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Das ist Fehmarn – Die Insel in der Ostsee

 

Fehmarn hat keine Berge – Die höchste Erhebung misst stolze 27,2 Meter.

Fehmarn hat keine großen Wälder, aber großartige Küstenabschnitte. Manche sandig, manche steinig, die einen flach, die anderen steil.

Nun die Frage, was gibt es auf Fehmarn eigentlich nicht? Das sind Maulwürfe, Schlangen und Eichhörnchen. Den beiden erstgenannten bekommt der schwarze Lehmboden nicht und den Eichhörnchen fehlen die Bäume.

Fehmarn in Zahlen: Die Insel hat eine Größe von 185 qkm und ist größer als die Nordseeinseln Sylt, Föhr und Amrum. Sie ist aber kleiner als die Ostseeinseln Rügen, Usedom und Wollin.

Auf die Stadt Burg, mit seinen ca. 6000 Einwohnern kommen noch 42 Dörfer mit teilweise weniger als einhundert Einwohnern.

DAS WAR FEHMARN GESTERN:

Gestern reicht sehr weit zurück. Funde beweisen, dass die Insel bereits vor über 5000 Jahren besiedelt war. Wie auch der ganze Norden verdankt Fehmarn seine Entstehung der Eiszeit. Infolge von Klimaveränderungen sanken die Temperaturen um 8 – 12 Grad gegenüber heute. Um etwa 10 000 v.Chr. schoben sich gewaltige Gletschermassen nach Süden und mit dem Ende der Eiszeit entstand die heutige Landschaft. Das Klima wurde nun allmählich wärmer und die Gletscher schmolzen und hinterließen uns die Steilküsten auf Fehmarn. Viele Gesteinsproben aus ganz Skandinavien erfreuen noch heute die Gäste, wenn sie am Strand entlang gehen.

Als erste Siedler der späteren Zeitrechnung sind die Slawen verzeichnet. Sie betraten so um 700 n. Chr. die Insel. Im 12. Jh. endete die slawische Zeit. Den Namen Fehmarn leiten Forscher vom slawischen fe more ( im Meer ) ab. Puttgarden und Püttsee sind zwei weitere Beispiele von Ortsnamen die aus der slawischen Zeit stammen. Die meisten Ortsnamen enden jedoch auf Dorf und gehen auf die nun folgende deutsche Besiedlung zurück. 1143 waren es Dithmarscher die Fehmarn nun besiedelten. Von nun an wechselte auf der Insel mehrfach zwischen Deutschen und Dänen die Herrschaft. Im 30-jährigen Krieg gaben auch die Schweden ein kurzes Gastspiel.

1848 nahm man am Befreiungskampf von Schleswig- Holstein teil. Es dauerte aber dann noch bis 1864, ehe Fehmarn von preußische Truppen genommen wurde und die Insel deutsche Provinz wurde.

1946 entstand dann das heutige Bundesland. Vorher begann aber für Fehmarn das große Zittern. Würde die Insel in die Einflusszone der Sowjetunion geraten? Es ist dem englischen Diplomaten Lord Stonesfield zu verdanken, dass dies nicht geschah. Er war Mitglied der Kommission, die nach Kriegsende die Grenzen der einzelnen Besatzungszonen festlegten. Fehmarns Geschichte wäre sicher anders verlaufen, wenn ……

Hier endet nun die erste Geschichte. Nachfolgend habe ich noch einige weitere Geschichten und Anekdoten über die Insel Fehmarn aufgeschrieben.

Strandamt von Fehmarn + Der Inselführerschein

 

Strandamt

Bis 1990 gab es dieses Amt auf der Insel und was war die Aufgabe dieser Behörde?

Schiffstrandungen und Schiffunfälle wurden hier erfasst. Von 1893 bis 1958 wurden in den Unterlagen 235 Unfälle auf See registriert. Außerdem war die Erfassung und Sicherung der am Strand gefundenen Gegenstände Aufgabe des Strandamtes. Bis 1990 waren es über 400 Gegenstände aller Art, die auf der Insel gefunden wurden. Oft waren es kleine Boote, alte Anker usw. Einmal wurden auch rund 6000 Bretter und Bohlen geborgen. Wenn sich kein Eigentümer meldete, kam es zu einer Versteigerung der Fundstücke.

 

Der Inselführerschein – Legende oder Wahrheit ?

Gab es das wirklich einen Führerschein, der nur auf der Insel Fehmarn Gültigkeit hatte?

Der Fehmarn- Führerschein, schon sein Name, ruft Erstaunen hervor. Ein Aprilscherz?

Nein, ihn gab es wirklich. Bis zur Fertigstellung der Fehmarnsundbrücke ( 1963 ) war es möglich, so einen Führerschein zu erwerben. Amtlich nannte man ihn Regional begrenzte Fahrerlaubnis. Es gab auch früher auf der Insel keinerlei Vorfahrtsschilder. Rechts kam hier grundsätzlich vor links. Eine Regelung, die erst Mitte der 60 er Jahre geändert wurde, als immer mehr Touristen auf die Insel kamen und den von rechts kommenden Fehmaranern die ihnen seit Jahrzehnten zugestandene Vorfahrt nahmen. Mit der Zeit starb der „Inselführerschein“ dann aus.

