(PIA POV)
Als wir endlich angekommen waren konnte ich sie schon von weitem erkennen. Meine Tante war einfach niemals zu übersehen. Wir beide rannten schon mit Vollgas und bereit uns zu umarmen aufeinander zu als plötzlich 5 Jungs in mich rein rannten. Irgendetwas schweres viel auf meinen Kopf und schon war alles schwarz.
(JACKY POV)
Wir waren endlich am Londoner Flughafen angekommen als Pia schon ihre Tante sah. Beide sind überglücklich aufeinander zu gerannt als Anna und ich von rechts schon 5 Jungs kommen sahen. Ich wollte gerade noch schreien, dass sie aufpassen soll, doch es war schon zu spät. Einer der Jungen hatte seinen Koffer aus der Hand verloren. Wie in Zeitlupe sah ich, dass der Koffer direkt auf Pias Kopf flog. Wir rannten geschockt zu ihr.
„Pia, Pia hörst du uns?“ Anna hat versucht sie zu wecken, doch sie war ohnmächtig.
„Scheiße, das tut uns Leid. Wir wollten nicht, dass so was passiert!“ sagte einer der Jungen.
Er war ziemlich groß und hatte schwarze hoch gegelte Haare.
„Ist doch egal, ruft mal jemand einen Sanitäter?“ schrie Anna durch die Menschenmenge die sich um uns versammelt hat.
Nach 2 Minuten kamen ein paar Sanitäter. Die Jungen kamen nicht einmal mit (soviel zu britische Jungs wären höflich). Sie meinten, sie hätten es eilig und wir sollten sie anrufen und sagen, wie es unserer Freundin geht. Pia war immer noch nicht wach. Ihre Tante, Anna und ich gingen mit ins Krankenhaus. Nach einiger Zeit kam der Arzt raus.
„Also, es sieht so aus als hätte sie eine schwere Gehirnerschütterung. Sie wird bald wieder aufwachen, aber wir müssen sie erst einmal eine Woche hier behalten um sicher zu gehen, dass ihr Gehirn nicht weiter verletzt wurde.“
„Was? Das ist ja schrecklich!“ brach Babsi, Pias Tante, in Tränen aus.
Da Pia keinen Besuch gestattet bekommen hat gingen wir erst einmal nach Hause oder eher gesagt das, was für das nächste Jahr unser zu Hause werden sollte. Die Villa von Babsi war riesig. Jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer. Wir packten unsere Sachen aus und gingen dann sofort ins Bett. Morgen würden wir alle wieder ins Krankenhaus.
(PIA POV)
Mein Kopf dröhnte als ich aufwachte. Wo war ich denn hier gelandet? Sah aus wie ein Krankenhaus. Am Flughafen.. da sind doch ein paar Jungs in mich gerannt. Ich suchte mein Telefon und rief meine Tante an.
„Babsi? Warum liege ich im Krankenhaus?“
„Pia Schatz, du hast eine Gehirnerschütterung erlitten. Ruf am besten eine Krankenschwester. Wir kommen gleich vorbei.“
Wie sie gesagt hatte rief ich eine Schwester. Ein paar Minuten später kam auch ein Arzt.
„Du hast eine schwere Gehirnerschütterung, weil ein Koffer auf dich gefallen ist. Es sieht so aus als wäre sonst nichts schlimmes passiert, aber um sicher zu sein, dass dein Gehirn nicht verletzt wurde müssen wir dich noch ein paar Tage hier behalten. Aber jetzt ruhe dich erst einmal aus.“
Dann kamen Anna, Jacky und Babsi rein.
„Pia. Ich hasse diese Jungs dafür, dass sie dich umgerannt haben und dann einfach weg gegangen sind. Sie haben zwar gesagt, dass wir sie anrufen sollen und sagen sollen, wie es dir geht, aber diesen Gefallen werden wir ihnen nicht tun!“ fing Anna an zu fluchen.
„Reg dich ab. Bestimmt war irgendetwas wichtiges und sie konnten wirklich nicht da bleiben. Wie lange musst du genau hier bleiben?“ fragte Jacky.
„Der Arzt hat gemeint, dass ich vielleicht noch 3 Tage da bleiben muss, je nach dem wie schnell sich mein Zustand verbessert. Ich hoffe rechtzeitig zur Gala bin ich wieder fit. Aber bis jetzt sieht es so aus als würdet ihr die Vorbereitungen ohne mich machen müssen“
(EINE WOCHE SPÄTER)
(ANNA POV)
Endlich kam Pia vom Krankenhaus wieder. Heute Abend stand der große Ball an. Es war eine Erinnerung an ihre Mutter, daran was sie alles getan hatte. Die Spendenaktionen für krebskranke Kinder. Wir hatten immer noch keine Kleider, deswegen sollten wir heute zu einem Schneider. Die Boutique war super groß.
Der Schneider kam auf uns zu „Hallo Pia Maus, du bist ja groß geworden. Wie lange ist es nochmal her? 8 Jahre oder?“
„Bastien! Ich hab dich wirklich vermisst.“
Er hat uns alle herzlich begrüßt und kam dann sofort mit 2 Kleidern. Mir gab er ein kurzes rotes Kleid. Es lag sehr eng an, aber es hat meine Figur perfekt betont. Ich war als erstes fertig und wartete schon einmal auf Jacky. Pias Kleid sollte noch warten, sagte Bastien. Jacky hatte ein weißes kurzes fliegendes Sommerkleid. Sie sah wunderschön aus. Wir 3 warteten auf Bastien, als er mit einem schwarzen langen Kleid, das Oberteil mit Pailletten besetzt, aus seinem 'Designraum' kam. Pia riss den Mund weit auf und hatte schon Tränen in den Augen.
„Ist das.. ist das Mamas Kleid? Das, dass sie immer an meinem Geburtstag an hatte?“ sagte sie, schon fast weinend.
Bastien nickte. Sie zog es an und zeigte es uns. Bastien hielt ein Foto von ihrer Mutter in diesem Kleid neben sie. Sie sah genauso aus, wie ihre Mutter früher aussah.
(JETZT AM BALL! Beachte: durch einen Zeitsprung wird ab sofort alles in Präsens geschrieben)
(IMMER NOCH ANNA POV)
Ich will gerade aufs Klo gehen, als ich plötzlich diesen einen Jungen vom Flughafen wieder sehe. Er ist ziemlich groß, hat lockige dunkle Haare. Verdammt, er kommt auch mich zu.
„Hey, bist du nicht das eine Mädchen vom Flughafen?Wie geht es deiner Freundin?Ihr habt euch nicht mehr gemeldet.“ sagt er.
„Warum sollten wir auch? Ihr geht es wieder gut, nachdem sie eine schwere Gehirnerschütterung hat und sie trotzdem heute hier sein darf. Aber ist ja sehr nett, dass du wenigstens nochmal nachfragst.“ Mein Sarkasmus ist kaum zu überhören.
„Ich wollte ja nur nett sein!“
„NETT SEIN? WILLST DU MICH VERARSCHEN? Ihr seid einfach weg. Ist mir so egal, ob ihr es eilig hattet, was wäre wenn sie nicht mehr aufgewacht wäre, wenn sie ins Koma gefallen wäre? Und ihr habt nur schnell Entschuldigung gesagt und seid dann weg gerannt“
„Anna, komm runter. Bestimmt war es irgendetwas ganz wichtiges. Ich reg mich doch auch nicht so auf!“ Pia kommt auf uns zu und ein blonder Junge kommt von der anderen Seite. Ich glaube er war auch am Flughafen.
„Was ist denn los? Bist du nicht die, auf die Zayns Koffer gefallen ist? Wie geht’s dir?“ fragt der blonde Junge.
„Ja, die bin ich. Nicht gerade toll so angesprochen zu werden. Mir geht es zum Glück wieder ganz gut. Mein Kopf tut manchmal zwar noch ziemlich weh, aber ihr konntet ja nichts dafür, dass wir alle es so eilig hatten.“
„Wenn du das so siehst. Ich fühle mich total schuldig deswegen. Es tut mir echt leid, dass wir dann auch noch sofort weg mussten, aber die Mädchen wären sonst noch über dich drüber gerannt. Mein Name ist übrigens Niall und das ist Harry.“ sagt der blonde Junge.
„Welche Mädchen? Und warum über mich drüber gerannt? Nama, ich heiße Pia und das hier ist Anna. Wir bleiben für ein Jahr hier. Eigentlich sind wir aus Deutschland!“
„Aus Deutschland? Da kommt auch Liams Freundin her. Ich kann sie euch ja vorstellen.“ sagt Niall und führt uns zu einer kleinen Gruppe von Leuten. Jacky steht auch dort mit dem Jungen, dessen Koffer auf Pia gefallen ist. Wie war sein Name noch gleich? Zayn.
„Also Leute, dass hier sind Anna und Pia. Stellt euch mal vor!“ schreit Harry laut in die Masse, damit er die Aufmerksamkeit bekommt.Alle stellen sich nach einander vor. Da wären zum Beispiel Louis, Zayn und Liam.
„Hi. Ich bin Julia. Ihr kommt also aus Deutschland? Woher denn genau?“ fragt sie nach.
„Wir kommen aus Bayern. Was machst du eigentlich in London, wenn du Deutsche bist? Auch ein Auslandsjahr?“ fragt Jacky.
„Nein. Ich bin hier Tänzerin. Ich habe Liam auch durch den X-Factor kennen gelernt.“
„X-Factor? Ihr macht beim X-Factor mit?“
„Ja. Diesen Samstag ist schon die 4. Liveshow!“ sagt Liam.
Wow. Die sind bis jetzt echt weit gekommen. Babsi kommt und holt Pia auf die Bühne. Sie soll eine Rede über ihre Mutter halten.
„Guten Abend liebe Damen und Herren. Ich sollte hier ja eine Rede halten. Wirklich vorbereitet habe ich mich nicht, da ich auch fast keine Zeit hatte. Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll, daher fange ich einfach mal damit an, wer mein größtes Vorbild ist. Mein größtes Vorbild. Eine schwere Frage. Meine Eltern, vor allem meine Mutter. Warum? Weil sie, obwohl es ihr zunehmend schlechter ging immer für die anderen gekämpft hat. Und sie hat so viel geschafft, als sie diese Stiftung hier gründete. Sie hat so vielen Leuten ein besseres Leben geboten. Sie war ihr nie am wichtigsten. Es waren immer die anderen. Also was soll ich noch groß sagen? Ich will so sein, wie sie. Will sie stolz machen. Ich hoffe, dass wenn sie heute von oben zuguckt. Dass sie..“ sie stoppt und fängt an zu weinen. „Dass sie dann stolz auf mich sein kann!“
Unter Tränen geht sie von der Bühne und rennt raus. Ich wollte eigentlich hinterher, aber Babsi hielt mich zurück.
(NIALL POV)
Ich will gerade wieder in den Saal gehen, als Pia plötzlich völlig aufgelöst aus dem Raum rennt.
„Pia, was..bleib stehen“ Als ich sie erwische, bricht sie auf einmal zusammen.
„Pia, ist alles in Ordnung?.. Weinst du?“
„NEIN!MEIN AUGE SABBERT NUR..Idiot“ Sie ist ziemlich wütend.
„Was ist denn passiert?“
„Du verstehst das nicht. KEINER VERSTEHT DAS! Habt ihr sie überhaupt nur ein kleines bisschen gekannt?! Mehr als die Hälfte aller Gäste sind Leute, die ich in meinem Leben noch nie gesehen habe.. und fast keiner ihrer echten Freunde oder Familie ist da.“
„Komm her! Ich kann dich ja verstehen, dass du Leute aus eurem Leben sehen willst, aber das was deine Mom getan hat reicht einfach viel weiter als nur in eurem Freundeskreis zu bleiben. Wir wollen doch nur, dass das erhalten bleibt was deine Mom aufgebaut hat!“
„Du verstehst das überhaupt nicht. Nicht einmal Tobi ist gekommen!“
„Vielleicht hast du ihn ja nur nicht gesehen..Warte mal!“
(PIA POV)
„Vielleicht hast du ihn ja nur nicht gesehen.. Warte mal!“ sagt er und rennt dann wieder in den Saal und auf die Bühne. Er greift sich das Mikrofon.
„Entschuldigen sie. Könnten mal alle Tobis die hier sind herkommen?“
3 Männer kommen auf die Bühne.
„Und Pia. Ist er dabei?“
Ich muss lachen. Niall ist echt verrückt. Leider ist der richtige Tobi nicht dabei!! Er kommt wieder von der Bühne runter und geht auf mich zu.
„Er war nicht dabei oder? Naja, dann hat er es nicht verdient in eurem Leben gewesen zu sein! Willst du jetzt wieder rein und einen schönen Abend haben oder willst du die ganze Zeit hier draußen bleiben und vor dich hin schmollen?“
Ok, DAS hat mich überzeugt. Den restlichen Abend verbringe ich nur noch mit Niall. Er ist echt super nett.
(JACKY POV)
Endlich ist Pia wieder da. Anna und ich wissen, wie schwer das für sie ist, aber sie kann nicht ewig von hier weg bleiben.
„Und du bist also aus Bayern. Wie ist es dort so?“ fragt mich Zayn.
„Es ist schön, aber ich will mehr von der Welt sehen. Deswegen bin ich auch mit nach England.“
„Ob es hier so viel zu sehen gibt. Aber London und die Zeit beim X-Factor ist echt cool. Willst du mal mit zu einer Liveshow?“
„Das wäre echt klasse, aber es gibt bestimmt keine Karten mehr!“
„Wir können euch sicher welche besorgen. Was sagst du, wenn wir in die 5. Liveshow kommen, dann laden wir euch ein!“
„Würdet ihr das echt tun?“
„Natürlich! Sonst würde ich dich ja nicht fragen.“
„Hey Jacky, über was redet ihr gerade so?“ fragt Anna.
„Harry, was hältst du davon, wenn wir den Mädels Karten für die 5. Liveshow geben?“
„Klasse Idee Zayn. Wenn du Simon fragst ob wir noch welche bekommen!“ sagt Harry.
„Das wird schon klappen. Dann ist das jetzt beschlossene Sache.“
Es ging den ganzen Abend so weiter. Definitiv ein guter Anfang für das Auslandsjahr!
(AM NÄCHSTEN TAG)
(JACKY POV)
„Jacky, jetzt steh endlich auf!“ schreit Pia aus der Küche.
„Jaja, gleich!“
VERDAMMT! Es ist schon 10 Uhr und wir wollten um 11 in die Stadt gehen. Ich mache mich schnell fertig, schnappe mir was zum frühstücken und dann müssen wir auch schon los.
„Und Babsi, was machen wir heute?“ fragt Anna total gespannt.
„Was ihr wollt. Ich hätte jetzt gesagt, dass ich euch mal ein bisschen London zeige! Was haltet ihr davon?“
Natürlich finden wir die Idee toll. Im London Eye klingelt mein Handy auf einmal. Es ist Zayn.
