LEBEN LESEN AUFBRUCH OVERLOAD MUTANTEN EINGEGRABEN TRÄNENTAL PHÖNIX I MEIN WEG KOMMEN-LASSEN - 6.9.2010 LEBENSGESCHENK
Das Wettbewerbsthema *Neubeginn* inspirierte mich zu diesem Buch.....
wünsche Freude beim Lesen und freue mich über jede Art von Feedback!
Tja-nun sitz ich hier und schreibe ein Buch über meinen Neubeginn -
mit 52 Jahren, nachdem sich mein Leben nach einer sehr traumatischen Trennung radikal verändert hat.
Seit ich denken kann, verarbeite ich meine Gefühle in Texten, so auch die Ereignisse, die mich zu dem Menschen machten, der ich heute bin!
Und da ich nicht über meine Trennung schreiben will, sondern über mich, findet der Leser zwischen den Textpassagen immer wieder eingestreut Bilder und Gedichte - denn DAS ist ein Teil von mir - und vielleicht sprechen diese Gedichte und Bilder viel mehr als Worte dies je könnten.....
Beginnen möchte ich mit einem Text, der eine Hommage ans Schreiben ist...
Gesprochenes Wort ist vergänglich -
nur geschriebenes Wort bleibt beständig!
Beim Lesen dann stets wird lebendig
was einst nach der Rede verging.
Vergessenes Wort wird belebt
weil es in Erkenntnis bestrebt.
Was einst ward gesprochen dann lebt,
damit ihr Bedeutung erkennt!
Gesprochenes Wort ist vergänglich -
nur geschriebenes Wort bleibt beständig!
Dieser Einstellung folge ich bis heute und sie bewahrheitet sich immer wieder!
Am Tag nach dem schlimmen Erlebnis, dem Auslöser für den radikalen Wandel meines Lebens, war folgender Text morgens in mir.
Ich setzte mich an den Rechner und begann zu schreiben:
Bin ein Segelboot mit zerbrochenem Mast
und zerfetzten Segeln.
Ich dümple auf einem Meer aus ungeweinten Tränen.
Keine Kraft, nichts kann mich treiben...
alles brütet dumpf vor sich hin.
Dann kommt ein Wind - immer derselbe,
der mich dahin lenkt, wo er mich hin haben will.
Das ging bisher immer, trotz zerfetzter Segel
und zerbrochenem Mast!
Aber jetzt gelingt es ihm nicht mehr,
denn in seinem letzten Sturm hat er
auch das Ruder zerbrochen!
Nun kann er mich nicht mehr bremsen und steuern,
doch ich habe Mühe, eine Richtung zu finden.
Aber auch das wird mir noch gelingen!
Ich werde die Segel flicken, den Mast
zusammen nageln, das Ruder reparieren
und dann meinen Weg gehen,
dem ich selbst die Richtung gebe!!!
Als ich mit dem Schreiben fertig war und den Text nachlas, bekam ich eine Gänsehaut und mir war klar, das ich mit diesem Text mein derzeitiges Lebensgefühl perfekt beschrieben habe!
Nun ja, dies war mein Aufbruch - raus aus den Fesseln einer Beziehung die eigentlich schon lange nicht mehr funktionierte - das hatte ich wohl hervorragend verdrängt und nun lag alles in unzähligen kleinsten Scherben.
Mir war klar, dieses Gefäß war nicht mehr zu reparieren - er hatte im Wortsinn alles kurz und klein geschlagen!
Immerhin war ich 25 Jahre mit ihm zusammen - das wirft man nicht einfach so weg.
Obwohl ich tief in mir sofort wußte, dies ist das Ende, versuchte ich noch in unzähligen Gesprächen und auch mit einer Eheberatung, zu retten, was nicht zu retten war.
Knapp drei Monate später machte ich es spruchreif und bat ihn auszuziehen.
Es war mir einfach nicht mehr möglich, seine Gegnwart noch länger zu ertragen.
Jeden Abend schloß ich mich in meinem kleinen Zimmer ein und wenn ich im Flur jemanden hörte, hatte ich Angst, er wäre es und würde versuchen, die Tür gewaltsam zu öffnen!
Ich schlief immer schlechter und schnell war klar das ich erst wieder Ruhe haben würde,
wenn er weg war!
