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Nebel-Skulpturen

Nebulöses Denken,

man weiß nicht, was man will.

Man wartet auf Visionen,

doch der Input kommt wohl nicht von außen.

Wie wird das konkret?

Wie modelliert man Nebel, Wolken?

Kein gutes Arbeitsmaterial ...

Ein Bildhauer, der aus Wolken

plastische Skulpturen meißelt.

Man kann auch vorgefertigte Plastiken kaufen,

Denkschablonen, aber Eigenfertigung

hat was Originelles;

wenn es manchmal auch nicht

über Kindergarten-Niveau hinauskommt.

Gedanken-Basteleien.

So weit von echter Weisheit entfernt wie

Strohsterne von echten Sternen.

Eingebung, Einfall der Ideen –

plötzlich sind sie da als Unterstützer-Truppe.

 

Unklares Denken,

ein Herumirren im Gedanken-Nebel.

Die vermeintlich sicheren Wege

führen ja nicht in das gewünschte Gebiet:

Man will als Pionier unterwegs sein –

und stellt fest,

dass man einen Kompass bei sich trägt:

Stimmigkeit.

Seltsame Logik, die auch das Absurde zulässt,

aufgeschlossen ist für Gedanken-Experimente –

und dabei durchaus folgerichtig vorgeht.

 

Irgendwie bizarr,

den Nebel und die Wolken herbeizubitten,

sie einzuladen zum gemeinsamen Meeting.

Das bisherige Wissen beschwert sich,

was soll man dem abgewinnen,

vielleicht ist es auch ein bisschen neidisch

und skeptisch in Bezug auf die dubiose Herkunft

der Gedanken, die aus dem Nebel kommen?

 

Erstaunt stellt manches Wissen fest,

dass es falsifiziert wurde,

ad acta gelegt,

gehört nicht mehr zum Wissens-Bestand.

Soll man es recyclen,

modifizieren, verkleiden?

Das Wissen ist an der Wahrheit vorbeigeschrammt,

kein Treffer.

Mit Ideen Autoscooter fahren,

sie aufeinanderprallen lassen,

mal sehen, ob sie stabiler sind als Seifenblasen.

 

Dann gäbe es noch die Legostein-Methode:

aufeinander aufbauende Ideen,

den Bauplan im Kopf –

Konstrukteur, Designer –

entspricht wohl mehr der linken Gehirnhälfte.

Die rechte setzt da mehr auf Wolken,

sie durchschaut das Chaos,

kann gut mit ihm,

sie sieht Zusammenhänge,

da schüttelt die rechte Gehirnhälfte nur den Kopf.

 

Am Ende des Regenbogens

soll ein Goldschatz sein –

Verbindung zwischen dem inneren Himmel

und dem Gedanken-Boden:

Es kommt auf die Wetterlage an –

das Unentschiedene,

Schwanken zwischen sonnig und regnerisch.

Dann kann der Regenbogen ein Fingerzeig sein.

 

Ähnliche Schätze kann man im Nebel finden –

oder in den Bergen,

wenn sie gerade wieder

Wolken als Wolldecke benutzen.

Ideen-Ernte.

Die Gedanken warten darauf, entdeckt zu werden.

Manchmal verirrt man sich

allerdings auch im Nebel;

oder man möchte über den Wolken schweben,

dann sind Gedanken Ballast.

 

ENDE

 

Impressum

Cover: https://pixabay.com/de/illustrations/doppelbelichtung-fantasie-mann-4554077/
Tag der Veröffentlichung: 20.10.2019

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