Vorhang auf für Philosophie und Humor. Storys, Theaterstücke, Gedichte, Drabbles, Philosophisches - Zeit für Robin Hood oder Scheherazade ihr Bestes zu geben. Sie werden unterstützt von historischen und mythischen Personen: Casanova, König Drosselbart, Shakespeare, Ali Baba, Sindbad, einer Meerjungfrau, Richard Löwenherz, Schneewittchen, Rentier Rudolph, Aphrodite, Mozart, Max und Moritz, Thor, Elizabeth I.
Auch als Taschenbuch:
252 Seiten, ISBN 9781496048691
Philosophisches:
Gerechtigkeit ahoi!
Selbstwirksamkeitserwartung
Erwartung und Gewissheit
Introjektion und Assimilation
Sinn-Frage
Siddhartha
Pädagogik und Richard David Precht
Surfen
Moksha
Staunen und Wissen
Storys:
Drabbles
Casanova und die Sylphe
Hamlet und der Geist Belizander
Gretel und die Hexe
Die Liebe zur Hoffnung
König Drosselbart, Eleonora und der Spielmann
Matthias Claudius und Paul Gerhardt im Mondschein
Reportage aus Asgard
Frederick und Fredtwo
Shakespeare, Falstaff und Elizabeth
Das Voynich-Buch
Du Casanova
Ali Babas Verwandlung
Sindbads nicht erzählte Reise
Scheherazade, Sindbad und Dschinn Rummy
Robin Hood im Großstadtdschungel
Robin Hood, Maid Marian, Richard Löwenherz und das Vermächtnis
Meerjungfrau und Plastik
Gedichte und Theaterstücke im Versmaß:
Neues und altes Jahr
Gesichtsbuch
Uschi und Mani
FantaDu
Fünfkampf
Der Kuss
Knecht Rudolph
Treuer Freund
Einwortgedichte
Mozart in der Entführung aus dem Serail
Casanova und Lucinda
Zephyr und Aphrodite Nummer Sieben
Casanova, Krösus und Schneewittchen
Schwarz, Rot, Gold
Mauern des Seins
Jahresuhr und Rose
Bärenstark
Gespräch mit Max und Moritz
Thor und die Nornen
Wolkenwand
Rentier Rudolphs Weihnachtsgedicht
Strandomat
23. Dezember
Weihnachtsmarkt
Schreibblockade Ade
Irrtum
Weihnachtsmarkt-Bummel
Liebeserklärung an die Lyrik
Poesie und Wert
Quickie
Mut
Mauern
Reinkarnation
Liebe und Gen-Getriebe
Zoff mit Zorn
Stabil wie ein Regenbogen
Aphorismen und Philosophisches
Wenn einer vom Glück gesegnet ist - ist das gegenüber den anderen ungerecht? Mit "gerecht" meinen die meisten, gleiches Glück für die Beteiligten. Ein Überangebot an Unglück – geteiltes Leid ist halbes Leid ... so gerecht will man dann auch wieder nicht sein.
Wenn alle im selben Boot sitzen ... Angenommen ein größeres Rettungsboot hat Wasserreserven für die Hälfte der Personen und man würde garantiert in einigen Tagen an einer Küste landen, wo es Rettung gäbe. Wenn sich nun die Beteiligten das Wasser teilen, dann reicht das Wasser für keinen von ihnen ... wäre zwar nett, aber wenig sinnvoll. Soll man auslosen? Sollen die Stärkeren sich ihren Anteil nehmen? Das Recht des Stärkeren. So handhabt es die Natur. Oder der Trickreiche. Mit List kann man auch weiterkommen. Gerecht ist das, was erfolgreich ist? Es geht um ein rares Gut. Es könnten einige freiwillig darauf verzichten. Man könnte sich vorstellen, dass einige Eltern zugunsten ihrer Kinder auf die ihnen zustehende Wasserration verzichten würden. Oder wäre es gerecht, wenn sie das Trinkwasser ins Meer gössen, auf dass keiner von ihnen einen Vorteil hat und sie alle gleich haben, einander gleich sind in der Hoffnungslosigkeit?
Variante: Jemand hat zusätzlich noch einige Coladosen in seinem Rucksack, es sind seine, er hatte sie im Schiff gekauft. Er ist an sich vom Glück gesegnet, das Schicksal meinte es gut mit ihm. Dürfen die anderen im Rettungsboot ihm diese Coladosen wegnehmen, nur aufgrund der Tatsache, weil sie durstig sind? Welche Taten deckt Gerechtigkeit ab?
Variante: Jemand möchte Poseidon die Hälfte der Trinkwasservorräte spendieren und kippt sie über Bord in der Erwartung, dass Poseidon sich erkenntlich zeigen wird und sie mit günstigen Wellen die rettende Küste ganz schnell erreichen. Verrückt? Was, wenn es funktioniert? Sollen die Götter ihren Anteil bekommen oder wäre das ungerecht … haben Götter in Notsituationen auf ihren Anteil zu verzichten? Wäre es nur dann okay, wenn vom Überfluss geopfert wird - so wie Brotkrumen, die vom Tisch fallen als Göttergabe gelten mögen? Was, wenn also jemand mit auf dem Rettungsboot ist, der eine etwas andere Sichtweise der Dinge hat und dessen Gerechtigkeitsempfinden anders geeicht ist? Soll man ihn zwingen, sich dem allgemeinen Standard-Gerechtigkeitsempfinden anzupassen? Kein Abweichen. Wie gerecht wäre das? Laut Grundgesetz gibt es Religionsfreiheit.
Gibt es ein Anrecht auf Ungerechtigkeit? Kann die Allgemeinheit einen zwingen, dass man gerecht behandelt wird? Man möchte gar nicht seinen gerechten Anteil. Zwangs-Gerechtigkeit? Angenommen, jemandem ist's gemäß seines Glaubens nicht gestattet, geweihtes Wasser zu trinken ... auf dem Rettungsboot befinden sich nur Wasservorräte, die geweiht wurden und der Gläubige verbietet allen anderen, davon zu trinken. Darf man ihn dann zwingen, dass er selber etwas vom geweihten Wasser trinkt? Gilt es immer, den Willen eines anderen zu achten, oder kann man darüber hinwegsehen, wenn eine Notlage dieses gebietet? Wie wird man einer solchen Situation gerecht? Was wäre das oberste Gut? Willensfreiheit? Was, wenn derjenige einem kolossalen Irrtum und einer Täuschung aufsitzt?
In der Praxis würden sich die Leute im Rettungsboot so lange kappeln und zoffen, bis jeder Gerechtigkeitsgedanke die Segel streicht. Was nützen die Gerechtigkeitsüberlegungen, wenn in der Praxis andere Regeln gelten: Die Vernunft würde sich ja gerne äußern, aber die Gefühle überbrüllen alles. Was ist Gerechtigkeitsempfinden? Ein Gefühl? Verankert im Gewissens-Sektor? Ich behaupte, dass das Gerechtigkeitsgefühl sehr stark von den Emotionen hin und her gestoßen wird; jeder zerrt an ihm, will es in seine Richtung holen, will es an seiner Seite sitzen haben, auf dass sich die Emotion im Recht wähnt. Mehr Empathie-Zugeständnisse, wenn wir gut drauf sind. Und der Egoismus feiert Hochkonjunktur, wenn der Ärger gerade das Sagen hat.
Gerecht - gerächt - geht's um Rache, Ausgleich? Die Rache sei mein, meint der so gar nicht zur Rache tendierende Gott. Bedeutet Verzicht auf Rache solcherart auch Verzicht auf Gerechtigkeit? Ist also immer ein Schiedsrichter notwendig, damit die Gerechtigkeit im Spiel bleibt?
Was wäre ein gerechtes Ergebnis? Eines, das die Spielleistung jeder Mannschaft spiegelt oder was ist, wenn Fortuna ihre Günstlinge hat und Tore verschenkt und Tore verwehrt, wie ihr gerade zumute? "Wenn's das Schicksal so will", könnte man einwenden ... dann aber wäre Schicksal der Gerechtigkeits-Dirigent. Fortuna spielt die erste Geige, und menschliches Bemühen wäre für Harmonie allenfalls der Hintergrund-Chor?
Welche Kontrahenten hat die Gerechtigkeit? Ich erwähnte die Emotionen und Fräulein Fortuna, die kess Balance-Bälle durcheinanderwirbelt, wie's ihr in den Sinn und in die Sinne kommt. Ist der Mensch bemüht, zu korrigieren, was Mutter Natur verbockt hat? Die Welt ist nicht von sich aus gerecht. Jedenfalls nicht in unserem Sinne. Sie ist willkürlich. Chaotisch. Professor Zufall mischt da gerne mit und wir lauschen nicht immer mit Entzücken seinen Seminaren. Gerechtigkeitsfanatiker - müssen wir uns diesen Vorwurf gefallen lassen - ist Menschheit auf dem Weg zu immer besserer und genauerer Gerechtigkeit? Wird es dadurch unnatürlich ... wider die Natur? Andererseits ist die gesamte menschliche Kultur ein Programm wider die Natur. Ein sich Abschirmen, Boykottieren, ein Sich-Bergen vor Natur-Hoheit.
Wer also soll das Sagen haben, wer hat's Kommando bei der Marschrichtung Gerechtigkeit? Natur? Ein gestrenges Gesetz von uns Menschen erdacht und einzuhalten immer und egal, wie einzigartig uns jede Entscheidungssituation vorkommt und es uns verlangt nach spontanem Gerechtigkeitsempfinden, nach eigenem Gusto zu handeln, zu denken und zu befürworten ... Doch ein stets verfügbares allgemeines Gesetz hätte Vorteile; wie bei der Moral: Man braucht nicht lange nachdenken, das Moral-Gesetz weiß, wo es lang geht ... und wenn wir trotzdem in einer Sackgasse landen? Kommt einem vor wie Navi-Gerät, auf das man sich verlässt, bis man in der Walachei dann doch die Straßenkarte hervorholt ... gut, wenn man die dabei hat. Also Gesetz als Navi und nur in Notfällen dann mit eigenem Nachdenken? Was, wenn der eigene Orientierungssinn erst wieder gestärkt werden müsste? Könnten wir die Dauer-Anwendung bedauern: Wenn wir uns zu sehr in Richtung Formalismus bewegen, wird's formelhaft. Gerechtigkeit braucht gerechte Menschen - die es in sich spüren ... und wird man entwöhnt durch die Bequemlichkeit des Formalen, der vorgefertigten Gesetzes-Konserven, die man rasch auftischen kann?
Nehmen wir mal das Optimale an: Jemand hat sein Gerechtigkeitsgefühl sensibilisiert, war im Training; er verlässt sich nicht allzu sehr auf vorhandene Richtlinien, Doktrinen; und er vermag sogar seine Emotionen so weit zu bändigen, dass sie die Gerechtigkeit alleine ihren Weg finden lassen: Wird die Gerechtigkeit derart ausgestattet zum optimalen Gerechtigkeitsziel finden? Wer sollte das aber hernach beurteilen?
