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Katzengold

Manchmal fühlt man sich wie Katzengold.

Man würde keinen Goldtest bestehen.

Man ist nur vermeintlich reich.

Katzengold – Pyrit – Narrengold ...

 

Genügt der Anschein?

Sich von der Sonne anscheinen lassen –

der Mond macht es vor, er strahlt,

leitet das Licht um, ist präsent in der Nacht.

 

Ist das der Beginn der Hoffnung:

Den Anschein erwecken,

die Realität zieht schon nach?

Ihr vorauseilen, Vorwegnahme,

tun, als halte man das Glück in den Händen,

als sei der Mensch kein Lehmklumpen,

sondern er verfügt über die Magie des Goldes,

er kann es pulsieren lassen, kann es umleiten.

 

Was aber, wenn all dieser Anschein-Zauber

die Realität nicht berührt?

Sie ist gänzlich unbeeindruckt –

sie will harte Währung: tatsächliches Gold.

 

Der Mond kann da nicht mithalten

und auch die Sonne muss passen,

ihr Ding ist der Schein.

 

Man verwechselt den Schauspieler und seine Rolle,

er hat nicht unbedingt die Fähigkeiten der Rolle,

ihm genügt es, den Anschein zu erwecken.

 

Fatal, wenn die ganze Welt eine Illusions-Nummer?

Schein und Sein

sind da ein eigenartiges Bündnis eingegangen.

 

Man kann Katzengold nicht in solides Gold verwandeln,

aber ist man ein Narr,

wenn einem zuweilen der bloße Anschein genügt?

Welchen Wert hätte eine Seifenblase?

Der Anschein …

der Schauspieler vermag Gefühle zu erzeugen,

er bringt etwas in die Welt,

er erzeugt Realität – und er verändert sie.

 

Manchmal hat man nur Katzengold,

aber der Mensch ist ein Magier – und vermag,

es mit einigen Zutaten in echtes Gold zu verwandeln:

als da wären eine Menge Beharrlichkeit

und ein Quäntchen Glück.

 

ENDE

 

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Tag der Veröffentlichung: 16.10.2018

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