfendes Herz.
„Damon!“,
murmelte sie zornig und wollte schon an ihm vorbeigehen, doch er packte sich ihren Arm und hielt sie fest.
„Wir stapfen jetzt schon eine halbe Stunde lang durch diesen beschissenen Wald und du hast mir noch immer nicht verziehen, Elena!“,
schmollte er und sie konnte indirekt seine Aufforderung, es endlich zu tun, heraushören.
„Vergiss es, ich will wütend auf dich sein!“,
zischte Elena und nun kam mit einem Mal eine Welle voller Wut auf sie zu, die sie fast erstickte.
Bis eben noch hatte sie sie im Zaum gehalten, doch bei seiner dreisten Bemerkung konnte sie sie einfach nicht mehr unterdrücken.
Sein Griff um ihren Arm wurde fester und er blickte ihr direkt in die Augen.
„Ist das so, Elena?“,
murmelte er und sein Blick senkte sich dabei automatisch auf ihre Lippen.
„Ja..“,
hauchte Elena und ihr Zorn wurde nun von Unsicherheit verdrängt.
„Dann beweis es mir!“,
forderte Damon sie auf und keine Sekunde später drängte er sie auch schon gegen einen Baumstamm.
„Lass das!“,
fauchte Elena genervt, doch Damon grinste bloß.
„Komm schon, Elena, du bist jetzt ein Vampir!
Zeig mir, was du drauf hast!“,
erklärte er und sein Gesicht kam dem ihren dabei immer näher.
Mühevoll schluckte sie, als ihre Lippen nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren.
Merkwürdigerweise hätte sie ihn nun gern geküsst, doch nein!
Das durfte sie Stefan nicht antuen!
Schnell fasste sie einen Entschluss.
Sie legte ihre Hände sanft auf seine Brust, welche wie immer von einem schwarzen Hemd verhüllt wurde und sah ihm dabei geradewegs in die Augen, während seine Lippen den ihren immer näher kamen.
Jetzt oder nie, dachte sie und presste ihre Hände fest gegen seinen Oberkörper, woraufhin er ein paar Meter weit durch die Luft flog und schließlich gegen einen Baumstamm krachte.
Erschrocken über ihre Tat, eilte sie sofort auf ihn zu und wollte ihm aufhelfen, doch er wehrte ihre Hände sofort ab.
„Gut gemacht!“,
erklärte er, während er sich aufrappelte und dann einfach an ihr vorbei ging.
Verwirrt von seinem plötzlich so abweisenden Verhalten, folgte Elena ihm.
Den Rest des Weges sprach keiner von ihnen ein Wort, was wahrscheinlich auch besser so war.
Im Auto setzte sich das Schweigen noch weiter fort, bis Damon endgültig genug von der Stille hatte.
Entschlossen fasste er mit einer Hand nach dem Radio, doch Elena hielt ihn auf und schlug seine Hand entschlossen bei Seite.
„Was soll das?“,
knurrte Damon und warf ihr dabei einen ungehaltenen Blick zu.
„Was ist los mit dir, Damon?“,
überging Elena seine Frage einfach und drehte sich mit dem Oberkörper ein wenig in seine Richtung, sodass sie ihn besser betrachten konnte.
„Was soll los sein?“,
entgegnete Damon genervt und wandte sich wieder der Straße zu.
Ihr stechender Blick, der sich daraufhin förmlich in sein Gesicht bohrte, raubte ihm jedoch den letzten Nerv und so hielt er schließlich erneut am Straßenrand an.
„Was ist los?“,
wiederholte Elena ihre Frage von eben und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.
Sie konnte Schmerz in seinen Augen erkennen, doch er setzte schnell seine Maske wieder auf und ein überhebliches Grinsen trat auf sein Gesicht.
„Mit mir ist alles okay, Elena!
Mach dir lieber Sorgen um dich, anstatt dich wie immer in mein Leben einzumischen!“,
entgegnete Damon höhnisch grinsend, bevor er den Motor startete und anfuhr.
Elena wusste jedoch, dass ihn etwas bedrückte, seitdem.. seitdem sie ihn eben erneut abgewiesen hatte!
Mitleid begann die Wut auf ihn vollkommen zu verdrängen.
Nun hatte sie ihn schon zwei Mal an einem Tag von sich gewiesen..
Plötzlich verstand sie, warum er nun so abweisend zu ihr war – er war verletzt von ihrem Verhalten.
Allerdings wusste sie nicht, wie sie ihren Fehler wieder gutmachen sollte, also schwieg sie und sah dabei nachdenklich aus dem Fenster.
Sie wollte das Thema nicht ansprechen, doch sie wusste, dass es sowieso irgendwann auf den Tisch kommen würde.
Entschlossen, es endlich hinter sich zu bringen, wandte sie sich wieder zu ihm um, doch als hätte er ihre Gedanken gelesen, stellte er genau in dem Moment das Radio an und es erfüllte den Wagen mit lauter Rockmusik.
Seufzend blickte sie wieder aus dem Fenster.
Anscheinend würde das klärende Gespräch noch bis später warten müssen.
„Wir sind da!“,
hörte sie Damon dann einige Zeit später sagen und sah sich verdattert zu ihm um.
Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass sie vor dem Salvatore Anwesen standen.
„Und, hast du dir schon einen Plan zurechtgelegt, wie du Stefan von deiner ‚wahren Identität‘ überzeugen willst?“,
erkundigte er sich, als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte.
„Nicht wirklich!“,
erwiderte Elena errötend, was der Wahrheit entsprach.
Wenn sie ehrlich war, hatte sie die ganze Zeit über nur an Damon und ihre Abfuhr denken können.
Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es ihm nun ging.. andererseits sah er gar nicht traurig aus, versuchte sie sich die Situation schön zu reden, doch auch das klappte nicht.
Schließlich wusste sie, dass Damon ein Meister darin war, seine Gefühle zu verbergen.
„Wir werden ihn schon irgendwie überzeugen können!“,
lächelte Damon und stieg dann aus.
Elena folgte ihm und zusammen betraten sie das riesige Anwesen.
„Stefan?“,
rief Damon und kurz darauf erschien sein Bruder im Durchgang zum Wohnzimmer.
„Was.. Katherine?
Was willst du hier?“,
wollte er augenblicklich genervt wissen und musterte sie dabei von oben bis unten, als wäre sie irgend ein ekelerregendes Insekt.
„Sie ist nicht Katherine, sondern Elena!“,
klärte Damon ihn daraufhin grinsen auf und schlenderte bei diesen Worten zu der Anrichte mit seinem Bourbon.
„Ach herrje, sie hat dich tatsächlich um den Finger wickeln können?“,
lachte Stefan und fasste sich dabei mit einer Hand an den Kopf.
„Es ist die Wahrheit!“,
widersprach Damon ihm, während er sich ein Glas einschenkte.
„Hallo, ich bin anwesend, Jungs!“,
meldete sich nun auch Elena empört zu Wort.
Die beiden sollten nicht über sie sprechen, als wenn sie gar anwesend war.
„Ja, leider!“,
konterte Stefan angenervt und schnappte sich dann Damon’s Glas vor dessen Nase weg, gerade als dieser einen Schluck trinken wollte.
„Hallo!“,
ertönte genau in dem Moment Elena’s Stimme und sofort wirbelte diese in Katherine’s Körper zu ihr herum.
„Katherine?
Was willst du hier schon wieder?“,
erkundigte Katherine sich scheinbar geschockt und ging schnell an ihr vorbei, um sich neben Stefan zu stellen.
„Sie behauptet du zu sein!“,
erklärte dieser und legte ihr einen Arm um die Schultern, während er Damon’s Bourbon austrank.
„Was? Oh mein Gott!“,
hauchte Katherine daraufhin entsetzt, doch Elena konnte Schadenfreude in ihren Augen funkeln sehen.
„Komm, wir gehen lieber, bevor sie sich noch mehr solcher Lügengeschichten ausdenkt!“,
murmelte Stefan ihr leise ins Ohr, was Elena jedoch trotzdem mitbekam.
Gelassen schlenderten die beiden an ihr vorbei und kurz darauf hatten sie das Haus auch schon verlassen.
Ungläubig starrte Elena ihnen nach, bis sich die Tür hinter ihnen schloss.
Die ganze Zeit über war sie viel zu perplex gewesen, als auch nur ein Wort zu sagen, so dreist fand sie Katherine’s Auftritt.
Ihr Blick wanderte zu Damon rüber, der sich ein zweites Glas eingeschenkt hatte und damit nun auf der Couch saß.
Wütend stürmte sie auf ihn zu und entriss es ihm.
Wie konnte er nur so gelassen sein, obwohl Stefan ihr noch immer kein Wort glaubte?
Er hatte ihr doch versprochen, ihr zu helfen, warum also bemühte er sich dann überhaupt nicht darum, Katherine auffliegen zu lassen?
„Elena, treib es nicht auf die Spitze!“,
knurrte Damon und stand auf.
Nur wenige Zentimeter trennten sie von einander und doch war es noch zu viel für ihn.
„Ach und warum?“,
erwiderte sie wütend und kippte dann seinen Bourbon in einem Zug hinunter.
Überrascht weiteten sich Damon’s Augen, als er dies sah, doch er hatte sich kurz darauf wieder im Griff.
Er entriss ihr das Glas und ging damit erneut zur Anrichte, um sich dann zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten einen Drink einzuschütten, von denen er bis jetzt noch keinen selbst getrunken hatte.
Jede seiner Bewegungen wurde von ihr genau registriert, dessen war er sich bewusst, doch er gab sich gelassen.
Sollte sie doch denken, dass ihm das alles hier am Arsch vorbei ging..
„Was sollte das eben?“,
erkundigte sie sich mit zuckersüßer Stimme und verschränkte nebenbei lässig die Arme vor der Brust.
Er konnte jedoch genau sehen, dass sie vor lauter Anspannung und Wut auf ihn am ganzen Körper zitterte.
„Was sollte was?
Du hast mir doch mein Glas weggenommen!“,
entgegnete Damon, als wüsste er nicht, auf was sie mit ihrer Frage angespielt hatte.
„Jetzt tu doch nicht so, als wenn du nicht wüsstest, was ich meine, Damon!“,
brüllte Elena nun aufgebracht und trat dabei ein paar Schritte auf ihn zu.
„Tut mir leid, das weiß ich wirklich nicht.
Vielleicht wäre es besser, du würdest es mir ein wenig genauer erklären!“,
meinte Damon, bevor er einen großen Schluck seines Whiskeys trank.
Er wusste bereits jetzt, in welche Richtung dieses Gespräch laufen würde, doch er wusste auch, dass es nun nicht mehr aufzuhalten war.
„Du hast gesagt, du hilfst mir und dann.. das!“,
schrie Elena und wedelte dabei verzweifelt mit den Armen durch die Gegend.
Bevor er etwas erwiderte, trank er seinen Drink aus und stellte das Glas weg.
Er musste Zeit schinden, vielleicht würde er sie damit so auf die Palme bringen, dass sie das Thema von selbst fallen ließ.
„Was meinst du mit ‚das‘?“,
hakte er daher nach und machte ihre beinahe an Comedy grenzenden Bewegungen nach.
„Damon!“,
zischte sie und er hätte schwören können, dass wenn sie nun in einem Cartoon gewesen wären, Rauchwölkchen aus ihren Ohren gestiegen wären, so genervt war sie mittlerweile von ihm.
„Was?“,
fragte er gut gelaunt und er war erstaunt, dass er es nicht spielen musste.
Es machte ihm unglaublichen Spaß, sich mit ihr zu streiten.
Augenverdrehend überging sie seine Frage und erklärte dann
„Du hast dich nicht richtig für mich eingesetzt!
Ich dachte, du wolltest mir helfen, ihn zu überzeugen!“
Grinsend legte Damon seinen Kopf ein wenig schief und fixierte sie dann einen Moment lang.
„Habe ich jemals gesagt, dass ich dir helfen werde?“
Empört starrte Elena ihn an.
Immer wieder klappte sie ihren hübschen Mund auf, um etwas zu erwidern, doch kurz darauf schloss sie ihn wieder, bis sie ihn schließlich nur noch wütend ansah.
„Na siehst du!“,
kommentierte Damon ihren verzweifelten Versuch ihm ein schlechtes Gewissen einzureden.
„Außerdem hättest du deinen Mund ja auch mal aufmachen können, anstatt einfach nur als hübsche Deko in der Ecke rumzustehen!“,
erklärte er, als er dicht neben ihr langging und ihr dabei wie zufällig mit einem Finger unter dem Kinn entlang fuhr.
Blitzschnell packte sie seinen Arm und drückte ihn gegen eine Wand.
Anscheinend hatte er sie nun endgültig zur Weißglut getrieben, wie er zufrieden feststellte.
„Hör auf damit, mich wie ein kleines Kind zu behandeln!“,
zischte sie nahe an seinem Ohr, während sie ihm den rechten Arm auf den Rücken drehte, was höllisch weh tat, wie er sich insgeheim eingestehen musste.
Nun verwandelte sich Damon’s anfängliche Freude über ihren Streit jedoch ebenfalls in Zorn, was sich sogleich in seiner nächsten Reaktion bemerkbar machte.
In Sekundenschnelle, wirbelte er zu ihr herum und packte sie am Hals, bevor er sie gegen die Wand presste.
„Dann hör verdammt nochmal damit auf, dich wie eins zu benehmen!“,
wisperte er und zufrieden stellte er fest, dass sie bei seinen Worten scharf den Atem einsog.
Anscheinend wusste sie genau, was er damit meinte und das bereitete ihm sogar noch mehr Befriedigung, als Katherine zusammen mit Stefan zu sehen, während dieser dachte, dass er mit Elena zusammen war.
„Was redest du da, Damon?“,
wollte Elena nun jedoch wissen und holte ihn damit aus seinen Gedanken zurück in die Realität.
Genervt drückte er noch ein wenig mehr zu, sodass sie erschrocken die Augen aufriss und nun vollkommen erstarrt vor ihm stand.
„Mein Gott, du verstehst es einfach nicht!“,
hauchte er niedergeschlagen und ließ dann von ihr ab, bevor er sich von ihr abwandte und ging.
Doch bereits nach ein paar Metern spürte er, wie sie erneut seinen Arm ergriff und ihn zu sich herum drehte.
„Was verstehe ich nicht?“,
fragte Elena naiv wie sie war.
Einen kurzen Augenblick lang dachte Damon nun daran, einfach zu gehen und ihr diese Antwort schuldig zu bleiben, doch er konnte nicht.
Er musste es ihr sagen, musste versuchen sie zu überzeugen.. ein letztes Mal.
Ohne lang darüber nachzudenken, was er im Begriff war zu tun, fasste er sie bei den Schultern und drängte sie erneut gegen die Wand.
Dieses Mal war seine Berührung jedoch nicht grob, sondern sanft.
Eindringlich sah er sie an, als sie ihn einfach nur mit weit aufgerissenen Augen ansah und nichts tat um sich gegen ihn zu wehren.
„Ich weiß nicht, wie oft ich dir jetzt schon versucht habe klar zu machen, dass da etwas zwischen uns ist, aber bei Gott, ich muss es einfach noch einmal tun!“,
erklärte er mit kaum hörbarer Stimme und strich ihr währenddessen eine Locke hinters Ohr.
Er hörte sie mühevoll schlucken, was ihn ein wenig grinsen ließ, bevor er wieder auf in ihre wunderschönen Augen sah.
„Ich weiß, dass du es auch spürst, Elena.. diese Spannung zwischen uns!
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht mag, aber am liebsten würde ich sie einfach beenden..“,
fuhr er mit stockender Stimme fort, bevor sie ihm am Ende ganz versagte.
Sein Blick war die ganze Zeit über auf ihre Lippen gerichtet, während sein Unterbewusstsein jede noch so kleine Regung von ihr genauestens registrierte.
„Und.. und wie willst du das machen?“,
hauchte Elena, während ihr Blick ebenfalls auf seinen Lippen lag.
Nervös ließ sie ihre Zunge über ihre eigenen fahren, was ihn beinahe um den Verstand brachte.
Er konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören, während sein Herz schneller als jemals zuvor schlug.
Sanft umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und hob seinen Blick wieder, bis er sich mit ihrem kreuzte.
Zentimeter für Zentimeter kam er ihrem Gesicht näher, doch sie machte noch immer keine Anstalten, sich von ihm loszumachen.
Zärtlich strich er mit seinen Daumen über ihre Wangen, während ihre Blicke sich noch immer gefangen hielten.
„Indem ich das hier mache..!“,
murmelte er und strich dann leicht mit seinen Lippen über die ihren.
Ein, zwei Mal, bevor er sich bedauernd von ihr löste und einen Stritt zurücktrat.
Verwirrt starrte Elena ihn an.
Die Spannung zwischen ihnen war mit dieser flüchtigen Berührung alles andere als verschwunden, sie war nun stärker denn je und beide spürten das.
Ungläubig starrte Elena Damon an.
Etwas anderes konnte sie in diesem Augenblick einfach nicht tun.
Ihre Blicke waren noch immer in einander verhakt und schienen einfach nicht voneinander loszukommen, während ihre Lippen immer noch von seiner zärtlichen Berührung prickelten.
Ihr ganzer Körper war dank dieser einen Berührung nun in Aufruhe versetzt worden.
Jede Faser schrie laut seinen Namen, doch sie konnte und wollte es einfach nicht wahrhaben.
Konnte und wollte nicht wahrhaben, dass sie sich nach dem Bruder ihres Freundes sehnte, sich geradezu nach ihm verzehrte.
Nun brach er doch den Blickkontakt ab.
Er räusperte sich einmal kurz und meinte dann
„Wir sollten zu Bonnie fahren und sie versuchen zu überzeugen!“
Seine Stimme war unglaublich rau, was ihr genauso wenig entging wie seine Hände, die sich immer wieder zu Fäusten ballten und wieder locker ließen, ganz so als habe er sich noch immer nicht richtig im Griff.
„Okay.“,
war daher alles, was sie rausbrachte, ohne jedoch den Blick von ihm nehmen zu können.
Sein Blick traf erneut den ihren, doch die Leidenschaft, die eben noch in seinen Augen gelodert hatte, war nun wieder seiner Maske gewichen.
„Du hast noch meine Jacke an..!“,
erklärte er und deutete dann mit einem Kopfnicken auf besagtes Kleidungsstück.
Peinlich berührt, dass sie daran nicht mehr gedacht hatte, streifte Elena sie schnell ab und überreichte sie ihm.
Als er sie entgegennehmen wollte, berührten sich ihre Hände unwillkürlich und es war ihr, als wenn ein Blitzschlag dabei durch ihren ganzen Körper jagte.
Er schien es ebenfalls bemerkt zu haben, denn seine Augen weiteten sich für einen kleinen Moment, bevor sie sich wieder mürrisch zusammenzogen und er sich mit abgehackten Bewegungen die Lederjacke überzog.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging auf die Haustür zu, woraufhin Elena Mühe hatte, ihm zu folgen.
Im Auto herrschte erneut Schweigen, doch dieses Mal war die Anspannung zwischen ihnen anderer Natur, als noch auf dem Hinweg zum Salvatore Anwesen.
Immer wieder blickte sie zu ihm herüber, doch seine Augen waren ausschließlich auf die Straße gerichtet.
Für ihn schien der „Kuss“ also bloß einer von vielen gewesen zu sein, überlegte sie und konnte dabei nicht verhindern, dass sie diese Aussicht betrübte.
Kurze Zeit später hielten sie vor dem Haus von Bonnie’s Eltern und sie stiegen gemeinsam aus seinem Wagen aus.
Damon klingelte an der Haustür, woraufhin ihnen Bonnie’s Vater die Tür öffnete.
„Ist Bonnie da?“,
brummte Damon, was der Vater mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte, bevor er nach seiner Tochter rief.
Wenige Sekunden später trat diese zu ihnen an die Tür.
Verwirrt starrte sie Damon an, bevor ihr Blick zu Elena rüber schweifte und sie erschrocken die Augen aufriss.
„Damon? Was soll das? Warum bringst du Katherine hier her?“,
murmelte sie und trat nach draußen zu ihnen, während sie die Tür hinter sich ein wenig zuzog.
„Das ist nicht Katherine, sondern Elena!“,
erklärte Damon etwas genervt.
„Du hast ja schon echt viel Mist erzählt, Damon, aber das..“,
wollte Bonnie gerade ansetzen, doch Elena unterbrach sie schnell.
„Ich bin es wirklich, Bonnie!“
„Ach ja? Wenn das so ist, dann sag mir doch mal bitte, was ich dir zu deinem sechzehnten Geburtstag geschenkt habe!“,
forderte die Hexe sie heraus und verschränkte die Arme vor der Brust.
Verzweifelt überlegte Elena, was sie wohl meinen könnte.
Schließlich fiel es ihr wieder ein und ihre Wangen wurden augenblicklich heiß.
„Ein paar Handschellen!“,
murmelte sie verlegen und wagte es dabei nicht, Damon anzusehen, der sich mit Sicherheit köstlich amüsierte.
„Und was habe ich dir gegeben, kurz nachdem Stefan und du zusammengekommen seid?“,
hakte Bonnie weiter nach, doch Elena konnte ihr ansehen, dass ihre Abwehr langsam zu bröckeln begann.
„Bonnie, muss das sein?“,
zischte Elena und warf Damon dabei einen kurzen Blick zu.
Dieser beobachtete sie schmunzelnd, während er lässig an der Hauswand lehnte.
„Es muss sein, also?“
„Also schön..“,
seufzte Elena und fuhr dann mit kaum hörbarer Stimme fort
„.. Kondome!“,
Daraufhin brach Damon in schallendes Gelächter aus, was Elena augenblicklich genervt aufstöhnen ließ.
Sie hatte doch gewusst, dass er nicht ernst bleiben würde, bei diesem Thema.
„Du weißt aber schon, dass wir Vampire..!“,
begann er, doch sie schlug ihm ungehalten auf den Arm und funkelte ihn wütend an, bevor sie sich erneut ihrer Freundin zuwandte, die sie nun erstaunt musterte.
„Oh mein Gott!“,
hauchte sie, bevor sie ihr um den Hals fiel und fest an sich drückte.
Erleichterung durchströmte Elena, nun da sie wusste, dass ihre beste Freundin ihr Glauben schenkte.
„Kommt schnell rein!“,
forderte sie die beiden auf und ließ sie dann an sich vorbei ins Haus gehen.
Kurz darauf saßen Elena und sie auf ihrem Bett, während Damon stehen blieb.
„Okay, du musst mir alles ganz genau erklären.. wie konnte das passieren?“,
fragte Bonnie und brachte damit die ganze Sache auf den Punkt.
„Das würde ich übrigens auch gern mal erfahren!“,
erklärte Damon stirnrunzelnd, während er sich in dem Zimmer der Hexe umsah.
„Also wenn ich ehrlich bin, weiß ich das auch nicht so genau..!“,
gestand Elena und handelte sich dafür sowohl von Damon als auch von Bonnie ungläubige Blicke ein.
„Ich kann mich nur noch bruchstückhaft an gestern Abend erinnern und dann bin ich heute Morgen in Katherine’s Haus aufgewacht.
Sie muss irgend einen Zauber oder so angewandt haben..!“,
schlussfolgerte sie, woraufhin Bonnie bekräftigend nickte.
„Weiß Stefan schon davon?“
Ein höhnisches Lachen drang daraufhin aus Elena’s Kehle.
„Er glaubt mir nicht!“,
murmelte sie und musste wegblicken.
Wenn sie nun Bonnie’s Mitleid gesehen hätte, wäre sie sofort in Tränen ausgebrochen und das wollte sie nicht.
„Was? Aber warum?“
„Weil Katherine ihre Rolle als Elena perfekt verkörpert!“,
seufzte Damon und Elena merkte, dass ihn das Thema mittlerweile richtiggehend auf die Nerven ging.
„O-Okay, dann habe ich vielleicht eine Idee, wie ihr ihn doch noch überzeugen könnt!“,
stotterte Bonnie und augenblicklich war Elena ganz Ohr.
Ihr Blick huschte zu Damon rüber, der scheinbar gelangweilt aus dem Fenster schaute.
„Sag ihm, er soll dich etwas fragen, dass nur die echte Elena ihm beantworten kann!“,
fuhr Bonnie nun fort.
„Du bist die Beste!“,
juchzte Elena und fiel ihr dann vor lauter Freude über diesen grandiosen Einfall um den Hals.
„Kein Problem!
Aber jetzt macht euch besser auf den Weg zu ihm, ich werde in der Zwischenzeit ein wenig in den Gremoiren stöbern!“,
lächelte Bonnie und erwiderte die herzliche Geste.
Voller Tatendrang sprang Elena vom Bett auf und war schon bei der Tür, bevor sie sich fragend zu Damon umsah, welcher noch immer am Fenster stand.
„Komm jetzt, Damon!“,
meinte sie voller Ungeduld, doch er blieb noch immer wo er war.
„Scheint so, als hätte die liebe Katherine einen Spion auf uns angesetzt!“,
murmelte er und deutete dann mit einem Kopfnicken nach draußen.
Irritiert stellte Elena sich neben ihn und konnte nicht umhin, seinen unverwechselbaren Duft dabei tief in sich aufzunehmen, so nah wie sie ihm nun wieder war.
Als sich dann jedoch Bonnie ebenfalls neben sie stellte und sie nach draußen sahen, fühlte Elena sich augenblicklich wieder ernüchtert.
Das konnte doch wohl nicht wahr sein!
„Die kaufe ich mir!“,
hörte Elena Damon neben sich murmeln und schon war er verschwunden.
„Damon!“,
rief sie ihm hinterher, doch er hörte sie gar nicht mehr oder besser gesagt wollte sie nicht mehr hören.
Verwirrt sah sie wieder aus dem Fenster und erkannte, dass Damon nun neben ihrer Freundin stand und drohend auf sie einredete.
Seufzend packte sie sich Bonnie’s Arm, welche sie vollkommen verdattert anstarrte und lief dann ebenfalls mit ihr in Vampirgeschwindigkeit nach draußen.
„Wow, Elena!
Das hättest du mir sagen müssen!“,
hauchte ihre Freundin, als sie unweit der anderen beiden stehen blieben.
„Tut mir leid!“,
murmelte Elena halbherzig, da sie sich bereits ganz auf Damon und Caroline konzentrierte.
„Du kannst doch nicht ernsthaft denken, dass die beiden die Körper getauscht haben, Damon!“,
erklärte diese und warf Elena beim Näherkommen einen höhnischen Blick zu.
„Warum denn nicht?“,
entgegnete Damon und sah sie dabei mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Daraufhin wusste Caroline nichts mehr zu erwidern.
„Darum!“,
brachte sie nur heraus und warf dabei selbstsicher ihre blonden Locken nach hinten.
„Ich glaube Elena jedenfalls!“,
fuhr sie dann mit einem bösen Seitenblick auf Bonnie fort.
„Falsch, du glaubst Katherine!“,
korrigierte Damon sie mit beißender Stimme.
Genervt wandte Caroline sich nun wieder ihm zu und keine Sekunde später drängte sie ihn auch schon gegen eine Hauswand.
„Caroline!“,
schrien sowohl Elena als auch Bonnie entsetzt und eilten sofort auf die beiden zu.
„Du bist doch nie darüber hinweggekommen, dass Katherine nicht dich sondern Stefan wollte!“,
zischte diese Damon nun zu, woraufhin er rot sah.
Mit einer geschickten Bewegung drückte er sie zu Boden, indem er ihren Hals fest mit beiden Händen umklammerte.
„Du hast ja keine Ahnung!“,
flüsterte er kurz vor ihrem Gesicht, bevor er sie schweratmend losließ und sich aufrichtete.
Wütend rappelte Caroline sich ebenfalls auf und wollte schon wieder auf ihn losgehen, da ging Bonnie dazwischen.
Die beiden Vampire fassten sich gleichzeitig mit den Händen an den Kopf und sanken unter Schmerzen auf die Knie.
„Hör auf, Bonnie!“,
bat Elena, die es einfach nicht länger ertragen konnte, die beiden, aber vor allem Damon, so leiden zu sehen.
Augenblicklich nahm die Hexe die stechenden Kopfschmerzen weg und die beiden standen wieder auf.
„Was sollte das?“,
fauchte Damon zornig, während er sich seine Lederjacke wieder richtete.
„Das war dafür, dass du Caroline weh getan hast!“,
entgegnete Bonnie trocken.
„Sie hat mich doch angegriffen..!“,
begann Damon zu protestieren, doch Bonnie schnitt ihm das Wort ab.
An Caroline gerichtet meinte sie
„Frag Elena etwas, das nur sie wissen kann!“
„Ich soll was? Warum das?“
„Jetzt stell dich doch nicht blonder als du bist, BLONDIE!“,
kommentierte Damon augenverdrehend ihre dumme Frage.
„Halt deine Klappe!“,
forderte Caroline ihn zornig auf, bevor sie sich wieder Elena zuwandte.
„Also gut – Wer war der Junge, in den ich mich verliebt habe, als ich dreizehn war?“
Ungläubig starrte Elena ihre Freundin an.
Das sollte wohl ein Witz sein.
„Caroline, du warst in hunderte Jungs verliebt, wie soll ich mich daran noch erinnern können?“,
meinte sie daher.
Wütend zog die Vampirin ihre Augenbrauen zusammen.
„Okay, okay, warte einen Moment!“,
bat sie schnell, bevor sie begann ernsthaft darüber nachzudenken.
Plötzlich fiel ihr ein Gespräch ein, dass sie damals geführt hatten und es war, als hätten sie erst gestern auf ihrem Bett gesessen und darüber geredet.
„Jeremy!“,
erklärte sie und Caroline blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen.
„Jeremy?“,
hakte Bonnie entgeistert nach, doch niemand von den anderen beiden Mädchen beachtete sie weiter, da sie sich nun fest umarmten.
„Oh Gott, Elena, das tut mir so leid, wie konnte ich nur auf Katherine hereinfallen?!“,
hauchte sie und drückte Elena noch einmal fest an sich.
„Ich wusste wie..!“,
murmelte Damon, sagte dies jedoch zu niemand bestimmtes.
Bonnie warf ihm einen wütenden Blick zu, bevor sie sich wieder um ihre beiden Freundinnen kümmerte.
„Lasst uns zu Stefan gehen und die ganze Sache aufklären!“,
bat Elena, was Caroline sofort mit einem heftigen Nicken des Kopfes beantwortete.
Damon sagte nichts, sondern starrte sie einfach nur an, bevor er sich wortlos abwandte und auf seinen Wagen zuging.
Elena sah dies als Zustimmung und so folgten die drei Frauen ihm.
Einerseits fühlte sie sich nun unendlich erleichtert, da die beiden ihr glaubten, doch Damon schien das überhaupt nicht zu freuen und insgeheim musste sie sich eingestehen, dass sie auch wusste, warum.
Bonnie verabschiedete sich an der Haustür von ihnen und ging wieder hinein, während die anderen in Damon’s Auto stiegen und sich auf den Weg zum Grill machten, wo sich sein Bruder und Katherine laut Caroline derzeit aufhielten.
Angespannt blickte Elena immer wieder von Damon zu Boden und wieder zurück.
Sie wusste nicht warum, doch in der kurzen Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sich etwas zwischen ihnen verändert, etwas grundlegendes und sie wusste, dass egal was er auch anstellte, sich daran nichts mehr ändern würde.
Caroline begann nach einiger Zeit plötzlich in lautes Gelächter auszubrechen, was sowohl Damon als auch Elena verwundert den Kopf nach ihr umdrehen ließ.
Sie stießen leicht zusammen und augenblicklich kreuzten sich ihre Blicke.
Errötend rieb Elena sich über die Stelle an ihrer Stirn, an der sie mit Damon’s zusammengeprallt war, während er sich wieder der Straße zuwandte.
„Was ist los?“,
wollte Elena nun von ihrer Freundin wissen, die sich noch immer nicht wieder beruhigt hatte.
„Ach, ich habe mir nur gerade Stefan’s Gesicht vorgestellt, wenn er herausfindet, dass Katherine ihn die ganze Zeit an der der Nase herumgeführt hat!“,
japste sie nach Luft ringend und wischte sich nebenbei Lachtränen aus den Augenwinkeln.
Elena drehte sich wieder zu ihr um und schenkte ihr ein halbherziges Lächeln, bevor ihr Blick Damon streifte und ihr Lächeln vollkommen erlosch.
Krampfhaft umklammerte er das Lenkrad, während sein Blick jedoch nicht auf die Straße sondern auf sie gerichtet war.
Mühevoll schluckte sie, ehe sie auch ihm ein kleines Anheben der Mundwinkel schenkte und dann schnell wieder aus dem Fenster neben sich sah.
Bei der Aussicht darauf, bald nicht mehr in Katherine’s Körper sein zu müssen, hätte sie doch eigentlich vor lauter Freude darüber in die Luft springen müssen, doch warum fühlte sie sich dann so beschissen?!
Als Elena Damon’s starke Brust an ihrer Wange spürte, war es vollkommen um ihre Beherrschung geschehen.
Hemmungslos schluchzte sie drauf los, während sich ihre Hände fest in sein Hemd klammerten, welches bereits nach kurzer Zeit vollkommen durchnässt von ihren Tränen war.
Damon schien dies jedoch überhaupt nicht zu stören, im Gegenteil – je heftiger sie weinte und je mehr sie zitterte, desto fester hielten seine Arme sie.
In dem Moment war er ihr einziger Halt, der Einzige, der an sie glaubte.
„Lass uns rein gehen!“,
murmelte er, als ihr Tränenstrom für kurze Zeit versiegt war.
Zustimmend nickte Elena und ließ es dann zu, dass er behutsam einen Arm um sie legte, während sie den restlichen Weg zur Haustür zurücklegten.
Im Wohnzimmer angekommen drückte er sie sanft auf die Couch und legte ihr dann eine Decke um, bevor er sich neben sie setzte und sorgenvoll musterte.
„Soll ich dir einen Tee machen?
Wenn du jemand anderes wärst, hätte ich jetzt gefragt, ob ich dir ein Kaninchen fangen soll..“,
versuchte er sie aufzumuntern und auf wunderliche Weise klappte das auch, zumindest ein wenig.
Ein kleines Lächeln huschte bei seinen Worten über ihr Gesicht, was seine Gesichtszüge ebenfalls wieder weicher werden ließ.
„Tee hört sich gut an!“
Liebevoll strich er ihr noch einmal über die Wange, bevor er aufstand und in die Küche ging, um ihr das Gewünschte zu bringen.
Kurz darauf hatte sie auch schon eine Tasse des heißen Gebräus zwischen den Händen und wärmte sich daran.
Eigentlich hätte ihr die Hitze die davon ausging, die Haut verbrennen müssen, doch sie zitterte noch immer aufgrund Katherine’s Tat.
„Woher kann Katherine von eurem Gespräch wissen, Elena?“,
wollte Damon nun wissen, als habe er ihre Gedanken erraten.
Niedergeschlagen sah sie zu ihm auf und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht!“
Seufzend lehnte Damon sich gegen die Rückenlehne des Sofas, doch schon eine Sekunde später war er wieder aufgesprungen und zum Kamin unterwegs, in welchem er dann ein gemütliches Feuer entfachte.
„Du spielst gern mit dem Feuer, oder?“,
rutschte es Elena bei diesem Anblick heraus und biss sich sofort verlegen auf die Zunge.
Sie wusste, wie das geklungen haben musste und natürlich war Damon das nicht entgangen.
Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte er sich nun wieder um und kam zu ihr zurück.
Er ließ sich wieder neben ihr nieder, so nah, dass sich ihre Arme berührten und starrte scheinbar gedankenverloren in das nun lodernde Feuer.
Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, was sie schon ganz nervös werden ließ, doch schließlich drehte er seinen Kopf zu ihr um.
Genüsslich ließ er seinen Blick über ihr Gesicht schweifen, bevor er leise
„Nicht nur ich, spiele gerne mit dem Feuer, Elena..!“, murmelte.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie dies hörte, doch ansonsten versuchte sie sich so gut es ging zu beherrschen.
Ihre Blicke nahmen einander gefangen und Elena war beinahe so, als hörte die Welt auf sich zu drehen.
Unwillkürlich huschte ihr Blick zu seinen Lippen und wieder zurück zu seinen Augen.
Schmunzelnd nahm er dies zur Kenntnis, während sein Gesicht dem ihren immer näher kam.
Ihre Atemzüge wurden immer schneller und abgehakter, als sie nun tief seinen Duft einsog.
Auch ihr Herz spielte bei seiner Nähe vollkommen verrückt, genauso wie ihr Körper, dem nun überhaupt nicht mehr kalt, sondern vielmehr heiß war.
Sein Blick ruhte die ganze Zeit über auf ihren Lippen, so wie ihrer auf den seinen lag.
Damon, war alles, an was sie denken konnte, bevor sie schließlich ihre Augen schloss und sich nur noch darauf konzentrierte, dass sie ihn gleich zum ersten Mal richtig küssen würde.
Und sie wollte es, wollte es mehr als jemals zuvor!
Sie spürte seinen süßen Atem, wie er sanft gegen ihre halb geöffneten Lippen wehte, bevor..
er plötzlich laut aufbrüllte und vom Sofa sprang.
Erschrocken von seiner Reaktion riss Elena ihre Augen wieder auf.
Mit hastigen Bewegungen zog er sich nun sein Hemd über den Kopf, was sie teils fasziniert, teils überrascht beobachtete.
Ungläubig blickte er an sich hinab, genauso wie Elena, deren Mund aufgrund seines Anblicks nun staubtrocken war.
Als ihr Blick dann jedoch auf den riesigen roten Fleck fiel, welcher sich von der Mitte seines Oberkörpers bis fast zu seinem Bauchnabel zog, keuchte sie erschrocken auf.
„Wie.. wie ist das passiert?“,
stotterte sie fassungslos.
„Der Tee.. du hast ihn über mich drüber geschüttet!“,
knurrte Damon und verschwand mit diesen Worten im angrenzenden Badezimmer.
Verwirrt schaute Elena in ihre Tasse und tatsächlich – es befand sich fast überhaupt nichts mehr darin, obwohl sie noch gar nichts getrunken hatte.
Schnell stellte sie sie bei Seite und folgte Damon.
Dieser stand mittlerweile am Waschbecken und presste sich ein nasses Handtuch auf die Wunde, die bereits wieder zu heilen begann.
Abrupt blieb Elena im Türrahmen stehen, als sie dies sah.
Sein Blick traf den ihren als er nun in den Spiegel sah und sie musste mühevoll schlucken.
„Das wollte ich nicht!“,
hauchte sie, immer noch vollkommen benommen von der Tatsache, dass sie Damon beinahe schon wieder geküsst hätte.
„Ich weiß!“,
erwiderte dieser daraufhin schmunzelnd und drehte sich wieder zu ihr herum.
Er schmiss das Handtuch in eine Wäschebox und ging dann an ihr vorbei zurück ins Wohnzimmer, wo er ihren Teebecher hochnahm und daran roch.
„Wusste ich’s doch!“,
hörte sie ihn murmeln und kam näher.
„Was ist los?“,
erkundigte sie sich daher.
„Eisenkraut.“
Er hielt ihr die Tasse hin und sie roch ebenfalls daran.
„Wenn ich davon getrunken hätte..“,
stammelte sie und sah ihm dabei geradewegs in die Augen.
Augenblicklich erschien ein harter Zug um seinen Mund herum und seine Augen begannen vor lauter Wut auf seine Ex zu funkeln.
„Ich bringe sie um!“,
knurrte er und streifte sich sein Hemd wieder über.
„Warte, Damon!“,
rief Elena ihm hinterher, als er bereits an der Haustür stand.
Genervt wandte er sich wieder zu ihr um.
„Du kannst sie nicht umbringen!“,
erklärte sie und kam näher.
Sie sah, dass er schon etwas erwidern wollte, doch dann zeichnete sich Erkenntnis auf seinem Gesicht ab.
Resigniert drückte er die Haustür wieder ins Schloss.
Erleichtert darüber fasste sie nach seiner Hand.
Überrascht sah er von dort auf in ihr Gesicht.
„Danke, dass du heute so für mich da warst, Damon!“
Seinen Kopf ein wenig schief gelegt, kam er näher und drückte ihre Hand dabei ein wenig.
„Du weißt doch, dass ich alles für dich tun würde, Elena, weil ich dich..“
Weiter kam er jedoch nicht, da Elena ihm schnell einen Finger auf die Lippen legte und ihn so verstummen ließ, bevor er etwas sagen konnte, dass er später eventuell bereuen würde.
„Ich weiß!“,
murmelte sie und wollte ihre Hand schon wieder wegnehmen, da fasste Damon mit seiner eigenen danach und presste ihr einen liebevollen Kuss in die Handinnenfläche, bevor er sie wieder frei ließ.
Ihr Herz machte bei dieser zärtlichen Geste, die so gar nicht Damon-typisch war, einen kleinen Hüpfer.
Konnte es sein, dass sie dabei war sich in ihn zu verlieben?
Ungläubig starrte Damon die Frau an, die er mehr als jede andere zuvor liebte und auch immer lieben würde.
Hatte sie ihn gerade tatsächlich gefragt, ob er über Nacht bleiben könnte?!
Nein, er musste sich verhört haben.. oder doch?
Ihr erwartungsvoller Gesichtsausdruck signalisierte ihm, dass sie ihm zumindest eine Frage gestellt hatte.
In der letzten halben Stunde hatten sie beide ihren eigenen Gedanken nachgehangen, worüber er ihre Frage fast gar nicht mitbekommen hatte.
Nun sah er, wie sie nervös die Hände rang und ihn flehentlich ansah.
„Du musst nicht hierbleiben, wenn du nicht willst..“
„Natürlich bleibe ich hier!“,
erklärte er schnell und schenkte ihr dann sein typisches Damon-Grinsen.
Erleichterung machte sich nun auf ihrem Gesicht breit, als hätte er ihr damit eine riesen Last von den Schultern genommen.
„Katherine hat zwei Schlafzimmer, du musst also nicht hier auf dem Sofa schlafen!“,
meinte sie, während sie sich langsam erhob und ihn dann fragend ansah.
„Alles klar, ich komme gleich nach!“
Ein kleines Lächeln huschte bei seinen Worten über ihr Gesicht, bevor sie sich abwandte und nach oben ging.
Damon blickte ihr nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war und stand dann ebenfalls auf, um sich auf die Suche nach ein wenig Alkohol zu begeben.
Elena’s Nähe strapazierte die Standhaftigkeit seiner Maske enorm, welche er nun schon seit Jahren trug, um den Menschen nicht den wahren Damon zeigen zu müssen.
Er brauchte etwas, um seine Nerven ein wenig zu beruhigen, die bereits bei dem bloßen Gedanken daran, gleich allein in einem Haus zusammen mit Elena zu schlafen und dann auch noch Tür an Tür, gewaltig in Schwingungen versetzt wurden.
Schließlich fand er eine halbvolle Flasche schottischen Whiskeys, von welchem er sich sogleich drei Gläser voll genehmigte, bevor er sie wieder wegstellt und ebenfalls nach oben ging.
Der Alkohol hatte zwar nicht den gewünschten Effekt erzielt, doch er fühlte sich bereits ein wenig ruhiger, wenn er an die kommende Nacht dachte.
Am oberen Treppenabsatz angekommen, sah er sich suchend nach Elena um.
Das Haus war größer, als es von außen aussah, schoss ihm durch den Kopf, als er nun all die vielen Türen sah.
Eine von ihnen, die ganz links, stand einen Spalt breit offen, sanftes Licht fiel hindurch, was Damon vermuten ließ, dass Elena sich dahinter befinden musste.
Zögerlich ging er darauf zu, doch was er dann sah, als er schließlich davor stand, raubte ihm den Atem.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm, mit nichts weiter an als ihrer Unterwäsche.
Er atmete tief durch, bevor er die Hand hob um zu klopfen, doch dann beugte sie sich vor und er ließ die Hand augenblicklich wieder sinken.
Ihr hübscher kleiner Po streckte sich ihm herausfordernd entgegen, was ihn mühevoll schlucken ließ.
Nun richtete sie sich wieder auf, was er jedoch bloß so lange bedauerlich fand, bis sie eines von Katherine’s Nachthemden auf das Bett neben sich legte und dann begann ihren BH zu öffnen.
Sein Mund wurde staubtrocken und seine Hände begannen unwillkürlich zu zittern.
Diese Frau schaffte es einfach jedes Mal, ihn vollkommen um den Verstand zu bringen und das obwohl er alles andere als unerfahren war..
Es war jedoch nicht nur ihr Körper, den er begehrte, sondern auch ihre Seele, die sie für ihn zur schönsten Frau der Welt machte.
Sie steckte zwar momentan in Katherine’s Körper, doch sie war immer noch die Elena, die er kennen und lieben gelernt hatte – einfühlsam, liebevoll, immer darauf bedacht, das richtige zu sagen oder zu tun aber vor allem war sie die erste Frau, die ihn tatsächlich zu mögen schien, so wie er war, ohne das er sie manipulieren musste.
Okay, abgesehen von Katherine natürlich, doch bei ihr war es ihm egal, wie sie von ihm dachte.
Nur Elena’s Meinung über ihn war von Bedeutung.
Nur Elena’s Meinung über ihn konnte ihn vor lauter Glück beinahe fliegen lassen oder aber bis ins tiefste Innere zerstören.
Schnell wandte er sich nun von ihr ab, als sie sich die Träger ihres BH’s von den Schultern streifte.
Er war doch kein Spanner, verdammt!
Und doch hätte er sich nun am liebsten wieder umgedreht und sie weiterhin beobachtet.
„Damon!“,
keuchte sie ein paar Sekunden später erschrocken hinter ihm.
Grinsend dreht er sich zu ihr um, doch das wäre ihm beinahe schon wieder verrutscht, als er sah, was sie trug.
Sie hatte sich über das dünne Nachthemd zwar eine Art schwarzen Morgenmantel aus Satin gezogen, doch dieser klaffte vorne so weit auf, dass er vieles von ihr zu sehen bekam.
Als sie sah, wo sein Blick haften geblieben war, raffte sie das Oberteil schnell zusammen, während eine bezaubernde Röte ihre Wangen überzog.
„Nett.“,
kommentierte er ihr Outfit, obwohl das eine maßlose Untertreibung war.
Daraufhin atmete sie einmal tief durch, bevor sie ihm noch einen unsicheren Blick zuwarf und dann an ihm vorbei ging, um ihm sein Zimmer zu zeigen.
Schnell folgte er ihr und konnte dabei nicht umhin, ihr fortwährend auf den Po und die Hüften zu starren, welche bei jedem Schritt verführerisch hin- und her schwangen.
Es war nicht wie bei Katherine - total übertrieben, sondern vollkommen natürlich und deshalb so verführerisch für ihn.
„Das wäre dann dein Zimmer!“,
erklärte sie, als sie bei der letzten Tür ankamen, welche genau am gegenüberliegenden Ende des Flures lag.
Lächelnd ging er an ihr vorbei in den Raum und schaltete das Licht ein.
Es war zwar nicht besonders groß, allerdings sehr gemütlich eingerichtet, was ihm auf Anhieb gut gefiel.
„Für eine Nacht werde ich wohl auf mein gemütliches Bett verzichten können!“,
seufzte er, als er sich zur Probe auf die Matratze setzte und feststellte, dass sie ungemütlich hart war.
„Ich wünschte, das könnte ich auch behaupten..“,
hörte er Elena daraufhin murmeln.
Er wollte gerade dazu ansetzen, etwas zu erwidern, da wünschte sie ihm auch schon eine Gute Nacht.
„Gute Nacht, Damon!“,
flüsterte sie, während sie die Tür schloss.
„Gute Nacht und Elena?!“
Fragend streckte sie noch einmal ihren Kopf durch die Tür und sah ihn an.
„Wenn du heute Nacht von mir träumst, leg dir lieber ein Taschentuch auf dein Kopfkissen!“,
grinste er.
Empört öffnete sich ihr Mund, um ihm etwas Passendes entgegenzuschleudern, doch ihr fiel anscheinend nichts ein.
Blitzschnell griff sie sich daher das Nächstbeste von dem Schrank neben der Tür – eine Kerze und schleuderte sie ihm entgegen.