Jedem das Seine oder jedem das Gleiche - mit welcher Technik gäbe es im Rettungsboot die meisten Überlebenden? Bei "jedem das Gleiche" wäre für keinen genug Wasser da. Bei "jedem das Seine" - dann würde derjenige mit den Coladosen schon mal überleben. Kann sein, dass er einem oder mehreren Freunden genügend abgibt.
Was wären gerechte Auswahl-Kriterien, nach denen festgelegt wird, wer leer ausgeht und wer etwas bekommt? In der Natur gibt es dafür Stärke, Tricks, List. Durch was wollen wir Menschen dies ersetzen? Mathematik und Objektivität? Ein Trugschluss. Man kommt am Bewerten nicht vorbei. Es sind Werturteile zu fällen. Keine Mathematik nimmt uns diese Verantwortung ab.
Hohe Selbstwirksamkeitserwartung - wenn man noch daran glaubt, etwas bewirken, verändern zu können durch eigene Impulse. Ist es da hilfreich, es so zu handhaben wie die frühen Hochkulturen, die überzeugt waren, dass das Besänftigen von Gottheiten sinnvoll und notwendig sei, um wieder erfolgreich und happy zu sein? Man kann zumindest noch agieren: Kann herausfinden, wann man welche Gottheit erzürnt, erbost hat; kann geheiligte, bewährte Rituale vollführen und darf dann auf ein Wunder hoffen. Ein Wunder quasi initiieren durch magisches Handeln und Denken. Das Vollbringen des Wunders überlässt man mächtigen Gottheiten - man vertraut ihnen. Hat also die Erwartung, dass Gottheiten sich an Spielregeln halten; doch diese zu erkennen, Abweichungen vom Herkömmlichen zu begreifen, das ist Aufgabe des Gläubigen. Hat ein Gläubiger prinzipiell höhere Selbstwirksamkeitserwartung als ein moderner Mensch und Weltbürger, der sich in direktem Kontakt befindet zu Natur, Bürokratie, Technik und wacker versucht, das immense Regelwerk zu begreifen, sich einen Überblick zu verschaffen, dem es aber so geht, wie einer Ameise, die versucht über den Tellerrand zu spähen und immer noch verwirrt ist von ihrem Erlebnis in einer Reise-Schreibmaschine? Doch die moderne Ameise kennt auch vor dem PC keinen Halt - Bugs sind da ohnehin schon drin.
Ja, wer ist im Vorteil, wer hat die höhere Energie an Selbstwirksamkeitserwartung, SWE: Der sich selbst als Akteur sehen will, auch wenn er weiß, dass nicht alles seinem direkten Zugriff untersteht, aber hoffend, dass er auf indirekten Wegen etwas so bewegen kann, wie er es möchte - oder ist der vom Schicksal Überzeugte begünstigt in Bezug auf SWE-Energie? Er kann sich auf das konzentrieren, was gerade zu beachten ist, wo seine Aufmerksamkeit zweckmäßig und effizient etwas bewirken kann. Man sagt von Geistern, dass sie erst lernen müssten, etwas Reales bewegen zu können: Aufmerksamkeit bündeln - dann erreichen wir analog andere Seins-Ebenen.
Selbstwirksamkeitserwartung, SWE-Energie, wie tankt man die auf? Jemandem Mut zusprechen, ihn an Erfolge sich erinnern lassen; seine Fähigkeit stärken, Destruktives abzuschmettern; ihm Aufgaben geben, die optimal sind: Ein optimaler Anreiz, wenn man etwas gerade noch erreichen könnte, wenn man sehr raffiniert und ausdauernd ist. Tolles Erfolgserlebnis. Leicht erreichbare Ziele langweilen - können aber für Entspannung sorgen, sodass man seine Sorgen vergisst. Mit den Sorgen einzeln in den Ring treten - gut erholt ihnen ein würdiger Gegner sein.
Genügt das Gefühl, Einfluss nehmen zu können? Ist es so, wie mit jemandem, der 100 EURO hat und es in Gedanken zigfach ausgeben kann? Potenzieller Käufer. Potenzielle Energie. Man ist in der Lage, sich in eine bestimmte Richtung bewegen zu können - man braucht sich nur zu entscheiden, in welche Richtung, kann allerdings dafür die anderen Richtungen nicht mehr wählen. Solange man im Prozess des Möglichen sich befindet, gewissermaßen auf Hügel- oder Bergesspitze, kann man ins Tal rollen auf beliebigem, aussuchbarem Wege. Möglichst hohes Niveau erlangen, so wie ein Skiläufer sich vom Helikopter in unberührte Schneelandschaft hinaufbringen lässt - um dann zwar riskantere aber auch abenteuerliche Abfahrten sich zu ermöglichen.
Die Selbstwirksamkeitserwartung wächst mit den Erfolgen? Vielleicht muss man sich zusätzlich seine Erfolge vergegenwärtigen. Sie als solche anerkennen. Manche Erfolge passen eventuell gar nicht zum Selbstbild - man leugnet's, relativiert es - wie soll die SWE-Energie einen dann aus dem Tal herausbringen?
Ressourcen-Knappheit, SWE-Energie auf Sparflamme, kaum Handlungsmöglichkeiten - schön, wenn man dann Kredit bekommt; Menschen, die an einen glauben und die wollen, dass man sich wieder auf der Höhe befindet.
