Cover

Ganz schön smart

Oft muss man sich eingestehen:

"Da steh' ich nun, ich armer Tor,

und bin so klug als wie zuvor!"

Mangelt es an Geistesgaben,

will man sich bloß nicht verausgaben?

Was gibt es zu entdecken, zu erfinden?

 

Wie stehen die Chancen als Klugschnacker,

dass man die Natur dazu überredet,

ihre Geheimnisse preiszugeben?

Empathie mit dem Universum –

um es dann aufs Kreuz zu legen?

Alles Smarte dem Smartphone überlassen?

Was soll man sich mit Daten quälen?

 

Geistes-Pionier sein,

ein Experimentator im Imaginations-Labor.

Zig Parallelwelten haben Platz im Mikrokosmos.

Man überlädt den Geist

mit irrwitzigen Versuchsanordnungen.

Der große Experimentator.

Keine Scheu vor Hirnrissigem.

Immerhin war das

Albert Einsteins Erfolgsmasche:

die Imaginationskraft.

Virtualität im Geiste.

Muss nichts zu tun haben mit der Realität.

Ganz unverbindlich testet man

das eine und andere.

 

"What if?" – "Was wäre, wenn?"

Alles rauf auf den mentalen Schreibtisch.

Nur keine Scheu.

Aufbruch zu was Neuem.

Keine Angst vor dummen Ideen.

Dummheit ist doch keine Klippe.

Wenn von 10 Ideen eine was taugt,

ist's doch ein Erfolg.

 

Man malt auf der mentalen Leinwand.

Was heckt man heute aus?

Kann auch eine Münchhausiade sein.

Die besten Erfindungen beginnen als Fiktion.

Die Fantasie ermuntern.

Soll sie sich was trauen.

"Fake it till you make it."

Der Geist geht schon mal voraus.

Auch wenn es nur ersonnen ist,

erhellt es das Problem, wenn es einleuchtend ist.

Öfters die innere Sonne anknipsen.

 

Ein Tüftler im Geiste.

Sich wie Schlaubi Schlumpf fühlen.

Oder nur mal testweise klügeln?

Züchtet man durch solche Aktionen

eine Intelligenzbestie,

die mit immer neuen Infos gefüttert werden will?

Gierig auf Input.

Versessen auf gute Wissensbrocken.

Und wenn man sich mal irrt?

Halb so wild.

Aus Schaden wird man klug.

Begabt für das Chaos.

 

Das Leben lobt einen:

"Das hast Du aber ganz schlau gemacht;

Du bist ein ganz Schlauer!"

Den spöttischen Unterton überhört man.

Dem Schlaubergertum verpflichtet.

Man ist zumindest gescheit gescheitert.

Was hilft gegen die Tücke des Objekts?

Weiterhin objektiv sein?

Mit List und Tücke geht es flotter.

Erkenntnisobjekt und Erkenntnissubjekt

sind auf unheimliche Art miteinander verbunden.

 

Sich schlaue Bücher reinziehen.

Allerdings macht die KI

das weitaus schneller als wir.

Während wir mit einem Buch beschäftigt sind,

hat sie bereits eine ganze Bibliothek intus.

Eine Bibliothek ist für sie wie ein Steak.

Kann sie es verdauen?

Wer im Steakhouse sitzt,

sollte nicht mit den Steinen der Weisen werfen?

Manchmal halluziniert die KI –

besser noch als wir.

Können wir das sauber trennen?

Denken wir uns:

"O ich bin klug und weise –

und mich betrügt man nicht"?

Ist das Leben eine Oper, eine Seifenoper?

 

Sind wir zu dumm für den Kosmos,

antwortet er uns deshalb nicht?

War noch nicht die richtige Frage dabei?

Wie interviewet man einen schweigsamen Kosmos?

Ihn provozieren?

Ihn zu Gegendarstellungen nötigen?

Ihn als Hauptdarsteller

in Gedanken-Experimenten verwenden.

Ist der Kosmos lediglich gut erfunden?

Inmitten einer großen Erzählung?

 

Die Erfinder machen minimale Fortschritte.

Siebenmeilenstiefel passen uns wohl noch nicht?

Wir konzipieren, konstruieren ...

Der Erfindergeist spukt uns im Kopf herum.

Meist sind es Gemeinschaftswerke.

Viele Generationen daran beteiligt.

Das Entdecken entdämonisieren?

Fortschritts-Ängste halten uns zurück?

Man will nicht forsch sein, man will zurück.

Sollen die Rätsel ungelöst bleiben.

 

Albert Menschheit nur herum,

selbst Albert Einstein?

Gedankenspiele.

Im Ernst gelingt uns kaum was Gescheites.

Spielsüchtige, der Neugier Verfallene.

Haben wir eine Wahl?

"Instinkt ersetzt die Intelligenz",

meint Gustave Flaubert.

Instinktsicher sind wir

schon seit Ewigkeiten nicht mehr.

Wir verlassen uns auf unsere Intelligenz,

sie soll uns nicht verlassen.

 

Ersatzweise sich auf die KI stützen?

Sie ist vertraut mit

unserer Kalenderweisheit und Lebensweisheit.

Übergangsweise sich zurückziehen vom Denken.

Warum immer aufgeweckt wirken?

Schlafmützen hätten jetzt eine reelle Chance.

Die Erkenntnis reift,

dass mit unserem Erkenntnisvermögen

etwas nicht stimmt.

Diese Erkenntnis ist nicht in Stein gemeißelt.

Albert Einsteine gibt es allerdings

nicht wie Sand am Meer?

 

Oder trainiert uns die KI zu Topstars,

macht sie uns fit für die nächsten Runden?

Erfindungen am laufenden Band.

Entdeckungen gehen durch die Decke.

Lieber Deckung nehmen?

Brainbooster essen wie Smarties?

Das Schöne an Erfindungen und Entdeckungen:

Es genügt, wenn ein Einzelner darauf kommt –

und alle haben was davon.

Das geht viral.

 

Würde nur eine dumme Menschheit überleben?

Smart überlebt keine Art?

Ist das ein Trost:

"Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken,

das nicht die Vorwelt schon gedacht?"?

Für die KI wirkt es,

als hätten wir die Banalitätszone

nie verlassen?

 

ENDE

 

Impressum

Cover: Cover-Bild von Geli – https://www.bookrix.de/-vielleser9/
Tag der Veröffentlichung: 24.12.2023

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /