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Ich ritt durch den Wald. Den letzten Kampf sah man mir deutlich an.
Meine langen blonden Haare waren blutverschmiert
und meine spitzen Elfenohren waren es ebenfalls.
Dort vorne kamen noch mehr Orks vom Berg geströmt.
Einer ließ einen Felsbrocken den Berg hinunterrollen.
Mein Pferd graste und ich versuchte den Kopf noch schnell hochzureißen... aber zu spät.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Kopf meines Pferdes abgetrennt und fiel auf den Boden.
Der Torso meines Pferdes stürzte jetzt auf den Boden und ich auch.
Eine große Blutlache ergoss sich unter dem Pferd und färbte das Gras rot... Blutrot!
Jetzt war meine Kleidung ebenfalls Blut getränkt und mein Kopf schmerzte durch den harten Aufprall.
Ich rappelte mich hoch und stand schwankend auf meinen Beinen. Die Orks kamen immer näher. Ich spannte meinen Bogen, schoss und traf.
Der Pfeil schnellte in den Bauch eines Orkes. Tief schwarzes Blut strömte aus der Wunde und benetzte den Boden damit. Die Orkleiche prallte dumpf auf den Boden auf.
Ich schoss wieder und jagte den Pfeil einen anderen Ork ins Gehirn.
Ein erstickter Aufschrei und dann wurde auch sein Leben ausgehaucht.
Ich ließ den Bogen zu Boden fallen und zückte mein Schwert.
Die Orks waren jetzt auf meiner Höhe.
Mit dem Schwert erschlug ich einen weiteren, indem ich ihn an der Schläfe traf.
Und den letzten Ork köpfte ich.
Da stand ich nun zwischen den vier Leichen.
Ich taumelte und das Schwert fiel mir aus der Hand
bevor ich selber zu Boden stürzte, ins Blut und direkt auf den abgetrennten Kopf meines Pferdes, dann umfing mich Dunkelheit.

Als ich erwachte wurde es dunkel.
Mühsam stand ich auf, steckte das Schwert weg und nahm meinen Bogen.
Langsam wankte ich zu einer großen Pferdeweide und lehnte mich an den Zaun.
Irgendetwas stupste mich von hinten an.
Ein dunkelbraunes Pferd mit schwarzer Mähne.
Es erinnerte mich an meinen Schecken, der ebenfalls immer so lebenslustig war
und mich immer zum Lachen gebracht hatte. Und er war treu. Aber leider auch verfressen.
Und das wurde ihm letztlich zum Verhängnis.
Lieb war er gewesen. Es versetzte mir immer noch ein Stich ins Herz, wenn ich an den Tod
meines geliebten Pferdes dachte. Klar es war ein menschliches Pferd und lebte nicht so lange wie ein elfisches, aber trotzdem dachte ich, wir könnten noch viele gemeinsame Jahre verbringen.
Da hatte ich mich wohl sehr geirrt. Mir kamen die Tränen als ich an die glücklichen Jahre dachte, die wir verbracht hatten. Nicht nur im Reich der Menschen sondern auch im Elfenreich, das mein älterer Bruder regierte. Und das bestand nicht nur aus Kampf. Im Frühjahr wo die ersten Knospen und Blüten kamen, wo die Tiere mit ihren Jungen über den Weg liefen, wo das erste Grün am Wegesrand unter dem schmelzenden Schnee hervor schien und die Frühlings- Blumen bunt und schön leuchteten. Oder im Sommer, wo wir gemeinsam baden gegangen waren und uns im Schatten großer und Jahrhundert alter Bäume ausgeruht hatten. Im Herbst sind wir über einen Blätterboden dem Sonnenuntergang langsam entgegengetrabt. Und im Winter sind wir über verschneite Flächen galoppiert, haben den feinen Eiskristallen beim fallen zugesehen und mein Pferd hat immer gerne im Schnee gespielt und liebte die Eiskristalle was ihm dann auch den Namen Eiskristall einbrachte.
Und jetzt? Was soll eine der besten Elfenkriegerin oder die Elfenprinzessin und Kronerbin ohne ihr liebstes Pferd machen? Ich weiß es nicht. Wenn ich jetzt wie die Menschen nach Rache dürste, hätte mich das auch kein Stück weiter gebracht. Denn egal wie viele Orks ich töten würde und egal wenn ich die ganze Rasse auslöschen würde, mein geliebtes Pferd Eiskristall würde tot bleiben, dann würde ich sinnlos Blut vergießen und unschuldige Orks töten.
Nein, ich muss einfach über den Schmerz hinweg kommen.
Das Pferd stupste mich noch mal an und ich schlug es auf sein Maul so das
es erschrocken den Kopf hochriss und vor Schmerz wiehernd davon galoppierte.
Ich fragte mich warum ich das gemacht hatte, denn das arme Tier konnte ja nichts dafür das mein Pferd heute grauenvoll geköpft wurde.
Ich sank zu Boden.
Und ich weinte. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und schämte mich nicht dafür.
Schluchzend beklagte ich den Tod meines Schatzes Eiskristall und den Schmerz den ich dem armen, unschuldigen Pferd zugefügt hatte.
Ich hörte Hufschlag.
Es war das gleiche Pferd wieder.
Und es stupste mich aufmunternd an. Ich streichelt es. Dann rappelte ich mich hoch und wischte mir die Tränen aus den Augen. Danach erzählte ich dem Pferd die ganze Geschichte und was für einen schrecklichen Tod mein lieber Eiskristall gefunden hatte.
Das Pferd rieb aufmunternd seinen Kopf an meiner Schulter.
Es wurde immer dunkler und ich hörte Rufe, wahrscheinlich wurden die Pferde jetzt in die Stadt hereingeholt und dann in den Stall gebracht. Ich umarmte das Pferd noch einmal und taumelte dann Richtung Stadt. In der Stadt war es laut und es stank fürchterlich. Ich hatte die Kapuze meines Umhanges tief in die Stirn gezogen und den langen Umhang eng um den Körper geschnallt sodass man weder die Spuren des Kampfes sah noch meinen erbärmlichen Zustand.
Auch, weil ich zum Vorbild vieler Kinder geworden bin und ich in deren Erziehung nicht eingreifen will, na ja das habe ich ja schon gemacht aber noch nie sah ich so blutig und schmutzig aus.
Und wenn die mich für unbesiegbar halten will ich nicht wissen wie sie sich das Monster vorstellen was mich so schlimm zugerichtet hat.
Wie lösen die Menschen denn ihre Probleme????
Als ich ein Wirtshaus sah, fiel es mir wieder ein.
Na Klar!!!!!!!!!!!!
Menschen trinken Beeer, oder hieß es Bier?
Ich glaube es war Bier.
Als ich ins Wirtshaus ging kam mir ein ekelhafter Gestank entgegen.
Ich setzte mich an den hintersten Tisch, wo ich zum Glück in Ruhe gelassen wurde.
Ich sah viele ältere Männer mit jungen Mädchen auf dem Schoss und wo das endet war mir schon klar. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. Die machten auch noch so ein großes Theater darum sich vermählen das sie mit einer Frau lebenslang zusammen sind und dann gehen sie in so ein Wirtshaus und haben alles wieder vergessen und treiben es mit einer anderen. Das die Ehegattin gar nichts sagt dazu. Oder warum gehen junge Mädchen, fast noch Kinder mit Männern die ihr Vater sein könnten, ins Bett? Ich verstehe die Menschen nicht.
Eine junge Frau kam und fragte: „Was wollen sie trinken und essen?“
Ich antwortete: „Ich möchte nur ein Bier.“
Sie zog eine Augenbraue hoch.
Und murmelte: „Bestimmt möchte der Herr einen Streit über trinken.“
Sie dachte ich höre das nicht, aber mit meinen guten Elfenohren hörte ich es sehr wohl.
Wie dem auch sei, ich wartete auf mein Getränk und sah mich im Wirtshaus um.
Die Wand war wie der Boden aus Holz. An den Wänden waren kleine Fenster und im Raum waren lauter runde Tische an denen unterschiedlich viele Stühle standen. Dann war da auch noch gegenüber der Tür eine Bar und ein Treppenaufgang neben der Bar.
„ Ihr Bier.“, sagte die Frau.
Ich erschreckte ein bisschen als sie es auf den Tisch knallte.
„Vielen Dank.“, murmelte ich und sie machte eine abwinkende Geste.
„Das macht 3 Silbertaler.“, sagte sie noch
Ich gab ihr 2 Goldstücke das 4 Silbertalern entsprach.
„Ich kann nicht wechseln.“, bedauerte sie.
„Nein ihr könnt den Rest behalten. Und wer ist dieser Mann?“, fragte ich und zeigte auf den Mann der mit ein paar Leuten an einem Tisch saß.
„ Ach der. Das ist Herr von Brunerhoffer. Er ist sehr eng mit dem König befreundet. Deshalb gedenkt er auch niemals zu bezahlen und dadurch wird mein Gehalt immer kleiner. Schlimm ist das. Er schwimmt nur so in Luxus und ich muss sehen wie ich meine zwei Kinder satt kriege. Seit mein Mann nicht mehr lebt ist das alles sehr schwierig. Am Anfang ging es ja noch, aber da dieser Herr dort, immer umsonst speist ist es beinahe unmöglich. Ach wäre doch bloß die große Skydana hier. Die würde diesem Herr von Brunerhoffer etwas erzählen und wieder für Gerechtigkeit sorgen. Ich bete jeden Abend zum Herrgott. Meine beiden Kinder Himmeln sie an und würden sich sehr freuen wenn sie mal in unsere Stadt käme aber die Stadt ist leider zu weit vom Elfenreich entfernt, mit den Orks werden unsere Wachen auch noch fertig. Vielleicht ist es der Grund das der Elfenkönig Fernando seine Krieger nicht hier herschickt wir sind ja fast am Meer. Und meine Familie und ich danken euch aus tiefsten Herzen mein Herr.“, antwortete sie. Ich schluckte. Na Klasse.
Leider konnte ich dem Herrn von Brunerhoffer noch nichts sagen, da ich ja sonst die Aufmerksamkeit auf mich lenken würde und gerade wollte ich nur in Ruhe gelassen werden und den Tod meines geliebten Pferdes verkraften. Die arme Frau und ihre armen Kinder. Hier war es aber anscheinend nicht sittlich das eine Frau, die keine Hure war in ein Wirtshaus ging, denn ich wurde immer mit >Herr< angesprochen. Ich sah die Wirtin einen Mann bedienen. Nach außen hin wirkte sie missmutig, aber das nur weil sie Sorge um ihre Kinder trug. Das spürte ich deutlich.
Ich trank einen Schluck, das Zeug war nicht gerade lecker. Na ja irgendwie würde ich es schon herunter kriegen.
Nach dem Bier fiel ich in eine Art Sucht und bestellte immer weiter und weiter.
Bis ich irgendwann heraus taumelte.