Sinn im Sinne von Zweck, Zielpunkt; kann man sich den aussuchen? Ist der vorgegeben? Ein Individuum ist doch auch ein Angehöriger seiner Spezies. Hat man genügend SWE-Energie, um die Spezies-spezifischen Ziele zu erreichen und dann noch Extra-Energie für individuelle Ziele? Was ist, wenn alle Ziele erreicht? Fühlt man sich dann so wie ein Tennisspieler oder Boxer, der alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab und nun - puff! - Energie ist futsch. Das, was ihn antrieb, war der Ziel-Erreichungs-Wunsch. Sie sind ein Team: der Jäger und der Gejagte. Insert a new coin - new game?
Erwartung und Gewissheit - Erwartung ist ungewisser; Hoffnungen, Sorgen, Gefühle schwingen da mit, so wie bei einer Glocke, die umso lauter erklingt, je mehr Masse sie zum Klingen bringt. Ein Bündel von Erwartungen kann alles übertönen. Also pianissimo - die Erwartungen dämpfen? Andererseits motivieren Erwartungen; eine ganz konkrete Erwartungshaltung versetzt den Körper, den Organismus in das Stadium, was optimal geeignet ist, um Höchstleistungen in Bezug auf Zielerreichung erbringen zu können. Banal: Affe, der Banane sieht, ist topmotiviert, selbst PC Spiel mit hohem Schwierigkeits-Level zu meistern. Super-Mario-Champ-Schimpanse.
Reibungslosigkeit - wer gut schmiert, der gut fährt ... bestechende Argumente haben; ist man sich selbst gegenüber korrumpierbar? Sollte man Schwierigkeiten preisen als Erlösung von Routine? Und immer lockt die Bequemlichkeit. Sind Menschen ohne Ecken und Kanten ... wenn es allzu reibungslos war in ihrem Leben?
Gilt auch bei Olympiade: Wer mit Gold gerechnet hat, wird Silber als Blech ansehen. Für andere ist Silber der Silberstreif an ihrem Horizont.
Im Werbe-Schloss logieren die Glückspropheten als Herolde und künden von Me-too-Produkten, die so einzigartig sind, wie die Mainstream-Menschen. Highlights aus dem Technik-Wunderland - erleuchtet uns!
Erwartungen entstehen automatisch, wie ein Reflex: Eine Aktion und die entsprechende Erwartung springt aus der Kiste, wie ein Springteufel. Zweckvoll sich umzukonditionieren? Man könnte leichter die bisherigen Schemata ad acta legen. Freier agieren. Andererseits bereitet einen Erwartungshaltung auf das wahrscheinlich Geschehende vor. Gehirn kalkuliert, wägt ab die Wahrscheinlichkeiten - verfälscht wird das Ergebnis allerdings durch allerhand Faktoren: Der Mensch ist nicht ein mathematischer Algorithmus - und wenn wir oftmals auch berechnend sind, so muss sich doch der Kalkulations-Aufwand des Gehirns rechnen trotz widriger Arbeitsbedingungen fürs Gehirn - als da wären Gefühlsstürme, Subjektivitäts-Schauer und Gleichgültigkeits-Wüste.
Wie viel Hoffnung der Erwartung beimengen? Ist Hoffnung ein Gewürz? Man kann sich die Suppe versalzen. Eine Prise Hoffnung - sie könnte so kostbar sein wie früher das Handelsgut Salz ... kommt darauf an, wie hoffnungsreich die derzeitige Gegend, welchen Stock an Hoffnungen das Aufenthalts-Gebiet gewährt.
Wenn es einem gelänge, aufs Bewerten ganz zu verzichten - ist das dann so wie ein Zeit und Raum vergessendes Kind, was intensiv spielt? Wenn man Zeit hat, die Schönheit des Lebens zu erkennen, dann ist man nicht mehr vertieft ins Spiel, räsoniert, rückt ab vom Moment. Schönste Momente vielleicht inmitten der großen Momente-Scharen, die einem zum Zeitpunkt ihres Erlebens als Normalität erschienen – doch an diese erinnert man sich schwerer als an inszenierte Glücksmomente. Gefühle gewichten das Erinnerungswerte – dieser Meinung ist zumindest das Gehirn.
Verleugnet man sich tatsächlich selber, wenn man sich auch orientiert an den Wünschen anderer? Ist's Fremdlenkung, wenn man sich überlegt, was da an Erwartungs-Paketen sich rings um einen stapelt? Man kann ja mal hineinschauen in diese Pakete, sie auswickeln ... man muss sich ja nicht gleich einwickeln lassen von dem Wünschekatalog, der dabei liegt. Verrät man Ich-Ideale, wenn man die Ideale, die andere einem anbieten oder aufdrängen akzeptiert? Wissenschaftler unterscheiden zwischen Introjektion und Assimilation. Unterschied, ob einem etwas untergejubelt wird oder ob man sich bewusst - vielleicht nolens volens - dafür entscheidet. Bei der Introjektion gelangt das Introjekt am Kontrolleur Bewusstsein unbemerkt vorbei. Handelt sich gewissermaßen um Schmugglerware. Bei der Assimilation wird genau geprüft, abgewogen, erfühlt, ob das Neue zum Vorhandenen passt. Wollen wir es reinlassen? Könnte man sagen: je höher der Anteil an Introjekt-Ware im Ich, um so un-ichiger? Um so befremdlicher fühlt man sich im Ich-Land? Ein Fremder im eigentlichen Heimatland? Man hat - wie in einer Designer-Wohnung - die Möbel und den Krempel nicht selber ausgewählt, hat Auswahl anderen überlassen; und trotz aller Ordnung stellt man fest: Sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa. Alles Dinge, die stören, die nur Platz beanspruchen. Selbst ist der Mann! Nur das als Interieur zulassen, was eigenem Geschmack entspricht. Bewusst auswählen. Sei es mit mehr oder weniger Gefühl und Intuition - aber zumindest sich die Möglichkeit zu einem Veto offenhalten. Alles akzeptieren, hieße: die Grenzen in die Ich-Welt zu offen haben. Alice Miller schiebt den Schwarzen Peter den Eltern in die Schuhe: Das Kind sei auf seinem Lebensweg am besten mit eigenem Gepäck unterwegs - nicht noch beladen mit den Wünschen, Erwartungen der Eltern und Anverwandten. Man verleugne nur sein wahres Ich, sein Selbst, wenn man allzu viel Rücksicht nähme auf die Befehle, Anordnungen, Drohungen, Zurechtweisungen anderer. Auch wenn es gut gemeint ist: Aber unreflektiert das Tunliche bei sich aufzunehmen - das ist, als hätte man mit der Zeit einfach zu viel Ballast an Bord. Wendiges Segeln geht anders. Wie den eigenen Kurs finden? Welchen Kompass nutzen?