Lachend fing Damon sie ohne große Mühe auf, bevor er seine Konzentration wieder auf sie richtete, doch Elena war bereits verschwunden.
Noch immer grinsend stellte er die Kerze zurück an ihren Platz und begab sich dann auf den Weg ins angrenzende Badezimmer.
Im Schränkchen über dem Waschbecken fand er noch eine unbenutzte Zahnbürste, die er daraufhin sofort zu der seinen machte.
Keine zwei Minuten später kroch er auch schon unter die Bettdecke und wie er eben bereits bedauernd festgestellt hatte, war die Matratze nicht gerade bequem.
In der Dunkelheit die ihn nun umfing, begann sich sein Körper langsam zu entspannen.
Jedes Körperteil bis auf eines, das nämlich war seitdem er Elena nur in Unterwäsche gesehen hatte, steif wie ein Brett und ließ sich einfach nicht mehr beruhigen.
Daraufhin kämpfte er eine geschlagene Stunde damit, trotz dieser Nerv tötenden Tatsache einzuschlafen, was ihm jedoch einfach nicht gelingen wollte, da er sie jedes Mal vor sich sah, wenn er die Augen schloss.
Schließlich driftete er dann allerdings doch in einen ziemlich unruhigen Schlaf ab.
Keine halbe Stunde später wurde er jedoch schon wieder daraus herausgerissen.
Erstickte Schluchzer drangen an sein Ohr, die ihm beinahe das Herz zerrissen.
Er wusste, dass sie nicht wollte, dass er nun zu ihr ging, doch er musste einfach.
Musste einfach für sie da sein und sie trösten, obwohl es ihn selbst jedes Mal vollkommen fertig machte, sie so niedergeschlagen zu sehen und zu wissen, dass sie trotz allem immer nur Stefan lieben würde und egal was er auch getan hatte, immer wieder zu ihm zurückkehren würde..
Seufzend lehnte Elena sich gegen ihre Zimmertür und schloss die Augen.
Je länger Damon in ihrer Nähe war, desto stärker wurden ihre Gefühle für ihn und desto heftiger begehrte sie ihn.
Sie atmete tief durch, doch alles was sie roch war sein unverwechselbarer Duft, der einfach überall zu sein schien.
Sie spürte wie ihre Wangen wieder heiß wurden bei dem Gedanken daran, dass er sie eben beobachtet hatte, denn das hatte er mit Sicherheit, auch wenn er mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte, als sie ihn erwischt hatte.
Doch nicht nur ihre Wangen, sondern ihr ganzer Körper stand nun förmlich in Flammen.
Unwillkürlich stellte sie sich vor, was passiert wäre, wenn er anstatt vor der Tür zu bleiben, reingekommen wäre.
Sie wusste, dass sie in ihrer momentanen Verfassung vermutlich nicht „Nein“ gesagt hätte, egal was er von ihr verlangt hätte..
Schnell schüttelte sie den Gedanken daran ab und kroch unter ihre weiche Bettdecke.
Nach einer Weile löschte sie das Licht, woraufhin ihre Gedanken sofort abschweiften.
Ihr Blick wanderte zum Fenster rüber, durch welches dank des Vollmondes unheimlich helles Licht ins Zimmer fiel.
Das Muster des Fensters zeichnete sich deutlich auf ihrer Bettdecke ab, was ihr wieder einmal ins Gedächtnis rief, dass sie eigentlich gar nicht hier sein sollte.
Normalerweise hätte sie heute bei Stefan übernachtet, oder aber er bei ihr, immerhin hatten gerade erst die Ferien begonnen.
Am liebsten hätte sie nun wieder angefangen zu weinen, doch sie riss sich zusammen.
Sie musste jetzt endlich schlafen, damit sie morgen ausgeruht war, um ihren Freund endlich von der Wahrheit überzeugen zu können!
Entschlossen, nun endlich zur Ruhe zu kommen, kuschelte sie sich noch ein wenig tiefer in die Kissen und schloss die Augen.
Es war Nacht, das war das erste, was sie registrierte.
Das zweite war, dass sie auf einer verlassenen Waldwiese irgendwo im Nirgendwo stand.
Panik wallte in ihr auf, als sie sich suchend umsah, jedoch feststellen musste, dass sie ganz allein war.
„Damon?“,
rief sie nervös, doch sie bekam keine Antwort.
Merkwürdig, dass sie zuerst an ihn und nicht an seinen Bruder gedacht hatte, schoss ihr unwillkürlich durch den Kopf, bevor sie auch noch seinen Namen rief.
Doch auch dieses Mal kam nichts zurück.
Noch einmal ließ sie ihren Blick umherschweifen und da, tatsächlich – Licht!
Zögerlich setzte sie einen Schritt vor den anderen, bevor sie immer schneller wurde und schließlich sogar rannte.
Es war ihr egal, dass Äste, Sträucher und Dornen ihr ins Gesicht und gegen den Körper schlugen, als sie nun ihren Weg durch den scheinbar undurchdringbaren Wald aufnahm.
Erschrocken stellte sie fest, dass sich das Licht immer weiter entfernte.
Die Kälte fraß sich von Minute zu Minute schneller durch ihre Kleidung und schon bald bekam sie keine Luft mehr.
Keuchend blieb sie schließlich stehen und sah sich um.
Sie stand noch immer auf der Waldwiese!
Verzweiflung machte sich in ihr breit, als sie dies sah und trotz der Tatsache, dass sie eigentlich nicht mehr konnte, setzte sie ihren Weg fort.
So schnell wie ihre Beine sie tragen konnten, rannte sie weiter, bis sie schließlich total erschöpft auf dem kalten Waldboden zusammenbrach.
Ihr Atem bildete in der kalten Luft kleine weiße Wölkchen, doch das fiel ihr gar nicht auf.
Alles woran sie denken konnte war genug Luft in ihre Lungen zu bekommen.
Mittlerweile zitterte sie überall und ihr Körper fühlte sich an, als bestünde er aus Blei, als sie dazu ansetzen wollte, wieder aufzustehen.
„Elena?“
Damon’s Stimme schien wie aus weiter Ferne zu kommen.
Suchend sah Elena sich nach ihm um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
„Hallo Elena!“
Plötzlich trat Katherine in Elena’s Körper auf die Lichtung.
Ihre Hand krallte sich in den Arm eines Mädchen in ihrem Alter.
„Ich habe dir was mitgebracht!“,
grinste sie und kam näher.
„Was willst du?“,
wollte Elena mit brüchiger Stimme wissen, während sie sich mühsam aufrappelte und sich ihrer ewigen Widersacherin entgegenstellte.
„Ich will, dass wir für immer so bleiben!“,
erwiderte Katherine und Elena wusste sofort, was sie damit meinte.
Sie wollte für immer in ihrem Körper bleiben!
Vollkommen sprachlos darüber starrte Elena sie an.
„Ich weiß, dass du hin- und hergerissen bist zwischen Stefan und Damon, genau wie ich damals.
Wäre es nicht schön, wenn ich dir die Entscheidung abnehmen könnte?“,
Elena schnaubte verächtlich und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
„Warum solltest du das tun wollen?“
„Weil für mich auch etwas dabei rausspringt.
Wenn ich mit Stefan fortgehe, kannst du dich ganz dem lieben Damon widmen..“,
entgegnete Katherine und ein gerissenes Grinsen stahl sich dabei auf ihr Gesicht.
„Was hat das Mädchen damit zu tun?“,
überging Elena ihre Antwort einfach und deutete mit einem Nicken auf eben besagte Person.
„Ich habe sie als kleine „Entscheidungshilfe“ mitgebracht.“,
erwiderte Katherine und stieß das Mädchen dann von sich, sodass sie ein paar Meter in Elena’s Richtung stolperte.
Augenblicklich nahm Elena das Blut wahr, welches durch ihren Körper gepumpt wurde , schnell, sehr schnell sogar.
Sie konnte es sogar sehen, wie es direkt unter der Haut durch die Adern und Venen floss.
Ihre Eckzähne begannen bei dem Anblick länger und spitzer zu werden.
Ein nie gekanntes Machtgefühl rieselte durch sie hindurch, als sie sich vorstellte, gleich ihre Zähne in den Hals des Mädchens zu schlagen und es bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen.
Ihr Blick huschte zu Katherine rüber, welche sie triumphierend musterte.
Schnell riss sie sich zusammen um ihrer Feindin nicht zu zeigen, wie nahe am Abgrund sie wirklich stand.
„Warum bleibst du nicht einfach in meinem Körper?“,
kaum hatte sich diese Frage in ihrem Kopf gebildet, hatte sie sie auch schon ausgesprochen.
„Weil ich dazu deine Einwilligung brauche!“
Verwirrt schaute Elena wieder von ihr zu ihrem potenziellen Opfer rüber.
Eigentlich hätte sie gedacht, dass ihr diese Entscheidung leichter fallen würde, immerhin verabscheute sie Vampire dafür, dass sie sich an dem Blut unschuldiger Menschen labten, doch merkwürdigerweise war dem nicht so.
Sie fühlte sich innerlich vollkommen zerrissen.
Sollte sie wieder zurück in ihren Körper, in ihr altes Leben und somit auch zurück zu Stefan?
Oder sollte sie in diesem Körper bleiben, sich an das Vampirdasein gewöhnen und sich damit für Damon entscheiden?
Sie wusste es nicht, konnte sich einfach nicht entscheiden.
Eigentlich lag doch klar auf der Hand, dass sie wieder ganz die alte Elena werden sollte und doch waren da Zweifel, die sie davor zurückschrecken ließen, den Handel jetzt schon auszuschlagen.
„Elena? Elena!“
Verwundert sah Elena sich nach der Stimme des Mannes um, nach dem sie sich heimlich sehnte.
„Überleg dir deine Entscheidung gut!“,
kam es nun von Katherine, bevor alles um Elena herum schwarz wurde.
Keuchend erwachte Elena und sah sich zwei strahlend blauen Augen entgegen.
Besorgt ließ er sie über ihr Gesicht wandern, während seine Hände sich zärtlich um ihr Gesicht legten und ihr die Tränen wegwischte.
„Was ist passiert?“,
stotterte sie irritiert und setzte sich ein wenig aufrechter hin.
„Du hast geträumt.. muss wohl ein ziemlich schlimmer Traum gewesen sein..
Du hast geweint.“,
schlussfolgerte er, wobei ein harter Zug um seinen Mund erschien.
Nun erinnerte Elena sich wieder an alles.
Erschrocken sah sie zu ihm auf.
„Katherine..!“,
murmelte sie und augenblicklich zogen sich seine Augenbrauen zusammen.
Sollte sie ihm von dem Traum erzählen?
„Was ist mit Katherine?“,
wollte Damon nun stirnrunzelnd von ihr wissen.
„Ich.. weiß auch nicht.
Sie war da, in meinem Traum, aber an mehr kann ich mich nicht erinnern!“,
log Elena, woraufhin sie sofort spürte, wie ihre Wangen begannen heiß zu werden.
Sie wusste nicht warum sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, doch ihr Gefühl riet ihr, Katherine’s Worte erst einmal für sich zu behalten.
„Bist du dir sicher?“,
hakte Damon nach.
Aus seiner Stimme konnte sie heraushören, dass er ihr nicht glaubte, was sie ganz nervös werden ließ.
„Ja..“,
erwiderte Elena zögerlich, bevor sie sich verunsichert auf die Unterlippe biss.
Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund, woraufhin sie ihre Lippen augenblicklich wieder schloss.
Ein kleines Lächeln lag nun um seinen Mund, als er den Blick noch ein wenig weiter senkte und schließlich auf einer bestimmten Stelle haften blieb.
Ein heißer Schauer rann ihren Rücken hinab, als sie sah worauf er sich nun fixiert hatte.
Unter Katherine’s weißem Satin Nachthemd, war dies dann auch leider unschwer zu erkennen, wie sie erschrocken feststellte.
Errötend zog sie schnell die Bettdecke höher und blickte wieder auf in sein Gesicht.
Ein wissendes Grinsen zeichnete sich darauf ab und als er dann auch noch seine Augenbrauen vielsagend nach oben zog, war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen.
Schnell griff sie nach dem Kissen neben sich und pfefferte es ihm um die Ohren.
Vollkommen perplex starrte er sie daraufhin an, doch als sie erneut zum Schlag ausholte, packte er schnell ihr Handgelenk und drückte es neben ihren Kopf auf die Matratze.
Ihr Puls begann zu rasen, als er auch noch nach ihrem anderen fasste und damit dasselbe tat, bevor er sich dicht über sie beugte.
Nun erst fiel ihr auf, dass er obenrum gar nichts anhatte, was sie vor Schreck förmlich erstarren ließ.
„Das solltest du in Zukunft lieber lassen, du weißt doch, dass ich gern mit dem Feuer spiele!“,
murmelte er, während sein Blick auf ihren Lippen lag.
Mühevoll schluckend zwang Elena sich nun wieder von seiner nackten Brust auf in sein Gesicht zu sehen.
„Und du weißt, dass ich das auch gern tue!“,
hauchte sie.
Oh Gott, was redete sie denn da?
„Ach ja?
Wollen wir doch mal sehen..“,
raunte Damon und sein Gesicht kam dem ihren immer näher.
Ihr Puls schoss bei der Aussicht darauf ihn gleich zu küssen, in ungeahnte Höhen und die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen wie immer wenn er ihr so nah war, Purzelbäume zu schlagen.
Ihre Lippen waren nur noch einen Hauch von einander entfernt, als Elena wie von selbst die Augen zufielen.
Bedauern erfasste sie dann jedoch, als sie seine Lippen anstatt auf den ihren, auf ihrer Wange spürte.
Sanft presste er sie dagegen, bevor er an ihrem Hals weiter nach unten wanderte und auch dort zärtliche Küsse hinterließ.
Überwältigt von den Gefühlen, die er damit in ihr auslöste, drehte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite, um ihm noch mehr von ihrem Hals darzubieten.
Schließlich gelangte er an ihrem Schlüsselbein an, was sie erneut erschaudern ließ.
Am liebsten hätte sie ihn nun zu sich hochgezogen, um ihn richtig zu küssen, doch er hielt ihre Handgelenke immer noch gefangen.
Er fuhr nun damit fort, weitere kleine Küsse auf ihrem Dekolleté zu hinterlassen, doch bevor er in Regionen vordrang, die er sich vermutlich nicht einmal erträumt hatte, jemals erforschen zu dürften, hörte er abrupt auf.
Verwirrt schaute sie zu ihm auf und erkannte, dass er genauso schwer atmete, wie sie selbst.
„Ich denke, wir sollten jetzt damit aufhören!“,
erklärte er zögerlich, als erwarte er von ihr, dass sie ihm wiedersprach.
„Okay..“,
flüsterte Elena, doch sie vermisste bereits jetzt das Gefühl seiner Lippen auf ihrer Haut.
Schmunzelnd strich er ihr daraufhin eine Locke hinters Ohr und stand auf.
„Wo gehst du hin?“,
fragte sie irritiert, als sie sah, dass er sie verlassen wollte.
„In mein eigenes Bett..“,
erwiderte er und zwinkerte ihr dann zu, als erneute Röte ihre Wangen überzog.
Er blieb noch einen Augenblick lang stehen und musterte sie gespannt, als warte er darauf, dass sie ihn bat zu bleiben, doch sie tat es nicht.
Konnte es einfach nicht.
Diese Berührungen eben waren bereits zu viel gewesen, hatten bereits gegen ihren eigentlichen Grundsatz, Stefan niemals zu betrügen, verstoßen.
Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, neben ihm in einem Bett zu liegen, ohne mit ihm zu schlafen.
Es war besser so, redete sie sich daher ein, als er ihr nun noch ein letztes Lächeln schenkte, bevor er aus der Tür ging und sie behutsam hinter sich ins Schloss zog.
Sie wollte es sich nicht eingestehen, doch ihr Herz gab einfach keine Ruhe – sie fühlte etwas für Damon, mehr als sie jemals gedacht hätte, für ihn empfinden zu können!
Doch war es Liebe?
Sicher, sie begehrte ihn, vielleicht sogar mehr als Stefan, doch war da auch noch mehr zwischen ihnen?
Konnte sie jede seiner Eigenarten akzeptieren und mögen?
Konnte sie sich auf ihn verlassen?
Und vor allem – vertraute sie ihm, nach allem, was er bereits angestellt hatte?
Sie wusste, dass sie unglaublich naiv war, doch sie konnte jede dieser Fragen mit „Ja“ beantworten.
„Nein, nein, nein – das darf einfach nicht wahr sein!“,
entfuhr es ihr unwillkürlich, als sie die Erkenntnis nun wie ein Schlag traf.
Sie durfte nicht für ihn fühlen, nicht so!
Der Traum kam ihr wieder in den Sinn.
Merkwürdigerweise war sie sich sicher, dass es nicht bloß ein Traum gewesen war.
Sie hatte Katherine’s Anwesenheit spüren können, während sie mit ihr geredet hatte!
Vielleicht wollte ihre Widersacherin wirklich in ihrem Körper bleiben und hatte ihr diese Nachricht über den Traum mitgeteilt!
Bei dem Gedanken fröstelte es Elena und sie kuschelte sich schnell wieder zurück unter die Bettdecke.
Was sollte sie denn nun bloß tun?
Ein Haufen Probleme wartete darauf, gelöst zu werden, doch sie wusste einfach nicht mehr weiter!
Sie musste Stefan überzeugen!
Sie musste herausfinden, wie Katherine es geschafft hatte, ihre Körper zu tauschen und, was der Traum zu bedeuten hatte.
Und sie musste sich mit dem Gedanken anfreunden, in beide Salvatore Brüder verliebt zu sein.
Mein Gott, sie war tatsächlich nicht besser als Katherine!
Wie hatte es bloß so weit kommen können?
Eigentlich hatte sie immer gedacht, ein anständiges Mädchen zu sein, dass ihren Freund über alles liebte und nun sah sie sich auf einmal einem Mann gegenüber, der ihre gesamte Welt mit nur einem einzigen Wort oder einer einzigen liebevollen Geste auf den Kopf stellen konnte und verdammt noch mal – er wusste das!
Er wusste, dass sie langsam dabei war, mehr für ihn zu empfinden und dieses Wissen würde er schamlos ausnutzen, wenn es ihm gelegen kam!
In Zukunft würde sie sich in seiner Gegenwart zusammenreißen müssen und ihm weniger von ihrer Gefühlswelt preisgeben, beschloss sie, woraufhin sie endlich einschlief.
Ihre Probleme würden noch bis morgen warten müssen..
Gut gelaunt zog Damon sich am nächsten Morgen an.
In der Nacht war ihm eine nahezu perfekte Idee gekommen, gegen die keines der Argumente, die Elena mit Sicherheit dagegen einwenden würde, eine Chance hatte.
Gestern Nacht, als er sie eigentlich hatte trösten wollen, dann jedoch mehr daraus geworden war, war ihm eines klar geworden – er musste um sie kämpfen, mit allen Mitteln!
Er sah nicht länger Stefan‘s Freundin in ihr.
So wie sie auf ihn reagiert hatte, so voller Leidenschaft und Hingabe, ohne an die Konsequenzen zu denken, zeigte ihm, dass sie endlich verstanden hatte, dass da etwas zwischen ihnen war und sie sich nicht länger dagegen sträubte, es zuzugeben.
Sie wollte ihn, dessen war er sich sicherer denn je, doch sie wäre nicht Elena, wenn sie ihm jetzt schon nachgeben würde.
In den nächsten Tagen musste er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, um sie von der Richtigkeit ihrer Gefühle zu ihm zu überzeugen!
Lässig schlenderte er nach unten und stellte die Kaffeemaschine an.
Bevor er das Pulver jedoch hineinschüttete, roch er vorsichtshalber noch einmal daran.
Kein Eisenkraut.
Der Schock darüber, dass sie den Tee beinahe getrunken hätte, war noch immer allgegenwärtig.
Okay, dafür hatte er es abbekommen, doch wer war er schon?
Er war im Gegensatz zu ihr vollkommen unbedeutend und konnte solche Schmerzen wegstecken.
Sie allerdings..
Nein, er wollte gar nicht weiter darüber nachdenken.
Während er den Kaffee nun in zwei Tassen schüttete, hörte er sie leise summend die Treppe hinunterkommen.
Er musste schmunzeln, als er hörte, welches Lied sie angestimmt hatte.
„Last Christmas?
Bis Weihnachten ist es aber noch einen ganzen Monat hin!“
Erschrocken, ihn in der Küche zu sehen, blieb Elena abrupt stehen und legte sich reflexartig eine Hand aufs Herz.
Anscheinend hatte er sie ganz schön erschreckt.
„Der Song ist toll!“,
war alles was sie daraufhin rausbrachte.
Grinsend überreichte Damon ihr eine der Tassen.
„“Stiftung Damon-Test“ hat den Kaffee für gut befunden – ohne Eisenkraut!“,
fügte er augenzwinkernd hinzu.
Nun huschte auch ihr ein kleines Lächeln übers Gesicht, das sein Herz sogleich höher schlagen ließ.
Eigentlich schlug es schon die ganze Zeit über höher, seitdem sie die Küche betreten hatte.
Ihre gelockten Haare waren heute streng nach hinten gebunden, während ihre Kleidung alles andere als zurückhaltend war.
Verwegen ließ er seinen Blick von ihrer engen, weit ausgeschnittenen, schwarzen Bluse, welche die Schultern frei ließ, bis hinunter zu ihren in Biker Boots steckenden Stiefeln wandern.
Die dunkelblaue Hüftjeans war dieselbe wie gestern und er musste zugeben, dass sie saß wie angegossen.
„Lass das!“,
fauchte sie nun, als er seinen Blick einfach nicht von ihr losreißen konnte.
„Warum?“,
grinste er und sah wieder auf in ihr Gesicht.
„Ich weiß, dass die Klamotten schrecklich sind, aber was „normales“ hat Katherine mir ja nicht hier gelassen!“,
seufzte sie und ließ sich dann elegant auf einem der Küchenstühle nieder.
„Mir gefällt’s!“,
erklärte Damon, setzte sich neben sie und trank einen Schluck seines Kaffees.
„Besonders das hier..“,
murmelt er daraufhin und fuhr leicht mit dem Zeigefinger seiner linken Hand an dem Saum ihrer Bluse entlang.
Wie zufällig berührte er dabei ihre Haut darüber, was ihr eine Gänsehaut über den Körper jagte, wie er schmunzelnd feststellte.
Bedauernd nahm er seine Hand fort, während seine Augen auf die ihren trafen.
Er musste unwillkürlich an vergangene Nacht zurückdenken, genauso wie sie, wie es schien, denn nun wurden ihre Wangen von einer niedlichen Röte überzogen.
Schnell versteckte sie ihr Gesicht hinter ihrer Kaffeetasse, als sie einen Schluck davon trank.
„Woher wusstest du, dass ich mit Milch trinke?“,
lächelte sie und stellte ihre Tasse dann wieder auf den Tisch zurück.
Weil ich beinahe alles über dich weiß, Elena, dachte er, sagte jedoch etwas anderes.
„Intuition..“
Daraufhin schwiegen sie eine Weile und tranken in Ruhe ihren Kaffee aus.
Es war eine angenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte, was ihn überaus überraschte.
Mit anderen Frauen hatte das Schweigen entweder immer einen Hauch von erotischer Spannung gehabt, oder aber sie war ein erstes Anzeichen für Überdrüssigkeit.
Bei Elena und ihm traf nichts von beidem zu.
Sicher, er begehrte sie, doch er konnte es zumindest für den Augenblick ausblenden und das andere.. das würde bei ihr sicherlich niemals passieren, dazu liebte er sie einfach viel zu sehr.
„Soll ich dir Frühstück machen?“,
hörte er sich kurz darauf selbst fragen, was anscheinend nicht nur ihn überraschte.
„Nein, danke.
Aber wenn ich ehrlich bin.. habe ich schon Hunger.“,
murmelte sie verlegen und er wusste sofort, was sie damit meinte.
„Da sind wir ja schon zu zweit!“,
grinste er, stand auf und schlenderte zum Kühlschrank rüber, um eine Blutkonserve daraus hervorzuholen.
„Was wird das, Damon?“,
fragte sie alarmiert, als sie sah, dass er sie aufriss und auf zwei Gläser verteilte.
„Frühstück.“,
erklärte er und stellte dann das eine Glas vor sie auf den Tisch, bevor er die leere Blutkonserve wegschmiss und sich wieder zu ihr an den Tisch setzte.
Vollkommen entgeistert starrte sie ihn nun an.
„Das soll wohl ein Witz sein, oder?
Ich trinke doch kein Menschenblut, ich bin ja selbst ein Mensch!“
„Falsch – momentan bist du ein Vampir, noch dazu ein hungriger und da das hier das einzige Blut ist, an das du momentan rankommst..“,
erwiderte er und nahm dann den ersten Schluck aus seinem eigenen Glas.
„Ich werde das nicht trinken!“,
entschied sie und schob das Glas ein wenig weiter von sich weg, als sie spürte, dass sich ihre Zähne schon wieder bemerkbar machten.
„Ganz wie du willst, aber dann heul hinterher nicht rum, dass du Hunger hast!“,
entgegnete Damon trocken und wollte das Glas schon wieder wegnehmen, da hielt Elena ihn schnell auf.
„Gib her!“,
stöhnte sie genervt und nahm es ihm aus der Hand.
Überrascht sah er ihr daraufhin dabei zu, wie sie das Glas zuerst in ihren Händen wog und dann daran roch.
Dass es so leicht gehen würde, hätte er nicht gedacht, doch so war es umso besser.
Entspannt lehnte er sich nach hinten und genoss das Schauspiel, das sich ihm nun bot.
Er wusste ganz genau, wie sie sich nun fühlte, er hatte es schließlich auch, als Stefan ihm damals die Frau dargeboten hatte.
Das hier war zwar kein lebender Mensch mehr, doch es war trotzdem hart genug für sie.
Die Adern um ihre Augen herum wurden dicker und traten deutlich hervor, während sie deutlich mit sich selbst rang.
Er trank selbst einen Schluck und beobachtete sie weiter.
Minutenlag taxierte sie das Glas mit ihren Blicken und immer wieder hob sie es an, um zu trinken, doch jedes Mal stellte sie es wieder zurück auf den Tisch.
„Okay, das reicht!
Du bist noch nicht so weit!“,
entschied er schließlich und nahm es weg.
„Damon, warte!“
Er achtete jedoch gar nicht mehr auf sie, sondern wandte sich von ihr weg um sein Glas auszutrinken, bevor er ihres an die Lippen setzte um auch das zu leeren.
Plötzlich stand sie vor ihm und riss es ihm aus der Hand.
Sie schenkte ihm noch einen letzten herausfordernden Blick, bevor sie das Glas anhob und es in einem Zug austrank.
Mit einem lauten Knall stellte sie es daraufhin in die Spüle, bevor sie ihre Konzentration wieder auf ihn richtete.
„Und ob ich so weit bin, Damon!
Katherine hat mich in diese verdammte Situation gebracht und ich will verdammt sein, wenn ich nicht das Beste daraus mache!
Und jetzt gehe ich mir meinen Freund und mein Leben zurückholen!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Küche.
Grinsend folgte Damon ihr.
Jetzt war es an der Zeit, ihr seinen genialen Plan zu unterbreiten.
„Ich hätte da auch schon eine Idee, wie du das schaffen kannst!“,
erklärte er und lehnte sich dabei lässig gegen den Türrahmen zur Küche.
Sofort blieb sie stehen und wandte sich wieder zu ihm um.
„Ach und wie?“
Zögerlich kam sie näher, bis sie nur noch ein paar Meter von ihm entfernt stand.
„Das wirst du noch früh genug herausfinden, Schätzchen!“,
grinste er, stieß sich vom Türrahmen ab und ging an ihr vorbei.
„Was hast du vor?“,
wollte sie wissen und ging ihm hinterher.
„Dir deinen Freund und dein Leben wieder zurückholen!“,
erwiderte er grinsend.
Anscheinend hatte sie den versteckten Hinweis auf sein Vorhaben nicht herausgehört..
Innerlich stöhnte Elena auf, während sie Damon in den Flur folgte.
Er nahm sowohl seine Lederjacke als auch eine von Katherine’s Jacken von den Kleiderhaken, die sich dort an einer Wand befanden.
Dann übergab er sie ihr, bevor er sich seine eigene Jacke überstreifte und dann ohne nachzusehen, ob sie ihm auch folgen würde, nach draußen ging.
Die ganze Zeit über lag zu ihrem Misstrauen dieser Ausdruck auf seinem Gesicht, der nichts Gutes verhieß, wie Elena bereits wusste.
Trotzdem ging sie ihm nach und stieg kurz darauf zu ihm ins Auto.
„Damon!“,
murmelte sie schließlich genervt, als es ganz so aussah, als würde er sie tatsächlich noch länger zappeln lassen wollen.
Daraufhin begann er jedoch bloß zu grinsen, was sofort dazu führte, dass sie wütend auf ihn wurde.
„Verdammt noch mal, Damon!
Jetzt verrat mir endlich, was du vorhast!“,
keifte sie ungehalten, bevor sie sich erschrocken über sich selbst eine Hand vor den Mund schlug.
Sein Grinsen wurde daraufhin jedoch nur noch breiter, während er stur geradeaus auf die Straße blickte.
Oh, wie sie es hasste, wenn er sie vor vollendete Tatsachen stellte!
Ohne darüber nachzudenken, was sie da eigentlich tat, beugte sie sich ein wenig vor und fasste ihm mit einer Hand ins Lenkrad, bevor sie es ein wenig zu sich rüber zog.
Schnell packte Damon ihr Handgelenk und löste es federleicht vom Lenkrad, bevor er es wieder geradeausrichtete.
„Wenn wir da sind, wirst du schon früh genug erfahren, wie mein Plan aussieht!“,
kommentierte er ihren erfolglosen Versuch, ihn aus der Reserve zu locken.
Noch immer wütend verschränkte Elena die Arme vor der Brust und sagte den Rest der Fahrt über kein einziges Wort mehr.
Zehn Minuten später hielt er schließlich vor dem Salvatore Anwesen an.
„Showtime!“
Mit diesem Wort öffnete er die Tür auf seiner Seite des Autos und stieg aus.
Seufzend tat Elena es ihm gleich, bevor sie zusammen den kurzen Weg zur Haustür zurücklegten.
Dort hielt Damon sie dann jedoch noch einmal zurück, als sie bereits ins Haus gehen wollte.
„Spiel einfach mit, okay?
Du kannst mir vertrauen!“,
wisperte er und sah ihr dabei eindringlich in die Augen.
Wie immer wenn sie sich so nah waren wie jetzt, versank sie praktisch in dem Himmelblau seiner Augen, und so war es kein Wunder, dass sie ihm nicht widersprach.
Wie in Trance nickte sie, bevor er sich lächelnd ihre Hand griff und dann zusammen mit ihr den Flur des Anwesens betrat.
„Willst du nicht noch ein wenig mit reinkommen?“,
fragte Damon sie daraufhin sogleich, mit einer etwas gehobenen Stimme, die wahrscheinlich dazu dienen sollte, Stefan auf sie aufmerksam zu machen.
Verwirrt starrte Elena ihn an.
Was sollte das?
Wie sollte sie darauf reagieren?
„Nein, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee wäre!“,
sprach Damon ihr vor, indem er nur den Mund bewegte.
Noch immer irritiert sprach Elena ihm nach und versuchte es dabei nicht so klingen zu lassen, als würde sie es ablesen.
„Ach komm schon, Elena!
Stefan und Katherine sind bestimmt anderweitig beschäftigt!“,
erwiderte er gut gelaunt.
„Okay, aber nur kurz..“,
erwiderte sie, nachdem er ihr auch das vorgesprochen hatte.
Keine Sekunde später hörten sie auch schon Schritte auf der Treppe.
Damon’s Grinsen wurde breiter als er dies vernahm und sofort begannen in Elena’s Kopf die Alarmglocken zu schrillen, doch was dann kam, konnte sie trotz alledem nicht mehr verhindern.
Mit einem lauten Knall ließ Damon die Tür hinter ihr ins Schloss fallen, bevor er sie mit einer schwungvollen Bewegung in seine Arme zog.
Sein Grinsen wurde automatisch breiter, als er ihren erschrockenen Gesichtsausdruck sah, was sie noch mehr verunsicherte.
Was bezweckte er mit dieser ganzen Sache?
Sein Gesicht kam dem ihren plötzlich immer näher, wie sie mit wildklopfendem Herzen feststellte, doch sie war wie gelähmt, konnte sich nicht bewegen.
Seine Lippen waren nur noch Millimeter von ihren entfernt, als die Schritte verhallten und eine ihnen bekannte Stimme sie unterbrach.
„Du und.. Katherine?“
Genervt von der Unterbrechung stöhnte Damon auf und entfernte sich dabei ein wenig von Elena, was diese endlich wieder normal atmen ließ.
„Falsch – ich und Elena.“,
erklärte er mit höhnischer Stimme, bevor er Elena’s Hand ergriff und sie hinter sich herzog um nach oben zu gehen.
„Du kannst ihr doch nicht ernsthaft glauben, Damon! Ich bin Elena!“,
erwiderte Katherine und zu Elena’s Missfallen spielte sie ihre Rolle nicht einmal schlecht.
„Mein Bruder wird schon noch herausfinden, dass das nicht stimmt!“
entgegnete Damon achselzuckend und ging dann einfach weiter, ohne sie weiter zu beachten.
Vollkommen verwirrt folgte Elena ihm, versuchte dabei jedoch so selbstsicher wie möglich rüberzukommen.
Kurz darauf standen sie dann schließlich in Damon’s Zimmer.
„Was..!“,
begann sie, doch Damon legte ihr schnell einen Finger auf die Lippen um sie zum Schweigen zu bringen.
Auch wenn Katherine nun ein Mensch war, so konnte Stefan sie immer noch hören!
Augenblicklich begannen ihre Lippen zu prickeln und ihr Herz fing wieder an unglaublich schnell und hart gegen ihre Brust zu hämmern.
Wie war es möglich, dass dieser Mann so eine Macht über sie besaß, fragte sie sich unwillkürlich, während sie ihn betrachtete.
Er schien sie jedoch nicht weiter zu beachten, denn sein Blick war auf die Tür in ihrem Rücken gerichtet.
Schnell spitzte Elena ihre Ohren ebenfalls, um das Gespräch, welches nun mit Sicherheit zwischen Stefan und Katherine stattfinden würde, nicht zu verpassen.
„Hast du das eben gehört?“
„Sieht ganz so aus als hätte Katherine meinen Bruder nun endgültig um den Finger wickeln können..!“
„Wir müssen sie loswerden, Stefan. Ein für alle Mal!“
Erschrocken keuchte Elena auf, als sie dies hörte.
Sollte das etwa bedeuten, dass ihre Widersacherin sie umbringen wollte, nur um für immer ihren Platz einnehmen zu können?
„Ich denke, ich sollte mal mit ihm reden!
Vielleicht hört er ja auf mich, wenn ich ihm irgendwie beweisen kann, dass das Katherine ist und nicht du!“,
erwiderte Stefan, bevor er mit schweren Schritten die Treppe erklomm.
Augenblicklich wandte Damon sich ihr wieder zu.
„Das muss jetzt sein, vertrau mir!“,
flüsterte er kaum hörbar, bevor er ihr das Haargummi aus den Haaren zog und es ihr in wilden Locken um den Kopf herum drapierte.
Daraufhin ging er über zu ihrem Mund und somit zu dem dezenten Lippenstift, den sie sich eben noch draufgemacht hatte.
Sanft fuhr er mit seinem Daumen darüber und verwischte ihn ein wenig.
Zu perplex um irgendetwas dagegen zu unternehmen, stand Elena einfach nur die ganze Zeit über stocksteif da und ließ alles über sich ergehen.
Sie wusste zwar noch immer nicht, was das ganze eigentlich sollte, doch wenn es dazu diente, Stefan zu überzeugen..
Mit einem kräftigen Ruck zerriss Damon sich nun die obere Hälfte seines schwarzen Hemdes, bevor er die obersten Knöpfe ihre Bluse öffnete, sodass ihr schwarzer BH darunter hervorblitzte.
Sanft dirigierte er sie zu einem der vier Bettpfosten und drängte sie dann dagegen.
„Vertrau mir!“,
flüsterte er noch einmal kaum hörbar, als er ihren panischen Gesichtsausdruck sah.
Sie konnte jedoch nichts darauf erwidern, sondern starrte ihn einfach nur weiter an.
Lächelnd beugte Damon sich ein wenig herab und presste ihr dann sanft seine Lippen gegen den Nacken, so wie in der vergangenen Nacht, während er seine Hände in die Gesäßtaschen ihrer Jeans schob, was sich zu ihrem Erstaunen unglaublich gut anfühlte.
Wie auf Kommando ging in genau diesem Moment die Tür zu Damon’s Zimmer auf und Stefan trat ein.
Als Damon hörte, dass sein Bruder das Zimmer betrat, konnte er sich ein kleines Schmunzeln einfach nicht verkneifen.
Zum Glück hatte er seine Lippen dabei immer noch gegen Elena’s Hals gepresst, sodass niemand etwas davon mitbekam.
Er drückte ihr noch einen flüchtigen Kuss auf den Nacken, bevor er sich scheinbar genervt, von ihr löste und sich zu Stefan umwandte.
„Was willst du hier, Stefan?
Siehst du nicht, dass Elena und ich beschäftigt sind?“,
fragte er, während er sie noch immer im Arm hielt, dabei jedoch ihn ansah.
„Alles was ich sehe ist, dass du dich zum Affen machst, Damon – das ist Katherine, kapier es doch endlich!“,
erwiderte Stefan und kam ein paar Schritte näher.
Bei seinen Worten ließ Damon Elena los und drehte sich ganz zu seinem Bruder um.
„Warum interessiert dich das eigentlich, wenn du so glücklich mit „Elena“ bist?“,
wollte er mit einem verschlagenen Ausdruck auf dem Gesicht wissen.
„Mein Gott, Damon – du bist mir nicht egal, auch wenn du in letzter Zeit echt viel Mist gebaut hast!
Katherine tut dir nicht gut!“
Damon entfuhr daraufhin ein ungläubiges Schnauben, bevor er entgegnete
„Ich glaube, Katherine tut DIR nicht gut!
Guck dich doch mal an!
Du kannst deine große Liebe Elena nicht von dieser Schlampe unterscheiden, nur weil sie die Körper getauscht haben!“
Eigentlich hatte Damon nicht vorgehabt, so offen mit ihm zu sprechen, immerhin bezweckte er mit der ganzen Sache, dass Elena ihm noch ein wenig länger erhalten blieb, doch nun konnte er sich einfach nicht länger zurücknehmen.
Er musste seinem Bruder einfach die Meinung sagen, egal was das für Konsequenzen nach sich ziehen würde.
„Halt deine Klappe, du hast ja keine Ahnung!“,
fauchte Stefan und in Sekundenschnelle stand er direkt vor ihm und drückte ihm die Kehle zu, während er ihn fest gegen eine Wand presste.
„Du hast keine Beweise dafür, dass sie die Körper getauscht haben, also halt dich zurück mit solchen Behauptungen!“,
stellte er klar und ließ ihn wieder los.
„Du hast aber auch keine Beweise!“,
krächzte Damon daraufhin, während er sich über den wunden Hals rieb.
Stefan war bereits wieder dabei gewesen, das Zimmer zu verlassen, doch nun kam er zurück und drängte ihn erneut gegen die Wand.
Dieses Mal hielt er jedoch einen Holzpflock in der Hand, von welchem keiner so genau wusste, wo er den so schnell herbekommen hatte.
„Ich dachte, ich bedeutete dir etwas, Bruder!“,
flüsterte Damon mit kaum hörbarer Stimme, da Stefan ihm den Hals so fest zudrückte, dass er fast keine Luft mehr bekam.
„Wenn ich mich zwischen dir und Elena entscheiden müsste, dann müsste ich dir leider sagen, dass du dabei immer den Kürzeren ziehen wirst!“,
spie Stefan und richtete dabei den Pflock direkt auf Damon’s Herz.
Ein ersticktes Keuchen drang nun aus einer Ecke des Raumes, was beide Brüder hellhörig werden ließ.
„Warum so ungewöhnlich still heute, Katherine?
Hast du Angst, dass Damon dir deine Lügen nicht mehr glaubt?“,
fragte er und wandte ihr dabei seinen Kopf zu.
Auch Damon sah zu ihr rüber.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er sah, dass sie Angst hatte.
Angst davor, dass der alte Stefan wieder zurückkehrte und ihn ernsthaft verletzen könnte!
„Ich bin nicht Katherine, sondern Elena, Stefan!“,
erklärte sie, während ihr Blick immer wieder von ihm zu dem Pflock in seiner Hand und wieder zurück wanderte.
„Nein bist du nicht!
Du hast mich schon gestern beinahe reingelegt, doch noch einmal werde ich das nicht zulassen!
Entweder du gibst jetzt zu, dass du gelogen hast, oder aber ich werde zuerst Damon und dann dich verletzen!“,
Verzweifelt rang Elena nun die Hände.
Damon wusste nicht, wie es in ihr aussah, doch mit Sicherheit würde sie nun nicht sagen, dass sie gelogen hatte, denn das wäre die größte Lüge überhaupt!
„Stefan, bitte!
Merkst du denn gar nicht, wie sehr Katherine dich mittlerweile kontrolliert?
Du bist nicht mehr du selbst!
Der Stefan den ich kenne, würde seinem Bruder niemals absichtlich wehtun!“,
flüsterte sie und kam näher.
„Der Stefan den du kennst, existiert seit dem Tag, an dem du uns verraten hast, nicht mehr!“,
erklärte Stefan mit einer Kälte in der Stimme, die Elena zurückzucken ließ.
Mit einem heftigen Ruck stieß Stefan Damon daraufhin den Pflock in die Brust, keine zwei Zentimeter von seinem Herzen entfernt.
„Stefan!“,
schrie Elena verzweifelt und endlich schien sie die Kraft zu haben, sich aus ihrer Starre zu lösen, um ihn von seinem Bruder wegzuschleudern.
Er flog einige Meter weiter durch den Raum und kam schließlich unweit der Zimmertür auf dem Boden auf, bevor er sich wieder aufrappelte und zu ihnen zurückkam.
Elena bemerkte dies jedoch gar nicht, da sie sich in der Zwischenzeit neben Damon gehockt und ihm den Pflock aus der Brust gezogen hatte.
Mit flatternden Lidern sah Damon zu ihr auf und musste dabei erschrocken feststellen, dass Stefan sich ihr von hinten näherte, als plane er irgend einen hinterhältigen Angriff.
„Hinter dir, Elena!“,
wisperte er, woraufhin Elena sich automatisch umwandte.
Als sie Stefan auf sich zukommen sah, sprang sie auf und stellte sich schützend vor Damon hin.
Damon sah dies alles jedoch bloß durch so etwas wie einen weißen Schleier und jedes Mal wenn er die Augen wieder öffnete, war er dichter als zuvor.
„Lass ihn in Ruhe, Stefan!“,
forderte Elena von ihrem Freund, der aufgrund ihrer Worte sofort stehen blieb.
Er hatte bereits einen neuen Holzpflock in der Hand und nun wussten sowohl Elena als auch Damon, dass er ihn wirklich einsetzen würde.
„Nur wenn du zugibst, nicht Elena zu sein!“,
erwiderte er.
Damon konnte sehen, wie Elena zweifelnd ihren Kopf zu ihm umwandte und ihn einer gründlichen Musterung unterzog.
Sie würde es nicht zugeben, dessen war er sich hundert Prozentig sicher.
Nun kam Stefan drohend näher und hielt dabei den Pflock noch ein wenig höher.
„Okay, du hast gewonnen – ich habe gelogen, weil ich dich zurückhaben wollte, Stefan!
Ich bin Katherine!“,
seufzte sie niedergeschlagen und augenblicklich ließ er den Pflock sinken.
Damon wollte seinen Ohren nicht trauen, als er dies aus ihrem Mund vernahm.
Sie hatte gelogen, für ihn!
Nur um ihn zu schützen!
Ein Teil von ihm begann laut zu jubilieren, doch ein anderer Teil von ihm, der menschliche, fühlte mit ihr und konnte sich nur schwer vorstellen, wie es ihr nun gehen musste, nun da sie zugegeben hatte, gelogen zu haben.
Stefan würde ihr mit Sicherheit nicht mehr glauben, wenn sie wieder versuchen wollte, ihn von der Wahrheit zu überzeugen..
„Verschwinde von hier!“,
befahl dieser ihr nun.
Elena wandte sich noch einmal zu Damon um und er konnte Tränen in ihren Augen schimmern sehen, als sie sich wieder umdrehte und an ihrem Ex-Freund vorbei nach unten eilte.
Am liebsten wäre er ihr nun gefolgt, doch er konnte nicht.
Er war noch zu schwach dafür.
„Tut mir leid, dass das nötig war, aber wenigstens hat sie dir jetzt endlich die Augen geöffnet!“,
murmelte Stefan, als er sich zu ihm hinunterbeugte und ihn hochhob, um ihn schließlich ein paar Meter weiter auf sein Bett zu legen.
Damon hätte nun gern etwas erwidert, doch er hielt sich wohlweislich zurück.
Zum einen, da er keine Kraft dazu hatte, zum anderen jedoch musste er nun einen neuen Plan schmieden und dafür musste er gut überlegen, was er Stefan gegenüber äußerte.
„Du wirst sehen, bald bist du über sie hinweg und dann kannst du dich wieder ganz deinen „Spielzeugen“ widmen!“,
versuchte Stefan ihn aufzumuntern, bevor er ihm brüderlich auf die Schulter klopfte und dann das Zimmer verließ.
Schwer atmend schloss Damon seine Augen, als die Zimmertür hinter ihm ins Schloss fiel.
Sein Plan hatte ja mal wieder „super“ funktioniert..
Ein paar Minuten später wollte er aufstehen und Elena hinterhergehen, musste jedoch einsehen, dass er noch nicht die Kraft dazu hatte.
Keuchend ließ er sich zurück aufs Bett fallen.
Sobald er wieder halbwegs auf dem Damm war, würde er zu ihr gehen und sich bei ihr entschuldigen, auch wenn ihm das mit Sicherheit nicht gerade leicht fallen würde.. immerhin waren die Chancen, dass sie nun wieder mit Stefan zusammenkam, gleich Null..
Tränen standen in ihren Augen, als Elena an Stefan vorbei lief.
Nun war alles verloren.
Falls sie je wieder zurück in ihren eigenen Körper kommen würde, würde Stefan ihr diese Story niemals glauben..
Und wenn sie für immer in dem Körper ihrer ewigen Widersacherin blieb, hatte sie ihn sowieso verloren und das alles nur dank Damon’s bescheuertem Plan.
Wären sie doch bloß nie hergefahren, verdammt!
Die Tränen verschleierten ihr die Sicht, sodass sie blindlinks die Treppe hinunterstolperte, so schnell ihre Füße sie tragen konnten.
Sie wollte gerade die Haustür aufreißen und hinausrennen, da wurde sie zurückgezogen.
Eine Hand legte sich blitzschnell über ihren Mund, sodass Elena nicht einmal um Hilfe rufen konnte.
Doch wer wäre ihr schon zur Hilfe gekommen?
Damon war noch zu schwach und Stefan hätte sie mit Sicherheit sogar absichtlich überhört nach allem was eben passiert war.
„Stefan? Ich muss mal eben nach Hause fahren!“
Katherine’s laute Stimme hinter Elena ließ sie instinktiv zusammenzucken.
Daraufhin schleifte Katherine Elena mit sich nach draußen und verfrachtete sie dann kurz darauf in ihrem, oder besser gesagt Elena’s Wagen, bevor sie selbst einstieg und davonbretterte.
„Was soll das?“,
fauchte Elena, während sie sich schnell die Tränen wegwischte.
„Hast du nicht schon alles, was du wolltest?“
Seufzend wandte ihr Ebenbild ihren Kopf in ihre Richtung.
„Ich muss mit dir reden, in Gegenwart deines, oder sagen wir MEINES Freundes, wäre das allerdings nicht besonders klug gewesen!“,
erwiderte sie gut gelaunt, bevor sie an einer Kreuzung abbog.
„Ich will aber nicht mit DIR reden!“,
stellte Elena zornig fest und verschränkte abwehrend die Arme vor dem Körper.