„Hi Zayn. Was gibt’s?“
„Hi Jacky. Heute Abend ist eine Party im X-Factor-Haus und die Jungs und ich haben uns gefragt, ob ihr vielleicht kommen wollt!“
„Warte, ich frag mal. Mädels, Zayn hat gefragt ob wir heute Abend zu einer Party ins X-Factor-Haus kommen wollen. Was sagt ihr?“ Natürlich sagen sie ja, ich meine wer würde schon nein sagen?
„Wir kommen. Wäre aber nett, wenn du mir die Adresse noch mal per SMS schicken würdest. Bis dann!“
Als wir unten angekommen sind fährt uns Babsi direkt wieder zu einem anderen Schneider, weil wir ja noch keine Outfits haben.
„Ah, ich habe die perfekten Sachen für euch!“ sagt die Schneiderin.
Es ist eine Black and White- Party, also müssen unsere Sachen Schwarz oder weiß sein.
Pia bekommt ein schwarzes, kurzes Kleid, dass unten aufgeplustert ist. Anna bekommt ein schwarz-weißes Kleid. Oben ist es schwarz und der angenähte Rock dazu ist schwarz und so eine Art Pettycoatrock. Mir gibt sie ein weißes, mittellanges Kleid, dessen Schultern aufgeplustert sind und es sonst eng anliegt. Als wir wieder zu Hause sind machen wir uns schnell fertig, weil wir gleich los müssen.
„Habt ihr alles, Geld, Handy? Und sind eure Handys aufgeladen?“ fragt Pia.
„Ja und ja. Kann ich bei einem von euch mein Puder rein tun? Die Tasche ist nicht groß genug für alles!“ sagt Anna.
Endlich geht es los. Ich kann es kaum noch erwarten. Eine Party im X-Factor-Haus. Wir werden mit dem zukünftigen X-Factor-Gewinner feiern. Super cool!
„Hi Mädels. Und wie geht’s euch?“ fragt Harry und umarmt uns. Bevor wir überhaupt antworten können zieht er Anna schon mit sich an die Bar.
„Zwischen den beiden läuft doch was oder?“ frage ich Pia.
„Das fragst du noch? Ist das nicht offensichtlich?“
(PIA POV)
Jacky und ich gehen zu Zayn, Liam und Julia.
„Hi Leute. Wie geht’s euch so?“ fragt Julia.
„Ganz gut. Ein bisschen müde von der Stadtbesichtigung, aber das macht die Party hoffentlich weg!“ sagt Jacky.
„Hey, ich will euch jemanden vorstellen. Das hier ist ein sehr guter Freund von mir. Er ist extra hier her gekommen für die Performance am Samstag.“ sagt Liam und zieht einen großen Jungen mit blonden lockigen Haaren zu uns.
„Tom? Was machst du denn hier?“ fragt Jacky.. naja sie schreit es schon fast.
„Jacky, das selbe könnte ich dich auch fragen. Man, dass ist ja schon Ewigkeiten her. Wie geht’s dir so?“
„HALLO? Kann mich mal einer erklären, was hier los ist?“ frage ich.
„Das ist Tom. Weißt du nicht mehr? Der Grund warum wir uns kennen gelernt haben!“ sagt Jacky.
Stimmt sie hatte mir schon oft von ihm erzählt. Wir haben uns kennen gelernt, weil sie auf einer Party von einer gemeinsamen Freundin total aufgelöst war und geweint hat. Ich hab mich dann zu ihr gesetzt und sie getröstet. Das war, weil Tom mit ihr Schluss gemacht hat, weil er nach England ziehen musste und keine Fernbeziehung wollte. Die Beiden verschwinden an der Bar. Kein Wunder, sie müssen sich wirklich viel erzählen.
(EIN PAAR DRINKS, STUNDEN UND VIEL TANZEN SPÄTER)
(PIA POV)
„Anna, wir sollten langsam mal gehen. Wo ist Jacky?“ frage ich sie.
„Keine Ahnung. Ruf sie mal an!“
„Ok..Jacky? Wo bist du? Wir müssen langsam mal gehen. Meine Tante macht sich schon Sorgen wo wir bleiben. Immerhin ist es schon 3 Uhr morgens!“
„Ich bin bei Tom. Kann ich heute Nacht bei ihm bleiben?“ sagt sie. Irgendwie hört sie sich total ängstlich an.
„Warum bist du bei Tom? Wenn du unbedingt willst, dann bleib bei ihm, aber sei morgen um 10 daheim!“
(JACKY POV)
„aber sei morgen um 10 daheim!“ Dann legt sie auf.
„Was hat sie gesagt?“ fragt mich Tom.
„Ich soll morgen um 10 daheim sein. Denkst du bis da bist du mit mir fertig? Was habe ich dir überhaupt getan?“ Ich versuche mich aus den Fesseln zu befreien, aber er hat sie einfach zu fest gebunden. Ich wünschte Zayn wäre jetzt hier. Er würde ihn sofort fertig machen.
„Das weißt du ganz genau!“
„NEIN WEIß ICH NICHT SONST WÜRDE ICH NICHT NACHFRAGEN DU FISCHKOPF UND JETZT LASS MICH GEHEN!“ schreie ich ihn an.
„Schrei noch einmal und du bist tot!“ sagt er und schlägt mich ins Gesicht.
(LIAM POV)
Als ich an Toms Zimmer vorbei gehe höre ich auf einmal ein schluchzen. Leise mache ich die Tür auf und was ich dann sehe kann ich wirklich nicht glauben.
„Jacky?!?Was machst du hier? Alle suchen dich. Und warum bist du gefesselt?“
„Das war Tom. Er meinte, dass er sich.. sich an mir rächen will. Geh wieder! Er kommt bestimmt sofort her. Ruf lieber die Polizei, damit er auch gefangen genommen wird! Los geh jetzt!“ flüstert sie. Man sieht ihr an, wie viel Angst sie hat. Ein paar Minuten später ist die Polizei schon angekommen. Tom versucht zu flüchten. Das kann ich nicht zulassen, ich muss ihn aufhalten!
(JACKY POV)
Gerade als ich flüchten wollte kam Liam angerannt und dann ging alles so schnell. Er hat sich auf Tom gestürzt und ihn auf den Boden gedrückt, dann hat Tom ihm ins Gesicht geschlagen und dann kam auch schon die Polizei. Ich war fassungslos.
„LIAM? Geht es dir gut?“ bin ich schreiend zu ihm gerannt.
„Ja es geht schon. Au!“ hat er gesagt und sich an sein Auge gefasst.
„Es ist nichts Schlimmes. Nur ein bisschen blau“ hat der Mann vom Krankenhaus gesagt.
Das Alles tat mir so Leid. Julia war total geschockt aber zu meiner Überraschung mehr wegen mir als wegen Liam.
„Jacky? Alles in Ordnung? Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?“ kamen Pia und Anna angerannt.
„Ja, es geht schon. Meine Handgelenke tun nur weh und.. ich.. ich hatte solche Angst“ und dann bin ich in Tränen ausgebrochen. Eigentlich wollte ich nicht weinen, aber ich habe diesen Hass gespürt und.. ich hatte solche Angst. Er hätte mich umbringen können. Wenn Liam nicht da gewesen wäre, wer weiß was dann passiert wäre! Die Polizei wollte noch Angaben von mir haben, doch Julia hat gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen sollen, dass ich erst einmal Zeit zum ausruhen brauche. Das war echt lieb, wie sie sich um mich gekümmert hat. Ich verstehe auch wirklich, warum Liam und Julia zusammen sind und sie sind so glücklich. Ich wünschte ich würde so jemanden treffen! Bei Anna war das anscheinend der Fall. Sie und Harry konnten die Blicke nicht von einander weichen lassen. Als wir wieder zu Hause waren wollte ich erst einmal schlafen, doch ich konnte nicht. Ich hatte nicht wirklich Angst, dass er wieder kommt, aber ich musste erst einmal über alles nachdenken. Warum hat er das gemacht? Dann klingelte mein Handy.
SMS von Louis
„Hi Jacky. Ich hatte vorhin das Gefühl, dass nicht alles gut ist und kann nicht schlafen, weil ich mich versichern will, dass es dir gut geht!“
Wie süß er doch ist.
„Nicht wirklich. Ich kann auch nicht schlafen. Zu viele Gedanken!“
„Willst du mit mir in den Park? Da bekomme ich immer einen klaren Kopf :)“
„Ok. In 5 Minuten bin ich da!“
Ich zog mich schnell an und ging los. Als ich ankam war Louis schon da. Ich konnte nicht anders, ich musste schon wieder weinen. Er hat mich fest in den Arm genommen.
„Das wird wieder. Ich bin für dich da“ hat er gesagt.
So standen wir einige Minuten da und als ich mich endlich aus der Umarmung gelöst hatte nahm er einfach meine Hand ohne etwas zu sagen und ging mit mir ein Stück durch den Park.
„Ich möchte dir etwas zeigen. Die Stelle kennt niemand außer ich“ hat er gesagt.
„Wow Louis. Es ist wunderschön hier.“ Das war es wirklich. Es war eine abgelegene Stelle hinter den vielen Bäumen. Da war ein Baumstumpf auf den man sich setzen konnte und ein kleiner Fluss.
„Von hier kann man die Sterne perfekt sehen.“
Ich habe hoch geguckt als Louis anfing zu grinsen.
„Was ist? Warum grinst du so?“
„Nichts.. es ist nur so, dass.. deine Augen genauso funkeln wie die Sterne.“
Mein Gesicht wurde total rot und ich habe verlegen auf den Boden geguckt.
„Und außerdem ist es süß, wie rot du wirst wenn ich dir die Wahrheit sage.“
„Jetzt hör aber auf. Du machst mich noch ganz verlegen!“
„Das ist mein Ziel“ hat er gelacht und mich dann neben ihn auf den Baumstumpf gezogen und in den Arm genommen. So saßen wir dann da, die Sterne beobachtend und ich habe wirklich nicht mehr an Tom gedacht. Das Louis so eine Wirkung auf mich haben konnte.
(DER NÄCHSTE TAG / PIA POV)
Heute hatte ich mein treffen mit David. David war ein alter Freund. Ich hatte ihn schon 8 Jahre nicht mehr gesehen und als er gehört hat, dass ich wieder in der Stadt bin wollte er sich unbedingt mit mir treffen. Ich hatte ihm damals echt weh getan, als ich mich gegen England und für meine Familie entschieden habe, denn ich hatte die Möglichkeit bei meiner Tante zu bleiben, aber mein Vater war mir wichtiger. Während des Frühstücks viel uns allen auf, dass Jacky verändert aussah und irgendwann kam Babsi mit der Frage:
„Und Jacky? Was hast du gestern so spät noch außen gemacht?“
„Was? Woher weißt du..? Ich hab mich nur mit Louis getroffen mehr nicht“ sagte sie.
„Ach ja und das um 2 Uhr nachts. Ist ja nicht unnormal oder so“
„Wir konnten beide nicht schlafen und er hat gemeint, dass wir uns im Park treffen sollen um den Kopf frei zu bekommen! Es war nur ein Treffen unter Freunden“
„Ach ja und deswegen strahlst du jetzt so wie ein Honigkuchenpferd oder wie?“ fragte Anna.
„Hey Leute ich muss gehen. Ich treff mich gleich mit David. Tschüss“ habe ich gesagt und bin dann schnell, um keine Fragen beantworten zu müssen gegangen. Ich war verdammt nervös, weil wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Als ich an unserem früheren Lieblingstreffpunkt angekommen war sah ich ihn und Nina dort stehen. Arm in ARM?
„Hi David. Hi Nina.“ sagte ich genervt und zog David beiseite.
„Was macht sie denn bitte hier?“
„Naja, also wir sind zusammen. Und ich dachte ihr könntet euch doch wieder anfreunden“ hat er gesagt.
„Vergiss es. Ich bin weg von hier!“
Wütend bin ich weg gerannt. Das kann doch nicht wahr sein? Er will sich mit mir treffen nach 8 verdammten Jahren und dann nimmt er dieses Miststück mit? Ich wollte nicht nach Hause. Ich bin einfach irgendwo hin gerannt. Irgendwo hin wo ich alleine war. Ich wollte nicht, dass jemand meine Tränen sieht.
Irgendwann wusste ich nicht mehr wo ich war, aber um ehrlich zu sein war es mir so recht. Wo ich niemanden kenne, da kann mich auch keiner kennen und das letzte was ich wollte war jemanden zu treffen, den ich kenne. Aber mein Leben wäre nicht mein Leben, wenn Gott mich nicht ärgern wollen würde also musste natürlich jemand kommen den ich kenne.
„Pia? Was machst du denn hier?“ hörte ich eine mir mittlerweile bekannte Stimme hinter mir fragen.
Ich hab mir schnell die Tränen aus dem Gesicht gewischt, ein falsches Lächeln aufgesetzt und mich dann zu Zayn umgedreht.
„Nichts, ich wollte nur spazieren gehen und hab mich dann irgendwie verlaufen. Und was machst du hier? Wohnst du hier?“
„Nein. Ich hab hier nur jemanden besucht. Ist alles in Ordnung? Du siehst traurig aus.“
„Traurig? Nein, nein, nein.. es ist.. alles bestens!“
„Willst du vielleicht mitkommen? Ich treffe mich gleich mit Niall, Harry und Marie am Brunnenplatz.“
„Wieso nicht. Ich hab eh nichts zu tun. Aber.. wer ist Marie?“
„Oh, stimmt ja du kennst sie ja nicht. Marie ist Nialls Freundin. Sie sind noch nicht lange zusammen. Erst 2 Monate oder so und ich muss dich vorwarnen. Marie ist.. außergewöhnlich.“
„Wie? Hat sie eine Glatze? Trägt sie verrückte Sachen?“
„Nein. Sie ist ein wirklich hübsches Mädchen, aber sie ist.. naja, wie soll ich es sagen. Sie ist zickig, sie ist arrogant, sie ist total aggressiv und bestimmend. Keiner von uns mag sie außer Niall. Wobei ich glaube, dass er auch nur mit ihr zusammen ist, weil seine Eltern das unbedingt wollen. Also, falls sie gemein zu dir ist.. nimm es nicht zu persönlich.“
„Werde ich nicht machen, keine Angst.“
Als wir ankamen sah ich schon von weitem, wie Harry und ein blondes Mädchen am Brunnen standen.
„Hey Zayn. Wer ist DAS denn bitte?“ sagte Marie und begutachtete mich von oben bis unten mit hoch gezogener Augenbraue. Am liebsten hätte ich das selbe bei ihr gemacht, aber um nett zu bleiben hab ich es lieber gelassen.
„Hi. Ich bin Pia und du musst Marie sein. Nett dich kennen zu lernen“
„Rumschleimen brauchst du nicht. Um in diese Clique zu kommen brauchst du mehr als nett zu sein also verzieh dich lieber gleich wieder!“
„Marie, lass sie doch in Ruhe, denn um ehrlich zu sein ist sie mehr in der Clique als du.“ Sagte Zayn als auch schon Niall kam.