Ist ja auch verlockend. Gibt Belohnung en masse, wenn man sich in wünschenswerter Weise aufführt. Konditionierung à la Zirkus-Tiere. Dieses Erziehungs-Konzept gilt auch für gesamte Gruppen: Prägung auf das, was Obrigkeit, Staat, Herrscher am nützlichsten. Problem bei der Introjektion: Es geschieht unbewusst. Wenn einem die eigenen Wünsche suspekt vorkommen und man tagein tagaus nur noch damit beschäftigt ist, Erwartungen zu genügen, die einem fremd sind, dann hat man sich irgendwie verdrängen lassen vom Kern des Selbst. Ist diesem Ich-Zentrum nicht mehr nahe, hat keinen guten Draht mehr zu sich selbst.
Gibt ja auch noch die Verlockungen von La Dolce Vita. Disziplin - ist das eine wichtige Form von SWE-Energie? Selbstwirksamkeitserwartung - trainieren, wie man am geschicktesten selbstständig selbst gewählte Ziele erreichen kann. Um am Ende festzustellen, dass es doch die Ziele der Gesellschaft waren, die Ziele, welche die Natur in einem angelegt hat? Scheint, als müsse man doch zuweilen meditieren, sinnieren, unterscheiden lernen, was Eigenes ist und wo die Grenze beginnt zum Nicht-Ich. Asiatischen Philosophen ist daran gelegen, diese Grenze als nicht-existent aufzuzeigen. Atman, die Einzel-Seele, sei identisch mit Brahman, der Welt-Seele. Können Konsum-Freuden dazwischenfunken? Kann Achtsamkeit unter Beschuss genommen werden von Konsum-Berieselung? Solange die Mönche fern den Verlockungen sind, lässt es sich weise reden von Askese.
Privileg des modernen Menschen in der Spaß- und Freizeit-Gesellschaft: Ein gehöriges Quantum an Nachdenkens-Zeit hätte er - doch das Denken ist ein selten gepflegtes Hobby gleichwohl. Freizeit-Industrie drängt sich auf, wird dankend bewillkommnet. Wozu denkend seine Zeit verbringen? Wäre ungewohnt. Und im Fast-Food-Zeitalter wird das vorgefertigte Denken sehr gerne abgepackt eingepackt. Selber denken? Pfff ... Man hätte heutzutage mehr Zeit und bessere Voraussetzungen zum Selber-Denken ... scheint, als ob die Sucht nach tollen Ablenkungen eine zu große Konkurrenz sei.
Könnte sein, dass es die Sinn-Frage ist, die den Kurs-Wechsel einläutet. Selbst wenn es prima vonstattengeht, hat die Sinn-Frage solche Wucht und Macht, dass sie alles Bestehende umwirft, als seien es Kegel. Wieso ist uns der Sinn so wichtig - auch wenn uns nicht der Sinn steht, danach zu fragen und zu trachten, was die Antwort auf die Sinn-Frage heute sei. Die Antwort changiert. Unter welchem Licht und von wo man den Sinn auszumachen versucht. Augen zusammenkneifen, blinzeln, ein Okular verwenden ... warum macht man es sich so schwer? Kann man den Sinn nicht einfach abgepackt in Tüten kaufen - auf dem Sinn-Markt ... frisch, gute Ware? Warum ist Sinn schwer auffindbar - versteckt er sich gerne? Und der Sinn vom vorigen Jahr oder vorigen Jahrzehnt, der ist nicht mehr gültig? Prolongation? Der Sinn als Fundament. Das Lebensgebäude darauf errichten. Vielleicht umziehen ... neue Sinn-Plattform erspähen ... vielleicht auf Wolke Sieben. Fürs Luftschloss.
Das philosophische Denken ist unabhängig von fachspezifischen Begrenzungen - es blickt hinter die Axiome, schaut sie sich genauer an; die Fach-Wissenschaften bewegen sich innerhalb ihres Faches, unten ihre Grundsätze, Axiome und zu den Seiten die Nachbardisziplinen. Für den Philosophen haben diese Grenzen nicht die selbe Bedeutung, er nimmt sie wahr, er geht hindurch bei Bedarf. Er hat größeres Maß an Freiheit. Kann er damit das "Richtige" womöglich eher erkennen? So wie die Intuition der Logik voraneilt - und schon längst am Ziel ist ... so wie beim Hasen und dem Igel?