„Tja, dein Pech!“,
war alles, was Katherine daraufhin sagte und es war das letzte, das sie während der knapp fünf Minütigen Fahrt über sprachen.
Schließlich hielt sie auf einem verlassenen Waldweg und befahl Elena aus dem Wagen zu steigen.
Noch immer brodelte es in ihr, doch sie folgte der Anweisung notgedrungen, da ihr in der Zwischenzeit eine Idee gekommen war.
Sie stieg aus und schlug die Wagentür zu, bevor sie sich zu Katherine umdrehte, die dasselbe tat.
Zwar kannte Elena sich noch nicht so gut mit diesen Vampirfähigkeiten aus, doch sie war sich sicher, dass sie momentan stärker war als Katherine, auch wenn sie noch unerfahren war.
In Vampirgeschwindigkeit stand sie vor ihr und drängte sie an einen Baum.
„Damit hättest du nicht gerechnet, oder Katherine?“,
flüsterte sie mit zusammengekniffenen Augen und drückte die Kehle ihrer Erzfeindin noch ein wenig weiter zu.
„Nein, aber du hättest mit Sicherheit auch nicht mit dem hier gerechnet..!“,
zischte Katherine und im Handumdrehen hatte sie Elena einen Arm auf den Rücken gedreht und nun war sie es, die mit der Wange an einen Baum gedrückt wurde.
Als sie sich sicher war, dass Elena ihre Lektion gelernt hatte, ließ sie verächtlich von ihr ab und entfernte sich ein paar Schritte von ihr.
Ungläubig starrte Elena sie an, während sie sich den schmerzenden Arm rieb.
Wie konnte das möglich sein?
Sie musste doch jetzt ein Mensch sein!
„Du fragst dich jetzt sicherlich, wie es sein kann, dass ich meine Fähigkeiten immer noch besitze!“,
schmunzelte Katherine und strich dabei gedankenverloren mit einem Finger über die Motorhaube von Elena’s Wagen.
„Tja ich würde mal sagen, dass meine Hexe immer noch besser ist als eure!“,
fuhr sie grinsend fort und als sie den verwirrten Ausdruck in Elena’s Gesicht sah, lachte sie sogar kurz auf.
„Dachtest du wirklich, dass ich ohne Verstärkung nach Mystic Falls zurückkomme?
Anscheinend..“
Plötzlich schienen alle Puzzleteile, die bis jetzt wahllos herumgelegen hatten, an ihre vorbestimmten Plätze zu rücken.
„Dann weißt du dank ihr auch von meinen Erinnerungen mit Stefan?!“,
schlossfolgerte sie, den Blick auf den Boden gerichtet.
Fragend sah sie zu Katherine auf, die hoheitsvoll nickte.
„Ganz so dumm wie ich immer dachte, scheinst du ja doch nicht zu sein, Elena!“,
lobte sie grinsend und kam näher.
Ein neuer Gedanke schoss durch ihren Kopf und erschrocken weiteten sich ihre Augen, als ihr etwas klar wurde.
„Der Traum gestern Nacht – der war von dir!“,
flüsterte sie mit kaum hörbarer Stimme, woraufhin Katherine lächelnd nickte.
„Richtig und genau deswegen wollte ich mit dir reden..
Wie ich dir bereits gesagt habe, will ich in deinem Körper bleiben und du darfst dafür in meinem bleiben!
Du musst zugeben, dass das für mich ein ungerechter Tausch ist, immerhin sehe ich viel besser aus als du aber na ja.. der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel!“,
lachte sie.
„Ich werde nicht für immer in deinem Körper bleiben, Katherine, das kannst du vergessen!“,
entschied Elena bestimmt und verschränkte erneut die Arme vor dem Körper.
„Tut mir leid, Elena aber mit deinem Geständnis eben vor Stefan, hast du schon alles entschieden!“
Nun verstand Elena überhaupt nichts mehr.
Was sollte das denn nun schon wieder bedeuten?
„Die erste Bedingung für diesen „Köpertausch für immer“ war, dass du vor Zeugen bestätigst, dass du ich bist!“,
erklärte Katherine augenverdrehend, als sie sah, dass Elena sie nicht verstand.
„Was?“,
hauchte Elena und wäre am liebsten sofort wieder in Tränen ausgebrochen, riss sich jedoch zusammen.
Sie durfte nun keine Schwäche zeigen, nicht vor Katherine!
„Und die zweite Bedingung?“,
hakte sie schnell nach, um sich davon abzulenken.
„Tja, das ist etwas komplizierter!“,
gestand Katherine mitleidheischend.
„Wenn dir deine große Liebe innerhalb von fünf Tagen nicht glaubt, dass wir die Körper getauscht haben, dann bleiben wir für immer so!“,
führte sie weiter aus und bei ihren Worten stahl sich wieder dieses hinterhältige Grinsen auf ihr Gesicht, dass Elena jedes Mal rasend vor Wut machen konnte.
„Soll das etwa bedeuten, dass es sowieso schon entschiedene Sache ist, dass wir für immer so bleiben?“,
hakte Elena fassungslos nach.
„So sieht’s aus.. ich denke nämlich nicht, dass Stefan dir jetzt noch glauben wird!“,
grinste Katherine.
Elena’s Beine drohten unter ihr nachzugeben aufgrund dieser schrecklichen Erkenntnis.
Sie konnte jedoch einfach nicht länger die Starke spielen und so sackte sie kraftlos auf dem Waldboden zusammen.
„Dieses theatralische musst du dir wirklich langsam abgewöhnen, Elena!“,
kommentierte Katherine ihren Zusammenbruch, bevor sie die Autotür auf ihrer Seite öffnete und meinte,
„Komm steig‘ ein, wir wollen doch nicht, dass man mich noch als vermisst meldet!“
Verzweifelt rappelte Elena sich auf und schleppte sich zu dem Beifahrersitz ihres Wagens.
Wie gern hätte sie dieser Frau neben ihr nun die Augen ausgekratzt.
Wie gern hätte sie ihr nun das Herz rausgerissen für all das, was sie ihr angetan hatte, doch sie konnte nicht.
Resigniert ließ sie ihren Kopf gegen die Kopfstütze sinken und schloss die Augen.
Vielleicht war das ja alles bloß ein schlechter Traum und sie würde gleich wieder aufwachen?!
Doch als sie eine Minute später die Augen wieder aufschlug, musste sie schweren Herzens feststellen, dass alles noch so war, wie zu dem Zeitpunkt, als sie sie geschlossen hatte.
„Aber ein gutes hat die ganze Sache – jetzt kannst du dich endlich voll und ganz auf Damon konzentrieren!“,
schmunzelte Katherine und warf ihr dabei einen flüchtigen Blick zu.
„Ich muss zugeben, dass er mir schon immer ein wenig leidgetan hat – immer ist Stefan bevorzug worden.
Zuerst von mir und dann von dir.. na ja, aber das ändert sich ja jetzt alles!“,
erklärte sie gut gelaunt, bevor sie mit einem schnellen Handgriff das Radio einschaltete.
Wie in Trance saß Elena neben ihr.
Sie hörte zwar Katherine’s Worte, doch begreifen konnte sie sie nicht.
Alles woran sie denken konnte war die Tatsache, dass sie nun nie wieder zurück in ihr altes Leben zurückkehren würde.
Keine Jenna, kein Ric, kein Jeremy – keine Familie!
Kein Tyler, kein Matt, keine Caroline, keine Bonnie – keine Freunde und selbst wenn sie ihr glauben würden, so würde sich jeder fragen, warum sie sich mit ihr abgaben.
Viele würden sie für Elena halten..
Stefan hatte sie nun ebenfalls verloren.
Damon war alles was ihr geblieben war..
Bei dem Gedanken an ihn und seinen Bruder, quoll eine Träne aus ihrem Augenwinkel, die sie schnell bei Seite wischte.
Eigentlich sollte sie ihm dankbar sein, das er ihr glaubte, doch die Wut auf ihn und seinen vollkommen idiotischen Plan, von dem sie immer noch nicht wusste, was er eigentlich damit bezwecken wollte, verhinderten dies.
Sie war nun ganz allein und das hatte sie ihm und ihrem Ebenbild zu verdanken..
„Home sweet home!“,
grinste Katherine, als sie schließlich wieder vor ihrem Haus anhielten.
Genervt von ihrem Ebenbild, stieg Elena schnell aus und legte den Weg zu ihrem neuen zu Hause zurück.
Sie wollte einfach nur noch weg von ihr.
Wollte einfach nur noch allein sein um über alles in Ruhe nachdenken zu können, doch mit ihr in ihrer Näher ging das einfach nicht.
Dieses muntere Geplapper von ihr, während der ganzen Fahrt über, hatte sie noch wütender gemacht, als sie sowieso schon war.
Ganz in Gedanken versunken, bekam sie gar nicht mit, dass Katherine ihr bis zur Haustür folgte.
„Ich darf doch, oder?!“,
lächelte sie verschlagen und ging einfach an ihr vorbei, nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte.
Erschrocken legte Elena sich eine Hand auf’s Herz und funkelte Katherine zornig an.
„Hau ab, Katherine!“
„Ich werde doch wohl noch mein eigenes Haus betreten dürfen!“,
erwiderte Katherine gespielt empört und sah sich dabei neugierig um.
„Dein Haus?
Ich bin jetzt Katherine, schon vergessen?!
Also ist das hier MEIN Haus und ich sage – raus hier!“,
schrie Elena und deutete dabei mit einem ausgestreckten Arm auf die Haustür.
„Du bis aber heute wieder gastfreundlich!“,
grinste Katherine voller Ironie in der Stimme, während sie weiter ins Wohnzimmer ging und von dort aus weiter in die angrenzende Küche.
Notgedrungen folgte Elena ihr, blieb jedoch in der Tür stehen.
„Zwei Kaffeetassen und zwei Gläser, in denen noch Blut klebt.. interessant!“,
kommentierte Katherine grinsend ihre Beobachtungen als sie wieder an Elena vorbei ging und dann zurück in den Flur schlenderte.
Elena wollte schon erleichtert ausatmen, da alles so aussah, als wenn sie nun endlich verschwinden würde, doch dem war leider nicht so.
Zielstrebig erklomm Katherine nun nämlich die Treppe.
„Was soll das Katherine?“,
fragte Elena sie, als sie schließlich auf dem oberen Treppenabsatz ankamen.
„Ich muss ein wenig Zeit totschlagen, bis ich wieder zu Stefan fahren kann!“,
erwiderte diese achselzuckend.
Mittlerweile standen sie in ihrem Schlafzimmer.
Grinsend hob Katherine das Nachthemd hoch, das Elena in der Nacht getragen hatte und legte es dann wieder zurück auf’s Bett, bevor sie ihr einen kurzen Blick zuwarf.
„Ach, irgendwie werde ich das alles hier vermissen!“,
seufzte sie scheinbar traurig, doch schon im nächsten Moment zuckte schon wieder ein überhebliches Grinsen um ihre Mundwinkel.
„Du kannst dein Leben gern wieder haben!“,
entgegnete Elena und verschränkte zornig die Arme vor der Brust.
„Nein danke, deins gefällt mir auch recht gut außer das mit der Schule.. ich denke, die werde ich abbrechen müssen!“,
schmunzelte Katherine, während sie das Zimmer verließ und damit begann auch noch die Anderen zu inspizieren.
Plötzlich wallte Panik in Elena auf, als ihr wieder einfiel, dass Damon letzte Nacht ebenfalls hier geschlafen hatte.
Sie hatte keine Lust darauf, sich einen bissigen Kommentar deswegen von ihr einzuhandeln.
Vielleicht würde sie Katherine irgendwie davon abhalten können, auch in das Zimmer zu gehen.
„Macht es dir eigentlich Spaß, mich immer wieder zu quälen?“,
wollte sie daher wissen.
„Soll ich ehrlich sein? Ja!“,
lachte Katherine und in diesem Moment hasste Elena sie mehr als jemals zuvor.
Wie konnte jemand nur so gefühllos und egoistisch sein wie sie?!
Die Wut auf ihr Ebenbild nahm von Sekunde zu Sekunde zu, sodass sie ganz vergaß, sie von besagtem Raum abzulenken.
Erst als Katherine die Zimmertür öffnete, fiel es Elena wieder ein, doch nun war es zu spät.
Erleichtert registrierte sie, dass Damon das Bett gemacht hatte, sodass alles ganz normal aussah.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wanderte Katherine weiter ins angrenzende Badezimmer.
Elena hatte sich das eigentlich sparen wollen, doch Katherine’s entzückten Ausruf konnte sie einfach nicht ignorieren.
Irritiert folgte sie ihr und riss erschrocken die Augen auf, als sie die Zahnbürste sah, die sie in der Hand hielt.
Merkwürdigerweise sagte sie jedoch nichts dazu, sondern legte sie wieder zurück, bevor sie wieder ins Schlafzimmer zurückkehrte.
Aufatmend folgte Elena ihr bis zur Tür, doch dann wäre sie beinahe in sie hineingestolpert, als diese plötzlich noch einmal stehen blieb.
Mit einer schnellen Handbewegung griff sie nach dem Kissen und roch daran.
„Dachte ich’s mir doch – Damon!“,
grinste sie und legte das Kissen wieder weg.
„Geh jetzt endlich!“,
forderte Elena sie genervt auf, als sie sah, dass Katherine noch mehr sagen wollte.
„Aber warum denn?
Gerade jetzt, wo es lustig wird!“,
maulte Katherine, ging jedoch an ihr vorbei in den Flur.
„Wenn es am Schönsten ist, soll man doch bekanntlich aufhören!“,
erwiderte Elena mit beißender Stimme, während sie ihr die Treppe hinunter folgte.
„Hey, du wirst immer besser darin, ich zu sein!“,
grinste Katherine und blieb dann an der Haustür stehen.
Elena verdrehte daraufhin bloß genervt die Augen, bevor sie ihr die Tür öffnete.
Sie wollte, dass Katherine sie endlich in Ruhe ließ, schließlich hatte sie bereits alles, was sie wollte!
„Ach übrigens – vielleicht solltest du Damon mal fragen, ob er dich schon mal manipuliert hat, das hat mir nämlich ein Vögelchen, na ja eigentlich meine Hexe, gezwitschert!“,
grinste Katherine beim Hinausgehen.
Wütend knallte Elena die Tür hinter ihr zu.
Was sollte das denn nun schon wieder bedeuten?
Ächzend und unter einiger Anstrengung setzte Damon sich auf.
Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er bereits eine halbe Stunde lang hier gelegen hatte, was eindeutig zu lang war!
Eine Hand an den Pfosten seines Bettes geklammert, rappelte er sich schließlich auf und wankte dann auf die Zimmertür zu.
Er brauchte Blut, dringend!
Langsam schritt er die Treppe hinunter, während er sich dabei am Geländer abstütze.
Eigentlich hätte er sich doch schon längst wieder besser fühlen müssen, immerhin war der Pflock nun schon einige Zeit lang aus einem Körper raus, doch er fühlte sich noch immer miserabel.
Langsam schleppte er sich nun die Kellertreppe hinunter und weiter zur Kühltruhe.
Er riss sie auf und nahm sich zwei Blutkonserven heraus, bevor er den Deckel mit einem lauten Knall wieder runterfallen ließ.
Die erste trank er beinahe in einem Zug aus, solchen Hunger hatte er, doch bei der zweiten ließ er sich Zeit.
Als er schließlich jedoch auch die ausgetrunken hatte, schmiss er sie weg und ging wieder nach oben.
Er fühlte sich bereits ein wenig besser, doch irgendetwas stimmte noch immer nicht mit ihm, das fühlte er.
„Wo willst du hin?“,
wollte Stefan wissen.
Er kam aus dem Wohnzimmer und sah ihn neugierig an.
„Das geht dich gar nichts an!“,
knurrte Damon.
Er war wütend auf ihn, doch er riss sich zusammen.
Elena würde es ihm nie vergeben, wenn er seinem Bruder nun etwas antat, nach allem was sie für ihn getan hatte.
Elena!
Er musste zu ihr, sofort!
„Du willst zu Katherine!
Sag mal bist du total verrückt geworden?
Hast du denn noch immer nicht eingesehen, dass sie dich nur belügt?“,
brüllte Stefan und schon im nächsten Moment hatte er ihn bei seinen Hemdaufschlägen gepackt und gegen die nächstbeste Wand gedrängt.
„SIE IST NICHT KATHERINE!“,
erwiderte Damon und sah ihm dabei eindringlich in die Augen.
„Ich glaube, du brauchst ein wenig Zeit, um mal wieder richtig klar im Kopf zu werden!“,
überging Stefan seine Worte einfach und keine zwei Sekunden später lag Damon auch schon in der hauseigenen Zelle.
„Du bleibst so lange hier drin, bis du wieder weißt, was Katherine für eine manipulative Schlampe ist und du auf sie hereingefallen bist!“,
erklärte Stefan bestimmt, während er das Schloss der Kerkertür zumachte.
„Lass mich raus hier, Stefan, sofort!“,
brüllte Damon ihm hinterher, als sich sein Bruder wieder auf den Weg nach oben machte.
Er überhörte ihn jedoch einfach und ging weiter.
Wütend schlug Damon mit der geballten Faust gegen die Eisentür, ehe er sich umdrehte und an ihr hinabrutschte.
Er musste sich doch bei Elena entschuldigen, verdammt!
Erschöpft ließ Elena sich auf der Couch im Wohnzimmer nieder.
Gleich nachdem sie Katherine losgeworden war, war sie wieder nach oben gegangen und hatte sich etwas Bequemeres angezogen, da sie nicht vorhatte, das Haus heute noch einmal zu verlassen.
Es war gerade einmal kurz nach vierzehn Uhr, als sie die erste Weinflasche öffnete und es sich damit vor dem Fernseher gemütlich machte.
Eigentlich war es nicht ihre Art, Probleme einfach zu ignorieren, doch dieses Mal war es anders.
Dieses Problem würde ihr Leben grundlegend verändern und deswegen konnte sie es einfach nicht handhaben, wie jedes x-beliebige!
Katherine hatte ihr schließlich deutlich klar gemacht, dass sie nie wieder in ihren Körper zurückkommen würde!
Okay, falls Stefan ihr glauben würde, dann schon, doch er würde ihr nicht glauben, nicht nachdem sie zugegeben hatte, dass sie Katherine war.
Und wem hatte sie zu verdanken, dass sie dazu gezwungen gewesen war?
Damon!
Allein bei dem Gedanken an ihn, kochte ihre Wut erneut hoch.
Schnell nahm sie einen großen Schluck aus ihrem Weinglas, um ihn herunterzuspülen, doch es funktionierte nicht, also nahm sie noch einen und noch einen.
Tatsächlich vergaß sie ihre Sorgen dann nach einer Weile sogar, sodass sie sich ganz auf das nachmittägliche Fernsehprogramm konzentrieren konnte.
Es war nicht besonders interessant, doch dank ihres angestiegenen Alkoholpegels, war es recht annehmbar.
Als ihre Sitcom dann jedoch zu Ende war und sie nichts Gutes mehr finden konnte, schaltete sie ihn schließlich wieder aus und starrte eine Zeit lang einfach nur vor sich hin.
Sie war wirklich tief gesunken, stellte sie mit einem Blick auf die bereits halb geleerte Weinflasche fest.
Wenn sie ehrlich war, wartete sie die ganze Zeit über nur darauf, dass Damon anrief oder vorbeikam und das obwohl sie eigentlich sauer auf ihn war.
Doch vielleicht glaubte er ihr jetzt ja auch nicht mehr?!
Vielleicht hatte ihr Geständnis tatsächlich das bewirkt, was Stefan damit erreichen wollte!
Doch nein, das konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen, immerhin hatte er auch vorher vehement zu ihr gestanden, warum sollte er ihr deswegen also nicht mehr trauen?!
Nun da das geklärt war, fragte sie sich natürlich, warum er sich dann nicht bei ihr meldete, er wusste schließlich, wie schlecht es ihr ging.
Zorn wallte bei dem Gedanken in ihr auf, den sie einfach nicht mehr zurückhalten konnte.
Okay, er war ein Arschloch, doch wenn es um sie ging, dann war er meist ganz anders, warum also war er jetzt nicht bei ihr, verdammt?
Wütend griff sie nach der Fernbedienung neben sich und schleuderte sie gegen eine Wand.
Glücklicherweise ging sie jedoch nicht kaputt, was jedoch dazu führte, dass ihre Wut noch immer da war.
Sie hielt Ausschau nach etwas Besserem und fand es schließlich in einer antiken Vase, die in einer Ecke des Raumes stand.
Ohne zu zögern sprang sie auf und schnappte sie sich.
Sie blickte darauf und entschied, dass ihre Zeit sowieso vorüber war, so etwas hässliches hatte sie wirklich noch nie in ihrem ganzen Leben gesehen!
Plötzlich fielen ihr Katherine’s Abschiedsworte wieder ein.
Was hatte sie damit nur gemeint?
Was hatte sie damit gemeint, dass Damon sie manipuliert hatte?
Wann sollte das gewesen sein und vor allem – warum hätte er das tun sollen?
Dank ihrer neu gewonnen Stärke, die eindeutig das Beste am Vampirdasein war, hob Elena die Vase mühelos in die Höhe, bevor sie sie direkt zu ihren Füßen wieder fallen ließ.
Das Ganze machte einen fürchterlichen Krach, doch nun fühlte sie sich gleich besser.
Warum hatte sie das früher nie gemacht?!
Grinsend schlenderte sie auf den Couchtisch zu, auf welchem noch immer ihre Weinflasche stand und kippte dann den restlichen Inhalt in einem Zug hinunter.
Ohne zu zögern ging sie damit in die Küche und holte sich noch eine.
Katherine verstand vielleicht nichts von Vasen, dafür jedoch umso mehr von Wein, wie sie neidlos anerkennen musste, als sie den ersten Schluck daraus genommen hatte.
Zurück im Wohnzimmer fiel ihr Blick auf die riesige Stereoanlage.
Grinsend langte sie nach der Fernbedienung dafür.
Im Radio lief jedoch nichts anständiges, also durchwühlte sie Katherine’s CD’s ein wenig, bis sie auf eine von ihrer Lieblingsband stieß.
Schnell schob sie sie ein.
Das erste Stück erklang und augenblicklich begann der Rhythmus der Musik auf Elena überzugehen.
Während sie sich bereits im Takt wiegte, drehte sie die Lautstäke auf, bis sie so laut, war, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr verstehen konnte.
Perfekt, entschied sie und pfefferte die Fernbedienung mit einer eleganten Handbewegung in eine Ecke.
Sie nahm einen großen Schluck direkt aus der Weinflasche, die sie noch immer in der einen Hand hielt und begann, wild durchs Wohnzimmer zu tanzen.
In diesem einen Moment waren endlich all ihre Sorgen vergessen.
Endlich konnte sie einfach nur leben und so tun, als wäre alles perfekt.
Als wäre ihr Leben immer noch das von vor ein paar Tagen.
Als wären Stefan und sie noch immer glücklich zusammen und vor allem – als wäre sie nicht zwischen zwei Männern hin- und hergerissen..
Seufzend setzte Damon sich wieder auf den kalten Kerkerboden.
Er war kurz aufgestanden, um durch die Gitterstäbe zu gucken und nach seinem Bruder zu rufen, doch der schien, seitdem er ihm vor ein paar Stunden ein wenig Blut gebracht hatte, wie vom Erdboden verschluckt.
Zu allem Überfluss bemerkte Damon schon seit geraumer Zeit so ein Stechen in der Brust, genau an der Stelle, an der ihn der Pflock getroffen hatte.
Von Stunde zu Stunde war es immer schlimmer geworden und als er nachgesehen hatte, hatte er festgestellt, dass sich anscheinend noch ein Splitter davon in seiner Brust befand, da sich die Wunde noch immer nicht ganz geschlossen hatte.
Außerdem ging ihm Elena einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Er wollte endlich zu ihr und mit ihr reden, doch dank seines bescheuerten Bruders, war das momentan nicht möglich und am liebsten hätte er ihm deswegen den Hals umgedreht.
Kurz um – er fühlte sich einfach nur beschissen!
Leise Schritte, die von der Treppe her kamen, ließen ihn aufhorchen.
Stefan war anscheinend endlich zur Besinnung gekommen.
Doch als er dann den braunen Schopf und die funkelnden Augen hinter den Gitterstäben sah, musste er sich ein Stöhnen verkneifen.
„Katherine? Was willst du hier?“
„Sei leise!“,
zischte sie aufgebracht, während sie am Schloss herumhantierte.
Überrascht wartete Damon auf dem Boden sitzend einfach nur ab.
Was sollte das denn nun schon wieder werden?
Mit einem leisen Knirschen schwang die Tür schließlich auf und Katherine trat triumphierend ein.
„Warum hilfst du mir? Und vor allem – was wird Stefan wohl dazu sagen?“,
wollte Damon irritiert von ihr wissen, während er aufstand.
„Geh zu Elena und versuch sie auf andere Gedanken zu bringen! Lass das mit Stefan mal meine Sorge sein!“,
grinste Katherine verschlagen, was ihn noch mehr verwirrte.
„Warum sollte ich das tun, was hast du davon?“
„Gott, bist du heute wieder begriffsstutzig!
Wenn Elena glücklich mit dir ist, wird sie Stefan wohl kaum zurückwollen, oder?“,
erklärte sie genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Das leuchtete Damon natürlich ein, doch er fand nicht, dass er darauf noch etwas erwidern musste.
Ohne ein weiteres Wort, rauschte er in Vampirgeschwindigkeit an ihr vorbei nach oben in sein Zimmer.
Dort angekommen, stopfte er schnell seine wichtigsten Sachen in eine große Tasche und verschwand keine fünf Minuten später durch die Haustür des Anwesens.
Auch wenn Elena momentan vielleicht nicht gut auf ihn zu sprechen war, so war es dort zusammen mit ihr allemal besser, als hier mit seinem wütenden Bruder und seiner durchgeknallten Ex!
Eine viertel Stunde später hielt er schließlich vor Katherine’s Haus und stieg aus.
Laute Musik drang an sein Ohr und in jedem Zimmer schien Licht zu brennen.
Bei dem Gedanken, dass die sonst so zurückhaltende Elena dort drinnen eine wilde Party feierte, musste er unweigerlich schmunzeln.
Dieses verging ihm jedoch, als er durch die Haustür schritt und sich nach ihr umsah.
Sein Herz setzte für einen Moment aus, als er sie halb nackt auf dem Wohnzimmertisch tanzend vorfand.
Seine Tasche entglitt seinen Händen, doch er merkte es nicht.
Alles worauf er sich momentan konzentrieren konnte war Elena.
Mit der einen Hand hielt sie eine Weinflasche umklammert, die andere war über ihren Kopf gestreckt.
Während sie mit geschlossenen Augen einen Schluck aus der Flasche nahm, fuhr sie mit ihrer freien Hand über ihren kaum mit Stoff bedeckten Körper und wiegte sich dabei im Takt der Musik.
Schwer schluckend befand er, dass es verboten sein sollte, so auszusehen wie sie und dabei noch mit nur einem engen Top und einer knappen Shorts bekleidet zu sein.
Wie in Trance machte er einen Schritt auf sie zu und dann noch einen und noch einen, bis er schließlich im Eingang zum Wohnzimmer stand.
Elena drehte sich einmal im Kreis und blieb schließlich mit dem Körper zu ihm gewandt stehen, während ihre Augen die ganze Zeit über geschlossen waren, zumindest bis zu dem Zeitpunkt.
„Damon!“,
keuchte sie erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen und blieb auf der Stelle wie erstarrt stehen.
Während die laute Musik weiterhin durch den Raum hallte, konnte Elena nichts anderes tun, als Damon einfach nur anzustarren.
Bei seinem Anblick durchströmte Erleichterung ihren ganzen Körper, sodass sie gar nicht bemerkte, wie ihre Beine unter ihr nachgaben.
Die Highheels, die sie sich von Katherine geborgt hatte und noch dazu ihr hoher Alkoholspiegel, ließen sie daraufhin straucheln.
Als sie spürte, dass sie vom Tisch zu fallen drohte, entfuhr ihr unwillkürlich ein hoher Aufschrei.
Vor ihrem inneren Auge sah sie sich schon vor ihm auf dem Boden liegen, doch im letzten Moment wurde ihre Taille von zwei starken Armen umschlungen.
Erschrocken sah sie auf in sein Gesicht.
Ein breites Grinsen lag um seine geschwungenen Lippen, was erneut die Wut in ihr hochkochen ließ.
„Lass mich los!“,
keifte sie aufgebracht und machte sich von ihm los.
„Nette Begrüßung!“,
stellte Damon ironisch fest, bevor er sich aus seiner Lederjacke schälte und sie im Flur an einen Kleiderhaken hängte.
Der Abstand, den er dadurch zwischen ihnen schaffte, ließ sie wieder etwas klarer im Kopf werden.
Als er dann wieder zu ihr ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte sich ihr Puls schon beinahe wieder beruhigt.
Ihr Blick fiel auf die riesige Tasche, die er nun mit einem Ruck aufs Sofa hievte.
„Was soll die Tasche?“,
wollte sie so ruhig wie möglich wissen, während sie die Weinflasche, die sie noch immer in der Hand hielt, auf den Couchtisch stellte.
In ihr drin brodelte es gewaltig, doch sie wollte es ihm nicht zeigen, noch nicht zumindest.
„Ich ziehe bei dir ein!“,
erklärte er, als wäre es das Normalste der Welt.
„Du tust was?“,
hakte Elena mit hochgezogenen Augenbrauen nach und stemmte dabei die Hände in die Hüften.
„Bei Stefan und Katherine halte ich es nicht länger aus und da dachte ich mir..“,
begann er, doch Elena unterbrach ihn ungehalten.
„Und da dachtest du dir: Ziehe ich doch mal zu der hilfsbedürftigen und gutgläubigen Elena, die wird schon nichts dagegen haben!“,
schrie sie aufgebracht und kam ein paar Schritte näher.
„Nein, so..“
„Ach, hör auf Damon!
Ich habe genug von deinen tollen Ideen!
Falls du dich noch daran erinnern kannst – dank deinem letzten „genialen Plan“, werde ich nie wieder in mein altes Leben zurückkehren können!
Stefan wird mir garantiert nicht mehr glauben und nur wenn er das tut, hätte ich noch eine Chance hier wieder raus zu kommen!“,
fuhr Elena in der gleichen Lautstärke wie eben fort, ohne auf sein Gesicht zu achten, dass sich bei jedem Wort verfinsterte.
Schwer atmend beendete Elena ihre kleine Rede und da erst bemerkte sie, dass er ebenfalls wütend geworden war.
„Denkst du etwa, das habe ich mit meinem Plan bezweckt, Elena?
Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen, doch das sehe ich jetzt überhaupt nicht mehr ein!
Du hättest ihm ja nicht sagen müssen, dass du Katherine bist!“,
brüllte Damon und kam drohend näher.
„Ach nein? Dann wäre es dir also lieber gewesen, wenn er dich noch weiter verletzt hätte?
Wenn dein eigener Bruder weiter auf dich losgegangen wäre?“,
erwiderte Elena aufgebracht.
Sie spürte, wie ihre Wangen vor lauter Zorn auf ihn heiß wurden, doch das störte sie nicht.
Alles was sie momentan interessierte, war ihm ihre Meinung zu sagen.
„Ja, das wäre vielleicht besser gewesen!
Dann hätte ich mir jetzt nämlich nicht dein Gemecker anhören müssen und du wärst immer noch ganz versessen darauf, deinen Märchenprinzen von der Wahrheit zu überzeugen!“,
spie Damon.
Mittlerweile hatte er es geschafft, dass sie mit dem Rücken zur Wand stand, doch keiner von ihnen achtete so wirklich darauf.
„Mein Märchenprinz? Ha, das ich nicht lache, Damon! Bist du etwa eifersüchtig?
So kenne ich dich ja gar nicht!
Dann sag mir doch, wenn du so eifersüchtig bist, warum du dann die letzten Stunden über nicht hier warst!“
Herausfordernd starrte Elena ihm entgegen.
Sie sah, dass das Funkeln in seinen Augen bei ihren Worten zunahm und er sich sehr zusammenreißen musste, doch irgendwie schien er seine Wut im Griff zu haben.
„Weil mich dein Märchenprinz in den Keller gesperrt hat, darum!“,
entgegnete er zornig.
Unterbewusst registrierte er, dass er sie nun dicht gegen die Wand gedrängt hatte, ihr schien dies jedoch noch nicht aufgefallen zu sein.
„Aber sicher doch!
Stefan muss mal wieder den Kopf herhalten für deine Feigheit!
Wahrscheinlich warst du im Grill und hast dich volllaufen lassen!“
„So wie du?
Ganz sicher nicht!“
Seine Worte versetzten ihr einen Stich ins Herz, doch sie versuchte es so gut es ging zu überspielen.
„Dann sag mir doch, wie du wieder aus dem Keller rausgekommen bist!“,
forderte sie ihn auf.
Langsam stützte er seine Hände links und rechts von ihrem Kopf an der Wand ab.
Erst jetzt registrierte sie, dass er sie in die Enge getrieben hatte.
Plötzlich begann ihr Herz wieder wie wild gegen ihre Rippen zu schlagen, was sie erneut wütend auf ihn machte.
Sie hasste es, dass er so eine Macht über sie besaß.
„Katherine hat mich befreit!“,
erklärte er und musste grinsen, als er ihren ungläubigen Gesichtsausdruck sah.
„Katherine! Aber sicher doch. Warum sollte ausgerechnet sie dich da raus holen?“,
schnaubte Elena und verschränkte abwehrend die Arme vor dem Körper.
Damon’s Grinsen wurde noch ein wenig breiter, als er an ihre Worte zurückdachte.
„Sie ist der Meinung, dass ich dich ein wenig von Stefan ablenken soll, damit sie ihn sich krallen kann!“,
murmelte er und sein Blick ruhte dabei wie so oft auf ihren Lippen.
Elena bemerkte dies jedoch gar nicht, da seine Worte sie schon wieder zum Kochen brachten.
„Du sollst mich von Stefan ablenken, damit sie ihn haben kann?
Das soll ja wohl ein Witz sein!“,
schrie sie und versuchte dann an ihm vorbeizukommen, doch er ließ es nicht zu.
Seine Arme hatte er noch immer neben ihrem Kopf gegen die Wand gestemmt.
„Warum soll das ein Witz sein, denkst du, ich könnte das nicht schaffen?“,
fragte er mit samtweicher Stimme, die ihr einen heißen Schauer den Rücken hinablaufen ließ.
„Ja, das denke ich!
Du bist nicht Stefan und wirst es auch niemals sein!“,
fauchte sie wutschnaubend und schlug ihm dann unwirsch auf den Arm, um irgendwie aus dieser Nähe zu ihm herauszukommen, doch er hielt stand.
„Lass mich gehen, Damon!“,
zischte sie gereizt.
Für einen Abend hatte er ihre Nerven mehr als genug strapaziert, wie sie fand.
Sie wollte einfach nur noch ins Bett.
Na ja, eigentlich wollte sie nur noch weg von ihm und vor diesem Gefühl fliehen, dass er seit neuestem immer in ihr hervorrief.
„Da hast du verdammt recht, ich bin nicht Stefan!“,
meinte er nun, als habe es ihre Gegenwehr nie gegeben.
Wütend starrte sie auf in sein Gesicht.
„Aber weißt du was?
Es ist mir verdammt nochmal scheiß egal, dass ich nicht er bin, weil ich weiß, dass du mich mindestens genauso sehr willst wie ihn!“,
fuhr er mit rauer Stimme fort.
„Ach ja? Dann..“,
doch weiter kam sie nicht mehr.
Plötzlich lag seine Hand unter ihrem Kinn und hob es ein wenig in die Höhe, bevor sie auch schon seine Lippen auf den ihren spürte.
Als ihre Lippen sich berührten, fuhr ein Blitz durch Elena’s gesamten Körper, der sie heftig zittern ließ.
Schnell stemmte sie ihre Hände gegen seine Schultern und drückte ihn von sich weg.
„Elena!“,
murmelte er leise, ließ es jedoch zu, dass sie ein wenig Raum zwischen ihnen schaffte.
Schwer atmend starrte sie zu Boden.
Sie wusste nicht, was sie nun tun sollte.
Einerseits hing sie noch immer an Stefan, sehr sogar, doch diese kurze Berührung ihrer Lippen eben hatte sich so unglaublich richtig angefühlt..
Ihr Blick glitt erneut auf in sein Gesicht.
Leidenschaft und Hunger flackerten in seinen eisblauen Augen.
Hunger nach ihr.
Ohne darüber nachzudenken, was sie da tat, packte sie seine Hemdaufschläge und zog ihn wieder näher zu sich hin.
Überraschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als sie ihm nun immer näher kam.
Sanft strich sie mit ihren Lippen über die seinen, so wie er es gestern bei ihr gemacht hatte.
„Küss mich.. so wie du es schon immer wolltest!“,
wisperte sie und sah ihm dabei direkt ins Gesicht.
Ein raues Stöhnen, das tief aus seiner Brust zu kommen schien, drang daraufhin aus seiner Kehle, bevor er seine Arme fest um ihre Taille schlang und seine Lippen fast schon brutal auf ihre presste.
Ohne zu zögern erwiderte Elena den Kuss, während sie ihm mit einer Hand durch die seidigen Strähnen seines Haares fuhr und mit der anderen rastlos über seinen Rücken strich.
Seine Zunge drängte gegen ihre noch geschlossenen Lippen, woraufhin sie ihm sofort Einlass gewährte.
Zärtlich umspielte er damit ihre eigene, was sie leise aufseufzen ließ.
Nie hätte sie gedacht, dass es so wundervoll sein würde, ihn zu küssen.
Von Sekunde zu Sekunde wurde sie immer mutiger und stürmischer.
Ihr Oberkörper drängte sich wie von selbst gegen den seinen, während sich ihre Münder nahezu verschlangen vor lauter Hunger nacheinander.
Besitzergreifend wanderten seine Hände nun zuerst über ihren Rücken, bis hinunter zu ihrem Po und dann weiter zu ihren Oberschenkeln.
Sie wusste, was er wollte, denn sie wollte es auch.
Schnell stieß sie sich mit ihren Füßen vom Boden ab und schon im nächsten Moment lagen ihre Beine um seine Taille, während sie ihm ihre Arme um den Nacken schlang und es zuließ, dass er sie hart gegen die Wand in ihrem Rücken drängte.
Der Kuss wurde immer eindringlicher und leidenschaftlicher, doch irgendwann konnte Elena einfach nicht mehr.
Nach Luft ringend löste sie ihre Lippen von seinen und ließ ihren Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken fallen.
Ihr ganzer Körper bebte vor Sehnsucht nach ihm, genauso wie seiner, wie sie nun feststellte.
Sie spürte wie seine Erektion hart gegen ihren Eingang drängte.
Wenn kein Stoff dazwischen wäre, dann..
Heiße Röte stieg ihr bei dem Gedanken ins Gesicht und doch konnte sie einfach nicht anders, als ihren Klammergriff um seine Taille noch zu verstärken.
Sie wollte ihn fühlen, genau dort, wo er hingehörte.
„Du bringst mich noch um!“,
murmelte Damon nun leise und strich dabei mit seinen Lippen ihren Hals entlang.
Erschaudernd ließ sie diese süße Qual über sich ergehen, während ihre Augen noch immer geschlossen waren.
Sie wollte nicht, dass dieser Moment je verging, doch sie wusste, dass er sich langsam dem Ende zuneigte.
Leider.
Als er aufhörte, ihren Hals mit seinen Lippen zu verwöhnen, schlug sie notgedrungen ihre Augen wieder auf.
Ein kleines Lächeln lag um seine Lippen, als er sie nun prüfend musterte.
„Also entweder du steigst jetzt von mir runter, oder aber wir liegen in der nächsten Sekunde nackt im Bett..!“,
erklärte er mit rauer Stimme.
Tatsächlich überlegte Elena sogar einen Moment lang, einfach in dieser Position zu verharren, nur um zu gucken, ob er seine Drohung wahrmachen würde, doch dann siegte wie immer die Vernunft.
Langsam löste sie ihre Beine von seiner Taille und stellte sich wieder aufrecht hin.
Ihr war nicht entgangen, dass er bei jeder ihrer Bewegungen leicht zusammengezuckt war, was sie erneut rot werden ließ.
Für ihn war die ganze Sache mit Sicherheit noch schlechter auszuhalten als für sie..
Verlegen strich sie sich ihre dunkelbraunen Locken aus dem Gesicht und zog ihr Top wieder nach unten, das bei der ganzen Aktion nach oben gerutscht war.
Sie spürte Damon’s bohrenden Blick auf sich, was sie lächelnd wieder aufschauen ließ.
Dieses gefror ihr jedoch, als sie seinen misstrauischen Gesichtsausdruck sah.
„Du bereust es!“,
stellte er bedauernd fest.
Die Enttäuschung die dabei in seiner Stimme mitschwang, versetzte ihr einen Stich ins Herz.
„Nein.. ich meine ja.. ich.. weiß es nicht!“,
stotterte sie verwirrt.
Momentan konnte sie einfach keinen klaren Gedanken fassen.
Der Tag war anstrengend und voller Überraschungen gewesen, sie sah sich momentan einfach außer Stande, ihm diese Frage ehrlich zu beantworten.
„Schon okay.. ich sollte dich ja schließlich nur ablenken..
Jedenfalls weißt du jetzt, dass ich dazu fähig bin!“,
grinste er, doch es war keine ehrliches Grinsen, sondern nur gespielt.
„Damon..“
Sie wusste selbst nicht, was sie ihm nun hätte sagen wollen, doch er unterbrach sie sowieso.
„Nein, Elena schon okay!“
Schnell wandte er den Blick ab, doch sie hatte trotzdem noch den Schmerz darin sehen können.
„Was ist denn mit der Vase passiert?“,
wollte er wissen, während er darauf zuging.
Erleichtert atmete Elena auf, da er anscheinend ebenso sehr an einem Themenwechsel interessiert war wie sie selbst.
„Die muss mir wohl irgendwie aus der Hand gerutscht sein!“,
erwiderte sie gespielt unschuldig.
Als er sich dann jedoch mit einem wissenden Grinsen zu ihr umdrehte, musste sie ebenfalls schmunzeln.
„Ja, klar. Ganz ausversehen.. ich muss sagen – so eine hässliche Vase wäre mir wahrscheinlich auch aus Zufall aus den Händen gerutscht!“,
erwiderte er, bevor er eine kleine Tür zu seiner rechten öffnete, die Elena bis jetzt noch gar nicht aufgefallen war.
Er holte einen kleinen Handfeger und ein Kehrblech heraus und begann damit, die Scherben aufzusammeln, ganz so als habe es den Kuss eben gar nicht gegeben.
Auf der einen Seite war sie ihm dankbar dafür, dass er nicht weiter darüber reden wollte, doch auf der anderen fand sie es schade, dass er den Kuss einfach so abtun konnte.
Seufzend hockte sie sich neben ihn.
„Lass mich das machen!“,
bat sie und hielt ihm auffordernd die Hände hin.
„Okay.“,
grummelte er und stand wieder auf.
„Ah.. Mist!“,
hörte sie ihn daraufhin wütend murmeln.
Besorgt sah Elena sich zu ihm um.
Sein Gesicht war schmerzverzerrt und er presste sich eine Hand auf die Brust, während er versuchte möglichst ruhig zu atmen.
„Was hast du?“
Augenblicklich sprang sie auf und eilte zu ihm.
„Nichts, ist schon gut, Elena!“,
entgegnete Damon und wollte ihre Hände wegschlagen, doch sie blieb standhaft.
„Lass mich mal sehen!“,
forderte sie ihn auf.
Genervt stöhnte Damon auf und ließ sie gewähren.
Mit zitternden Händen knöpfte Elena sein Hemd auf.
Sie wusste nicht, ob es an der Sorge um ihn lag oder daran, dass es Damon war, der hier vor ihr stand, doch das war jetzt auch egal.
Schließlich schlug sie das Hemd zur Seite und starrte geschockt auf die große Wunde, die sich ihr nun offenbarte.
Hatte Damon etwa vorgehabt ihr das zu verschweigen?!
Wie erstarrt stand Damon nun vor ihr.
Vor der Frau, die er mehr begehrte als das Blut, das er zum Leben brauchte.
Vor der Frau, die er eben zum ersten Mal richtig geküsst hatte.
Seine Lippen prickelten noch immer von dem süßen Kuss, was ihn für einen Moment vergessen ließ, warum sie nun erneut so dicht beieinander standen.
Das Entsetzen, das in ihren Augen lag, als sie nun von seiner Brust wieder in sein Gesicht sah, machte ihn ganz krank.
„Was ist das? Wie konnte das passieren, Damon?“,
murmelte sie und tastete dabei sein Gesicht nach weiteren Verletzungen ab.
„Der Pflock.. Stefan..“,
war alles, was er murmelnd herausbrachte, da die Schmerzen wieder schlimmer wurden.
Anscheinend sah sie, dass es ihm wieder schlechter ging, denn sie legte ihm schnell einen Arm um die Schultern und half ihm dabei, die Treppe hochzukommen.
Als sie ihn dann jedoch in ihr Zimmer und nicht in seins brachte, blieb er abrupt stehen, was seine Brust erneut schmerzen ließ.
„Du wirst heute Nacht in meinem Bett schlafen, ich lasse dich nicht allein!“,
erklärte sie und zog ihn bestimmt weiter.
„Aber das ist doch bloß ein kleiner Splitter, Elena!“,
erwiderte er schwach, doch die Idee gemeinsam mit ihr in einem Bett zu schlafen, gefiel ihm von Sekunde zu Sekunde besser.
„Ein kleiner Splitter? Das sehe ich!“,
meinte Elena jedoch nur voller Ironie in der Stimme und half ihm zum Bett.
Ächzend ließ er sich darauf nieder.
Ein Stöhnen entfuhr seiner Kehle, als der stechende Schmerz von eben zurückkehrte, dieses Mal jedoch schlimmer als zuvor.
Behutsam streifte Elena ihm sein Hemd ab und legte es neben dem Bett auf den Boden.
„Leg dich hin!“,
wies Elena ihn an und drückte sacht gegen seine Schultern.
„Ich glaube das müssen wir auf ein anderes Mal verschieben, Elena!“,
krächzte Damon mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen, während er ihrer Aufforderung Folge leistete.
„Halt die Klappe, Damon!“,
seufzte Elena augenverdrehend, doch er konnte ein kleines Schmunzeln um ihre Mundwinkel zucken sehen.
Augenblicklich begann sein Herz bei diesem Anblick wie wild zu schlagen.
Er liebte dieses Mini-Lächeln einfach und er wusste, dass er glücklich sterben würde, wenn es das Letzte wäre, das er zu Gesicht bekäme.
„Ich gehe runter und hole dir ein paar kalte Tücher!“,
erklärte sie und schon war sie verschwunden.
Sekundenlang starrte er auf die Tür, unschlüssig, was er nun tun sollte.
Schließlich streifte er sich unter einiger Anstrengung seine Jeans, Schuhe und Socken vom Körper, bevor er sich nur in Boxershorts bekleidet unter die kühlen Lacken der Bettdecke kuschelte.
Sein Blick wanderte nach oben und erst jetzt erkannte er, dass er in einem Bett mit „Dach“ lag.
Einem verdammten Himmelbett!
Obwohl, hätte er sich das bei Katherine nicht denken können?!
Kurz darauf hörte er Elena’s Schritte auf der Treppe und keine zwei Sekunden später stand sie mit einem Eimer voller Wasser und einem Haufen Handtüchern in der Tür.
„Was wird das denn?“,
erkundigte er sich irritiert und stützte sich dabei ein wenig auf seine Ellbogen.
Den Eimer stellte sie neben ihre Seite des Bettes, bevor sie wieder zu ihm herum kam und die Handtücher auf den Nachtschrank neben ihm legte.
„Den Eimer habe ich mitgebracht, damit ich nicht immer ins Bad laufen muss!“,
erwiderte sie trocken, als sie sich wieder aufrichten wollte.
Blitzschnell schoss seine Hand vor und hielt ihren Arm fest, sodass sie dazu gezwungen war, entweder in dieser gebückten Haltung zu verharrten, oder sich neben ihm auf die Bettkannte zu setzten.