Damit läutete ich eine schlimme Zeit ein, denn in seinem Wahn, mich einfach nicht loslassen zu wollen kam es zu vielen sehr hässlichen Handlungen, die mich und die Kinder sehr mitnahmen.
Als er beschloss, seinen Sommerurlaub auf Kreta zu verbringen, war ich heilfroh, das er endlich weg war!
Natürlich war es für mich mit vier Kindern fast unmöglich, etwas passendes an zu mieten, doch ich war zuversichtlich, was zu finden und so eröffnete ich ihm bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub, das ich fündig wurde und es nun an ihm ist, sich endlich auch was zu suchen, ansonsten könne er die große Wohnung alleine zahlen.
Was soll ich sagen: zwei Wochen später hatte er eine Wohnung und zum 1.November zog er aus!
ENDLICH - meine Erleichterung war sehr groß und auch für die Kinder war es viel besser, wenngleich sie anfangs doch auch Probleme damit hatten.
Nunja - ich hoffte innig, das ich wirklich ein Haus für die Kinder und mich finden würde - denn als ich ihn damit konfrontierte, war dies nur eine Finte gewesen - geboren aus der Verzweiflung, weil es einfach eine untragbare Situation für uns geworden war!
Ende November besichtigte ich ein altes Bauernhaus in der Nähe, sein Zustand war sehr renovierungsbedürftig, vor allem von Aussen sah es erbärmlich aus, doch im Haus erkannte ich gleich das vorhandene Potential in den sechs Räumen.
Außerdem punktete es mit einer schönen Lage, am Stadtrand und nahe an einem anschließenden Waldstück mit See gelegen, mit einem nicht zu großen, idyllischen Garten und genug Platz zum spielen und toben für die Kinder.
Der Mietpreis war okay und so begann ich eine Woche später mit dem renovieren des alten Hauses und zum 1. März zogen wir ein. Es war zwar noch nicht alles fertig bis dahin, doch das konnte ich Stück für Stück nach unserem Einzug machen!
Wir hatten aus alt, dunkel und muffig mit viel Farbe, Lack und noch mehr guten Ideen hell, offen und freundlich gemacht!
Wie naiv ich gewesen war - denn irgendwie dachte ich, jetzt, wo wir unser eigenes Zuhause haben, würde er mich in Ruhe lassen - das Gegenteil war der Fall!
Er konnte einfach nicht annehmen, das es zu Ende war und piesakte mich und die Kinder weiterhin - versuchte sie auszuhorchen, was ich denn so mache, ob ich Männerbesuch habe etc. Ich kam nie zur Ruhe, weil er ständig irgendwelche Dinge tat, die nur einem Ziel dienten, nämlich mich *weichzukochen*.
Nachdem ich die Scheidung beantragt hatte, wurde es noch schlimmer. Nun trafen mich seine Behauptungen über die Anwälte und dies führte dazu, das er zwei Scheidungstermine zum platzen brachte.
Er behauptete irgendwas - ich konnte das dann über meine Anwältin widerlegen, er erklärte mich zum Großverdiener, als ich wieder Arbeit hatte, und so ging das hin und her.
Es war nervenzerfetzend. Wenn ich schon einen Umschlag vom Gericht oder vom Anwalt im Briefkasten hatte, bekam ich Angstgefühle und einen riesigen Knoten in meinem Bauch, mir wurde übel und ich war zittrig.
Ich war nur noch ein Schatten meiner selbst, konnte nichts mehr genießen, geschweige denn mich an etwas erfreuen.
Dies war die schlimmste Zeit meines Lebens! Hinzu kam noch der ständige Hick-Hack mit den Ämtern - auch dies trug nicht gerade zu meinem Wohlbefinden bei!
In dieser Zeit entstand der nachfolgende Text:
Zu viele Gedanken -
zu viele Fragen -
zu viel ist geschehen!
Wie wird das noch enden?
Was soll ich noch sagen?
Wie wird's weitergeh'n?
Zu viel nicht besprochen -
zu viel schon ertragen -
zu viel überseh'n!
Was soll ich noch suchen?
Was kann ich noch machen?
Was wird noch gescheh'n?