Als ich aufwachte saß ich mit dem Rücken halb aufrecht gegen eine Wand in einer schmutzigen Gasse. Es hatte gewirkt als ich das Bier trank, hatte ich wirklich den Tod von Eiskristall vergessen, aber leider auch alles andere. Wenn ich der armen Frau doch nur helfen könnte. Aber im Moment konnte ich nur in der schmutzigen Gasse sitzen, denn ich hatte furchtbare Kopfschmerzen.
Da kam das Pferd von der Pferdeweide plötzlich angelaufen und stupste mich an.
Das ist doch ein Traum.
Aber spätestens als ich wütende Rufe hörte, wusste ich das, dieses Pferdchen wohl weggelaufen war. Ein rundlicher Mann mit kurzen braunen Haaren kam auf mich zu. Er wirkte sehr ärgerlich.
„Jetzt komm du blödes Biest!!!! Wage es ja nicht noch einmal von dem Hof abzuhauen.“, schrie er das Pferd an und versuchte es mit zu zerren, aber das Pferd stemmte seine Hufen auf den Boden und hielt seinen Kopf gesenkt. Als der Mann einsah das er so nicht weiter kam, nahm er auch noch die Mähne des Pferdes und versuche so es hinter ihm herzu ziehen, aber das Pferd bewegte sich immer noch nicht. Der Mann kratzte sich am Kopf und sprach mich an: „ Dieses Pferd ist zu verkaufen. Wollen sie es kaufen? Mit nur 50 Goldstücken ist es euer, mit Zaumzeug.“
Ich sah ihn nur an.
„ Und was sagen sie?“, fragte er noch.
Zur Antwort holte ich mein Geldbeutel und kramte 50 Goldstücke heraus.
Als ich sie ihm gab fragte ich noch: „ Wie heißt das Pferd?“
„Affern.“, antwortete er. „Hässlicher Name was? Hässliche Pferde verdienen hässliche Namen finde ich. Wenn sie ein Pferd mit schönen Namen wollen dann kommen sie mit dann habe ich sehr viele schöne Pferde. Da hätten wir Inferno, Wirbelsturm und noch viele anderen Pferde. Aber mein eigenes ist immer noch das schönste Kristall heißt es. Aber hier haben sie Affern.“, er schmiss mir die Zügel vor die Füße und ging dann vergnügt mit dem Geld die Straße entlang. Besonders beim letzten Mal musste ich schlucken. Kristall fast so wie Eiskristall. Und wieder musste ich an mein armes Pferdchen Eiskristall denken. Affern stupste mich wieder an. Wie bescheuert hörte sich denn Affern an???? Aber der Mann war ja auch nicht gerade sehr nett. „Jetzt komm du blödes Biest und wage es ja nicht noch einmal von meinem Hof abzuhauen. Oder war es Reich? Das konnte ich mir auch gut vor stellen. Moment. Was sagte die Frau im Wirtshaus noch? Fast am Meer.
Super. Jetzt saß ich hier, noch ganz benommen,weil ich betrunken war,in einer schmutzigen Gasse mit einem Pferd und hatte ganz nebenbei Fernandos höchstes Gebot gebrochen und mich außerhalb von dem mir vorgebenden Bereich aufgehalten. Ich atmete noch mal tief durch. Also als erstes muss das Pferd einen anderen Namen bekommen. Affern, das geh ja wohl gar nicht. Wie wäre denn mit
Suchuan, so hieß doch das Pferd von Danieles‘, Fernandos Freund und Agent. Nein, erstens zwei Pferde die gleich heißen auf dem selben Hof? Und zweitens war es sehr einfallslos einfach den Namen eines anderen Pferdes zu nehmen.Ich dachte angestrengt nach. Aber Colanarvio hört sich gut an. Auf der Sprache der Menschen heißt es Anhänglichkeit.
„ Wie gefällt dir Colanarvio?“, fragte ich das Pferd.
Es schnaubte.
Langsam stand ich auf und nahm das Pferd am Zügel.
Beim Wirtshaus band ich das Pferd an und ging dann herein.
Ich setzte mich an den Tisch neben Brunerhoffer.
Die Frau ging glücklich auf mich zu und fragte: „ Wieder ein Bier?“
„Ja bitte.“,antwortete ich.
Ich gab ihr wieder extra was, für ihre Kinder.
Schnell trank ich das Bier und kämpfte gegen das Suchtgefühl an.
Mit Erfolg. Ich musste kein weiteres Bier bestellen.
Als die Frau wiederkam um den leeren Bierkrug wegzuräumen, fragte ich sie: „Hat der Herr von Brunerhoffer schon bezahlt?“
„ Nein. Was denken sie denn? Der bezahlt nicht. Das meine Kinder verhungern könnten ist ihm egal.“, antwortete sie und ihre langen langen schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht, trotzdem ist mir ihr trauriger Blick, aus ihren himmelblauen Augen nicht entgangen. „ Fragen sie ihn doch einfach noch mal.“, schlug ich ihr vor. Sie schüttelte nur den Kopf. Ich schaute mich um. Gut keine Kinder hier.Langsam nahm ich die Kapuze ein Stück ab, sodass sie mein Gesicht sah. Sie erschreckte sie. „Bitte. Frage sie einmal.“, bat ich sie und sie nickte nur. Als sie zum von Brunerhoffer ging zog ich mir meine Kapuze wieder ins Gesicht. „Meine Herren. Würden sie bitte bezahlen?“, fragte sie. Herr von Brunerhoffer drehte sich um und sagte ärgerlich: „ Wer glaubst du eigentlich wer du bist Weib? Die große Elfenkriegerin Skydana oder vielleicht die Geliebte von Fernando?“
Da wurde ich wütend. Das dieser ekelige, fette Kerl es wagte so abfällig mit der armen Frau zu reden und überhaupt so über meine Familie. Ich hörte ihn weiter sagen: „ Sind deine Kinder von Fernando oder von einem anderen? Hure.“ Da wurde es mir zu viel. Dieser Kerl.
Ich stand auf und ging zu ihm hin.
„Wer glaubt ihr eigentlich zu sein? Und außerdem was redet ihr so abfällig über das elfische Königshaus? Säufer.“, fragte ich ihn. Er drehte sich um. „Und wer ist das? Vielleicht Fernando!?“, gab er als Antwort zurück. „Nicht ganz.“, sagte ich und nahm die Kapuze ab. „Heiliger Gott.“, hörte ich ihn nur sagen. Ich war schon voller Freude als er zu seinem Geldbeutel griff. Aber dann hielt er inne. „Mädchen, Mädchen. Hat dein Bruder nicht die Berge von Navgaron als Grenze gesetzt?
Aber du hast die Grenze überschritten. Und zwar genau um 10.000 Meilen.“, sagte er.
„Willst du Bekanntschaft mit meinem Schwert machen?“, fragte ich ihn. Er schüttelte nur rasch den Kopf und bezahlte, die ihm genannte Summe.
Die Frau die übrigens Nasumya hieß, bedankte sich bei mir und fragte ob ich schon etwas für die Nacht hätte. Ich verneinte dies. Und sie bot mir an, bei ihr zu übernachten. Ihre Kinder würden sich riesig freuen. Nach einigen Zögern nahm ich das Angebot an.
Ich fragte ob ich irgendetwas helfen könnte und sie antwortete mir, dass ich den Wirt fragen müsste.
Also fragte ich den Wirt. Der meinte aber nur ich müsste nichts helfen. Ich setzte mich an einen Tisch und wartete bis Nasumya mit ihrem Dienst beendet war. Dann ging ich mit ihr zu ihrem Haus.
„Ich weiß ich kann dir jetzt kein Palast bieten. Nur ein kleines Haus mit einem kleinen Stall wo du dein Pferd hinbringen kannst. Aber ich werde versuchen es dir so angenehm wie möglich zu machen“, sagte sie. Ich sah in ihren Gedanken das, sie viel über mein Zögern überlegt hatte.
„ Ich hatte nicht gezögert weil ich, dich nicht nett finde oder weil ich dein Zuhause unter meiner Würde finde, ich hatte gezögert weil ich Angst habe das irgendjemand uns folgt und das ihr durch mich dann noch tiefer ins Unglück herein gezogen werdet. Mein Zögern hat dich doch nicht zu sehr gekränkt, oder?“, fragte ich noch.
„Nein. Das hat es nicht.“, antwortete sie.
In ihren Gedanken hörte ich das Gleiche und war erleichtert.
„Wie heißt euer hübsches Pferd?“, fragte Nasumya.
„ Colanarvio. Das bedeutet auf eurer Sprache Anhänglichkeit.“, antwortete ich.
„ Ein sehr hübscher Name. Mein Name kommt auch aus irgendeiner Sprache die ich nicht kenne.
Viele munkeln das Nasumya aus dem orkischen kommt und soviel wie Ratte bedeutet.
Meine Mutter liebte außergewöhnliche Sachen. Aber sie ist leider verstorben. Dieses Gefühl kennst du sicher nicht. Ihr Elfen seit ja unsterblich.“, murmelte Nasumya noch.
Ich lachte leise.
Und sagte: „ Weder kommt Nasumya aus dem orkischen noch bedeutet es Ratte.
Nasumya kommt aus dem elfischen und bedeutet Stark. Und das orkische Wort für Ratte lautet Nasumra. Und das Gefühl des Todes kenne ich sehr wohl. Mein Vater ist gestorben, kurz nachdem er meine Mutter verbannt hatte. Weißt du Elfen vermählen sich normalerweise nicht. Aber trotzdem ist es so als wenn wir uns vermählen. Allerdings ist es häufig so das sich hohe Elfen vermählen damit der Bund der häufig auf politischen Gründen beruht für immer gilt. Kurz nachdem ich 50 geworden bin wurde meine Mutter bei einem Menschen schwach. Nach zwei Kindern. Wie bei dir. Aber für Elfen sind zwei Kinder sehr viel. Die meisten Kinder die je eine Elfe bekommen hat waren zwei. Aber na ja meine Mutter betrog mein Vater mit einem Menschen. Und deswegen verbannte er sie aus dem Elfenreich. Würde sie wieder elfischen Boden betreten dann würde sie sterben. Mein Vater ist dann bei der Schlacht um die östlichen Gebiete gefallen. Eine grausame Schlacht. Viele Elfen und Orks starben, aber die Elfen haben letztendlich gewonnen und die Orks in die Berge getrieben. Seit dieser Schlacht heißen diese Gebiete nur noch der Tod des Ostens. Und zuletzt verlor ich mein geliebtes Pferd Eiskristall. Das war gestern. Bei einem Überfall der Orks. Und danach folgte mir Colanarvio die ganze Zeit und da er zu verkaufen war habe ich ihn dann gekauft. Er ist zwar kein Ersatz für Eiskristall, aber wenigstens ein kleiner Trost.“
„Oh das tut mir Leid. Aber du hast ja wenigstens noch ein paar. Ich habe nur noch meine Kinder.“, bedauerte sie Eiskristalls Tod.
Wir waren an einer kleinen Holzhütte angekommen.
Nasumya zeigte mir einen kleinen Stall, wo ich Colanarvio unterstellen konnte..
Im Stall stand nur eine Kuh und ein paar Hühner.
Dann gingen wir zum Haus.
Als wir herein gingen wurde Nasumya von zwei Kinder umarmt.
Ein Mädchen und ein Junge.
Ich las in ihren Gedanken und erfuhr das, der Junge William und das Mädchen Maria hieß.
Die beiden waren ziemlich mager, jetzt wusste ich was die arme Nasumya gemeint haben muss, die armen drei.
„Jemand ist noch mit gekommen.“, sagte Nasumya zu ihren Kindern.
„Wer denn?“, fragte William.
Ich trat aus dem Schatten heraus.
William machte nur große Augen.
Ich lächelte.
William hatte die gleichen blauen Augen wie seine Mutter, aber kurze,hellblonde Haare.
Maria dagegen hatte grüne Augen und die Haarfarbe ihrer Mutter.
„Aber das ist doch, aber, das kann doch nicht sein. Das ist unmöglich.“, stammelte William.
„Es ist möglich.“, sagte ich zu ihm.
„Dann hast du bestimmt auch dein Pferd Eiskristall mit. Dürfen wir mal reiten?“, fragte Maria.
Ich schluckte. Sollte ich ihnen von Eiskristalls grauenvollen Tod erzählen?
Nein das mache ich bestimmt nicht.
„Nein das geht leider nicht. Weil Eiskristall tot ist.“, antwortete ich Maria.
„Wie ist er gestorben? Und wann?“, fragte William.
„Er ist gestern gestorben.“, antwortete ich.
Maria umarmte mich. Sie konnte vielleicht vier Sommer zählen. William dagegen acht.
Bei Nasumya schätzte ich das sie 28 Sommer zählte.
Insgesamt zählte die ganze Familie 40 Sommer, ich schon 90.
Na ja für eine Elfe ziemlich wenig. Fernando ist schon 300 Jahre alt.
„Und wie ist er nun gestorben?“, fragte William.
Da fiel mir nur ein Wort ein. Grauenvoll.
„ Grauenvoll.“,antwortete ich.
„Aber es ist schön das du hier bist.“, sagte Maria.
„Eigentlich hat sie die Grenze ja um 10.000 Meilen überschritten.“, murmelte Nasumya.
„ Nein. So weit ist es von hier bis zu dem Elfenreich. Aber ich darf mich ja noch in einem bestimmten Bereich aufhalten. Das sind nur 1000-2000 Meilen.“, sagte ich.
„Und dann musst du zu Fuß zurückgehen?“, fragte Maria.
„Nein ich habe ein neues Pferd.“, antwortete ich.
„Dürfen wir auf dem reiten?“, fragte William.
Ich nickte.
Dann gingen wir in den Stall.
Colanarvio fraß gerade das Heu, das Nasumya ihm da hingelegt hatte.
Ich nahm das Zaumzeug und zäumte ihn auf.
Dann führte ich ihn nach draußen.
Maria und William warteten schon.
Ich half den beiden auf Colanarvio.
Dann führte ich auf dem Hof herum und auch einmal ein wenig in den Wald.
Die beiden baten mich mit ihnen durch die Stadt zu gehen.
Dies machte ich auch.
Dann wurde es langsam dunkel.
Und wir gingen, bzw. ritten wieder zurück zu dem kleinen Hof.
Als ich Colanarvio in den Stall gebracht hatte und ihn abgezäumt hatte,
schnippte ich mit dem Finger und dachte an das Futter was ich Eiskristall immer gegeben hatte. Und schon stand das Futter in einem Eimer vor Colanarvio. Der guckte erst mal komisch. Aber als ich ihm dann auch noch Wasser zauberte gefiel ihm das, das immer etwas vor ihm plötzlich erschien. Deshalb schmiss er den Wassereimer immer extra um. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich zauberte ihm keinen neuen. Ich sah das William und Maria gespannt immer zusahen. Der mageren Kuh zauberte ich dann noch Futter, das sie gleich auffraß. Deshalb zauberte ich ihr so viel bis sie es stehen ließ. Dann bekam sie noch frisches Wasser über das sie sich auch gleich hermachte.
Als sie dann sich auch satt getrunken hatte, zauberte ich ihr noch mal einen Eimer Wasser auf Vorrat. Dann bekamen die paar Hühner auch noch so viel Futter und Wasser wie sie wollten. Die Hühner bekamen auch noch Futter und Wasser auf Vorrat. Dann ging ich an Colanarvio vorbei, der immer noch traurig auf sein ausgekipptes Wasser sah. Ich schnippte im Vorbeigehen noch einmal mit den Fingern und dachte an frisches Wasser, das dann auch sofort in einem Eimer vor Colanarvio stand. Colanarvio trank das Wasser. Als wir ins Haus gingen erzählten Maria und William gleich alles ihrer Mutter. Die lächelte nur und bedankte sich bei mir das, ich ihre Tiere gefüttert und getränkt hatte.
„Und dann hat sie einfach mit den Fingern geschnippt und schon stand Futter oder Wasser vor dem Tier. Vielleicht könnte sie uns ja auch etwas zaubern.“, berichtete Maria aufgeregt.
Ich lächelte nur und sagte: „Das war doch gar nichts. Ich kann noch viel aufwendigere Sachen. Aber Fernando kann noch bessere Sachen als ich.“
„Welche denn?“, fragte William.
„Zum Beispiel kann er in die Welt der Toten. Oder in die Vergangenheit reisen. Und er kann manche Sachen voraussehen.“, antwortete ich.
„Dann kannst du ja immer dein Pferd besuchen. Oder es in der Vergangenheit rückgängig machen.“,sagte Maria.
„Leider nicht. Ich kann zwar mit ihm in die Vergangenheit reisen, aber mein früheres ich kann mich weder hören noch sehen und wenn ich sie berühre kann sie mich auch nicht fühlen. Ich bin für sie nur Luft. Und mein Bruder hat Angst, denn wenn ich den Sprung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten nicht schaffe, dann würde ich da eingeschlossen sein. Und auch da man immer auf dem Weg bleiben muss. Das liegt mir nicht so. Auch das die toten Seelen locken ein zu sich. Deshalb reist Fernando nur sehr selten dort hin.“,berichtete ich.
Maria sah traurig zu Boden.
Ich spürte ganz deutlich das sie traurig war, aber auch Hunger und Durst hatte.
„Wollen wir jetzt essen?“, fragte William.
Alle nickten und setzten sich an den Tisch. Den ich mit einmal Finger-schnippen deckte.
Danach zauberte ich das Essen auf den Tisch. Eine gebratene Ente. Ein gebratenes Schwein.
Und viele Beeren und Früchte. Zu trinken zauberte ich Milch und Saft aus Früchten.
Als wir mit Essen fertig waren, sagte Nasumya: „ Ich bedanke mich bei Skydana und Maria und William gehen jetzt ins Bett.“ Beide murrten. Und wollten nicht ins Bett.

Als die beiden dann in ihren Betten lagen, setzte ich mich auf Williams Bettkante und Maria kam auch noch in Williams Bett. Da fragten sie mich aus.
„ Wie sieht Fernando aus?“, fragte Maria.
Und ich antwortete: „ Er ist groß, schlank das sind aber alle Elfen, hat schwarze Haare die bis hier herunterhängen.“ Ich zeigte mit der Hand bis wohin Fernandos Haare ungefähr gingen, bis zum Halsansatz beim Kopf. „Was aber sehr untypisch für Elfen sind, denn eigentlich sind Elfenhaare lang. Und er hat braune Augen.“, sagte ich noch.
„Genau, wie du.“, bemerkte William.
Ich lächelte und nickte.
„Wie sah Eiskristall aus?“, fragte Maria.
„Es war ein großes Pferd. Braun-weiß gescheckt. Lieb, treu,lustig und es liebte sein Leben und munterte mich damit immer in traurigen Tagen auf. Und wasserblaue Augen hatte es.“, antwortete ich. Es machte mich traurig an meinen geliebten Eiskristall zu denken. Und wieder musste ich an den abgetrennten Kopf von Eiskristall denken. Einfach nur grauenvoll.
„Wie sieht es im Reich der Elfen aus?“, fragte William.
„Es ist ein großer Wald. Mit riesigen uralten Bäumen.Und manchmal sind im Wald kleine Lichtungen oder riesige Wiesen. Manchmal laufen dir Tiere über den Weg die du streicheln kannst.
Und mitten durch den Wald schlängelt sich ein großer Fluss.“, antwortete ich.
Als ich merkte, das beide eingeschlafen waren, ließ ich Maria in ihr Bett herüber schweben und deckte sie zu. Dann verließ ich leise den Raum. Nasumya saß noch vor dem Kamin.
Ich setzte mich in den kleinen Sessel gegenüber von ihr.
„ Und schlafen die beiden?“, fragte sie.
Ich nickte. Und sie lächelte dann. Und fragte : „ Jetzt hast du mich neugierig gemacht wie ist Eiskristall denn nun gestorben?“ Ich holte noch einmal tief Luft und erzählte es ihr.
Als ich zu Ende geredet hatte schlug sie sich die Hand vor den Mund und sagte: „Wie schrecklich.“
Wir redeten noch über dies und das. Dann wurde Nasumya müde und ging ins Bett. Aber ich war eine Elfe und brauchte nur sehr wenig Schlaf. Ein bis zwei Stunden reichten völlig aus. Mein Bruder ist schon richtig genervt wenn ich drei Stunden schlafe. Und was soll ich jetzt machen?
Mich schon aus dem Staub machen damit Danieles nicht aufkreuzt? Nein das kann ich den dreien nicht antun. Da kam mir eine bessere Idee. Ich ging zur Speisekammer und füllte sie völlig auf. Dann ging ich in die Futterkammer der Tiere und füllte sie ebenfalls auf.
Danach sank ich wieder in den Stuhl. Was sollte ich denn jetzt noch machen?
Da kam mir eine Idee. Ich zauberte mir eine Schüssel Wasser und stellte sie auf den Tisch. Gerade als ich anfangen wollte kleine Tierchen aus dem Wasser zu zaubern, schloss sich etwas um mein Herz und ich spürte stechenden Schmerz auf den Wangen, als hätte mir jemand auf jeder Seite eine Ohrfeige verpasst. Dann spürte ich einen Schmerz im Rippenbereich. Ich sank von Stuhl auf die Knie. Dann war es so als bekäme ich ein Tritt in den Rücken so das ich jetzt auf allen vieren war. Dann bekam ich einen Tritt in die rechte Seite und schlug hart auf den Boden auf. Ich weiß nicht ob es mehr einen Tritt oder einen Schlag ähnelte aber es schlug oder trat mir heftig ins Gesicht. Ich fühlte wie meine Lippe aufplatzte und auch aus meiner Nase Blut rann. Mühsam setzte ich mich auf und lehnte mich gegen den Sessel.
„Wo bist du? Danieles hat schon alles abgesucht. Auch die anderen die ich aus geschickt hatte ,haben dich nicht gefunden. Du hältst dich außerhalb der Berge auf.“, zischte eine wütende Stimme in meinem Kopf. Als ich nicht sofort antwortete bekam ich noch eine Ohrfeige. „Antworte mir gefälligst. Reiter haben zahlreiche Orkleichen und dazwischen eine Pferdeleiche mit abgetrennten Kopf gefunden. Dich aber nicht. Obwohl ich hatte dir gleich gesagt das du dich von Eiskristall trennen sollst. Aber deine Arroganz hat Eiskristall getötet. Jetzt antwortete mir!“
Fernando quälte mich mich Worten und Taten. Mir tat alles weh.
„Ja, schön.“, brachte ich nur heraus.
„SCHÖN?!“, brüllte Fernando.
„Du bist weg und wir machen uns hier alle Sorgen und das nennst du schön?“, schrie er mich weiter an. „Ja ich dachte, du meinst, also du sagst ja immer, du hast immer gesagt das ich mich von Eiskristall trennen soll und da dachte ich. Ich komme morgen.“, sagte ich.
„Da mache ich mir schon die Mühe und sehe in die Zukunft. Sehe dich da weinend an einen an einem Zaun. Und immer sagend Mein armer Eiskristall. Aber du, wegen deiner Arroganz ist er jetzt tot. Und vielleicht werden noch mehr sterben wenn du nicht sofort kommst.“, berichtete er weiter. Er wusste genau wie sehr er mich quälte. „ Ich komme morgen.“, sagte ich noch einmal. Zur Antwort wurde ich geohrfeigt sodass auf der linken Wange jetzt schon ein Blutstriemen war. Dann kam mir ein Bild wie Nasumya neben ihren Kindern tot lag. Ich unterdrückte einen Aufschrei. „Du wirst noch jetzt aufbrechen. Sonst wird dieses Bild wahr werden.“, quälte Fernando mich weiter. Ich wusste nicht was ich machen sollte Und so sagte ich: „Ich bin müde und habe noch gar nicht geschlafen. Wenn ich geschlafen habe breche ich auf.“
„Na Gut.“, knurrte er. Dann gab er mir noch auf jeder Seite eine Ohrfeige und die Hand ließ mein Herz los. Dann schlief ich ein und hatte schreckliche Albträume.