„Oh verstehe. Also hast du jetzt auch endlich mal eine ab bekommen? Naja hässlich und hässlich passt ja zusammen. Freut mich das du jetzt eine Freundin hast!“
„Ehrlich gesagt..“ fing Zayn an, doch ich unterbrach ihn.
„Haben wir es noch niemandem erzählt. Nicht mal Harry oder Niall wussten es, aber gutes Auge. Zayn ist echt fantastisch! Zayn wollen wir wo anders hingehen? Ich glaube wir sind hier nicht erwünscht.“
Verwundert sah er mich an, genauso wie Niall. Harry hatte es verstanden.
„Was?!? FREUNDIN? Ihr seid.. zusammen?“ fragte Niall und sah so aus als hätte er einen MÄCHTIGEN Kloß im Hals stecken.
„Ja. Ach ja und noch was. Nicht immer sind es hässlich und hässlich, denn du und Niall beweist, dass auch das Biest mal den Schönen findet.“
Ich konnte spüren, wie verdutzt uns Marie und Niall hinterher sahen.
„Das war echt lieb von dir. Aber warum hast du das gemacht?“
„Weil keiner mit einem so reden darf. Warum wehrt ihr euch nicht? Sie ist echt schrecklich.“
„Wegen der Band. Wenn wir was gegen sie sagen würden, dann wäre die Band gefährdet und das wollen wir nicht, denn Streit können wir jetzt echt nicht gebrauchen.“
„Naja, also ICH bin nicht in der Band. Ich werde ab jetzt einfach den Ton angeben“
Nach einer Weile sind wir in ein Café gegangen. Gerade kamen der Kaffee für Zayn und die heiße Schokolade für mich, als David und Nina in das Café kamen.
„Oh nein. Versteck mich!“
„Wieso? Was ist los?“
Doch es war schon zu spät. David kam rasend auf mich zu.
„PIA! Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Wie wäre es mit einer Entschuldigung? Du warst echt gemein zu Nina.“
„Bitte was? Du willst eine Entschuldigung von mir hören?“
David nickte und ich spürte, wie die Wut in mir hoch stieg. Jetzt konnte ich nicht mehr anders.
„SIE SOLLTE SICH BEI MIR ENTSCHULDIGEN! SIE HAT MIR DAS LEBEN RUINIERT ALS ICH VOR 8 JAHREN HIER WAR UND JETZT TUT SIE ES SCHON WIEDER! SIE IST EIN MISTSTÜCK UND DU VERTRAUST IHR UND DANN SOLL ICH MICH ENTSCHULDIGEN? GEH EINFACH WEG. DU BIST KEIN FREUND DU BIST DAS LETZTE GENAUSO WIE SIE!“ und dann bin ich wieder weggerannt. Man ich sollte echt damit aufhören immer den Schwanz einzuziehen.
„Pia, bleib stehen! Was ist denn los?“ kam Zayn hinterher.
Als er mich erreicht hat und ich stehen geblieben bin waren wir beide erst mal ziemlich außer Atmen.
„Vorhin, als du ‚spazieren gegangen’ bist ist doch was passiert oder?“
„Ja. Nein. Ja. Ist egal!“
„Nein ist nicht egal. Was ist los?“
Und dann hab ich ihm alles erzählt. Über Nina, die mir meine Beziehungen zerstört hat, die mich als beste Freundin sitzen gelassen hat und darüber, dass sie mir jetzt auch noch meinen besten Freund wegnimmt.
„Wow. Das klingt mies.“
„Ist es auch. Nina ist so zusagen meine Marie. Ich kann eigentlich nichts gegen sie sagen, weil sie immer mit Freunden von mir befreundet ist.“
„Aber ich kann was gegen sie sagen. Ab jetzt werde einfach ich den Ton angeben.“
Wir haben noch lange geredet bis wir dann wieder zurück sind. Ich hatte Jacky und Anna bescheid gegeben und wir haben uns alle in der Kandidatenvilla getroffen. Marie war nicht mehr da – ZUM GLÜCK!
„Hey Pia. Alles in Ordnung?“ kamen Jacky und Anna auf mich zu.
„Ja. Es ist wieder alles o.k. Zayn hat sich toll um mich gekümmert!“
„Also stimmt es, dass du und er zusammen sind?“ kam Louis zu uns.
„Was? .. Oh, ach so. Nein, dass war nur um diesem vorlauten M..ädchen die Meinung zu sagen. Habt ihr das echt geglaubt?“
Und dann kam auch noch Harry „Also ich habe es ja verstanden, was du machen wolltest aber Niall..“
„Warum grinst du so dumm?“ hab ich ihn gefragt.
„Naja, also er.. ihm hat das irgendwie auf eine gewisse Weise etwas ausgemacht, dass du und Zayn ‚ein Paar’ seid. Er war irgendwie echt traurig darüber. So als würde er dich mögen, also eben mögen.“ fuhr Harry fort. Alle fingen an richtig blöd zu grinsen, selbst Julia und Liam.
„Warum wirst du denn auf einmal so rot? Du magst ihn auch oder?“ sagten Harry und Louis zur selben Zeit.
„NEIN! Also ja. Schon. Aber eben wie einen Freund.“
„SIE LÜGT! Das Gesicht kenne ich doch Pia. Du lügst.“ Schrie Jacky durch den ganzen Raum.
„Nein ich lüge nicht und selbst wenn. Sollten wir Niall nicht lieber aufklären, dass das nicht ernst gemeint war?“
„Schon, aber wie willst du das anstellen ohne Marie zu beleidigen? Er wird da nämlich sehr schnell wütend, wobei es bei DIR bestimmt nicht so wird.“ Sagte Harry.
„Er ist draußen im Garten. Probier dein Glück.“ Sagte Liam.
(NIALL POV)
„Hey Niall. Ich wollte dir nur mal berichten, dass ich nicht wirklich mit Zayn zusammen bin.“
„Und warum hast du das dann gesagt?“
„Naja, also nimm das jetzt bitte nicht persönlich. Es war wegen deiner Freundin.“
„Marie? Was ist mit ihr?“
„Sie ist super gemein zu Zayn? Merkst du echt nicht was für ein Miststück sie ist? Sie hat mich beleidigt ohne mich zu kennen, sie beleidigt Zayn andauernd und anscheinend auch alle anderen.“
„Ok, also du bist jetzt mal leise! Du hast sie gerade Miststück genannt und kennst sie auch nicht und anscheinend hat es Zayn noch nie etwas ausgemacht.“
„Ja, weil man nur ein Miststück sein kann, wenn man so gemein zu Leuten ist! Und natürlich haben es dir alle gesagt. Jeder sagt es du hörst nur nicht zu. Sie beleidigt jeden von vorn bis hinten!“
„Verschwinde jetzt. Du hast KEIN RECHT das zu sagen. VERSCHWINDE UND LASS DICH NIE WIEDER HIER BLICKEN!“
„Ich wollte doch nur..“
„WAS WOLLTEST DU? MIR SAGEN DAS ICH DIE TOLLSTE FREUNDIN DER WELT HABE? DIE HABE ICH NÄMLICH NUR WEIL DU EIFERSÜCHTIG BIST! DU BIST WIRKLICH EIN MISTSTÜCK UND JETZT VERSCHWINDE!“ Ich habe sie echt krass angeschrien, aber dann ist sie zum Glück auch gegangen. Das der so etwas auch nur in den Sinn kommt. Wütend bin ich rein.
„Niall was ist los? Wo ist Pia?“
„Pia ist weg. Und sie soll nie wieder kommen. Lasst mich bitte einfach in Ruhe!“
Ja und dann bin ich einfach in mein Zimmer. Ich wollte niemanden mehr sehen. Ich konnte niemanden mehr sehen. Was die sich einbildet so etwas zu sagen über Marie. Aber irgendwie hatte sie ja Recht, denn Marie ist wirklich gemein zu Zayn und den anderen. Trotzdem ist sie ein Miststück. Sie denkt echt, dass wir sie alle mögen würden und sie bei uns haben wollen. Tussi!
„Niall, was hast du verdammt noch mal gemacht?“ kam Liam einfach in mein Zimmer.
„Nur die Wahrheit. Dieses Miststück soll nie wieder auch nur in meine Nähe kommen!“
„Wie hast du sie gerade genannt?“ kamen auch noch Harry und Louis rein.
„Miststück und ich würde es immer wieder tun. Dieses Mädchen denkt doch auch jeder würde sie lieben. Ihr tut das anscheinend auch. Zumindest Zayn“
„Keiner von uns liebt sie. Sie ist ein super nettes Mädchen, aber du weißt, dass keiner von uns dein Mädchen nehmen würde. Ach ja, ich würde das Mädchen das ich mag nicht Miststück nennen, dass hilft nicht sehr!“ sagte Zayn.
„Was redest du da? Ich mag sie nicht, sie ist hässlich und dumm und..“ Ich brach ab, weil Liam ein Buch unter meinem Bett hervor nahm.
„Woher hast du das?“
„Es lag nach der Gala offen auf deinem Tisch. Wo steht es denn.. ach ja hier:
Liebes Tagebuch, die Gala heute war echt toll. Wir haben das Mädchen vom Flughafen wieder gefunden und jetzt wo ich mit ihr reden konnte finde ich sie echt klasse. Sie hat wunderschöne braune Augen, ihre dunklen Haare passen perfekt zu ihr und sie ist so eine nette Person. Ich glaube sie weiß nicht, wie toll sie ist. Ich hoffe echt, dass wir uns öfters treffen werden.
Niall, das ist aus deinem Tagebuch. Anscheinend findest du sie doch besser, als du sagst.“
„Ok, dann finde ich sie eben hübsch, aber sie soll einfach von mir weg bleiben. Ich bin doch eh nicht ihr Typ, das ist eher Zayn!“
„Wer hat das denn bitte gesagt? Sie hat nur gemeint, sie wäre meine Freundin um mich vor deiner ekeligen Freundin zu verteidigen. Du solltest dir erst mal im klaren darüber sein, dass du nichts von Marie willst. Du bist doch nur wegen deinen Eltern mit ihr zusammen. Und außerdem wird sie sich immer noch mit uns treffen und wenn dir das nicht passt, dann hast du Pech gehabt. Sie ist jetzt ein Teil von unsere Clique also komm damit zurecht. Du kannst in der Zeit ja was mit Marie machen!“ sagte Zayn und dann gingen sie alle. Die wissen doch nichts über mich. Die ganze Band-Geschichte ist doch für den Arsch!
(LIAM POV)
Wir hatten uns alle in Gruppen aufgeteilt um Pia zu suchen, weil sie ihr Handy noch bei uns liegen hatte und wir sie nicht erreichen konnten. Harry und Anna haben beschlossen bei uns zu warten. Zayn, Louis und Jacky sind in den Park gegangen um dort zu suchen. Ich und Julia wollten in der Umgebung der Villa suchen.
„Ich hoffe ihr ist nichts zu gestoßen. Das was Niall gesagt hat war echt hart, hoffentlich ist sie nicht sehr verletzt.“ sagte Julia.
„Er war sauer und hat überreagiert, sonst ist er nie so, dass weißt du ja. Er weiß, dass wir recht haben und das sieht er einfach nicht ein.“
„Wir hatten schon ewig keine Zeit zu zweit mehr. Schade, dass es nur so zu Stande kommt.“
„Ich weiß Süße, aber was soll ich denn machen? Wegen X-Factor sehen wir uns nur während der Proben und mit den anderen.“
„Ich weiß, aber so geht es nicht weiter!“
Ich stoppte.
„Was meinst du damit?“
„Ich meine damit, dass ich..“
„Julia, Liam? Seid ihr das?“ hörten wir auf einmal Pias Stimme.
„Pia! Wir haben uns ja solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?“ rannte Julia auf sie zu.
„Ja, nein, mir geht es gut. Mir ist nur ein bisschen kalt.“
„Komm, wir bringen dich zu uns und..“ und schon wieder wurde ich unterbrochen.
„NEIN! Ich will nicht zu euch. Könnt ihr mich nicht einfach nach Hause bringen? Ich glaube das wäre das Beste für alle.“
„Ok. Wir sagen nur schnell den anderen Bescheid.“
(ZEITSPRUNG KURZ NACH DER GRUPPENAUFTEILUNG/HARRY POV)
Anna und ich hatten beschlossen daheim zu bleiben und zu warten, ob Pia doch noch kommt.
„Warum hat er das gesagt?“ wollte sie wissen.
„Er war wütend, nichts weiter. Er kriegt sich schon ein. Wir alle sehen doch, dass er Pia mag und sie ihn offensichtlich auch. Ich verstehe nicht, warum er mit Marie zusammen ist.“
„Sie scheint echt ein Biest zu sein. Ich hoffe, dass nicht alle von euch so sind“
„Nein, auch er ist normalerweise nicht so. Wenn du willst kannst du gerne testen ob ich auch so bin. Sagen wir nächsten Montag. Ich hol dich ab.“
„Gerne. Und was machen wir dann?“
„Lass mich dich überraschen.“
(ANNA POV)
Er will mich überraschen. Harry ist echt nett. Ich wundere mich andauernd, warum es in Deutschland keine solchen Jungs gibt. Naja, hier gibt es ja schließlich auch mal Ausnahmen.
Harrys Telefon hat geklingelt.
„Hi Liam. Was gibt’s?“
„Liam? Haben sie sie gefunden?“
„Ok. Ich geh mit Anna gleich zu ihnen!“
„Was hat er gesagt?“
„Sie haben Pia gefunden. Ihr geht es gut und wir treffen uns jetzt alle bei euch zu Hause. Ach ja und Pia will nicht darüber reden.“
(EIN PAAR MINUTEN SPÄTER BEI BABSI/PIA POV)
Alle kamen auf mich zu und haben mich umarmt. Eigentlich wollte ich nur alleine sein, doch mal wieder wollte Gott das nicht zulassen. Die anderen gingen ins Wohnzimmer um einen Film anzugucken. Ich hatte mir nur schnell einen Tee gemacht und bin dann hoch in mein Zimmer. Als ich die Tür aufmachte viel mir die Tasse fast aus der Hand. Er saß da, mit Tränen in den Augen auf meinem Bett. Ihr denkt jetzt bestimmt alle, dass es Niall wäre. Nein dort auf dem Bett saß David.
„Was willst du hier?“
„Bitte raste jetzt nicht gleich aus. Wir wissen beide wie impulsiv du bist. Hör mir erst einmal zu. Vor 8 Jahren, da habe ich dich vor die Wahl gestellt. Vor die Wahl: ich oder deine Familie. Das war dumm von mir, weil es mir klar war für wen du dich entscheiden würdest. Warum ich dich vor die Wahl gestellt habe? Das kann ich dir nicht ins Gesicht sagen, deswegen habe ich dir einen Brief geschrieben. Du musst nicht darauf antworten.. bitte lese ihn einfach.“
Dann gab er mir den Brief und ging ohne ein weiteres Wort. Ich setzte mich aufs Bett und öffnete den Brief.