 

 

Segelschulschiff „Niobe“

 

Das Schiff, welches als „Niobe“ traurige Berühmtheit erlangen sollte, war vorher ein 1913 erbauter dänischer Frachter, der im 1.Weltkrieg von einem deutschen U- Boot aufgebracht und von deutschen Behörden beschlagnahmt wurde. Von 1922 bis 1923 wurde es dann zu einem Schulschiff umgebaut. Mit nun drei erhöhten Masten und einer vergrößerten Segelfläche gab es auch kritische Stimmen, die eine derartige große Segelfläche für riskant hielten.

In der Nacht vom 25. zum 26.Juli 1932 hatte die „Niobe“ mit einer Besatzung von 109 Seeleuten westlich von Fehmarn geankert. Am Vormittag des 26.nahm das Schiff Kurs Warnemünde. Gegen 14.00 Uhr passierte man das Feuerschiff „Fehmarnbelt“. Dann baute sich eine Gewitterfront auf. Erst war es eine leichte Süd-West Böe, dann geriet das Schiff nicht mehr aus den Fängen des stark zunehmenden Sturms und lag dann später mit den Masten und Segeln seitwärts im Wasser. Die Fluten schossen in die Niedergänge und durch geöffnete Bullaugen. Kaum einer der Seeleute, die sich unter Deck befanden, konnten aus dem sinkenden Rumpf sich noch in Sicherheit bringen. Trotz schneller Hilfe von zwei in der Nähe befindlichen Schiffe konnten nur 40 Besatzungsmitglieder gerettet werden. Das Wrack lag in 28 Meter Tiefe und man ging umgehend daran, es zu bergen, was aber erst nach Absprengen der Masten gelang. Die meisten Opfer des Unglücks wurden in Kiel, im Rahmen einer Gedenkfeier in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.

Den Rumpf der „Niobe“ wurde später an die pommersche Ostseeküste geschleppt und dann endgültig versenkt. In einem späteren Gerichtsverfahren wurde der Kapitän der „Niobe“ von einer Verantwortung für dieses schreckliche Unglück dann freigesprochen. Als Ursache wurde höhere Gewalt in Form einer Fall- Böe festgestellt.

Genau ein Jahr nach diesem Unglück wurde am Strand von Gammendorf das Niobe- Denkmal errichtet. Ein Teil von dem Schiffsmast der „Niobe“ und ein Findlingsstein mit einer Bronzeplakette erinnern an die Katastrophe.

 

 

 

Von Puttgarden aus führt ein Wanderweg zum Niobe- Denkmal

 

 

 

 

 

 

Burg – Ein Rundgang durch die Stadt

Wo heute die Stadt Burg liegt, gab es schon zu der Zeit der Slawen eine Siedlung.

Burg zählt zu den schönsten Kleinstädten von Schleswig- Holstein. Heute stehen in der Stadt viele der Häuser unter Denkmalschutz. Das Wahrzeichen der Stadt ist die St. Nikolai- Kirche, benannt nach dem Schutzpatron der Seefahrer. Die Kirche wurde im 13. Jh. erbaut und der Turm hat eine Höhe von 48 Meter. Der Altar im Inneren der Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. Die Kanzel und die Orgel wurden zwischen 1662 und 1667 gebaut.

Der Rundgang führen wir fort und erreichen bald das 1901 erbaute Rathaus. Über der Eingangstür sehen wir das Stadtwappen. Außerdem sollte man die Kapelle St. Jürgen im Kapellenweg auch noch besichtigen. Von den Dänen wurde diese früher als Pulverkammer und Pferdestall verwendet.

 

Am Anfang dieses Buches haben wir auch erfahren, wie die Insel Fehmarn entstanden ist. Ich habe zum Schluss noch eine kleine Geschichte über die Entstehung in einem Buch gefunden. Dort stand folgende kleine Anekdote: Vor vielen Jahren, das genaue Jahr ist nicht bekannt, fuhr ein riesig großes Schiff durch die Nordsee. Durch unglückliche Umstände trieb es dann einmal in die Ostsee ab. Hier war das Wasser aber viel zu seicht und das Schiff lief auf Grund. Was nun? Die Matrosen warfen ihre gesamten Vorräte und den ganzen Unrat der Kombüse über Bord und so entstand dann die Insel Fehmarn.

Was mit dem Schiff und seiner Besatzung geschah? – Viele Bewohner der Insel behaupten heute noch, dass man bei Vollmond um Mitternacht das Geisterschiff am Horizont beobachten kann. Das aber ist eine andere Geschichte und ich beende nun meine Geschichte über die Insel Fehmarn. Ich hoffe, dass ich einiges Interessantes über die Insel Fehmarn vermitteln konnte.

 

Bei You Tube habe ich auch einen Film eingestellt : https://www.youtube.com/watch?v=mp5joX0J9gc

 

Buch: Die Fehmarnsundbrücke und die Vogelfluglinie  =  http://www.bookrix.de/_ebook-klaus-schneider-die-fehmarnsundbruecke-und-die-vogelfluglinie/

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Bildmaterialien: Klaus Schneider
Tag der Veröffentlichung: 14.07.2016

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