Als ich erwachte war es dämmrig. Ich hatte ganze fünf Stunden geschlafen.
Ich wollte mich erheben, aber mir tat alles weh. Da erinnerte ich mich an die Nacht. Und schon schloss sich auch wieder die Hand um mein Herz. „Was schläfst du denn so lange? Jetzt komm endlich.“, sagte Fernando.Bevor die Hand mein Herz wieder losließ bekam ich noch eine Ohrfeige und der Blutstriemen ging wieder auf. Ich stöhnte. Nasumya kam und erschreckte bei meinen Anblick. „Ich muss los.“, sagte ich zu Nasumya. „Fernando?“, fragte sie und ich nickte nur.
„In dem Zustand kann ich dich nicht gehen lassen und die Kinder? Die würden enttäuscht sein.“, sagte sie. „Möchtest du deine Kinder lieber tot sehen?“, fragte ich und sie schüttelte nur den Kopf.
„Würde Fernando das denn machen?“, fragte sie noch. „Ohne ein schlechtes Gewissen. Ich habe ihn sehr aufgeregt. Er ist ziemlich sauer.“, antwortete ich. Dann kam Maria und wenig später auch William. Wir alle saßen auf den Boden und ich ließ Wassertierchen im Haus herum rennen und zauberte Essen. Plötzlich wurde die Tür aufgeschlagen. Und eine Gestalt in Kapuze kam herein. Wir alle hielten den Atem an. Aber als die Gestalt mich aufforderte mit zu kommen, war ich erleichtert es war nur Danieles. Ich verabschiedete mich von den drei und schenkte Nasumya einen elfischen Ring. Es war ein Goldring wo ein kleiner Smaragd eingelassen war. Maria bekam von mir eine Kette . Die Kette war aus elfischen Gold. Und der Anhänger war ein goldenes Herz mit einem Amethyst, der in der Mitte des Herzens eingelassen war. William bekam von mir einen kleinen Dolch der aus feinsten Elfenmetall war und auf dem Knauf war ein großer Rubin eingelassen.
Dann ließ ich der Familie noch einen gefüllten Geldbeutel da. Ich verabschiedete mich von ihnen.
Danach ging ich zur Tür wo Danieles schon wartete. Im Stall zauberte ich allen Tieren noch Mal ihr Fressen und zäumte dann Colanarvio auf. Dann führte ich ihn nach draußen, wo Danieles schon auf Suchuan saß. Suchuan war eine hübsche Fuchsstute. Sie war groß und ein elfisches Pferd.
Ich umarmte Nasumya, Maria und William noch einmal. Dann warf ich die Zügel über Colanarvios Hals und schwang mich auf sein Rücken. Das Aufsteigen war gar nicht so einfach. Nicht nur weil mir alles weh tat, sondern auch weil Colanarvio ja kein Sattel auf hatte. Vom Pferd aus verabschiedete ich mich noch einmal von Maria, William und Nasumya. Dann nahm Nasumya ihre Kinder ein Stück zurück. Und Danieles ließ Suchuan angaloppieren und ich galoppierte mit Colanarvio hinterher. Am Ende der Gasse parierte ich Colanarvio noch einmal zum Schritt durch und winkte den drei zum Abschied noch mal zu. Dann wendete ich Colanarvio und galoppierte zu Danieles der am Stadttor schon wartete. Wir galoppierten den ganzen Weg über und schwiegen. Erst als es dunkel wurde und wir am Strand im Wasser entlängs galoppierten fragte ich Danieles: „Meinst du Pferde werden auch wiedergeboren?“ Und er antwortete: „Kann sein auf jeden Fall interessiert es mich nicht.“
„Aber mich.“, beschwerte ich mich. „Dich? Dich sollten jetzt andere Sachen interessieren.“,sagte Danieles und ich glaubte ein bisschen Spott in seinen hellblauen Augen zu sehen. „Und was sollte mich interessieren?“, fragte ich ihn. Er strich lächelnd sich eines seiner langen blonden Haare aus dem Gesicht und antwortete: „ Zum Beispiel das Fernando sehr sauer auf dich ist. Er hat alle paar Minuten einen kleinen Wutanfall.Was meinst du wie er getobt hat als er erfuhr, das Jenura dich suchen gegangen ist und jetzt auch irgendwo herumstreunert. Na der werde ich auch etwas erzählen“
Mir blieb der Atem weg als ich hörte das meine beste Freundin mich suchen gegangen ist und wahrscheinlich richtig Ärger bekommen wird. Meintet wegen. Jenura ist Danieles kleine Schwester. Ich habe sie auch nur kennengelernt weil Danieles und Fernando so gut befreundet sind.
Plötzlich blieb Danieles stehen und sagte: „ Reite du einfach weiter zur Felsschlucht. Und nicht trödeln. Oder die Felsschlucht meiden. Ich werde jetzt Jenura suchen. Noch eine angenehme Weiterreise. Bis bald Skydana.“ Ich verabschiedete mich auch von Danieles. Und galoppierte zu den Bergen von Navgaron. Danieles sah mir nach, aber nicht weil er traurig war das sich unsere Wege teilten sondern weil er sicher gehen wollte das ich auch in die Berge ritt. So wenig Vertrauen. Als ich einen schmalen Bergpfad hoch ritt sah ich wie Danieles auf Suchuan weg ritt um Jenura zu suchen. Ich ritt den Pfad weiter herauf. Als ich bei der Felsschlucht angekommen war sah ich in der Ferne ein Reiter. Ich ritt zu ihm hin. Als ich näher kam erkannte ich das Pferd. Es war Resaldo. Dieses goldfarbene Pferd gehörte meinem Bruder. Und als der Reiter seine Kapuze abnahm erkannte ich auch Fernando. Na klasse Fernando höchstpersönlich. Das hatte mir gerade noch gefehlt. „Wir sprechen und noch.“,begrüßte er mich. Das war ja eine nette Begrüßung.
Wir ritten schweigend in den großen Elfenwald. Als wir zum Palast ritten tuschelten viele Elfen miteinander. So eine Sache konnte man nicht geheim halten. Und es war sehr selten das Fernando den Elfenwald verlässt. Aber trotzdem war es nicht schön das die ganze Zeit alle Augenpaare auf mich und Fernando gerichtet waren. Besonders weil ich den Mist gebaut habe, nicht Fernando.
Andererseits kann Fernando mir sagen was ich tun kann und was nicht? Ich hoffe Mal nicht.
Obwohl es sprechen viele Gründe dafür. Einer ist, er ist der Herrscher der Elfen und ich bin sein Untergebener. Und ich bin noch nicht volljährig. Aber ich werde ja schon in 10 Jahren volljährig es dauert also nicht mehr lange. Fernando soll mich ja in Ruhe lassen ich habe schon 90 Jahre gelebt. Die Menschen lassen ihre Kinder schon mit 16 Jahren in Ruhe. Die Elfen erst mit 100. Und die letzten Jahre muss ich ganz brav sein sonst kommt Fernando noch auf die Idee mich erst in 60 Jahren volljährig zu erklären. Und vielleicht ende ich wie Tante Elfadaa und ihre Freundin Golseda. Die wurden erst mit 300 Jahren als volljährig erklärt. Nein das wollte ich nicht. Andererseits wenn ich noch 50 Jahre länger bleiben müsste ist das auch nicht schlimm, es ist ja fast normal das Elfen mit 150 Jahren als volljährig erklärt werden. Aber halt, ist das so wie bei den Menschen? Nein, wir sind Elfen. Also ab sofort ist der Baum neben meinem Zimmer mein Vormund. Ja, das ist gut. Und wenn ich mir den Baum nicht merken kann nehme ich halt einen anderen Baum. Aber Fernando wird das ganz bestimmt nicht gefallen. Auch egal.
Als wir beim Schloss ankamen war ich noch geknickter.
Jetzt gab es bestimmt Hausarrest oder ich wurde irgendwie anders unter Arrest gesetzt.
Ich hasse mein Leben gerade so sehr. Ich hatte gar nicht bemerkt das ich so lange auf dem Pferd überlegt hatte. „Weißt du Fernando, ich frage mich gerade:leben die Kinder von Nasumya noch?“, fragte ich ihn. „Hast du irgendwie den Mord bemerkt?“, fragte Fernando mich, stieg ab und übergab dem Stallknecht der soeben gekommen war Resaldo. „Deine Antwort könnte man zweideutig deuten.“, eigentlich sagte ich es nur um ihn zu ärgern, denn ich hatte seinen Spott, ganz genau gehört als er mir diese Antwort-Frage sagte. Ungeduldig sagte er nur: „ So dumm kannst nur du sein. Kommst du jetzt endlich oder muss ich noch nachhelfen?“ Rasch schüttelte ich den Kopf und beeilte mich, Fernando zu folgen. Schnell ging ich in den Palast. Die Bilder die an die Wände gemalt waren, waren wunderschön. Doch ich interessierte mich nicht dafür. Auch die wundervollen Marmorsäulen ließen mich kalt. Der Palast hatte ein Kassettendach aus puren Gold. Kunstvolle, goldene Kronleuchter hingen von der Decke. So ein Prunk, war ich nach Nasumyas Hütte gar nicht mehr gewohnt. Und überall standen Pflanzen und Blumen. Ich wäre fast in einen Blumentopf hinein gelaufen, aber im letzten Moment bemerkte ich es und ging an dem Blumentopf vorbei.
Meine schnellen Schritte hallten auf dem Marmorboden wieder. Ich ging einen langen Korridor entlang bis ich die Tür meines Zimmers erreichte. Problemlos ließ sich die leichte Tür öffnen.
Als in mein Zimmer trat, stand ich auf einem Plateau. Das Plateau war von einer Art Holzgitter umgeben an dem Pflanzen wucherten. Ich ging an den Holzstühlen vorbei und nahm eine kleine Treppe,mit drei Stufen und gelangte so in den inneren Wohnraum. In der Mitte des Zimmers stand ein großer Brunnen, aus dem das Wasser plätscherte. An den Wänden hingen gemalte Bilder von Eiskristall und allen anderen Pferden die ich je hatte. Unter alle außer unter Eiskristalls Bild hatte ich das Geburtsdatum und das Sterbedatum geschrieben. Erstmal ging ich zum großen Fenster das sich vor mir erstreckte und öffnete es. Dann ging ich zum Schreibtisch, der rechts von mir war und setzte mich an den Schreibtisch. Der Holzstuhl war wunderschön geschnitzt. An den Stuhlbeinen schien es so als würde ein Pferd versuchen am Stuhlbein hochzugaloppieren. Und ein Adler der seine mächtigen Schwingen ausbreitete bildete die Rückenlehne. Zwischen den beiden Figuren, waren auch noch unzählige andere Figuren eingeschnitzt. Ich nahm mir einen Stift vom Schreibtisch und ging zu dem Bild von Eiskristall und schrieb das Sterbedatum darunter. Ich schluckte hart dann setzte ich mich auf mein Bett, das gegenüber des Schreibtisch war. Mein Bett hing ähnlich wie eine Hängematte an Seilen. An Pflanzenseilen. Ein Pflanzenseil hing an jeder der vier Ecken. Ich setzte mich auf das Bett. Es schaukelte leicht. Der arme Eiskristall und der bescheuerte Fernando. Ich ging durch mein Zimmer und bemerkte eine Schüssel mit Wasser. Das Wasser war rot. Es war mein Blut. Mein Blut das nicht bei Nasumya auf den Boden getropft ist, sondern in diese Schüssel. Schnell kippte ich das Wasser aus dem Fenster. Ich traf die junge Magd damit, die gerade die Rosen goss. „ Hör auf damit! Kippst du immer alles aus dem Fenster? Das wird noch Folgen haben. Wenn ich das deinem Bruder erzähle dann...“
„Halt die Klappe Rosinana.“, unterbrach ich sie. Rosinana klappte nur den Mund auf.
„Pass auf , das keine Fliege herein fliegt Rosilein.“, sagte ich in einem spöttischen Ton zu ihr.
Mir war total langweilig. Ich setzte mich an den Schreibtisch und nahm Blätter und Stifte.
Da kam mir eine Idee. Sie mag zwar völlig kindisch und lächerlich sein, aber mir war sehr langweilig. Ich werde über jede Person einen kleinen Steckbrief schreiben. Also fangen wir Mal an.


Nein. War das dumm. Ich fuhr noch mit den anderen fort und dann legte ich die Blätter in eine meiner Schreibtischschubladen. So jetzt hatte ich wieder Langeweile. Ich könnte meine Mutter besuchen. Nur weiß ich nicht wohin sie verbannt wurde, aber das werde ich bestimmt noch herausfinden.

Ich hatte alle gefragt die ich abfangen konnte. Jeder sagte nur die Familie wisse wo sie sei. Super dann blieb nur noch Fernando übrig. Also wollte ich an seine Tür klopfen, aber ich hörte Stimmen. Die eine war von Fernando die andere kannte ich nicht. „Sie wird immer stärker. Das war nur der Anfang. Sie wird immer wieder versuchen aus euren Einflussbereich auszubrechen. Und wo ihr sie sucht, erstarkt sie. Wenn ihr sie dann findet tötet sie euch. Und reißt die Macht an sich. Ihr müsst Skydana verbannen mein König.“, sagte die Stimme. „Aber sie war mir immer loyal. Wieso sollte ich sie verbannen?“, fragte Fernando. „Hat man das von ihrer Mutter geglaubt?“, fragte die fremde Stimme. „Nein. Das hat man nicht. Ich glaube sie haben Recht. Ich werde Morgen Früh noch Mal mit ihr reden.“, antwortete Fernando. Ich hatte genug gehört. Ich lief in mein Zimmer. Schnell füllte ich die Schüssel mit Magie, mit Wasser. Ich dachte ganz fest an Longolion. Longolion war unser Hofmagier und ein alter Freund von mir. Er schläft. Stellte ich fest, als nichts als schwarze Wolken erschienen. Verschlafendes Ding.Gut dann muss ich eben zu Plan B greifen. Also erst einmal Decken. Ich nahm fünf Wolldecken und zwei Kissen. Die Kissen stopfte ich in einen Rucksack, die Decken legte ich daneben. Dann stopfte ich noch so viel Kleidung wie es ging in den Rucksack. Stift und Papier fanden auch noch Platz. Ich nahm noch ein Bild von Eiskristall und Jenura mit. Als ich Mein Schmuck von dem Nachtschrank nahm, sah ich auf das Bild wo Fernando und ich drauf waren.
„Ach wären diese glücklichen Zeiten doch wieder.“,dachte ich als ich auch noch das Bild sorgfältig verstaute. Dann nahm ich noch die Kiste Edelsteine mit. Denn in jedem Edelstein war viel Energie gespeichert, die ich benötigte um etwas zu zaubern. Obendrauf stopfte ich noch die Decken und legte den Köcher mit den Pfeilen über die Decken. Dann schloss ich den Rucksack. Ich suchte meinen Bogen und fand ihn in einer Ecke an die Wand gelehnt. Schnell nahm ich den Bogen und schnallte ihn am Rucksack fest. Dann nahm ich ein Blatt und kramte einen Stift aus der Schreibtischschublade und schrieb:

Lieber Fernando,
Ich habe gehört wie du mit jemanden über mich gesprochen hast.
Eigentlich wollte ich ja nicht lauschen, aber ich wollte dich fragen wohin Mutter verbannt wurde. Das du der Ansicht bist, das ich dich , meinen einzigen Verwandten der die Anschläge und Intrigen überlebt hat töte hat mich sehr
verletzt. Ich würde doch nie meinen eigenen Bruder töten. Ich war dir immer zweifellos loyal und wäre dir überall hin gefolgt. Immer hatte ich alle Aufträge mit Erfolg erledigt. Nur der letzte. Ich wollte doch gar nicht aus
deinem Einflussbereich ausbrechen. Es war nur, ich hatte die Stadt verteidigt und hatte die Orks verfolgt, dann wurde Eiskristall getötet. Vor Trauer und Schmerz wusste ich nicht wohin ich gehe und der Rest hat sich dann ganz von selbst entwickelt.
Da du mich ins Exil schicken willst, wirst du dich sicher freuen wenn ich das Elfenreich von selbst verlasse und genau das werde ich tun. Versuche mich bitte nicht wieder
einzufangen. Denn es war mein freier Wille. Es wird mir Gut gehen. Und nun:
Lebe wohl mein Bruder.
Deine Skydana.