Liebe Pia,
vermutlich habe ich dir das gerade schon gesagt, aber ich habe dir hier den Grund aufgeschrieben, warum ich dich vor die Wahl gestellt habe. Hättest du mich vor die Wahl gestellt, ich hätte dich gewählt. Ich wäre bei dir geblieben. Ich habe dich geliebt, wirklich geliebt. Ich weiß, dass das dumm klingt, weil ich erst 8 Jahre alt war. Um ehrlich zu sagen wusste ich nicht, dass ich dich so sehr geliebt habe, denn es verging in den 8 Jahren kein Tag an dem ich nicht an dich gedacht habe. Ich glaube ich liebe dich immer noch. Ich bin oder besser gesagt war mit Nina zusammen um den Gedanken zu verlieren dich zu lieben, aber wenn du mich vor die Wahl stellst. Vor die Wahl: du oder Nina. Ich würde dich nehmen, ich habe schon dich genommen. Gib mir bitte eine Chance. Nicht als fester Freund, aber bitte wenigstens als bester Freund oder auch nur Freund. Ich brauche dich in meinem Leben!
Dein David.
Was? Mein ehemaliger bester Freund, den ich 8 Jahre lang nicht gesehen habe hat mich die ganze Zeit geliebt? Ja ich war auch immer in ihn verknallt, aber eben vor 8 Jahren und dann nicht mehr. Was sollte ich bloß machen..
Da saß ich nun auf meinem Bett, mit dem Brief in der Hand und so ratlos wie noch nie. Das hört sich jetzt bestimmt total dumm an, aber auf einmal hatte ich so einen komischen Rückspann meines Lebens. Vor 8 Jahren, die Momente mit David. Und dann kam der wichtigste Moment überhaupt. Der Moment, als wir auf dem Friedhof waren und meine Mutter begraben wurde. Alle gingen und ich stand dort ganz alleine. Er kam, hat nichts gesagt sondern nur seine Hand auf meine Schulter gelegt. Er wusste schon immer, was ich gebraucht habe. Das war der Moment in dem ich wirklich geglaubt habe, dass ich trotzdem alles schaffen kann. Ich wollte mich aus dem Haus schleichen und zum Friedhof gehen, um ein bisschen Ruhe zu bekommen, doch leider musste mich Julia entdecken. Leise kam sie zu mir.
„Ist alles in Ordnung Pia?“
„Ja. Ich will nur zum Friedhof.“
„Alleine? Dürfte ich mitkommen?“
„Ok. Aber bitte sag den anderen nichts.“
Sie ging schnell ins Wohnzimmer und sagte, dass sie nach Hause gehen würde und dann gingen wir los. Den ganzen Weg lang war totenstille zwischen uns beiden. Als wir am Grab ankamen wollte sie gerade etwas sagen, als ich es einfach loswerden musste.
„Ich hab ein Problem.“
„Was ist los?“
„Mein ehemaliger bester Freund liebt mich und ich will nichts mit ihm machen, weil ich langsam emotional so verkrüppelt bin, dass ich Angst vor der Liebe habe. Wie schaffst du das nur? Bin ich echt so seltsam oder warum klappt es bei dir und Liam so gut?“
„Es klappt so gut, weil er mir nicht zuhört.“
„Habe ich mich gerade verhört oder hast du gesagt, dass es so gut klappt weil er dir nicht zuhört?“
„Du hast es richtig verstanden. Ich muss Liam etwas Wichtiges sagen, aber er hört mir nie zu.“
„Er hat einfach nicht sehr viel Zeit und ihr seid so selten alleine, da ist es doch normal. Was ist denn so wichtig?“
„Als wir dich suchen gegangen sind wollte ich es ihm sagen. Gerade als ich den Mut zusammen genommen habe hast du uns dann gehört.“
„Also hab ich euch unterbrochen. Das war ja mal wieder klasse Pia! Aber was willst du ihm denn sagen? Vielleicht kann ich ja helfen.“
„Ich glaube kaum dass es so gut wäre, wenn du ihm sagen würdest, dass ich wieder nach Deutschland gehen werde.“
Das Laub, das ich gerade vom Grab genommen habe viel mir aus der Hand.
„Du.. was? Du gehst wieder nach Deutschland? Warum? Ist irgendetwas passiert?“
„Nein, alles ist gut. Es ist nur so, dass ich es nicht mehr aushalte hier zu sein. Ich habe nie Zeit mit Liam und er ist der einzige Grund warum ich hier geblieben bin. Er will einfach nicht sehen, dass ich immer unglücklicher werde. Ich kann das hier nicht mehr, auch wenn ihr alle super nett seid. Ich muss gehen.“
„Willst du nicht erst mal abwarten?“
„Ich habe schon so lange gewartet, ob sich etwas ändert. Es ändert sich nichts. Ich liebe Liam. Das tue ich wirklich, aber ich kann das nicht. Ich weiß, dass seine Karriere jetzt erst mal wichtiger ist als ich. Das Problem ist, dass ich damit nicht umgehen kann. Ich werde in einer Woche im Flugzeug sitzen und für immer weg sein. Bitte sag Liam nichts. Ich werde es ihm bis dahin gesagt haben, aber ich brauche noch Zeit mit ihm alleine. Das verstehst du doch, oder?“
„Ja. Ich weiß, wie es ist einfach weg zu wollen. Aber als ich gegangen bin war es falsch. Vielleicht wäre es besser wenn du doch bleibst. Du kannst dennoch auf mich zählen. Ich werde kein Wort sagen. Versprochen.“
(LIAM POV/ALS JULIA GEHT)
„Ruf mich morgen früh an“ habe ich gesagt und sie geküsst.
In letzter Zeit ist sie irgendwie anders. Ich weiß, dass ich mehr Zeit mit ihr verbringen sollte, aber es geht einfach nicht. Hoffentlich versteht sie es.
„Liam, ist irgendetwas mit Julia?“ fragte Louis.
„Nein. Wahrscheinlich ist sie nur müde.“
Ehrlich gesagt hatte nicht mal ich das geglaubt, deswegen war es kein Wunder, dass mich alle so ansahen, als würden sie wissen, dass das nicht stimmt.
(LOUIS POV)
Liam wusste, dass es Julia nicht gut ging. Als Freund hätte ich ihm sofort sagen sollen, dass er sich mehr um sie kümmern sollte, aber ich hatte jetzt erst mal was anderes vor.
(JACKY POV)
Louis stand auf und ging raus in den Garten. Kurz danach bekam ich eine SMS:
„Komm raus, der Film ist doch eh langweilig! Louis“
Im Garten war kein Louis. Als ich ein paar mal gerufen hatte, sah ich einen Zettel auf der Bank liegen.
Geh an den Ort, wo wir uns das zweite mal getroffen haben.
Er wollte also eine Schnitzeljagd machen. Ich hatte 10 Minuten von der Villa bis zum Saal gebraucht. An der Eingangstür stand ein Mann mit Jackett und Mütze, wie ein Diener.
„Bist du Jacky?“
„Ja, warum?“
„Hier sind Blumen und eine Karte für dich von Mister Tomlinson.“
Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Er hatte mir einen Blumenstrauß mit ca. 100 roten Rosen geschenkt. Auf der Karte stand ein weiterer Hinweis:
Veilchen sind blau, Rosen sind rot,
geh’ zum Wasser ohne Boot.
Wasser ohne Boot? Ohne zu wissen, ob es richtig ist ging ich zu der Stelle im Park. Dort lag auf dem Baumstumpf ein Boot mit einem neuen Zettel.
Bist du jetzt erschöpft? Nimm dir die Pralinen aus dem Boot und ruh dich zu Hause ein bisschen aus.
Jetzt bin ich den ganzen Weg also nur gelaufen um Blumen und Pralinen zu bekommen? Naja, was sollte es. Wenigstens musste ich nicht diesen Film angucken. Zu Hause angekommen habe ich mich hoch geschlichen. Ich ging in mein Zimmer und schaltete mein Licht an.
„Überraschung!“
Jemand kam von hinten und umarmte mich. Vor lauter Schreck habe ich ihm mit meinem Ellbogen in den Bauch gestoßen und mich dann los gerissen.
„Ist ja schon gut! Ich bins nur. Autsch, dass hat weh getan.“
„LOUIS! Tut mir Leid. Ich dachte du.. tut mir so Leid. Brauchst du Eis?“
„Nein, es geht schon. Obwohl, wenn du ein Gute-Besserung-Küsschen.. guck mich nicht so böse an, ich wollte dich überraschen.“
„Und warum?“
„Mach die Augen zu.“
„Warum?“
„Mach einfach.“
Also hatte ich die Augen zugemacht. Er nahm meinen Arm und als ich die Augen wieder aufmachte sah ich ein wunderschönes Armband mit einem Herzanhänger an meinem Arm.
„Louis, das ist.. wow.. warum?“
„Ich wollte es dir schenken. Ich hab es gesehen und hab sofort an dich gedacht.“
„Das muss doch total teuer gewesen sein. Das kann ich nicht annehmen Louis.“
„Doch kannst du. Ich mag dich wirklich sehr und ich finde, dass du das verdient hast.“
Und dann küsste er mich, lange und zärtlich.
(KNAPP EINE WOCHE SPÄTER/PIA POV)
Morgen ging Julia's Flug. Sie hatte Liam immer noch nichts gesagt und ich hatte das Gefühl, das sie es auch nicht tun würde. In den letzten Tagen habe ich mich oft mit David getroffen. Wir haben über alles mögliche gesprochen, aber nie über das was eigentlich wichtig war: wir. Ich hatte Angst davor mit ihm darüber zu reden. Ich hatte Angst, dass er mir sagen würde, dass er mich liebt. Eigentlich ist es doch gut, wenn das jemand zu einem sagt oder? Aber ich wollte es nicht hören, denn ich wusste wie es war verliebt zu sein. Wenn ich verliebt bin, dann denke ich nur noch an diese Person und ich dachte nicht an David. Ich dachte nicht einmal an ihn, wenn ich etwas mit ihm gemacht hatte. Die meiste Zeit dachte ich an.. an Niall. Das was er gesagt hatte hat mich wirklich verletzt und eigentlich wollte ich heute gar nicht mitgehen, aber ich hatte es den Jungs versprochen, also machte ich mich fertig. Der erste Abend, an dem ich Niall wiedersah und der letzte Abend mit Julia.
„Pia, kommst du endlich?“ drang Jacky's Stimme von unten. Seit diesem Filmabend verhielt sie sich irgendwie komisch. Sie ging jeden Tag raus und wollte uns nie sagen wohin. Außerdem machte sie sich immer besonders schick, wie heute.
„Wow, du siehst toll aus. Aber warum das ganze? Wir sitzen nur im Publikum.“
„Na und? Ich kann mich doch trotzdem gut anziehen.“
„Ach und ich zieh mich nicht gut an?“
„Doch, aber eben nur Streetstyle-Gut und nicht IchGehAus-Gut.“
„Vielleicht, weil du nicht ausgehst?“
Ich rollte die Augen und stieg ins Auto. Wir brauchten circa eine halbe Stunde bis zur X-Factor-Halle. Zayn und Harry kamen zu uns.
„Hi. Wo ist Lou- Wo sind die anderen?“ fragte Jacky.
„Niall ist weggerannt und hat sich versteckt als wir ihm erzählt hatten, dass Pia kommt. Nimm es gelassen. Liam spricht mit Julia und Louis.. ich glaube der sucht Niall.“ sagte Harry.
„Warte, sagtest du gerade, dass Julia und Liam reden?“ fragte ich. Sie konnte ihm doch nicht vor der Show sagen, dass sie geht.
„Ja, sie stehen da.“ Zayn zeigte auf die beiden.
Julia und Liam schauten zu uns. Ich winkte Julia zu mir und zeigte ihr, dass es dringend sei.
„Willst du es ihm jetzt sagen?“
„Nein. Ich glaube ich sag es ihm gar nicht mehr. Kannst du ihm bitte morgen sagen, dass ich weg bin. Aber erst wenn ich auch wirklich weg bin.“
„Ja kann ich, aber denkst du, dass es gut ist das so zu machen? Wenn du ihn wirklich liebst, dann solltest du-“ sie schnitt mein Wort ab.
„DANN sollte ich es ihm auf keinen Fall sagen. Er würde es mir nur ausreden wollen und dann würde ich um ihn nicht zu verletzen hier bleiben und noch unglücklicher werden. Ich verstehe dich ja, Pia. Ich finde auch, dass er etwas besseres verdient hat als dass ich einfach abhaue, aber ich kann das nicht. Ich kann mir das nicht antun. Das musst du verstehen, wenn du eine Freundin bist. Und du bist eine Freundin, sogar eine gute.“
Dann kam Liam und sie gingen weg. Anna und Jacky waren verschwunden, deswegen beschloss ich sie suchen zu gehen. Auf dem Weg traf ich Louis.
„Hi Lou. Hast du zufällig Jacky oder Anna gesehen?“
„Ja, Jacky und ich waren gerade noch hinten. Ich glaube, dass sie noch mal aufs Klo gegangen ist.“
„Danke.. und wo ist Anna?“
„Ich glaube, sie ist bei Harry und Zayn. Wo die sind weiß ich nicht. Ach ja und pass auf, dass du Niall nicht über den Weg läufst. Seit das mit euch war ist er total aggressiv.“
Ich ging also zu den Toiletten. Ich wollte gerade in das Damenklo gehen als ich jemanden weinen hörte.
Ich ging um die Ecke um zu sehen, wer da saß. Irgendjemand mit einem Kapuzenpullover. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, weil er es in seinen Händen versteckte.
„Entschuldige, aber ist alles in Ordnung?“ fragte ich.
Die Person schlug meine Hand weg und stand auf.
„NIALL? Warum weinst du? Alle suchen dich.“
„Das hat dich nichts zu interessieren Miststück. Verschwinde und lass dich nie wieder blicken. Keiner will dich hier haben.“
„Was hab ich dir verdammt noch mal getan? Ich hab dir nur die Meinung von allen gesagt. Von deinen Bandkollegen, von deinen Freunden und von allen anderen gesagt. Mehr nicht und wenn du wüsstest, was das Wort Miststück bedeutet, dann könntest du es nicht sagen, denn ich habe weder gelogen noch irgendjemanden betrogen. Du hast Probleme, ok? Und ich fand dich wirklich nett, aber du kannst nicht so mit mir reden. Ich lass nicht so mit mir reden. Das einzige Miststück hier bist nämlich du! Du belügst und betrügst nämlich jemanden und zwar dich selber. Ich kenne dich nicht, dass mag sein, aber ich kenne Menschen und ich sehe doch, dass du Marie auch nicht magst und wenn du sie magst, dann bist du echt dumm. Das ist meine Meinung. Akzeptiere das und lass mich in Ruhe. Du bist es eigentlich nicht mal wert, dass ich dir das sage.“
Wütend bin ich weggegangen ohne zu warten, was er sagen wollte und ohne zu gucken, wie er mich ansah. Hätte ich das getan, dann hätte ich mich bestimmt entschuldigt, aber ich war einfach zu wütend.