Siddhartha von Hermann Hesse - fragt er sich, ob sein Ziel erreichbar ist? Hilft ja, wenn man der Meinung ist, dass Meister vor einem das schon erreicht haben. Vielleicht deshalb diese Guru-Mentalität: Der Meister sagt dies und sagt das. Aber was Sache ist, sagt er nicht, das müsse man schon alleine herausfinden. Ein wissendes Lächeln aufgesetzt und der Jünger ist für Jahre am Verzweifeln, was der Meister ihm denn nun voraushabe. Die Grenzen des Ichs gleichzusetzen mit denen der Welt - ist man dann bereits im Nirwana-Zustand? Sicherlich, die Welt ist lediglich meine Vorstellung. Das kann jeder aus seiner Sicht guten Gewissens sagen.
Die Idee mit dem Förder- bzw. Forderplan: vom Ist zum Soll Zustand. Erkenne dich selbst. Was ist "selbst" und welche Gedanken-Inhalte sind "un-selbst"? Läuterung. Keltern. Sich reinen Wein eingießen.
Fragt sich, ob Siddhartha wirklich als Fährmann arbeiten muss, um in Fluss-Gleichnissen so lange baden zu können, bis seine Seele frei ist von weltlichen Ablagerungen. Samsara. Vielleicht hätte Siddhartha sich ebenfalls einen Förderplan machen sollen, um vom Ist-Zustand, dem Samsara, dem Verhaftetsein ans Weltliche, zu seinem Soll-Zustand zu gelangen, dem Nirwana Refugium.
Ist ja das Schwierige: Beim Internalisierten - dem, was man verinnerlicht hat - zu erkennen, was seinen Ursprung in auferlegten Zwängen hat. Ist man der Kutscher oder der Kutschen-Gaul bezüglich der jeweiligen Internalisierungs-Kutsche? Wird man gedrängt, getrieben dazu? Oder ist einem selber daran gelegen und hält man die Zügel in der Hand?
Inwieweit könnte philosophisches Denken die Pädagogik belehren? Das Problem der Letztbegründung: Wir sind gezwungen, ein Dogma uns als Axiom zu setzen. Darauf kann man dann aufbauen. Am Anfang steht also - wie bei einem Bau - das Fundament. Richard David Precht bevorzugt die linke Sichtweise. Keine Eliten, den Einfluss der Eltern weitestgehend vermindern ... er verschleiert seine eigentliche Absicht, indem er behauptet, es ginge ihm um den Lerneffekt. Zwangsweise in den Kindergarten ab drei Jahren - da soll schon begonnen werden mit Indoktrination. Gleichschaltung ... das denken, was alle zu denken haben ... den Freiraum rauben, der dem Individuum ermöglichen würde, wirklich ein individuelles Leben zu leben. Ist Intelligenz unsozial, nicht erwünscht? Mainstream ist bei 100. Warum nur in diesem Fahrwasser bleiben? Hat Intelligenz etwas Anrüchiges? Im Gegenteil: Gesellschaft braucht Spezialisten; es sind die Pioniere, die Wege eröffnen. Intelligenzförderung sollte kein Schimpfwort sein. Nach meiner Ansicht ist Intelligenz dynamisch: Ist in Bewegung, verändert sich mit den Umständen und mit den Personen, die mit uns agieren. Intelligenz profitiert von fördernden Bedingungen, so wie Getreide unter idealen Bedingungen größer, kräftiger wird. Frühzeitig herausfinden, auf welchem Gebiet man Besonderes zu leisten in der Lage ist: Das sollte ein wichtiges Anliegen der Schule sein; Spezialwissen viel eher vermitteln; nicht erst in Leistungskursen oder spät im Studium.
Richard David Precht meint, die Wissensvermittlung könne auch am PC erfolgen, Lehrer seien dafür gar nicht vonnöten. Die könnten sich zuvorderst um den EQ kümmern. Also Einfühlungsvermögen trainieren, verbale Fitness ...
Lässt sich die Auswahl des Dogmas philosophisch begründen? Welches Fundament soll verwendet werden? Am Ende jeder "Warum"-Reihe: Was findet man dort? Die letzten Gründe, was für sich evident sei, dem Wahrheit, Geltung zukommt ohne weitere Begründung. In der Praxis behilft man sich, indem man sich eines der vorhandenen Dogmen aussucht oder sich ein passendes kreiert. Warum sollte der Mensch gut sein, zur Moral sich hingezogen fühlen? Man könnte es als das Setzen von Spielregeln betrachten. Und gemäß solcher Dogmen-Spielregeln spielen wir.
Und welch Zufall, wenn die gewählten Dogmen unseren eigenen Lebenszielen förderlich sind. Könige pflegten sich dermaßen abzusichern. Ihre Herrschaft sei gottgewollt. Sie selber gar Anverwandte dieses und jenes Gottes.
Kampf um die Dogmen. Sehr trickreich: die Dogmen-Verkleidung. Sie verbrämen - kaschieren, verschleiern, dass die ehernen Regeln Übereinkünfte sind, die Satzungen Setzungen. Da könnte was rosten.
Ein Philosoph kann Meta-Ebenen betreten - kann Kulissen als solche erkennen.
Wenn das Unterrichts-Ziel abhängt von dem Start, den Dogmen, dann hilft das zumindest bei der Dogmen-Auswahl, die man im Rahmen von Planspielen testen kann auf Tauglichkeit: Lernen wir in der Schule fürs Leben oder schulen wir das Leben, damit es sich so bildet, wie wir es gerne hätten?
