»Sie streichelt ihre Katze mehr als mich!«
Die Stewardess Betty kam in das Cockpit und sagte: »Ihr habt die Bordsprechanlage nicht ausgeschaltet. Bevor ihr weitersprecht, solltet ihr das vielleicht tun.«
Robin, der Copilot, drückte auf den Ausschalter der Bordsprechanlage. Fred, der Captain, blickte sich um zu Betty. »Danke, Betty. Ich glaube, es ist schon das dritte Mal in diesem Monat, dass du mich daran erinnern musst. Ich bin unaufmerksam, unkonzentriert. Das liegt alles nur an Tom. Meine Frau verbringt mehr Zeit mit Tom als mit mir. Sie macht ihm das bessere Essen.«
Betty nickte mit dem Kopf. »Und sie streichelt Tom öfters. Tom ist eine Hauskatze und kein Hausfreund nicht wahr? Ich kombiniere sehr schnell. Darum - und aus anderen Gründen - solltest du meiner Beförderung zur Chefstewardess zustimmen.«
»Das kann ich nicht. Wenn du befördert wirst, dann habe ich dich nicht mehr in meiner Crew. Und dann plaudere ich über die Bordsprechanlage über die peinlichsten Momente in meinem Leben. Das verkraftet meine Seele nicht. Du siehst also, dass du für mein Seelenheil dringend notwendig bist, Betty.«
Robin, der Copilot, grinste. »Und auch für mein Seelenheil. Du hast meinen achten Liebesbrief noch gar nicht beantwortet.«
»Und auch die anderen sieben davor nicht. - Fred, du musst dich aussprechen. Dieses Katzenproblem gefährdet die Flugsicherheit. Ich verlasse nicht eher dieses Cockpit, als bis du wesentliche Fortschritte gemacht hast. Ich werde dazu jetzt ein paar peinliche Fragen stellen. Das ist notwendig und dient deiner Therapie. Keine Sorge, ich weiß, was ich tue. Ich habe drei Semester Psychologie studiert.«
Betty lehnte sich an den Sitz des Copiloten. Fred sagte: »Ach was soll‘s; wir fliegen per Autopilot, ich habe Zeit. Und ich bin
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 01.01.2010
ISBN: 978-3-7309-7133-8
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