(MARIE POV)
„Du bist es eigentlich nicht mal wert, dass ich dir das sage.“ Und dann ging sie mit hochrotem Kopf davon. Ich konnte es nicht fassen, dass sie das gerade zu meinem Freund gesagt hatte. In seinem Gesicht sah ich, wie geschockt er war. Aber es war nicht das geschockt sein, dass sie nicht die Wahrheit gesagt hatte. Es war ein geschockt sein, dass er bemerkte, dass er etwas falsch gemacht hatte.
„Niall. Schatz. Dieses Miststück hat nicht recht. Vergiss sie!“
„Nenn sie nicht Miststück.“ Sah er mich mit Tränen in den Augen an.
„Was? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das was sie gesagt hat stimmt. Ich bin toll und du liebst mich.“
Er sagte kein Wort. Er ging einfach weg.
(NIALL POV)
Ich wollte Marie jetzt nicht sehen. Sie hält sich für die Tollste, für die klügste, hübscheste und netteste Person der ganzen Welt, aber das ist sie nicht. Sie denkt sie wäre so perfekt, aber das hasse ich. Wenn Menschen perfekt sind. Langsam hatte ich wirklich das Gefühl, das die anderen Recht hatten. Ich meine, ich weiß nicht einmal ob ich sie wirklich geliebt hatte. Ich glaube ich war wirklich nur mit ihr zusammen, damit meine Eltern endlich Ruhe geben. Meine Mom hätte doch merken müssen, wie schlecht es mir mit Marie geht. Ich musste hinter die Bühne, weil es gleich los ging.
(NACH DER ENTSCHEIDUNG)
Alle waren überglücklich, dass wir weiter waren. Na klar, ich auch, aber ich konnte nicht aufhören daran zu denken, was Pia zu mir gesagt hatte. Marie kam auf mich zu.
„Schatz, Liebling, du bist weiter. Du warst so toll heute Abend. Du warst der beste! Die anderen 4 waren echt scheußlich, aber du hast sie gerettet.“
Das hatte sie im übrigen vor den anderen 4, vor Anna, Jacky und Pia, vor meiner Familie, vor Liams Familie, vor Harrys Familie, vor Zayns Familie und vor Louis Familie gesagt. Sie machte mich so wütend.
„Hör auf, Marie.“
„Warum? Ist doch nur die Wahrheit. Ich meine die können weder singen, noch bekommen sie hübsche Freundinnen ab. Ich meine guck dir die an. Du hast wenigstens mich.“ Sie zeigte auf Jacky, Anna und Pia.
„MARIE! Für wen hältst du dich eigentlich? Ich bin hier der schlechte, genau weil ich dich abbekommen habe. Womit habe ich das verdient? Ich habe auch nur dich genommen, weil ich bei so hübschen Mädchen, wie Pia nicht ankomme. Du bist hässlich, vielleicht nicht vom Äußerlichen, aber innen drin bist du hässlich. Ach ja und außerdem kann Zayn klasse singen und kann jede haben, die er will und Liam, Harry und Louis sind so klasse und talentiert. Jacky und Anna sind so tolle Menschen und Pia ist kein Miststück. Sie ist wunderbar. Sie wollte mir helfen und du mir nicht obwohl sie nicht mal wusste was los war und du schon. Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein oder dich sehen oder von dir hören. Du nervst..jeden. Geh einfach!“
Jetzt war es raus. Marie sah mich verwundert an, aber nicht verletzt, nur verwundert. Da merkte ich, wie egoistisch und eingebildet sie war. Ich hatte keine Lust mehr sie zu sehen, also drehte ich mich um und ging. Ich hörte noch, wie mir die anderen zujubelten, aber das war mir auch egal. Ich hatte echt Mist gebaut, als ich Zayn und Pia so beschimpft habe. Ob ich das jemals wieder gut machen kann?
(PIA POV)
Harry, Louis, Zayn und Liam jubelten Niall zu. Anna und Jacky lachten sich schlapp, der Rest ebenfalls außer Marie. Die kam wütend auf mich zu, schrie mich an, dass ich ihr den Freund ausgespannt hätte und schubste mich. Ich fiel nach hinten, stieß irgendetwas um und es krachte. An mehr erinnerte ich mich nicht. Dann bin ich aufgewacht. Ich lag auf der Bühne und über mir waren die besorgten Gesichter von Jacky, Zayn, Harry, Anna, Liam und Louis.
„Pia, Pia kannst du uns hören?“
„Pia. Der Krankenwagen kommt gleich. Halt durch!“
Lauter Stimmen. Mein Kopf brummte. Was war bloß passiert? Ich konnte, naja wohl eher gesagt wollte meine Augen nicht aufmachen. Dann bin ich wohl eingeschlafen.
(IM KRANKENHAUS/HARRY POV)
Wir waren alle im Krankenhaus. Keiner wusste was mit Pia los war. Marie schubste sie, dann fiel sie nach hinten, stieß den Tisch mit den Verstärkern darauf um, ein großer, schwerer Verstärker viel um und direkt auf ihren Kopf. Der Arzt war gerade bei ihr. Liam, Zayn, Anna, Babsi und ich warteten vor ihrem Raum. Babsi rastete fast aus und musste von Liam und Zayn beruhigt werden. Anna saß ganz still in der Ecke.
„Hey. Alles ok bei dir?“
Sie schüttelte den Kopf. Ich sah, dass sie Tränen in den Augen hatte.
„Es wird bestimmt alles wieder gut.“
Sie versuchte etwas zu sagen, aber sie konnte nicht. Ich glaube ihre Stimme war weg. Ich nahm sie in den Arm.
„Wo ist Jacky? Ich will mit ihr reden.“ sagte sie nach ein paar weiteren Minuten in denen Babsi völlig ausrastete.
„Sie und Lou wollten reden. Du weißt schon, wegen dem Kuss und wie es mit ihnen weiter geht.“
„Kuss?“
„Ja, die beiden. Wusstest du das nicht?“
„Nein!“
Ups. Das hätte ich wohl besser nicht gesagt.
(JACKY POV)
„Also. Über was wolltest du reden?“ fragte mich Louis.
„Wie wär's mit über den Kuss?“
„Was gibt es da zu reden. Das war ein Ausrutscher, mehr nicht.“
„EIN AUSRUTSCHER? Willst du mich verarschen oder was? Ich bin also nur ein Ausrutscher. Du bist so ein Arschloch. Am besten hätte ich die Mädels nie überredet mit zur Liveshow zu kommen, dann hätte Pia jetzt nicht die Verletzung. Ich wollte dich sehen, deswegen sind wir gekommen, aber du hast das nicht verdient!“
„Tut mir Leid, wenn du das so siehst. Das war eben ein Ausrutscher und selbst wenn wir zusammen wären, dass würde ich gar nicht wollen. Ich hab dafür keine Zeit.“
Ihr glaubt mir nie, wie eingebildet er dabei klang.
„Ich bin also wirklich nur ein Ausrutscher? So nennst du mich? Da waren für dich keine Gefühle dabei? Für mich waren Gefühle dabei und-“ Meine Stimme versagte als die erste Träne meine Wange runter rollte.
„Und es sind immer noch Gefühle da. Aber du hast ja keine Zeit für mich. Wolltest nur deinen Spaß haben.“
Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich sah noch kurz in seine Augen und sah, wie geschockt er war und dann ging ich weg. Ohne ein weiteres Wort. Ich ging einfach wieder rein zu den anderen, denn dort konnte er offensichtlich nicht über das reden.
(LOUIS POV)
„Wolltest nur deinen Spaß haben.“ sagte Jacky. Verdammt, so meinte ich das nicht. Ich wollte etwas sagen, aber ich konnte nicht. Ich folgte ihr einfach schweigend. Als wir bei den anderen waren gab es immer noch keine Nachricht von Pia. Babsi war so wütend, traurig.
„Lasst mich zu ihr. Mein Baby. Meine Pia. Lasst mich zu ihr! LASST MICH!“
Sie schrie die ganze Zeit. Liam und Zayn hielten sie auf ihrem Platz, doch sie schlug um sich und weinte und schrie.
„Sollte nicht langsam mal jemand Niall Bescheid sagen?“ sagte Harry. Er saß in der Ecke mit Anna. Jacky setzte sich in die andere Ecke.
„Ich ruf ihn schnell an.“ sagte ich und ging aus dem Wartezimmer.
„Hallo?“ Niall ging ans Telefon.
„Hi Niall. Ich bins. Louis.“
„Wo seid ihr denn? Ich suche euch schon die ganze Zeit. Ich bin schon mal vor in die Villa. Die anderen sind auch noch nicht da.“
„Wir sind im Krankenhaus. Ich glaube es wäre ganz gut, wenn du kommst.“
„Im Krankenhaus? Was ist passiert?“
„Es ist..etwas mit..Pia.“
„Was? Was ist.. Was ist denn?“
Er klang so, als würde er gleich das weinen anfangen.
„Ich glaube wirklich es wäre besser, wenn du einfach herkommst.“
Ich legte auf und ging wieder ins Wartezimmer. David war jetzt auch dort. Er sah wirklich fertig aus. Er und Jacky weinten die ganze Zeit. Anna war auch kurz davor und von Babsi will ich gar nicht erst anfangen. Der Arzt kam rein und direkt hinter ihm Niall.
„Kann mir jetzt mal bitte jemand sagen, was passiert ist?“ sagte Niall außer Atem.
„Ich wollte gerade damit anfangen. Ich denke, sie wissen nicht was passiert ist?“
Niall schüttelte den Kopf.
„Ich erklär es schnell. Deine Freun- Ex-Freundin ist auf Pia losgegangen und hat sie geschubst. Pia ist nach hinten gefallen, der Tisch mit dem Verstärker ist umgefallen und der Verstärker auf Pia drauf.“ sagte ich. Niall klappte den Mund auf. Er stammelte ein leises „Was?“ heraus.
„Genau. Wie es aussieht gab es eine Hirnquetschung. Pia muss sofort operiert werden oder sie wird sterben. Außerdem darf zum jetzigen Zeitpunkt keiner von ihnen in das Zimmer. Sie wird in circa 1 Stunde in den OP gebracht. Keine Angst, wir haben die besten Ärzte.“
„Und. Wie hoch ist die Gefahr, das Pia bei der OP stirbt?“ fragte Liam. Man konnte ihn kaum hören, weil seine Stimme fast versagte, aber die anderen konnten gar nicht reden.
„Statistiken sagen, dass es eine 30% Chance besteht, dass sie bei der OP stirbt. Wird sie die OP nicht machen, dann wird sie auf jeden Fall sterben, aber keine Angst, wir haben mit dieser OP schon vielen Menschen das Leben gerettet. Wir sind so zusagen darauf spezialisiert.“
Stille herrschte im ganzen Raum.
(LOUIS POV)
Jetzt saßen wir also alle da, konnten nichts sagen. Eine 30% prozentige Chance. Selbst Babsi konnte jetzt nicht mehr schreien, im Gegenteil. Sie ließ sich auf den Stuhl, der hinter ihr stand fallen und versuchte tief einzuatmen. Es ging nicht. Keiner von uns konnte etwas sagen, es war totenstille. Der Doktor ging aus dem Raum.
Circa eine halbe Stunde schweigen verbrachten wir in diesem Raum, bis David rausging. Ich folgte ihm, weil ich mir nicht sicher war, ob es gut war ihn alleine zu lassen.
„Alles in Ordnung?“ quetschte ich aus meinem Mund heraus.
Er schüttelte den Kopf und fiel mir dann um den Arm.
„Das, das wird schon wieder. Sie wird es bestimmt schaffen. Das wird schon wieder.“
Eine Weile standen wir so da, bis er sich von mir löste und sich auf eine Bank setze. Ich setzte mich neben ihn.
„Was ist wenn sie es nicht schaffen wird? Ich kann nicht ohne sie leben, auch wenn sie mich nicht liebt. Sie ist mein Ein und Alles.“
„Ich weiß, aber sie wird es schaffen.“
„Ich.. kann ich bitte alleine sein?“
Und mit dem Satz ging er weg. Hätte ich gewusst, was er vor hatte wäre ich nicht einfach zurück ins Krankenhaus gegangen.
(JULIA POV)
Gerade wollte ich in das Taxi steigen und zum Flughafen fahren. Ich hatte beschlossen einen Flug früher zu nehmen, damit ich mich nicht doch noch anders entscheide, doch dann hatte ich eine SMS von Liam bekommen.
„Komm bitte schnell ins Krankenhaus. Es ist wichtig! Kuss, Liam“
Als ich ankam saßen alle im Wartezimmer. Keiner sagte etwas. Moment mal, alle außer Louis und Pia.
„Was ist passiert?“ flüsterte ich.
„Pia. Sie..“ wollte Harry sagen, aber seine Tränen ließen ihn nicht.
„Komm.“ sagte Liam, nahm meine Hand und ging raus.
„Du warst nicht mehr da als es passiert ist. Auf Pia ist ein Verstärker gefallen. Auf ihren Kopf und jetzt..“ seine Stimme versagte genauso wie Harry's.
„..jetzt braucht sie eine Operation, weil ihr Gehirn. Weil ihr Gehirn gequetscht ist.“
Meine Tasche fiel mir aus der Hand. Ich wollte „WAS?“ schreien, aber ich konnte nicht mal normal reden. Ich fiel ihm um den Arm und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Verrückt, wenn man bedenkt, dass ich sie kaum kannte. Sie hat mir geholfen, wie eine echte Freundin und ich habe mich daneben benommen. Ich war diejenige, die weg gehen wollte und ihr passiert was? Karma ist eine Schlampe, ja. Karma bestraft nämlich nur die Unschuldigen. Warum denn Pia? Sie hatte mir extra noch etwas in meine Tasche gepackt. Einen kleinen Brief:
Liebe Julia,
du bist jetzt vielleicht schon in Deutschland und vermutlich wirst du nie wieder kommen. Du bist eine begnadete Tänzerin und ein toller Mensch und ich bin froh, dass ich die Chance hatte dich kennen zu lernen. Da wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen werden wollte ich dir noch einmal Leb wohl sagen und dir danken. Du hast mir geholfen zu sehen, was wichtig ist. Du hast mir gezeigt, dass David nicht der Richtige ist und dafür möchte ich dir danken. Ach ja und wenn du es dir doch anders überlegst, weißt du ja, wie du mich erreichen kannst.
Alles Liebe und Leb wohl, deine Pia.
Sie hat sich bei mir bedankt, für meine Hilfe. Ich habe ihr geholfen? Und sie hat mir in so vielen Wegen geholfen und ich habe mich nicht bei ihr bedankt. Die Welt kann so ungerecht sein. Wir wollten gerade zurück ins Wartezimmer gehen, in dem inzwischen auch Louis wieder war, doch dann wurden wir abgelenkt von einem lauten Knall. Schreiend kam eine Frau rein, mit Blut bespritzt.