Ich falte den Brief und legte ihn auf den Schreibtisch. Bevor ich den Stift wieder weglegte schrieb ich noch Fernando auf den Brief. Dann legte ich den Stift weg. So ist also das Ende: Die größte aller Elfenkrieger und die loyale Untergebene von dem Elfenkönig, zumal noch enge Vertraute und des gleichen Blutes wie der Elfenkönig selbst, diese ganzen Eigenschaften nützen mir nichts. So ist mein endgültiges Ende: Das Exil. Als ich über das Dach mit meinen Sachen floh merkte ich mir noch einmal alles was ich sah sehr gut. Jeden einzelnen Busch. Als ich Colanarvio aufzäumte und noch den Rucksack schulterte wurde ich immer trauriger. Ich hüllte mich in meinen langen schwarzen Umhang und setzte die Kapuze auf. Okay. Jetzt stand ich mit Colanarvio auf dem Hof. Ich stieg auf. Bis ins jede Detail merkte ich mir alles. Dann wendete ich Colanarvio und galoppierte in den Wald hinein. Jede Kleinigkeit merkte ich mir als ich durch den Wald ritt. Denn ich dachte mir alles was ich hier sah, würde ich nie wiedersehen. Als wir beide auch an den letzten Wachen vorbeiritten atmete ich noch einmal tief durch. Das schwerste lag hinter mir. Der Abschied. Ich trieb Colanarvio an. Als ich mich noch einmal umsah erkannte ich nur noch die Umrisse des Waldes und es legte sich ein Tränenschleier über meine Augen. Ich würde meine geliebte Heimat vielleicht nie wiedersehen. Ich ritt bis zu den Bergen von Navgaron. Dann legte ich eine Rast für Colanarvio ein.
Während Colanarvio fraß nahm ich die Kissen und die Decken aus den Rucksack. Als ich es mir gemütlich gemacht hatte, holte ich das Bild aus dem Rucksack. Das waren noch glückliche Zeiten. Im Hintergrund sah ich meine Mutter. Das muss kurz nach meinem 50 Geburtstag sein. Und kurz vor ihrer Verbannung. Na ja. Jetzt lege ich mich erst einmal schlafen. Ich legte das Bild weg und schlief ein. In meinen Träumen, war ich im Elfenreich. Fernando, Eiskristall, Colanarvio und Jenura saßen auf einer Wiese und meine Mutter. Kurz darauf verschwand meine Mutter, Eiskristall brach unter einem schrillen Aufschrei zusammen und Jenura kippte leblos vorne herüber. Dann kam eine in schwarz gehüllte Gestalt und flüsterte Fernando etwas ins Ohr. Kurz darauf standen wir vor dem Elfenwald und Fernando ging mit der schwarzen Gestalt in den Elfenwald. Dann kam noch jemand, ein Zigeunerjunge, er wollte gerade Colanarvio wegführen, als ich schrie >> Das machst du nicht<< und zückte mein Schwert. Ich wachte auf und sah den Zigeunerjungen an Colanarvio herumfuchteln. Als er die Stricke löste, sah ich das er mein gesamtes Gepäck hatte und ich lag nur noch in meiner Kleidung ohne Decken und sogar die Kissen hatte er mir genommen. Aber ein Glück, das Amulett war noch da. Ich durfte es nur zu Zeiten größter Not öffnen. In diesem Amulett war ein mächtiger Zauber. „Was willst du hier und was machst du an meinen Sachen?“, fragte ich den Jungen. Der Junge erschrak und drehte sich zu einer Frau um, die wahrscheinlich seine Mutter war. „Hör auf sonst büßt du noch mit deinem Leben.“, sagte sie frech und nahm mein Schwert. Sie zählte vielleicht 20 Sommer und hübsch war sie. Ihr kastanienbraunes Haar umrahmte ihre grünen Augen. „Es rawajr anderheruster.“, sagte sie. Dieser kleine Angriffszauber prallte an mir ab wie eine Fliege die gegen einen Baum flog. Ich lachte und bewirkte einen anderen Zauber. Dieser Zauber wirkte so stark ,das die Frau ein paar Meter weit flog und leblos auf dem Boden lag. Ich lächelte und suchte alle meine Sachen zusammen und nahm den Jungen Colanarvio ab. „Ist sie jetzt tot?“, fragte er. „Nein, noch nicht. Ihr Leben liegt in meinen Händen. Löse ich jetzt den Zauber so wird sie nach kurzer Zeit ihren Verletzungen unterliegen....“ „Unsere Heiler sind schnell und wenn Sania unsere Dorfälteste eingreift, Sania ist eine Elfe die ihres Landes verstoßen ist und ihre Kinder nicht mehr wiedersehen kann, wird alles wieder gut.“, unterbrach der Junge mich. „Du hast exakt 50 Sekunden.“, sagte ich. Als er mich dumm anstarrte lächelte ich und hob die Hand. Er fing an zu weinen und sagte weinend: „ Es ist ja gerade so schwer, die Steuern sind unbezahlbar, der Winter war hart und die Soldaten fangen immer wieder welche von uns ein und vergehen sich an den Frauen und Mädchen und töten sie anschließend. Es bereitet ihnen Freude die Männer zu massakrieren und uns Kinder zu versklaven. Bitte lasst mich und meine Mutter leben. Wir haben doch nur aus Hungersnot gehandelt.“ Ich nickte und sagte: „ Was du mir sagst ist wahrlich schlimm. Du führst mich zu dieser Sania und ich werde versuchen deine Mutter wieder ins Leben zu holen.“ Er nickte zustimmend. Ich machte es so das ich sie aus dem Koma holte, das wichtigste heilte und sie dann wieder ins Koma setzte , so verging eine ganze Weile. Als ich fertig war, richtete sich die Frau stöhnend auf. Der Junge kam sofort und half ihr auf, dann bedeutete er mir zu folgen. Während des Weges erzählte er seiner Mutter alles. Sie kam auf mich zu und sagte: „ Was mein Sohn Jeharches sagt ist alles wahr schon seine Großmutter Sania kämpfte gegen diese Bastarde. Ich bin übrigens Jenucha, eine Halbelfe. Deshalb kann ich auch ein wenig zaubern. Meine Mutter ist die Elfe Sania. Sie war mal die Elfenkönigin, aber der grausame Elfenkönig wollte sie nicht mehr und hat sie deshalb aus dem Land verbannt. Ich glaube der hieß Okapus.“ Leise murmelte ich >>Orkapius<<. „ Ja dann kann der Typ meinetwegen so heißen. Der Typ ist blöd und grausam, aber ihre Kinder, sind ganz nach ihr. Ihre Tochter Skydana, wurde eine der bedeutendsten Elfenkrieger der Geschichte und Fernando wurde ein wundervoller Herrscher. Unter dessen Zusammenarbeit blühte das Land auf und es war sogar noch so viel übrig das der ganze Frieden von den beiden auch über das Reich der Menschen gebracht wurde. Na ja wie man sieht nicht in jede kleine Ecke.“, erzählte sie munter. „Wusstest du das Fernando Skydana ins Exil geschickt hat?“, fragte ich.
Die Frau reagierte erschrocken. „Das kann nicht wahr sein. Fernando kommt also doch so sehr nach dem schrecklichen Tyrannen Orkapius. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“, sagte sie kopfschüttelnd. Den Rest des Weges gingen wir schweigend nebeneinander her. Der Junge rannte in eine kleine Hütte. Als ich Jenucha fragend ansah, lächelte sie nur. Sie öffnete die Tür zur Hütte und zwei bewaffnete Männer standen dort drinnen, ansonsten war die Hütte leer. Jenucha nahm einen staubigen Teppich vom Boden und eine Falltür wurde sichtbar. „Wir leben unterirdisch. In den Kanalisationen der Stadt das östlich von hier liegt. Wurde meine Mutter etwa in eine Kanalisation verbannt? Als ich nach Jenucha und Jeharches in die Kanalisation folgte kam mir ein muffiger Gestank entgegen. Der Gestank von Unrat war es nicht und ich hatte diesen Geruch schon häufig gerochen, aber ich wusste im Moment nicht was es war. Irgendwo tropfte wohl Wasser , was in einer Kanalisation ja nicht selten war. Aber wie kann das Wasser tropfen wenn die Decken nicht nass sind? Die schreckliche Wahrheit wurde mir erst bekannt als ich ein Schrei hörte. Es war Blut. Blut das auf den Boden tropfte und Blut das so stank. Ich fing an zu rennen, als ich um die Ecke des langen Ganges bog, sah ich einen großen schwarzen Hund. Seine Augen glühten rot und er hatte den Kopf von Jeharches im Maul. Blut tropfte von seinen Lefzen. Jenucha trat neben mich und schrie bei diesem Anblick auf. Der Hund drehte seinen Kopf blitzschnell und knurrte. Ich hielt Jenucha den Mund zu damit sie nicht noch weiter schrie. Der Höllenhund der vor uns stand war nahezu blind, er konnte nur sehr wenig sehen. Aber er hörte das kleinste Geräusch laut und deutlich und selbst an was man gerade denkt weiß er. Es schien so als würde er sich an dem Elend von Jenucha weiden. Ich dachte ganz fest an einen Baum. Der Höllenhund beobachtete mich die ganze Zeit und wartete geduldig das ich an etwas anderes dachte. Irgendwann konnte ich nicht mehr an den Baum denken und ein Bild von Nasumya schoss mir durch den Kopf. Es war nur eine Sekunde lang, aber der Höllenhund nutzte die Gelegenheit und holte alle anderen Gedanken die etwas mit Nasumya etwas zu tun hatten aus meinen Gedanken, auch das Gespräch mit Nasumya über Eiskristalls Tod. Daraufhin wurde ich an den grauenvollen Tod von Eiskristall erinnert. Der Höllenhund leckte sich über seine blutigen Lefzen und der Kopf von Jeharches rollte über den Boden. Langsam kam er auf mich zu. 30 m vor mir blieb er stehen. Ich war total durcheinander. Eiskristalls Tod der Tod des Jungen das Todesgeschrei der sterbenden Menschen hinter der Wegbiegung. So viel Tod. Zu viel Tod. Es machte mich wahnsinnig zu wissen das die Menschen hinter der Wegbiegung den Tod sicher waren. Dann setzte mir noch der Tod von Eiskristall zu. Plötzlich dachte ich an das Exil und daran das Fernando mich verstoßen hatte. Die roten Augen des Hundes blitzten vor Freude auf, als er merkte das ich mich so quälte. Wie kann man nur so eine tiefschwarze Seele haben? Hat der Höllenhund überhaupt eine? Ich konnte den Höllenhund nur noch als schwarzen Umriss erkennen, denn ein Tränenschleier legte sich über meine Augen. Völlig am Ende sank ich zu Boden. Im Elfenreich hatte ich eine lange Ausbildung über jene Art von Ungeheuern. Den Höllenhund hatte ich sehr gründlich durchgenommen. Ja selbst die Probe mit einem echten Höllenhund hatte ich durchgenommen. Fernando hatte mir immer zugesehen und SCHON WIEDER EIN FEHLER!!!!!!!
Jetzt wurde ich von dieser Bestie noch an mein Exil erinnert. Ich küsste den Boden und das rote Blut. Plötzlich spürte ich einen Schmerz im Rippenbereich und heißes Blut rann mir am Körper herunter. Der Höllenhund biss mir leicht in das Bein. Ich schrie. Jenucha schrie ebenfalls. Sollte ich ihr Leben auch aufs Spiel setzten nur weil ich so arrogant bin und sage wenn ich nicht überlebe soll keiner überleben? Durch meine Arroganz ist schon jemand gestorben. Eiskristall hat durch meine Arroganz schon den Tod gefunden, sollte sie jetzt auch den Tod finden? Langsam richtete ich mich auf und zückte mein Schwert. Ich richtete es auf den Höllenhund, der aber sprang gegen das Schwert ohne sich etwas zu tun. Ganz im Gegensatz zu mir, denn meine Hand knickte um sodass meine Fingerspitzen meinen Arm berührten. Es tat höllisch weh und es knackte. Ich schrie vor Schmerz auf. Der Höllenhund drehte hart und fiel mich wieder an. Doch diesmal traf er mich nicht, aber das eher aus Glück. Denn ich machte einen ungeschickten Schritt zur Seite und verharrte für einen Moment regungslos und hielt auch die Luft an. Schnell fasste ich mich wieder und dachte an einen Wassertropfen. Den Höllenhund schien das zu ärgern und er drehte sich ab. Ich hatte nur einen Versuch. Wenn ich mich jetzt schnell auf ihn springe und sein Herz (Falls er eines hat) durchbohre bin ich ihn los. So machte ich es auch. Die Anweisungen meines Lehrers hatte ich genau im Kopf. Und Fernando stellte ich mir am Rand vor. Oder meine Eltern. Aber die waren ja schon aus dem Elfenreich als ich den Höllenhund durchgenommen hatte. Als ich auf dem Höllenhund saß stach ich mein Schwert durch sein schwarzes Herz. Er klappte mit einem erstickten Schrei zusammen. Ich ging weiter um die Wegbiegung. Alles was ich sah, war schrecklich. Ein einziges Massaker. Dazwischen standen noch ein paar Menschen und eine Gruppe Skelett Krieger.
Krieger die sich aus ihren kalten Gräbern erhoben hatten nur um die Völker aus ihren Ländern zu vertreiben und die ganze Welt in ein einziges Chaos zu verwandeln. Ich umfasste den Griff meines Schwertes fester. Der erste Krieger kamen auch schon. Ich enthauptete den ersten Knochen Krieger und der zweite durfte auch nicht lange auf seinen Tod warten.Die restlichen tötete ich auch schnell. Doch plötzlich richteten sich alle wieder auf. Ich tötete sie auch noch. Irgendwie starben sie dann doch irgendwann. Jenucha kam mit dem Körper und dem Kopf von Jeharches wieder. „Hilfe, Sania. Oh große Sania. Bitte helft mir.Mein armer Jeharches.“, schrie Jenucha. „Beruhige dich Kind. Deine Halbschwester Skydana musste schon viel mehr durchmachen.“, brummte eine alte Stimme. „Mutter?“, fragte ich. „Ich wusste doch das du kommen würdest. 40 Jahre habe ich auf dich gewartet. Nun bist du da. Du erleuchtest den ganzen Raum und mein altes Herz. In den ganzen Jahren der Verbannung habe ich immer von dir geträumt. Ich hatte gehofft dich unter anderen Umständen an zu treffen. Aber du bist gekommen. Mein kleines Kind. Du hast eine Halbschwester.“, sagte meine Mutter mit warmer Stimme. „Das sehe ich Mutter. Und sie hat ein Kind.“, murmelte ich. „Ja, und einen Mann. Weißt du kurz nachdem ich verbannt wurde habe ich mich an den Menschen gewandt. Und irgendwann habe ich dann dieses Kind bekommen. Die Götter meinen es gut mit mir. Hier bin ich glücklich. Doch ich die Knochenkrieger, Soldaten, Wölfe, die Kälte, Hungersnot und noch viele weitere Probleme, alle setzten uns sehr zu.“, sagte meine Mutter traurig. „Mutter? Jeharches ist tot.“, brachte Jenucha stotternd heraus. Meine Mutter erschrak bei dem Anblick. „Mutter, bitte mach ihn wieder lebendig.“, bat Jenucha. „Das kann ich nicht. Da muss man einen sehr hohen Fähigkeitsgrad besitzen. Und den habe ich nicht. Oder hatte ich mal. Trotzdem so etwas anspruchsvolles habe ich noch nie ausprobiert. Ich werde es auch nie.“, antwortete meine Mutter. Als Jenucha mich fragend ansah, heilte ich Jeharches toten Körper, sodass er wieder in einem Stück war. Ich überlegte, er gehörte zu meiner Familie. Aber andererseits kannte ich nur ein Zauber und der war ziemlich schwer und außerdem brauchte man noch ein Gebräu dazu. „Skydana. Kannst du ihn wiederbeleben?“, fragte Jenucha. Ich überlegte fiebrig. „Ich weiß es nicht, alle Toten könnte ich heilen aber.....“, ich brach mitten im Satz ab. „Bitte wir sind nur noch zu fünft. Ich, Andchecht, Jenucha, Alisto und Famento.“, sagte meine Mutter. Als ich sie fragend ansah, hörten wir oben Geschrei und die zwei Wachen kamen angelaufen. Hinter dem Vorhang kam ein alter Mann hervor. In seinen Gedanken sah ich das er Andchecht hieß und der Mann war der meine Mutter vor Jahren verführte. Schnell gesellte sich Jenucha mit ihrem toten Jeharches zu ihren Eltern. Die beiden Wachen kamen angelaufen, hinter ihnen kam ganz gemächlich ein Höllenhund hinterhergelaufen. Nicht schon wieder. Die Wachen kamen hinter mir verschwitzt zum stehen. Sie schnauften wie Rösser die den ganzen Tag durch galoppiert sind. Der Höllenhund legte sich wieder vor mir hin. Hinter mir schoss einer und traf den Höllenhund in das Auge. Der Höllenhund sprang auf und ich nahm mein Schwert. Als der Höllenhund mich ansprang verfehlte er nur knapp mit seinen scharfen Krallen meine Schläfe. Ich schlug ihm ein Ohr ab. Schwarzes Blut lief dem Höllenhund den Kopf herunter. Er biss mir kräftig in die Schulter. Ich schrie vor Schmerz und wurde vom Höllenhund zu Boden gerissen. Doch plötzlich sackte der Höllenhund zusammen und ich wurde von seinem stinkenden schwarzen Körper bedeckt. Als ich mich umsah, erblickte ich eine der Wachen. Er war erschöpft der Schweiß lief in Strömen herunter. Von seinem Schwert tropfte schwarzes Blut. Plötzlich löste sich der Körper des Höllenhundes auf und ein starker Wind fegte durch den Raum. Der Mann half mir auf. Als er mein Handgelenk nahm und mich daran hochziehen wollte schrie ich. Er erschrak und ließ mich sanft wieder zu Boden gleiten. „Noskuta.“, murmelte ich. „Sie sagt Entschuldigung. Auf ihrer Sprache. Sie ist sehr erschöpft und macht sich nicht mehr die Mühe die Sprache der Menschen zu sprechen.“, sagte meine Mutter. Der Soldat nickte nur und stützte mich an der Schulter. Als ich wackelig auf den Beinen stand, wurde mir leicht schwindelig und ein starker Arm fing mich auf. Dann wurde alles um mich dunkel.