Sie entschied sich für zweiteres.
„Das meine ich nicht und das weißt du auch!
Warum all dieser Aufriss nur wegen eines kleinen Splitters?
Du weißt doch, dass mein Körper den in ein paar Stunden wieder ausgestoßen hat!“
Er machte bewusst eine kleine Pause, bevor er weitersprach.
„Oder kann es sein, dass du dich nur ein wenig ablenken willst, Elena?“
Erschrocken weiteten sich ihre Augen und sie versuchte sich von ihm loszumachen, doch er hielt ihren Arm weiterhin fest umklammerte.
Hoffnung aber zugleich Angst davor, enttäuscht zu werden, wallten in ihm auf.
„Ist es wegen Stefan oder wegen unserem.. Kuss eben?“,
wollte er es nun trotz allem ganz genau wissen.
„Wegen beidem, okay?!“,
fauchte Elena und entriss ihm ruckartig ihren Arm, bevor sie von der Bettkannte aufsprang.
Ihr Blick fiel auf den Boden.
Ohne etwas zu sagen, hob sie seine Sachen auf, die er eben einfach dorthin gelegt hatte und hängte sie über einen Stuhl, der ganz in der Nähe stand.
„Du scheinst ja keine Hilfe zu brauchen.. dann kann ich ja auch in dem anderen Zimmer schlafen!“,
murmelte sie, bevor sie sich das weiße Nachthemd von letzter Nacht schnappte und damit aus dem Zimmer lief, ohne ihn noch einmal anzusehen.
Laut fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, woraufhin Damon endlich aus seiner Trance erwachte und zusammenzuckte.
Was hatte das denn nun schon wieder zu bedeuten?
Hatte sie etwa Angst vor seiner Reaktion, nun da sie zugegeben hatte, dass sie über den Kuss nachdachte?
Wusste sie denn nicht, dass allein die Tatsache, dass sie ihn anscheinend ebenso wenig wie er, aus dem Kopf bekommen konnte, ihn seine Schmerzen vergessen ließ?
Kaum war ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, kehrte das Stechen in seiner Brust zurück.
Er sah auf den Wecker, welcher auf dem Nachtschränkchen neben ihm stand.
Gerademal kurz nach zehn!
Resigniert schloss er die Augen und versuchte die immer stärker werdenden Schmerzen zu ignorieren und an etwas anderes, etwas Schöneres zu denken.
Der Kuss!
Wie ein unerfahrener Teenager begann er zu zittern, als er daran zurückdachte.
Ihre Lippen auf den seinen zu spüren, war gleichzeitig Himmel und Hölle zugleich gewesen.
Nie hatte er etwas Süßeres als sie geschmeckt.
Nie hatte er etwas Kostbareres in den Armen gehalten.
Und nie hatte er sich vollkommener gefühlt als in diesem einen Moment, als sie sich eng an ihn geschmiegt hatte und endlich seine Liebe zu ihr erwidert hatte, mit all der Leidenschaft, die schon so lang in ihr geschlummert hatte.
Diese Chemie zwischen ihnen war einfach nicht mit Worten zu fassen und doch wusste er, dass er sie nie würde haben können.
Stefan würde immer zwischen ihnen stehen, auch wenn er sich momentan wie ein großer Vollidiot aufführte.
Unweigerlich musste er an Elena’s Worte von eben zurückdenken.
Falls du dich noch daran erinnern kannst – dank deinem letzten „genialen Plan“, werde ich nie wieder in mein altes Leben zurückkehren können!
Stefan wird mir garantiert nicht mehr glauben und nur wenn er das tut, hätte ich noch eine Chance hier wieder raus zu kommen!“
Was hatte sie damit gemeint?
Plötzlich übernahmen die Schmerzen in seiner Brust wieder Überhand, sodass er bereits nach wenigen Sekunden keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Automatisch rollte er sich auf die Seite und presste sich eine Hand auf die Wunde, während er sein Gesicht schmerzverzerrt ins Kissen drückte.
Er fühlte sich wie gelähmt und er bekam kaum noch Luft, als er schließlich leise den Namen der Frau flüsterte, die sein Herz mit nur einem kleinen Lächeln im Sturm erobert hatte und die er nie wieder verlieren wollte.
„Elena..“
Zitternd und mit geschlossenen Augen lehnte Elena sich gegen die Tür zu ihrem Schlafzimmer, hinter der Damon in ihrem Bett lag.
Sie musste sich ein höhnisches Lachen verkneifen, obwohl sie am liebsten geweint hätte.
„IHR“ Schlafzimmer und „IHR“ Bett.. wie das klang!
Tausend Gedanken schwirrten ihr in diesem Moment durch den Kopf, doch sie konnte keinen davon zu fassen bekommen.
Sie wusste selbst nicht so recht, warum sie einfach aus dem Zimmer gestürmt war, zumal sie ihm damit nur noch deutlicher gemacht hatte, wie sehr sie ihr Kuss mitnahm.
Sie hatte einfach nur noch weg gewollt.
Weg aus seiner Nähe, in der sie jedes Mal weiche Knie bekam und in der ihr Herz mit tausendfacher Geschwindigkeit gegen ihre Brust klopfte.
Sie versuchte sich ein wenig zu beruhigen, indem sie ein paar Mal tief ein und wieder ausatmete, doch es wollte einfach nicht funktionieren, da sie immerzu an Damon und seine Verletzung denken musste.
War sie vielleicht schuld daran, dass der Splitter nun in seiner Brust steckte?
Immerhin hatte sie ihn herausgezogen, vielleicht war sie nicht vorsichtig genug gewesen?!
Tränen traten in ihre Augen, als sie daran dachte.
In letzter Zeit hatte sie ihm doch wirklich genug Schmerzen zugefügt, obwohl sie das gar nicht wollte!
„Elena!“
Seine flüsternde Stimme ließ sie erstarren.
Wie in Trance drehte sie sich wieder zu der Tür in ihrem Rücken um und streckte eine Hand nach der Klinke aus, doch im letzten Moment zog sie sie wieder zurück und rannte so schnell sie konnte in das Zimmer am anderen Ende des Flures, in welchem Damon letzte Nacht geschlafen hatte.
Auch wenn er anscheinend sehr unter den Schmerzen litt, konnte sie ihm nicht unter die Augen treten.
Zumindest jetzt noch nicht.
Schnell schälte sie sich aus Katherine’s Kleidung und trat in die Dusche.
Vielleicht würde sie so endlich wieder etwas klarer im Kopf werden.
Das hoffte sie zumindest.
Während das heiße Wasser auf ihre ebenfalls erhitzte Haut prasselte, ging ihr seine Stimme einfach nicht mehr aus dem Kopf.
„Warum all dieser Aufriss nur wegen eines kleinen Splitters?
Du weißt doch, dass mein Körper den in ein paar Stunden wieder ausgestoßen hat!“
„Oder kann es sein, dass du dich nur ein wenig ablenken willst, Elena?“
„Ist es wegen Stefan oder wegen unserem.. Kuss eben?“
Ja, es stimmte – seitdem sie sich geküsst hatten, musste sie immerzu daran denken, doch sie sorgte sich auch um ihn.
Bei dem ersten Blick auf seine Wunde, hatte ihr Herz für einen Moment aufgehört zu schlagen und ihre Beine hatten sich wie Wackelpudding angefühlt, doch sie hatte sich zusammengerissen.
Sowohl um ihret-, als auch um seinetwegen.
Als sie nun fertig mit duschen war, stellte sie schnell das Wasser aus, bevor sie aus der Dusche trat und sich ein Handtuch um den Körper schlang und sich damit abtrocknete.
Zurück im Schlafzimmer, ging sie zielstrebig auf die kleine Kommode zu.
Sie hatte gehofft, dass Katherine wenigstens ein Paar normale Unterwäsche besaß, doch wie sie bereits befürchtet hatte, trug ihre Doppelgängerin nur extravagante BH’s und Slips.
Seufzend holte sie von beidem ein hellrosa Model aus der obersten Schublade und zog es sich an, bevor sie sich auch noch das Nachthemd überstreifte.
Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihr, dass gerademal fünfzehn Minuten vergangen waren, seitdem sie Damon verlassen hatte.
Sie sah sich in dem gemütlich eingerichteten Zimmer um, doch sie konnte absolut nichts entdecken, das es hier noch zu erledigen gab.
Irgendwie musste sie es schaffen, sich abzulenken und zu beruhigen, bevor sie wieder zu ihm ging, denn das würde sie tun müssen.
Leise schloss sie die Zimmertür hinter sich und durchquerte den Flur, um dann die Treppe hinunter und ins Wohnzimmer zu gehen.
Sie kehrte die Scherben auf, die noch immer dort auf dem Boden lagen.
Dann legte sie die beiden Fernbedienungen, für die Stereoanlage und die für den Fernseher wieder zurück auf den Couchtisch und durchquerte das Wohnzimmer, um in die Küche zu gelangen.
Hier wusch sie das dreckige Geschirr ab und stellte es ordentlich zurück in den Schrank.
Während all dieser Tätigkeiten hatte sie versucht nicht an ihn zu denken und wie so oft hatte sie es nicht geschafft.
Anscheinend konnte sie ihn einfach nicht vergessen..
Seufzend machte sie sich wieder auf den Weg Richtung Wohnzimmer.
Hier nahm sie seine große Sporttasche von dem Sofa und schleppte sie mit nach oben in „sein“ Zimmer.
Unschlüssig, was sie nun damit tun sollte, stand sie einfach nur da und starrte sie an.
Würde er es als Eingriff in seine Privatsphäre ansehen, wenn sie seine Sachen nun auspackte und in den Schrank einräumte?
Würde ihn das überhaupt stören?
Wahrscheinlich nicht..
Und so zog sie den Reißverschluss seiner Tasche auf und begann damit, seine Habseligkeiten in die Kommode einzuräumen, nachdem sie ein paar von Katherine’s Sachen bei Seite gepackt hatte.
Sie wollte die Tasche schon wieder wegstellen, da berührten ihre Finger etwas Hartes, das ganz am Boden lag.
Es musste somit das Erste gewesen sein, dass er eingepackt hatte.
Neugierig holte sie es heraus.
Es war ein Bild, eingefasst in einen schlichten, schwarzen Holzrahmen.
Es war auf einer Party vor ein paar Wochen geschossen worden.
Damon und sie standen inmitten all ihrer Freunde auf der Tribüne ihres Highschooleigenen Sportplatzes.
Matt, Tyler und Ric hinter ihnen.
Bonnie und Caroline vor ihnen.
Stefan war nicht darauf zu sehen, da er das Foto gemacht hatte.
Hier war ihre Welt noch in Ordnung gewesen.
Hier waren Stefan und sie noch zusammen und Katherine war wie vom Erdboden verschluckt.
Doch kurz danach war alles den Bach runter gegangen.
Ein paar Stunden später hatte Damon sie nach Hause gebracht und obwohl sie unglaublich betrunken gewesen war, konnte sie sich noch an jede Einzelheit erinnern.
An jeden Blick und an jedes Wort.
Und an den Kuss, den sie ihm verweigert hatte..
Danach hatte ihre Beziehung eine rasche Wende genommen.
Wochenlang waren sie sich aus dem Weg gegangen, bis gestern..
http://www.youtube.com/watch?v=0vykv5Guhlo
Ihr Blick fiel auf Damon und sie.
Sogar auf diesem Foto konnte man sehen, wie stark ihre Bindung zu einander war, wie sie mühevoll schluckend feststellte.
Sein Arm lag um ihre Schultern, doch sein Gesicht war nicht der Kamera zugewandt, wie alle anderen.
Er schaute zur Seite, auf sie und ein kleines Lächeln lag dabei um seine Lippen.
Warum war ihr das nicht aufgefallen, während das Bild geschossen worden war?
Gedankenverloren strich sie mit dem Daumen darüber, bevor sie es auf den Nachtschrank neben dem Bett stellte.
Jetzt war die Zeit gekommen, ihm wieder entgegenzutreten.
Mit gestrafften Schultern, ging sie durch den Flur geradewegs auf ihr neues Zimmer zu und öffnete leise die Tür.
Der ganze Raum war in vollkommene Dunkelheit getaucht, sodass sie zunächst orientierungslos stehen blieb, bevor sich ihre Augen daran gewöhnt hatten.
Schließlich schlich sie um das Bett herum und knipste die Nachttischlampe auf ihrer Seite des Bettes an.
Erleichtert stellte sie fest, dass er schlief und auch davon nicht wach geworden war.
Bei seinem Anblick setzte ihr Herz einen Moment lang aus.
Merkwürdigerweise sah er im Schlaf gar nicht mehr aus wie der Damon, den sie kannte.
Er schien unglaublich verletzlich, wie er so dalag, mit freiem Oberkörper und dem einen Arm über der Bettdecke, während der andere unter seinem Kopf ruhte.
Seine Stirn glänzte ein wenig, was vermutlich von dem Fieber herrührte, dass ihn mittlerweile überkommen haben musste.
So leise wie möglich schlich sie um das Bett herum und holte die Handtücher, die sie auf seinem Nachtschrank abgelegt hatte, auf ihre Seite rüber.
Sie versuchte so wenig Lärm wie möglich zu machen, als sie nun eines davon in den mit Wasser gefüllten Eimer tauchte und sich dann auf ihre Seite des Bettes setzte.
Langsam wandte sie sich zu ihm um und lehnte sich dicht über ihn.
Behutsam tupfte sie mit dem nassen Tuch seine Stirn ab, was ihm anscheinend gut zu tun schien, denn er entspannte sich ein wenig.
Sie wiederholte diese Prozedur, bis sie sich sicher war, dass das Fieber dadurch wenigstens ein bisschen zurückgegangen war und kuschelte sich dann neben ihn unter die Decke.
Ihr Gesicht dem seinen zugewandt, betrachtete sie ihn eine Weile.
Sie wusste nicht, wie viel Zeit dabei verging, Sekunden, Minuten, Stunden, sie wusste nur, dass es sich gut und richtig anfühlte, ihm so nah zu sein.
Ein kleines Lächeln stahl sich daraufhin auf ihr Gesicht.
Ohne darüber nachzudenken, strich sie ihm behutsam mit ihrer rechten Hand über die Stirn.
Langsam ließ sie sie weiter nach unten wandern und verweilte schließlich an seiner Wange, während ihr Daumen immer wieder über seinen Wangenknochen strich.
Sie konnte bereits den Ansatz von Bartstoppeln unter ihrer Hand spüren, was sie erneut schmunzeln ließ.
Noch nie hatte sie ihn mit Bart gesehen, oder doch?
Vollkommen in Gedanken versunken, starrte sie ihn an, sodass sie gar nicht mitbekam, wie er seine Augen langsam aufschlug.
Ihre Blicke trafen sich.
Seine eisblauen Augen nahmen sie gefangen und zogen sie in seinen Bann.
Sie konnte etwas darin lesen, das ihr den Atem verschlug und sie gleichzeitig doppelt so schnell wie sonst atmen ließ.
Allein dieser Blick, warf sie vollkommen aus der Bahn.
Hatte Stefan das jemals geschafft?!
Damon spürte, wie eine Hand zuerst sacht über seine Stirn und dann über seine Wange strich, bis sie dort verharrte.
Er traute sich nicht, seine Augen zu öffnen.
Zu schön waren die Gefühle, die sie mit dieser Berührung in ihm auslöste und zu groß war die Angst davor, dass sie damit aufhören würde, wenn sie wusste, dass er wach war.
Schließlich hielt er es jedoch einfach nicht länger aus.
Er musste sie sehen.
Musste in ihr wunderschönes Gesicht blicken und sich versichern, dass sie es wirklich war, die hier neben ihm lag und sich um ihn kümmerte.
Langsam schlug er seine Augen auf, doch sie bemerkte es gar nicht.
Ein kleines Lächeln lag auf ihrem Gesicht, während sie ihm fortwährend auf die Lippen starrte.
Sein Mund wurde staubtrocken, als er das bemerkte, doch er regte sich nicht, obwohl er sie nun am liebsten gepackt und erneut geküsst hätte.
Nun sah er, wie sie sich ein wenig nach von lehnte, ganz so als habe sie soeben dasselbe gedacht, doch dann wanderte ihr Blick weiter nach oben zu seinen Augen.
Abrupt hörte sie damit auf, sich ihm zu nähern und auch ihr Daumen, der bis eben noch sanft seinen Wangenknochen gestreichelt hatte, hörte sofort auf sich zu bewegen.
„Du bist wieder da..“,
murmelte er mit kaum hörbarer Stimme.
Es war ihm einfach so rausgerutscht, doch nun konnte und wollte er seine Worte nicht mehr zurücknehmen.
„Tut mir leid, dass ich dich eben im Stich gelassen habe!“
Ihre tränenerstickte Stimme, raubte ihm den Atem, während ihre Blicke sich noch immer gefangen hielten.
„Schon okay, ich hätte eben nicht..“,
doch weiter kam er nicht, denn ein erneutes Stechen in seiner Brust, ließ ihn verstummen.
Mit zusammengebissenen Zähnen, versuchte er die Qualen zu überstehen.
Automatisch hatte er sein Gesicht etwas abgewandt.
Er wollte nicht, dass sie ihn so verletzlich sah, doch daran ließ sich nun eh nichts mehr ändern.
„Schhhh.. alles wird wieder gut!“,
versuchte sie ihn mit ihrer melodischen Stimme zu beruhigen.
Dabei war sie näher an ihn herangerutscht und hatte sich mit einem Ellbogen auf die Matratze neben seinem Kopf gestützt, während ihre rechte Hand noch immer an seiner Wange lag und ihn beschwichtigend streichelte.
Erstaunt stellte er fest, dass ihre Nähe und ihre Berührungen, seine Schmerzen tatsächlich etwas linderte.
Die ganze Zeit über blickte sie ihm tief in die Augen und flüsterte leise Worte, die ihn langsam wieder ruhiger atmen ließen.
Nach einer Weile nahmen die Schmerzen jedoch wieder zu und auch ihr sanftes Streicheln und ihre leisen, beruhigenden Worte, wollten einfach nicht mehr helfen.
Das Stechen in seiner Brust, nahm von Minute zu Minute zu und bald schon glich sein Gesicht einer verzerrten Maske.
Seine Augen fest zusammengekniffen, spürte er, wie sie langsam ihre Hand von seiner Wange nahm und behutsam die Bettdecke über seiner Brust zurückschlug und scharf einatmete.
„Ich bin gleich wieder zurück!“,
hörte er sie sagen und keine Sekunde später lag er erneut allein im Bett.
Unweigerlich fragte er sich, ob sie tatsächlich wiederkommen würde, oder ob sie schon wieder für Stunden verschwunden blieb.
Erleichterung überkam ihn, als er kurz darauf spürte, dass sich die Matratze neben ihm eine wenig senkte und sie sich wieder neben ihn setzte.
Geschockt starrte Elena auf Damon’s Wunde.
Anscheinend hatte er falsch in der Annahme gelegen, dass sein Körper den Splitter wieder ausstoßen würde.
Nun, zum Teil zumindest.
Sie konnte bereits den Ansatz des gewaltigen Splitters erkennen, doch es würde sicherlich noch Stunden dauern, bis er ganz draußen war.
Sie musste also etwas unternehmen, denn sie würde sicherlich nicht einfach so dabei zusehen, wie er die ganze Nacht über leidend im Bett lag.
Kurzentschlossen fasste sie einen Entschluss.
„Ich bin gleich wieder zurück!“,
erklärte sie daher und rannte schnell aus dem Zimmer, nach unten ins Badezimmer.
Dort hatte sie bei ihrer Inspektion Desinfektionsspray gesehen.
Beherzt griff sie danach, bevor sie auch noch eine Pinzette mitnahm und damit wieder nach oben lief.
Behutsam ließ sie sich wieder neben ihm nieder.
Seine Augen waren immer noch zusammengekniffen, doch als er spürte, dass sie wieder da war, stahl sich ein kleines Grinsen auf sein Gesicht, dass jedoch schnell wieder von Schmerz verdrängt wurde.
„Ich werde den Splitter jetzt rausholen!“
„Was?“,
das Entsetzen in seiner Stimme war kaum zu überhören.
Er schlug seine Augen einen Moment lang auf, doch als er sah, dass sie es absolut ernst meinte, schloss er sie schnell wieder und stöhnte gequält auf.
„Ich bin geliefert!“,
murmelte er.
„Spar dir den Atem lieber für später, wenn du mir dafür danken musst!“,
meinte Elena jedoch nur und musste Lächeln, als er ein ungläubiges Schnauben verlauten ließ.
Ohne weiter zu zögern, sprühte sie zunächst ihre Hände und dann die Pinzette mit dem Desinfektionsspray ein.
Ihre Hände begannen bei der Aussicht darauf, gleich so etwas wie eine Operation durchführen zu müssen, sofort an zu zittern, doch sie biss tapfer die Zähne zusammen.
Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren, nicht wenn es um ihn und sein Leben ging!
Sacht stützte sie die Außenseite ihrer Hand auf seinem Oberkörper ab, bevor sie langsam mit der geöffneten Pinzette nach dem Splitter griff.
Gleich beim ersten Versuch erwischte sie ihn und zog ihn dann schnell aus der Wunde heraus.
Aus Damon’s Kehle drang dabei ein abgrundtiefes Stöhnen, bevor er sich schnell eine Faust davor hielt und es so ein wenig abdämpfte.
„Ich hab ihn!“,
erklärte Elena und sah dabei von dem riesigen Splitter zu der Wunde und wieder zurück.
Sie konnte einfach nicht glauben, dass er bis eben da drin gesteckt hatte!
Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass es der einzige gewesen war und dass sie mit ihrer Aktion nicht alles noch schlimmer gemacht hatte.
Doch bereits nach wenigen Sekunden, begann die Wunde in Damon’s Brust zu heilen.
Erleichtert atmete Elena aus, bevor sie aufstand, den Splitter wegwarf und dann wieder zu ihm ins Bett kroch.
Ungläubig stützte Damon sich auf seine Ellbogen und besah sich die Wunde oder besser gesagt den großen, roten Fleck, der mittlerweile das einzige war, dass noch von der Verletzung zeugte.
Von dort aus schweifte sein Blick zu ihr rüber, woraufhin sie ihn glücklich anlächelte.
In dem Moment hätte sie am liebsten die ganze Welt umarmt, so froh war sie, dass sie ihm hatte helfen können und dass es ihm nun wieder gut ging.
„Danke, Schwester Elena!“,
grinste er.
Sofort fing ihr Herz bei diesem Anblick an, hart und schnell gegen ihre Rippen zu pochen.
„Habe ich jetzt was gut bei dir?“
„Alles, was du willst!“,
erklärte er und sie wusste, dass er es genauso meinte, wie er es gesagt hatte.
Ihr Blick fiel auf seine Lippen und sie musste mühevoll schlucken, als sie sich vorstellte, einen Kuss als Gegenleistung von ihm zu verlangen.
Sollte sie es wagen?!
Ihr Blick glitt wieder nach oben zu seinen Augen, in denen ein schelmisches Funkeln lag.
Anscheinend wusste er genau, was sie eben gedacht hatte.
Heiße Röte stieg ihr in die Wangen, bevor sie sich schnell umwandte und das Licht löschte.
Nein, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass zwischen Damon und ihr eine Chemie bestand, die es zwischen Stefan und ihr niemals gegeben hatte, so konnte sie einfach nicht.
Sie war noch nicht bereit dazu, nicht nachdem Stefan sie so verletzt hatte, indem er so dumm war und noch immer Katherine glaubte!
Plötzlich spürte sie, wie die Müdigkeit sie übermannte und mit sich zu reißen drohte.
Sie konnte Damon’s durchdringenden Blick auf ihrem Gesicht spüren, sodass sie ihre Augen noch einmal öffnete.
Sein Gesicht lag nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, wie sie erschrocken feststellte.
„Du weißt, dass ich meine Worte eben ernst gemeint habe, oder Elena?“,
murmelte er, während er ihr direkt in die Augen sah.
„Ja, das weiß ich!“,
flüsterte Elena und erwiderte seinen eindringlichen Blick.
Wie gern hätte sie nun seine Lippen auf den ihren gespürt, stattdessen schloss sie jedoch die Augen und versuchte ihr Herz zu ignorieren, das immer und immer wieder laut seinen Namen schrie.
Noch lange nachdem Elena ihre Augen geschlossen hatte und eingeschlafen war, lag Damon einfach nur neben ihr und starrte sie an.
Er hatte noch immer nicht registriert, was sie eben für ihn getan hatte.
Nie hätte er gedacht, dass sie den Mumm dazu hatte, so etwas zu tun!
Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er ihr eine Haarsträhne zurück hinters Ohr schob, die ihr ins Gesicht zu rutschen drohte.
Aber wenn er ehrlich war, hatte er schon immer gewusst, dass sie etwas ganz besonderes war und ihre heutige Tat, hatte ihm das mal wieder nur zu deutlich gemacht.
Ein leiser Seufzer entfuhr seiner Kehle, als er an ihre Worte von damals zurückdachte.
Als sie ihm gesagt hatte, dass sie sich um ihn sorgte, jedoch immer nur Stefan lieben würde.
Sein Herz begann bei der Erinnerung daran unglaublich zu schmerzen.
Er versuchte das Gefühl schnell zu verdrängen, immerhin war das schon eine Zeit lang her.
Mittlerweile wusste er, dass sich ihre Gefühle für ihn geändert hatten, dass sie mehr empfand, als bloße Freundschaft.
Doch ob ihre Liebe zu ihm genauso stark war, wie die für seinen Bruder, wusste er nicht.
Das würden die nächsten Tage zeigen müssen..
Die Chemie zwischen ihnen, war auf jeden Fall unglaublich groß, wie er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, feststellte.
Zuerst der Kuss unten im Wohnzimmer und dann eben dieser spannungsgeladene Moment, kurz bevor sie bemerkt hatte, dass er sie ansah.
Sie hatte ihn küssen wollen, dessen war er sich hundert prozentig sicher.
Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, schloss er schließlich ebenfalls die Augen.
Wie von selbst sackte sein Kopf dabei zur Seite.
Seine Stirn berührte die von Elena und in dieser Position, fand er endlich den so dringend benötigten Schlaf.
Ein paar Stunden später wurde er durch leise Stimmen geweckt, die von unten zu kommen schienen.
Verschlafen sah er auf und sah, dass Elena noch immer neben ihm lag, was bedeutete, dass jemand sich unbefugt Zutritt zum Haus verschafft hatte.
Er blickte an seinem Arm hinunter und erkannte, dass seine Hand mit der von Elena verschränkt war, was ihn schmunzeln ließ.
Behutsam löste er sich von ihr und stand auf.
So leise wie möglich, damit sie nicht aufwachte, durquerte er das Zimmer, welches mittlerweile von Licht durchflutet wurde und öffnete die Tür.
Auf der Treppe angekommen, vernahm er dann ganz deutlich die Stimmen von Stefan und Elena, oder besser gesagt Katherine.
„Er ist bestimmt nicht hier!“,
erklärte diese, gerade als Damon das Wohnzimmer betrat.
„Wer soll nicht hier sein?“,
wollte er mit zusammengekniffenen Augen wissen.
„Damon, was machst du hier?“
Katherine’s entsetztem Gesichtsausdruck nach, hatte sie Stefan angelogen in Bezug auf seine Befreiung.
„Was zum Teufel tust du hier?“,
brüllte Stefan ihn an, während er ein paar Schritte auf ihn zumachte.
„Ich wohne jetzt hier, was dagegen?“,
erwiderte Damon trocken und verschränkte abwehrend die Arme vor der nackten Brust.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er nichts weiter als seine Boxershorts trug.
Katherine’s Augen, die genau auf dieses Kleidungsstück fixiert waren, hatten dies anscheinend ebenfalls bemerkt.
„Pass auf, dass dir deine Augen nicht aus dem Kopf fallen, ELENA!“,
grinste Damon gut gelaunt, bevor er sich wieder seinem Bruder zuwandte.
„Du wohnst hier? Sag mal, bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen?“,
hakte Stefan nach und kam immer näher.
„Lass mich mal nachgucken..“,
bat Damon und zeigte dann mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf drei imaginäre Punkte im Raum.
„Eins, zwei, drei – nein, sind noch alle da, danke der Nachfrage, Stefan!
Aber vielleicht solltest du mal deine Suchen gehen.
Ich habe gehört, die haben genug von dir und machen zurzeit Urlaub auf Hawaii!
Wer könnte es ihnen verübeln..“,
grinste Damon.
Im Bruchteil einer Sekunde, hatte Stefan ihn auch schon gegen eine Wand gedrängt.
Seine Nasenflügel begannen zu beben, doch Damon ließ sich davon nicht beeindrucken.
Grinsend sah er seinem Bruder entgegen.
„Was ist denn hier los?“,
kam es genau in dem Moment von der Tür her.
Eine verschlafen aussehende Elena stand dort und hielt sich den Kopf.
Nun ja, zumindest für ihn war es Elena.
Für Stefan sah es so aus, als wäre es Katherine.
Damon’s Blick glitt von ihrem etwas zerknautschten, aber sehr süßen Gesicht, weiter runter zu dem kurzen, weißen Nachthemd, das sie trug.
Einer der dünnen Spaghettiträger war runtergerutscht, sodass ihr gesamtes Nachthemd auf der Seite etwas weiter unten saß, was sofort eine leider nur zu offensichtliche Reaktion bei ihm hinterließ.
Verächtlich schnaubend ließ Stefan ihn los und trat dann wieder neben Katherine.
„Habt ihr beiden etwa..?“,
kam es daraufhin von dieser.
Ungläubig blickte sie dabei von Elena zu Damon und wieder zurück.
Ihr Ebenbild sah sie verständnislos an, bis ihr Blick zuerst zu Damon und seiner Boxershorts und dann auf ihr eigenes, eher knappes Outfit fiel.
Rotwerdend, zog sie schnell den Träger ihres Nachthemdes nach oben und sah wieder auf.
„Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht!“,
erklärte sie daraufhin und Damon wollte seinen Ohren nicht trauen.
Sie hatte zwar nicht explizit gesagt, dass sie es getan hatten, es allerdings auch nicht abgestritten.
„Ich fasse es nicht, dass du schon wieder auf sie hereingefallen bist!
Dass du ihr trotz ihrer dreisten Lüge verziehen hast!“,
murmelte Stefan ungläubig.
Wut kochte daraufhin in Damon hoch.
Lange würde er sich Stefan’s dummes Geschwätz sicher nicht mehr anhören!
„Hast du denn nach all den Jahren immer noch nicht gemerkt, wie falsch und abgrundtief böse sie ist?“
Dabei zeigte Stefan mit einem Finger auf Elena, in deren Augen sich Tränen zu sammeln begannen.
„Oder ist es, weil sie Elena so ähnlich sieht und du sie nicht haben kannst und niemals haben wirst?
Lässt du dich deswegen wieder auf sie ein?“
Bei den Worten seines Bruders, huschte Damon’s Blick zu Elena rüber, die langsam näher kam, nun jedoch abrupt stehen blieb.
„Ich denke, es ist besser, wenn ihr jetzt geht!“,
erklärte Elena und setzt ihren Weg fort.
„Der Sex muss ja verdammt gut sein, wenn du deswegen über all ihre schlechten Seiten hinwegsehen kannst!“,
spie Stefan, woraufhin Elena zusammenzuckte.
„Stefan!“,
murmelte Katherine und fasste beschwichtigend nach seiner Hand, doch er schüttelte sie ab.
„Ich wette, sie vögelt dich solange durch, bis du gar nicht mehr weißt, wo oben und unten ist, während du dir vorstellst, dass es Elena ist, mit der du es treibst!“
„Halt dein Maul!“,
knurrte Damon und war kurz davor, auf ihn loszugehen, doch Elena’s Hand auf seiner Brust hielt ihn auf.
„Lass gut sein, Damon!“,
murmelte sie, bevor sie sich zu Stefan und Katherine umwandte.
„Verschwindet aus meinem Haus!“,
forderte sie die beiden erneut auf, dieses Mal jedoch lauter und bestimmter als zuvor.
Wutschnaubend fasste Stefan nach Katherine’s Hand und zog sie hinter sich her aus dem Wohnzimmer.
Nachdem die Haustür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, begann Damon sich wieder zu beruhigen.
Er sah zu Elena rüber, deren Hand noch immer auf seinem Bauch lag.
Als sie es merkte, zog sie sie peinlich berührt weg und blickte weg.
„Das war doch mal ein gelungener Start in den Tag!“,
grinste Damon mit vor Ironie triefender Stimme.
„Das kannst du laut sagen!“,
seufzte Elena, musste jedoch schmunzeln, als sie sah, dass ein Lachen um seine Lippen zuckte.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich sagen, dass der gute Stefan eifersüchtig ist!“,
meinte er und zwinkerte ihr verschwörerisch zu, obwohl sein Herz bei dem Gedanken daran, schmerzte.
Das hoffnungsvolle Funkeln in ihren Augen machte ihn ganz krank, sodass er schnell den Blick abwandte.
„Frühstück?“,
murmelte er, während er schon auf dem Weg in die Küche war.
„Gern!“,
erwiderte Elena und ging ihm nach.
Der Tag konnte eigentlich nur noch besser werden, entschied Damon und setzte ein breites Grinsen auf, als er sich wieder zu Elena umwandte.
Langsam ließ Elena sich auf einen der Küchenstühle sinken, während sie Damon dabei beobachtete, wie er zwei Blutbeutel aus dem Kühlschrank und zwei Gläser aus der Vitrine nahm.
Wie von selbst wanderte ihr Blick dabei von seinem muskulösen Rücken hinunter zu seiner knappen, schwarzen Boxershorts.
Sie gab es nicht gern zu, doch dieser Anblick machte ihr mehr zu schaffen, als sie gedacht hätte.
Ihre Augen fixierten noch immer seinen Po unter der Hose, als er sich nun zu ihr umdrehte.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie die beachtliche Beule sah, die sich unter der knappen Hose verbarg.
Peinlich berührt wandte sie den Blick ab, während sie spürte, wie ihre Wangen begannen zu glühen.
Damon setzte sich neben sie und stellte eines der Gläser vor sie hin, bevor er begann, es mit dem Blut aus einem der Beutel zu füllen.
Den Blick auf ihr „Frühstück“ gerichtet, murmelte sie
„Danke, dass du mir immer noch glaubst, nach allem.. was Stefan gesagt hat!“
Damon schnaubte verächtlich, woraufhin sie endlich wieder aufsah.
„Es muss ja nicht jeder so ein Idiot sein, wie mein Bruder!“,
erwiderte er, mit diesem unwiderstehlichen Grinsen auf dem Gesicht, das ihr Herz höher schlagen ließ.
Daraufhin herrschte für ein paar Augenblicke Schweigen zwischen ihnen.
„Wir sollten deiner Hexenfreundin gleich mal einen Besuch abstatten, auch wenn ich sagen muss, dass sie mir ein wenig Angst macht!“,
meinte er nach einer Weile und durchbrach damit die Stille.
„Meine „Hexenfreundin“ hat auch einen Namen, Damon!“,
erwiderte Elena und musste schmunzeln, als er die Augen verdrehte.
Wieder ernst geworden, fügte sie dann jedoch hinzu
„Ich weiß allerdings nicht, was das noch bringen soll..!“
Verständnislos sah Damon sie daraufhin an und da erst fiel ihr auf, dass sie ihm noch gar nichts von ihrer Unterhaltung mit Katherine erzählt hatte.
„Na ja, also Katherine hat..“
„Katherine?“
Bei dem Namen seiner Ex, verfinsterte sich sein Gesicht automatisch um eine Nuance.
Unter seinem eindringlichen Blick begann Elena unruhig auf ihrem Stuhl hin- und her zu rutschen.
Seufzend holte sie tief Luft, bevor sie damit begann, ihm alles haarklein zu erzählen.
„Katherine hat ihre Kräfte noch?“,
widerholte Damon ungläubig ihre Worte.
„Ja, leider.“,
seufzte sie und blickte niedergeschlagen auf das Glas zwischen ihren Händen.
Sie hatte sich noch nicht dazu überwinden können, etwas davon zu trinken, obwohl sie bereits gestern über ihren Schatten gesprungen war.
„Wir sollten trotzdem zu ihr gehen!“,
meinte Damon, bevor er sein eigenes Glas leerte.
„Vielleicht können wir ja doch noch etwas daran ändern.“,
fuhr er mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen fort, als sie ihn verwirrt anblickte.
Auch auf ihr Gesicht stahl sich bei diesem Anblick ein kleines Grinsen, das jedoch sofort wieder verschwand, als sich seine Augen verdunkelten.
„Obwohl ich sagen muss, dass dir das hier unglaublich gut steht..!“,
murmelte er und bevor Elena auch nur ansatzweise etwas dagegen unternehmen konnte, hatte er auch schon seinen Zeigefinger unter den Spaghettiträger ihres Nachthemdes geschoben.
Sie konnte nichts weiter tun, als ihn wie in Trance anzustarren, während ihr Atem immer flacher und flacher wurde.
Sein Grinsen wurde noch breiter, als er spürte, dass ihr gesamter Körper aufgrund seiner Berührung, von einer Gänsehaut überzogen wurde.
Langsam zog er daraufhin den Träger ihres Nachthemdes von ihrer Schulter, was sie widerstandslos geschehen ließ.
Der Ausdruck in seinen Augen, raubte ihr in dem Moment einfach die Kraft, sich dagegen zu wehren.
Mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen, kam er ihr näher, bis sie nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten.
„Trink dein Glas aus, wir fahren in zehn Minuten!“,
wisperte er nahe an ihrem Ohr, was sie erschaudern ließ, obwohl sie ihm das Glas in dem Moment am liebsten gegen den Kopf geschlagen hätte, immerhin hatte er ganz genau gewusst, was seine Berührung in ihr ausgelöst hatte.
Stattdessen blieb sie jedoch ruhig sitzen und versuchte sich ein wenig zu beruhigen.
Als sie dann jedoch seine Lippen genau auf der Stelle spürte, an der bis eben noch der Träger ihres Nachthemdes gesessen hatte, begann ihr Herz wieder wie wild zu schlagen.
Noch immer grinsend, lehnte Damon sich daraufhin nach hinten und zog den Träger wieder an die richtige Stelle, bevor er aufstand, sein Glas in die Spüle stellte und die Küche verließ.
Vollkommen verwirrt blieb Elena noch eine Minute sitzen, während sie mit leeren Augen vor sich hinstarrte.
Dieser Mann schaffte es einfach jedes Mal aufs Neue, sie zu überraschen!
„Noch neun Minuten!“,
erklang nun seine Stimme aus Richtung Wohnzimmer, woraufhin sie genervt die Augen verdrehte.
„Das habe ich gesehen!“,
rief er, als habe er das tatsächlich und Elena musste grinsen.
Nachdenklich betrachtete sie das noch volle Glas vor sich auf dem Tisch.
Schnell kniff sie die Augen zusammen und kippte es in einem Zug hinunter.
Leider musste sie sich eingestehen, dass sie den Geschmack mochte, sehr sogar..
Seufzend stellte sie das Glas weg und ging nach oben.
Vermutlich würde sie sich daran gewöhnen müssen, nun so darüber zu denken.
In ihrem Zimmer angekommen, schloss sie die Tür und zog sich um, bevor sie ins Bad ging und sich noch die Zähne putzte.
Sie war gerade dabei, sich einen Zopf zu machen, der die widerspenstigen Locken im Zaum halten sollte, als Damon ebenfalls hereinkam.
„Die zehn Minuten sind um!“,
stellte er fest und zog dabei spöttisch eine Augenbraue nach oben.
„Einen Moment noch!“,
bat Elena, doch da hatte sie die Rechnung ohne Damon gemacht.
Im Bruchteil einer Sekunde, hatte er sie bei der Taille gepackt und aus dem Raum getragen.
Erschrocken darüber quickte Elena auf und strampelte wild mit den Beinen, doch Damon hielt sie weiterhin mühelos fest.
Als sie im Flur ankamen, stellte er sie behutsam zurück auf die Erde.
Mit vor Wut funkelnden Augen wandte Elena sich zu ihm um.
„Was sollte das denn?“
„Wir fahren jetzt!“,
erwiderte Damon gut gelaunt.
Er fasste nach ihren Händen, die noch immer ihre Haare nach oben hielten und zog sie davon weg.
„Im Übrigen sieht es sowieso viel besser aus, wenn du sie offen trägst!“,
fügte er erklärend hinzu, bevor er ihr ihre Jacke hinhielt.
Schnaubend schlüpfte Elena hinein, sagte jedoch nichts.
Nachdem Damon sich ebenfalls seine Jacke angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zu Bonnie, obwohl Elena noch immer stark bezweifelte, dass sie ihnen wirklich würde helfen können.
Keine zehn Minuten später standen sie dann auch schon vor deren Haustür.
Bestimmt klopfte Damon an, bevor er ihr einen kurzen, nicht zu deuteten Blick zuwarf.
Kurze Zeit später öffnete Bonnie die Tür und lächelte ihnen herzlich entgegen, bevor sie sie bat, einzutreten.
„Oh mein Gott!“,
flüsterte sie nur Minuten darauf, nachdem Elena ihr von Katherine’s Plan und den Bedingungen erzählt hatte.
„So was in der Art dachte ich auch, nur dass es mit ‚Ach du‘ anfing und mit ‚Scheiße‘ endete!“,
kommentierte Damon ihre Aussage augenverdrehend.
Bonnie überging ihn jedoch einfach und sah wieder zu Elena rüber, die die ganze Angelegenheit so sachlich geschildert hatte, als würde sie es irgendwo ablesen.
„Das heißt, du hast nur noch vier Tage Zeit, Stefan davon zu überzeugen?“,
hakte sie nach.
Verzweifelt nickte Elena, während sie zu Boden sah.
Tränen standen in ihren Augen, als sie schließlich wieder aufblickte.
„Aber er wird mir nicht glauben, Bonnie!“,
erklärte sie mit zitternder Stimme.
Ihr Blick glitt zu Damon rüber.
Er stand lässig gegen die Kommode gelehnt, die Hände locker darauf gestützt und den Kopf ein wenig zur Seite geneigt.
Seine Augen ruhten ganz allein auf ihr und sein Gesicht war von Schmerz und Mitgefühl gezeichnet, bevor er schnell wieder seine übliche Maske aufsetzte, als Bonnie ihn ebenfalls ansah.
„Vielleicht sollten wir ihr eine Falle stellen!“,
meinte diese daraufhin und sah dabei von ihm zu Elena und wieder zurück.
„Ach und wie willst du das anstellen, ‚Miss Superhexe‘?“,
grinste Damon spöttisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
Darauf war Elena allerdings auch gespannt.
„Meinst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist, Bonnie?“
Zweifelnd sah Elena ihre beste Freundin an.
„Aber ja, vertrau mir!“,
zwinkerte diese ihr aufmunternd zu, bevor sie sich wieder Damon zuwandte, der gerade Stefan’s Nummer in sein Handy eintippte.
Eine ganze Stunde war vergangen, seitdem Bonnie ihnen von ihrem Plan erzählt hatte.
Eine ganze Stunde, die sie damit verbracht hatten, ihn so gut es ging auszufeilen und zu verbessern.
„Hallo Brüderchen!“,
grinste Damon nun, während er sich sein Handy ans Ohr hielt.
Gespannt lauschte Elena und nutzte einmal mehr Katherine’s Vampirfähigkeiten zu ihrem Vorteil.
„Was willst du Damon?“
„Mit dir reden.“
„Worüber? Dass du Katherine nach all den Jahren immer noch nicht vergessen kannst und wieder auf ihre faulen Tricks hereingefallen bist? Nein danke, das weiß ich bereits!“,
erwiderte Stefan wütend.
„Nein. Sheriff Forbes hat mich eben angerufen und gesagt, dass wieder eine Mädchenleiche gefunden wurde – sie war Opfer eines Vampirangriffs!“
„Wahrscheinlich war es deine Katherine!“,
lachte Stefan ins Telefon hinein.
„Tut mir leid dich in der Hinsicht enttäuschen zu müssen, Stefan, aber sie war die ganze Zeit mit mir zusammen, wenn du verstehst was ich meine!“,
entgegnete Damon grinsend, während er Elena einen vielsagenden Blick zuwarf.
Wütend funkelte sie ihn an, während das Blut ihr in die Wangen schoss.
Was sollte Bonnie denn nur von ihnen denken?
„Wenn es sein muss. In einer halben Stunde im Grill!“,
seufzte Stefan und legte auf.
„Was würdet ihr nur ohne mich machen?!“,
scherzte Damon daraufhin gut gelaunt, doch Elena sah ihm an, dass ihn die ganze Situation bedrückte.
„Wir wären vollkommen aufgeschmissen!“,
versicherte Bonnie ihm mit vor Ironie triefender Stimme und verdrehte die Augen.
Genervt sah Damon zu ihr rüber, bevor er seinen Blick wieder auf Elena richtete.
„Ich denke, wir sollten schon mal losfahren!“,
erklärte er und schon war er aus dem Zimmer ihrer besten Freundin verschwunden.
„Wie hältst du es bloß so lange mit ihm aus?“,
wisperte Bonnie und Elena musste grinsen aufgrund dieser Frage, denn für sie war Damon nicht halb so anstrengend wie für Bonnie.
„Ich versuche seine dummen Sprüche so gut es geht zu überhören!“,
erwiderte Elena ebenfalls flüsternd, während sie nach unten gingen.
„So denkst du also über mich!“,
schmollte Damon, der am unteren Treppenabsatz auf sie wartete und natürlich wieder mal alles mitbekommen hatte.
„Dein Ego wird es schon verkraften, groß genug ist es ja“,
lachte Elena, während sie ihm im Vorbeigehen die Wange tätschelte.
Sie wollte gerade weiter gehen, da hielt er ihre Hand an seiner Wange fest.
Verwundert sah sie sich zu ihm um.
Seine Augen funkelten herausfordernd auf sie hinab, was sie mühevoll schlucken ließ.
Nun ließ er ihre Hand, die noch immer unter der seinen lag, an seiner Wange hinabgleiten und hielt sie schließlich fest.
„Nur weil du jetzt ein Vampir bist, heißt das nicht, dass du dir so etwas erlauben kannst, Elena!“,
knurrte er mit zusammengekniffenen Augen.
„Dann tu doch was dagegen!“
Kaum waren ihr diese Worte rausgerutscht, bereute sie sie auch schon wieder.
Erstaunt weiteten sich seine Augen, als er sie dies sagen hörte, doch dann verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen, was sie nichts Gutes erahnen ließ.
„Ich werde darauf zurückkommen!“,
versprach er und ließ sie los.
Erst jetzt bemerkte sie Bonnie, die wartend an der Haustür stand und jedes einzelne Wort gehört und jeden einzelnen Blick genauestens mitbekommen hatte.
Mit einem herausfordernden Grinsen ging Damon an ihr vorbei.
Elena folgte ihm, auf ihrem Gesicht zeichnete sich jedoch Unsicherheit ab.
Sie wusste nicht, was ihre beste Freundin nun von ihr dachte, immerhin waren sie gerade auf dem Weg, Stefan von der Wahrheit zu überzeugen und nun flirtete sie hier mit Damon rum.
Obwohl, konnte man das tatsächlich „flirten“ nennen?!
Schnell verdrängte sie den Gedanken daran und ging schweigend neben Bonnie her, auf Damon’s Auto zu.
Eine halbe Stunde später standen sie dann vor dem Salvatore Anwesen und sahen, wie Stefan gerade aus der Haustür kam.
Er wandte sich noch einmal um und nun erschien auch Katherine auf der Bildfläche.
Lächelnd reckte sie sich ihm entgegen und presste zärtlich ihre Lippen auf seine.
Irritiert beobachtete Elena das Schauspiel.
Sie wusste nicht warum, doch merkwürdigerweise empfand sie nicht wirklich Eifersucht, als sie sah, wie ihre Erzfeindin ihren Freund küsste.
Entweder es war weil sie momentan so aussah wie sie und sie das Ganze somit nicht richtig registrieren konnte, oder aber..
Nein, kein ‚oder aber‘, es war mit Sicherheit so, versuchte sie sich einzureden, bevor sie ihren Blick von Stefan abwandte und auf Damon lenkte, der neben ihr im Auto saß.