Irgendjemand hatte ein Einsehen mit mir, ich verlor Ende Mai meine Arbeit und damit hatte sich die Situation sofort um 360° gedreht, was zur Folge hatte, das wir zum 1. August 2007 geschieden wurden. Dies war der einzige Lichtblick in der Arbeitslosigkeit!
Somit war endlich alles vom Gericht festgeschrieben und er konnte nichts mehr dagegen machen.
In der Folgezeit ließ er uns etwas mehr in Ruhe und als er endlich eine Freundin hatte, legte sich sein Verhalten und ich konnte etwas ruhiger leben.
Da ich nicht vorhatte, lange arbeitslos zu bleiben, besprach ich meine Idee mit dem Arbeitsberater, mich mit dem, was ich schon sehr lange tat, nämlich Kreativkurse für Erwachsene zu geben, selbständig zu machen.
Mein Plan gefiel ihm und so kam ich schnell in ein Existenzgründungsprogramm und konnte meine Geschäftsidee mit Hilfe eines Unternehmensberaters in realisierbare Form bringen.
Meine Vermieter hatte ich schon lange darauf angesprochen, die ehemalige Milchküche, die direkt neben dem Wohnteil lag, hinzu zu mieten, zu renovieren und daraus mein Atelier und den Kursraum zu machen.
Als dies nun aktuell wurde, riet mir der Unternehmensberater, für diesen gewerblichen Teil einen Extra-Mietvertrag zu machen und darin eine Sicherungsklausel bzgl. Finanzausgleich bei Kündigung aufzunehmen. Dies sollte zu meinem Schutz geschehen, da bei Kündigung ja Verdienstausfall entstehen würde, bis ich neue Räume für meine Arbeit gefunden habe.
Von dem Tag an, als ich diese Klausel meinen Vermietern vorlegte und besprach,
war auf einmal alles nicht mehr wahr!!!!
Ich war am Boden zerstört, hatte ich doch meine Zukunft darauf aufbauen wollen - und jetzt sollte alles umsonst gewesen sein?
Es sah tatsächlich so aus! Doch es sollte noch schlimmer kommen!
Mit Bekanntwerden meiner *Forderungen* veränderte sich das Verhalten meiner Vermieter uns gegenüber sehr negativ.
Waren wir bis dahin in gewisser Hinsicht fast befreundet gewesen, wurden wir nun systematisch gemobbt - uns wurden Dinge unterstellt, die schlichtweg gelogen waren, wir konnten uns im Umfeld unserer Wohnung nicht mehr aufhalten, ohne angepöbelt oder beschimpft zu werden -
es war eine furchtbare Zeit, denn sie trugen ihre
Unterstellungen auch in die Umgebung, und somit mutierten wir - ohne das wir uns in irgendeiner Weise verändert hatten - vom guten Mieter zum schlechten.....so einfach war das....daraus entstand dieser Text:
Jeder Mensch wird zum Mutant
wenn er nicht so funktioniert
wie andere es sind gewohnt!
Auf einmal wierd er schlecht genannt
und gegen ihn wird intrigiert
weil der Kontakt sich nicht mehr lohnt!
Und Menschen - obwohl gut bekannt -
sind plötzlich völlig isoliert -
auch wenn man in der Nähe wohnt.
Doch dieses ist, wenn's erst erkannt
und in das Handeln integriert,
DAS Mittel, in dem Heilung wohnt.
Denn wer den anderen verbannt
und dessen Nöte ignoriert
weil nur der gilt, der sich auch lohnt,
der wird als scheinheilig erkannt
und durch sich selber er erfriert,
weil in ihm viel Schlechtes wohnt!
All diese Dinge hatten zur Folge, das ich im September 2008 den ersten Zusammenbruch hatte, der mich akut ins Krankenhaus brachte.
An diesem Tag hatte ich das Gefühl, mein Herz würde mir davon galoppieren - ich hatte Angst um mein Leben, weil es im Stakkato schlug und ich bat meinen ältesten Sohn, mich in die Klinik zu bringen.