Ich erwachte auf einem Feldbett. Alle fünf Personen standen an meinem Bett. Meine Mutter die meine Wunden versorgte, ihr neuer Freund Andchecht und die Wachen Alisto und Famento. Jenucha hingegen war nur kurz an meinem Bett dann setzte sie sich wieder zu Jeharches. Die eine Wache ging zu ihr und küsste sie. Er war bestimmt ihr Mann. „Alisto, wenigstens du bist mir geblieben.“, schluchzte Jenucha. Er nickte nur. „Famento hat dich gerettet Liebes.“, sagte meine Mutter zu mir. Ich lächelte und richtete mich auf. „Ich glaube ich muss mich bei dir bedanken.“, sagte ich zu dem Soldaten. Er lächelte nur verlegen und murmelte: „Hätte doch jeder gemacht.“
Ich lächelte und widersprach ihm: „Nein! Das hätte nicht jeder gemacht. Es war ein Höllenhund.“
„Und woher wusstest du wie du ihn töten musst?“, fragte ich. „Ach Sania hat wieder Geschichten erzählt“, antwortete er verlegen. Ich lächelte. „Deine Verletzungen sind stark, Skydana. Du musst dich ausruhen.“, sagte meine Mutter. Ich nickte nur. Dann fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

Mitten in der Nacht wachte ich auf. So einen Schmerz hatte ich noch nie erlebt. Meine Schulter tat höllisch weh. Ich schrie auf und sofort kamen alle an mein Bett- alle außer Jenucha. Also wirklich sie gehört zu meiner Familie und ich interessiere sie nicht? „Jekator, e Sanbatores.“, murmelte ich wütend. Meine Mutter sah mich bleich an und flüsterte mir ins Ohr: „Sie interessiert sich für dich doch sie hat immer noch nicht den Tod ihres Jungen verkraftet, es dauert halt ein bisschen.“ Die Wut in mir wuchs. Ich sammelte Kräfte, sowohl von den beiden Soldaten, meiner Mutter und ihrem neuen Freund als auch von Jenucha. Als meine Mutter merkte wie ich ihr Energie nahm, erschrak sie. Aber zu spät ich nahm nämlich bereits Jenucha Energie ab und zwar viel mehr als bei den anderen. Jenucha klappte vor Erschöpfung zusammen. Alisto fing sie auf. „Sania! Wir sind vom Pech verfolgt.“, sagte er. Ich nutzte den Moment und heilte meine zahlreichen Wunden. Nur die Wunde an der Schulter schmerzte noch ein wenig. Trotz der Energie der anderen und meiner war ich total erschöpft und schlief ein.

Ich schätze es war der nächste Morgen als ich erwachte. Meine Mutter, Andchecht, Famento und Alisto hatten alle Sachen gepackt. „Was ist denn hier los?“, fragte ich. „Inzwischen kennen ja schon alle unser Versteck. Wir wollten ja schon viel früher hier weg, aber mit zwanzig Leuten durch die Weltgeschichte laufen ist nicht so einfach.“, antwortete Andchecht. „Geht es dir besser?“, erkundigte sich Famento. „Ja schon sehr.“, sagte ich zu seiner Zufriedenheit. Als ich mich aus dem Bett schwang sahen alle mich an. Warum nur, starrten alle mich an? Ich Trottel. Sie wussten alle noch gar nicht davon das ich mich gestern geheilt habe. Ich lächelte nur und nahm mir schnell meine Bürste vom Nachtschrank und bürstete meine langen Haare die mir bis zu der Hüfte hingen, als sei nichts gewesen. Nach und nach vertieften sie sich aber wieder in ihre Arbeit und suchten die Sachen zusammen, alle außer Famento er sah mich immer noch an. „ Er sieht gar nicht mal so übel aus.“, dachte ich. Als sich unsere Blicke trafen guckte er schnell zu Boden und ging schnellen Schrittes weg um den anderen zu helfen.
Nach kurzer Zeit war alles und jeder bereit zum abreisen.

Als ich die letzten Sachen auf Colanarvio fest schnürte kam Jenucha angelaufen und warf sich mir vor die Füße. Und flehte mich weinend an: „ Oh bitte große Skydana. Ihr könnt alles. Jeder berichtete mir von euren unendlichen Fähigkeiten. Bitte lasst meinen armen Jungen wieder lebendig sein. Er war doch noch viel zu jung zum sterben.“ Alisto kam herbeigeeilt und sagte schnell zu mir: „Entschuldigung. Meine Frau ist nur so traurig über den Tod unseres Sohnes.“ Ich nickte. Als er sie von mir wegführen wollte schrie sie erbärmlich. Ich überlegte kurz dann sagte ich: „Wartet.“
Jenucha sah mich verweint an. In ihren Blick sah ich Traurigkeit aber auch Hoffnung.
„Ich kenne einen Trank und einen aufwendigen Zauber, beides zusammen könnte dein Junge wieder ins Leben rufen. Aber ich muss mich voll und ganz konzentrieren mich darf keiner stören.“, sagte ich. Jenucha nickte. Ich dachte angestrengt nach und schrieb die Zutaten auf einen Zettel:
Zutaten:

5 Tropfen Einhornblut
2 Tropfen aus dem Lichtrosenelixier
Elfenblut
1 Splitter vom Horn eines Einhorns
Blut eines Würdigen
1 Knochensplitter in Blut getränkt (elfisches)
Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis
1Splitter des sehenden Kristalls
1 Elfenhaar
Ein Stück einer Phoenixfeder
1 goldener Apfel


Dann würde ich mich mal auf die Suche nach den Zutaten machen. Aber als ich an den sehenden Kristall dachte wurde mir bange. Der sehende Kristall ist im Elfenreich und Fernando würde nie und nimmer auch nur den winzigsten Splitter mir davon geben wenn es nur um ein Menschenkind geht. Seinen Vater hätte er wieder zum Leben erweckt wenn sein Leichnam nicht so sehr von den Orks zerstört worden wäre. Aber ein Menschenkind? Nein nicht einmal dann würde er einen Splitter des Kristalls herausrücken wenn er wüsste das er mit dem Jungen verwand ist. Nein das würde alles nur noch schlimmer machen. Also musste mir etwas anderes einfallen. Ich war die einzige die Fernando um alles in der Welt nicht verlieren möchte und darum würde es mich auch nicht wundern das er mich bald wiederholen wird. Auch wenn er gegen das elfische Gesetz verstößt einen freien Willen zu unterdrücken. Er wird mich wiederholen, so wie er es schon Mal getan hat. Und ich habe nicht die geringsten Zweifel daran das er es wieder tun wird. Von daher musste man nur warten.
Das war diesmal leicht. Einfach nur warten. Warten, warten, warten und nochmals warten.
Es war stockdunkel, als ich noch etwas schläfrig in die Stadt wollte, in dessen Nähe wir zelteten. Als ich versuchte das Stadttor zu öffnen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. NA KLAR!!!!!
Also wirklich, ich beschäftige mich jetzt schon seit 70 Jahren mit diesen Wesen, weiß alles über sie und vergesse das die Menschen in der Nacht große Angst haben und sich hinter verschlossenen Riegeln sicher fühlen. Aber irgendwie muss ich doch in die Stadt, denn da hatte ich etwas seltenes gesehen, Lichtrosentee. Lichtrosenelixier wäre mir zwar lieber aber Tee heilte innere Verletzung und kann auch sonst sehr nützlich sein. Und für das Lichtrosenelixier brauche ich ja nur Wasser und Lichtrosennektar. Aber Lichtrosen wachsen nur sehr selten außerhalb des Elfenreiches. Um ehrlich zu sein habe ich außerhalb noch keine Lichtrosen gesehen. An die anderen Zutaten zu kommen war ebenso unmöglich. Außer vielleicht an das Blut. An das Blut kommt man leicht oder an den Knochensplitter und das Elfenhaar aber die andere Hälfte der Zutaten, ist unmöglich. An diese Sachen heranzukommen schafft man nicht so einfach. Ich spürte wie sich eine warme Hand auf meine Schulter legte. Als ich ich umdrehte sah ich in das junge Gesicht von Famento. In seinen Gedanken sah ich auch wie sehr er mich möchte und ich seufzte. Ich hauchte ihm ins Ohr: „Du bist schön für einen Mensch.“ Klasse das hörte sich schön schrecklich an. Etwas anderes hätte ich auch nicht sagen können. Das ist wohl mit das peinlichste meines Lebens. Bin ich nun völlig verrückt??? Er erwiderte mir aber nur das ich auch schön sei. „Ich bin aber auch eine Elfe.“, sagte ich. Er lächelte und wir küssten uns im Mondschein vor den Stadttoren.