Sie hatten auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt, doch als Stefan sich nun von Katherine verabschiedete und den kurzen Weg vom Haus zur Straße zurücklegte, bemerkte er dies überhaupt nicht.
Nachdem Katherine im Haus verschwunden war, warteten sich noch ein paar Sekunden, ehe sie aus dem Auto ausstiegen und sich ihm von hinten näherten.
Mit einer schnellen Bewegung, hatte Damon ihm die Hände auf den Rücken gelegt und fest mit einem Seil verknotet.
Elena und Bonnie waren ebenfalls zur Stelle und halfen ihm dabei.
„Was..?“,
brüllte Stefan, doch noch ehe er weitersprechen konnte, hatte Elena ihm auch schon ein Stück Klebeband über den Mund geklebt.
„Das ist nur zu deinem besten!“,
versicherte sie ihm und blickte ihm dabei eindringlich in die Augen.
Damon hatte Mühe, seinen Bruder länger festzuhalten, also beeilten sie sich damit, ihren Plan endlich weiter auszuführen.
Schnellen Schrittes gingen Elena und Bonnie auf das Anwesen zu, während Damon zusammen mit Stefan ein paar Meter weiter hinter ihnen ging.
Bevor Elena und ihre Freundin klopften, verbarg er sich schnell zusammen mit ihm hinter der Hausecke.
„Katherine, Bonnie? Warum seid ihr zusammen hier?“
Ungläubig schnaubte Elena als sie dies hörte und ging dann einfach an ihr vorbei ins Haus.
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Ebenbild ihre Rolle auch außerhalb von Stefan’s Nähe so perfekt spielen würde.
Währenddessen drängte Damon seinen Bruder weiter um das Haus herum, sodass sie schließlich hinter dem Fenster des Wohnzimmers zum Stehen kamen.
„Du hörst dir das jetzt verdammt nochmal an!“,
zischte er Stefan ins Ohr, der sich die ganze Zeit über wehrte.
Genervt stöhnte dieser auf, blieb dann jedoch ruhig stehen und begann dem Gespräch zu lauschen.
„Wir wollen dir einen Deal anbieten, Katherine!“,
meinte Bonnie nun und trat ebenfalls ins Haus.
Geschickt lockten sie und Elena Katherine daraufhin ins Wohnzimmer, sodass Stefan auch jedes einzelne Wort genau verstehen konnte.
„Was? Wovon redet ihr da?“,
wollte diese nun erschüttert wissen.
„Hör auf dich wie ich zu benehmen, wir wissen, dass du Katherine bist!“,
erklärte Elena und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
„Ihr seid doch total verrückt!
Ich bin nicht Katherine, sondern Elena!“,
versicherte sie den beiden und ging näher auf Bonnie zu.
„Wie kannst du ihr nur glauben, nach allem, was sie uns angetan hat, Bonnie?“,
flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Ich weiß es einfach!“,
entgegnete Bonnie scharf, bevor sie in ihrer riesigen Umhängetasche wühlte und einen Blutbeutel hervorholte, den sie Katherine zuwarf.
„Was soll das?“,
meinte diese jedoch nur und hielt ihn fragend in den Händen.
„Wir wissen, dass du hungrig bist, Katherine, deswegen haben wir dir etwas zu essen mitgebracht!“,
lächelte Elena und trat auf ihr Ebenbild zu.
„Verschwindet aus dem Haus!“,
forderte Katherine die beiden auf und zeigte dabei mit einem ausgestreckten Arm auf die Haustür.
Wut ergriff Elena und sie konnte sich einfach keine Sekunde länger beherrschen.
Blitzschnell hatte sie Katherine bei der Kehle gepackt und gegen die nächstbeste Wand gedrängt.
„Du trinkst das jetzt!“,
zischte sie und nahm dann dankend den Blutbeutel von Bonnie entgegen, der bei der ganzen Aktion auf dem Boden gelandet war.
Mit einem schnellen Ruck öffnete sie den Verschluss und hielt ihn dann direkt unter Katherine’s Nase.
„Das riecht gut, oder?“,
murmelte Elena und achtete dabei auf jede noch so kleine Veränderung in dem Gesicht der anderen Frau.
Zu ihrem Entsetzen, tat sich jedoch nichts, absolut gar nichts darin, als sie das Blut roch.
Plötzlich wurde sie nach hinten gerissen und heftig gegen eines der Sofas geschleudert.
Im ersten Moment, dachte Elena schon, dass sie Katherine nun endlich in ihre Falle gelockt hatten, sodass sie ihre Vampirkräfte benutz hatte, vor Stefan’s Augen, doch dann stand genau dieser vor ihr und blickte hasserfüllt auf sie hinab.
„RAUS!“
Verwirrt starrte Elena zu Stefan auf, der bebend vor Wut vor ihr stand.
Zu perplex um aufzustehen, saß sie noch immer vor dem Sofa auf dem Boden.
Wie hatte er es geschafft, hier rein zu kommen und was noch viel wichtiger war – wo war Damon?
Zu ihrer Erleichterung, kam dieser genau in diesem Moment durch die Tür gewankt und sah sich suchend nach ihr um.
Ihr Blick fiel auf sein graues Oberteil.
Ein roter Fleck zeichnete sich auf Höhe des Bauchnabels darauf ab, wie sie erschrocken feststellte.
Anscheinend hatte Stefan ihn mal wieder verletzt.
Zorn wallte bei dem Gedanken daran in ihr auf und sie wollte schon auf ihn losgehen, doch Damon war schneller.
In Vampirgeschwindigkeit stand er vor seinem Bruder, packte ihn bei den Aufschlägen seines Hemdes und schleuderte ihn gegen eine Vitrine.
Laut krachend ging diese zu Bruch, als Stefan dagegen flog.
Schnellen Schrittes ging Damon auf ihn zu, während dieser noch immer mit vor Schmerz zusammengekniffenen Augen auf der Erde lag.
„Damon, nein!“,
schrie Katherine und lief hinter ihm her, um ihn am Arm zu packen, doch er wehrte sie mühelos ab.
Allerdings gab sie sich nicht so einfach geschlagen und fasste wieder nach ihm.
Elena konnte sehen, dass seine Augen voller Verachtung auf sie herabblickten, als er sie schubste und sie ein paar Meter nach hinten taumelte.
„Halt dich da raus, Katherine!“,
zischte er, bevor er sich wieder Stefan zuwandte, dessen Augen jetzt geöffnet waren.
Das war wahrscheinlich auch der einzige Grund, weswegen Katherine ihre Vampirkräfte nicht benutzte, denn ihr stand die Wut ebenso ins Gesicht geschrieben wie Damon.
Mit wenigen Schritten überbrückte dieser nun die paar Meter, die ihn und Stefan noch trennten.
„Wenn du sie noch einmal angreifst, bist du schneller tot als du „Eichhörnchenblut“, sagen kannst!“,
knurrte er, bevor er ihm noch einen kräftigen Tritt in die Rippen verpasste, der Stefan laut aufstöhnen ließ und wandte sich wieder Elena und Bonnie zu, die das Ganze geschockt verfolgt hatten.
„Lasst uns gehen, wir haben hier nichts mehr verloren!“,
meinte er und ging an ihnen vorbei.
Schnell folgten Elena und Bonnie ihm, wobei erstere noch einmal zurückblickte und sah, wie Katherine dem verletzten Stefan aufhalf.
Sie wusste nicht, was sie in diesem Moment fühlte.
Einerseits stürmten die Gefühle nur so auf sie ein, andererseits fühlte sie jedoch eine totale Leere in sich, die sie noch niemals zuvor verspürt hatte.
Nun war vermutlich alles verloren..
Schäumend vor Wut trat Damon aus der Haustür des Anwesens.
Wieder einmal hatte Stefan es geschafft, ihn zu überlisten.
Während sie beide unter dem Fenster zum Wohnzimmer gestanden und dem Gespräch gelauscht hatten, hatte Stefan es irgendwie geschafft, seine Fesseln zu lockern nur um ihn im nächsten Moment zu Boden zu drücken und ihm einen Stock in den Bauch zu rammen.
So langsam ging ihm die Vorliebe seines Bruders, ihn mit Gegenständen aus Holz zu attackieren, gewaltig auf die Nerven!
Als er ihn sich schließlich wieder aus der Brust ziehen konnte und aufgestanden war, war Stefan bereits im Haus gewesen.
Ohne zu zögern war Damon ihm nachgegangen, doch als er denn Elena auf der Erde sitzend vorgefunden hatte, hatte sich ein Schalter in seinem Gehirn umgelegt.
Dass er ihn angriff, ließ er gerade so noch durchgehen, doch dass er es bei Elena wagte, war einfach zu viel für ihn.
Niemand durfte es wagen, so mit ihr umzugehen!
Niemand!
Beim Auto angekommen, wandte er sich wieder zu ihr und ihrer Freundin um.
Mittlerweile war seine Wut so weit verraucht, dass er wieder halbwegs klar denken konnte.
Elena sah ihm besorgt entgegen und das, obwohl sie doch selbst von ihm angegriffen worden war.
„Alles okay?“,
murmelte sie, als sie nahe bei ihm stehen blieb.
„Hab schon schlimmeres überstanden!“,
brummte Damon und wieder trat ihm die vergangene Nacht ins Bewusstsein, in der sie sich so rührend um ihn gekümmert hatte.
Elena warf Bonnie nun einen kurzen Blick zu, woraufhin diese schon mal ins Auto stieg und sie ungestört reden konnten.
„Bist du dir sicher?“,
hakte sie noch einmal nach und versuchte dabei, seinen Blick aufzufangen.
„Ja, das habe ich doch gerade gesagt!“,
knurrte Damon und wurde beinahe rot, als er die Besorgnis in ihrer Stimme vernahm.
„Lass mich mal sehen!“,
forderte Elena ihn dann jedoch trotz all seiner Beteuerungen auf und schob sein Oberteil ein wenig nach oben.
Schnell packte Damon sie bei den Oberarmen und wirbelte mit ihr herum, sodass sie nun gegen seinen Wagen gedrängt wurde und er seine Arme neben ihr auf dem Dach abstützte.
Vor Schreck weiteten sich ihre Augen für einen kleinen Moment, während sich ihre Lippen teilten und sie scharf die Luft dadurch einsog, wie er mit wildklopfendem Herzen feststellte.
Sie waren sich so nah, dass sie die Körperwärme des jeweils anderen spüren konnten, sich jedoch nicht berührten, was Damon vollkommen verrückt machte.
Schnell setzte er ein breites Grinsen auf, um dahinter seine Unsicherheit verstecken zu können und stieß sich vom Auto ab.
„Steig ein.“,
murmelte er, ohne sie anzusehen und öffnete die Tür neben sich.
Schnell ging Elena an ihm vorbei und tat dasselbe auf ihrer Seite des Wagens.
Kaum hatte sie sie hinter sich geschlossen, fuhr Damon auch schon mit quietschenden Reifen an.
Schweigend brachten sie die ersten hundert Meter hinter sich, bevor Bonnie zu Sprechen begann.
„Tut mir leid, dass mein Plan nicht funktioniert hat, Elena!“,
murmelte sie niedergeschlagen.
„Schon okay, ein Versuch war es Wert aber wir hätten ja auch nicht ahnen können, dass Katherine anscheinend kein Blut mehr braucht!“,
erwiderte Elena milde lächelnd und drehte sich dabei zu ihrer besten Freundin um.
„Was?“
Verwirrt starrte Damon sie an, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte.
„Hast du das gar nicht mitbekommen?“
Bonnie’s neugierige Frage, ließ ihn die Augen verdrehen.
„In dem Moment lag ich wahrscheinlich mit einem Stock im Bauch auf dem Rasen hinter dem Haus!“,
erwiderte er mit samtweicher Stimme, was Elena unwillkürlich zusammenzucken ließ.
Die Tatsache, dass Stefan so etwas seinem eigenen Bruder antat, wollte ihr noch immer nicht in den Kopf.
„Heißt das, dass sie zurzeit nur zur Hälfte ein Vampir ist?“
„Sieht so aus.
Sie besitzt ihre Vampirkräfte noch, doch für Blut scheint sie nichts mehr übrig zu haben!“,
antwortete Bonnie ihm achselzuckend.
In Gedanken versunken, starrte Elena aus dem Fenster und hörte nur mit halbem Ohr der Unterhaltung zu.
Plötzlich fiel ihr etwas ein, was sie bis dahin vollkommen verdrängt hatte.
„Was ist mit Jeremy? Hast du ihm was erzählt?“,
hauchte sie und drehte sich dabei blitzschnell zu Bonnie um.
„Nein, er denkt, dass alles normal sei.
Bis jetzt hat er noch keinen Verdacht geschöpft!“,
versuchte Bonnie sie zu beruhigen und es funktionierte tatsächlich ein wenig.
Aufatmend lehnte Elena sie wieder in ihrem Sitz zurück.
Kurz darauf hielten sie vor Bonnie’s Haus.
„Ich nehme an, du hättest nichts dagegen, wenn ich dich für ein, zwei Stündchen mal in der Obhut der Hexe lasse, oder?“,
meinte Damon, nachdem Elena ausgestiegen war, damit Bonnie aus dem Wagen rauskam.
Dabei lehnte er sich ein wenig über den Beifahrersitz, um sie ansehen zu können.
„Nein, natürlich nicht, aber warum?“
„Ich muss meinem alten Kumpel Ric mal wieder einen Besuch abstatten!“,
erwiderte er und zwinkerte ihr, mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen, zu.
„Ich kann mich auf dich verlassen, hoffe ich?!“,
meinte er daraufhin an Bonnie gewandt.
„Hau endlich ab, Damon!“,
stöhnte diese genervt, während sie die Augen verdrehte.
Lächelnd schlug Elena die Autotür zu.
Keine Sekunde später, setzte sich der Wagen wieder in Bewegung und war kurz darauf auch schon um die Ecke gebogen.
Mit gemischten Gefühlen sah Elena ihm nach.
Seine Nähe war ihr in den letzten Tagen so vertraut geworden.. es war komisch, nun ohne ihn und nur mit Bonnie hier zu stehen.
„Komm, wir gehen rein und dann erzählst du mir alles!“,
Bonnie fasste sie beim Arm und zog sie mit sich auf ihr Haus zu.
Widerstandslos folgte Elena ihr, obwohl sie bereits wusste, dass das kommende Gespräch alles andere als angenehm werden würde.
Ein paar Minuten später, saßen Elena und Bonnie in deren Zimmer auf ihrem Bett, zwischen ihnen ein Tablett mit Keksen und zwei dampfenden Kaffeetassen drauf.
Wie Elena dieses vertraute Beisammensein vermisst hatte, wurde ihr erst jetzt bewusst, doch unter dem eindringlichen Blick ihrer Freundin, wünschte sie sich in diesem Moment am liebsten ganz weit weg.
„Ich bin ganz Ohr.. was läuft da zwischen euch?“,
wollte Bonnie wissen, bevor sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm, sie jedoch nicht eine Sekunde lang aus den Augen ließ.
Verlegen blickte Elena zur Seite.
„Ich weiß gar nicht, was du damit meinst, Bonnie!
Wie geht es eigentlich Jenna, weißt du, ob sie etwas ahnt?“,
wich Elena ihrer Frage geschickt aus, doch natürlich durschaute Bonnie sie sofort.
„Nein, sie hat auch keine Ahnung – jetzt lenk nicht ab, Elena!
Was ist da zwischen Damon und dir?
Ich meine erst diese Aktion unten im Flur, dann seine Attacke auf Stefan und nicht zu vergessen euer ‚Gespräch‘ eben am Auto!“,
entgegnete Bonnie augenverdrehend.
„Du bildest dir was ein, da ist gar nichts zwischen uns!“,
murmelte Elena und versteckte ihr Gesicht schnell hinter ihrer Kaffeetasse, als sie ebenfalls daraus trank.
„Damon? Wie komme ich zu der Ehre?“
Grinsend öffnete Ric die Tür zu seiner Wohnung, damit Damon an ihm vorbei konnte.
„Ich find’s auch schön, dich wiederzusehen, Ric alter Kumpel!“,
erwiderte Damon mit vor Sarkasmus triefender Stimme, während er zielstrebig auf den Kühlschrank seines Freundes zuging und sich eine Bierflasche herausnahm.
„Aber sicher doch, bedien‘ dich, fühl dich ganz wie zu Hause!“,
kommentierte Ric kopfschüttelnd sein Verhalten, bevor er sich in seinem Lieblingssessel niederließ.
„Willst du auch?“
Grinsend sah Damon ihn an, doch als Ric verneinend den Kopf schüttelte, verwandelte es sich in ein Schmollen.
„Kein Bier? Bist du krank? Du säufst doch sonst immer wie ein Loch!“,
witzelte er und ging zu ihm rüber, um sich in den Sessel ihm gegenüber plumpsen zu lassen.
„Jenna mag es nicht, wenn ich so viel trinke und ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit wirklich etwas damit übertrieben habe!“,
seufzte Ric, während er die Flasche in Damon’s Hand fixierte und sich schließlich schnell davon losriss.
„Frauen..“,
war alles, was Damon daraufhin augenverdrehend erwiderte, bevor er die Bierflasche ansetzte und einen großzügigen Schluck daraus nahm.
„Kann es sein, dass du ebenfalls ein Problem mit dem weiblichen Geschlecht hast?“,
grinste Ric, nachdem Damon mit finsterer Miene eine Weile vor sich hingestarrt hatte.
„Kann man so sagen..“,
grummelte er und sah wieder auf.
„Es ist wegen Elena..“
„Das hätte ich mir ja denken können!“,
murmelte Ric mehr zu sich selbst, doch Damon hörte ihn natürlich trotzdem.
„Willst du es nun hören oder nicht?“,
knurrte er ungehalten.
„Herrgott, ja! Fang schon endlich an, ehe ich vor Neugierde platze!“,
stöhnte Ric genervt und stütze seinen Kopf in eine Hand.
„Keine schlechte Idee!“,
grinste Damon, bevor er ihm dann allerdings doch von der ganzen „Elena und Katherine haben die Körper getauscht“-Story berichtete.
„Ach komm, Elena!
Du kannst mir nicht erzählen, dass da zwischen euch nichts ist!
Ich habe doch Augen im Kopf und ganz ehrlich – jeder Blinde würde sehen, dass ihr beiden was am Laufen habt!“,
schnaubte Bonnie und funkelte sie wütend an.
„Wir haben nichts ‚am Laufen‘!“,
widersprach Elena ihr vehement, bevor sie ihre Kaffeetasse zurückstellte und von dem Bett ihrer Freundin aufsprang.
Ruhelos ging sie auf- und ab und stellte sich schließlich vors Fenster.
„Elena..“,
murmelte Bonnie wütend, was schließlich das Fass zum Überlaufen brachte.
„Wir haben uns geküsst, okay?
Nur ein, winzig kleiner Kuss, mehr war da nicht!“,
brach es endlich aus Elena heraus, während sie zu ihrer Freundin herumwirbelte.
„Das hatte aber nichts zu bedeuten, wir waren beide wütend in dem Moment und da ist es einfach passiert, bitte Bonnie, du musst mir glauben!“,
flehte sie und kehrte zu ihr zurück.
„Es geht hier nicht um mich, Elena!
Du musst dir selbst glauben, dass der Kuss nichts zu bedeuten hatte!
Und ganz ehrlich?
Ich denke, du belügst dich selbst!“
Wie vor den Kopf gestoßen, starrte Elena ihre beste Freundin an.
„Was meinst du damit?“,
hauchte sie irritiert, obwohl sie bereits wusste, was sie damit hatte sagen wollen.
Lächelnd ergriff Bonnie ihre Hände und sah ihr dabei direkt in die Augen.
„Du weißt, wie ich zu Damon stehe..
Wenn ich sage, dass ich ihn nicht besonders mag, dann ist das weit untertrieben aber er tut dir gut und das ist alles, was momentan zählt!
Es wäre nur zu verständlich und vor allem menschlich, wenn du dich nach allem, was Katherine und Stefan dir angetan haben, auf ihn einlässt..
Was ich damit sagen will ist, dass du dich nicht gegen deine Gefühle wehren kannst, Elena!“
Mühevoll schluckend blickte Elena ihre beste Freundin an.
Sie hatte mit allem gerechnet, doch mit Sicherheit nicht mit so was.
Tränen sammelten sich in ihren Augen und verschleierten ihr die Sicht.
„Aber ich liebe Stefan doch auch!“,
schluchzte sie und befreite ihre Hände aus Bonnie’s, um damit ihr Gesicht zu verdecken.
Sie wussten nicht mehr weiter.
Bonnie hatte Recht, mit allem, was sie gesagt hatte und doch war da immer noch dieses kleine Gefühl der Hoffnung in ihr, dass Stefan ihr doch glauben und wieder alles ganz normal werden würde.
„Ich weiß!“,
flüsterte Bonnie und nahm sie tröstend in den Arm.
Geschockt starrte Ric seinen Kumpel an, der nach seiner kleinen Rede sein Bier in einem Zug austrank und sich gleich ein zweites holte.
„Ich hoffe für dich, dass das jetzt ein Scherz war!“,
erklärte er, woraufhin Damon jedoch bloß den Kopf schüttelte.
„Ich fasse es nicht!“,
brüllte Ric und sprang von seinem Sessel auf.
„Hey, hey – ganz ruhig, Tiger!
Ich finde die ganze Sache auch nicht wirklich berauschend, aber deswegen gleich so ausrasten?!“,
murmelte Damon.
Wütend packte Ric Damon am Kragen und zog ihn zu sich hoch.
„Warum hast du mir das nicht schon viel früher gesagt?
Meine Freundin wohnt seit Tagen mit Katherine unter einem Dach – weißt du eigentlich, wie gefährlich das für sie und nicht zu vergessen, Jeremy ist?
Aber nein, du hattest ja mal wieder nur Elena im Kopf!
Wach endlich auf, Junge, sie wird sich sowieso niemals für dich entscheiden, egal wie scheiße Stefan sich zurzeit vielleicht verhält!“,
brüllte Ric ihm direkt ins Gesicht.
Zornig stieß Damon ihn von sich, sodass der Geschichtslehrer ein paar Meter nach hinten flog.
„Ich bin hergekommen, um mir Rat von dir zu holen und nicht, um mich fertig machen zu lassen, also reiß dich jetzt verdammt nochmal zusammen und sag mir, was ich nun tun soll!
Außerdem, was ist eigentlich für eine Pussy aus dir geworden?
Ich hab dir doch jetzt gesagt, dass Katherine bei Jenna wohnt!“,
meinte er und setzte schließlich ein breites Grinsen auf, als er das sauertöpfische Gesicht seines besten Freundes sah.
„Du bist ein riesen Arschloch, Damon Salvatore!“,
spie er und rappelte sich wieder auf.
„Danke für die Blumen, das Kompliment kann ich nur zurückgeben!“,
grinste Damon und ließ sich wieder in seinem Sessel nieder.
„Also, wie sieht’s aus? Schon irgendeinen Plan, wie wir Katherine wieder loswerden können?“
Nachdem Elena sich wieder halbwegs beruhigt hatte, reichte Bonnie ihr milde lächelnd ein Taschentuch.
Dankend nahm Elena es an und putzte sich damit die mittlerweile sehr rote Nase.
„Was soll ich denn jetzt bloß tun, Bonnie?“,
schniefte sie und zerknüllte das Taschentuch in ihren Händen, den Blick starr darauf gerichtet.
„Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, aber ich kann es nicht!“,
erwiderte Bonnie voller Mitgefühl in der Stimme, was Elena wieder aufblicken ließ.
„Du musst auf dein Herz hören, Elena!
Das ist alles, was zählt!“,
fuhr sie fort und blickte sie dabei eindringlich an.
Mit gerunzelter Stirn versuchte Elena in sich hineinzuhören, doch anstatt einer klaren Antwort auf ihre Frage, bekam sie bloß Kopfschmerzen davon.
„Lass dir Zeit bei deiner Entscheidung.
Ich möchte nämlich meinen, dass Damon auch noch ein paar Tage auf dich warten kann, nachdem er es bereits über ein Jahr lang geschafft hat!“
Schmunzelnd musterte Bonnie ihr Gesicht.
„Wie meinst.. wie meinst du das?“,
krächzte Elena, obwohl sie die Antwort darauf bereits kannte.
„Ich denke, das sollte er dir lieber selbst sagen.“,
erklärte Bonnie und stand von ihrem Bett auf.
Fragend sah Elena zu ihr auf.
„Komm mit!“,
grinste ihre beste Freundin und zog sie zu sich hoch.
Verwirrt folgte Elena ihr aus dem Raum ins Wohnzimmer.
Was hatte sie denn nun schon wieder vor?
„Ich habe mir letztens so ein neues Tanzspiel gekauft, das müssen wir unbedingt zusammen spielen!“,
lachte Bonnie und schaltete den Fernseher ein.
Lächelnd ließ Elena sich darauf ein.
Sie konnte jetzt gut ein wenig Ablenkung gebrauchen..
Noch immer lag ein grimmiger Ausdruck auf Alaric’s Gesicht, als er sich in seinen Sessel, gegenüber Damon’s, plumpsen ließ.
„Was habt ihr denn bis jetzt unternommen?“,
seufzte er genervt.
Missmutig erzählte Damon ihm von ihren bisherigen Versuchen, Stefan von der Wahrheit zu überzeugen, die jedoch allesamt fehlgeschlagen waren.
„Okay, fassen wir zusammen: Katherine und Elena haben die Körper getauscht, sowohl Elena als auch Katherine haben Vampirfähigkeiten, wobei nur Elena auf Blut angewiesen ist und vom Sonnenlicht geschwächt wird.“,
meinte Ric, nachdem Damon geendet hatte.
„Nicht zu vergessen, dass sie ihre Rolle einfach perfekt spielt!“,
murmelte Damon augenverdrehend.
„Dann muss Elena das eben auch lernen!“,
erwiderte Ric, als wäre es das Normalste der Welt.
Verständnislos starrte Damon ihn an – was genau meinte er damit?
„Wenn Katherine sieht, dass Elena sich in der ganzen Stadt als Katherine präsentiert, wird sie sich vielleicht in die Ecke gedrängt fühlen und irgendetwas unternehmen, um Elena aufzuhalten, bevor den Leuten auffällt, dass sie genau gleich aussehen!“
„Und genau in dem Moment muss Stefan dabei sein..!“,
führte Damon seinen Gedanken grinsend fort.
„Anscheinend hast du doch noch mehr in der Birne als verstaubte Geschichte, Ric!“,
lachte er und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter, nachdem sie beide aufgestanden waren.
„Mehr als du auf jeden Fall!“,
grinste Ric.
Es fiel ihm zwar schwer, doch Damon schaffte es, sich einen bissigen Kommentar diesbezüglich zu verkneifen, während sie auf die Wohnungstür zugingen.
„Ich werde Jenna und Jeremy darüber aufklären müssen!“,
erklärte Ric und öffnete sie ihm.
„Das wird Elena mit Sicherheit nicht gefallen, aber es wird das Beste sein!“,
erwiderte Damon, bevor er an ihm vorbei ging und sich von ihm verabschiedete.
Ein paar Minuten später, hielt er zum dritten Mal an diesem Tag vor dem Haus der Hexe.
Er konnte sie und Elena bereits lachen hören, noch während er auf die Tür zuging, was ihn schmunzeln ließ.
Anscheinend hatte ihr die Nähe ihrer Freundin gutgetan, sodass sie sich mal wieder wie ein ganz normales Mädchen verhalten konnte.
Nachdem er geklopft und der Vater ihm die Tür geöffnet hatte, trat er ein und sah sich suchend um.
Bonnie’s Vater zeigte ihm den Weg zum Wohnzimmer und verschwand schließlich wieder in der Küche, wie Damon annahm.
Neugierig, was die beiden Frauen gerade veranstalteten, sah er um die Ecke und hielt erstarrt inne.
Elena und Bonnie waren gerade dabei, irgend so ein bescheuertes Tanzspiel zu spielen.
Grinsend lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und beobachtete das Ganze.
Diesen Spaß durfte er sich auf keinen Fall entgehen lassen!
„Oh Bonnie, nein! Nicht dieses Lied!“,
jammerte Elena, doch ihre beste Freundin hatte bereits auf den „Start-Knopf“ gedrückt.
Augenverdrehend fügte Elena sich ihrem Schicksal und tanzte trotzdem mit.
Zu Beginn glichen ihre Bewegungen noch einer Marionette, die von einem unerfahrenen Spieler bewegt wurde, doch je länger der Song lief, desto flüssiger gingen sie ineinander über und desto mehr Spaß hatte sie dabei.
Ausgelassen tanzte sie mit, wobei es ihr bald überhaupt nichts mehr ausmachte, dass manche Bewegungen etwas pervers angehaucht waren.
Das Becken vorstoßen und dabei die Arme angewinkelt nach hinten ziehen, gehörte eindeutig dazu und gerade als sie diese ausführte, sah sie Damon’s Gesicht, dass sich in dem Bild über dem Fernseher spiegelte.
Abrupt hörte sie auf zu tanzen und wandte sich peinlich berührt zu ihm um.
Grinsend trat er ein und machte die Bewegung nach, was ihr die Röte in die Wangen schießen ließ.
„Bonnie?“,
murmelte sie, da ihre Freundin einfach weiterspielte.
„Nicht jetzt, ich bin gerade so gut wie nie!“,
erwiderte diese, wandte sich dann allerdings doch zu ihr um und erstarrte genauso wie Elena zuvor, als sie Damon erblickte.
„Na ihr beiden Tanzmäuse? Übt ihr schon für heute Abend?“
Sein laszives Grinsen ließ Elena am ganzen Körper zittern, als sie nun die Fernbedienung, die zu dem Spiel gehörte, weglegte und sich dann wieder zu ihm umdrehte.
„Was ist denn heute Abend?“,
wollte Bonnie wissen, die das Ganze anscheinend nicht halb so schlimm wie Elena fand.
„Im Grill tritt später eine Band auf und ich dachte, dass wir da hingehen!“,
erklärte er, wobei er vielsagend die Augenbrauen nach oben zucken ließ.
„Und was sollen wir da?“,
wollte Elena wissen, nachdem sie ihre Stimme endlich wiedergefunden hatte.
„Spaß haben, trinken, tanzen..!“,
erwiderte er und betonte das letzte Wort ganz besonders, was sie erneut rotwerden ließ.
„Außerdem können wir so unseren nächsten Plan in Angriff nehmen!“,
fügte er hinzu, als Bonnie ihn bloß genervt ansah.
„Nicht schon wieder ein Plan!“,
wehrte Elena entschieden ab, wobei sie abwehrend den Kopf schüttelte.
„Dieser Plan wird aber funktionieren!“,
erwiderte Damon zuversichtlich und begann dann trotz Elena’s Protest, von Ric’s Einfall zu berichten.
„Der Plan von Alaric könnte tatsächlich funktionieren!“,
meinte Bonnie, nachdem Damon ihnen davon berichtet hatte.
„Meinst du?“,
hakte Elena zweifelnd nach und blickte von Damon zu ihr rüber.
Eifrig nickte sie, während ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte.
Elena hätte so gern geglaubt, dass dieses Mal alles klappen würde, doch sie konnte nicht.
Sie wollte nicht schon wieder so verletzt werden wie bei den letzten beiden Malen.
Am besten, sie machte sich erst gar keine großen Hoffnungen.
„Ach komm schon, Elena!
Selbst wenn es nicht funktioniert, hatten wir wenigstens einen lustigen Abend!“,
gab Damon zu bedenken, wobei dieses unwiderstehliche Grinsen auf seinem Gesicht erschien, dass ihr Herz ums tausendfache schneller schlagen ließ und ihr beinahe den Atem raubte.
„Also gut, aber nur noch dieses eine Mal!“,
erklärte sie und hätte in dem Moment am liebsten selbst den Kopf über sich geschüttelt, so leicht beeinflussbar wie sie mittlerweile geworden war.
„Aber du musst mitkommen!“,
erklärte sie an Bonnie gewandt.
„Denkst du etwa, dass ich mir deine schauspielerischen Fähigkeiten entgehen lassen würde?“,
lachte ihre beste Freundin und fügte dann noch hinzu, dass sie Jeremy mitnehmen würde.
„Ach ja, was das betrifft..“,
begann Damon und seine Stimme war nicht mehr als ein Murmeln.
„Was ist mit Jeremy?“
Panik und Angst wallten in Elena auf, als sie Damon’s Gesichtsausdruck sah.
„Nichts, gar nichts.. es ist nur so, dass Ric es Jeremy und Jenna sagen wird!“,
erwiderte er, was sie hörbar die Luft einatmen ließ.
„Okay.“,
war jedoch alles, was sie rausbrachte.
„Okay?“
Damon’s Verwirrtheit über ihre knappe Antwort, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Ja – ‚okay‘!
Irgendwann hätten sie es sowieso erfahren, warum es also länger verheimlichen und du weißt ja, wie Jenna auf die ganze Vampir-Sache reagiert hat, als wir es ihr endlich erzählten..“
Damon erwiderte nichts, sondern starrte sie einfach nur irritiert an.
Anscheinend hatte er mit einem Wutausbruch von ihr gerechnet..
Unwillkürlich stahl sich bei dem Gedanken daran ein breites Lächeln auf ihr Gesicht.
Endlich hatte sie es mal geschafft, ihn zu überraschen!
Ein paar Minuten später verabschiedeten sie sich von Bonnie und machten sich wieder auf den Weg zu Katherine’s Haus, da es bereits dunkel wurde und sie sich noch fertig machen mussten.
Während der ganzen Fahrt über, konnte Elena jedoch an nichts anderes, als an die Worte ihrer besten Freundin denken – dass sie auf ihr Herz hören sollte.
Ihr Blick wanderte zu dem gutaussehenden Mann zu ihrer linken rüber und augenblicklich begann ihr Herz wie wild zu schlagen.
War es das, was Bonnie damit gemeint hatte oder gab es da noch etwas anderes?
Schnell wandte Elena ihren Blick von ihm ab, als er sie nun ebenfalls ansah.
Sie hätte ihn gern noch länger angeschaut und weiter darüber nachgegrübelt, doch sie traute sich nicht.
Vielleicht würde im Laufe des Abends oder der nächsten Tage ja etwas geschehen, sodass sie sich ihrer Gefühle für ihn endlich ganz sicher war..
Sie wusste, dass sie ihn mochte, sehr sogar, doch da war noch mehr, das wusste sie.
Ob es allerdings nur das Verlangen nach ihm war, dass von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, je länger sie sich in seiner Nähe aufhielt, oder ob es sogar noch weiter ging, galt es herauszufinden.
„Das macht dann zehn Euro!“,
erklärte Damon und riss sie mit seinen unerwarteten Worten aus ihren Gedanken.
„Wofür?“
„Dafür, dass ich dich durch die Gegend kutschiere!“,
erwiderte er gut gelaunt, woraufhin sie schnaubend aus seinem Auto stieg.
„Ich bezahle später!“,
meinte sie, nachdem er ebenfalls ausgestiegen war und plötzlich vor ihr stand.
„Schulden machen ist aber ganz und gar nicht gut!“,
entgegnete er mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen, während er neben ihr herging.
„Aber ich denke, ich gewähre dir noch einen Aufschub!“,
fügte er grinsend hinzu, als sie bloß die Augen verdrehte.
Sie schloss die Haustür auf und zusammen traten sie in den Flur.
„Ich gehe duschen!“,
erklärte sie, kaum hatte sie ihre Jacke ausgezogen und ging ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, nach oben.
Da sich neben ihrem Zimmer noch ein Bad befand, würde sie Gott sei Dank nicht in die Verlegenheit kommen, in dem hinter Damon‘s Raum duschen zu müssen.
Okay, sie hätte es auch in dem unten tun können, doch dann wäre sie ihm mit Sicherheit über den Weg gelaufen und das wollte sie nicht.
Zumindest nicht, wenn sie nur ein Handtuch trug..
Als er sie eben aufgefordert hatte, ihn zu bezahlen, war ihr augenblicklich durch den Kopf geschossen, dass sie ihm vielleicht anbieten könnte, es nicht mit Geld zu tun, sondern auf eine andere Art und Weise.
Wütend über sich und ihre dummen Ideen, ging sie ins Bad und schloss ab.
Die Vorstellung von ihnen beiden – küssend – ließ sie einfach nicht mehr los, auch nicht, als sie schließlich wieder aus der Dusche stieg und sich die Haare föhnte.
Sie wollte es, mehr als sie irgendwen anders hatte küssen wollen.
Mittlerweile fragte sie sich ja selbst, warum sie es dann nicht endlich tat, doch sie traute sich einfach nicht.
Schnell huschte sie über den Flur in ihr Zimmer und stellte sich dort vor den riesigen Kleiderschrank.
Nun galt es ein Outfit für den heutigen Abend zu finden, was jedoch ganz und gar nicht einfach werden würde bei der Auswahl, die Katherine besaß.
Schließlich entschied sie sich für eines der weniger ausgefallen Kleider [http://files.tradoria.de/1f799f182a425fb4a9afd8b43d05d5f3/thumbs/300/e6/349674376_823635/one-shoulder-kleid-spitze-schwarz-asymmetrisch.jpg] und passend dazu wählte sie ein paar schwarze Highheels.
Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, musterte sie sich prüfend im Spiegel.
Nun fehlten nur noch das Makeup und der Schmuck und dann konnte der Abend beginnen.
Insgeheim freute sie sich darauf, denn seit Atlanta war sie nicht mehr zusammen mit Damon in eine Bar gegangen.
Als dann schließlich auch noch große Kreolen aus Silber ihr Outfit vervollständigten,
ging sie zurück ins Bad um sich zu schminken.
Sie entschied sich seufzend für den Stil, den Katherine bevorzugte und schminkte ihre Augen dunkel, zu dunkel für ihren Geschmack, aber es musste sein.
Auf Lippenstift verzichtete sie daher und machte sich nun auf den Weg nach unten, wo sie Damon leise reden hörte.
Neugierig trat sie um die Ecke zum Wohnzimmer, da sie wissen wollte, mit wem er sich dort unterhielt.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt und sprach in sein Handy.
Genau in dem Moment, indem sie den Raum betrat, legte er auf und drehte sich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu ihr um.
Als er sie dann jedoch sah, verrutschte es ihm ein wenig und er musste mühevoll schlucken.
Langsam ließ er seinen Blick von ihren Füßen in den Highheels über ihre langen, nackten Beine, bis hin zu ihrem Kopf wandern.
Eine Gänsehaut überzog ihren gesamten Körper, als sie seinen lasziven Blick auf sich spürte.
Schnell senkte sie den Kopf, als sie spürte, dass ihre Wangen heiß wurden, obwohl sie ihn am liebsten ebenfalls angestarrt hätte, so wie er sie.
Seine Haare waren noch nass und obwohl das das Einzige war, das anders als sonst an ihm war, brachte sein Anblick sie vollkommen aus dem Konzept.
Dieses schwarze Hemd und die enge, schwarze Hose standen ihm aber auch verdammt gut!
Um sich etwas zu beruhigen, atmete sie einmal tief ein und wieder aus, bevor sie ihren Kopf wieder hob und ihn direkt ansah.
„Du siehst.. echt heiß aus!“,
erklärte er mit rauer Stimme, was sie kichern ließ.
Stefan hätte jetzt so etwas gesagt wie „hinreißend“, doch nicht so Damon.
Er sprach das aus, was er dachte und das war eine der Eigenschaften, die sie so sehr an ihm schätze und vielleicht sogar liebte.
„Danke. Du..“
Sollte sie jetzt sagen „du auch“?
Nein, das konnte sie unmöglich machen, das wäre ihr zu peinlich.
„Du siehst auch gut aus!“,
brachte sie schließlich stotternd hervor, was ihn grinsen ließ.
„Lass uns gehen!“,
meinte er und ging an ihr vorbei in den Flur.
Etwas enttäuscht ging Elena ihm hinterher.
Doch was hatte sie eigentlich erwartet?!
Dass er bei ihrem Anblick über sie herfiel wie ein Höhlenmensch?
Ein kleines Lachen kroch bei der Vorstellung ihre Kehle empor, doch sie unterdrückte es schnell und schlüpfte in die Jacke, die Damon ihr hinhielt.
Der Abend versprach interessant zu werden, so viel stand fest!
Nachdenklich musterte Damon die Frau neben sich.
Elena hatte vorher ja schon wie Katherine ausgesehen, doch nun noch mehr.
Das Makeup gefiel ihm nicht – viel zu übertrieben -, das Kleid dafür jedoch umso mehr.
Sein Blick glitt nach unten auf ihre Oberschenkel, die nicht einmal bis zur Hälfte von Stoff verdeckt wurden.
Sofort begann sich ein ganz besonderes Körperteil von ihm zu regen, als er daran dachte, was sie wohl darunter trug.
„Damon!“,
ihr panischer Aufschrei veranlasste ihn dazu, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße zu richten.
Sie waren beinah von der Fahrbahn abgekommen, so sehr hatte er alles um sich herum vergessen, bei seinen Grübeleien.
Geschickt lenkte er ein wenig nach links und schenkte ihr dann eines seiner üblichen Lächeln.
„Ich wollte nur mal gucken, wie du darauf reagierst!“,
log er und verzog seine Augenbrauen dabei gekonnt nach oben.
„Aber klar doch!“,
schnaufte Elena augenverdrehend, bevor sie aus dem Fenster zu ihrer rechten blickte.
Die Minuten darauf verbrachten sie schweigend, was ganz und gar nicht förderlich für sein Seelenheil war.
Immer wieder kehrten seine Augen und Gedanken zu Elena zurück.
Sie machte nichts, sondern saß einfach nur still neben ihm, doch das reichte schon aus, um seine Nervenenden in Schwingungen zu versetzten und ihn nach ihr lechzen zu lassen.
Kurzum – diese Frau brachte ihn noch um den Verstand!
„Wer war das eben eigentlich am Telefon?“,
wollte sie wissen und riss ihn so endlich aus seinen ganz und gar nicht jugendfreien Gedanken.
„Jeremy. Ric hat es ihm und Jenna bereits gesagt. Ich habe ihn gebeten, Katherine und Stefan zu fragen, ob sie nicht auch mitkommen wollen. Natürlich wissen die beiden nicht, dass wir da sind!“,
erwiderte er, den Blick die ganze Zeit über starr auf die Straße gerichtet.
„Oh, okay.. gut!“,
kam es daraufhin etwas zögerlich von Elena, was ihn stutzig werden ließ.
„Was ist los?“
Fragend blickte er zu ihr rüber, als sie an einer Ampel halten mussten.
Er sah, wie sie unwohl auf ihrem Sitz hin- und her rutschte, was der Erektion in seiner Hose stark zusetzte.
„Na ja..“,
begann sie, bevor sie endlich wieder aufblickte.
„Ich meine.. wenn selbst Jenna und Jeremy der Sache mit dem Körpertausch glauben, warum ist Stefan dann so.. dumm und hält immer noch zu Katherine?“
Der Schmerz der dabei in ihrer Stimme mitschwang, traf Damon mitten ins Herz.
Er wollte sie so gern aufmuntern, doch er wusste nicht wie!
Lautes Hupen hinter ihnen ließ ihn schließlich wieder zurück in die Realität kommen.
Die Ampel war schon längst auf grün umgesprungen und sie hatten es gar nicht bemerkt.
Schnell fuhr er weiter, in Gedanken jedoch immer noch bei seinem bescheuerten Bruder, der Elena unendlich wehtat, mit seiner Dummheit.
Damon hätte ihm deswegen am liebsten das Herz rausgerissen und es Elena auf einem silbernen Tablett dargeboten, doch er wusste, dass sie das niemals zulassen würde, egal wie mies er sich ihr gegenüber benahm.
Ein paar Minuten später hielten sie schließlich vor dem Grill.
Elena wollte gerade aussteigen, da ergriff Damon aus einem Impuls heraus ihre Hand und hielt sie zurück.
Überrascht blickte sie zu ihm zurück.
„Es wird alles wieder gut, ich.. verspreche es!“,
erklärte er, während er sie eindringlich musterte.
Anstatt einer Antwort nickte Elena jedoch nur, woraufhin Damon sie losließ und sie ausstiegen.
Laute Musik umspülte sie wie eine riesige Welle, als sie das Grill betraten.
Eine ganze Masse von Menschen hatte sich bereits eingefunden.
Die meisten von ihnen besetzten die Tische, andere wiederum – die ganz Mutigen – waren bereits auf der Tanzfläche, obwohl die Band noch gar nicht auf der Bühne stand und dann gab es natürlich auch noch diejenigen, die es sich mit einem guten Drink an der Bar gemütlich gemacht hatten.
Einer von ihnen war Ric, der mit einem großzügig gefüllten Glas Whiskey vor sich ebenfalls dort saß.
Besitzergreifend legte er Elena eine Hand in den Rücken und dirigierte sie auf ihren Kumpel zu.
„Damon! Und.. ach du Scheiße!“,
murmelte er, als sie schließlich neben ihm standen.
„Hey, Ric!“,
lächelte Elena verlegen, als Ric sie von oben bis unten musterte, genauso wie Damon zuvor, jedoch weniger durchdringend und ohne die sexuell angehauchte Note.
„Ich fasse es nicht!“,
erklärte er, bevor er seinen Whiskey in einem Zug austrank und sich gleich noch einen bestellte.
„Ich dachte, du wolltest weniger trinken!“,
bemerkte Damon als er dies sah und orderte zwei Bier bei der nicht gerade hässlichen Barkeeperin.
„Hatte ich auch eigentlich vor, aber Jenna ist mal wieder sauer auf mich!“,
entgegnete Ric achselzuckend.
„Was? Warum?“,
fragte Elena, der es nicht gefiel, dass sie momentan überhaupt nicht über ihre Familie Bescheid wusste.
„Ach, halb so schlimm. Sie bekommt sich schon wieder ein!“,
erwiderte ihr Geschichtslehrer und winkte ab.
Die hübsche Barkeeperin stellte ihre Getränke auf den Tresen und verschwand wieder.
Grinsend überreichte Damon Elena ihr Bier, was sie mit angeekelter Miene entgegennahm.
„Das habe ich jetzt nicht gesehen!“,
erklärte Ric, der dies eigentlich unterbinden sollte, immerhin war er sozusagen für sie verantwortlich.
„Trink du lieber weiter deinen Whiskey, ich passe schon auf, dass sie nicht übertreibt!“,
schmunzelte Damon, bevor er einen Schluck von seinem Bier nahm.
Nach einem bekannten Gesicht Ausschau haltend, blickte er sich in dem Lokal um.
„Da vorne ist Matt, willst du an ihm nicht mal deine schauspielerischen Fähigkeiten testen?“,
murmelte er Elena zu und beugte sich dabei nahe zu ihr rüber.
Ihre Augen funkelten, als sie ihm ihr Gesicht zuwandte, das nur ein paar Zentimeter von dem seinen entfernt war.
„Warum eigentlich nicht?!“,
stimmte sie ihm gut gelaunt zu, was ihn überraschte.
Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie ihn mal wieder zurechtweisen würde, doch anscheinend war heute der Tag der Überraschungen.
Grinsend überreichte sie ihm ihr Bier und ging auf ihn zu.
Mit jedem Schritt wurde sie mehr und mehr wie Katherine, wie er amüsiert feststellte.
Am Anfang bewegte sie sich noch normal, doch schon bald war ihr Hüftschwung um einiges lasziver und aufreizender, was sein Blut unweigerlich hochkochen ließ.
Nun kam sie bei Matt an, der sie jedoch erst gar nicht beachtete, da er ein paar Gäste bediente.
„Hallo.. Matt?! So heißt du doch, oder?“,
hörte er Elena sagen, was ihn grinsen ließ.
Verwundert drehte sich der Angesprochene zu ihr um.
„Elena? Nein warte – Katherine?“,
fragte er fassungslos, als sie provozierend eine Hand in die Hüfte stemmte.
„Du haste es erraten, Süßer!“,
erwiderte Elena und ihre raue Stimme, jagte Damon einen heißen Schauer über den Rücken.
„Was willst du von mir?“
„Einen Drink, was denn sonst?“,
lächelte Elena und obwohl sie Damon den Rücken zugewandt hatte, konnte er sich ihr Gesicht in dem Moment perfekt vorstellen.