Inwieweit wäre es Aufgabe der Schule, solche Grenzen zu stecken? Wie brav soll das Endprodukt sein? Beim Militär geht es um Gehorsam. Ist das Leben zu kompliziert, als dass es mittels Befehl und Gehorsam zu bewältigen sei? Sein eigener Coach sein. In der Lage, seinen eigenen Befehlen Folge zu leisten. Ist es Aufgabe der Schule, die Freiwilligkeit, die Freizeit zu vernichten? Zwölf Schuljahre - das sind 10.000 Unterrichtsstunden. Attraktives Betätigungsfeld für Reformer, die dort gerne ihre Ansichten, ihre Ideale verwirklicht sähen. Eine Gesellschaft mit Pippi Langstrumpfs hätte wohl einen Sockenschuss? Ist die Welt besser dran mit lauter Tommys und Annikas? Bravheit als Erfolsgarant? Welches Maß an Bravheit oder Bravour würde uns ein "Bravo!" entlocken: Wie viel militärischen Anteil sollte die Ideal-Schule enthalten? Oder sollte sie sich des Militärischen ganz enthalten? Disciple - Schüler. Disziplin vor und für sich selbst erachte ich für eine wichtige Tugend. Man braucht Ausdauer, Hartnäckigkeit, um größere Lebensziele zu erreichen. Selbstdisziplin - wenn einem die Schule den Wert dieser Selbstdisziplin klar machen kann, dann ist schon viel gewonnen. Und wenn sie auch noch Erfolge ermöglicht, lohnenswerte Ziele anbietet ... ja dann Hurra Schule! :-)
Der Surfer kann sich die besten Wellen aussuchen; ist abhängig von seinem Können und dem, was er sich zutraut. Natürlich könnte er auch Technik bemühen: Künstliche Wellen turniermäßig angehen - oder zu Trainingszwecken. Er hat somit Steuerungsmöglichkeit über den Grad, die Richtung und die Höhe der Welle. Was ist spektakulärer? Sich auf das einzulassen, was man vorfindet, oder sich die Verhältnisse so wählen, justieren, dass sie einen jeweiligen optimalen Trainingseffekt erzielen? Ähnlich einer Ball-Maschine beim Tennis. Es entspricht nicht genau der Spielsituation - und dennoch ist es gute Vorbereitung. Braucht man Schonzeit, Aufbautraining, um es mit den Realitäts-Wellen aufnehmen zu können?
Wellen können sich überlagern. Interferenz. Man kann sogar mit Antischall Lärm in Ruhe verwandeln. Wellen-Meister werden? Genau entgegengesetzte Wellen entsenden - damit Wellen-Power neutralisieren? Kampf der Meme: Informationswellen auf dem Kommunikations-Meer. Trends, Ideen - was setzt sich durch, was ist langwellig, wessen Amplitude ist höher ...
Wenn man davon ausgeht, dass viele wichtige Wellen, die uns Menschen betreffen, auch von Menschen verursacht sind, dann ist eine fatalistische Haltung nicht angebracht: Man kann Entstehungs-Bedingungen, den Verlauf solcher Wellen studieren; kann mittels Wellengleichungen Wellenverhalten einschätzen.
Doch die Berechenbarkeit endet dort, wo das Chaos beginnt. Vielleicht ganz gut, wenn man mit einfachen Wellen beginnt, übt. In einem Orkan, wer will da schon surfen?
Lebensziel zusätzlich zu den Lebenszielen, die einem die Natur vorgibt?
Stichwort "Moksha". Bedeutet Erlösung, Befreiung, Erleuchtung.
Zitat Wikipedia:
"Moksha ist im Hinduismus das letzte der vier Lebensziele. Die anderen sind Artha (Wohlstand), Dharma (Religion, Gesetz), Kama (Lust, Leidenschaft)."
Ein Lebensziel, dem sogar Götter verpflichtet sind: Erkennen, dass das Ich eine Illusion sei. Gar nicht so einfach, wenn einen ganz unillusionäre Probleme plagen, beschäftigen. Darüber hinaus erkennen, dass auch die Welt lediglich Illusion ist. Für die virtuelle Welt mag das gelten und für Hollywood. Aber selbst schon so Filigranes, wie Gefühle, beansprucht mit Vehemenz für voll genommen zu werden - es gilt, es will nicht als Illusion in die Ecke abgeschoben sein.
Widersprechen sich die vier hinduistischen Lebensziele? Befürwortet das eine Lebensziel Anstrengung, Fleiß - nämlich Artha, das Wohlstand-Ziel - so predigt Kama, das Lust-Leidenschaft-Ziel, Sinnlichkeit, Sensibilität.
Aber widerspricht das nicht schon dem Sinn eines Lebensziels, dass es vorgegeben ist? Bestimmung sei, wohin man zu steuern habe, der Hafen seit jeher ausgemacht ist? Wie kann Moksha Lebensziel sein?
Wir definieren als lebenserfüllend, wenn man sein Lebensziel so wählt, dass es der eigenen Bestimmung entspricht. Etwas Hoch-Individuelles. Etwas, was man nur selber zu leisten vermag.
Wohin also? Höchste Individualität - oder erkennen, dass das Ich und die Welt Eines seien und dieses wiederum identisch mit Brahman, der Weltseele? Wobei "identisch" schwierig zu definieren ist bei Eigenschaftslosigkeit. Ist so wie bei Eissorte, die nach Oblaten schmeckt. Wer will so etwas? Das Heilige war allerdings noch nie besonders lustig. Zeit für neue Heiligkeit? Lebenslust als Lebensziel? Casanova als Vorbild?
Definitives Wissen? Hypothese - These - es könnte alles falsifiziert werden, endgültig verifiziert werden kann es nicht. Bleibt alles in der Schwebe; wie Seifenblasen; manche davon fester als andere.