Meine Angst, einfach so zu sterben, war groß! Im Krankenhaus wurde ich untersucht, ein EKG war schnell gemacht - so schnell, das ich mich fragte, wie das überhaupt sein konnte -
aber egal - ich bekam eine Spritze und der Arzt versicherte mir, wenn die Wirkung eintritt, würde es mir besser gehen......von wegen!...
sie hatten mich abgeschossen, denn die Wirkung dieser Spritze machte mich zu einem lallenden, doppelt-sehenden Individuum - ich war das erste mal in meinem Leben high!....
alles kam in Zeitlupe bei mir an und ebenso aus mir heraus - meine geistige Aufnahmefähigkeit verlangsamte sich auf ein Zehntel meines normalen Tempos! Und genau so erlebte ich alles auch! Zum Glück blieb mein Sohn, der mich ja hergebracht hatte, bei mir, bis er sich sicher war, das die Wirkung dieses *Abschusses* langsam nachließ - was erst Abends der Fall war!
Was soll ich sagen - ein Burnout wird wohl immer erst erkannt, wenn man sich Zeit nimmt, dem Patienten ruhig ohne Zeitdruck zuzuhören - was im Klinikalltag fast unmöglich ist - aber sowas wird im Fernsehen immer anders gezeigt (wahrscheinlich wurde die Schwarzwaldklinik in einem Privatsanatorium gedreht!!!).
Nach zehn Tagen wurde ich entlassen - ohne eine genaue Diagnose - und es ging mir genauso schlecht wie vorher!Ich hatte Herzstolpern und Herzrasen, vor allem, wenn mich etwas aufregte.
Alles war wie gehabt - nur exkalierte die Situation im Laufe des Winters erheblich: unsere
Zufahrt zum Haus wurde systematisch nicht mehr geräumt, im Gegenteil, der geräumte Schnee für die Garagenzufahrt der Vermieter wurde vor unsere Zufahrt geschoben.
Zu dieser Zeit war ich bereits so geschwächt, das ich große Mühe hatte, meinen Alltag überhaupt zu bewältigen. Es war furchtbar: war ich früher stets der Fels in der Brandung gewesen für meine Kinder, hatte mich für sie und ihre Belange eingesetzt und sie unterstützt, so war ich nun kaum mehr in der Lage, in irgendeiner Form zu funktionieren.
Mein Humor war auch weg, ich war unendlich müde - schlief mindestens 12, wenn nicht gar 14 Stunden am Tag - oder ich konnte nächtelang kaum oder gar nicht schlafen -
und vor dem Burnout hatte ich jahrzehntelang selten mehr als sechseinhalb Stunden geschlafen - ohne das mir dies etwas ausgemacht hätte!!
Nun war ich nur noch unendlich müde und traurig - und schlief, schlief, schlief -
und wenn es Probleme gab, dann brach ich in Tränen aus und war nicht mehr in der Lage,
in irgendeiner Weise vernünftig und rational zu reagieren. Der Ofen war fast aus...
Wenn der Schmerz immer größer wird,
wenn das Herz zu zerpspringen droht,
wenn kein Tag mehr zu Ende gehen will
und in der Nacht der Schlaf nicht kommen...
dann liegen sie am Boden, die Gefühle,
am Boden der Melancholie,
auf dem Prüfstein der Zweifel,
in der Mangel der Unsicherheit!
Wenn man nichts mehr versteht,
wenn man nichts mehr spürt,
wenn man still verzweifelt
und alles dumpf und leer wird in einem...
dann sucht man sie, die Gefühle,
am Grunde seiner Seele,
in der Tiefe des Herzens,
in den Falten der Trauer!
Und irgendwann dann
wird einem bewusst,
das man sie kaum noch spüren kann,
das man sich selbst kaum noch fühlt...
weil man sie eingegraben hat...
die Gefühle...
aus Angst davor, noch mehr verletzt zu werden...
aus Angst vor noch größerem Schmerz!!!!
In dieser Zeit konnte meine Hausärztin mich davon überzeugen, in eine Fachklinik zu gehen und mich dort therapieren zu lassen -sie wollte alles Nötige dafür in die Wege leiten -
doch zuvor hatte ich noch einen Umzug zu bewerktstelligen, denn keiner von uns wollte noch länger dort wohnen bleiben!
Immerhin brauchte ich einen Ersatz meiner Arbeitsräume, damit ich meinen Geschäftsplan und meine Existenzgründung doch noch realisieren konnte - stand ich doch mit der Sache genau am Start - und ohne Geschaftsräume!