„Den musst.. den musst du an der Bar bestellen!“
So langsam schien der gute Matt nervös zu werden, stellte Damon grinsend fest.
„Sieht so aus, als würde Elena ihre Rolle echt gut spielen!“,
bemerkte Ric, der ebenfalls in die Richtung der anderen beiden sah.
„Ja, das tut sie!“,
erwiderte Damon und konnte dabei nicht den Stolz unterdrücken, der sich in seine Stimme geschlichen hatte.
Stolz auf seine kleine Elena, die mal wieder bewies, wie unglaublich wundervoll und einzigartig sie war.
„Hmh.. schade, ich hätte gern bei dir bestellt!“,
schmollte Elena und strich Matt dabei aufreizend mit einer Hand über sein Arbeitshemd.
Eifersucht keimte bei dem Anblick in Damon auf, woraufhin er schnell einen Schluck von seinem Bier nahm um ihn hinunter zu spülen, doch es klappte nicht.
„Bis bald, Süßer!“,
flötete sie und verschwand in der Menge, die sich mittlerweile auf der Tanzfläche eingefunden hatte.
Ungläubig starrte Matt ihr nach, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete.
Kurz darauf tauchte Elena neben Damon auf.
„Und wie war ich?“,
fragte sie unsicher, was Damon vollkommen aus der Bahn brachte.
Wusste sie denn nicht, wie perfekt sie Katherine imitieren konnte?!
„Ganz gut!“,
erwiderte er jedoch bloß und reichte ihr ihr Bier zurück.
Bei dem Gedanken daran, wie sie Matt eben berührt hatte, zog sich alles in ihm zusammen.
Eifersucht war ein Gefühl, dass er eigentlich gar nicht fühlen durfte und doch tat er es, obwohl sie das alles nur gespielt hatte.
Missmutig nahm er einen Schluck aus seiner Flasche.
Er musste sich beherrschen, verdammt!
„Ganz gut?“,
hakte Elena neugierig nach, da sie insgeheim wusste, dass er etwas anderes hatte sagen wollen.
Sie bekam jedoch keine Antwort, da ihr genau in dem Moment jemand auf die Schulter tippte.
Überrascht wandte Elena sich zu demjenigen um und sah sich Bonnie und Jeremy gegenüber.
Erleichtert, ihren Bruder nach Tagen endlich wiederzusehen, schloss sie ihn fest in die Arme, bevor sie Bonnie ebenfalls umarmte.
Ein leises Räuspern hinter sich, erinnerte sie dann jedoch wieder an die Rolle, die sie zu spielen hatte.
„Ihr solltet besser gehen, falls Katherine und Stefan gleich kommen!“,
meinte sie und löste sich schnell von ihrer besten Freundin.
„Alles klar!“,
erwiderte Jeremy grinsend, fasste nach Bonnie’s Hand und zusammen verschwanden sie in der Menge.
Erleichtert, dass ihr Bruder so locker mit der ganzen Sache umzugehen schien, entspannte Elena sich wieder ein wenig.
Sie wandte sich zu Ric und Damon um und erstarrte augenblicklich.
Mit einem breiten Grinsen lehnte Damon über der Theke und flirtete ganz offensichtlich mit der Barkeeperin, die zu Elena’s Missfallen ziemlich gut aussah.
Ein Gefühl, dass sie ihm gegenüber noch nie verspürt hatte, machte sich in ihr breit und das gefiel ihr ganz und gar nicht.
Schnell wandte sie den Blick ab und ließ ihn über die vielen Menschen schweifen.
Menschen!
Erst jetzt registrierte sie, dass sich hier in dieser Bar ein Haufen potentieller Opfer befand.
Sie spürte, wie die Adern unter ihren Augen dicker und ihre Reißzähne länger wurden, als sie plötzlich Blut roch.
Egal wohin sie sich auch drehte, überall konnte sie es riechen und es sogar unter der Haut pulsieren sehen.
Ohne länger darüber nachzudenken, setzte sie sich in Bewegung.
Sie musste raus hier, ganz eindeutig, bevor sie noch jemanden verletzte!
Draußen vor der Tür atmete sie befreit auf.
Wie hatte sie nur die Tatsache verdrängen können, dass sie nun ein Vampir war?!
„Hey, alles okay bei Ihnen?“
Die fremde Stimme eines Mannes, drang bis zu ihr durch.
Sie musste wirklich schlimm aussehen, wenn sie sogar schon von jemandem angesprochen wurde, der sie nicht einmal kannte.
Langsam wandte sie ihm ihren Kopf zu.
Er war groß, etwa eins fünfundachtzig, hatte braune Haare und braune Augen, sah also nicht besonders aus, doch etwas an ihm, zog sie magisch an.
Sein Blut..
Genüsslich sog sie den süßen aber zugleich metallischen Geruch ein.
„Klar!“,
lächelte sie und keine Sekunde später hatte sie ihn gepackt und in Vampirgeschwindigkeit mit sich um die Ecke des Gebäudes gezogen.
Verängstigt sah der Mann auf sie herab, als sie ihm eine Hand an die Kehle legte und gegen eine Wand drängte.
„Was.. was wollen Sie von mir?“,
stammelte er verzweifelt, als sie ihn sekundenlang anstarrte.
„Das wirst du gleich sehen..“,
murmelte Elena und fletschte die Zähne.
Ein Gefühl von nie gekannter Macht überflutete sie in diesem Moment und es brachte sie beinahe um, nicht sofort ihre Zähne in seinen Hals zu schlagen und jeden Tropfen Blut aus ihm herauszusaugen.
Bedächtig näherte sie sich ihm und war beinahe an seinem Hals angekommen, als sie plötzlich bei den Schultern gepackt und nach hinten gezerrt wurde.
Irritiert beobachtete sie, wie Damon sich vor den Mann stellte und ihm befahl, das Ganze zu vergessen und von hier zu verschwinden
Eifrig nickte der andere und kurz darauf war er in der Dunkelheit verschwunden.
Wütend drehte Damon sich nun zu ihr um.
„Ich muss zugeben, dass das Katherine schon recht nahe kam!“
Zornig und zugleich beschämt wandte Elena ihren Blick ab.
Sie hätte gerade beinahe einen Menschen umgebracht!
Eigentlich sollte sie das stören, doch die Vampirseite in ihr sträubte sich dagegen, mit allen Mitteln.
„Tut mir leid..“,
murmelte sie trotzdem, während sie noch immer zu Boden sah.
Mit einem Mal stand Damon direkt vor ihr und drängte sie gegen die Wand in ihrem Rücken.
„Nein, tut es dir nicht, Elena!“,
erklärte er, während sich ihre Blicke kreuzten.
Seiner, eine Mischung aus Wut und Lust, ihrer, irgendwo zwischen Verzweiflung und Zorn.
„Hör mir jetzt ganz genau zu!“,
bat er und fasste sie bei den Schultern.
Widerstrebend nickte sie, da sie einfach nichts anderes tun konnte, wenn er sie so ansah wie jetzt.
„Der Vampir in dir versucht deine menschliche Seite zu verdrängen, aber das werde ich nicht zulassen, hörst du?!
Du darfst dem Drang danach nicht nachgeben, auch wenn es dir verlockend erscheint!
Dass Wissen, dass du jemanden umgebracht hast, würde dich zerstören!“
Wieder nickte Elena, immer noch gefesselt von seinen eisblauen Augen, die sogar in der Nacht heller schimmerten als alles andere.
„Gut, dann komm jetzt mit!“,
seufzte er, nahm ihre Hand und zog sie zu seinem Auto.
Irritiert beobachtete sie, wie er den Kofferraum öffnete und eine Blutkonserve herausholte.
Er reichte sie ihr und augenblicklich riss Elena sie auf und trank mit gierigen Schlucken daraus.
„Gib her!“,
forderte er sie auf und nahm sie ihr weg, als sie ungefähr die Hälfte getrunken hatte.
Er genehmigte sich den Rest und warf die leere Plastikhülle zurück in den Kofferraum, bevor er ihn wieder schloss.
„Besser?“,
meinte er und legte ihr besorgt eine Hand an die Wange.
„Ja..“,
brachte Elena leise heraus, wobei ihre Augen fortwährend in die seinen blickten.
Ein kleines Schmunzeln zuckte um seinen Mund, als er langsam mit seinem Daumen über ihre Unterlippe strich.
Sofort begann sie zu prickeln und nicht nur da.
Bei seinem durchdringenden Blick begann ihr ganzer Körper vor unterdrückter Leidenschaft vollkommen verrücktzuspielen.
Nun nahm er seine Hand wieder weg und führte seinen Daumen zu seinen Lippen, um einen kleinen Blutstropfen davon abzulecken.
Wie hypnotisiert starrte Elena ihn an.
Sie fühlte sich unter seinem Blick wie gelähmt.
Unfähig sich zu bewegen, geschweige denn zu sprechen.
Das Klingeln seines Handys ließ sie dann jedoch beide zusammenzucken und zerriss den Bann, der über ihnen gelegen hatte.
Verlegen räusperte Damon sich, bevor er das Gespräch annahm und sich das Handy ans Ohr hielt.
„Katherine und Stefan sind gerade reingekommen, wo bleibt ihr so lange?“
Alaric’s genervte Stimme ließ Elena schmunzeln, genauso wie Damon.
„Wir kommen sofort!“,
erklärte er und legte auf.
Nachdem er sein Handy weggesteckt hatte, wollte er sich gleich wieder in Bewegung setzen, doch Elena hielt ihn auf.
Verwundert blickte er von ihrer Hand, welche ihn am Arm festhielt, auf in ihr Gesicht.
„Danke, dass du mich vor dem wahrscheinlich größten Fehler meines ‚Lebens‘ bewahrt hast, Damon!“,
murmelte sie, während sie seinem eindringlichen Blick so gut es ging standhielt.
„Kein Problem.“,
erwiderte dieser augenzwinkernd, was Elena erleichtert aufatmen ließ.
„Und jetzt lass uns da rein gehen und die beste Show unseres Lebens abziehen!“,
fügte er breit grinsend hinzu, bevor er ihre Hand mit seiner verschränkte.
Und obwohl Elena am liebsten noch weiter hier draußen gestanden hätte, nur mit ihm, fügte sie sich wiederwillig und ließ sich von ihm zurück ins Gebäude schleifen.
Als Elena das Grill zum zweiten Mal an diesem Abend betrat, hatten sich bereits deutlich mehr Leute eingefunden, was ihr nun jedoch nichts mehr ausmachte, da ihr Blutdurst fürs erste Gestillt war.
Auch die Band war nun endlich eingetroffen und gab ihre Stücke zum Besten.
Genau wie Damon neben ihr, ließ sie ihren Blick suchend über die tanzende Menge schweifen, konnte jedoch weder Stefan noch Katherine entdecken.
Nun löste Damon seine Hand aus ihrer, nur um ihr im nächsten Moment einen Arm um die Schultern zu legen.
Irritiert wandte sie ihm den Kopf zu und wäre dabei fast mit ihrer Nasenspitze gegen seine gestoßen, so nah war er ihr gekommen.
Grinsend lehnte Damon sich noch ein wenig vor zu ihrem Ohr.
„Stefan und Katherine, auf drei Uhr!“,
wisperte er und rückte dann wieder etwas von ihr ab, was sie bedauernd registrierte.
Sie blickte in die Richtung, die er genannt hatte.
Katherine saß auf Stefan’s Schoß an einem der vielen Tische und hatte ihm den Kopf zugewandt.
Grinsend presste ihr Freund ihrem Ebenbild einen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann wieder der Band zu.
Anscheinend hatten sie sie noch nicht bemerkt, war das erste, dass ihr bei dem Anblick durch den Kopf schoss, was sie mehr als merkwürdig fand.
Sollte sie nicht eigentlich vor Eifersucht vergehen, wenn sie die beiden so vertraut beisammen sah?!
Stattdessen stand sie jedoch einfach nur stocksteif da und beobachtete die beiden ohne dass sich irgendein Gefühl in ihr zu regen begann.
Ihr Blick glitt wieder auf in Damon’s Gesicht und sofort schlug ihr Herz höher.
„Schon irgendeinen Plan, wie du die beiden auf dich aufmerksam machen kannst?“,
murmelte er kaum hörbar, während er sich weiter umguckte.
Oh ja, die hatte sie!
Lächelnd löste Elena sich von ihm und griff wieder nach seiner Hand um ihn zur Bar zu ziehen.
Dieses Mal war es schwerer dort einen Platz zu bekommen, doch sie schafften es.
„Kannst du zur Band gehen und sie.. davon überzeugen, dass sie ein bestimmtes Lied für mich spielen?“,
wollte Elena von Damon wissen, auf dessen Gesicht sich sogleich ein breites Grinsen stahl.
Ebenfalls lächelnd nannte Elena ihm ihren Musikwunsch und Damon verschwand in der Menge, um den Auftrag auszuführen.
„Was habt ihr vor?“
Ric’s Stimme, ließ Elena ihren Blick von Damon nehmen, dem sie ohne es zu wollen nachgestarrt hatte.
„Lass dich überraschen!“,
erklärte sie gut gelaunt, bevor sie zu Stefan und Katherine rüber sah, die immer noch nichts mitbekommen hatten.
Ein kleines Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel, als sie hörte, dass ihr Lied angestimmt wurde.
[http://www.youtube.com/watch?v=5pNu5tmue-o]
Ohne zu zögern griff sie nach Ric’s Whiskeyglas und kippte die Flüssigkeit mit einem Zug ihre Kehle hinunter.
„Hey, was soll das denn?“,
brauste dieser daraufhin sofort auf, was sie nur noch mehr grinsen ließ.
„Helf‘ mir mal eben!“,
bat sie ihn und überging seinen Protest dabei einfach.
Vollkommen perplex von ihrem Verhalten, tat ihr Geschichtslehrer das, worum sie ihn gebeten hatte und schon kurz darauf stand sie auf der Bar.
Sofort spürte sie tausende von Blicken auf sich, was ein zugleich mulmiges aber auch aufregendes Gefühl in ihr hervorrief.
Sie versuchte die Angst zu überwinden und begann sie sich im Takt der Musik zu bewegen.
Zuerst nur die Hüften, doch schon bald ging der Rhythmus in ihren ganzen Körper über und sie dachte gar nicht mehr an die vielen Menschen um sich herum.
Die Arme über den Kopf gestreckt und mit einem lasziven Lächeln auf den Lippen, bewegte sie sich langsam vom einen zum anderen Ende der Theke, während sie den männlichen Gästen zweideutige Blicke zuwarf.
Den Frauen hingegen schien das ganz und gar nicht zu gefallen, wie sie unterbewusst registrierte.
Whoa whoa whoa whoa
Whoa boy you're gonna win!
Say 'yeah, yeah, yeah' you're under my skin
I got butterflies within
Ohhhh!
I think I like you!
Am Ende der Theke angelangt, wandte sie sich langsam wieder um und sah sich niemand geringerem gegenüber als Damon.
Sein breites Grinsen ließ ihr Herz augenblicklich höher schlagen.
Seine Augenbrauen waren herausfordern nach oben gezogen und seine Augen funkelten heller als jeder Stern, wie sollte sie ihm da noch länger wiederstehen?!
Bedächtig schlang sie ihm ihre Arme um den Nacken und presste sich eng an ihn, während sein eines Bein sich wie selbstverständlich zwischen ihre schob.
Die Menge um sie herum begann zu grölen, als sie sich nun aufreizend an ihm rieb und er seine Arme um sie schlang, bevor sie beide ein wenig in die Knie gingen.
Die ganze Zeit über sah er ihr dabei direkt in die Augen, was sie innerlich dahinschmelzen ließ.
Wie hypnotisiert starrte sie zurück.
Etwas anderes konnte sie in dem Augenblick gar nicht tun.
Alles um sie herum verschwamm und übrig blieb er mit seinen eisblauen Augen und diesen verteufelt süßen Lippen, die sie einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen konnte.
Ihre Haut begann zu kribbeln und ihr Herz schlug schneller als jemals zuvor, als sie ihre Augen darauf richtete.
I think I love you!
Wie von selbst fanden ihre Lippen genau in diesem Moment zueinander.
Ihr ganzer Körper begann vor Wonne zu vibrieren, als sie endlich das tat, was sie schon so lange wollte, sich jedoch nicht getraut hatte.
Ihre Lider flatterten und schließlich schloss sie seufzend die Augen, ganz versunken in dem Kuss und dem Song, der sie beide immer weiter anheizte.
Seine starken Arme, die besitzergreifend um ihrer Taille lagen, pressten sie noch ein wenig fester an sich, woraufhin tausende von Schmetterlingen wild in ihrem Magen umherflogen.
Seine Zunge stieß fordernd gegen ihre geschlossenen Lippen.
Sie konnte ihm nicht länger widerstehen.
Liese stöhnend öffnete Elena sie und gewährte ihm Einlass, woraufhin er ihren Mund augenblicklich eroberte.
Verlangend umspielte er ihre Zunge mit der seinen, was ihren Puls in nie gekannte Höhen schnellen ließ.
Abrupt endete dann jedoch der Song und ein neuer begann, was sie wieder in die Realität zurückkommen ließ.
Schwer atmend löste Damon sich von ihr, während die ganzen Menschen um sie herum laut an zu klatschen fingen und jubelten.
Erst jetzt wurde Elena sich ihrer Umgebung wieder bewusst.
Das Blut schoss ihr in die Wangen, als sie nun in die Menge sah, die sich vor dem Tresen der Theke versammelt und alles mitangesehen hatten.
„Vergiss nicht – du bist Katherine!“,
hörte sie Damon leise neben sich murmeln, als hätte er ihre Gedanken erraten.
Sie hatte tatsächlich gerade vorgehabt, von der Theke zu springen und so schnell wie es eben ging nach draußen zu rennen, doch das ging natürlich nicht.
Schnell setzte sie ein strahlendes Lächeln auf, obwohl ihr gar nicht danach war und verbeugte sich vor ihrem Publikum, genau wie Damon, dessen Grinsen war jedoch echt.
Elegant sprang er von der Theke runter und hielt ihr dann seine Hände hin, um ihr ebenfalls runter zu helfen.
Dankend stützte sie sich auf seinen Schultern ab, als er seine Hände um ihre Taille legte und sie festhielt.
Wieder auf dem Boden angekommen, sah sie sich etwas verunsichert um.
Ob Stefan das Ganze wohl mitbekommen hatte?
Natürlich hatte er, wer hatte es schließlich nicht?!
Doch was noch wichtiger war – wie würde Katherine auf diesen Auftritt reagieren?
Immer noch vollkommen überwältigt von dem, was Elena sich gerade eben getraut hatte und von dem, was sie vor allen Leuten hier in diesem Raum getan hatten, starrte Damon sie an, während seine Hände noch immer auf ihren Hüften lagen.
Als er dann jedoch sah, dass sie sich suchend umblickte, nahm er sie schnell wieder weg und sah in dieselbe Richtung wie sie.
Auch wenn er es nicht gern zugab – sein Herz schmerzte bei dem Gedanken daran, dass sie das Ganze eben nur für seinen dummen Bruder gespielt hatten.
Es war nicht echt gewesen, nichts davon!
Seine Miene verfinsterte sich bei dieser Erkenntnis, wobei sich seine Augenbrauen mürrisch verzogen, als er den Grund seiner schlechten Laune auf sich zukommen sah.
„Sagt mal, habt ihr beiden sie nicht mehr alle?“,
knurrte Stefan, als er direkt vor ihnen stehen blieb.
„Warum? Ich fand die Show gelungen!“,
erwiderte Damon bissig und legte Elena dabei wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern.
„Schön, wenn du das so siehst, aber hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was das für Konsequenzen für Elena hat?“,
entgegnete Stefan und versteifte sich, als er sah, wie vertraut Damon und Katherine alias Elena miteinander umgingen.
„Lass uns das draußen klären!“,
seufzte Damon, der eigentlich überhaupt keine Lust auf Diskussionen dieser Art hatte, doch hier ging es schließlich um Elena und darum, dass sie endlich wieder in ihren eigenen Körper zurückkam.
Die drei setzten sich sofort in Richtung Ausgang in Bewegung, dicht gefolgt von Ric, der alles mitangehört hatte und auch Bonnie und Jeremy kamen dazu.
Draußen trafen sie auf eine stinkwütende Katherine, was ihn endlich wieder grinsen ließ.
Ihre miserable Laune ließ seine eigenen augenblicklich wieder etwas ansteigen.
„Was willst du von mir, Katherine?“,
fuhr sie Elena sogleich an, nachdem diese ihr gegenüberstand.
„Ich will, dass du endlich die Wahrheit sagst!“,
entgegnete Elena mit unglaublich ruhiger Stimme, was Damon mehr als überraschte.
„Welche Wahrheit denn bitteschön?“,
hakte Katherine nach und Tränen glitzerten dabei in ihren Augen.
Damon musste zugeben, dass sie ihre Rolle auch nicht schlecht spielte.
Langsam ging Elena nun auf ihr Ebenbild zu und blieb keine zehn Zentimeter entfernt von ihr wieder stehen.
„Die Wahrheit, dass wir beide die Körper getauscht haben, Katherine!“,
erklärte sie, obwohl sie natürlich wusste, dass Katherine so nur noch ein wenig mehr Zeit schinden wollte, immerhin wusste sie ganz genau, um was es hier ging.
„Aber..“,
begann Katherine, doch Stefan unterbrach sie.
„Hör auf, es hat keinen Sinn mehr!“
„Stefan..“,
murmelte Katherine mahnend, doch Stefan überhörte sie einfach.
„Ich weiß es!“,
meinte er nun an die anderen Anwesenden gewandt.
„Was weißt du?“,
hakte Ric misstrauisch nach.
„Ich weiß, dass die beiden die Körper getauscht haben.“
Wut kroch in Damon empor, als er die Worte seines Bruders vernahm, doch auch Sorge breitete sich in ihm aus.
Sorge um Elena und wie sie das Ganze verkraften würde.
Sein Blick glitt zu ihr rüber und sein Atem stockte, als er ihren schmerzverzerrten Gesichtsausdruck sah.
Langsam wandte sie sich von Katherine ab und ging auf ihren (Ex-)Freund zu.
„Seit wann.. seit wann weißt du es?“,
fragte sie mit brüchiger Stimme, die ihr am Ende sogar versagte.
„Gleich am ersten Tag hat sie es mir erzählt..“,
gestand Stefan niedergeschlagen und konnte Elena’s Blick dabei einfach nicht mehr standhalten.
„Oh Gott!“,
schluchzte Elena und hielt sich geschockt eine Hand vor den Mund, bevor sie keine zwei Sekunden später mittels Vampirgeschwindigkeit in der Dunkelheit der Nacht verschwand.
Hin- und hergerissen, was er nun tun sollte, blickte Damon von Stefan zu der Stelle an der sie verschwunden war und wieder zurück.
Als er dann jedoch sah, wie sein Bruder seine Hand mit der Katherine’s verschränkte, brannte bei ihm eine Sicherung durch.
Ohne lang zu überlegen, packte er ihn bei den Schultern und schleuderte ihn gegen die Außenwand des Grills.
„Du bist so was von tot, Stefan!“,
knurrte er und packte ihn bei den Aufschlägen seines Hemdes, bevor er ihn hochhob und gegen die Wand drückte.
„Wie kannst du Elena so was nur antun?
Sie würde alles für dich tun und du?
Du bist so dumm und lässt dich wieder von Katherine um den kleinen Finger wickeln!
Das hat sie nicht verdient,
DU HAST SIE NICHT VERDIENT!“
Den letzten Satz schrie Damon ihm förmlich ins Gesicht, während er ihn bei jedem Wort hart gegen die Mauer knallte.
„Ach, aber du?“,
brüllte Stefan zurück und machte sich von seinem Bruder los.
„Denkst du wirklich, dass du besser bist als ich?
Du tötest wahllos Menschen, weil es dir Spaß macht und vögelst dich nebenbei durch ganz Mystic Falls!
Denkst du etwa, dass ihr das nicht wehtut?“
Stefan’s Worte prasselten wie ein Hagelsturm auf ihn nieder, doch Damon ließ sich nicht beirren.
„Nein, tut es nicht –weil sie mich nicht liebt!
Und niemals lieben wird!“,
entgegnete er beißend.
„Gott, bis zu dumm!
Natürlich liebt sie dich, sie will es sich selbst nur nicht eingestehen!“
Beide Salvatore Brüder waren mittlerweile vollkommen außer Atem, was jedoch keinen von ihnen störte.
„Vielleicht wäre es besser, wenn wir das Ganze morgen klären?“,
klinkte sich nun auch Bonnie ein, die versuchte das Schlimmste abzuwenden.
Schnaubend schüttelte Damon den Kopf.
„Da gibt es nichts mehr zu klären!
Stefan ist ein dummer Idiot, der die Frau von sich stößt, die das Beste ist, was ihm jemals passieren konnte!“,
meinte er verbittert und wandte sich von der kleinen Truppe ab.
Er wollte nur noch weg hier und nach Elena sehen.
Wollte wissen, dass sie nicht an Stefan’s Geständnis zerbrach.
Wollte sie endlich tröstend in den Arm nehmen und ihr versichern, dass alles wieder gutwerden würde.
„Sag Elena, dass es mir leid tut und dass ich morgen früh vorbeikomme um ihr alles zu erklären!“,
hörte er Stefan noch hinter sich sagen, doch er wandte sich nicht noch einmal zu ihm um.
Seine Selbstbeherrschung hing nur noch an einem seidenen Faden und er wollte nicht riskieren, ihn reißen zu lassen.
Hinterher würde er noch etwas tun, das ihm später leidtun würde, obwohl ihm das momentan unmöglich erschien.
Jede Faser seines Körpers brannte darauf, seinem Bruder sein verlogenes Herz aus der Brust zu reißen und doch tat er es nicht.
Für Elena.
Für die Frau, die ihm mehr bedeutete, als alles andere und für die er sich an seinem Bruder rächen würde..
Wie in Trance rannte Elena immer weiter und weiter.
Sie konnte nicht stehen bleiben, durfte nicht stehen bleiben.
Tränen verschleierten ihr die Sicht, doch sie wischte sie barsch bei Seite und lief weiter.
Schon bald wusste sie nicht mehr, wo sie war und wie sie überhaupt hergefunden hatte, doch das war egal.
Alles war egal.
Der unendlich große Schmerz über Stefan’s Verrat, ließ sie schließlich erschöpft zusammenbrechen.
Nach Atem ringend, fiel sie auf einer kleinen Rasenfläche auf die Knie, wobei sie sich mit den Händen auf dem taunassen Gras abstützte.
Wie ein riesiger Tornado stürmten seine Worte wieder auf sie ein und zerrissen ihr Herz in tausend Einzelteile.
Ich weiß, dass die beiden die Körper getauscht haben.
Gleich am ersten Tag hat sie es mir erzählt..
Immer mehr Tränen bahnten sich ohne Unterlass ihren Weg nach draußen, während kleine Schluchzer aus ihrer Kehle drangen, bis sich ihr Hals schließlich ganz rau und geschwollen anfühlte.
Wie hatte ER ihr das antun können?
Warum hatte er sich letzten Endes doch für Katherine entschieden, das war es doch, was er damit getan hatte, oder?
Sie konnte nicht mehr.
Elena spürte, wie sie sich immer weiter einer Klippe näherte, die sie niemals würde überspringen können, es sei denn..
Es sei denn, sie schaltete ihre Gefühle aus.
Früher hatte sie nie verstanden, warum Vampire sich diese Eigenschaft zu Nutze machten, doch nun sah sie das alles mit ganz anderen Augen.
Der Schmerz in ihrer Brust nahm von Sekunde zu Sekunde zu und sie wusste nicht mehr, wie sie anders damit umgehen sollte, als es zu tun.
Als ihre Gefühle einzusperren und am besten nie wieder hervorzuholen.
Was hatte das Ganze überhaupt noch für einen Sinn?
Sie würde sowieso niemanden mehr so lieben können wie ihn.
Er hatte sie zerstört, vollkommen und unwiderruflich.
Warum sollte sie also noch warten und diese stechenden Schmerzen länger ertragen?!
Tu es, tu es!
Befahl ihr Kopf, doch ihr Herz hielt dagegen.
Damon.
Diesen Namen schrie es immer wieder und wieder.
Verzweifelt presste sie ihre Hände gegen ihre Ohren, als könne sie ihre inneren Stimmen so endlich zum Verstummen bringen, doch es half nichts.
Sie wurden immer lauter und lauter.
TU ES!
DAMON!
TU ES ENDLICH!
DENK AN DAMON!
Plötzlich begann sich alles um sie herum zu drehen und dann war da nur noch wohltuende Schwärze, die sie umgab.
Wie ein wilder Tiger im Käfig, so kam Damon sich vor, als er nun seit geschlagenen zwei Stunden in Katherine’s Wohnzimmer auf- und abging.
Er hatte Elena überall gesucht, doch nirgends finden können.
Auch Bonnie, Jeremy, Ric und Jenna hatten sich an der Suche beteiligt und riefen ihn in regelmäßigen Abständen an, doch auch sie hatten noch nichts von ihr gehört.
Schließlich hatte er aufgegeben und war hergefahren, in der Hoffnung, hier auf sie zu treffen, doch wie nicht anders zu erwarten gewesen war, war sie hier ebenfalls nicht.
Von Ric hatte er sich breitschlagen lassen, hierzubleiben, da es immerhin sein konnte, dass sie wieder nach Hause kehren würde und dann wäre er da um sie aufzufangen.
Sein Blick glitt nach draußen in die Dunkelheit.
Sie war irgendwo dort draußen und brauchte seine Hilfe und was tat er?
Er stand hier rum und konnte nichts anderes tun als hilflos mitanzusehen, wie die Zeiger der alten Wanduhr sich immer weiter bewegten.
Die Wut auf seinen Bruder kehrte mit einem Mal zurück und mit ihr der Wunsch nach Rache.
Wäre er nicht gewesen, dann wäre nun alles anders und doch konnte Damon nicht sagen, dass er sich wünschte, das Ganze wäre nie passiert.
Nur so hatten Elena und er sich endlich wieder annähern können und bei Gott, diesen Kuss heute Abend und den vor ein paar Tagen, würde er um nichts auf der Welt wieder rückgängig machen wollen!
Mit der Außenseite seiner geballten Faust, schlug er fest gegen die Fensterscheibe vor sich, bevor er seine Stirn schwer dagegen lehnte.
Die angenehme Kühle, die von dort ausging, beruhigte ihn ein wenig, wobei sein Atem trotzdem stoßweise dagegen schlug und sich einfach nicht wieder beruhigen wollte.
Wo zum Teufel war sie bloß?
Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, hörte er, wie sich langsam die Haustür öffnete und jemand eintrat.
Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er ihren süßen und mittlerweile so vertrauten Geruch wahrnahm.
Ungläubig nahm er seine Stirn von der Scheibe und blickte in Richtung Flur.
Den Unterarm noch immer dagegen gelegt, beobachtete er sie nun, wie sie langsam hinter der Ecke hervorkam und sich nach ihm umsah.
„Hey.“
Ihre Stimme zitterte ein wenig, als ihr Blick auf ihn traf, wie er unterbewusst wahrnahm.
Mühevoll schluckte er, als er ihre gerötete Nase und die schwarzen Streifen auf ihren Wangen sah, die unweigerlich vom vielen Weinen herrührten.
Ihr Kleid war voller Grasflecken und in ihren Haaren hingen ein paar Blätter, wie er ebenfalls irritiert bemerkte.
„Wo bist du so lange gewesen?“,
fragte er, wobei seine Stimme schärfer als beabsichtigt geklungen hatte.
„Ich.. weiß es nicht!“,
erwiderte sie zögerlich und wandte ihren Blick dabei von ihm ab.
„Du weißt es nicht?
Ich hoffe, du weißt dann wenigstens, dass wir uns alle fürchterliche Sorgen um dich gemacht haben!“,
brüllte er und kam näher.
Bei seiner lauten Stimme, zuckte sie kurz zusammen, sah ihn jedoch immer noch nicht wieder an.
„Es tut mir leid..“,
murmelte sie und er konnte erkennen, dass schon wieder Tränen in ihren Augen schimmerten.
Die Wut, die er für einen kleinen Augenblick lang auf sie verspürt hatte, verflog bei diesem Anblick schlagartig.
Zurück kehrte die Sorge um sie und mit ihr Schuldgefühle.
„Nein, Elena – mir tut es leid!
Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen!“,
murmelte er und wollte sie sanft bei den Schultern fassen, doch sie trat schnell einen Schritt zurück und verhinderte so jeglichen Körperkontakt.
„Schon okay.. ich denke ich geht jetzt schlafen!“,
erklärte sie mit leiser Stimme, den Blick dabei noch immer auf den Boden zu ihren Füßen gerichtet.
Ihre Verletzlichkeit versetzte seinem Herzen einen Stich und obwohl er sie nun am liebsten in den Arm genommen und versprochen hätte, dass alles wieder gut werden würde, tat er es nicht.
Er konnte ihr so etwas einfach nicht versprechen, obwohl er genau wusste, dass nie wieder alles gut werden würde, denn das würde es nicht.
Und so konnte er nichts anderes tun, als ihr dabei zuzusehen, wie sie mit hängendem Kopf und schweren Schritten die Treppe erklomm, bis sie schließlich aus seinem Blickfeld verschwunden war.
Im Badezimmer angekommen, schloss Elena die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen.
Sie hatte es nicht gekonnt.
Hatte ihre Gefühle einfach nicht abschalten können, dazu waren ihr ihre Familie und Freunde einfach zu wichtig und nicht zu vergessen, Damon!
Ein kleiner Seufzer entrang sich ihrer Kehle, als sie an ihn dachte und wie abweisend sie eben zu ihm gewesen war.
Natürlich hatte sie in seinen Augen den Wunsch ihr Trost spenden zu wollen, gesehen, doch sie hatte ihn in dem Moment einfach nicht an sich ranlassen können, denn sie hätte sonst vermutlich Dinge gesagt und getan, die sie hinterher bereut hätte.
Sie stieß sich von der Tür ab und entledigte sich ihrer Kleidung, bevor sie unter die Dusche trat.
Das Wasser stellte sie extra heiß ein.
Es sollte die Tränen, Schmerzen und Erniedrigungen der letzten Stunden fortwaschen, doch leider war das unmöglich.
Sie fühlte sich unglaublich gedemütigt und das war allein Stefan’s Schuld.
Was hatte sie nicht alles auf sich genommen, um ihn von der Wahrheit zu überzeugen und er?!
Er tat so, als wüsste er von nichts und spielte ihr den treuen Freund vor, doch in Wahrheit war er bloß ein feiges Arschloch, das sich nicht traute, zu seinen wahren Gefühlen zu stehen.
Insgeheim fragte sie sich, wie lang er sich wohl schon mit Katherine hinter ihrem Rücken getroffen hatte und wann er sich endgültig für sie entschieden hatte, denn das hatte er, dessen war sie sich ganz sicher.
Erneute Tränen traten in ihre Augen.
Sie ließ sie an ihren Wangen herabrinnen, wo sie sich mit dem heißen Wasser vermischten und weiter an ihrem Körper herabglitten.
So fest wie möglich verrieb sie nun das Duschgel auf ihrem Körper, als könne sie so alle Erinnerungen bezüglich Stefan entfernen, doch so einfach war das leider nicht.
Sie wollte ihn nur noch vergessen und hinter sich lassen.
Als sie fertig war, trat sie aus der Dusche und trocknete sich schnell mit einem der vielen flauschigen Handtücher ab, bevor sie ihre Sachen aufklaubte, sie in den Wäschekorb warf und dann rüber in ihr Schlafzimmer ging.
Dort trat sie direkt auf ihr Bett zu, auf welchem noch immer das weiße Nachthemd lag.
Sie nahm es und warf es ebenfalls in die Wäschebox, bevor sie sich ein neues aus Katherine’s Kommode herausnahm, ohne wirklich darauf zu achten, wie es aussah.
Nachdem sie in einen schwarzen Slip geschlüpft war, zog sie sich das kurze und ebenfalls schwarze Nachthemd über und hängte das Handtuch dann weg.
Der glatte Satin fühlte sich gut auf ihrer Haut an, doch das reichte noch lange nicht, um ihre Stimmung wieder zu heben.
Unschlüssig stand sie einen Moment lang in ihrem Zimmer und blickte auf das große Bett, welches zur Hälfte vom Mond beschienen wurde und so ein unheimliches Muster auf die Bettdecke zeichnete.
Am liebsten wäre sie nun hineingeklettert und nie wieder herausgekommen, doch sie entschied sich dagegen, obwohl sie unglaublich müde und ausgelaugt war, denn sie wusste, dass sie noch nicht würde schlafen können.
Nicht nach allem, was heute passiert war.
Ihr Blick glitt zu dem weißen Nachtschränkchen, in welchem sie letztens noch einen Stift und einen kleinen Notizblock gefunden hatte.
Zwar nicht ihr Tagebuch, aber immer noch besser als nichts, entschied Elena und holte beides daraus hervor, bevor sie sich auf der gepolsterte Bank vor dem großen Fenster niederließ.
Den Kopf gegen die Wand in ihrem Rücken gelehnt, genoss sie einen Augenblick lang das Gefühl der Ruhe, dass sie bei dem Anblick des hell leuchtenden Mondes durchfuhr.
Schließlich widmete sie sich dann allerdings doch dem Papier und dem Stift in ihrer Hand und begann zu schreiben.
Zuerst wusste sie nicht recht, wo sie beginnen sollte, nach einer Weile entschied sie sich dann jedoch, dass sie alles niederschreiben sollte.
Angefangen bei dem Morgen nach ihrer Party, bis zu dem heutigen Abend.
Während die Worte nur so aus ihr herausflossen, fielen vereinzelte Tränen auf das Blatt in ihren Händen.
Schniefend wischte sie sie bei Seite und schrieb weiter.
Sie durfte jetzt nicht aufhören, nicht bis sie sich nicht alles von der Seele geschrieben hatte!
Nach zwei Stunden war sie dann endlich fertig, doch es kam ihr so vor, als wären bloß zehn Minuten vergangen.
Erleichterung breitete sich wie ein wohltuender Mantel um ihr Herz und linderte so den Schmerz ein wenig, den Stefan ihr zugefügt hatte.
Bedächtig verstaute sie den Block und den Stift wieder in der Schublade und schlüpfte dann endlich unter die angenehm kühlen Laken.
Keine Sekunde später fielen ihr auch schon die Augen zu und sie tauchte ein in einen tiefen, unruhigen Schlaf.
Nachdenklich starrte Damon in die Flammen des Kamins vor ihm, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als neben Elena im Bett zu liegen und sie tröstend in seinen starken Armen zu halten.
Verdammt, was machte sie bloß mit ihm?
Er war ja schon vollkommen verweichlicht dank ihr!
Früher hätte er nicht auch nur einen einzigen Gedanken an die Gefühle anderer verschwendet, doch seitdem er wieder fühlte, konnte er einfach nicht anders, als sich Sorgen um sie zu machen.
Sie weckte diese Gefühle in ihm, wie niemand zuvor es geschafft hatte, nicht einmal Katherine!
Er sollte ihr deswegen eigentlich böse sein, konnte es jedoch einfach nicht.
Dazu liebte er sie viel zu sehr.
Noch immer konnte er nicht fassen, was für ein Idiot sein Bruder war.
Zog diese manipulative Schlampe, Katherine, der wundervollsten Frau vor, die es auf der ganzen Welt gab.
Er konnte ihn einfach nicht verstehen und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht.
Zwar wusste er nicht, wie Elena nun zu der ganzen Sache stand, doch er hoffte, dass sie Stefan nicht mit offenen Armen empfangen würde, wenn er spätestens in ein paar Wochen auf Knien kriechend wieder ankam und um Verzeihung winselte, denn das würde er.
Daran bestand keine Zweifel.
Katherine war nicht geschaffen für die Liebe, geschweige denn überhaupt etwas für jemand anderes als für sich selbst zu fühlen und Stefan würde das am eigenen Leib erfahren.
Zum zweiten Mal.
Plötzlich klingelte sein Handy und riss ihn aus seinen Gedanken.
Genervt zog er es aus seiner Jeans und sah auf das Display.
Bonnie.
„Was gibt’s, Lillifee?“,
knurrte er ungehalten über die späte Störung.
„Jeremy hat mir gesagt, dass Elena wieder da ist.
Wie geht es ihr?“,
überging Bonnie seine Frage jedoch einfach.
„Wie soll es ihr schon gehen?!
Beschissen natürlich.“,
erwiderte er bissig.
„Okay, Damon – hör zu!
Ich weiß, du magst mich nicht besonders und ich dich auch nicht, aber ich weiß, was du für Elena empfindest, also lass uns bitte das Kriegsbeil begraben und zusammen für sie da sein, ja?!
Die Zeit, die sie jetzt durchmacht, ist wirklich hart und ich wäre dir dankbar, wenn du dich um sie kümmern könntest heute Nacht!“
Überrascht nahm Damon das Handy von seinem Ohr und sah wieder aufs Display.
Tatsächlich, es war wirklich Bonnie, die das soeben gesagt hatte.
„Also schön, ich werde mich ein wenig zusammenreißen!“,
erklärte er abgenervt, was ein kleines Lächeln über ihr Gesicht huschen ließ, wie er sehr wohl wusste.
„Ich verlasse mich auf dich.. und Elena übrigens auch!“
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von ihm und schon war die Leitung wieder tot.
Schnaubend legte Damon ebenfalls auf und steckte das Handy wieder weg.
Er spitzte die Ohren, vernahm jedoch keinen Laut mehr von Elena, obwohl er bis vor wenigen Minuten noch ein leises Schaben vernommen hatte, ganz so als würde ein Stift über Papier gleiten.
Sich seinem Schicksal und Bonnie’s Aufforderung beugend, stand er auf und erklomm die Treppe nach oben.
So leise wir möglich öffnete er die Tür zu ihrem Zimmer und fand es in vollkommene Finsternis getaucht vor.
Nur ihre Seite des Bettes wurde leicht von dem hoch oben am Firmament stehenden Mond erhellt und gewährte ihm so freie Sicht auf ihr wunderschönes Gesicht.
Langsam näherte er sich ihr, wobei er wieder einmal feststellte, wie perfekt sie doch aussah.
Diese verführerisch geschwungenen Augenbrauen, die über ihren sonst vor Lebensfreude funkelnden Augen lagen.
Diese süße Stupsnase, die sich kraus zog, wenn er mal wieder einen scherzhaften Kommentar von sich gab und dann erst dieser wundervolle Mund mit seinen vollen Lippen, die ihn jedes Mal alles andere um ihn herum vergessen ließen, wenn er sie auf seinen spürte.
Bei der Erinnerung an ihren heißen Kuss von vor ein Stunden, begann sein Körper augenblicklich Blut in ein etwas weiter südlich liegendes Körperteil von ihm zu pumpen und er bekam Herzklopfen wie ein kleiner Schuljunge.
Er blieb neben der freien Seite des Bettes stehen und noch ehe er wusste, was er da genau tat, hatte er sich auch schon seine Kleidung abgestreift und war nur in Boxershorts bekleidet, zu ihr unter die Bettdecke gerutscht.
Mit allen Mitteln versuchte er einen möglichst großen Abstand zwischen ihren Körpern zu lassen, um ja nicht in Versuchung zu geraten, doch sie ließ das selbst im Schlaf nicht zu.
Leise murmelnd, rückte sie näher an ihn heran, bis sie schließlich halb auf seiner Brust lag und ihre Beine mit den seinen verschränkt hatte.
Ein Gefühl nie gekannten Glücks, durchfuhr ihn bei dieser unschuldigen und zugleich provozierenden Reaktion.
Vermutlich dachte sie, dass er Stefan war und obwohl ihn dieser Gedanke schmerzte, legte er wie selbstverständlich schützend seine Arme um ihre Taille und hielt sie dicht an seinen Körper gedrängt fest.
Es fühlte sich einfach perfekt an, sie so nah an seinem Körper zu spüren.
SIE fühlte sich einfach perfekt an..
Ihr Knie wanderte leicht nach oben und streifte seine Erektion, was ihn scharf Luft holen ließ.
Elena schläft und kann nichts dafür, dass du so scharf auf sie bist, betete er sich immer wieder vor, doch auch das half nichts.
Er wollte sie noch immer, viel zu sehr und bedingungslos.
„Damon!“,
hörte er sie nun ganz deutlich an seiner Brust murmeln, was sein Herz sofort höher schlagen ließ.
Träumte sie etwa von ihm?
Nein, das konnte doch gar nicht sein!
Oder doch?
„Oh, Damon.. küss mich!“
Ungläubig blickte er auf die Frau in seinen Armen herab.
Ihre Augen waren geschlossen, sie schlief also noch immer.
Wie gern wäre er ihrer Aufforderung nun nachgekommen, doch er traute sich nicht.
Hatte viel zu viel Angst vor ihrer Reaktion, wenn sie aufwachte und ihn neben sich liegen sah.
„BITTE, DAMON!“,
flehte sie nun mit brüchiger Stimme, was ihn dann doch endgültig schwach werden ließ.
Vorsichtig drängte er sie auf ihr Kopfkissen zurück, sodass er halb auf ihr lag.
Behutsam umfasste er ihr Gesicht, während er sich auf seine Ellbogen stützte, um sie nicht zu erdrücken und dann presste er endlich seine Lippen auf die ihren.
Ein leises, kehliges Stöhnen drang aus ihrer Kehle, als sie endlich das bekam, worum sie ihn so lange hatte bitten müssen.
Sanft ließ er seine Zunge über ihre volle Unterlippe gleiten, bevor er damit tief in ihren Mund eindrang und ihn vollkommen für sich beanspruchte.
Jeder Zentimeter davon wurde genauestens erkundet, bevor er sie träge weiterwandern ließ.
Sie schmeckte wie keine andere Frau zuvor, einfach unglaublich!
Sie zu küssen war wie ein warmer Sommerregen, der auf die erhitze Haut prasselte und keinerlei Abkühlung brachte.
Wie ein Sonnenuntergang am Strand, der alles in sein rot-goldenes Licht tauchte und von dessen Schönheit man sich einfach nicht losreißen konnte.
Und zugleich wie ein donnerndes Gewitter, bei dem tausende von Blitze auf die Erde niedersausten und der Donner so laut war, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören konnte.
Einfach wunderschön und unvergesslich.
Er verlagerte ein wenig seine Position und instinktiv wusste er, dass er genau dorthin gehörte und nirgends sonst.
Als sie seine Erektion heiß und pulsierend an ihrem Eingang spürte, winkelte sie automatisch ihre Beine an und hieß ihn willkommen, was Damon ungläubig in den Kuss hinein stöhnen ließ.
Das alles fühlte sich einfach so verdammt gut an, dass es unmöglich wahr sein konnte.
Langsam löste er seinen Mund von ihrem, woraufhin sie noch immer mit geschlossenen Lidern protestieren wollte, es sich dann jedoch seufzend anders überlegte, als er seinen Mund nun von ihrer Wange weiter nach unten über ihren Hals bis zu ihrem Dekolleté wandern ließ.
Sanft schloss er seinen Mund um eine ihrer aufgerichteten Knospen, die sich zu seinem Missfallen noch immer unter dem Nachthemd befanden.
Bei dieser Berührung, stöhnte Elena laut auf, was ihn schmunzeln ließ, bevor er seine Zunge zuerst neckend und dann immer fordernder um ihre Knospe streichen ließ.
Danach widmete er sich der anderen mit derselben Sorgfalt, während er die vorherige sanft mit einer Hand knetete.
Ihre Atemzüge wurden von Minute zu Minute abgehackter, während sie verzweifelt versuchte, Luft in ihre Lungen zu bekommen.
Damon wussten nicht, ob sie mittlerweile wach, oder noch immer in ihrem Traum gefangen war, doch ihre Augen waren immer noch geschlossen, was er vollkommen ausnutzte.
Bedächtig und mit zitternden Händen schob er ihr Nachthemd ein wenig nach oben, sodass ihr flacher Bauch ungeschützt vor ihm lag.
Zärtlich presste er seine Lippen darauf, bevor er mit seiner Zunge einen Pfad nach unten zog.
Am Rand ihres Slips angekommen, zögerte er einen kleinen Moment, doch Elena’s nächste Worte zerstreuten seine Bedanken augenblicklich in alle Winde.