Am nächsten Morgen wachte ich neben Famento auf. O Gott was ist mit mir passiert?
Erst hatten wir uns geküsst und dann..... Na ja daran will ich gar nicht mehr denken.
Als ich beim Stadttor aufkreuzte wurden diese gerade geöffnet. Schnell huschte ich hinein. Beim Markt fragte ich den Mann wie viel der Lichtrosentee koste. „ Viel, viel zu viel für so eine Gestalt wie dich.“, antwortete er mir. So ein Idiot. Sein Mundwerk könnte er auch nicht halten. „Wie viel?“, wollte ich noch einmal wissen. „2000 Goldstücke.“, antworte er knapp. 2000 Goldstücke. Das war ein hoher Preis. Und so viel Geld hatte ich nicht. Ich nahm die Kapuze ab und mein Gesicht wurde sichtbar. Meine Mutter hatte darauf bestanden das ich mich ein wenig verändere. Meine Haare hatten jetzt die Farbe der Nacht und ich hatte gebräunte Haut. Was ich ziemlich ungewöhnlich fand denn sonst war meine Haut so bleich. Meine schönen dunkelbraunen Augen wurden zu grünen. So konnte mich keiner erkennen. Der Mann sah meine spitzen Elfenohren und fragte: „Ihr seit eine Elfe. Ihr könnt den Tee haben wenn ihr mir einen Gefallen erweist. Willigt ihr in den Handel ein?“
Ich antwortete mit Ja. Der Mann gab mir den Tee, den ich zugleich in meine Umhangtasche steckte. Der Mann bedeutete mir zu folgen. Ich folgte ihm in ein dunkles Haus. Eine etwas dickliche Gestalt kam die Treppe herunter. „Das ist meine Frau Brunhilde.“, erklärte er mir und nahm sie an der Hand. Als er sie ins Licht zog sah ich das die Frau eine Maske trug. „Ihr Gesicht ist vom Feuer ganz zerstört. Wir würden euch sehr bitten dies zu heilen.“, sagte der Mann. Die Ärmste. „Habt ihr noch Bilder davon wie sie früher aussah?“, fragte ich die beiden. Die Frau nickte und lief schnell nach oben und kam mit einem Bild herunter. Ich merkte wie sehr sie aufgeregt war. Sie gab mir das Bild und ich sah es mir an. Aus einem Locken umrahmten Gesicht sahen schöne graue Augen in die Welt hinaus. „Gibt es vielleicht etwas Licht?“, fragte ich. Die Frau nickte und ging mit ihrem Mann in ein anderes Zimmer und setzte sich auf einen Sessel der am Kamin stand. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich vor sie. Der Mann nahm ein Kind das wahrscheinlich der Sohn der beiden war. „Vater, Mutter, Schadral? Wo seit ihr denn alle?“, fragte eine Stimme aus dem Flur. „ Das ist unser Sohn Famento. Wir sind im Kaminraum.“, sagte der Mann. Und herein kam der Famento der mich geküsst hatte. Na Klasse ich war bei seinen Eltern gelandet. „Anniza?“, fragte er verwundert. Anniza war mein Deckname den ich immer in Städten benutzte. „Famento?“, fragte ich ebenso verwundert. „Ihr kennt euch?“, fragte seine Mutter. „Ähmm.... Ja...... so kann man es sagen.“, brachte Famento stotternd heraus. „Wollen wir anfangen?“, fragte ich und Famentos Mutter nahm ihre Maske ab. Ihr ganzes Gesicht war vom Feuer zerstört worden. Ich dachte ganz fest an das Bild. Die Magie, die ihr ganzes Gesicht heilte spürte ich ganz deutlich. Alles schwand und die Frau und ich schwebte wild in einem goldenen Raum umher. Als ich die Magie versiegen ließ war ich wieder auf dem Stuhl und vor mir war die Frau. Sie war geheilt. Ihre schlimmen Brandwunden waren nicht mehr da. Die Frau tastete ihr Gesicht ab und fing an zu weinen. Dicke Freudentränen strömten ihr die Wangen hinunter. „Ich bin geheilt. Ach habt vielen Dank.“, sagte sie. „Mutter.“, sagte Famento glücklich. „Mama.“, brabbelte der kleine Junge und umarmte seine Mutter. „Ach, du weißt nicht welchen Dienst du uns erwiesen hast, das war der Lichtrosentee gar nicht wert.“, sagte Famentos Vater. Ich schaute Famento kurz an und sagte dann: „ Da wir ja Bekannte sind ist es unhöflich jemanden für das eine das andere zugeben unter Freunden macht man es nicht so.“
„Du konntest es ja nicht wissen und es ist dein Verdienst. Der Lichtrosentee gehört nun dir egal was du sagst.“, widersprach mir der Mann. „Ach ist das unhöflich wir haben uns einander noch nicht vorgestellt. Ich bin Brunhilde, mein Mann Otto und meine Söhne Famento und Schadral. DU bist doch eine Elfe. Dann frage ich ich was heißt Schadral.“, stellte Brunhilde mir alle vor. „ Also erst einmal ich bin Anniza. Und Schadral ist dekliniert und kommt von dem Wort Schadrahle. Schadrahle bedeutet Gewiss also ist Schadral dekliniert der Gewisse.“, sagte ich.
Brunhilde lud mich noch zum Essen ein und ich kochte ein elfisches Gericht. Als wir fertig mit Essen waren, setzten wir uns noch an den Kamin und plauderten ein wenig. Ich lag in Famentos Arm. Er war wunderschön warm. Doch als ich nach draußen sah bekam ich einen großen Schreck.
Es war stockdunkel. Die Stadttore waren bestimmt schon geschlossen. Wir redeten noch ein wenig und dann sagte Brunhilde: „ Es ist besser wenn wir schlafen gehen. Schadral schläft schon.“ Und wirklich Schadral schlief in dem Arm seiner Mutter. Ihr Mann nahm ihr Schadral ab und trug ihn nach oben. Ich folgte Brunhilde, die mir bedeutete ihr zu folgen. Ich fand mich am Schluss in ihrem Schlafgemach wieder. „So jetzt suche ich erst mal ein Nachtgewand für dich heraus. Das wird gar nicht so einfach sein. Du bist von zierlicher Gestalt was man von mir ja nicht behaupten kann und du bist etwas kleiner als ich. Probiere das hier mal an.“, mit diesen Worten reichte sie mir ein weißes Nachthemd. Ich zog es an und der Ausschnitt fiel etwas sehr weit herunter. „Nein ich glaube es ist nicht das richtige. In dem siehst du ja aus wie eine Prostituierte. So weit wie der Ausschnitt herunter fiel. Probiere das hier doch mal an.“, sie gab mir mit diesen Worten ein anderes Nachthemd und ich zog es an und gab ihr das andere. Es war so wie beim ersten. „Ich glaube ich gebe dir jetzt eines von meinen Kindernachthemden. Weißt du, ich war immer der Hoffnung das ich irgendwann ein Mädchen bekommen würde.“, mit diesen Worten gab sie mir ein kleines Nachthemd. Ich zog es an und der Saum reichte mir bis zum Knie aber der Ausschnitt passte. „Jetzt ist der Saum zu kurz.“, bemerkte sie. „Nein das geht schon.“, sagte ich. „Habt ihr Elfen eigentlich Nachtgewänder?“, fragte sie. „Ich habe ein einziges.“, antwortete ich ihr. „Nur eins?????“, fragte sie verstört. „ Weißt du, Elfen die schlafen kaum meine Zeit in der ich am längste geschlafen habe liegt bei fünf Stunden.“, sagte ich zu ihr. „Nur fünf Stunden???? Also ich schlafe länger als fünf Stunden.“, murmelte sie.
Ich lächelte. „Nun gut der Saum ist aber immer noch zu kurz, ich hole kurz mein Nähzeug.“,sagte sie. „Das geht wirklich.“, sagte ich zu Brunhilde. Sie nickte und ich ging schlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und dachte an die vergangene Nacht. Oh mein Gott was mache ich nur für ein Scheiß? Plötzlich meldete sich eine Stimme in meinem Kopf: „ Was machst du da?“. Fernando klang eher spöttisch und zugleich überrascht als wütend. „Das was du jede Nacht machst.“, konterte ich. „Ach ja. Bei mir ist es aber etwas anderes.“, meinte er. „Ach ja und was?“, fragte ich. „Na ja. Du könntest schwanger werden. Das hast du leider auch so an dir.“, antwortete er mir. Da blieb mir die Sprache weg. „ Na gut. Also du gehst jetzt nach Salzares. Salzares ist eine Stadt nahe der Küste. Dort sammeln sich Orks und ich glaube ein paar Drachen und andere düstere Helfer wollen ihnen helfen die Stadt zu erobern. Der König hat dort viel Gold und schöne Töchter. Du gehst hin und befreist diese Stadt, holst den Lohn und nimm Nandalsera mit.“, machte Fernando mir ein Angebot. „Nanda... wer?“, fragte ich ihn. „Nandalsera. Gut sie nimmst du mit und dann kommst du wieder.“, sagte Fernando. Das er mir einfach so alles befiehlt. Das geht ja gar nicht. „ Ich bin der König und außerdem....“ „Außerdem bin ich nicht mehr dein Untertan ich kündige.“, unterbrach ich ihn. Darauf hin musste Fernando lachen. Aber ich sah dann ein das ich nicht „kündigen“ konnte also ging ich zu Colanarvio. So schnell wie es nur ging sammelte ich meine Habseligkeiten zusammen und sattelte Colanarvio auf. Dann band ich meine Sachen fest und trenste ihn auf. Als ich aufstieg und aus der Stadt ritt lief Jenucha wild schreiend vor Colanarvio. Im letzten Moment schaffte ich es noch ihr auszuweichen. „ Pass das nächste Mal gefälligst besser auf, sonst landest du noch bei Jeharches im Jenseits.“, meckerte ich sie an. Jenucha machte ängstlich ein paar Schritte zurück. Eigentlich wollte ich sie nicht gleich so anschreien aber wenn einem ein Mensch vor das Pferd läuft wird man einfach wütend. So dumm wie sie manchmal sein können. Aber ich denke es ist einfach das Menschen manchmal keinen kühlen Kopf bewahren können. „ Es tut mir Leid Jenucha. Aber ich muss los.“, versuchte ich ihr so gut und schonend wie es ging beizubringen. Jenucha schrie verweint: „ Du machst nichts als Hoffnung. Aber du kannst sie nicht erfüllen. Es ist ja irgendein Menschenkind. Warum muss die hohe Elfe den auch retten? Du und dein Bruder ihr seit auch nicht besser. Städte werden von Orks angegriffen die ihr aus den Bergen vertreibt. Irgendwann wird das Elfenreich fast die ganze Welt einnehmen und alle anderen Völker dieser Welt werden zusammen auf einem kleinen Fleck Erde leben. Ihr seit machtgierig und hochmütig. Ich will dich nie wieder sehen. Du bist armselig. Du bist in einer Welt umgeben von Kampf und Gewalt aufgewachsen. Nie wusstest du von dem Gefühl der Liebe. Und ich hoffe du persönlich wirst keinen Frieden finden egal wo und egal wann. Wann wird dein kaltes Herz erweichen?“ Mir setzten die Worte sehr zu. Jenucha hatte ich schon in mein Herz geschlossen. Dann von einem Menschen der mir wichtig war verstoßen und beschimpft zu werden war hart. Jenucha machte auf der Stelle kehrt und rannte weg. Ihre Worte und ihr Schluchzen verfolgte mich. Ich fühlte mich hin und her gerissen. Aber das was sie sagte war wahr. Meine Mutter wurde recht früh verbannt und dann bestand meine Welt wirklich nur noch aus Kampf und Gewalt. In meinem Kopf fragte jemand: „Kommst du auch mal in die Hufe?“ Im Moment hasste ich Fernando. Das Gefühl des Hasses musste er wohl auch spüren denn er sagte: „ Sie ist nur ein Mensch.“ Schweren Herzens wendete ich Colanarvio und gab ihm die Sporen. Er galoppierte Tag und Nacht, aber ich wollte mehr. Die Landschaft raste nur an uns vorbei und Colanarvio gab alles aber ich schlug ihn immer wieder mit einem dornenbesetzten Stock. Blutige Striemen zeichneten sich bereits von seinem verschwitzten Fell ab. Seine Beine waren aufgescheuert und ich fasste ihn so hart im Maul, das es bereits ganz wund war. Blutiger Schaum tropfte von seinem Maul. Als wir durch den Fluss galoppierten wurde er langsamer und ich schlug auf ihn ein wie ein verrückter. Im Wald sprangen wir über ein Baumstamm und er knickte mit den Vorderhufen ein. Ich konnte noch rechtzeitig abspringen als sein schwerer Leib über den Boden rutschte. Ich zwang ihn aufzustehen. Blut, Dreck und Schweiß tropften von seinem Körper. Ich stieg auf und trieb ihn unbarmherzig zur Stadt. In der Ferne konnte ich schon eine schwarze Masse sehen. Warum ließ Fernando mich gegen so eine große Masse kämpfen? Auf den Feldern vor der Stadt brach Colanarvio zusammen. Ich fiel zu Boden und rollte mich ab um den Sturz abzufangen. Ich wollte wieder auf mein armes Pferd ein prügeln, da merkte ich was ich meinem Pferd angetan hatte. Noch nie hatte ich mich so unter Druck gesetzt gefühlt und das mit Jenucha hatte mir noch den Rest gegeben. Der Dornenstock hatte sie bereits tief in meine Hand gebohrt. Ich zog den blutigen Stock mit Missfallen heraus und zerbrach ihn und warf ihn dann weg. Schmerzlich weinte ich und umarmte Colanarvio. Dann aber brachte ich mein erschöpftes Pferd zum Aufstehen. Ich stieg auf und ritt im Galopp zum Tor. Ich wurde begrüßt als wäre ich eine Göttin. Mir gefiel der Menschenauflauf der nur meinetwegen zur Straße kam und mir zujubelte. Ich parierte Colanarvio zum Schritt durch und ritt so durch die Stadt. Mir wurden Blumen gereicht und es wurden Blumen vor mir auf die Straße geworfen. So wurde ich seit langem nicht mehr begrüßt. Diese Stadt war wirklich reich. Am Palast angekommen warteten schon der König, seine Frau und seine Töchter und sein Sohn auf mich. Ich stieg von Colanarvio. Ein kleines Mädchen kam zu mir. „ Nanissa! Komm wieder her.“, rief die Königin. Doch Nanissa hörte nicht auf ihre Mutter und streichelte meinen Colanarvio. Dann ließ sie von dem Pferd ab. Colanarvio zitterte vor Erschöpfung und war voll mit Dreck, Blut und Schweiß. „ Endlich Rettung wie ich an eurem Pferd erkennen kann habt ihr eine lange Reise hinter euch. Kommt mit mir. Mein Stallmeister wird sich um euer Pferd kümmern. Er versteht viel von Pferden. Kommt mit“, sagte der König und ich folgte ihm und seiner Familie in den Palast. Prächtiger war nur der Palast meines Bruders. Aber da waren auch mehr Pflanzen. Ich ließ mich keineswegs beeindrucken von diesem Palast. In der Empfangshalle meinte der König: „ Ich glaube es ist das Beste wenn ihr euch erst einmal ausruht. Es kann gut sein, das ihr heute Abend schon kämpfen müsst.“ Ich nickte und wurde in meine Gemächer geführt. Dort nahm ich erst einmal ein entspannendes Bad und zog mir meine Lederhose und mein Hemd an. Darüber kam dann das Kettenhemd. Über das Kettenhemd zog ich mir ein Ärmelloses Wams an. Zum Schluss band ich mir meine langen Haare mit einem Lederband zurück. Ich schlüpfte in meine Stiefel die mir über die Waden reichten. Zum Abschluss gurtete ich mir mein Schwert und und verließ das Zimmer. Ich verlief mich drei mal im Palast. Als ich dann endlich herausgefunden hatte wartete bereits da nächste Problem. Wo ist der Stall? So musste ich erst einmal den Stall suchen. Zum Glück kamen vier Stallknechten mit einer Rüstung für ein Pferd vorbei und ich folgte ihnen in den Stall. Der Stall war riesig. Und farblos. Anscheinend war Größe alles was Menschen begehrten. Es war nur eine Mauer aus Stein, zwischen den Boxen waren Trennwände aus Holz und ein Seil diente dafür das die Pferde in ihrer Box blieben. Allerdings waren die Pferde an der Hinterwand angebunden. Und das ziemlich kurz. Colanarvio tat mir leid. Noch nie hatte ich ihn so kurz angebunden. Immer hatte er seinen Kopf frei bewegen können und hatte ein groß Box. Bevor ich ihn kaufte war ein ein Weidepferd und wurde nur einmal im Monat auf den Markt geführt und dann hatte ich ihn gekauft. Deshalb ging ich davon aus das der Lärm der durch den Stall tönte von ihm stammte. Die Stallknechte fluchten. Aber Colanarvio wieherte unablässig und versuchte die hölzerne Trennwand einzutreten. Aber es klappte nicht da er ja so kurz angebunden war. Dann passierte es als ich ihn fast erreichte trat er gegen das Seil und sein Huf verfing sich im Seil. Ich ging ein Schritt schneller. „ Warum ist mein Pferd angebunden?“, fragte ich die Stallknechte barsch. Ein Stallknecht mit braunen lockigen Haar antwortete: „ Der Stallmeister hat es uns befohlen.“ „ Holt ihn mir her.“, befahl ich. So langsam bekamen die Stallknechte Angst. Der braun gelockte Stallknecht sagte ängstlich: „ Der Stallmeister ist nicht da. Wir wissen nicht wo er ist. Er hat am Abend Feierabend. Dann sind wir da.“ „ Heißt das etwa das ihr hier Tag und Nacht schuften müsst während er sich betrinkt oder mit käuflichen Frauen schläft?“, fragte ich sie entsetzt. „ Irgendjemand muss ja bei den Pferden bleiben. Und er ist der Stallmeister. Wir sind nur gewöhnliche Stallknechte. Wir haben auch eine gewisse Arbeitszeit. Morgens wenn die Sonne aufgeht bis Nachts wenn die Vögel aufhören zu zwitschern. Dann schlafen wir hier im Stall und wenn ein Pferd wiehert weil es irgendetwas hat wacht zumindest einer auf und sieht nach.“, erklärte der Stallknecht. Ich musterte ihn. Er war nicht alt. Bestimmt um die sechzehn Jahre. Sein Haar fiel ihm braun gelockt auf die Schultern. Seine braunen Augen sahen treuherzig aus. Die Mädchen liefen ihm bestimmt in Scharen hinterher. Die anderen drei waren nicht älter. Einer sah ihm zum verwechseln ähnlich. Der dritte hatte strohblondes Haar und blaue Augen. Der vierte hatte schwarze Haare und grüne Augen. Alle vier waren kräftig gebaut und waren gut einen Kopf größer als ich. „Wer seit ihr?“, fragte ich. „ Ich bin William, das ist mein Bruder John, der blonde ist Ludwig und der schwarzhaarige Karl.“, antwortet mir der braunhaarige. Hatte ich doch richtig getippt. William und John waren Brüder. Und dann gab es noch Karl und Ludwig. Ich befreite Colanarvios Huf und band ihn länger an. Colanarvio hatte sich gut erholt. Der Stallmeister schien wenigstens etwas von Pferden zu verstehen. „Was meint ihr wann werden die da draußen angreifen?“, fragte ich die Stallknecht. Es war wie immer William der antwortete: „ Morgen denke ich. Sehr früh am Morgen. So können sie sich ausruhen und es ist noch niemand wach oder kaum jemand.“ Ich nickte und befahl: „ Gut dann sattelt Colanarvio auf.“ Als die Stallknechte sich mein Erlaubnis eingeholt hatten Colanarvio die goldene Rüstung anzulegen hatten, sattelten sie ihn geschickt au. Alles saß perfekt. Dann wurde Colanarvio wieder in seine Box geführt. „Gut na dann müssen wir wohl zu fünft schlafen. Es macht euch doch nichts aus? Oder etwa doch?“, fragte ich sie. William kratzte sich verlegen am Kopf. Nach langem Zögern meinte er dann endlich: „ Wir schlafen normalerweise zu viert in einem kleinen Raum der an die Sattelkammer angrenzt. Der Raum ist gerade mal so groß das man ihn betreten kann und ins Bett gehen kann. Und das Bett ist grob gezimmert und e hat nur einen riesigen Sack gefüllt mit Stroh als Matratze. Aber wenn du willst. Ludwig, du wirst ganz in der Ecke schlafen neben dir schläft Karl, falls es zieht. Und John und ich werden an der Seite schlafen damit wir dann raus fallen und nicht Skydana.“ Es brachte Spaß mit so vielen verschieden Pferden zu tun zu haben. Dann verstummten die Vögel. Und ich wurde in einen kleinen Raum geführt. Alle zogen die Stiefel aus und stellten sie ordentlich an die Wand. Ich tat es ihnen nach nur gurtete ich mir noch mein Schwert ab und zog das Kettenhemd sowie das Ärmellose Wams aus. Jetzt hatte ich nur noch eine Hose und ein Hemd an. Dann krabbelte ich auch ins Bett. Damit kann ich Fernando toppen mit vier Frauen gleichzeitig war er noch nie im Bett. Obwohl ich ja nichts großes vorhatte. Es war furchtbar eng und John und Ludwig taten mir leid. Es zog zwar nicht aber Ludwig musste an der kalten Steinwand schlafen. Obwohl er machte es ganz geschickt. Er nahm so viel Decke und klemmte sie zwischen sich und die Steinwand. John nahm ebenfalls soviel Decke das er sich auf das Ende legen konnte. Was Fernando wohl sagte wenn ich ihm erzähle, das ich mit vier Stallknechten in einem Bett geschlafen habe. Er wird es sicher total falsch verstehen und mich für verrückt halten. Aber genau das bin ich. Verrückt. Wenn auch nur leicht. Ein Vorteil hatte das Gruppen-kuscheln. Es war nicht kalt. Ganz im Gegenteil es war richtig heiß. Mir lief der eine oder andere Schweißtropfen von der Stirn. Die anderen waren schon eingeschlafen als ich noch wach lag. Alles war ruhig, so eine Ruhe war selten. Noch eine ganze Weile lauschte ich ihren Atemzügen die irgendwie einschläfernd wirkten. Leider passierte mir in der Nacht etwas dummes. William nahm mich im Schlaf in den Arm und ich ebenfalls im Schlaf kuschelte mich an ihn. Und gerade in dem Moment meldete sich Fernando zu Wort. „Was zum Teufel machst du da?“, fragte er mich und ich antwortete sogleich: „ Ich habe hier geschlafen bis du mich geweckt hast!“ Doch er fragte mich weiter: „ Wie du da liegst das finde ich irgendwie komisch und dann auch noch zu fünft. Also was zum Teufel nochmal hast du angestellt? Anstatt die Stadt zu befreien gehst du mit vier Stallknechten ins Bett, du könntest doch.....“ „ Nicht so wie du denkst. „ , unterbrach ich ihn schnell. Da wurde mir erst meine Haltung bewusst und vorsichtig legte ich Williams Arm neben ihn und nahm etwas Abstand. „Falls du nichts dagegen hast würde ich jetzt gerne weiterschlafen.“, sagte ich zu Fernando und er zog sich sofort zurück. Dann schlief ich wieder ein.