Unser Umzug war für das 1. Mai-Wochenende geplant und wir hätten diese Hürde gut nehmen können, wenn nicht der Sohn meiner Vermieter geglaubt hätte, uns verfolgen zu müssen - wir wähnten uns in einem schlechten Film, denn so etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt:
als wir uns mit der ersten Ladung Möbel auf den Weg machten, verfolgte er uns in seinem Auto!
Es mag unglaublich klingen, und wenn mir jemand im Vorfeld so etwas erzählt hätte, hätte ich dies sicher nicht geglaubt!! - doch es ist tatsächlich so und nicht anders geschehen.
Sein Pech war, das er nicht ortskundig war und es daher so kam, das wir in einer Sackgasse gewendet hatten und er, der Krimi spielte und nun glaubte, sich fix in eine Einfahrt stellen zu können in der Hoffnung, wir würden nun an ihm vorbeifahren ohne ihn zu erkennen. Sein Pech! Wir hatten ihn ja schon lange vorher gesehen und dort in die Falle gelockt - er stand also in einer Einfahrt quer und wir kamen vom Wendeplatz aus zurück und stellten uns genau vor ihn hin, so das er nicht wegfahren konnte.
Mein Sohn N. stieg aus und ging zu ihm rüber (man beachte: wir waren eigentlich miteinander befreundet gewesen bevor der ganz Hickhack anfing!) um ihn zu fragen, was dies alles eigentlich soll? Er bekam eine heftig negative Schimpfkanonade ab und daraufhin sagte er zu ihm, er müsse selber wissen, was er tut und auch mit den Konsequenzen seines Handeln klar kommen. Damit fuhren wir weiter und stellten uns rechts auf einen Parkplatz, um bei meinem Ex Sachen der Kinder abzuladen (sie sollten während meines Klinik-Aufenthaltes so lange bei ihm bleiben bis ich neue Räume hatte).
Meine große Tochter hatte sich über diese Sache so dermaßen aufgeregt, das ihr Kreislauf zu versagen drohte- ich hatte Mühe, sie einigermaßen zu beruhigen und in den nächsten zwei Stunden waren wir damit beschäftigt, sie wieder mental einigermaßen zu stabiliseren.
Meine beiden Söhne gingen mit einer Kamera bewaffnet runter und fotografierten den Vermieter-Sohn in seinem Auto damit wir einen Beweis hatten falls es nötig würde. Dies führte zu einem schnellen Ende der Aktion, weil er schleunigst wegfuhr - nicht ohne beide nochmals heftig zu beschimpfen!
Diese Verfolgungs-Attacke hatte mich nun endgültig nieder gemacht und zog mir den Rest meiner eigentlich schon gar nicht mehr vorhandenen Kraft weg!
Die Folge war, das ich am Sonntag, dem letzten Umzugstag, am Nachmittag nach einer weiteren gemeinen Attacke dieses Menschen, der mich sehr heftig bedrohte, endgültig zusammenbrach und nicht weiter machen konnte. Ich hatte eine Panik-Attacke und war nur noch ein Häufchen Elend!
Dieser Zusammenbruch brachte mich schneller in die Klinik als geplant! Ich fiel in ein tiefes Loch:
Wer kennt es nicht,
das Tal aus Tränen,
geschaffen aus unerfüllten Wünschen,
genährt durch die Sehnsucht der Seele
nach Angenommen sein,
nach Geborgenheit und Nähe,
nach Zärtlichkeit und Liebe?
Es ist gefüllt mit Bächen aus Verletzungen,
Flüssen der Verlustängste
und Seen aus Herzschmerz.
Und erste wenn es ganz gefüllt ist,
überfüllt,
so dass uns das Ertrinken darin bedroht,
dann, erst dann,
wenn wir uns dem ganz ergeben
und einfach darin treiben lassen,
können wir am Ende des Tals
den Ausgang erreichen
und uns ergießen zu neuen Ufern!!
Für mich war dies aber das Beste, was mir passieren konnte, denn von der ersten Stunde an fühlte ich mich dort *sicher* und gut aufgehoben und wurde mit meinen Problemen ernst genommen.