„Hör nicht auf, bitte hör nicht auf, Damon!“,
jammerte sie leise, was ihn wölfisch grinsen ließ.
Wenn sie ihn so nett darum bat..
Vorsichtig zog er ihren schwarzen Slip nach unten, wobei sie ihm behilflich war, indem sie ihr Becken ein wenig anhob und er so mehr zu sehen bekam, als er sich jemals erträumt hatte.
Schnell sah er weg und versuchte sich wieder halbwegs in den Griff zu bekommen, obwohl seine Männlichkeit hart und heiß pulsierte und nur darauf wartete, sich endlich, nach all der Zeit des Wartens in ihr zu vergraben und eins mit ihr zu werden.
Mühevoll riss er sich zusammen und versagte sich dies.
Hier ging es nur um Elena und um ihre Bedürfnisse, schließlich hatte Bonnie ihm befohlen, sich um Elena zu kümmern.
Ein erneutes Grinsen huschte über seine Lippen, als er dachte, dass sie das damit sicherlich nicht gemeint hatte.
„DAMON!“,
schrie Elena nun, als sein heißer Atem sacht gegen ihren Eingang schlug.
Noch nie zuvor in ihrem ganzen Leben hatte sie so sehnsüchtig darauf gewartet, dass ein Mann tief in sie eindrang und endlich das nahm, was er wollte.
Überhaupt hatte sie sich noch niemals zuvor so willenlos gefühlt, ganz so als würde ihr Körper ihm gehören.
Er verteilte federleichte Küsse auf der Innenseite ihrer Schenkel und kam ihrer pulsierenden Stelle dabei so nah, dass sie schon innerlich jubelte, doch dann entfernte er sich wieder etwas und sie war noch angespannter als zuvor.
Dann drang seine Zunge jedoch ohne Vorwarnung in sie ein und sie konnte nicht anders, als laut seinen Namen zu schreien, während sie sich wild vor Ekstase unter ihm aufbäumte.
Wie von selbst öffneten sich dabei ihre Augen und was sie sah, ließ sie erstarren.
Erst jetzt wurde ihr klar, dass das Ganze gar kein Traum war, sondern Wirklichkeit.
Während seine Zunge immer und immer wieder tief in sie eindrang, funkelten seine Augen sie herausfordernd an, was sie beinahe um den Verstand brachte.
Jeglicher Selbsterhaltungstrieb, ging verloren, als er seine Zunge durch einen Finger ersetzte und langsam an ihrem Körper nach oben rutschte.
Den Kopf nach hinten geworfen, stöhnte sie laut auf, als er noch einen zweiten hinzunahm und sie immer wieder hart in sie hineinstieß.
Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Körper, als sie sich vollkommen gelöst seiner erfahrenen Hand entgegenstemmte und jeden seiner Stöße auffing.
Sie spürte, wie sich die Wände ihrer Weiblichkeit um seine Finger zusammenzogen und kurz darauf wurde sie von einem gigantischen Orgasmus mitgerissen und fort getragen.
Ermattet ließ sie sich zurück auf die Matratze sinken und blieb vollkommen erschöpft liegen.
Behutsam streifte er ihr den Slip wieder über und zog ihr das Nachthemd nach unten, bevor er schützend die Decke über sie beide breitete und sie in seine starken Arme zog.
Nie hatte sie sich wohler oder sicherer gefühlt als in diesem Moment, schoss es ihr durch den Kopf, bevor erneute Müdigkeit sie überkam und sie endlich in einen ruhigen Schlaf abdriftete.
Verschlafen legte Elena sich einen Arm über die Augen, als ein paar vorwitzige Sonnenstrahlen sie mitten ins Gesicht trafen und sie aus dem erholsamen Schlaf rissen.
Sie wollte sich auf die andere Seite drehen, stellte dann jedoch erschrocken fest, dass das nicht so einfach war, da ein starker Männerarm um ihrer Taille lag und sie festhielt.
Entsetzt ließ sie ihren Arm wieder sinken und riss die Augen auf, als die Erinnerungen der vergangenen Nacht nun wieder auf sie einstürmten.
Oh Gott, was hatte sie getan?
Was hatte er getan?
Was hatten sie beide getan?
Blut schoss ihr in die Wangen, als ihr einfiel, wie schamlos sie ihn förmlich angebettelt hatte, sie zu nehmen und er ihr diesen Wunsch nur zu gern erfüllt hatte, zumindest teilweise.
Zögerlich wandte sie ihren Kopf zu ihm um, obwohl sie ihm am liebsten nie wieder ins Gesicht gesehen hätte und sofort aus dem Bett springen und abhauen wollte.
Ihre Augen trafen auf seine und augenblicklich setzte ihre Atmung aus, als sie das Funkeln darin sah.
„Guten Morgen.“,
murmelte er mit rauer Stimme, was ihr einen heißen Schauer über den Rücken laufen ließ.
„Hey.“,
brachte sie mühevoll hervor, zu mehr war sie in diesem Augenblick einfach nicht in der Lage.
Ihr Verstand sagte ihr, dass sie nun schleunigst verschwinden sollte, doch ihr Körper reagierte mal wieder wie von selbst und drehte sich ein wenig in Damon’s Armen herum, sodass sie nun auf dem Rücken lag und ihn besser ansehen konnte.
„Ich hoffe, du hast gut geschlafen?!“,
erkundigte er sich, wobei ein zweideutiges Lächeln seine vollen Lippen umspielte, woraufhin ihre Weiblichkeit unweigerlich wieder zu pulsieren begann und als sein Arm dann auch noch ‚zufällig‘, ihre Brust streifte, spielte ihr Körper erneut vollkommen verrückt.
Sofort richteten sich ihre Knospen auf und ihr Magen zog sich vor unerfüllter Sehnsucht zusammen.
„Habe ich, d-danke der Nachfrage!“,
stotterte sie und musste wegblicken, als sein Grinsen noch breiter wurde.
Sie spürte, wie sich seine steinharte Erektion gegen ihr Bein drängte und mit einem Mal wurde ihr klar, was für Qualen er die ganze Nacht über ausgestanden haben musste.
„Und du?“
„Warum fragst du?“,
erwiderte er ausweichend, während er seinen Körper ein wenig von dem ihren abrückte.
Sofort vermisste sie die Wärme und Geborgenheit, die er ausgestrahlt hatte und schalt sich selbst dafür, bereits jetzt so abhängig von ihm und seiner Nähe zu sein.
„Na ja.. ich meine.. du hast nicht.. du weißt schon..!“,
stammelte sie peinlich berührt und konnte spüren, wie ihr Gesicht dabei eine unnatürlich rote Farbe annahm.
„Was habe ich nicht?“,
hakte Damon wohlwissend, dass sie das noch verlegener machen würde, nach.
„Ach, ist doch egal!“,
ruderte sie schnell zurück und wollte schon aus dem Bett steigen, da legte er blitzschnell einen Arm um ihre Taille und hielt sie fest.
Ächzend ließ sie sich zurück aufs Kissen sinken und starrte wieder zu ihm auf, da er sich mittlerweile auf einen Ellbogen gestützt hatte und so auf sie hinunterblicken konnte.
„Was habe ich nicht, Elena?“,
widerholte er seine Frage von eben noch einmal.
„Du hast nicht.. du warst nicht in mir und bist nicht gekommen, okay?!“,
führte Elena endlich ihre Antwort zu Ende aus.
Ein träges Grinsen umspielte seine Lippen, als er daraufhin sanft ihren Arm mit einem Finger entlangfuhr.
Eine Gänsehaut und unglaubliches Herzrasen waren die Folge davon.
„Wenn es das ist, was du willst, dann können wir das gern nachholen. Jetzt!“,
erklärte er, während sich sein Gesicht dem ihren immer weiter näherte.
„Ja, JA, JAAAA!!!“,
schrie ihr Herz, doch sie spürte, dass sie noch nicht bereit dafür war und wusste nicht, ob sie es jemals sein würde.
Schnell machte sie sich von ihm los und sprang aus dem Bett, bevor seine Lippen sich auf ihre hatten legen können.
„NEIN!“,
brüllte sie vollkommen aufgelöst aufgrund der Gefühle, die seine Berührungen und seine eisblauen Augen in ihr hervorriefen.
„Ich meine.. nein, ich kann nicht!“,
fügte sie noch schnell hinzu, als sie merkte, dass er sich dadurch eventuell vor den Kopf gestoßen fühlen konnte und verschwand in Vampirgeschwindigkeit aus dem Zimmer.
Auf direktem Weg lief sie ins angrenzende Badezimmer und verschloss dort die Zimmertür hinter sich, bevor sie sich schwer atmend auf dem Waschbeckenrand abstützte und den Kopf hängen ließ.
Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, als sie daran zurückdachte, was er in der vergangenen Nacht mit seiner erfahrenen Zunge und seinen kundigen Fingern mit ihr angestellt hatte und wie er sie eben angesehen hatte, während er nichts weiter als seine Boxershorts getragen hatte.
Hätte sie nicht eine so verdammt große Kontrolle über sich selbst, wäre sie vermutlich wie ein wildes Tier über ihn hergefallen und hätte ihm alles von sich gegeben und alles genommen, was er ihr angeboten hätte.
Als ihr Blick sich mit ihrem eigenen im Spiegel traf, wusste sie nicht, ob sie länger die Elena von früher war.
Merkwürdigerweise, fühlte sie sich seit gestern Abend wie ausgewechselt.
Stefan’s Geständnis hatte eine Lawine an Gefühlen und Ereignissen heraufbeschworen, die alles verändert hatten und es noch immer taten.
Wie zum Teufel sollte sie Damon jemals wieder in die Augen blicken können, nach dieser Nacht?
Schlimm genug, dass sie sich so hatte gehen lassen und sich ihm voll und ganz ausgeliefert hatte – er hatte noch nicht einmal etwas dafür zurückgefordert!
Niemals hätte sie gedacht, dass er so sein würde.
So rücksichtsvoll und selbstlos, auch wenn er eben mal wieder das Gegenteil dessen bewiesen hatte..
Das Klingeln der Haustür ließ sie zusammenzucken.
Ihr Blick huschte zu der Zimmertür rüber.
Sie konnte Damon im Nebenzimmer leise fluchen hören, während etwas raschelte, als wenn er sich in Eile etwas überstreifte und dann das Zimmer verließ, um zu öffnen.
Leise, murmelnde Worte drangen von unten an ihr Ohr, doch so sehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht heraushören, wer ihr Besucher war.
Kurz darauf hörte sie Damon wieder nach oben kommen.
„Elena? Es ist Stefan! Er sagt, er will mit dir reden, aber ich kann ihn wegschicken, wenn du das willst!“,
meinte er, nachdem er vorsichtig geklopft hatte.
Oh nein, bitte nicht!
Nicht Stefan, dachte sie innerlich stöhnend, bevor sie entschlossen die Schultern straffte.
Sie war nicht länger das wehrlose Püppchen, mit dem jeder machen konnte, was er wollte.
Sie würde sich ihren Problemen stellen, egal wie unüberwindbar sie schienen!
„Schon okay, ich bin gleich unten!“,
erklärte sie und war selbst überrascht, wie normal ihre Stimme dabei klang.
Daraufhin meinte sie ein kleines Seufzen von ihm zu vernehmen, doch er entfernte sich bereits wieder und ging anscheinend zu Stefan zurück, um ihm die „frohe“ Botschaft zu überbringen.
Elena ließ sich Zeit beim Zähneputzen und beim ankleiden, sodass sie wieder etwas zur Ruhe kommen und ihre Gedanken neu ordnen konnte.
Es machte ihr mehr Angst als sie zugeben wollte, dass Stefan hier war und mit ihr reden wollte, doch als sie schließlich nach unten ging, versuchte sie sich nichts davon anmerken zu lassen.
Schließlich war sie jetzt die neue Elena, die, die vor nichts und niemandem mehr zurückschreckte.
Auch nicht vor einem Idioten wie Stefan..
Mit festen Schritten ging Elena ins Wohnzimmer und blieb abrupt stehen, als sie Stefan dort stehen sah.
Auf einmal war ihre Selbstsicherheit wie weggeblasen und sie wollte am liebsten wieder nach oben rennen und sich unter der Decke ihres Bettes verkriechen, doch stattdessen straffte sie entschlossen die Schultern und hob ihr Kinn ein wenig in die Höhe, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte.
„Was willst du?“
Ihre Stimme klang schneidend und so ganz anders, als sonst, doch sie war froh darüber.
War froh darüber, dass sie nicht traurig oder gar weinerlich klang.
„Ich bin gekommen um dir alles zu erklären, Elena!“,
erwiderte Stefan mit hängenden Schultern.
„Deine Erklärungen kannst du dir sonst wohin schieben, ich bin fertig mit dir, Stefan!“,
entgegnete Elena und verschränkte abwehrend die Arme vor dem Körper.
Ihr Blick glitt zu Damon rüber, der sich im Hintergrund hielt und nur darauf lauerte, seinem Bruder einen Arschtritt zu verpassen, wenn sie es von ihm verlangte.
„Ich bin mir aber sicher, dass du einige Fragen an mich hast!“,
meinte Stefan und endlich brachte er den Mut auf, ihr direkt in die Augen zu sehen.
Bis jetzt hatte er jeglichen Augenkontakt vermieden, was auch besser für ihn gewesen war.
Die Wut und Enttäuschung, die sich in ihren Augen widerspiegelten, ließen ihn regelrecht zusammenzucken, was sie mit Genugtuung beobachtete.
„Also schön..“,
seufzte sie und ließ sich auf der Couch nieder, den Blick fortwährend auf Stefan gerichtet.
„Warum hast du das getan?“
Ihre Frage war einfach und doch schien sie Stefan zu überfordern.
Nervös verlagerte er sein Gewicht von einem auf den anderen Fuß, brachte jedoch kein Wort heraus.
„Wie lange geht das mit Katherine und dir schon?“,
fragte sie ungerührt weiter, wobei sich langsam Wut in ihr aufstaute.
„Das.. willst du das wirklich wissen?“,
murmelte Stefan und wandte seinen Blick dabei von ihr ab.
„Denkst du etwa, ich würde dich sonst fragen?“,
knurrte sie und stand wieder auf.
„Dankst du etwa, dass ich noch immer das liebe, unschuldige Mädchen von vor ein paar Wochen bin, dass sich nicht zu verteidigen weiß und dass alles mit sich machen lässt?
Denkst du das wirklich, nach allem, was ich durchgemacht habe?“
Langsam ging sie immer weiter auf ihn zu, bis sie schließlich wenige Zentimeter vor ihm stehen blieb.
„Denkst du das wirklich, Stefan?“,
brüllte sie und unvermittelt packte sie ihn an den Schultern und schleuderte ihn hart gegen eine Wand.
Im ersten Moment war sie vollkommen erschrocken über sich selbst, doch als Stefan sich wieder aufrichtete, fand sie zurück zu ihrem neu erwachten Selbstbewusstsein.
„Also schön, du willst die Wahrheit?!“,
murmelte Stefan und besaß dabei auch noch die Frechheit, ebenfalls sauer zu werden.
Ungläubig öffnete Elena den Mund, doch noch bevor sie auch nur einen Ton hervorbrachte, sprach er schon weiter.
„Du warst nichts weiter als ein Zeitvertreib, Elena!
Ja, ich habe dich geliebt, liebe dich auch immer noch, doch diese Liebe war und ist niemals so stark gewesen wie die zu Katherine!
Ich habe versucht sie zu verdrängen, weil ich geglaubt habe, dass du besser für mich wärst, doch ich habe eingesehen, dass ich mit dir niemals so glücklich werden könnte wie mit ihr!“,
brach es aus ihm heraus und seine Worte schnitten Elena ins Herz, ob sie wollte oder nicht.
„Willst du damit etwa andeuten, dass ich an dieser Situation Schuld bin?“,
hakte sie mit zornig zusammengezogenen Augenbrauen nach.
„Nein, nein. Das habe ich damit gar nicht gemeint!“,
versuchte Stefan sie zu beschwichtigen und wollte nach ihrer Hand fassen, doch sie schubste ihn erneut von sich weg.
„Fass mich nicht an.
Nie wieder!“,
knurrte Elena und entblößte dabei ihre Reißzähne.
Seufzend blickte Stefan zu seinem Bruder rüber.
Dieser lehnte lässig am Türrahmen zur Küche und betrachtete die ganze Szenerie mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.
Elena wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte, falls Stefan ausrasten sollte, doch momentan hatte sie alles im Griff und er wusste es.
Sie war froh darüber, dass er ihr die Möglichkeit gab, ihre Angelegenheit allein zu regeln, ohne dass er sich einmischte.
Stefan’s schallendes Lachen durchbrach plötzlich die Stille und ließ Elena zurück in die Gegenwart kommen.
„Wo wir gerade dabei sind, über unsere Gefühle zu sprechen – denkst wirklich, dass es dir zusteht, dich als Moralapostel aufzuspielen?
Gerade du, Elena?“,
wollte er wissen und trat ein paar Schritte auf sie zu.
„Was meinst du damit?“,
hakte Elena vorsichtig nach, obwohl sie es bereits befürchtete.
„Ach komm schon, wir wissen doch beide, wie viel dir mein Bruder bedeutet und das schon seit geraumer Zeit!“,
antwortete er, mit vielsagend hochgezogenen Augenbrauen.
Nun riss Elena endgültig der Geduldsfaden und sie schrie,
„Und du bist der Meinung, dass man das mit einander vergleichen kann?
Habe ich etwa zugelassen, dass ihr beiden die Körper tauscht, nur um mit ihm zusammen sein zu können?“
Vor Wut begannen ihre Nasenflügel zu beben, während sie schwer ein- und ausatmete.
„Nein, aber du rennst genauso vor deinen Gefühlen davon wie ich die ganze Zeit vor denen zu Katherine, Elena und das macht dich zu einer Heuchlerin!
Einer dreckigen, verlogenen Heuchlerin!“,
brüllte Stefan so nah vor ihrem Gesicht, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten.
Blitzschnell umfasste sie seinen Hinterkopf und drückte ihn nach unten, während sie ihr Knie nach oben schnellen ließ und es ihm voller Wucht ins Gesicht donnerte, bevor sie mit ihrem Fuß zwischen seine Beine trat.
Ächzend ging er zu Boden, während er sich sein bestes Stück hielt.
Mit einem gezielten Fußtritt gegen seine Brust, beförderte sie ihn auf den Rücken und stellte ihren Fuß dann auf seine Brust, während sie sich zu ihm hinunterbeugte.
„Weißt du was?“,
zischte sie und ihre Augen funkelten dabei gefährlich auf ihn hinab.
„Vielleicht bin ich eine Heuchlerin, aber das ist immer noch besser, als so ein arrogantes und selbstgerechtes Arschloch zu sein, wie du es bist!
Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich jemals in dich verlieben konnte!
Aber zum Glück hast du dein wahres Gesicht offenbart, bevor ich mich dazu entschieden habe, ein Vampir zu werden und das nur, um mit dir die Ewigkeit zu verbringen..
Eigentlich kann ich Katherine und dir für diese ganze Sache nur danken!“,
fuhr sie mit kaum hörbarer Stimme fort und stemmte dabei ihren Fuß fest gegen seine Brust.
Sie schenkte ihm noch einen letzten verächtlichen Blick, bevor sie sich abwandte und auf die Haustür zuging.
Diese ganze Unterhaltung hatte sie mehr aufgewühlt und mitgenommen, als sie zugeben wollte.
Sie musste raus hier.
Jetzt!
Bevor sie die Nerven verlor und sich vollends vor Stefan blamierte..
„Falls es dir entgangen sein sollte – du bist ein Vampir!“,
keuchte Stefan und stützte sich dabei auf seine Ellbogen.
Als sie erneut die Stimme ihres Ex-Freundes vernahm, blieb sie stehen, drehte sich jedoch nicht noch einmal zu ihm um, als sie sagte
„Stimmt, aber ich muss die Ewigkeit nicht mit dir verbringen und kann tun und lassen was ich will, denn du bist für mich gestorben!“
Mit diesen Worten verließ sie das Haus und nicht nur das.
Auch Stefan verließ sie damit.
Endgültig und unwiderruflich.
Erst als die Haustür hinter Elena ins Schloss fiel, riss Damon seinen Blick von ihr los und richtete ihn auf seinen Bruder, der noch immer vollkommen perplex auf dem Boden lag.
Nun stand er ächzend auf, was Damon grinsen ließ, als er sich vom Türrahmen abstieß und auf ihn zuging.
Als sich sein Bruder daraufhin mit einem zornigen Gesichtsausdruck zu ihm umwandte, konnte Damon sich einen bissigen Kommentar einfach nicht verkneifen.
„Da hat sie es dir aber ganz schön gegeben, Brüderchen!“,
meinte er und verzog seine Lippen dabei zu einem überheblichen Lächeln.
„Halt die Klappe, Damon!“,
knurrte Stefan und zog wütend die Augenbrauen zusammen.
„Oh, hat das Ego der kleinen Prinzessin Steffanie jetzt einen Knacks abbekommen?!“,
witzelte Damon und ging dabei immer weiter auf ihn zu.
„Ich hab gesagt: HALT DIE KLAPPE, DAMON!“,
brüllte Stefan und ging ohne Vorwarnung auf ihn los.
Gekonnt wich Damon ihm aus, kurz bevor Stefan’s seinen Kopf in seinen Bauch rammen konnte.
„Hey, immer locker bleiben!“,
grinste Damon und hob dabei beschwichtigend die Hände nach oben, obwohl er genau wusste, dass seine gespielt lässige Art Stefan zur Weißglut trieb.
Und genau das war es, was erreichen wollte.
Das was Elena eben getan hatte, war nicht annähernd genug für das, was sein Bruder ihr angetan hatte, wie er fand.
„Locker bleiben? Wem habe ich es denn zu verdanken, dass ich nun in dieser beschissenen Situation stecke?“
„Ich etwa?“,
entgegnete Damon und lachte schallend auf.
„Ja, genau.
DU!
Wenn du nicht gewesen wärst, hätte Elena niemals an ihrer Liebe zu mir gezweifelt und wir wären noch immer glücklich zusammen!
Aber dann kamst du und hast alles kaputt gemacht, einfach alles!“,
zischte Stefan, bevor er im Bruchteil einer Sekunde Damon’s Hemdaufschläge packte und ihn daran hochhob.
„Nur wegen dir hat Katherine bemerkt, dass etwas in unserer Beziehung nicht gestimmt hat und hat das schamlos ausgenutzt!“
„Ich dachte, ihr seid glücklich zusammen..“
krächzte Damon, dem allmählich die Luft ausging.
„Denkst du das wirklich?“,
schnaubte Stefan und ließ Damon los, der daraufhin wie ein nasser Sack zu Boden fiel.
Schnell rappelte er sich wieder auf und stellte sich seinem Bruder entgegen.
„Ich habe dich nie so geliebt wie Katherine, oder wie war das?!‘“,
äffte er die Stimme seines Bruders übertrieben hoch nach.
„Gott, du checkst es nicht, oder?
Dachtest du wirklich, dass ich mich wieder auf Katherine einlasse, nach allem, was sie uns beiden angetan hat?“,
erwiderte Stefan und auf sein Gesicht trat ein müder Ausdruck.
Plötzlich verstand Damon die Welt nicht mehr.
Warum hatte Stefan Elena dann eben angelogen und behauptet, Katherine mehr zu lieben als sie?
Wie hatte er ihr das antun können, obwohl es gar nicht stimmte?!
Als Stefan den verständnislosen Ausdruck im Gesicht seines Bruders sah, seufzte er auf und ließ sich auf der Couch nieder.
„Katherine hat mir versprochen, den Fluch mit dem Körpertausch wieder rückgängig machen zu lassen, wenn ich zu meinen Gefühlen zu ihr stehe und mich endgültig von Elena lossage.
Tja und das habe ich hiermit endgültig gemacht..“,
erklärte er, was Damon überrascht die Augenbrauen nach oben ziehen ließ.
„Jetzt nochmal zum Mitschreiben: Du hast die ganzen Tage über nur so getan, als würdest du Katherine lieben, damit sie Elena am Ende wieder ihren Körper zurückgibt? Das heißt, dass du Elena nur beschützen wolltest?“,
murmelte er und ließ sich geschockt neben seinem Bruder auf dem Sofa nieder.
„Du hast es erfasst..“,
erwiderte Stefan mit monotoner Stimme, während seine Augen ins Leere blickten.
„Ich brauch jetzt erst mal ‘nen Drink, du auch?“
Mit diesen Worten sprang Damon von der Couch auf und ging ohne eine Antwort von Stefan abzuwarten in die Küche und holte dort zwei Gläser und eine Flasche Bourbon hervor.
Einen Moment lang stand er einfach nur da und versuchte diese alles verändernden Neuigkeiten klar zubekommen, doch ihm schwirrte schon bald der Kopf, also goss er schnell etwas von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit in die beiden Gläser und ging damit zu seinem Bruder zurück.
Er saß noch immer mit demselben versteinerten Gesichtsausdruck auf dem Sofa, seinen Blick starr auf einen imaginären Punkt im Raum gerichtet.
„Hier!“,
meinte Damon und hielt ihm seinen Drink direkt vor die Nase.
Seufzend nahm Stefan ihn entgegen und trank ihn in einem Zug aus, bevor er angewidert das Gesicht verzog.
Damon ließ sich erneut neben ihm nieder und nahm ebenfalls einen großen Schluck aus seinem Glas.
„Ich dachte, Elena kann nur zurück in ihren Körper, wenn ihr ihre wahre Liebe die ganze Story glaubt und so weiter..“,
bemerkte er und blickte wieder zu Stefan rüber.
Dieser zuckte resigniert die Schultern.
„Das war gelogen.“,
erwiderte er schlicht, was Damon schnauben ließ, während er die Augen verdrehte.
„Aber klar doch.. eine Lüge. Wann habt ihr beiden eigentlich nicht gelogen?!“,
erkundigte Damon sich, wobei erneute Wut in ihm hochkochte.
„Ich kann doch auch nichts dafür, okay?
Alles was ich tun kann ist Katherine’s kleines Psycho-Spielchen mitzuspielen und zu hoffen, dass Elena’s Leben dadurch wieder normal wird, mehr kann ich nicht tun!“,
brüllte Stefan unvermittelt und sprang wie von der Tarantel gestochen auf.
„Ich bitte dich darum, ihr nichts zu sagen, Damon!“
Mit diesen Worten wandte Stefan sich ab und verließ das Haus.
Wie vor den Kopf gestoßen, saß Damon daraufhin einfach nur da und starrte vor sich hin.
Er konnte nicht fassen, wie verzwickt diese ganze Situation mittlerweile geworden war und was Stefan getan hatte, nur um Elena zu beschützen, doch wenn er ehrlich war, dann hätte er genau dasselbe für sie getan!
Eigentlich wollte er wütend auf Stefan sein, konnte es jedoch nicht, dazu waren seine Absichten einfach zu nobel gewesen, auch wenn er Elena damit schrecklich weh getan hatte.
Nun, da er wusste, dass Stefan nicht im Traum daran dachte, wieder etwas mit Katherine anzufangen und dass er Elena so sehr liebte, dass er ein gemeinsames Leben mit ihr aufgab, nur um ihr zurück in ihren eigenen Körper zu helfen, war er hin- und hergerissen.
Einerseits waren seine „Karten“ bei Elena noch nie zuvor so gut gewesen, andererseits konnte er sich einfach nicht an sie ranmachen, wenn er genau wusste, was Stefan alles getan hatte und er sie noch immer liebte.
Verzweifelt massierte er sich die Schläfen, während er in das lodernde Feuer des Kamins starrte, dass er zwischendurch entfacht hatte und nahm immer mal wieder einen Schluck von seinem Drink, bis dieser alle war und er sich einen neuen einschenkte und dann noch einen und noch einen, bis er endlich vergaß, warum er eigentlich so schlecht drauf war und sich nur noch auf das Gefühl des Alkohols konzentrierte, der heiß seine Kehle hinabrann.
Neugierig sah Elena sich um.
Mehrere Minuten lang war sie wie in einem Rausch einfach irgendwohin gegangen, hatte wahllos Richtungen eingeschlagen und nun wusste sie nicht mehr, wo sie war.
Genauso wie gestern Abend, überlegte Elena, doch dieses Mal war es anders.
Vor ein paar Stunden war sie wie in Trance gewesen, Wut, Trauer und Enttäuschung hatten ihr die Sicht und die Luft zum Atmen genommen, doch nun fühlte sie sich.. gut.
Ja, sie konnte sagen, dass sie sich gut fühlte.
Nicht gerade euphorisch, aber so gut wie schon seit ein paar Tagen nicht mehr, gestern Nacht ausgeschlossen natürlich.
Röte legte sich auf ihre Wangen, als sie daran zurückdachte und unwillkürlich entrang sich ein kleines Kichern ihrer Kehle.
Damon wäre nun mit Sicherheit vollkommen geschockt von ihr, immerhin hatte sie gerade ihrem ehemaligen Freund ordentlich die Meinung gesagt und ihn sogar geschlagen!
Wenn sie so darüber nachdachte, dann wollte ihr das noch immer nicht in den Kopf.
Früher hätte sie nicht im Traum daran gedacht, so mit Stefan umzugehen, doch nun war alles anders.
Sie war anders und das gefiel ihr.
Es gefiel ihr, nicht länger das unselbstständige Püppchen zu sein, dass man immerzu beschützen musste und das keine eigenen Entscheidungen treffen konnte oder vielmehr durfte.
Endlich hatte sie ihm gezeigt, was in ihr steckte und das fühlte sich unglaublich gut an.
Was sie nicht zuletzt dem fremden Köper zu verdanken hatte, indem sie sich noch immer befand.
An die Folgen und wie sie das Ganze in ein paar Stunden sehen würde, daran wollte sie nun noch nicht denken.
Dieser Moment hier war entscheidend und alles was zählte.
Ihr Handy klingelte und holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück.
Schnell holte sie es heraus und zog überrascht die Augenbrauen nach oben, als sie den Namen las, der auf dem Display erschien.
„Hey, Caroline!“,
begrüßte sie ihre Freundin, von der sie insgeheim befürchtet hatte, sie ans „Team Katherine“ verloren zu haben.
„Hey, Elena..“,
kam es kleinlaut vom anderen Ende der Leitung, was Elena ein kleines Schmunzeln entlockte.
„Können wir uns treffen, bitte?
Wir haben schon so lange nicht mehr richtig mit einander geredet und ich muss mich bei dir entschuldigen und..“,
brach es daraufhin aus ihrer Freundin hervor, was Elena lachen ließ.
„Das hört sich jetzt vielleicht dumm an, aber ich weiß momentan gar nicht, wo ich bin.
Könntest du mich abholen?
Dann können wir in Ruhe über alles reden!“,
erwiderte sie und konnte Caroline erleichtert ausatmen hören.
„Klar, ich komme gleich und hol dich ab!“,
fügte sie dann noch hinzu, wobei Elena praktisch das strahlende Lächeln sehen konnte, das dabei um ihren Mund lag.
Sie gab ihrer Freundin den Straßennamen durch und verabschiedete sich von ihr.
Der Tag wurde immer besser und besser, entschied sie und ließ sich dann auf einem großen Stein nieder, der effektvoll auf einer kleinen Rasenfläche platziert worden war.
Keine zehn Minuten später hielt Caroline schließlich direkt vor ihr am Straßenrand und Elena stieg zu ihr ins Auto.
„Oh Gott, Elena!
Es tut mir so, so WAHNSINNIG Leid, wirklich!“,
beteuerte Caroline und drückte sie fest an sich.
„Schon okay, ich kann verstehen, wenn du erst einmal Abstand von der ganzen Geschichte brauchtest.
Den hätte ich auch gern gehabt, glaub mir!“,
entgegnete Elena, während Caroline weiterfuhr.
Mitleidig blickte Caroline sie an und nahm die Hand ihrer Freundin in ihre eigene, bevor sie sie aufmunternd drückte.
„Du musst mir alles ganz genau erzählen, wenn wir bei mir sind, ja?!“
Und genau das tat Elena dann wenig später auch.
Sie erzählte ihr alles, bis auf das, was letzte Nacht zwischen Damon und ihr geschehen war, das ging schließlich niemanden etwas an..
„Wow..“,
hauchte Caroline schließlich, wobei ihre Augen die Größe von Untertassen angenommen hatten und ihr vor Erstaunen der Mund offen stehen blieb.
Ein kleines Lächeln huschte über Elena’s Gesicht, bevor sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.
„Und du hast wirklich mit Damon auf der Bar im Grill getanzt und.. ihn geküsst?“,
hakte sie nach, woraufhin Elena sich beinahe an ihrem Getränk verschluckte.
War das wirklich das, was Caroline am meisten interessierte?!
Obwohl – hatte sie etwas anderes erwartet?!
„Ja, ich weißt.. das klingt ziemlich abgefahren..!“,
begann Elena stockend, was Caroline laut auflachen ließ.
„Allerdings!
Du und auf einer Bar tanzen?
Wie oft habe ich dich schon deswegen angebettelt und du hast immer gesagt, dass es dir zu peinlich wäre und jetzt hattest du dein „erstes Mal“ mit Damon.
MIT DAMON!!!“,
entgegnete sie kichernd, was jedoch schon bald in ein lautes Lachen ausartete, in das Elena unweigerlich mit einstimmen musste.
„Aber das nächste Mal, machen wir beiden das zusammen, ja?“,
bat Caroline und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
„Versprochen!“,
erklärte Elena.
„Wie wäre es mit heute Abend?“
Nachdenklich blickte Elena Caroline an.
Warum eigentlich nicht?
Schließlich musste sie doch ihre neugewonnene Freiheit feiern!
„Abgemacht.“,
grinste sie und zwinkerte Caroline zu.
„Wie kommt es, dass du plötzlich so.. anders bist, Elena?
Ich erkenne dich kaum wieder.
Nicht, dass das jetzt schlecht wäre, aber da muss doch irgendetwas passiert sein?!“,
meinte Caroline nach einer Weile, die sie in angenehmen Schweigen verbracht hatten.
Augenblicklich fiel ihr Damon und die letzte Nacht wieder ein, was sie ein wenig erröten ließ.
Und wie sie bereits befürchtet hatte, entging Caroline dieses kleine Anzeichen genauso wenig, wie die Unsicherheit, die sie nun wegschauen ließ.
„Elena!“,
murmelte sie vielsagend, was diese schließlich wieder dazu veranlasste, sie wieder anzusehen.
„Hat das zufällt etwas mit Damon zu tun?“,
grinste Caroline und ihre Augen funkelten sie dabei spitzbübisch an.
„Kann schon sein..!“,
erwiderte Elena ausweichend, bevor sie schnell noch einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.
„Was ist passiert?
Irgendwas verschweigst du mir doch!“,
erklärte Caroline und war plötzlich wieder ganz die Alte.
Aufgeregt setzte sie sich auf und legte ihre Hände dabei auffordernd auf die ihren, die bis dato locker auf der Tischplatte gelegen hatten.
„Gestern Nacht.. also.. wir..!“,
stammelte Elena und wurde immer nervöser unter dem eindringlichen Blick ihrer Freundin.
„Jaaaa?“,
grinste diese und drückte ihre Hand in erwartungsvoller Anspannung.
„Also schön, ich habe geträumt und dann war er da und wir haben uns geküsst und dann..“
„Moment, ihr habt euch im Traum geküsst oder in Wirklichkeit?“
„Zuerst dachte ich, es wäre ein Traum, aber er hat mich auch in echt geküsst..“
„Und was ist dann passiert?“
Elena bemerkte, dass Caroline vor lauter Neugierde fast zu platzen anfing, was sie eigentlich lustig gefunden hätte, wäre ihr das Ganze nicht so unglaublich peinlich.
Sie wollte gerade dazu ansetzen, es ihr zu erzählen, als ihr Handy klingelte.
Erleichterung überkam Elena und sie holte es schnell aus ihrer Hosentasche hervor.
„Hey, Schwesterherz.
Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht!
Komm nach Hause, ja?!“
Nichts lieber als das, dachte Elena, doch dann sah sie in das enttäuschte Gesicht ihrer Freundin und sie musste sich entscheiden.
„Ich bin in einer Stunde da!“,
meinte sie und kurz darauf legte sie wieder auf.
„Also, wo waren wir stehen geblieben?“,
grinste Caroline, was Elena innerlich aufstöhnen ließ.
Aus dieser „Kiste“ würde sie so schnell wohl nicht wieder rauskommen..
„Du und Damon, ihr habt euch geküsst und dann?“,
half Caroline Elena auf die Sprünge, als sie sie einige Sekunden lang einfach nur schweigend angestarrt hatte.
Resigniert öffnete Elena den Mund, um ihr alles zu erzählen, da sie wusste, wie hartnäckig Caroline in solchen Angelegenheiten sein konnte, doch das Schicksal meinte es gut mit ihr, denn erneut klingelte ein Handy.
Dieses Mal war es jedoch nicht ihr eigenes, sondern Caroline’s.
„T’schuldigung..“,
murmelte Caroline und holte es hervor.
„Ja?“,
bellte sie genervt ins Telefon, während sie Elena keine Sekunde lang aus den Augen ließ.
„Damon hier. Ist Elena bei dir?“,
kam es vom anderen Ende der Leitung, was Elena aufhorchen ließ.
Er klang so kalt und abweisend, was war passiert?
„Sie sitzt mir gegenüber und ist gerade dabei, mir von eurer letzten Nacht zu erzählen!“,
erwiderte Caroline mit einem hinterhältigen Lächeln auf den Lippen.
Empört schnappte Elena nach Luft und riss ihr das Telefon aus der Hand, um selbst mit ihm zu sprechen.
Schnell ging sie in das angrenzende Badezimmer damit und verschloss die Tür hinter sich.
Sie wusste, dass Caroline natürlich genau hinhören würde, doch sie hoffte, dass sie so wenigstens nicht alles mitbekam.
„Du tust WAS?“,
hakte Damon nach und sie konnte das Lachen in seiner Stimme hören, was sie ebenfalls schmunzeln ließ.
„Du kennst sie doch.. sie lässt einfach nicht mehr locker, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat!“,
jammerte Elena augenverdrehend und lehnte sich dabei mit dem Po ans Waschbecken.
Erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr sie seine Stimme vermisst hatte und das, obwohl sie gerade mal zwei Stunden voneinander getrennt waren.
„Wie seid ihr beiden überhaupt auf das Thema gekommen?“,
wollte er nach ein paar Sekunden des Schweigens wissen.
Im Hintergrund konnte Elena das klirrende Geräusch von Eiswürfeln ausmachen, die gegen ein Glas schlugen.
„Nun ja.. nachdem ich ihr das mit Stefan erzählt hatte, war sie der Meinung, dass etwas passiert sein musste, das mich überhaupt erst dazu gebracht hat, das zu tun..“,
stammelte Elena, da sie wusste, dass er sofort die Verbindung sehen würde.
Angespannt lauschte sie seinen tiefen Atemzügen, die nichts darüber verrieten, was er nun dachte.
„Genau darüber müssen wir beiden reden, Elena!“,
meinte er und seine Stimme klang dabei eiskalt.
Zitternd umfasste Elena ihren rechten Oberarm mit ihrer freien Hand.
Was war in der Zwischenzeit geschehen, dass er nun so abweisend zu ihr war?
„Warum? Was ist passiert?“,
hauchte sie nervös.
„Wann wirst du wieder hier sein?“,
beantwortete Damon ihre Frage mit einer Gegenfrage.
„Ich weiß es nicht. Ich wollte gleich noch zu Hause vorbeischauen..“
„Okay, ich hole dich um sieben dort ab!“,
erklärte Damon und schon hatte er das Gespräch beendet.
Fassungslos legte Elena ebenfalls auf und starrte eine Weile auf das kleine Ding in ihrer Hand.
„Elena? Alles okay bei dir?“
Caroline’s einfühlsame Stimme, die von der Tür her kam, holte sie jedoch augenblicklich zurück in die Realität.
„Sicher, alles bestens.“,
lächelte Elena, während sie ihr die Tür öffnete.
Der kritische Blick ihrer Freundin musterte sie von oben bis unten, sodass Elena unweigerlich die Schultern straffte und sich aufrichtete.
„Kannst du mich nach Hause fahren?“
Elena gab ihr das Handy zurück und sie steckte es in ihre Hosentasche.
„Klar, ganz wie du willst!“,
erklärte Caroline und setzte nun ebenfalls ein Lächeln auf, obwohl Elena sich ziemlich sicher war, dass sie sie durchschaut hatte.
Keine fünf Minuten später hielten sie auch schon vor dem Haus der Gilberts, welches Elena seit dem Körpertausch nicht mehr gesehen hatte.
Tränen traten in ihre Augen, als sie zu dem Gebäude empor blickte, dass ihr immer ein sicheres zu Hause geboten hatte und nun von ihrem Ebenbild bewohnt wurde.
„Ruf mich an, wegen heute Abend!“,
bat Caroline, als Elena sich wieder zu ihr umdrehte.
„Das mache ich!“,
versprach sie und umarmte sie noch einmal kurz, bevor sie ausstieg und auf die Haustür zuging.
Noch bevor sie bei der Treppe zur Veranda angekommen war, wurde die Tür aufgerissen und eine vollkommen aufgelöste Jenna rannte ihr entgegen.
„Oh Gott, Elena, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“,
brach es aus ihr hervor und sie zog ihre Nichte fest in ihre Arme.
„Ich mir auch um euch!“,
gestand Elena, während die Tränen sich ihren Weg aus ihren Augenwinkel bahnten und ihr die Sicht verschleierten.
„Lass uns rein gehen!“
meinte Jenna und wischte ihr schmunzelnd die Tränen weg.
Zusammen legten sie den restlichen Weg zur Tür zurück, doch Elena blieb davor stehen.
Sie wusste nicht mehr, ob Katherine bereits hereingebeten worden war oder nicht.
„Komm doch rein, Elena!“,
lächelte Jeremy, der nun neben ihrer Tante erschien.
Erleichtert trat Elena über die Schwelle und sofort fand sie sich in den Armen ihres Bruders wieder, den sie auch unglaublich vermisst hatte in all den Tagen.
„Bekommt dein Geschichtslehrer auch eine Umarmung?“,
grinste Ric und lachend drückte Elena auch ihn an sich, bevor sie alle zusammen ins Wohnzimmer gingen.
Nachdem sich die erste Euphorie gelegt hatte, wurden sie jedoch alle schnell wieder von der Wirklichkeit eingeholt.
„Was ist mit Katherine? Wo ist sie?“,
wollte Elena wissen und blickte jeden dabei der Reihe nach an.
„Wir haben sie rausgeschmissen und da sie eh lieber bei.. Stefan leben wollte, war das auch kein Problem!“,
erwiderte Jeremy achselzuckend und scheinbar unberührt, wenn da nicht dieses verräterische Stocken in seiner Stimme gewesen wäre, kurz bevor er den Namen ihres Ex-Freundes ausgesprochen hatte.
„Oh, okay..“,
murmelte Elena, wobei die unterschiedlichsten Gefühle in ihr wild umherschwirrten.
Einerseits Erleichterung, da Katherine hier nicht länger lebte, andererseits Trauer und Wut auf Stefan, denn sie musste zugeben, dass sie sein Verhalten einfach nicht verstand.
Genau wie Caroline eben, begann sie den dreien nun ebenfalls die ganze Story zu erzählen.
Hin und wieder wurde sie von ihrem ungeduldigen Bruder unterbrochen, der alles ganz genau wissen wollte, doch als sie schließlich nach über einer Stunde geendet hatte, herrschte betretenes Schweigen bei allen Anwesenden.
„Das mit Stefan und dir tut mir schrecklich leid!“,
erklärte Jenna und nahm Elena’s Hand in ihre, um sie mitfühlend zu drücken.
„Danke, aber ich werde schon irgendwie drüber hinwegkommen!“,
versicherte Elena ihr schnell, schließlich sollte sich ihre Tante keine Sorgen um sie machen.
„Und zur Not hast du ja auch noch Damon!“,
grinste Jeremy, der sich daraufhin sofort einen bösen Blick von ihr einfing.
„Wie darf ich das jetzt verstehen?“,
erkundigte Jenna sich sichtlich geschockt.
Elena hatte absichtlich die Sache mit der Bar und ihrem Kuss ausgelassen, um Jenna nicht zu beunruhigen.
Doch bevor sie dazu gezwungen war, es ihr zu erzählen, klingelte es an der Haustür und sie atmete erleichtert aus.
„Ich gehe schon!“,
erklärte sie und sprang vom Sofa auf.
Als sie die Tür dann jedoch öffnete und sie IHM gegenüber stand, setzte ihr Herz einen Moment lang aus, nur um danach in doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen.
Wie schaffte er das nur immer wieder?!
„Hey.“
Elena’s leicht zitternde Stimme, riss ihn von dem Anblick ihrer wunderschönen Augen los, die er ewig betrachten könnte und die er in den letzten Stunden schmerzlich vermisst hatte.
„Hi.“,
erwidert er, wobei er selbst merkte, wie eisig seine Stimme klang.
„Was ist los mit dir, du warst eben am Telefon schon so komisch?!“,
bemerkte Elena und wollte zu ihm auf die Veranda treten und die Tür hinter sich schließen, doch Damon schüttelte abwehrend den Kopf.
„Nicht hier, ich erkläre dir alles, wenn wir wieder zu Hause sind.“
Innerlich zuckte er bei der Formulierung „zu Hause“ zurück, da man Katherine’s Haus wohl kaum als das bezeichnen konnte und doch war es das für ihn geworden in den vergangenen Tagen.
Wenn Elena bei ihm war, fühlte er sich überall zu Haus, so war das nun einmal und so würde es immer sein!
Ihr fragender Gesichtsausdruck signalisierte ihm, dass sie seinen kleinen Fauxpas nicht mitbekommen hatte, sodass er etwas erleichtert eintrat.
„Damon?“,
erklang die nicht gerade begeisterte Stimme von Elena’s Tante, als er ins Wohnzimmer trat.
„Ich freue mich auch dich zu sehen!“,
erwiderte Damon mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, was Jeremy leise lachen ließ, er es jedoch schnell hinter einem Hüsteln versteckte, was Ric ebenfalls grinsen ließ.
„Damon und ich müssen etwas besprechen!“,
meinte Elena, bevor sie ihn am Ärmel seiner Lederjacke hinter sich herzog.
„Ich habe dir doch gerade gesagt, dass..“,
begann er, als sie in ihrem Zimmer standen, doch Elena unterbrach ihn sofort.
„Ich werde nicht zurück fahren, ich wohne jetzt wieder hier!“
Wie vor den Kopf gestoßen, starrte Damon sie an, bevor er sich schließlich wieder fing und an ihr vorbei ans Fenster trat.
So würde sie wenigstens den Schmerz nicht sehen, der sich bei dem Gedanken daran, nun nicht mehr mit ihr unter einem Dach zu leben, auf sein Gesicht schlich und einfach nicht mehr verschwinden wollte.
Sein Herz schlug hart und schnell gegen seine Rippen, als er sich vorstellte, nun zusammen mit Stefan und Katherine im Anwesen zu wohnen.
Spätestens nach einem Tag würde man ihn entweder in ein Irrenhaus einweisen können, oder aber man würde irgendwann seine oder Katherine’s Leiche unten im Keller finden.
„Jetzt sag mir doch bitte endlich, was los ist!“,
flehte Elena und stellte sich hinter ihn.
Als er ihre Körperwärme spürte, schloss er für einen kurzen Moment die Augen und stellte sich vor, dass sie jetzt irgendwo anders und vor allem jemand anderes wären.
Er tat noch einen letzten, tiefen Atemzug, bevor er sich zu ihr herumdrehte und sie dabei beinahe umgestoßen hätte, so nahe war sie ihm.
„Es geht um Stefan!“
Nun klang seine Stimme wieder eiskalt, was auch gut so war.
Sie sollte nicht sehen, welche Höllenqualen er in den letzten Stunden wegen dieser beschissenen Situation und der damit verbundenen Entscheidung, durchgestanden hatte.
„Stopp, hör auf! Ich will nichts mehr von ihm wissen!“
Entschieden wollte Elena sich von ihm abwenden, doch Damon packte sie unvermittelt an den Schultern und hielt sie so davon ab.
