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Das Zauberbäumchen

Es war einmal ein hübsches kleines Dorf. Es lag inmitten einer schönen Landschaft zwischen Feldern, Wiesen und Wäldern. Nicht weit entfernt von den Häusern bahnte sich ein Fluss seinen Weg.

Die Bewohner des Dorfes waren Handwerker, Bauern, ein Dorflehrer, ein Jäger, 2 Fischer, Händler und ein Pastor.

Alle waren fleißig. Was sie anpackten, gelang bestens. Für Recht und Ordnung sorgten die Dorfältesten. Diese wussten so manchen Rat, wenn es mal schwierig wurde. Was die Handwerker und Bauern in ihren Werkstätten herstellten oder auf ihren Feldern anbauten, war im weiten Land sehr begehrt. Die Waren und Früchte verkauften sich gut. So war das Dorf zu Reichtum und Ansehen gekommen.

Wie durch ein Wunder blieben die Bewohner von Unwetter, Krankheiten, Bränden und anderen Katastrophen verschont.

Überall im Land verbreitete sich die Nachricht von dem reichen Dorf und lockte Neugierige an.

Immer wieder wurden die Dorfbewohner gefragt, warum sie denn so ein Glück hätten. Genau wussten das die Menschen nicht. Es konnte aber natürlich mit dem Zauberbäumchen zu tun haben, dass auf dem Dorfplatz stand.

Keiner der Väter, Großväter, Urgroßväter und all ihrer Vorfahren konnte sagen, seit wann und warum das Zauberbäumchen Jahr für Jahr wunderschön blühte. Das Zauberbäumchen war einmalig in seiner Art. Es hatte viele große und kleine Blüten in unterschiedlichen Farben. Es blühte von Mai bis September. In der kalten Jahreszeit fielen die Blüten nicht ab, sondern funkelten Tag und Nacht wie Sterne am Himmel. Die Bewohner des Dorfes pflegten das Bäumchen sorgfältig. Es sicherte ihnen ertragreiche Arbeit, ihr glückliches Leben und den Schutz vor Katastrophen.

Eines Tages aber begann das Unheil.

An einem wunderschönen sonnigen Tag verdunkelte sich plötzlich der Himmel. Ein schweres Gewitter begann. Sturm kam auf.

Es regnete so stark, dass der Fluss innerhalb weniger Minuten über seine Ufer trat. Von einem riesigen Lichtstrahl begleitet, flogen drei schwarze Vögel direkt auf das Zauberbäumchen zu, rissen es vorsichtig mit den Wurzeln aus der Erde und verschwanden samt ihrer Beute. Ein lautes triumphierendes Lachen war zu hören. Woher es kam, wusste niemand. Das Lachen klang unheimlich und machte den Menschen Angst.

Kaum waren die Vögel mit dem Zauberbäumchen verschwunden, verzog sich das Unwetter und die Sonne schien. Die Menschen wagten sich zu der Stelle, wo das Zauberbäumchen gestanden hatte und schauten in ein tiefes Loch. Der Schreck saß ihnen in den Gliedern. Alle sprachen aufgeregt durcheinander und fragten sich unentwegt, für wen die Vögel das Zauberbäumchen gestohlen hatten.

Alle Männer und Frauen dachten darüber nach und wurden immer trauriger. Mitten in die inzwischen eingetretene Stille hinein, rief ein Bauer: „Hier seht – ein Papier mit einer Botschaft von der schwarzen Königin!“ Als der Bauer diesen Namen nannte, erschreckten sich die Leute und ahnten nichts Gutes. In der Botschaft stand, dass die schwarze Königin die einzig wahre Besitzerin des Zauberbäumchens sei und dass sie es sich nun endlich holen wolle.

 

Die schwarze Königin

Wo das Schloss der schwarzen Königin stand, wusste Niemand so genau. Keiner hatte sie bisher gesehen. Nur Spielleute und Handwerksgesellen berichteten hin und wieder, wie sie von Reitern der Königin davon gejagt wurden, als sie zu nah am Schloss

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Romy K. May
Bildmaterialien: Illustration: Grittany Design
Tag der Veröffentlichung: 09.10.2013
ISBN: 978-3-7309-5450-8

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