Verifizieren - bestätigen, dass ein Sachverhalt wahr ist. Jede Beweisführung nutzt eine Argumentationskette, an deren Anfang Axiome sind. Doch ob die Axiome selber, diese Grundannahmen, korrekt sind? Bis zum Beweis des Gegenteils. Allem Wissen haftet das Vorläufige an; es kann dieses auch nicht abstreifen.
René Descartes meinte: Gefühle seien Reaktionen auf unerwartete Phänomene.
Dann ist das Staunen fast jedem Gefühl beigemengt. Sind wir staun-süchtig und gefühls-süchtig? Das Gehirn belohnt Erkenntnisgewinne, findet es gut, wenn das Interesse auf Neues, Faszinierendes gerichtet ist. Körpereigene Drogen, Opiate als Stimulanz für intrinsisches Lernen. Wenn man intrinsisch motiviert ist, macht man es um der Sache willen: Bringt Spaß, ist eine Herausforderung, man empfindet es als interessant.
Staunen als Dauerzustand? Platon empfiehlt das Staunen, um über die Normalität der Welt nicht aus dem Staunen zu kommen.
Vier Aspekte der Neugier, wann tritt Neugier auf: Neuartigkeit, Komplexität, Ungewissheit, Konflikt; gemäß Berlyne.
Geht dem Autoren auch so: Mit diesen vier Aspekten kann er seine Leser zum Weiterlesen animieren.
Das ist das Interessante an dem spielerischen Lernen, dem durch Staunen initiierten Nachdenken: Es interessiert gar nicht, ob und wo man ankommt. Man tut es tatsächlich um seiner selbst willen. Blendet das Ziel aus. Vielleicht gilt das auch für Schach-Weltmeister: Sie konzentrieren sich auf die jeweiligen Züge - wobei sie bestrebt sind, möglichst wenig staunen zu müssen, denn das würde ja bedeuten, dass der Gegner einiges an Staunenswertem präsentieren konnte - aber der Moment und die nachfolgenden Momente sind Kernpunkt ihres Interesses. Es stehen zu viele Unwägbarkeiten zwischen dem jeweiligen Moment und dem Endziel des Spiels, als dass es Sinn machen würde, sich darüber im Voraus Gedanken zu machen. Vielleicht hat das die Philosophie gemeinsam mit dem Spiel: Sich zum Staunen bringen lassen durch die Spielzüge und sich ihnen widmen mit Aufmerksamkeit - das Endziel vorerst hintanstellen.
Drunter und Drüber
Könnte Relaunch machen; überhaupt, im Computerzeitalter sollte Primatenspezies bereit sein, ähnlich effektiv zu agieren wie die Computer. Rechner; die berechnen einfach ihre Entscheidungen mittels Algorithmen. Die Rhythmen, die wir bevorzugen, sind doch Kakophonie im Verhältnis zu deren kristallklarem Logik-Harmonie-Ensemble.
Oder wird's durch ein Relaunch ein Drunter-und-Drüber in fortissimo? Mensch 2.1 Version? Wahrscheinlich immer noch Beta-Phase. Oder ist das marktreife Produkt der Primaten-Reihe letztlich ein Metall-Elektronik-Kumpel, der einfach bessere Voraussetzungen hat für die Primaten-Position? So ganz ohne Gefühle, die so viele Disharmonien erzeugen und immer wieder, selbst trotz guten Tons, die Good Vibrations überlagern? Computer ohne Menschheit: ein Drüber ohne Drunter?
Ich mach das Rennen!
Das Testgelände auf freiem Feld langweilt mich. Suche Herausforderungen. Habe von Windhundrennen gehört. Diese Burschen sollen mal einen Zahn zulegen. Hopsa! Jetzt komm ich. Habe mehr auf dem Kasten als diese Power-Plastik-Puschelhasen.
Oder bin ich zu ambitioniert? Aber ich liebe es, sie abzuhängen, ihr Gewinsel zu hören, wenn sie mich verfehlt haben; und hatten mich doch beinahe schon zwischen ihren Lefzen! Ha!
Ich weiß nicht, wie der Hase läuft; ich lasse laufen. Ehrlich; überlasse mich ganz der Situation. Bin Künstler des Moments. Ich kann meine Furcht abhängen. Oder bin ich der Haken bei der Sache? Ach was! Ich bin Super-Bunny!
Papa, Charly hat gesagt ...
"Papa, Charly hat gesagt, Du seiest ein Meister der Rechthaberei."
"Ein Mann sollte seinen Standpunkt verteidigen. Das hat nichts zu tun mit Recht oder Unrecht."
"Bist Du ein guter Prinzipienreiter?"
"Charlys Vater verbockt alles, weil er zügellos ist!"
"Hier, hat mir Charly mitgegeben: eine Erbsendose."
"Ich verbitte mir diese Anspielungen! In meinem Beruf als Erbsenzähler ist sinnlose Genauigkeit oberstes Prinzip. Wer da nicht rechtzeitig seinen Geist ausschaltet, der wird crazy!! Nun aber steht meiner Beförderung zum Korinthenkacker nichts mehr im Wege!"
"Papa, Charly hat gesagt, Du stündest Dir selbst im Wege."
"Ich kann mir ausweichen! Lieber ausweichende als ausreichende Antworten."
OMG
„Gibt es die auch als E-Book?“ Moses hob die beiden Steintafeln an. „Erst 40 Tage nur geistige Nahrung; aber verlangen, dass ich körperlich so fit bin, diese beiden doch
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Bildmaterialien: Cover von almoond/bigstockphoto.com
Tag der Veröffentlichung: 22.02.2014
ISBN: 978-3-7309-8560-1
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