Ich konnte und durfte endlich bei mir bleiben - meine Schwäche wurde nicht abgewertet, sondern ernst genommen als Folge jahrelanger Überforderung -
und ich wurde unterstützt darin, primär nach mir zu schauen, auf mich zu achten, meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, wahr- und wichtig zu nehmen!
Fast zehn Wochen war ich dort, ging mir selber auf den Grund, erkannte Zusammenhänge, lernte Strategien, damit umzugehen, wurde sanft stabilisiert und fand so langsam wieder etwas Kraft zurück.
Einen Einschnitt gab es allerdings - interessanterweise während meiner ersten sog. *Wochenend-Belastungs-Erprobung*(man fährt heim und es geht darum, ob und wie man mit dem Alltag klarkommt) - nämlich eine letzte Aktion meiner Vermieter gegen mich -
sie versuchten mich mit einem getürkten Zeitungsartikel als sog. *MESSIE* hin zu stellen - doch sie hatten nicht damit gerechnet, das ich trotz der ihnen sehr wohl bekannten Abwesenheit in der Klinik von dieser Aktion überhaupt erfahre....
Zum Glück war ich inzwischen etwas stabiler, so daß mich die Sache wohl heftig traf, aber mir nicht die Füße unter dem Boden wegzog - sondern mich vielmehr zu einem klaren Statement animierte.
Die Kraft dafür fand ich durch diesen Text:
Schon oft stand ich am Rande eines Abgrundes,
überlegte, was ich tun kann, ihn zu überwinden...
manchmal konnte ich eine Brücke bauen...
ein anderes Mal darüber springen
oder mich über einen Baumstamm hinüber hangeln.
Letztes Mal jedoch hatte ich keine Kraft mehr in mir
und je länger ich da stand und hinunter schaute,
desto mehr lockte er mich:
lass dich doch einfach fallen,
dann hast du endlich Ruhe...
Kein Schmerz mehr, keinen Streit, keine Tränen,
keine Ängste, keine Sehnsucht...
endlich Frieden und Stille...
So verlockend schien sein Raunen mir...
und auf einmal wußte ich
das ich das wirklich tun darf!!!
Das kein Abgrund mich jemals verschlingen,
zerstören oder auslöschen kann -
denn ich bin ja ein Phönix
und schwinge mich immer wieder
aufs Neue empor ins Licht!!!
So einfach würde ich das nicht stehen lassen!
Sie waren per Attest von meinem Zusammenbruch informiert worden und versuchten tatsächlich den Umstand, das ich mitten im Umzug zusammenbrach, dafür zu nutzen, mich als *Messie* hinzustellen.
Nachdem ich Kontakt mit dem Chefredakteur aufgenommen hatte stellte sich heraus, das
sie sehr trickreich dafür gesorgt hatten, es so aussehen zu lassen und der Journalist des
Artikels hatte mich nicht ausfindig machen können um die Fakten aus meiner Sicht auf Richtigkeit zu überprüfen.
Nun, nach einem sehr langen Gespräch mit ihm war klar, es handelte sich um eine Inszenierung auf Bordsteinkanten-Niveau.
Ich stellte klare Fakten und Wahrheiten dagegen, die auch außerhalb, also im Bereich der direkten Nachbarschaft, bekannt waren und legte mich sogar namentlich offen -
die Redaktion war von den schriftlichen Beweisen und Belegen sehr ungehalten weil sie feststellten, das man sie an der Nase herumgeführt hatte!
Sie nahmen meine Gegendarstellung unverzüglich in die Zeitung und wollten nichts weiter dazu von der anderen Seite mehr hören, geschweige denn drucken!
Mir wurde in der Klinik geraten, gut abzuwägen, ob ich wegen dieser Sache einen Rechtsstreit anstrebe, weil mein Nervenkostüm dafür noch viel zu schwach war.
Nach langem Überlegen entschied ich mich dagegen - meine Gesundheit und Kraft waren mir wichtiger zumal jeder Rechtstreit langwierig und aufwühlend ist!
Noch war ich weit davon entfernt, wieder gesund zu sein, zuerst mußte noch die Reha erfolgen.
