Alles war vorbereitet. Donna sollte sich wohl fühlen. Wie immer, wenn sie Peter besuchte. Bisher zumindest hatte sie ihm immer das Gefühl gegeben, dass sie sich bei ihm wohl fühle. Allein das machte sie ihm mehr als sympathisch.
Peter bekam nur sehr selten Besuch von Frauen, hatte überhaupt wenig Umgang mit ihnen. Und den meisten schien seine Anwesenheit eher unangenehm zu sein. Er konnte es ihnen nicht verdenken, betrachtete er sich doch auch selbst nur höchst ungern im Spiegel. Die Narben, die von den Gewalttätigkeiten seines Vaters herrührten und sein ohnehin nicht gerade ebenmäßiges Gesicht verunstalteten, schreckten nicht nur die Damenwelt ab.
Donna war da anders. Sicher, er bezahlte sie dafür und es war ihr Job, jedem, der sie bezahlte, schöne Augen zu machen. Aber sie gab ihm das Gefühl, dass sie ihn mochte.
Und in all ihrer Schönheit war auch sie nicht vollkommen. Es gab diesen einzigen, kleinen Makel, der sie ihm jedes Mal, wenn sie ihm in ihrer Herrlichkeit zu entgleiten drohte, wieder näher brachte.
Es klingelte. Peter öffnete Donna die Tür, empfing ihr warmes Lächeln und freute sich über den anerkennenden Blick, der über den geschmückten Esstisch glitt.
„Ich habe eine Überraschung für dich“, hauchte sie ihm ins Ohr.
Nach dem Essen tanzte sie vor ihm ins Schlafzimmer, ließ die zurechtgelegten Scheine in die Handtasche gleiten, schubste ihn sanft auf das Bett und begann, sich vor ihm auszuziehen.
Wie eine Göttin schien sie ihm. Sein Blick streichelte ihre goldblonden Haare, hing an ihren wasserblauen Augen, umkoste ihre vollen Lippen, spielte mit ihren festen Brüsten und suchte zur Beruhigung nach dem hässlichen, schwarzen Muttermal oberhalb ihres Bauchnabels.
„Das ist die Überraschung. Ich habe es entfernen lassen.“
Peter fühlte sich erleichtert, als er Donnas perfekte Schönheit in die Donau plumpsen hörte. Wie hatte sie ihm das nur antun können?
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Texte: Coverbild: Justin Paget
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2009
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