Ich wurde unsanft geweckt: „ Lady Skydana! Lady Skydana! Wir werden angegriffen!“, schrie jemand. Müde blinzelte ich und sah das William über mich gebeugt war. In seinem jungen Gesicht spiegelte sich Angst wieder. Mühsam stand ich auf. Als der erste Schrei erklang war ich hellwach. So schnell es nur ging schlüpfte ich in meine Stiefel, zog mein Kettenhemd und mein Ärmelloses Wams über und gurtete mein Schwert um. Zum Schluss richtete ich mir noch einmal die Haare. Karl stand schon mit Colanarvio am Zügel im Hof. Schnell stieg ich auf und sah mir die Lage an. Die Drachen flogen über die Stadt und spien Feuer. Einige Häuser waren schon in Brand gesetzt. Die Orks, Trolle und Kobolde versuchten gerade das Tor einzuschlagen und die Drachen machten es der Besatzung nicht gerade einfacher. „Mein Bogen schnell!“, rief ich und John flitzte in den Palast. Die anderen drei standen neben mir. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor als John so schnell er konnte mit meinem Bogen und dem Köcher mit Pfeilen wiederkam. Ich legte gleich drei Pfeile auf die Sehne und zielte auf einen großen grünen Drachen. Ich schoss und traf. Ich traf den Drachen an einer Sehne im Flügel. Der Drache kippte und stürzte ab. Im vollem Galopp zielte ich auf die Drachen. Dann sah ich einen großen gelben Drachen vor mir liegen. Ich formte eine Wasserkugel und noch eine. Ich bombardierte den Drachen mit so viel Wasser bis er nur noch Rauchwölkchen ausstoßen konnte. Der Drache wollte fliegen konnte es jedoch nicht denn seine Flügelsehnen waren völlig zerrissen. Er sah mich ängstlich an. Für einen Moment bekam ich Mitleid. Aber das Tier würde mich bestimmt auch töten. Andererseits wenn ich es so hilflos da liegen sah bekam ich Mitleid mit ihm. Ich zückte mein Schwert und atmete tief durch. Dann entschied ich ob das Tier leben oder sterben sollte. Langsam ging ich auf es zu. Verängstigt wich es zurück. Ich sah ein kleines Mädchen die Straße längs laufen. Und sah nicht auf den Drachen der mir kurzerhand einen Hieb mit seinen scharfen Krallen verpasste. Ich stürzte von Colanarvio. Entschlossen packte ich mein Schwert. Blut lief mir an meiner Wange herunter. Vier große, tiefe und blutige Striemen liefen mir die Wange herunter. Mit dem Schwert in der Hand sprang ich den Drachen an. Er versuchte mich abzuschütteln. Er warf sich so heftig hin und her das mein linker Arm an einer der Stacheln aufgespießt wurde. Ich schrie und konnte mich nicht wieder beruhigen. Heiße Tränen liefen mir die Wange herunter und vermischten sich mit dem Blut. Als der Drache brüllte wurde ich in die Realität zurückgerufen. Ich umfasste das Heft meines Schwertes und stieß mein Schwert durch die Kehle des Drachens. Der schrie und prallte auf den Boden wo ich schrie. Mein Arm tat höllisch weh. Am Rand der Wunde lief sein Blut schon am Schwert auf meine Hand herunter. Vorsichtig holte ich meinen Arm aus dem Stachel. Ich werde ihn wohl nie wieder benutzen können wenn ich es nicht mit Magie heilen kann. Mit einer raschen Bewegung zog ich mein Schwert aus der Drachenkehle. Ein Schwall von Blut ergoss sich über den Boden. Ungeschickt riss ich ein Streifen von meinem Hemd ab und band es um die Wunde. Ich wollte schon aufgeben. Doch da sah ich einen Krieger voller Blut und er gab auch nicht auf. Ich zog den Verband fester. Er war schon völlig blutüberströmt. Zähne zusammen beißen, Augen zu und durch. Ich stieg wieder auf Colanarvio auf und trieb ihn an. Allerdings ritt ich eher freihändig. Denn ich hielt zwar die Zügel in der Hand allerdings war meine Hand und mein ganzer Arm taub. Es war nur der Schein das ich die Zügel hielt. Denn wenn Colanarvio nur einmal den Kopf herunterreißen würde, dann hätte ich die Zügel verloren. Aber Colanarvio war mein treuer Freund und Gefährte. Immer mehr am Boden liegende Drachen tötete ich. So gut wie es ging versuchte ich einen kühlen Kopf zu bewahren. Jedoch wenn ich ein Drachen sah tötete ich ihn sofort. Die Wunde war taub vor Schmerz.

Endlich waren alle Drachen tot. Die Orks ließen vom Tor ab. Müde trottete Colanarvio zum Palast. Die königliche Familie kam auf mich zu. „ Wer ist Nandalsera?“, fragte ich. Eine schöne junge Frau die auch gut eine Elfe sein könnte trat zu mir. Ihre hellbraunen Haare fielen ihr leicht gewellt auf ihre Schultern. Ihre hellblauen Augen sahen mich fragend an. „ Ich. Ich bin Nandalsera. Verlobt mit dem Fürsten von Kolien.“, sagte sie. „ Aber warum wolltet ihr dies wissen?“, fragte sie. Ich winkte nur müde ab und sagte: „ Ich hörte von euch und wurde neugierig.“, meinte ich. Sie schaute mich komisch an aber sagte nichts weiter. Ich stieg ab und gab John oder William Colanarvio. Dann taumelte ich völlig entkräftet durch den Palast. Ich war am Ende meiner Kräfte. Die Wunde blutete unablässig und ich verlor viel Blut. Ich stützte mich an der Säule ab. Langsam schwand mein Bewusstsein. Das letzte was ich sah war Nandalsera. Dann wurde mir schwarz vor den Augen.

Als ich aufwachte lag ich in einem Bett. Um das Bett saßen Nandalsera und ein junger Mann. Und er war nicht hässlich, sehr hübsch sogar. „ Dein Arm ist sehr schwer verletzt Skydana. Du kannst ihn wahrscheinlich nie wieder benutzen.“, meinte Nandalsera. Der junge Mann lächelte mich immer noch an. „Wie steht es um die Stadt?“, fragte ich schwach. Nandalsera schüttelte nur den Kopf und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Nicht gut. So viele Bewohner starben. Die Orks haben die Stadt überrannt und die einzigen Überlebenden sind in der Burg oder verschanzen sich im Haus.“, sagte Nandalsera verweint. Der Mann nahm sie in den Arm. Wie gerne hätte ich mit ihr getauscht. „Wer seit ihr?“, fragte ich. „Alero. Ich werde den Thron erben, wenn wir nicht fliehen müssen.“, sagte der junge Mann. Alero, ein hübscher Name. Ich versuchte mich aufzusetzen aber ich brach immer wieder zusammen. Alero half mir auf. Als ich sicher auf meinen Beinen stand versuchte ich auch sogleich loszugehen. Aber ich brach fast zusammen. Schnell stützte ich mich am Fenstersims ab.
Beide sahen mich besorgt an. Ich ging auf einen Balkon. Meinem Bruder ging es sicherlich nur ums Geld aber mir auch um die Menschen. Ich nahm allen Lebewesen in meinem Umfeld ein wenig Kraft. Aber nicht soviel das sie starben. Aber vielen Orks nahm ich die gesamte Kraft. Die Wunde forderte viel Kraft, aber ich bekam soviel Kraft von den Orks das ich eine lange und komplizierte Zauberformel aussprechen konnte. Der Reihe nach vielen die Orks dumpf auf den Boden. Dann rannte ich nach unten und zog mein Schwert. Karl wartete bereits mit Colanarvio im Hof. So schnell es ging stieg ich auf Colanarvio und riss ihn am Zügel herum. Sofort preschte ich los. Colanarvio schien das zu gefallen und so wurde er immer schneller. Ein Ork bog um die Ecke. Colanarvio beschleunigte sein Tempo. Mit einem glatten Schwertstich stach ich den Ork in die Kehle und zog das Schwert blitzschnell wieder heraus. Dumpf hörte ich hinter mir die Leiche aufprallen. Den nächsten Orks köpfte ich. Dunkles Orkblut bespritzte mich. So ging es eine ganze Weile. Jeder Ork der in meine Nähe kam wurde getötet. Ich war voller Blut. Dunkles Orkblut und mein helles Blut. Die Orks zogen sich aus der Stadt zurück. Plötzlich wurde mir schummrig vor den Augen. Verzweifelt suchte ich nach einem Ork dem ich seine Energie aussaugen kann. Aber ich fand keinen. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Als ich aufwachte sah ich Alero und Nandalsera. Um meinen Arm war ein blutiger Verband. „Ist die Stadt...... ist die Stadt von....... Orks.....“, versuchte ich zu reden, aber Nandalsera unterbrach mich: „ Ja. Die Orks sind vertrieben und alle danken dir.“ Ich lächelte und sagte: „ Gut ich werde zwei Tage ….. zwei Tage.... in Salzares...zwei Tage.... mein Pferd....“, weiter kam ich nicht. Ich verlor meine Stimme ein paar Momente später. Ich stand mit Mühe auf. „Ihr wollt doch nicht etwa schon wieder gehen! Ihr seit zu schwach.“, meinte Nandalsera. Trotzdem stand ich auf und ging zum Stall. Colanarvio stand gesattelt da. Ich stieg auf. So verbrachte ich zwei Tage und ich wurde immer schwächer.

Zwei Tage waren vergangen. Mit Mühe hing ich im Sattel. Zum Glück sah ich nicht aus wie ein Kartoffelsack. Ich konnte zwar noch aufrecht sitzen allerdings konnte ich nicht mehr richtig reiten. Colanarvio trottete eher die Patrouille. Immer die gewohnte Route ging er. Jeder Ork der mir in die Nähe kam saugte ich die Energie aus. Jetzt ist die Stadt von den Orks und anderen düsteren Wesen befreit. Ich ritt zum Hof. Dort warteten schon alle. Meine Stimme hatte ich immer noch nicht wieder. Der König bedeutete mir mitzukommen. Er führte mich zur Schatzkammer. Ich bekam vierzehn Säcke prall gefüllt mit Gold und Juwelen. Alle vierzehn Säcke Gold band ich mir an den Gürtel. Mein Gürtel war schwer. Und das Gold hatte einen unermesslichen Wert. Dann verabschiedete ich mich von der Königsfamilie. Im Stall umarmte ich noch einmal die vier Stallknechte zum Abschied. Es war ein Abschied ohne Worte. Ich hatte ja keine Stimme.
Dann führte ich Colanarvio auf den Hof und galoppierte davon. „Gut gemacht. Und jetzt kommst du sofort her. Und ich erwarte dich im Morgengrauen in vier Tagen. Und ich zähle das Gold.“, meldete sich Fernando. Ich nickte nur und Fernando zog sich zurück. Ich trieb Colanarvio an und ritt in Richtung Elfenreich. Vorher ritt ich aber zu Nasumya. Für die Reise war ich wieder Anniza. Und vor der Stadt erkannte ich meine Mutter. Sie holte am Bach Wasser. Vor Schreck fiel ihr der Eimer aus der Hand. Sie erkannte Colanarvio sofort. Ich wurde begrüßt wie ich lange nicht mehr begrüßt wurde. Jedoch war das kleine Zeltlager erheblich kleiner geworden. Sie hatten nur noch drei Zelte. Außerdem hatten sie noch einen Karren beladen mit ein paar Sachen. Der Karren wurde von einem alten Klepper gezogen. Als Andchecht die ganzen Säcke an meinem Gürtel sah fragte er was darin sei und ich antwortete Gold. Ich zeigte allen sogar das Gold noch als mir mein Fehler bewusst wurde. „Es ist nicht für euch. Weder für euch noch für mich. Es ist für Fernando und das Reich.“, stellte ich klar. „ Für welches Reich?“, fragte Alisto gierig. Und dann stritten alle darüber was sie mit soviel Geld anstellen würden. Ich zog mein Schwert und Alisto tat es gleich. Da schritten Famento und meine Mutter ein. Aber Alisto beschimpfte sie nur. Seine Gier spiegelte sich in seinen Augen. Im Hintergrund sah ich Jenucha mit einem Säugling aus dem Zelt treten. Alisto stieß sie nur zur Seite und attackierte mich. Meine Wunde blutete immer noch sehr stark. Ich hatte zwar meine Stimme wieder. Aber nicht meine gesamte Kraft. Als ich mühevoll jeden Schlag des Kriegers parierte sah ich mein Ende schon kommen. Doch plötzlich durchströmte mich Kraft und ich schlug fester zu als ich es je getan hatte. Der Kampfstil war aber nicht meiner. Er war viel besser und viel brutaler. Sobald Alisto einen Schlag nicht parierte wurde er mit Schlägen oder Tritten bestraft. Ich überlegte lange woher der Kampfstil kam. Es war nicht meiner und ich kontrollierte mich auch nicht mehr. Es war so als wäre ich nur eine Marionette und irgendwer zog die Fäden. Als Alisto am Boden lag und mich angstvoll ansah und ich mein Schwert zum Schlag ausholte sah ich mich plötzlich vor Augen, wie ich verschwitzt im Staub lag. Und da war auch jemand der mich besiegt hatte und da gab es nur einen: Fernando. „Ah! Endlich hast du es auch bemerkt. Du hast ja lange gebraucht. Ich lasse dich doch nicht sterben. So geschwächt wie du bist. Aber ich bin etwas verrostet. Und außerdem muss das Gold ja gut ankommen. Aber ich habe auch noch andere Sachen zu tun.“, meldete sich Fernando zu Wort. Als er mich wieder verließ stützte ich mich auf mein Schwert und stieg auf Colanarvio. Sofort galoppierte ich an und hatte Nasumya fast vergessen. Ich galoppierte Tag und Nacht durch und ich glaube das Colanarvio auch geholfen wurde.

In der Ferne sah ich schon das Elfenreich. Schnell nahm ich mein ursprüngliches Aussehen an. Ich konnte Colanarvio mit meinem gesunden Arm und meinem tauben Arm sowie mit meinem Gewicht oder meiner Stimme durch parieren. Doch kurz vor dem Elfenwald hielt Colanarvio an, aber so wie ich es nie und nimmer von ihm kannte. Mit eleganten Schritten schritt Colanarvio königlich durch den Elfenwald. Als ich auf dem Hof abstieg brach Colanarvio plötzlich zusammen. Sein Maul und seine Beine wund gescheuert. Sein Körper schweißtriefend und voller Dreck. Seine Mähne und sein Schweif völlig zerzaust und aus seinem Maul tropfte der Schaum nur so. Ich sah Fernando wütend, ängstlich und fragend an. Der befahl einem Stallknecht nur Colanarvio in den Stall zu bringen. Ich folgte Fernando in den Palast. In der Schatzkammer angekommen sah ich mich um. Ich war lange nicht mehr hier gewesen und sie ist sehr gewachsen. Der riesige Raum war bis zur Decke hin mit Gold und Juwelen gefüllt. Riesige Berge von Gold türmten sich vor mir auf. Ich sank auf die Knie. So viele Menschen hatte ich Hunger und Not leiden sehen. Und hier waren Berge von Gold. „Was ist mit Colanarvio passiert?“, wollte ich plötzlich wissen. „Ich habe einen Zauber auf ihn gewirkt. Einen Zauber das er keine Müdigkeit verspürt. Seine Energie ging damit ins unendliche. Aber ich kann diesen Zauber nicht ewig aufrecht erhalten daher wäre es jetzt so als sei er ohne einen Zauber galoppiert. Aber sei unbesorgt er wird es glaube ich schaffen.“, antwortete Fernando. Dann erzählte ich ihm von meinem Traum. Bei dem alle verschwanden außer Colanarvio. Ich konnte vieles abwenden. Aber nicht alles. Fernando tat es nur als Traum ab. Aber für mich war er weit mehr. Fernando wartete immer noch. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen einen Berg aus Gold. Abwesend fummelte ich an einem Geldbeutel herum. „Fernando könnte ich vielleicht einen Beutel behalten?“, fragte ich ihn und er glotze mich nur blöd und überrascht an. „Ich habe unsere Mutter gefunden. Und ihre neue Familie. Nur sie sind sehr arm und du hast eine Halbschwester. Und es ist doch deine Familie. Außerdem war Nandalsera verlobt und dann wollte ich sie nicht mitnehmen. Und deine Halbschwester hat einen Sohn der ist aber tot und ich möchte ihn zum Leben erwecken. Bitte ich brauche einen Splitter des sehenden Kristalls.“; flehte ich ihn an. „Das mit Nandalsera hast du gut gemacht ich in stolz auf dich. Und wie du schon sagtest Mutter hat eine neue Familie. Das schon seit 40 Jahren. Ihr Mann ist ein Mensch er wird bald 60. Mutter gehört nicht mehr zu unserer Familie. Die einzige die noch zu meiner Familie gehört bist du. Und sonst niemand. Das dieser kleine Bastard tot ist interessiert mich herzlich wenig. Das er auch noch mit mir verwand ist, das ist einfach nur abscheulich und ganz ehrlich bin ich sehr froh das der tot ist. Und ich weiß auch das diese Schlampe von Halbschwester wieder einen Sohn hat. Leider. Sie hat die Fruchtbarkeit von Menschen. Vielleicht töte ich sie auch. Und Sania dazu. Dieser Andchecht und Alisto kann ich auch töten. Und Famento aus Gnade vielleicht auch.“, meinte Fernando. „Famento hat noch Familie. Bitte lass ihn am Leben.“, bat ich Fernando. „Oh ja klar! Ich hatte ja vergessen, das d vorhattest in die Fußstapfen von Sania zu treten. Menschen gehören nicht zu Elfen. Und ich werde dich genau beobachten. Und wenn du ein Mensch auch nur küsst dann wird er sterben. Und jetzt gib das Gold, für Menschen ist es nicht gedacht.“, meinte Fernando. Ich warf ihm das Gold vor die Füße und schrie ihn an: „Du bist selbstsüchtig!“ Dann rannte ich weg. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Auf der großen Treppe stieß ich fast mit Danieles zusammen. Ohne auf seine Vorwürfe zu achten drängte ich mich an ihm vorbei und rannte in mein Zimmer wo ich mich einschloss.