Der Antrag zog sich länger hin als gedacht und so kam meine Reha erst im Winter 2009 -
nach acht Wochen Reha konnte ich dann endlich mit meiner Arbeit beginnen und damit meinen eigenen Weg gehen - endlich:
Mein Weg ist mein Weg -
wie lang er ist, kann niemand vorher sagen,
denn die Seitenweg, die kleinen windungen,
die Umwege, die lege ich selber an...
doch egal wie - es ist mein Weg
und ich kann mich dagegen wehren, soviel ich will,
ich kann es nicht verhindern, das ich ihn gehen werde!!
Nur eines kannich dabei verändern:
die ZEIT, die ich dafür brauche...
denn es liegt an mir, wie viele der Umwege ich nehmen werde,
wie schnell oder langsam ich das ziel erkenne
und ob ich ihn als meinen fü rmich bestimmten Weg
annehme oder mich dagegen wehre...
All das bestimmt meinen Weg...
seine Länge....seine Dauer....
ob er leicht ist oder schwer...
es ist allein MEINE Entscheidung....
und es ist die Entscheidung des Vertrauens...
des Vertrauens in eine universelle Kraft,
die mich leitet, die größer und mächtiger ist
als ich es mir vorstellen kann
und der ich mich wie ein kleines Kind
in den Armen der Mutter übergeben kann!
Die mich leitet, die mich führt und behütet vor größerem Unheil!
Doch GEHEN muß ich diesen Weg alleine...
weil es ja MEIN EWG ist -
dafür bin ich bestimmt,
dafür ist er gemacht:
MEIN WEG!!!
Noch bin ich nicht ganz die Alte - ich habe noch immer nicht meine frühere Kraft zurück.
Doch ich bin ganz sicher, ich will nie mehr die Alte sein, denn die vielen Erfahrungen haben vieles in mir verändert und tun es noch.
Zum Beispiel meine Arbeit:
Es ist zwar schön, das es Existenzgründungszuschüsse gibt, doch wenn die Systeme, mit denen man dann zu tun hat, nur Gewinnzahlen kennen und von Geld-Verwaltern und nicht von
kaufmännisch denkenden und unternehmerisch geschulten Menschen bedient werden, dann will man schlichtweg einfach nur davon weg kommen!
So geht es auch mir: jeder Mensch, der neu in die Selbständigkeit geht, weiß, in den ersten 2 Jahren ist es fast illusorisch, schwarze Zahlen zu schreiben, sprich Gewinn zu erwirtschaften -
Re-Investitionen sind normal und Gehalt kann man sich selbst auch nicht einfach rausnehmen!
Sei's drum - wenn du die Gelder haben willst, hast du nach deren Spielregeln zu funktionieren -
und die gehen sowas von an der Realität vorbei, das es schon weh tut!!
Dennoch habe ich mich darauf eingelassen und muß nun damit klarkommen - ist nur ein mittlerer Stein auf meinem Weg, damit werde ich fertig!
Und auch dabei hilft mir der folgende Text:
Was zu mir kommt soll bei mir sein.
Es führt mich – ich bin nie allein.
Begleitet mich und führt mich ein
ein Teil der Wandlung stets zu sein.
Und fühle ich mich mal allein,
dann ists’s okay und soll so sein,
dann soll ich abgeschnitten sein
bis ich’s erkenn und lass mich ein!
Denn Energie ist wandelbar
und das mach ich mir so oft klar.
Nichts bleibt stets so wie es mal war –
So war es und ist’s immerdar!
Nur so kann ich mich selbst erkennen
und als Entwicklung es benennen.
Und ich kann mich auch mal verrennen –
dies später dann als falsch erkennen!
So werd ich stets nach Neuem streben
und darum auch sehr viel erleben.
Ich wachs beständig in mein Leben
und kann mir Fehler auch vergeben.
Lass mich auf die Entwicklung ein
und streb nach einem neuen Sein.
Ich horche oft in mich hinein,
freu mich, Kind des Unendlichen zu sein!
Diese Sicht der Dinge hat mich wohl davor bewahrt, nach all dem vielen negativen Müll der vergangenen Jahre unterzugehen, zu zerbrechen.
Mehrfach war ich drauf und dran, aufzugeben, doch dann besann ich mich und horchte tief in mich hinein - ein Lernprozess ist das, ich arbeite beständig daran, es weiter zu verfeinern.