(JACKY POV)
Wir rannten alle raus, mit Ärzten und Schwestern. Draußen lag ein Mensch, blutverschmiert. Wir wurden sofort wieder zurück in das Wartezimmer geschickt, doch ich hatte schon gesehen, wer da lag. Es war David, der da auf dem Boden lag, um ihn herum Blut, mit einer Waffe in der einen Hand.
„Hätte ich ihn nicht gehen lassen, dann wäre das nicht passiert. Warum habe ich ihn gehen lassen?“ sagte Louis leise zu sich. Er konnte es nicht fassen.
Ich nahm seine Hand und zerrte ihn auf den Flur.
„Louis, beruhige dich. Beruhige dich.“ Ich nahm ihn in den Arm. So falsch es auch sein kann, dennoch fühlt es sich so richtig an. Ich bin wütend auf ihn, ja dass bin ich, aber ich brauche ihn irgendwie. Liebe auf den ersten Blick, ja. Er war da für mich, als ich unter Schock stand. Als mich Tom gefangen hat. Jetzt musste ich für ihn da sein.
„HÄTTE ICH IHN NICHT ALLEINE GELASSEN!“ schrie Louis plötzlich los. Er weinte die ganze Zeit.
„Schhhhh, du hättest nichts ändern können. Komm her.“
(5 STUNDEN SPÄTER/ANNA POV)
Bisher hatte ich mit noch keinem über das Date mit Harry gesprochen. In dem Ganzen hier ist das auch kein guter Zeitpunkt um solche Dinge zu sprechen. Mit Harry, ja mit dem habe ich auch nicht darüber geredet. Bis auf „Lass es uns einfach vergessen und uns einfach nur Freunde sein“ hatte ich nichts dazu zu ihm gesagt. Pia war seit 2 Stunden im OP, da sie erst später drankam wegen David. David, der vor 2 Stunden für tot erklärt wurde. Mittlerweile weinte keiner mehr, außer Niall. Die anderen hatten schon alle Tränen verbraucht. Warum weinte Niall überhaupt? Ich dachte Pia wäre ein Miststück und er hasst sie. Julia war auf Liam's Schultern eingeschlafen. Louis auf Jacky's Schultern. Der Anblick von Louis und Jacky zauberte mir ein, auch wenn nur schwaches Lächeln ins Gesicht. Harry saß in der Ecke und starrte die Wand an und Babsi schlief auf der Bank. Zayn saß neben Niall und tröstete ihn und ich saß einfach nur da, beobachtete die anderen. Hier konnte ich es nicht länger aushalten, also beschloss ich mir einen Kaffee zu holen. Zayn und Niall kamen mit.
„Ursprünglich sollte hier die tollste Zeit meines Lebens sein und jetzt? Jetzt hat sich ein Bekannter erschossen und eine meiner besten Freundinnen hat nur eine 70 prozentige Chance zu überleben.“ sagte ich, um die Stille zu brechen.
„Sie wird das sicher schaffen. Ganze 70 Prozent! Sie ist stark, dass wissen wir alle.“ sagte Zayn und drückte mich fest an seine Seite.
„Und was wenn nicht? Ich wollte sie noch um Verzeihung bitten und ihr danken und jetzt könnte ich keine Chance mehr haben das zu tun. Sie hat sich mehr für meine Freunde eingesetzt als ich und sie muss jetzt dort liegen. Und selbst wenn sie überlebt kann es sein, dass sie sich an nichts und niemanden mehr erinnert oder das sie keine Persönlichkeit mehr hat. Ich kenne das doch aus den ganzen Sendungen.“ Niall verzweifelte regelrecht.
Vor dem Kaffeeautomaten angekommen sahen wir, wie gerade David's Familie ins Krankenhaus ging. Sie weinten alle, auch Nina, die dabei war. Nennt mich verrückt, aber für einen Moment habe ich Pia bei ihnen gesehen. Pia, sie hat geweint, so sehr geweint. Wer könnte es ihr übel nehmen? Ihr bester Freund hat sich gerade selbst umgebracht und sie bekommt davon nicht einmal etwas mit, weil sie vielleicht auch stirbt. Sie stand da, direkt neben David's Mutter.
„Was ist denn Anna?“ fragte mich Zayn.
„Nichts, ich dachte nur. Ich dachte nur, dass da eine alte Freundin von mir wäre. Habe mich getäuscht.“
(IM WARTEZIMMER/HARRY POV)
Der Arzt winkte mich zu ihm auf den Flur, weil alle anderen schliefen.
„Wie geht es Pia?“ fragte ich sofort.
„Sie ist stabil. Sie hat die OP gut überstanden, doch es gab Komplikationen mit den Blutungen und wir müssen sie erst einmal hier behalten um zu gucken, ob alle Fähigkeiten bei ihr gut sind. Sie könnten jetzt zu ihr in den Raum, aber immer nur 3 Personen.“
„Danke schön. Ich werde es den anderen sagen. Eine Frage noch. Was meinen sie mit Fähigkeiten? Sie wird doch noch reden und laufen können oder?“
„Laufen auf jeden Fall. Es gab extreme Blutungen bei dem Gedächtnis- und Persönlichkeitsteil in ihrem Gehirn. Genaueres kann ich ihnen erst nach den Beobachtungen sagen.“
Zurück im Wartezimmer weckte ich alle auf. Zayn, Niall und Anna waren auch wieder zurück. Als ich ihnen erzählte, was der Arzt mir gesagt hatte waren sie erst erleichtert, bis das mit den Blutungen kam. Wir machten aus, dass ich, Louis und Jacky dablieben. Babsi musste sich unbedingt ausruhen und die anderen hatten auch ein wenig Schlaf nötig. Wir setzten uns zusammen an Pias Bett. Sie sah so friedlich aus. Etliche Stunden vergingen ohne ein Zucken oder tiefes Durchatmen von Pia.
(NIALL POV)
Ich klopfte an die Tür von Pias Krankenzimmer.
„Hey, ich wollte euch ablösen. Hat sich schon was getan?“ fragte ich.
„Nein, wie du vermutlich siehst. Anna und Babsi kommen etwas später. Sollen wir noch mit dir da bleiben?“ sagte Louis.
„Ich kann das schon alleine, ruht ihr euch nur aus. Ich melde mich, wenn etwas ist.“
Dann gingen die 3 aus dem Raum.
„Hi Pia. Ich bin's. Niall, der Volltrottel. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihen willst, dass ich so gemein zu dir war, aber hör mir bitte zu. Naja, du musst mir ja zuhören. Hoffentlich hörst du mich wirklich.“
(PIA POV)
„Hoffentlich hörst du mich wirklich.“ sagte Niall und nahm meine Hand. Ich wollte meine Augen öffnen und etwas sagen, aber ich hatte nicht die Kraft dazu.
„Du bist kein Miststück, ich bin eins, weil ich das gesagt habe. Marie war wirklich grausam und ich hoffe du glaubst mir, dass es mir so unendlich leid tut. Ich hätte das nie sagen dürfen und ich hätte auch nicht so reagieren dürfen. Jetzt liegst du hier und vielleicht hörst du mich, aber vielleicht wachst du auch nie wieder auf und ich, ich will dir das unbedingt sagen. Du bist auch nicht hässlich, nein im Gegenteil. Du bist wunderhübsch. Du bist womöglich das hübscheste Mädchen, dass ich je gesehen habe und ich hab es mir total verbockt mit dir. Ich will unbedingt eine zweite Chance, aber vielleicht kannst du sie mir nicht einmal geben, nur wegen mir. Nur wegen mir hat Marie das gemacht. Ich hasse mich so dafür.“ Ich konnte hören, dass er weinte.
„Nichts ist deine Schuld“ flüsterte ich.
„Du hast nichts gemacht. Es war sie und da konntest du nichts für.“
Langsam öffnete ich meine Augen und sah, dass er weinte.
„D-d-du.. du bist wach. DU BIST WACH! Und du redest, du kannst reden und du kannst dich erinnern.“ stotterte er.
„Ja, da hast du recht.“
Er fiel mir um den Hals. Irgendwie hasste ich ihn ja, aber so süß wie er sich entschuldigt hatte. Er holte den Arzt und lies mich alleine um den anderen Bescheid zu sagen. Ein paar Tests später kamen sie dann auch schon. Alle in zusammen in mein Zimmer gestürmt mit Tränen in den Augen.
„Pia, wir haben uns solche Sorgen gemacht.“ schrien sie alle. Babsi war so glücklich, dass sie schon fast nicht mehr stehen konnte. Alle nacheinander umarmten mich. Erst Babsi, dann Jacky, Anna, Zayn, Harry, Liam und Julia. Ich formte ein „Was machst du noch hier?“ mit meinem Mund und sie lachte. Sicher würde sie es mir später erzählen. Als letztes war Louis an der Reihe, doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
„Ich bin so froh, dass du wach bist und nichts schief gegangen ist“ zwängte er ein Lächeln hervor.
„Ich auch, dass kannst du mir glauben. Könntet ihr bitte alle mal raus gehen. Außer Louis. Ich muss dich was fragen“
Als endlich alle raus sind senkte sich Louis mit einem langen tiefen Seufzer auf den Stuhl neben meinem Bett nieder.
„Was ist passiert? Etwas stimmt nicht mit dir.“ fragte ich ihn. Er guckte auf den Boden und antwortete nicht.
„Louis, sag mir jetzt was los ist oder ich..“ Er unterbrach mich indem er aufstand und gehen wollte.
„LOUIS WILLIAM TOMLINSON! Du bleibst jetzt hier und sagst mir was passiert ist!“ schrie ich ihn an. Ich war kurz davor aufzustehen und ihn zu schlagen, aber dann ging die Tür auf.
„Schon gut Louis, ich mach das schon.“ sagte Niall und lies Louis raus.
„Was machen? Er soll mir sagen, was los ist.“
„Genau das machen. Das wird jetzt sicher hart für dich und bitte. Ich bitte dich, raste nicht aus. Das wäre jetzt wirklich nicht gut für deine Gesundheit.“ sagte Niall und setzte sich auf die Bettkante neben mich.
(NIALL POV)
Ich musste ihr jetzt sagen, was passiert war. Das ihr bester Freund tot war. Niall Horan, da hast du dir die beste Aufgaben genommen. Sie sah mich mit ihren braunen Augen an und ich wollte einfach nicht sehen, dass sie weint.
„Also was ist los?“ fragte sie.
„Hör zu. Als du noch nicht operiert und ohnmächtig in deinem Zimmer lagst sind Louis und David rausgegangen. Sie haben laut Louis geredet und David war ziemlich fertig. Nach einer Zeit kam Louis wieder rein. Ohne David, denn der wollte alleine sein. Plötzlich hörten wir einen Schuss von draußen und eine Frau schrie nach Hilfe. Wir rannten alle raus und da..“
„NEIN! Nein, sag das nicht.. sag das bitte nicht.“ flehte sie mich an, doch ich erzählte weiter.
„Da lag er. Er hatte sich mit einer Waffe eine Kugel in den Kopf geschossen.“ beendete ich den Satz und schluckte den Kloß in meinem Hals runter.
„Nein, nein. Das ist nicht wahr. Er ist gerade einfach nur nicht da. Er ist nicht tot, dass hätte er nie gemacht. Er hätte sich doch nicht umgebracht.“ ihre Stimme versagte ein paar mal. Die Tränen glitten ihr Gesicht hinunter. Eine nach der anderen. Ich nahm sie in den Arm, doch sie schubste mich weg.
„Geh raus! GEH! Das ist alles die Schuld von DIR und MARIE! Ohne dich hätte sie mir das NIE angetan. UND DANN WÄRE ICH NICHT HIER UND ER HÄTTE DAS NICHT GETAN!“
„Aber ich wollte das nicht.“
„GEH JETZT! DU HAST MEINEN BESTEN FREUND UMGEBRACHT!“
Sie sah mir direkt in die Augen, als sie das gesagt hatte und ich habe gesehen, dass sie es ernst gemeint hat. Ich rannte aus dem Zimmer, rannte aus dem Krankenhaus und rannte. Ich wusste nicht wohin ich rannte. Nach einer Zeit konnte ich nicht mehr. Ich setzte mich auf eine Bank und machte meine Musik an.
Mein I-Pod zeigte an, dass Lied Come in with the rain von Taylor Swift?
Ich erinnere mich nicht daran, dass jemals gehört zu haben geschweige denn auf meinen I-Pod getan zu haben. VERDAMMT, dass war Pia's I-Pod.
Music starts playing like the end of a sad movie
It's the kind of ending you don't really want to see
'Cause it's tragedy and it'll only bring you down
Now I don't know what to be without you around
And we know it's never simple, never easy
Never a clean break, no one here to save me
You're the only thing I know like the back of my hand
And I can't breathe without you, but I have to
Breathe without you, but I have to
Das kam gerade, als ich anschaltete. Es hat einfach so gut dazu gepasst, zu allem was gerade passiert war. Ich mochte Pia und ich hatte es gerade erst geschafft zu erkennen, wie nett und toll sie ist und jetzt hasst sie mich. Ich meine, ich war doch der Auslöser für das alles. Wenn ich nicht mit Marie Schluss gemacht hätte, dann hätte sie Pia nie geschubst. Ich kann sie verstehen, warum sie mich hasst.
(LIAM POV)
Pia schrie Niall an, dass er an allem Schuld wäre. Das war das Einzige, was wir gehört hatten und direkt danach ist er aus dem Zimmer gestürmt und aus dem Krankenhaus raus. Harry und Louis hatten versucht ihm hinterher zu rennen, doch er war zu schnell. Die Mädchen sind zu Pia rein um sie zu beruhigen und Zayn, Louis, Harry und ich sind aus dem Krankenhaus raus und Niall suchen gegangen. Ich hatte 16 mal versucht ihn anzurufen, doch er ging nicht an sein Telefon. Wir suchten halb London nach ihm ab. Mein Telefon klingelte und ich hoffte, dass es Niall war, doch es war Julia.
„Hi Schatz. Es ist schon spät, ihr solltet heim kommen. Niall wird schon kommen.“
„Und was ist, wenn ihm etwas zustößt? Ich komme jetzt nicht heim, er ist mein bester Freund. Ich kann ihn nicht alleine lassen. Was ist denn überhaupt passiert?“
„Sie hat ihm gesagt, dass es seine Schuld ist, dass David tot ist. Das nur wegen ihm Marie so sauer war und nur wegen Marie liegt sie im Krankenhaus und nur weil sie im Krankenhaus liegt, hat sich David erschossen. Irgendwie ergibt es ja Sinn, aber es war sicher nicht Niall's Schuld. Es war Marie's Schuld und von keinem anderen, doch sie lässt nicht mit sich reden.“
„Ich muss jetzt auflegen und weiter suchen. Mir passiert schon nichts, keine Angst.“
Ich hatte nicht gemerkt, dass ich in irgendeine Seitenstraße gelaufen bin während des Telefonierens. Zayn wollte mich gerade wieder holen, als ich weiter hinten auf einer Bank jemanden sitzen saß, mit dem Kopf in den Händen vergraben. Ich dachte mir, ob er vielleicht was weiß und ging zu ihm.
