Wieder heißt es Abschied nehmen.
Doch ich kehr zurück zu dir.
Unser Band ist stark – das Sehnen.
Find zurück, denn du bist hier.
Leitest mich, du bist mein Stern.
Nur bei dir, da bin ich gern.
Lass sie rätseln, wie ich's mach.
Dass ich niemals mich verirr.
Du, mein Täublein, bleib nicht wach.
Träume sanft und träum nicht wirr.
Habicht wird mich niemals greifen.
Meine Flugkunst konnte reifen.
Hab ein Ziel und werd es finden.
Werd nicht kämpfen mit den Winden.
Nutze sie für meine Zwecke.
Soll ein Sturm sich doch erheben.
Mich birgt sicher eine Hecke.
Immer heimkehren ist mein Leben.
Heimat – das ist das Vertraute.
Kenne Düfte, Farben, Laute.
Diese führen mich zurück.
Hier empfind ich wahres Glück.
Alle Sinne dienen mir.
Sagen mir: wo ist das Hier?
Weiß den Ort, kenn das Land.
Bin ein Fremder, der Fremdes fand.
Mach es mir vertraut im Nu.
Finde Sinn im Chaos drin.
Doch nun frag ich mich wozu?
Turteln mit dir schöne Täubin.
Kleine Briefe transportieren.
Ist das alles? Das mein Leben?
Soll ich Neugier siegen lassen?
Nicht mehr heimwärts orientieren?
In die Ferne mich entlassen?
Was wird's dort wohl für mich geben?
Schau mich nicht erschrocken an.
Würd dich mit mir nehmen dann.
Groß und größer unsre Kreise
Zieh'n wir. Machen wir die Reise?
Flügelschlagend Freiheit suchen.
Freiheit finden – es versuchen.
Schwingst dich hoch? Ich folge dir.
Heimat fliegt dann neben mir.
Unsre Flügelspitzen nah.
Das Unmögliche wird wahr:
Fernweh, Heimweh sind versöhnt.
Nur der Taubenzüchter stöhnt.
Glücklich ist das Taubenpaar.
ENDE
Als Hörbuch
https://www.youtube.com/watch?v=XZ3G3F2A_Js
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2011
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