Und daraus entstand der nächste Text - er spiegelt mehr und klarer als jede ausführliche Schilderung, was ich empfinde und woraus ich Kraft schöpfe:
Ich versuch es zu verstehen,
doch dies ist mir fast unmöglich!
Bemüh mich immer tief zu sehen
und dies übe ich tagtäglich!
Doch mir geht’s wie jedem Andern –
es ist so unsagbar schwer!
Einfach so durchs Leben wandern –
zu verstehen gäb mir mehr!
Inzwischen hab ich EINS erkannt:
Alles wird leichter mit Vertrau’n
und ich hab’s für mich benannt:
„Einfach auf das Leben bau’n!“
Dies fiel mir lange richtig schwer,
wollte schon immer klar erkennen!
Doch nun frag ich mich nicht mehr,
acht nur drauf, nicht zu verrennen.
Jeder Weg ist stets auch Ziel –
dies ist mir schon lange klar
und ich spür so innig viel –
Fügung wird tagtäglich wahr!
Höre tief in mich hinein,
achte drauf, was ich da spür.
So fällt mancher Reim mir ein,
strömt aus mir dann für und für!
Manchmal leicht und oft auch schwer –
Ich lass es kommen wie es will!
Ich weiß, da ist noch sehr viel mehr –
Mein Inneres bleibt selten still!
Kritisches mischt sich mit Glaube,
Schönes mit Humorigem –
das Eine kriegt ne Sahnehaube –
and'res misch ich mit Traurigem!
Alles was mich tief berührt
kann ich meist in Reime fassen.
Meiner Seele Dank gebührt
das sie mich so kann dichten lassen!
Nicht alles kommt im Verse-Maß –
Lyrik entsteht auch ohne Reime!
Manchmal ich einfach es vergaß –
und dennoch stimmt der Sinn im Keime!
Und meine schönsten Texte dann
kommen zu mir in tiefstem Schlaf –
halbwach schreib ich sie auf sodann
und danach zähl ich manches Schaf... bis Müdigkeit mich übermannt
und ich dann endlich weiter schlumnmer!
Hab vieles so schon auch erkannt,
ersparte mir so manchen Kummer!
S’ist wohl ne Gabe, wie mir scheint –
s’geht so mein ganzes Leben schon!
Und nun sind Geist und Herz vereint –
ich wart auf meiner Mühen Lohn.
Ja - so ist das Leben - eine Achterbahn, die einen manches Mal aufs heftigste durchschütteln kann und dann wieder sanft dahingleiten läßt. Eine spannende Sache!
Inzwischen habe ich mein Leben wieder im Griff, lebe nach meinen Werten und Wichtigkeiten und achte darauf, viele Dinge zu tun, die mir gut tun und vor allem immer wieder in mich hinein zu horchen und zu hinterfragen, ob ich dies oder das wirklich tun oder besser lassen soll.
Heute weiß ich auch, all das Negative seit der Trennung mußte wohl sein, damit ich endlich erkenne, wo meine Grenzen sind und mit meinen Kräften sorgfältig umgehe!
Jetzt spielt sich alles langsam ein und Ruhe, Frieden und Lebensfreude sind meine wichtigsten Werte.
Das Schreiben nimmt neben meiner Arbeit einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch, im steten Wechsel mit kreativen Aktionen und Tanzsport.
Der Weg durch dieses sehr tiefe Tal, die Verzweiflung, die totale Kraftlosigkeit waren wichtige Stationen auf meinem Weg zu mir -
aus der Krise in ein neues Leben -
mein Neubeginn!!
Und darum kam ich zu dem Titel dieser - meiner - Geschichte, denn der Phönix - das bin ich!
Leider bin ich hier bei BX noch nicht so fit, es ist mir wohl gelungen, das Cover mit einem meiner Bilder zu gestalten, doch die anderen, die es zu manchen Texten hier gibt, konnte ich leider nicht hier rein kopieren :-( also bitte nicht böse sein, vielleicht kann mir da ja jemand helfen, dann kann ich sie nachträglich noch einfügen!
Texte: (Cover + Texte von mir)
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2011
Alle Rechte vorbehalten