„Entschuldigung, aber hast du einen Jungen, blonde Haare, blaue Augen hier vorbei rennen sehen?“
„Liam, verschwinde.“ murmelte der Junge.
„Niall? Harry, Louis! Ich hab ihn gefunden!“ schrie ich.
Wir setzten uns alle neben ihn auf die Bank.
„Alles in Ordnung?“ fragte Harry.
„Du fragst mich ob alles in Ordnung ist? Ich habe jemanden umgebracht und jemand anderes auch fast. Nichts ist in Ordnung. Und sie hasst mich jetzt, dabei wollte ich das doch alles gar nicht.“ sagte er. Als er uns ansah, merkten wir, dass er geweint hatte. Viel geweint hatte.
„Du hast niemanden umgebracht. Sie ist nur verwirrt und sie weiß nicht, wem sie die Schuld geben soll, aber du bist nicht Schuld. Wenn überhaupt jemand Schuld ist, dann Marie und nicht du. Und jetzt komm mit nach Hause. Du siehst echt schrecklich aus.“ sagte Zayn.
Zayn, Louis und Harry gingen schon los, doch ich blieb mit Niall noch ein bisschen da.
„Du bist mein bester Freund und wir haben uns am Anfang schon geschworen, dass wir immer ehrlich zu einander sind, also bin ich das jetzt. Hör gut zu, denn du solltest das wissen. Momentan bin ich so wütend auf dich. Du zerstörst dein ganzes Leben, erst mit Marie. Währen wir nicht so gute Freunde würdest du alleine dastehen ohne irgendjemanden und ich wünschte mir ich wäre gegangen, als das mit dir und ihr angefangen hatte, aber ich bin da geblieben. Nie habe ich ein Dankeschön dafür gehört. Ich habe auch Probleme, ja und zwar gewaltige. Ich bin dabei meine Freundin zu verlieren, weil ich keine Zeit für sie habe. Ich habe ein Flugticket bei ihr in der Tasche gefunden zurück nach Deutschland und ich traue mich nicht sie zu fragen, warum sie das hat. Du hattest alles, du hattest eine Freundin, die dich geliebt hat und auch wenn ich sie nicht mochte, sie hat dich geliebt. Du hast tolle Freunde, du hast ein tolles Leben du kannst deinen Traum leben und trotzdem zerstörst du dir das alles selber. Ganz recht Niall Horan, du und nur du zerstörst dir das und du machst so viel falsch. Klar muss man aus Fehlern lernen, aber manchmal kann man es nicht rückgängig machen, aber ich sehe, dass du Pia vom ersten Moment an toll fandest und zwar sehr toll und du hast es dir selbst zerstört. Das Einzige, was du nicht gemacht hast war das mit David und was mit Pia passiert ist, dafür konntest du nichts und du hättest fast wieder eine Chance bei ihr bekommen, aber anstatt ihr zu zeigen, dass du nichts dafür kannst gehst du einfach weg und gibst auf? Da zerstörst du dir wieder was und soll ich dir was sagen? Dafür hasse ich dich schon fast, auch wenn du mein bester Freund bist. Du musst für dieses Mädchen kämpfen, denn du hast sie verletzt. Sag einem Mädchen sie ist hübsch und sie glaubt es für einen Moment, sag einem Mädchen sie ist hässlich und sie glaubt es ein Leben lang. Kämpf um sie, wenn sie dir irgendetwas bedeutet, du weißt genau wie sehr du sie verletzt hast. Natürlich sieht sie dann nur einen Bösen, dem sie das anhängen kann, aber wenn du das auf dir sitzen lässt, dann bin ich fertig mit dir. Ich will keinen besten Freund haben, der so schnell aufgibt. Wenn ich so schnell aufgeben würde, dann wäre ich jetzt nicht hier und trotzdem hab ich auch Probleme. Wir alle haben die, also reiß dich zusammen und sag ihr die Wahrheit. Ansonsten habe ich nichts mehr, dass ich dir sagen will, also viel Spaß noch. Ich gehe jetzt zur Villa zurück und ob du kommst oder nicht, dass ist mir jetzt egal.“
Und mit den Worten drehte ich mich um und ging. Ich hätte ihn am liebsten noch ins Gesicht geschlagen, so wütend war ich, aber ich hatte ihn mit dem Vortrag schon genug getroffen.
(ZEITSPRUNG: MITTLERWEILE WAR SCHON DAS FINALE UND ONE DIRECTION HAT DEN 3.PLATZ GEMACHT. LIAM REDETE ZWAR IMMER NOCH MIT NIALL, WAR ABER TROTZDEM NOCH SAUER AUF IHN. PIA WOLLTE NIALL NICHT MEHR SEHEN. LOUIS KONNTE JACKY IMMER NOCH NICHT ERKLÄREN, WAS LOS WAR. JACKY REDETE AUCH NICHT MEHR MIT LOUIS/ ANNA POV)
Es war Silvester oder wie Pia und ich pflegen zu sagen: Silvestag. Heute Abend waren wir auf eine große Party bei Harry eingeladen. Nach wie vor hatten wir noch nicht darüber geredet was passiert war. Eigentlich wollte Pia nicht mit, aber da Niall in Irland war konnten wir sie überreden. Wir kamen an, bei dem Haus oder besser gesagt der Villa, die Harry gemietet hatte. Ach ja, sie wurden übrigens von Uncle Si unter Vertrag genommen. Als wir das hörten feierten wir erst einmal ausgiebig. Naja, wir bedeutet Zayn, Niall, Harry, Liam, Louis, Julia und ich. Jacky und Pia machen fast nichts mehr mit den Jungs. Aber zurück zum Silvestag. Wir kamen also und und die Villa war schon gut mit Leuten gefüllt. Harry kam her und umarmte uns, genauso wie Julia und Liam.
„Wow, ihr seht fantastisch aus!“ sagten die drei wie aus einem Mund.
„Danke, das Kompliment können wir wohl nur zurück geben“ sagte Jacky.
Die Musik war ziemlich laut und Harry versuchte mit mir zu reden, doch ich verstand kein Wort. Er nahm mich am Arm und zog mich raus.
„Komm mit“ sagte er und ich folgte ihm zu einem Gartenhäuschen.
„Wir müssen reden. Hör zu, es tut mir so Leid. Ich wusste nicht, dass sie da sein würden. Ich bin wirklich nicht so, ich“ sagte er, doch ich unterbrach ihn.
„Also hast du nicht mit ihnen allen geschlafen? Ihnen genau das selbe gesagt, was du zu mir gesagt hast und sie dann schamlos ausgenutzt?“
„Doch, aber ich. Bei dir ist das anders. Glaub mir Anna!“
„Wie soll ich dir das glauben? Sie haben mir doch erzählt, was du zu ihnen gesagt hast und genau das hast du auch zu mir gesagt. Du hast mich ins gleiche Restaurant geführt, mit den gleichen Worten und dann willst du mich glauben lassen, dass du andere Absichten hattest?“
„Ok, ja am Anfang wollte ich genau das, aber ich habe dich noch vor dem Date kennen gelernt und dann hat sich das geändert. Wirklich.“
„Tut mir Leid. Ich kann dir das nicht glauben.“ Ich ging wieder zurück zur Party. Ich hatte wirklich keine Lust mehr.
(LOUIS POV)
„Jacky. JACKY WARTE!“ schrie ich ihr hinterher.
„WAS? Was willst du? Willst du mal wieder einen Ausrutscher machen?“
„Lass es mich dir doch endlich erklären!“
„Was denn erklären? Ich bin klug genug das zu verstehen Louis, ja das bin ich. Und jetzt lass mich durch.“
„Nein.“
„Nicht lustig Louis, lass mich durch! Die Party ist bescheuert, ich will nach Hause.“
„Wenn die Party so bescheuert ist, dann lass mich mit dir zu einer besseren fahren.“
„Warum sollte ich?“
„Weil ich noch eine Chance verdient habe.“
(JACKY POV)
Als er mich so mit seinen blauen Augen – mit seinen wunderschönen blauen Augen ansah konnte ich nicht anders. Wir fuhren circa eine halbe Stunde.
„Hier soll eine Party sein? Dafür ist es aber ziemlich leise.“
„Komm einfach mit.“
Er nahm meine Hand und wir gingen durch ein Stück Wald und auf einmal standen wir auf der Lichtung. Auf der Lichtung mit dem Fluss, wo wir uns das erste Mal geküsst hatten.
„Louis?“ Ich sah ihn fragend an.
„Ich habe das gesagt, weil mir vom X-Factor aus verboten wurde mit jemandem zusammen zu sein kurz nachdem ich mit meiner Freundin Schluss gemacht habe. Ich mag dich wirklich sehr und ich will nicht, dass du denkst ich wäre ein Arschloch. Nein der Kuss war kein Ausrutscher, er war das Beste, was mir seit langem passiert war. Als ich dich das Erste mal gesehen habe, war mir klar, dass du genau die Richtige bist. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade 2 Tage von Hannah, meiner Ex-Freundin getrennt und X-Factor hat gesagt, dass das nur ein schlechtes Bild auf die Band wirft und das wollte ich nicht, aber mittlerweile ist es schon viel länger her und ich kann nicht so leben. Ich kann nicht leben, wenn du mich so ignorierst und mich hasst, das geht einfach nicht. Ich.. ich glaube ich verliebe mich in dich.“
Mit dem Satz küsste er mich.
„Ja, definitiv. Ich liebe dich.“
(AUF DER PARTY/PIA POV)
Jacky und Anna waren weg. Liam und Julia turtelten rum. Julia hatte immer noch nicht mit Liam über Deutschland geredet, darüber, dass sie weg wollte. Zayn musste Harry's Rolle übernehmen, weil der genauso wie Louis nicht da war. Es war mir wirklich viel zu langweilig. Ein paar mal kamen Jungs zu mir und fragten mich ob ich tanzen will, aber ich war nicht wirklich in Stimmung und immer wenn sie sich neben mich setzen wollten ging ich schnell zu Zayn. Ich hielt das hier echt nicht mehr aus, also ging ich raus. Die Villa hatte einen angelegten Teich mit einem Pavillon und genau dort ging ich hin. Ich stellte mich und schaute auf den Teich in dem Goldfische waren. Eine Weile stand ich da, ganz alleine, bis auf einmal jemand kam und sagte:
„Können wir reden?“ Erschrocken drehte ich mich um.
„Was machst du hier? Ich dachte du wärst in Irland!“ fragte ich Niall.
„Eine Falle von den Jungs, damit du mit mir redest. Ich fand die Idee ziemlich bescheuert, aber was soll es. Also..können wir reden?“
„Über was willst du reden?“ motzte ich ihn an. Ich wollte aus dem Pavillon, doch er hielt seinen Arm hin, sodass ich nicht weg konnte.
„Ich hab David nicht umgebracht, ich bin nicht Schuld daran, das weißt du Pia.“
„Ja, dass weiß ich. Als ich das gesagt habe, war das wegen der Wut und dafür entschuldige ich mich auch, aber das ist schon lange nicht mehr der Grund warum ich sauer bin.“
„Und was dann? Was hab ich dir getan?“
„Wie wär's damit: Du bist ein Miststück Pia. Erinnert dich das nicht an irgendetwas?“
„Pia, ich meinte das nicht so. Ich wollte das nicht sagen, aber es war..wegen der Wut.“
„Ach ja und das ungefähr 5 mal? Wirklich? Dann solltest du einen Aggressions- und Wutabbaukurs machen.“
„Ich, es tut mir Leid ok? Es tut mir unendlich Leid, Pia. Du bist kein Miststück. Du bist einer der tollsten Menschen, der mir in dem letzten Jahr begegnet ist, wenn nicht sogar der tollste Mensch, der mir begegnet ist. Du bist auch nicht hässlich, du bist unglaublich hübsch und ich. Ich will doch einfach nur noch eine Chance.“
„Warum sollte ich dir diese Chance geben? Sag es mir, sag mir einen guten Grund warum.“
„Weil es mir bei jedem anderen Menschen egal wäre, was der über mich denkt. Nur deine Meinung ist mir nicht egal.“
Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich musste einfach weinen. Er nahm mich in den Arm.
„Also?“
„Verdammt, du hast mich überzeugt.“
„Lass uns rein gehen.“
(NIALL POV)
Ich nahm ihre Hand und wir gingen in die Villa. Wir setzten uns an die Bar zu Zayn und redeten ein bisschen.
„Wo ist Harry? Er sollte das hier machen und ich sollte feiern gehen“ sagte Zayn, also glaube ich zumindest. Ich verlor mich dauernd in ihren wunderschönen braunen Augen.
„Du lebst noch? Schade, ich dachte du wärst jetzt endlich weg vom Fenster. Man bist du billig. Ich kann echt nicht verstehen, was Niall an dir findet.“ sagte Marie und stellte sich zu uns.
„Was willst du hier? Sei froh, dass ich noch am Leben bin sonst wärst du wegen Mordes angeklagt worden. Ach ja und wer ist hier billig Frau Ich-zieh-mir-ein-Lederkleid-an-,dass-gerade-mal-über-meine-Unterwäsche-geht?“ sagte Pia.
„Marie, verschwinde hier. Keiner hat dich eingeladen.“ sagte ich.
„Nein ich werde nicht gehen. Schatz, gib mir noch eine Chance.“
„Schatz? Bist du jetzt total verrückt? Man könnte meinen, dass du die Kopfverletzung hast. Verschwinde, ich will dich nicht sehen.“
„Du liebst mich noch, dass weiß ich.“ sagte sie und dann wollte sie mich küssen.
„VERSCHWINDE JETZT!“ ich stieß sie von mir weg und dann wurde sie richtig wütend. Sie drehte sich zu Pia und zog sie vom Stuhl runter. Sieh nahm einen ihrer High-Heels und wollte damit auf Pia's Kopf hauen. Ich sprang auf und stellte mich gerade noch rechtzeitig vor Pia, als Marie mit voller Wucht den Stöckel ihres High-Heels auf meine Wange haute. Zayn zog sie dann weg und kurz danach holte sie auch schon die Polizei ab, was ich nicht mehr mit erlebte, weil ich mit Pia in einem der Zimmer auf dem Bett saß. Sie brachte mir gerade ein Kühlpad für meine Wange.
„Tut es noch sehr weh? Das war alles nur meine Schuld.“
„Nein war es nicht. Es geht schon wieder. Es ist meine Schuld, denn ich war mit dieser Verrückten zusammen. Geh doch wieder runter. Es ist schon kurz vor 0:00 Uhr und du sollst doch toll in dein neues Jahr feiern.“
„Mache ich doch, da unten hätte ich bestimmt weniger Spaß.“
Die Musik drang laut zu uns hoch und wir hörten, wie Zayn durch das Mikrofon sagte, dass wir uns jetzt alle eine Partnerin suchen sollten um zu tanzen. Ich stand auf und drehte mich zu Pia.
„Darf ich bitten?“ fragte ich sie. Sie lachte und nahm meine Hand. Wir tanzten eng aneinander zu der langsamen Musik. Ich war noch nie so glücklich mit einem Mädchen. Unten begannen alle runterzuzählen.