„Es ist aber, verdammt nochmal, wichtig, Elena!“,
knurrte er.
Ihr süßer Atem wehte ihm sacht ins Gesicht, was ihn beinahe verrückt machte, also richtete er sich wieder etwas auf und schaffte so ein wenig Abstand zwischen sie beide.
„Also schön, was ist mit ihm?“,
seufzte Elena und wandte den Blick ab.
Jetzt oder nie, dachte Damon und obwohl ihm „nie“ lieber gewesen wäre, sprach er aus, was ihn in wenigen Sekunden zerstören würde.
„Stefan will nichts von Katherine. Er liebt nur dich!“,
murmelte er, woraufhin ihr Blick sofort zu seinem Gesicht zurückflog.
„Nein, nein das kann nicht sein!“,
stammelte sie vollkommen überwältigt von seinen Worten und wollte vor ihm zurückweichen, doch er hielt sie noch immer fest an den Schultern gepackt und er würde sie so lang nicht loslassen, bis sie ihm glaubte.
„Doch, Elena, es ist wahr!
Er spielt Katherine und uns allen nur etwas vor, damit sie den Zauber wieder rückgängig macht!“
„Das glaube ich dir nicht!“,
schrie Elena und wollte sich verzweifelt von ihm losmachen, doch sein Griff wurde immer stärker.
Er wollte ihr nicht wehtun, doch sie spürte es wahrscheinlich sowieso nicht.
„ER HAT ES MIR DOCH SELBST GESAGT, ELENA!“,
brüllte Damon nahe vor ihrem Gesicht, woraufhin sie augenblicklich erstarrte und ihn aus riesen großen Augen heraus anstarrte.
Erleichtert, nun endlich zu ihr durchgedrungen zu sein, ließ Damon ihre Schultern los und umfasste dafür ihr Gesicht mit den Händen.
„Warum sollte ich dich anlügen, Elena?“,
flüsterte er, doch sie starrte ihn einfach nur weiterhin hilflos an.
„Wir waren uns noch nie so nah wie jetzt, damit würde ich mir alles kaputt machen!“,
fuhr er murmelnd fort, wobei seine Augen die ganze Zeit über auf ihren Lippen ruhten, die sich auffordernd teilten.
„Warum hast du es mir überhaupt gesagt?“,
wisperte Elena und ihr Blick flog von seinen Augen zu seinem Mund und wieder zurück.
„Weil.. ich dich liebe!“,
raunte er und er spürte, dass sich ihr Herzschlag bei seinen Worten sofort verdoppelte.
„Ich..“,
doch weiter kam Elena nicht, denn Damon presste schnell seine Lippen auf die ihren, bevor sie etwas sagen konnte, dass ihn vollkommen zerstören würde.
Seufzend erwiderte sie seinen eindringlichen Kuss, während sie ihm ihre Arme um den Nacken schlang und sich fest gegen ihn drängte.
Besitzergreifend ließ er seine Hände von ihrem Gesicht weiter nach unten wandern.
Über ihren Oberkörper weiter über ihren Rücken, bis sie sich schließlich um ihre Gesäß legten und ihre Weiblichkeit hart gegen seine Erektion presste.
Erschrocken über dieses vollkommen überwältigende Gefühl, schnappte Elena nach Luft, sodass Damon’s Lippen sich auf ihren Hals legten und dort zärtliche Küsse verteilten.
Er hob sie ein wenig hoch, sodass sie ihre Beine um seine Mitte schlingen konnte, bevor er mit ihr in den Armen auf ihr Bett zutrat und sie behutsam darauf legte.
Hart und verlangend presste er erneut seine Lippen auf die ihren und ließ seine Zunge ihren Mund erobern, während sie mit ihren Händen unter sein Hemd fuhr und mit ihren Fingernägeln über seine nackte Haut schabte, was ihn vollkommen verrückt machte.
Schnell wirbelte er mit ihr zusammen herum, sodass sie nun auf ihm saß.
Mit funkelnden Augen sah sie auf ihn herunter, während sie ihr Geschlecht wie eine rollige Katze gegen seines rieb.
Damon meinte zu explodieren, so gut fühlte es sich an und doch war es noch lang nicht genug.
Mit zusammengebissenen Zähnen ließ er diese Prozedur über sich ergehen und beobachtete sie dann dabei, wie sie begann sein Hemd aufzuknöpfen.
Einen Knopf nach dem anderen, bis seine Brust schließlich nackt vor ihr lag.
Bei diesem Anblick machte sie einen Laut, der sich wie ein Schnurren anhörte, doch er bekam keine Gelegenheit dazu, weiter darüber nachzudenken, denn nun beugte sie sich zu ihm hinab und begann mit ihrer Zunge seine Brustwarzen zu verwöhnen.
Ein tiefes Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als er dies spürte.
Er merkte zwar, dass sie unerfahren in solchen Dingen war, doch gerade das machte ihn so unglaublich scharf.
Nach ein paar Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, richtete sie sich schließlich wieder auf.
Ihre Blicke trafen aufeinander und es war Damon so, als hätte man ihm einen Eimer kalten Wassers über den Kopf geschüttet.
Was zum Teufel tat er hier?
Schnell packte er Elena bei der Taille und hob sie von sich runter, bevor er wie von der Tarantel gestochen aufsprang und zur Tür rannte.
Dort angekommen, blickte er sich noch einmal zu ihr um und was er dann sah, brach ihm das Herz.
Elena saß vollkommen verwirrt auf ihrem Bett und blickte ihm mit verschleiertem Blick hinterher, während ihre himmlischen Lippen ganz rot und geschwollen von seinen Küssen waren.
Von SEINEN und genau das war das Problem.
Eigentlich hatte er ihr bloß einen Abschiedskuss geben wollen, doch was darauf gefolgt war, hatte er einfach nicht mehr aufhalten können oder vielmehr wollen, was er jetzt im Nachhinein fürchterlich bereute.
„Ich denke es ist besser, wenn wir uns eine Weile nicht mehr sehen!“,
erklärte er mit rauer Stimme, bevor er sich abwandte und ihr Zimmer verließ.
Kleine Schluchzer drangen an sein Ohr, als er in Vampirgeschwindigkeit die Treppe hinunterraste und dann aus der Haustür ins Freie flüchtete.
Doch auch im Auto konnte er diese markerschütternden Geräusche einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen, sodass er schließlich am Straßenrand hielt und verzweifelt die Augen schloss.
Er wusste, dass er das richtige getan hatte, doch warum fühlte er sich dann so verdammt beschissen?!
Fassungslos starrte Elena auf die Stelle, an der Damon sich eben noch einmal zu ihr umgedreht hatte.
Mit ihren Fingern fuhr sie über ihre geschwollenen Lippen, die noch immer von seinen Küssen prickelten, während eine wahre Flut von Tränen ihre Wange runterlief.
In ihrem Innersten tobte ein Tornado an Gefühlen, der immer größer und mächtiger wurde, je länger sie versuchte, das eben geschehen zu verarbeiten.
Schluchzend ließ sie sich nach hinten auf ihr Bett fallen und schloss die Augen, wobei sie ihren Körper zusammenkrümmte und ihre Beine mit den Armen umfasste.
Ihre Weiblichkeit pulsierte noch immer, obwohl Damon schon längst weg war, doch ihr Körper schien das einfach nicht kapieren zu wollen.
Jede Faser ihres Körpers schrie seinen Namen vor unerfüllter Sehnsucht, was sie noch verzweifelter machte, als sie sowieso schon war.
Wie sollte es denn nun weitergehen?
Damon hatte ihr mit seinem Abgang eben klar und deutlich gemacht, dass er nicht zwischen Stefan und ihr stehen würde, wenn sie wieder zu ihm zurückkehren würde, nachdem Katherine die Sache mit ihren Körpern wieder rückgängig gemacht hatte.
Doch die große Frage war – wollte sie das überhaupt?
Wollte sie Stefan ein weiteres Mal verzeihen und vor allem – konnte sie das überhaupt?
Nach allem was er ihr angetan hatte, stellte sich nun heraus, dass er das alles nur getan hatte, um sie zu beschützen.
Und genau das war der Punkt!
Er dachte noch immer, dass man sie beschützen musste und indem er sie nicht gleich von Anfang an eingeweiht hatte, hatte er ihr bewiesen, dass er ihr immer noch nichts zutraute.
Anscheinend war er, trotz all der Dinge, die sie nun bereits durchgestanden hatten, der Meinung, dass sie nicht stark genug war, die Wahrheit zu verkraften.
Doch das war sie und Damon wusste das!
Damon.
Allein sein Name oder der Gedanke an ihn, zerriss sie innerlich und machte sie vollkommen hilflos.
„Warum sollte ich dich anlügen, Elena?“,
„Wir waren uns noch nie so nah wie jetzt, damit würde ich mir alles kaputt machen!“,
„Warum hast du es mir überhaupt gesagt?“,
Hilflos presste Elena ihre Augen fest zusammen, um die Erinnerung daran zu verdrängen, doch seine letzten Worte stürmten ohne irgendwelche Gegenwehr auf sie ein und ließen sie zitternd zurück.
„Weil.. ich dich liebe!“
Genau in diesem Moment war ihr eines klar geworden – sie liebte ihn auch, mehr als sie es jemals für möglich gehalten hätte und vielleicht sogar mehr, als sie Stefan jemals geliebt hatte.
Sie hatte es ihm sagen wollen, doch dann hatte er ihren Mund mit dem seinen verschlossen und dann hatte sie sich nur noch auf die unglaublichen Gefühle konzentrieren können, die er in ihr hervorrief.
„Ich denke es ist besser, wenn wir uns eine Weile nicht mehr sehen!“
Seine allerletzten Worte trafen sie mitten ins Herz.
Sie wusste nicht mehr ein- noch aus.
Stefan war immer ihr sicherer Hafen gewesen, auf ihn hatte sie sich verlassen können.
Er war immer für sie da gewesen und hatte sie in allem unterstützt.
Damon hingegen.. war mehr als das, wie ihr nun bewusst wurde.
Genau wie sein Bruder, liebte er sie über alles und würde für sie sterben, doch er verheimlichte ihr nie etwas, nur um sie zu beschützen.
Er wusste, dass sie stark war, vermutlich sogar stärker als viele andere Mädchen in ihrem Alter und deswegen sah er keinen Sinn darin, ihr Dinge vorzuenthalten.
Früher hatte sie immer gedacht, dass er ein gefühlskalter Machoarsch war und wie sich herausgestellt hatte, hatte sie in ihrer Vermutung richtig gelegen, doch seine gesamte Einstellung hatte sich von Tag zu Tag gewandelt, sodass er nun der Mann war, den sie lieben konnte.
Natürlich neigte er noch immer zu impulsiven Handlungen und natürlich würde man ihm seine frechen Sprüche niemals abgewöhnen können, doch das wollte sie auch gar nicht.
Sie wollte ihn so, wie er war und nicht anders!
Langsam öffnete Elena ihre Augen und erstarrte, als sie sah, wo sie sich befand.
Was ging hier vor?
Ruckartig setzte sie sich auf und blickte sich um.
Warum befand sie sich in Stefan’s Zimmer?
„Elena?“
Die zögerliche Stimme ihres Ex-Freundes ließ sie herumfahren.
Er saß neben ihr auf dem Bett und betrachtete sie besorgt.
„Was.. was ist passiert?
Warum bin ich hier?“,
stammelte Elena hilflos und rückte ein wenig von ihm ab.
Sie wollte ihm nicht nah sein, nicht nach allem was vorgefallen war.
„Damon hat es dir gesagt!“,
stellte Stefan fest, bevor ihm ein abgrundtiefer Seufzer entfuhr.
„Was?
Wovon redest du?“
Langsam wurde Elena wütend.
Er sollte endlich mit der Sprache rausrücken und nicht immer um den heißen Brei herum reden.
„Damon hat dir gesagt, dass ich Katherine das alles nur vorgespielt habe, nicht wahr?“
„Ja, ja das hat er aber was hat das hiermit zu tun?“
Sie deutete mit einer unwirschen Handbewegung auf sein Zimmer, während sie ihn verständnislos ansah.
„Ich habe Katherine endlich davon überzeugen können, dass sie eure Körper wieder zurücktauscht, Elena!“,
erklärte Stefan und ein kleines Lächeln lag dabei um seinen Mund.
Geschockt blickte Elena von seinem Gesicht hinab zu ihrem Körper und ihr entfuhr ein spitzer Schrei, als sie sah, dass sie ihre eigene Kleidung trug.
Schnell sprang sie von seinem Bett auf und rannte zu dem großen Spiegel rüber, um sich genauer betrachten zu können.
Tatsächlich – ihre Haare waren wieder glatt und auch sonst fühlte sie sich endlich wieder wie sie selbst.
„Oh mein Gott!“,
hauchte sie den Tränen nahe und schlug sich eine Hand vor den Mund.
Sie konnte ihre Augen gar nicht mehr von sich selbst losreißen, so überwältigt war sie in dem Moment.
„Alles okay?“,
kam es nun von Stefan, der zögerlich hinter sie trat und ihr behutsam seine Hände auf die Schultern legte.
Instinktiv verspannte sie sich bei seiner Berührung, doch er schien es nicht zu bemerken.
„Ja, ich.. hatte nur überhaupt nicht mehr damit gerechnet, jemals wieder ich selbst zu sein!“,
erklärte Elena und ihre Mundwinkel zuckten einmal kurz nach oben, bevor sie überwältigt von ihren Gefühlen erneut in Tränen ausbrach.
„Hey, alles wird wieder gut!“,
murmelte Stefan und drehte sie sacht zu sich herum, um fest seine Arme um sie zu schlingen.
Hilflos ließ Elena es zu, dass er sie so berührte.
Sie war einfach noch nicht in der Lage dazu, ihm das zu sagen, was unausweichlich war.
Dass sie sich für seinen Bruder entschieden hatte..
Schluchzend drängte Elena sich enger an ihren Ex-Freund heran.
Seine Arme schlangen sich automatisch fester um sie und hielten sie fest, was ihr in diesem Moment einfach nur gut tat.
Einerseits war sie natürlich unglaublich froh darüber, nun wieder sie selbst zu sein, andererseits fürchtete sie sich vor der Aussprache, die gleich folgen würde.
Schniefend wischte sie sich einige Zeit später die Tränen weg und lehnte sich ein wenig nach hinten, sodass sie ihn wieder ansehen konnte.
Ein kleines Schmunzeln zuckte um seine Lippen, als er auf sie herunterblickte.
Sanft strich er ihr mit seinen Daumen über die immer noch feuchten Wangen und ließ seine Hände dann dort verweilen.
„Wir müssen reden, Stefan!“,
erklärte Elena mit brüchiger Stimme, woraufhin er sie seufzend losließ und sich ein paar Schritte von ihr entfernte.
Endlich hatte Elena wieder Luft zum Atmen, was sie voll auskostete, bevor sie fortfuhr.
„Danke.“,
war das erste, dass sie nach einer schier endlos langen Pause hervorbrachte.
„Wofür denn?“
„Dafür, dass du versucht hast, mich zu beschützen, indem du Katherine etwas vorgespielt hast, aber..“
„Das hätte jeder gemacht, auch Damon!“,
unterbrach Stefan sie schmunzelnd.
„Nein, eben nicht!“
Stirnrunzelnd trat Stefan nun wieder auf sie zu und wollte nach ihren Händen fassen, doch sie trat abwehrend zurück.
„Okay, vielleicht hast du recht und er hätte ihr wirklich seine Liebe vorgegaukelt, aber er hätte mich eingeweiht, Stefan, nicht so wie du!“,
erklärte Elena und sie spürte, wie langsam wieder die Wut auf ihn zurückkehrte.
„Aber das war doch nur zu deinem Besten, Elena!
Ich wollte dich doch bloß beschützen!“,
versuchte Stefan sie zu beschwichtigen, machte damit jedoch alles nur noch schlimmer.
„Genau das ist es ja!
Du musst mich nicht immer beschützen!
Ich bin achtzehn Jahre alt und habe bis jetzt schon mehr durchmachen müssen, als manche in ihrem ganzen Leben!
Ich kann damit umgehen, egal was es ist, doch du scheinst das einfach nicht zu kapieren!“,
schrie Elena, obwohl sie gar nicht laut werden wollte.
„Es.. es tut mir leid, in Zukunft werde ich dir immer alles erzählen, versprochen!
Wir werden in Zukunft alles gemeinsam entscheiden!“,
erwiderte Stefan kleinlaut und dieses Mal ließ Elena es zu, dass er ihre Hände ergriff und mit seinen verschränkte.
„Es wird aber kein ‚wir‘ mehr geben, Stefan!“,
flüsterte Elena, erneut den Tränen nahe.
„Was? Aber ich dachte..“,
begann Stefan, doch dieses Mal war es Elena, die ihn unterbrach.
„Ich weiß.
Ich habe auch immer gedacht, dass unsere Liebe so stark ist, dass sie alles überstehen kann, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass..“
Ihre Stimme stockte und sie musste einen Moment lang wegsehen, bevor sie endlich den Mut dazu aufbrachte, ihm wieder direkt in die Augen zu blicken.
„Ich habe nie damit gerechnet, dass ich mich neu verliebe und diese Liebe stärker sein kann als unsere!“,
wisperte sie und eine einzelne Träne rann still und leise ihre Wange hinab.
Stefan tat einen tiefen Atemzug und schloss dann die Augen, während sein Gesicht nur noch einer schmerzverzerrten Maske glich.
„Damon hat es verdient geliebt zu werden!“
Seine Worte trafen sie mitten ins Herz und ihr stockte der Atem, als Stefan seine Augen wieder aufschlug und sie direkt ansah.
„Ich hoffe, du wirst glücklich mit ihm, Elena!“,
flüsterte er und streichelte dabei sanft mit seinem Daumen über ihren Handrücken.
„Bist du gar nicht wütend?“,
wisperte Elena, der einfach die Stärke fehlte, lauter zu sprechen.
„Oh doch, das bin ich, aber nicht auf dich oder auf Damon, sondern auf mich!“,
erwiderte Stefan, wobei ein kleines Schmunzeln seine Lippen umspielte.
„Ich wusste von Anfang an, dass da etwas zwischen euch ist, wollte es jedoch einfach nicht wahrhaben und nun stehe ich hier mit einem gebrochenen Herzen, obwohl ich dich schon längst für ihn hätte freigeben und zurück zu Katherine gehen können!“,
erklärte er mit trauriger Stimme.
„Du liebst sie doch?“
Die Fassungslosigkeit in Elena’s Stimme ließ Stefan schmunzeln.
„Mehr als ich jemals gedacht hätte!“
„Aber warum dann dieses ganze Hin- und her?
Du hättest mir doch einfach von Anfang an die Wahrheit sagen können und dann..“
Doch als sie sah, dass Stefan abwehrend den Kopf schüttelte, brach sie verzweifelt ab.
„Das war alles nicht so einfach.
Ich schätze, es ging mir genauso wie dir mit Damon!
Meine Gefühle für Katherine wollte ich mir auch Anfangs nicht eingestehen, doch mit der Zeit sind sie immer stärker geworden und ich konnte einfach nichts mehr dagegen unternehmen.
Und dann, obwohl ich wusste, dass ich sie liebe, habe ich mir einzureden versucht, dass sie ein egoistisches Miststück ist und du die bessere und vor allem sichere Wahl für mich bist.“
Ein kleines Lachen drang trotz der ganzen verzwickten Situation aus ihrer Kehle, als sie seine Beschreibung über Katherine hörte.
„Katherine ist wirklich ein egoistisches Miststück!“,
erklärte sie, woraufhin auch Stefan lächeln musste.
„Ja, das ist sie, doch trotz allem liebe ich sie, genauso wie du Damon liebst, obwohl er ein echtes Arschloch sein kann!“
Bei dem Gedanken an den Mann, an den sie ihr Herz verloren hatte, umspielte ein glückseliges Lächeln ihre Lippen und ihre Augen begannen zu funkeln.
„Da hast du Recht!“,
erklärte sie und blickte erleichtert auf in sein Gesicht.
Endlich war alles geklärt und sie konnte einen Neuanfang wagen, zusammen mit Damon.
„Ich weiß, das klingt jetzt bescheuert und total abgedroschen, doch lass uns trotzdem Freunde bleiben, ja?“,
bat Stefan, was sie zum Lachen brachte.
„Das würde ich mir auch wünschen, ja!“,
gestand sie und kurz darauf spürte sie seine warmen Lippen auf ihren eigenen.
Gespannt horchte sie in sich hinein, doch erleichtert stellte sie fest, dass sie nicht fühlte.
Nichts, aber auch absolut gar nichts.
Sekunden später löste sie sich von ihm und blickte auf in sein Gesicht.
Auch er wirkte irgendwie erleichtert, als wäre das nun der letzte Beweis, dass sie doch nicht die Frau seines „Lebens“ war.
„Katherine und Stefan - glücklich vereint, wie ich sehe!“,
ertönte plötzlich eine vor Sarkasmus triefende Stimme von der Tür her.
Erschrocken wirbelte Elena zu ihm herum.
Wie erstarrt blieb sie stehen, als sie seinen versteinerten Gesichtsausdruck sah.
„Damon..“,
wisperte sie unwillkürlich.
„Elena?“
Fassungslosigkeit spielgelte sich in seiner Miene wieder, als er auf dem Absatz kehrt machte und in Vampirgeschwindigkeit das Haus verließ.
Niedergeschlagen wandte Elena sich zu Stefan um.
„Du musst es ihm sagen, Elena!“,
meinte dieser, bevor er sie aufmunternd umarmte.
Ja, das würde sie tun müssen, doch sie hoffte, dass es dann noch nicht zu spät war.
Vollkommen kopflos rannte Damon aus dem Haus, sprang in seinen Wagen und raste davon.
Er schob eine CD rein und stellt die Musik so laut, dass er seine eigenen Gedanken nicht mehr verstehen konnte, denn genau das war es, was er wollte.
Keine Gedanken mehr.
Kein Nachdenken, kein Grübeln.
Keine Elena und kein Stefan.
Kein Kuss zwischen den beiden.
Verdammt, jetzt dachte er doch daran!
Wütend schlug er mit einer Hand aufs Lenkrad und fuhr an den Straßenrand, so wie eben, doch dieses Mal fühlte er sich weder schuldig noch traurig, sondern wütend und enttäuscht.
Nie hätte er gedacht, dass Elena sich so schnell wieder an seinen Bruder ranmachen würde, nach allem, was passiert war!
Gut, sie wusste nun, dass er allen nur etwas vorgespielt hatte und dennoch konnte sie doch nicht einfach so umswitchen.
Einfach den Schalter von „Damon“ auf „Stefan“ umlegen!
Was dachte sich diese Frau eigentlich?
Erst küsst sie ihn beinahe um den Verstand, nur um im nächsten Moment mit seinem Bruder rumzumachen.
Verdammt, wie er diese beschissenen Gefühle hasste!
Nie hatte er sich schlechter oder wertloser gefühlt als in diesem Moment.
Sicher, sie hatte ihm nie gesagt, was sie tatsächlich für ihn empfand, doch das war nun auch gar nicht mehr nötig.
So wie es aussah, war er für sie bloß Mittel zum Zweck gewesen, nichts weiter!
Rasend vor lauter Zorn auf sie und seinen Bruder, brüllte er seine Wut laut heraus.
Hier draußen, wo bloß Felder um ihn herum waren und sonst nichts, würde ihn sowieso niemand hören.
Immer wieder schlug er auf sein Lenkrad ein, während er meinte, sein Herz zerspringe in tausend Teile.
Sein Handy klingelte.
Er holte es hervor und sah auf das Display.
Elena.
Schnell drückte er sie weg und schaltete das Telefon dann aus.
Er war momentan für niemanden zu erreichen und ganz bestimmt nicht für diese Frau.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte er seinen Kopf gegen die Kopfstütze hinter sich und schloss die Augen.
Sie zusammen mit seinem Bruder zu sehen, nach all der Zeit des Kämpfens, brach ihm das Herz und das obwohl es doch von Anfang an so geplant gewesen war.
Ihr liebliches Gesicht erschien vor seinen geschlossenen Augen.
Verzweifelt versuchte er es zu verdrängen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen.
Seufzend ließ er es zu, dass all die wunderschönen und zugleich schmerzlichen Erinnerungen der letzten Tage wieder auf ihn einstürmten.
Ihre Fast-Küsse.
Und dann erst diese beiden heißen Aktionen in Katherine’s Bett, bei deren bloßer Erinnerung er schon wieder hart wurde.
Und natürlich nicht zu vergessen, ihr Kuss am vergangenen Abend auf der Bar und eben in ihrem Zimmer.
Er vermisste sie bereits jetzt schrecklich, was für ihn absolutes Neuland war.
Früher hätte er sich niemals so sehr auf eine Frau eingelassen, dass sie seine Gedanken und Gefühle beherrschte.
Ihn selbst beherrschte.
Doch bei Elena war alles anders, sie war anders!
Ihr einnehmendes Wesen, hatte sein Herz in ihren Bann gezogen und nun war er gefangen in dieser Abhängigkeit von ihr.
Wie sollte er morgens aufstehen und abends schlafen gehen, wenn er genau wusste, dass diese ganze Zeit, die sie mit einander verbracht hatten, absolut gar nichts an ihren Gefühlen für ihn geändert hatte?!
Wie sollte er Tage, geschweige denn Nächte überstehen in dem Wissen, dass sie bei seinem Bruder war und das mit ihm tat, dass er eben beinahe selbst getan hätte?
Noch immer wunderte er sich darüber, wie sehr Elena sich verändert hatte.
Es gefiel ihm, dass sie nun selbstbewusster und unabhängiger war, doch dass sie sich nun wie ein Flittchen aufführte, dass von Bett zu Bett hüpfte, gefiel ihm ganz und gar nicht.
Vielleicht sollte er ihr eine Lektion erteilen, die ihr zeigte, dass sie nicht mit ihm machen konnte, was sie wollte!
Schnell verdrängte er den Begriff „Rache“, der sich sofort in seinen Kopf schlich.
Das war keine Rache, wenn er ihr bewies, dass er allemal stärker war als sie.
Das war schlicht und ergreifend eine Sache von Ehre.
Beinahe hatte sie es geschafft, sie ihm zu nehmen, doch er würde nicht zulassen, dass sie ihr Ziel erreichte.
„Er hat mich weggedrückt“,
erklärte Elena und blickte fragend zu Stefan auf.
Sie war kurz davor, vollkommen die Beherrschung zu verlieren, doch Stefan ließ das nicht zu.
„Jetzt atme erst mal tief durch, er wird schon wieder zur Besinnung kommen!“,
versuchte er sie zu beruhigen, was ihm tatsächlich gelang, zumindest solang bis Katherine ebenfalls den Raum betrat.
„Ich muss zugeben, dass ich meinen Körper vermisst habe!“,
gestand sie grinsend und stellte sich neben Stefan.
„Schön, dass wir da mal einer Meinung sind!“,
giftete Elena, der momentan einfach nicht der Sinn nach einer Konfrontation mit ihr stand.
„Oho, da hat aber jemand schlechte Laune und das, obwohl sie doch endlich die Liebe ihres Lebens gefunden hat!“,
grinste Katherine und schlang Stefan dabei einen Arm um die Taille.
„Was, wovon redest du da?“
„Denkst du wirklich, dass ich mir so etwas bescheuertes ausdenken könnte, Elena?“,
erwiderte Katherine augenverdrehend.
Tausend Gedanken schwirrten Elena in diesem Moment durch den Kopf.
„Aber ich dachte, dass..!“,
stammelte sie hilflos, doch Katherine unterbrach sie unwirsch.
„Ja, ja. Schon klar, du dachtest, dass ich mir mal wieder alles aus den Fingern gesogen habe und es tut mir auch leid, dich in diesem Punkt enttäuschen zu müssen, doch es ist wahr!“
„Moment, bedeutet das etwa, dass du eure Körper gar nicht zurücktauschen konntest, wann du wolltest?“,
schaltete Stefan sich nun ebenfalls ein.
„Na ja, nicht von Anfang an.“,
gab Katherine kleinlaut zu, bevor sie an Elena gewandt weitersprach
„Meine Hexe hat euch im Auge behalten, sie war sozusagen emotional mit dir verbunden während dieser ganzen Zeit und vor ein paar Stunden hat sie gespürt, dass es endlich so weit war!“,
erklärte sie, woraufhin Elena sie zunächst sprachlos anstarrte.
„Was war ‚so weit‘?“,
wollte Stefan nun genauer wissen.
„Na, da hat sie endlich erkannt, dass Damon ihre große Liebe ist, Dummerchen!“,
erklärte Katherine und presste ihm dann einen liebevollen Kuss auf die Lippen.
„Oh Gott, ich muss sofort zu ihm!“,
hauchte Elena, in Gedanken immer bei Damon.
Ohne zu wissen wohin, setzte Elena sich in Bewegung.
Sie wollte einfach nur noch zu Damon.
„Ihr könnt mein Haus für euren Versöhnungs-Sex benutzen!“,
meinte Katherine scheinbar gelangweilt.
Verständnislos blickte Elena sich noch einmal zu ihrem Ebenbild um.
„Er wird da sein, glaub mir!“,
versicherte sie und zwinkerte ihr dann vielsagend zu.
„Danke!“,
hauchte Elena und wollte schon nach unten rennen, doch Stefan’s Stimme hielt sie erneut auf.
„Elena?“
„Hier, nimm mein Auto!“,
forderte er sie auf und warf ihr dann seine Schlüssel zu.
Überwältigt von den beiden, ging Elena noch einmal zu ihnen zurück und umarmte sowohl ihren Ex als auch Katherine, was sie niemals für möglich gehalten hätte, bevor sie sich schließlich auf den Weg zu Damon machte.
Zu ihrer großen Liebe und zu ihrem neuen Leben.
Die Fahrt zu Katherine’s Haus kam Elena wie eine Ewigkeit vor.
Tausend Dinge wirbelten in ihrem Kopf herum, die sie Damon gleich unbedingt sagen musste, doch sie gerieten immer mehr durcheinander, sodass sie am Ende keinen vollständigen Satz mehr zusammenbekam.
Sie raste zwanzig km/h mehr, als erlaubt war, doch was war ihr vollkommen egal.
Alles was zählte war Damon und dass sie so schnell wie möglich bei ihm war, um ihm alles zu erklären.
Sie wusste noch immer nicht, woher Katherine wusste, dass er da sein würde, doch sie hoffte darauf, dass ihr Ebenbild wenigstens einmal die Wahrheit gesagt hatte.
Mit quietschenden Reifen hielt sie ein paar Minuten später vor dem Haus ihrer ewigen Widersacherin.
Obwohl sein Wagen nirgends zu sehen war, stieg Elena aus und schloss das Auto ab, bevor sie den kurzen Weg zum Haus zurücklegte.
Merkwürdigerweise wurde sie beim Anblick des imposanten Gebäudes nervös und ihre Knie begannen zu schlottern, als sie die Tür öffnete.
„Damon?“,
rief sie mit brüchiger Stimme, bekam jedoch keine Antwort.
Als sie hörte, dass die Dusche lief, schlug ihr Herz augenblicklich schneller, doch sie riss sich zusammen und betrat die Treppe.
Es war egal, wie bekleidet oder unbekleidet, sie ihn gleich vorfinden würde, versuchte sie sich einzureden, doch als sie dann vor der Tür zu „seinem“ Zimmer stehen blieb, hinter der das Geräusch am lautesten war, musste sie sich eingestehen, dass dem nicht so war.
Es war nicht egal, ob er gleich vollständig bekleidet oder nackt vor ihr stehen würde und trotzdem drückte sie schweren Herzens die Klinke herunter und trat ein.
Sie musste es nun einfach hinter sich bringen und sie schwor sich, ihm endlich zu gestehen, was sie führ ihn empfand, auch wenn sie bei seinem Anblick vermutlich kein Wort herausbringen würde.
Die Tür zum Badezimmer stand einen Spalt breit offen.
Nervös trat sie darauf zu und drückte sie ein wenig weiter auf.
Schemenhaft konnte sie seinen Körper hinter dem Glas der Dusche ausmachen, doch dichter Nebel beschlug die Scheibe so sehr, dass sie ihn nicht genau erkennen konnte.
„Damon?“,
fragte sie erneut und erkannte, dass er abrupt innehielt und sich herumwandte.
Eine der Schiebetüren wurde ein wenig zur Seite geschoben und sein Gesicht kam zum Vorschein.
„Hast du etwa schon genug von Stefan?“
Seine eiskalte Stimme ließ sie zusammenzucken und obwohl sie am liebsten gegangen wäre, blieb sie stehen und blickte ihm fest entgegen.
„Du hast da was falsch verstanden, Damon!
Bitte lass uns reden!“
Sie verachtete sich selbst dafür, dass ihre Stimme flehentlich klang und doch tat sie es.
„Ich denke, da gibt es nichts mehr zu reden.
Du hast dich für Stefan entschieden und mich damit abserviert, oder willst du etwa uns beide, so wie Katherine damals?“,
erkundigte er sich mit schneidender Stimme.
Getroffen zuckte Elena zusammen und war nicht dazu in der Lage ihm zu antworten.
„Geh jetzt, ich will in Ruhe duschen!“,
forderte er sie auf und schob die Tür wieder zu, bevor er erneut hinter der Nebelwand verschwand.
Einen Augenblick lang, starrte Elena einfach nur auf seine dominante Figur hinter der Glasscheibe, bevor sie erneut zu ihrem neuen Selbstbewusstsein zurückfand.
Schnell und ohne darüber nachzudenken, streifte sie sich alles bis auf die Unterwäsche vom Körper und ging dann mit zitternden Knien auf die Dusche zu.
Nie zuvor in ihrem ganzen Leben war sie so aufgeregt gewesen wie jetzt, denn sie wusste, dass dies die wohl wichtigste Entscheidung war, die sie bis jetzt treffen musste.
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Langsam öffnete sie die Schiebetür und sah sich einem nackten Damon gegenüber.
„Habe ich dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst?“
Bei diesen Worten drehte er sich zu ihr herum und erstarrte, als er sah, dass sie halbnackt war.
Plötzlich schwang seine Stimmung um und nicht gerade ins Positive, wie Elena fand.
Grob packte er sie am Arm und zog sie zu sich in die Dusche, bevor er die Tür hinter ihr wieder zuschob und sie dagegen drängte.
„Ich wusste, dass du das tun würdest!“,
wisperte er dicht vor ihrem Gesicht.
Ihr Atem ging immer schneller und abgehackter, während sie ihm in seine eisblauen Augen sah.
„Woher?“
Kein Ton drang dabei aus ihrer Kehle, zu aufgeregt war sie in diesem Moment.
„Weil Flittchen das nun mal so machen!“,
knurrte Damon und presste dann seine Lippen fest auf ihre.
Schnell drückte sie ihn von sich weg und starrte ihn fassungslos an.
Dann holte sie aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
Ein wütendes Knurren drang aus seine Kehle, bevor er sich ihre Handgelenke schnappte, sie herumwirbelte und gegen die gekachelte Wand drückte.
Keuchend schnappte Elena nach Luft, als sie die Kälte spürte, die von dort auf ihren Rücken und Po eindrang.
„Ich bin kein Flittchen!“,
zischte sie, als er ihre Hände neben ihrem Kopf gegen die Wand presste.
„Ach nein? Und warum hast du Stefan dann eben geküsst?“,
wollte er wissen und presste seinen nackten Körper dabei immer fester gegen den ihren, was unerwartet heftige Gefühle in ihr auslöste.
„Es war ein Abschiedskuss!“,
erklärte sie mit schwacher Stimme, als sie seine Erektion spürte, die gegen ihre Weiblichkeit drängte.
Knurrend gab Damon sich damit fürs Erste zufrieden.
Erneut presste er seine Lippen auf die ihren, doch dieses Mal schob sie ihn nicht von sich weg, sondern erwiderte seinen Kuss mit einer Leidenschaft, die sie selbst niemals für möglich gehalten hätte.
Seine Zunge drang hart und schnell in ihren Mund ein und ahmte den Liebesakt so perfekt nach, dass sie beinahe davon schon gekommen wäre, doch so schnell wollte sie sich nicht geschlagen geben.
Heftig riss sie an ihren Arme und signalisierte ihm somit, dass er sie loslassen sollte, was er auch bereitwillig tat.
Stöhnend schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und hob eines ihrer Beine an, sodass es um seiner Taille lag und sie ihn so noch besser an ihrer pulsierende Mitte spüren konnte.
Seine Hände waren überall und sie liebte es.
Auf ihrem Po, ihrer Taille, ihrem Bauch, ihrem Rücken und auch auf ihren noch immer vom BH verdeckten Brüsten.
Als er dies bemerkte, zerriss er kurzerhand den bereits durchweichten Stoff und warf ihn ohne weitere Beachtung bei Seite.
Sofort wanderten seine Lippen von ihrem Mund weiter nach unten und umschlossen schließlich eine ihrer erregten Knospen.
Vor lauter Wonne schrie Elena laut auf, ihre Hände fest in seinem Haar verschlungen.
Seine Berührungen waren eine Mischung aus Lecken und Saugen, was sie beinahe an den Rand der Explosion brachte, doch kurz bevor sie kam, zog er sich schnell zurück.
„Hör nicht auf, bitte nicht jetzt, Damon!“,
flehte Elena mit zurückgelegtem Kopf und geschlossenen Augen.
„So einfach kommst du mir nicht davon, meine Schönheit!“,
murmelte Damon jedoch bloß, bevor er eine Hand zwischen ihre Schenkel schob.
Fest presste er seine Hand gegen ihre vor Erregung bereits feuchte Spalte, was sie erneut aufschreien ließ.
Schnell zerriss er auch ihren Slip und schleuderte ihn neben den BH auf den nassen Boden der Dusche, bevor er seine Hand erneut an ihre empfindsamste Stelle führte.
„Gefällt dir das?“,
raunte er nahe an ihrem Ohr und führte einen seiner Finger tief in sie ein.
„JAA, Oh Gott, Damon, jaaaaa!“,
schluchzte Elena, dich sich mittlerweile vollkommen ihren Gefühlen ergeben hatte.
Er zog ihn wieder heraus, nur um beim nächsten Mal noch einen zweiten Finger hinzuzunehmen.
Unwillkürlich stellte Elena sich bei dieser Prozedur auf die Zehenspitzen, während sich ihr Körper erwartungsvoll zusammenzog.
Erneut führte Damon sie an den Rand der Erfüllung, doch auch dieses Mal gestattete er ihr nicht, zu kommen.
Langsam ließ er seine Finger ein letztes Mal aus ihr herausgleiten und tat dann etwas, mit dem Elena niemals gerechnet hätte.
Er wandte sich von ihr ab und wollte die Dusche verlassen!
Blitzschnell packte sie ihn bei den Schultern und drehte ihn zu sich herum.
Erstaunt sah er sie an, was sie grinsen ließ.
„Nicht so schnell, junger Mann!“,
erklärte sie mit rauer Stimme und umfasste dabei seinen steifen Penis mit einer Hand.
Scharf sog er daraufhin den Atem ein, was sie wölfisch grinsen ließ.
Endlich war auch sie mal am Zug.
Mit ihrer rechten Hand fuhr sie ihn der Länge nach auf und ab, während sie sich vorbeugte und seinen Mund mit dem ihren verschloss.
Ihre Zungen umspielten einander in einem erotischen Tanz, wobei sie spürte, wie sein Glied immer schneller zu zucken begann.
„Stopp, hör sofort auf!“,
presste Damon aus zusammengebissenen Zähnen hervor, was sie diebisch freute.
„Aber warum denn?
Ich fange doch gerade erst an!“,
erwiderte sie gespielt gut gelaunt und sank auf die Knie.
Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, lehnte sie sich vor und umschloss seinen Penis mit ihrem Mund.
Sie hatte so etwas Verbotenes und zugleich unglaublich Aufregendes noch nie zuvor getan und umso mehr freute sie sich darüber, dass Damon ihre Berührungen anscheinend genoss.
Seufzend lehnte er sich gegen die Wand in seinem Rücken und genoss ihre Berührungen.
Sie begann immer schneller und fester zu saugen, bis sie spürte, dass er ebenfalls beinahe kurz vor dem Orgasmus stand und genau wie er eben, ließ sie nun von ihm ab.
„Du kleines Biest!“,
murmelte er, fasste sie bei den Schultern und drückte sie erneut gegen die gekachelte Wand.
„Wie du mir so ich dir!“,
entgegnete Elena jedoch bloß, obwohl sie alles andere als locker war momentan.
Eine endlos lange Sekunde starrten sie sich daraufhin einfach nur an, bevor er schließlich die Worte aussprach, die sie vollkommen um den Verstand brachten.
„Ich werde es dir jetzt besorgen, Elena!“,
erklärte er eindringlich, woraufhin sie nur noch hilflos nicken konnte.
Das funkelnde blau seiner Augen und sein perfekter Körper so nah an ihrem, beraubten sie in diesem Augenblick einfach jeden klaren Gedankens.
„Mach’s mir, Damon! Jetzt!“,
hauchte sie dicht vor seinen Lippen, bevor sie ihre erneut darauf presste und ihren Körper verlangend an seinem rieb.
Knurrend umfasste er die Rückseite ihrer Oberschenkel und hob sie mühelos in die Luft, sodass ihre Weiblichkeit dicht vor seinem angespannten Glied verharrte.
Schwer atmend löste er sich von ihren Lippen.
„Mach deine Augen auf!“,
forderte er sie barsch auf.
Es fiel ihr nicht leicht, doch sie kam seiner Aufforderung nach.
„Sag es!“
Und da endlich war er, der Moment, der alles zwischen ihnen verändern würde.
„Ich liebe dich, Damon!“,
wisperte sie mit einer solchen Eindringlichkeit in der Stimme, die seinen Atem für einen Moment lang stocken ließ.
„Endlich hast du es kapiert!“,
grinste Damon und Elena wollte ihm schon empört einen Klaps auf den Arm geben, doch dann bemerkte sie, wie sich seine Haltung etwas veränderte und sofort war dieser Gedanke verflogen.
Sie spürte seine dicke Spitze, die sich suchend gegen ihre Spalte presste.
Langsam ließ er sich in sie hineingleiten.
Zentimeter für Zentimeter und oh ja, es waren viele Zentimeter, die er zu bieten hatte!
Keuchend schnappte sie nach Luft, als er sich schließlich ganz in ihr versenkt hatte und sie fest in seinen Armen hielt.
Er war dick, heiß und pulsierend.
Kurzum – so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte und bei weitem mehr, als sie sich jemals erträumt hatte.
Ihre Blicke hielten sich die ganze Zeit über gefangen, was überaus erregend war, wie Elena fand.
Automatisch schlang sie ihre Beine fester um seine Mitte und drängte ihn so noch ein paar Millimeter tiefer in sich hinein, was sich einfach himmlisch anfühlte.
Beinahe meinte sie, seine Spitze in ihrem Hals zu fühlen, so tief wie er in ihr drin war.
„Scheiße!“,
brach es aus Damon heraus, als sie ihre innere Muskulatur anspannte und er beinahe von dieser kleinen Reaktion schon gekommen wäre.
Beide spürten in diesem Moment eine Verbundenheit, die niemals zuvor so stark gewesen war.
Es fühlte sich an, wie endlich nach Hause zu kommen.
„Bitte, Damon!“,
flehte Elena und zappelte unruhig in seinen Armen herum.
Damon wusste genau was sie wollte, denn auch er wollte es.
Er zog sich langsam aus ihr heraus und drang mit einem heftigen Ruck wieder in sie ein, sodass sie hart gegen die Wand in ihrem Rücken knallte.
„Untersteh dich jetzt aufzuhören!“,
warnte sie ihn voller Inbrunst, was ihn leise lachen ließ, bevor er sich erneut aus ihr entfernte und sie zurück auf die Füße stellte.
Er hatte eine Idee, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging.
Schnell drehte er die vollkommen verwirrte Elena herum, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand und hob dann ihr rechtes Bein an, bevor er sich von hinten tief in sie hinein bohrte.
„Oh mein Gott!“,
entfuhr es Elena und sie versuchte verzweifelt Halt an der glatten Wand zu finden, gegen die ihre gesamte Vorderseite gepresst wurde.
Seine freie Hand wanderte um ihren Körper herum und begann sanft ihre geschwollene Knospe zu liebkosen, während er sich immer und immer wieder tief in ihr versenkte.
Stöhnend schloss Elena die Augen, als sich ihre Lippen trafen.
Seine Zunge ahmte jeden seiner Stöße nach, was sie beinahe um den Verstand brachte.
Kurz darauf spürte sie, wie sich alles in ihrem Inneren zusammenzog und Hitzewellen ihren gesamten Körper überliefen.
Ihre Knie begannen nachzugeben, als sie endlich die so lang ersehnte Erlösung fand.
Damon stieß noch ein letztes Mal kräftig in sie hinein, bevor auch er endlich kam.
Sein tiefes Stöhnen vermischte sich mit dem ihren, als er ihren Mund mit dem seinen versiegelte.
So etwas Gewaltiges und atemberaubendes hatte noch keiner von beiden jemals erlebt und sie wussten, dass es sich auch nur mit dem jeweils anderen so unglaublich anfühlen konnte.
Erschöpft lehnte Elena sich gegen die angenehm kühle Wand, während sie Damon unter halb geschlossenen Lidern heraus betrachtete.
Ihr Atem ging noch immer Stoßweise, genau wie der seine.
Damon’s Blick glitt über ihren makellosen Körper, auf welchem sich bereits blaue Flecken abzuzeichnen begannen.
Anscheinend hatte er sie zu fest angefasst.
„Weißt du eigentlich, dass du absolut perfekt bist!“,
murmelte er und trat näher an sie heran.
„Nein?!“,
erwiderte Elena, noch immer vollkommen erschlagenen.
„Aber es ist so!“,
beteuerte er mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, die sie kichern ließ.
„Tut mir leid, dass ich dich ‚Flittchen‘ genannt habe und du wegen mir blaue Flecken bekommen wirst!“,
murmelte er reuig, bevor er sich zu ihrem Ohr vorbeugte und fortfuhr.
„Ich werde jedem einzelnen davon eine ganz besondere Behandlung zukommen lassen!“,
raunte er, bevor er auf die Knie ging und den deutlichsten, den an ihrer Leiste, behutsam küsste.
„Wenn deine Behandlung so aussieht, dann darfst du gern stundenlang weitermachen!“,
seufzte Elena, die bereits merkte, wie ihre Mitte wieder wild zu pulsieren begann.
Das Schrille Klingeln ihres Handys, ließ sie beide dann jedoch genervt aufstöhnen.
Trotz aller Proteste, seitens Damon, drängte Elena sich an ihm vorbei, trat aus der Dusche und holte das kleine Ding aus ihrer Hosentasche heraus.
„Hey, habe schon gehört, dass du jetzt wieder ganz die Alte bist!
Das muss unbedingt gefeiert werden!“,
flötete Caroline gut gelaunt ins Telefon, was Elena ebenfalls lächeln ließ.
„Klar..“,
begann sie, doch plötzlich wurde ihr das Handy aus der Hand genommen.
„Heute nicht, Caroline!“,
bellte Damon ins Telefon, legte auf und schmiss es zurück auf ihre Hose.
„Heute Nacht gehörst du mir allein!“,
murmelte er, schlang seine Arme um ihre Taille und küsste sie verlangend, bevor er sie aus dem Badezimmer drängte und sich mit ihr zusammen aufs Bett legte.
Eine Weile später lagen sie vollkommen erschöpft nebeneinander unter der weichen Bettdecke.
Elena’s Lippen umspielte ein glückseliges Lächeln, während ihr Blick den seinen gefangen nahm und andersherum.
Sie konnten gar nicht genug voneinander bekommen.
Liebevoll strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und sah sie eindringlich an.
Seine Hand verweilte an ihrer Wange und sein Daumen fuhr sanft über ihren hohen Wangenknochen.
„Ich liebe dich, Elena Gilbert!“,
murmelte er, was ihr Herz sofort schneller schlagen ließ.
„Und ich liebe dich, Damon Salvatore!“,
lächelte sie, kurz bevor ihre Lippen aufeinandertrafen und ihre ewige Liebe mit einem süßen Kuss versiegelten.
ENDE
Tag der Veröffentlichung: 27.11.2011
Alle Rechte vorbehalten