10 – 9 – „VERGESST DEN SILVESTERKUSS NICHT!“ schrie Zayn in das Mikro – 6 – 5 – 4 – 3 – ich sah direkt in Pia's Augen – „NULL!“ schrien sie alle von unten. Ich konnte nicht anders, ich musste sie küssen. Ich drückte meine Lippen fest auf ihre.
(LOUIS POV)
Jacky und ich sprachen noch lange darüber und am Ende hat sie mir verziehen, dass ich nicht ehrlich zu ihr war. Dann saßen wir nur noch da und beobachteten die Sterne und die zu früh geschossenen Raketen.
„Gleich ist Neujahr. Komm.“ Ich stand auf und legte meine Arme um ihre Hüfte.
„Zählen wir zusammen runter.“ sagte ich.
„10 – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 – 4 -“ sagten wir gleichzeitig.
„Ich liebe dich“ genau um 0:00 Uhr küsste ich sie. Als wir uns wieder von einander lösten lachte sie.
„Frohes neues Jahr.“
(ANNA POV)
Neujahr und ich sitze ganz alleine in meinem Zimmer. Jemand klopfte an meine Tür.
„Harry, vergiss es. Geh einfach wieder.“
Nach einiger Zeit hörte ich nichts mehr vor der Tür und öffnete sie. Da lagen vor meiner Tür ein Geschenk und ein Rosenstrauß mit mindestens 20 Rosen. Auf der Karte stand:
„Frohes neues Jahr, Harry“
Ich öffnete das Geschenk und fand einen Zettel und einen Ring.
„Ich habe noch nie so etwas für ein Mädchen gemacht und ich war auch noch nie so verrückt nach einem Mädchen. Wenn du mir doch glaubst und eine Chance geben willst, dann bitte trage den Ring. Dein Harry“ stand auf dem Zettel. Ich nahm den Ring in die Hand und betrachtete ihn. Der muss echt teuer gewesen sein, denn ein wunderschöner blauer Stein funkelte in der Mitte. Wenn er sich so viel Mühe machte, dann sagte er vielleicht doch die Wahrheit.
(NÄCHSTER MORGEN/PIA POV)
Ich wachte auf durch den Klang vom Lied 'As if we never said goodbye' die Glee-Version. Langsam öffnete ich meine Augen.
„Guten Morgen Schlafmütze“ sagte Niall, der sich an der Kommode anlehnte und mich angrinste.
„Wie viel Uhr ist?“ fragte ich.
„Erst 10:30 Uhr. Ach ja ich habe seit längerem deinen I-Pod. Ganze 1200 mal hast du dieses Lied angehört. Komm mit runter, ich hab Frühstück gemacht.“
„Sind wir noch in der Villa? Babsi macht sich bestimmt schon Sorgen.“
„Keine Angst, ich habe ihr Bescheid gesagt, dass du hier schläfst.“
Ich rappelte mich aus meinem Bett und folgte ihm runter in die Küche. Da stand der ganze Tisch voll mit Essen. Julia, Liam, Harry, Zayn, Louis und Jacky saßen auch da.
„Was machst du denn hier?“ fragte ich Jacky lachend.
„Das könnte ich dich genauso fragen.“ antwortete ich.
Wir setzten uns dazu und aßen erst mal.
„Harry, was hast du eigentlich gestern gemacht? Du warst ja gar nicht mehr aufzufinden.“ fragte ich ihn.
„Ich musste etwas persönliches klären. Hat leider nicht so ganz geklappt“ sagte er.
„Und was genau?“ hakte ich nach.
„Etwas mit Anna. Ist egal“
„Wo ist sie eigentlich? Beziehungsweise, warum genau bist du denn jetzt hier und sie nicht auch?“ drehte ich mich zu Jacky.
„Erst erzählst du es mir.“
„Es wurde gestern einfach spät und dann wollte ich sie nicht mehr gehen lassen.“ sagte Niall.
„Genau das gleiche bei mir.“ antwortete Jacky.
Harry und Zayn gingen einkaufen. Sie sagten, dass sie sich hier viel zu alleine fühlen würden, weil anscheinend jeder das perfekte Gegenstück gefunden hatte.
„Soll ich dich zu dir bringen? Also, laufen. Wenn es dir nichts ausmacht.“ fragte mich Niall.
„Liebend gerne sogar.“ sagte ich.
Wir liefen ein Stück ohne ein Wort zu sagen. Er nahm meine Hand und holte tief Luft.
„Also?“ fragte er.
„Also was?“
„Naja, was ist denn jetzt mit uns?“
„Was soll denn sein? Wenn du mich gerade fragen willst ob ich mit dir zusammen sein will, dann stellst du dich ziemlich ungeschickt an.“
„Stimmt, ich habe irgendwie den ganzen Moment versaut. Dürfte ich dich denn noch mal wann anders fragen?“
„Ja, das darfst du. Sehr sehr gerne sogar.“
„So, da sind wir. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“ sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich spürte, wie meine Backen tomatenrot anliefen.
„Ach ja und es ist super süß, wenn du rot anläufst.“ sagte er und ging.
Ich stellte meine Sachen in meinem Zimmer ab und klopfte dann an Anna's Zimmertür.
„Komm rein Pia.“ sagte sie.
„Woher wusstest du, dass ich es bin?“
„Weil ich dich und Niall unten gesehen habe. Ich dachte du hasst ihn.“
„Silvestag bringt Wunder, das weißt du doch. Was ist gestern zwischen Harry und dir passiert? Er wollte es uns nicht sagen.“
„Wenn er es nicht sagen will, dann soll ich es sicher auch nicht sagen.“
„Komm schon. Wenn keiner von euch darüber spricht, dann kann man euch auch nicht helfen und Harry hatte so geschwollene Augen, als hätte er seit einem Monat nur geheult. Also sag schon, was ist passiert?“
Sie seufzte und holte dann tief Luft.
„Ich hatte ein Date mit ihm. Wir gingen in eins seiner Lieblingsrestaurants und am Anfang war auch alles perfekt. Irgendwann musste ich aufs Klo und dort hatten mich dann 4 Mädchen angesprochen. Sie erzählten mir, dass Harry sie schamlos ausgenutzt hatte, dass er sie mit genau den selben Wörtern angemacht hätte und sie genau ins selbe Restaurant ausgeführt hatte und dass sie dann miteinander geschlafen hatten. Am nächsten Morgen ist Harry anscheinend schon nicht mehr da gewesen und hatte sich auch nie wieder gemeldet. Ich schrie ihn im Restaurant noch an und ging dann nach Hause. Gestern wollte er mit mir darüber reden. Er sagte, dass es bei mir nicht so wäre, dass er sich gerade wirklich in mich verliebt. Er hat gesagt, dass er am Anfang wirklich nur das eine wollte, aber dass als er mich kennen gelernt hat sich alles verändert hat. Ich will es ihm ja glauben, aber ich kann nicht. Er hat mir dann sogar die Rosen dort und diesen Ring geschenkt und mir einen Zettel dazu gegeben. Ich weiß nicht mehr weiter Pia, ich meine ein Junge, der sich so viel Mühe macht, der kann das noch nicht nur für Sex machen, oder?“ Sie fiel mir weinend in die Arme und ich musste sie erst einmal ruhig bekommen.
„Soll ich mit ihm reden? Ich glaube nicht, dass Harry so ein Mann ist. Klar ist er ein Frauenschwarm, ich meine er ist berühmt und sieht gut aus, ist talentiert und nett. Ein Traum von Mann und das sage ich ohne in ihn verknallt zu sein, aber du bist das anscheinend sehr. Aber ich glaube wirklich, dass er es mit dir nicht so meint wie mit den Anderen.“
„Ich kann nicht mehr mit ihm reden und ihm dabei in die Augen schauen ohne das die Tränen in meine Augen kommen. Ich will das nicht, wirklich.“
„Ok. Ruh dich erst mal aus. Ich werde mal sehen, was sich da machen lässt.“
Als ich die Tür schloss holte ich mein Handy und schickte Harry eine SMS, dass er mich im Park treffen sollte. Ich wollte gerade aus der Haustür gehen, doch dann sah ich Louis kommen.
„Hi Louis. Na, willst du zu jemand bestimmten?“ grinste ich ihn dümmlich an.
„Ja und zwar zu dir. Wo ist Julia?“
„Julia? Ich, ähm, ich weiß es nicht. Ist sie nicht bei Liam?“
„Nein ist sie nicht! Sie hat das hier in Liam's Zimmer gelassen. Ich habe es dort gefunden, zum Glück vor Liam.“ Er reichte mir einen Brief.
Wenn du das liest bin ich schon im Flieger. Ich kann das nicht mehr. Ich habe wirklich gedacht, dass es wieder besser geworden wäre, aber ich schaffe es einfach nicht. Das was ich für dich empfunden habe hat sich geändert. Ich liebe dich noch, aber nicht genug um das auszuhalten. Bitte sei nicht sauer. Julia
„Also wo ist sie?“
„Im Flieger nach Deutschland, wo denn sonst?“
„Was? Willst du mich verarschen?“
„Sie wollte schon mal weg. Ich wusste, dass sie schon einmal fast weg gewesen wäre. Sie blieb nur hier, weil ich im Krankenhaus lag. Ich konnte sie nicht aufhalten. Aber sie meinte, dass es wieder besser lief, dass sie das doch schaffen würde.“
„Du wusstest davon?“ Ich nickte. Plötzlich knallte etwas auf den Boden. Erschrocken drehte ich mich um und sah Liam.
„Du wusstest es die ganze Zeit und hast es mir nicht gesagt? Wie konntest du nur?“ Mit Tränen in den Augen sah er mich an.
„Liam, ich konnte nicht. Julia wollte nicht, dass ich es dir sage.“
„Ach ja und du hast sie einfach so gehen lassen? Nur wegen dir ist sie geblieben?“
„Nein, so meinte ich das nicht. Liam, Julia-“
„Sag nie wieder ihren Namen! Und noch wichtiger halt dich ja fern von mir. Du bist Schuld an allem. Ich hasse dich!“
„Liam, beruhige dich. Sie kann doch nichts dafür!“ sagte Louis, doch Liam war schon weg.
LOUIS POV
Ich drehte mich zurück zu Pia. Ihr Gesicht war wie eingefroren. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter.
„Das meint er nicht so. Er ist nur aufgebracht.“ Ich wollte sie umarmen, doch sie stieß mich weg.
„Bitte geh. Bevor du auch noch einen Grund findest mich zu hassen.“
„Ich hasse dich nicht. Ich könnte das nicht.“
„Geh jetzt!“
„Nein, ich werde nicht gehen. Du brauchst mich jetzt. Komm wir gehen in den Park, damit du auf andere Gedanken kommst.“
JACKY POV(ZEITSPRUNG/JACKY KOMMT NACH HAUSE)
Ich setzte mich auf mein Bett und nahm mein Handy. 7 verpasste Anrufe und 40 neue SMS. Wieso schreiben mir so viele Leute? Ich schaute mir die SMS an. Unbekannte Nummer schrieb mir: Du Schlampe, lass Louis in Ruhe du spielst nicht in ihrer Liga. Unbekannte Nummer schrieb: HÄSSLON! Keiner will dich haben. Unbekannte Nummer schrieb: Hoffentlich verschwindest du wieder nach Deutschland. Unbekannte Nummer schrieb: Big Burger Mädchen. Sei froh, dass Louis deine Vergangenheit nicht kennt.
Woher wussten diese Leute was in meiner Vergangenheit passiert ist? Zitternd schrieb ich Louis, dass er kommen solle.
Einige Minuten später sah ich ihn kommen. Er stoppte um mit Pia zu reden, dann kam auch noch Liam. Ich hörte nicht, was sich da draußen abspielte. Liam schien ziemlich wütend zu sein. Er verschwand und kurz danach auch Louis und Pia. Ich dachte Louis käme zu mir. Als er nach 2 Stunden immer noch nicht da war rief ich ihn an. Die Mailbox ging ran.
„Louis, wo bleibst du? Ich brauche dich. Komm so schnell wie möglich zur Brücke! Ich bleibe dort bis 23.00 Uhr, also komm. Bitte!“
Die Zeit verging. Kein Mensch war an der Brücke, zum Glück. Ich stand dort und dachte nach. Alles was ich verdrängt hatte kam wieder in meinen Kopf. Früher, als ich noch stark übergewichtig war, wie mich alle genannt hatten. Big Burger nannten sie mich, sie schlugen mir ins Gesicht, sie machten sich lustig über mich. Ich hatte viel abgenommen bevor ich nach England gegangen bin. Ich hatte Pia als einzige Freundin während dieser Zeit. Sie hatte es ja auch nicht leicht. Dann lernten wir kurz vor England auch noch Anna kennen. Ich wollte meine Vergangenheit einfach vergessen, wollte es nicht mehr hören die herablassenden Wörter und wollte die Finger nicht mehr auf mich zeigen sehen. Und dann erinnerte ich mich an diesen Moment, an dem ich an der Brücke zu Hause stand und als er mir das Herz brach. Tim, mein Ex-Freund. Ich habe ihn so geliebt und er hat mir dort an der Brücke gesagt, dass ich Big Burger nicht gut genug bin für ihn, dass ich hässlich bin und dass mich keiner vermissen würde. Ich stand an dieser Brücke und wollte gerade springen, als mich Pia zurück zog. Und jetzt wünschte ich sie hätte mich springen lassen. Ich kletterte auf den Zaun der Brücke, der mich vom Asphalt unter der Brücke trennte. Noch ein letztes Mal atmete ich tief ein, dann ging ich in die Knie und sprang.
„JACKY! NEIN!“ hörte ich Pia und Louis schreien. Dann war alles schwarz.
PIA POV
„Wir konnten nichts machen.“ sagte der Doktor noch an dieser Straße.
Ich rannte durch die Menge an Ärzten und Polizisten zu ihr. Blass und blutig lag sie dort und regte sich nicht. Kein Stück regte sie sich. In ihrem Gesicht sah man noch eine Träne unter ihrem Auge. Meine Tränen tropften auf ihr Gesicht. Ich nahm ihre Hand und flüsterte immer wieder, dass alles gut wird, dass diese Leute uns nichts anhaben können. Sie sind kein Deut besser als wir, nein wir sind viel besser als sie.
„Du darfst nicht gehen. Du kannst nicht aufgeben, ich habe auch nicht aufgegeben. Du kannst nicht, du darfst nicht. Nicht jetzt, NICHT DU!“ Ich brach neben ihr zusammen. Ein Polizist versuchte mich weg zu ziehen, doch ich wich nicht von ihrer Seite. Immer wieder schrie ich all die Leute um mich herum an, dass sie mich hier lassen sollten. Am Ende schafften es 5 Polizisten mich weg zu bekommen. Ich sah sie noch kurz dort liegen und wusste, dass sie jetzt an einem anderen Ort war.
Texte: Pia Steidl
Bildmaterialien: Pia Steidl
Tag der Veröffentlichung: 09.04.2012
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