Sofort füllte ich mir eine Schüssel mit Wasser und versuchte Nasumya aufzurufen. „Hallo. Nasumya.“, begrüßte ich sie. Sie drehte sich nur ratlos umher woher die Stimme kam. Sie konnte mich nicht sehen ich sie aber schon. „Du siehst mich nicht aber du hörst mich.“,erklärte ich ihr. „ Skydana? Bist du das?“, fragt sie. Ich antwortete: „ Ja ich bin es. Stehst du immer noch ohne Ehemann da?“ Sie nickte. Ich verabschiedete mich und rief Famento auf. „Famento den Vater ist doch ein Kaufmann ja gut. Treff dich im benachbarten Ort, in dem Wirtshaus. Es heißt irgendwie „ zum tanzenden Frosch“ Dort gehe in den Hof und vor dem Stall wartet jemand auf dich. Es ist eine Frau die dort arbeitet. Diese sprichst du an und rede ein wenig mit ihr. Sage ihr von mir das sie mich am Wald des Vergessens treffen soll. Du kannst selbstverständlich noch ein wenig mit ihr plaudern aber musst du nicht. Obwohl ich würde mich an ihrer Stelle freuen.“, trug ich ihm auf. Dann verabschiedete ich mich von ihm aber nicht ohne die Antwort vorher zu erhalten, das er sich morgen früh alleine auf den Weg machen würde. Das gleiche teilte ich auch Nasumya mit. „Und wo liegt der Wald des Vergessens?“, fragte sie. „Das werde ich dir sagen wenn er schon bei dir war.“, antwortete ich. „Und was bringt das?“, fragte sie. „Wirst du schon sehen. Wenn du meinst du bist bereit dafür rufe einfach meinen Namen. Dann komme ich.“, sagte ich zu ihr. Nasumya verabschiedete sich und ich veränderte den Zauber ein wenig. Jetzt konnte sie mich nicht hören aber ich sie und ich konnte sie immer noch sehen. Etwas klopfte gegen meine Tür. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Fernando stand davor und wollte gerade etwas sagen da knallte ich die Tür wieder vor seiner Nase zu. Ich legte mich aufs Bett und sah das Kissen an. Über so vieles musste ich nachdenken. Fernando kam einfach ohne das er anklopfte herein. Allerdings sehr leise, denn ich hatte ihn nicht gehört. Er setzte sich auf die Bettkante und das Bett schaukelte leicht. „ Ich bin nicht selbstsüchtig. Nicht nur für dich und mich muss ich sorgen sondern noch für ein ganzes Volk.“, meinte er. „Ein Volk wo jeder Elf glücklicher und reicher ist als ein Menschenkönig.“, sagte ich aufgebracht. Fernando streichelte mir über den Kopf und murmelte etwas was ich nicht verstand. „Früher warst du mal viel netter. Da hast du dich auch einmal um andere gekümmert jetzt interessierst du dich nur noch für die Elfen und der Rest dieser Welt kann dir egal sein.“, machte ich ihm Vorwürfe. Er lächelte: „ Vielleicht sind die Zeiten nur schwerer geworden. Aber mir ist nicht alles egal. Vielleicht kann ich mir ja so das ein oder andere Menschenreich ansehen und mir selbst ein Bild machen. Colanarvio geht es übrigens schon viel besser, allerdings kannst du ihn die nächsten Wochen nicht reiten.“ Ich fragte ihn: „Und welches Pferd soll ich dann reiten?“ „Such dir eines aus.“, antwortete er. Meine Augen fingen an zu glänzen. Mit einem Ruck setzte ich mich auf. „Und wann machen wir eine Reise durch das Reich der Menschen. Am besten fangen wir beim Küstenreich an da wir dort so gut wie gar keinen Einfluss darauf haben. Also wann brechen wir auf?“, wollte ich wissen. „ In drei bis vier Tagen. Ich muss noch etwas erledigen das keinen Aufschub duldet.“, meinte Fernando und verließ das Zimmer. Ich war so überglücklich das ich sofort aufsprang das Bett gegen die Wand donnerte und fröhlich im Zimmer hin und her lief. Nur leider war ich so fröhlich das ich mein Rucksack nicht bemerkte der auf dem Boden stand. Prompt stolperte ich darüber und fiel in den Springbrunnen. Das Wasser spritzte zu allen Seiten und ich war klitschnass. Dann kletterte ich aus dem Brunnen und schmiss aus versehen den Stuhl um. Jenura kam in den Raum. Wir beide kreischten und fielen uns in die Arme. Dann badeten wir beide mit Kleidern im Springbrunnen(eher unfreiwillig). Als es dunkel wurde setzten wir uns in den Springbrunnen und ließen uns das Wasser über unseren Kopf fließen. Lange saßen wir so da und sagten nichts. „Du ich muss bald wieder los. Willst du mitkommen?“, fragte ich Jenura. „Nein! Ich darf das Elfenreich nicht verlassen. Anordnung von Danieles.“. Antwortete sie. „ Okay Schade.“, sagte ich und Jenura stand auf und ging. Auf dem Flur holte ich sie ein. Gemeinsam gingen wir dann in ihr Zimmer. Dort erwartete mich ein riesen Schock. Das Zimmer war kahl. Nur noch das Bett stand darin, selbst der Teppich fehlte. Alles nur nackter Stein und darin ein Bett. Ihr schönes großes Zimmer. „Jenura.....was ist das?“, fragte ich sie verdatternd. Jenura lachte und meinte: „ Danieles hat sich ein eigenes kleines Haus in der Stadt gekauft. Sonst wohnen die Bediensteten doch auch nicht im Palast, das wird dann zu einem Gästezimmer. Morgen werden wir beide umziehen. Und dann dauert es vielleicht noch zwei bis drei Tage bis alles richtig eingerichtet ist. Stell dir das vor Skydana! Ein eigenes Haus wo nur Danieles und ich wohnen. Und ein bis zwei Bedienstete arbeiten. Aber sonst nie so ein Trubel.“, erzählte Jenura. Es muss fantastisch sein. Da würde ich dann sicherlich oft übernachten. Nach einer Weile ging ich wieder in mein Zimmer. Ich war nicht einmal halbwegs getrocknet als ich in die Palastküche ging. Der Koch hatte sicherlich schon Feierabend. Klar es war ja auch schon lange dunkel und so ziemlich alle schliefen. Ich hatte höllischen Durst. Aber in allen Regalen fand ich mein Lieblingsgetränk nicht. Es war etwas was sehr fruchtig schmeckte und dann war da noch ein Schuss Alkohol. Was alle so an Alkohol fanden. Fernando hatte etwas das durfte ich nicht trinken. Er meinte es habe zu viel Alkohol. Irgendwie 80%. In meinem Getränk hingegen waren nur 43%. Ich schnappte mir ein Glas und dann suchte ich mein Getränk weiter. Plötzlich stieß ich auf eine Flasche. Sie hatte einen schlanken Flaschenhals und ein dickes Unterteil. Dies war sicherlich Fernando's Lieblingsgetränk. Misstrauisch blickte ich mich um. Keiner weit und breit zu sehen. Ich versuchte den Korken herauszuziehen. Es gelang mir nach langem rumprobieren. Ich schüttete mir das Glas voll. Dann stellte ich die Flache nach hinten und hoffte das niemand es merkte. Ich ging mit dem Glas ach draußen. Den Schnaps wollte ich bei meinem Lieblingsplatz trinken. Auf einer kleinen Lichtung. Setzte ich mich in das kühle Gras und trank den Alkohol auf Ex. So viel Alkohol hatte mein Körper noch nie gleichzeitig aufgenommen. Mir wurde übel. Und kurze Zeit später musste ich mich erbrechen. Allerdings wusste ich überhaupt nicht was Fernando an diesem Getränk fand. Es war bitter und brannte so stark das es mir die Tränen in die Augen trieb. Noch vier weitere Male musste ich mich deswegen erbrechen. Ich ging zum Palast zurück und fühlte mich einfach nur elend. In der Küche stellte ich nur das Glas zurück Und stieß dann mit Fernando zusammen. Danieles war hinter ihm. „Was soll das denn werden ein Treffen in der Küche?“, fragte ich ihn. „ Nicht ganz.“, meinte Fernando und schob sich an mir vorbei. Danieles entzündete eine Kerze und stellte sie auf den Tisch. Dann schloss er die Tür. Als sich alle gesetzt hatten holte er dieses fürchterliche Gesöff. Als beide etwas hatten begannen sie über irgendwas zu diskutieren. Ich wusste nicht über was denn meine Sinne waren völlig vernebelt. Gequält blickte ich drein. Irgendwann fragte Fernando was mit mir los sei und ich antwortete ihm ich habe die Flaschen vertauscht. Fernando und Danieles lachten beide laut los was mir nur noch mehr Kopfschmerzen machte. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich torkelte nach oben. Oben schmiss ich mich gleich ins Bett und donnerte erst einmal gegen die Wand. Aber schlafen konnte ich auf Grund meiner Kopfschmerzen nicht. Ich sollte doch ein Bett haben das auf dem Boden steht und nicht an Seilen hängt. Dieses Geschaukel machte mich ganz wirr im Kopf. Aber irgendwann konnte ich dann doch schlafen.

Am nächsten Morgen ging es mir besser. Ich schlief ganze sechs Stunden. Dann waren meine Kopfschmerzen so gut wie weg. Ich stand auf und machte mich schnell fertig. Mein Arm war völlig taub und fast schon tot. Es fehlte nicht mehr viel. Aber er war auch nicht mehr zu retten. Sofort verband ich meinen Arm neu. Die Wunde blutete immer noch stark. Es war jetzt fast eine Woche her und blutete immer noch wie am nächsten Tag. Colanarvio war immer noch nicht richtig auf den Beinen. Aber bald würde es losgehen. Höchstens noch drei Tage. Und ich müsste wieder richtig reiten lernen. Und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nicht einmal Fernando würde erfahren wo ich reite. Aber erst einmal beugte ich mich über die Schüssel und rief Nasumya auf. Sofort sah ich Nasumya. Sie redete mit Famento. Die beiden schienen sich verliebt zu haben jedoch zögerte Famento. Und sie redeten über Kinder. Das überraschte mich sehr.

Als sie endlich fertig geredet hatten ging Nasumya zu Famento und küsste ihn. Es tat mir in der Seele weh und ich hätte am liebsten laut los geschrien. Aber es war besser so. Nur wegen mir sollte Famento jetzt nicht in Einsamkeit leben. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Herz und schluckte hart. Langsam wandte ich mich um und setzte mich auf den Stuhl. Dann konnte ich nicht anders und ließ meinen Kopf auf die Tischplatte sinken und fing an zu weinen.

Als ich mich wieder beruhigt hatte sah ich in den Spiegel. Mein Haar war zerzaust und meine Augen rot geweint. Schnell machte ich mich frisch. Und ich zog mir ein Kleid an. Irgendwie wollte ich mich nun ein einziges Mal wie eine Frau benehmen. Mein Arm schmerzte immer noch sehr aber ich vergaß den Schmerz völlig als ich an Famento dachte. Auf den Schuhen die einen Absatz hatten damit der Schritt so komisch klackerte gewöhnte ich mich erst spät. Andauernd knickte ich um und so verbrachte ich fast den ganzen Tag als plötzlich Fernando hereinplatzte. Ohne Worte nahm er meinen Arm und flüsterte irgendetwas. Ein kribbeln durchlief mich. Mein Arm tat plötzlich weh und dann nicht mehr. Und ich konnte ihn wieder bewegen. Schnell brachte ich Fernando einen Stuhl wo er sich ausruhen konnte. Mein Arm er hatte ihn geheilt. Da bemerkte ich das Fernando ganz anders gekleidet war als sonst. Viel edler. Und ich glaube diesen Aufwand hätte er auch nicht zwischendurch gemacht. Dann stand er entschlossen auf und verließ das Zimmer. Ich räumte den Stuhl weg und wischte das Blut vom Arm. Dann ging ich nach unten. Alle sahen mich kommen als ich mit meinem wunderbaren Kleid und diesen Schuhen ankam. Ein Bote kam an und bedeutete mir zu folgen. Brav folgte ich ihm. Ich wurde zu Fernando geführt. Und in meiner Ungeschicklichkeit und diesen hohen Schuhen lief ich prompt in einen Blumentopf hinein und der Bote fing an laut loszulachen. Ich brummte nur: „ Lach du ruhig.“ Das mochte ich hier so. Man achtet hier nicht so auf Förmlichkeiten. Nur auf das Grobe. Wir waren immer für einen Spaß aufgelegt. Manchmal sogar auch Fernando. Ich redete den Boten solange voll bis er dann auch einen Blumentopf um schmiss den ich in letzter Sekunde noch auffing. Hier standen eindeutig zu viele Blumentöpfe in der Gegend. So gingen wir gemeinsam lachend zu Fernando. Dort wurden wir wieder ernst. Mit hoch erhobenem Haupt stolzierte ich zu Fernando. Bei ihm saß ein Elf den ich irgendwo her kannte. „Skydana! Ich wollte dir etwas sagen. Ich habe dich soeben mit dem Sohn einer meiner mächtigsten Fürsten verlobt.“, meinte Fernando. „Edle Lady. Ich bin Delios. Fürst von Alkaldien. Und mein Sohn Delerius wird sicher sehr erfreut sein.“, stellte sich der Fürst vor. „ Sein Sohn hat sich sehr gut in Schlachten geschlagen. Und so alt ist er noch nicht. Gerade erst 92 Jahre geworden. Also zwei Jahre älter. Ihr werdet vermählt sobald es geht. Oder im Extremfall wenn Delios abtreten will, schwerkrank ist, sogar stirbt oder andere Sachen dazwischen kommen werdet ihr auch früher heiraten.“, meinte Fernando. Meine Überraschung und meine Wut versteckte ich hinter einer Maske. Jetzt bloß nichts falsches machen. „ Fernando. Ich wollte dich noch einmal bitten zu Nasumya reiten zu dürfen.“, bat ich ihn. „ Nein. Das darfst du nicht. Du wirst sie in zwei Tagen sehen.“, meinte er. Ich verließ den Saal. Na Klasse. Jetzt hat er mich auch noch verlobt. Ich wette das er mit mir nur durch das Menschenreich zog und hier und dort mal half damit er mich verloben kann. So wie bei den Menschen. Er würde nicht einmal für mich etwas umsonst machen. In meinem Zimmer zog ich meine Reitklamotten an und ging in den Stall.
Dort angekommen sahen mir viele Pferde entgegen. Ich suchte Colanarvio er zitterte immer noch am ganzen Leibe. Ich streichelte in und gab ihm ein Apfel aus der Kiste die vor seiner Box stand. Dann suchte ich den Stallknecht. Er führte mich zu einem großen Pferd. Es war ein elfisches. „Es heißt Esmera.“, meinte der Stallknecht. Esmera war eine schöne Cremello Stute. So um die 1,89m. Sie war eines der größeren Pferde. Beim aufsatteln hatte ich leichte Probleme da Colanarvio nur 1,65 m groß war und keine 1,89m. Aber ich schaffte es. Esmera war eine liebe Stute. Ich führte sie in eine leere Halle die an den Stall angrenzte. Diese Halle sollte ehemals zum Stall werden, aber die Lage war schräg daher konnte es kein ordentlicher Stall werden und so stand die Halle einfach nur unbenutzt da. Der Boden wurde zum Glück noch nicht gepflastert sondern wurde so gelassen. Esmera war ziemlich schlank sodass ich sehr schnell wieder nachgurten musste. Zum Glück war sie kein Schlachtross im menschlichen Sinne. Die der Menschen waren groß und kräftig. Und auch ein wenig fett. Aber unter ihren Hufen bebte die Erde. Vielleicht sollte es das sein was die Menschen wollten. Dem Feind Angst einflößen. Jetzt musste ich mich an Leben mit zwei Armen gewöhnen. Aber das dauerte nicht lange. Wenigstens konnte ich die Zügel jetzt gut halten. Esmera hatte große und ruhige Schritte. Ihr Tempo war weder zu langsam noch zu schnell. Ich ritt sie überwiegend im Trab. Dann galoppierte ich noch viel mit ihr und ritt sie zum Schluss nur noch Schritt. Es war schön wieder im Sattel zu sitzen. Und Esmera war ein klasse Pferd.

Es dämmerte bereits als ich von Esmera abstieg. Den ganzen Tag bin ich geritten und Esmera zeigte keine Anzeichen von Müdigkeit. Ja ganz im Gegenteil sie wollte laufen. Esmera wurde bestimmt lange nicht mehr geritten. Hier werden ja nur die gleichen Pferde geritten. Allerdings ritten sich jetzt schon viele ein. Also fast alle Pferde kamen mit. Nur Colanarvio und zwei andere Pferde würden hierbleiben. Fast der ganze Hofstaat kam mit. Und drei Pferde bzw. Zwei waren sehr leicht zu bewegen. So hatte diese Reise etwas gutes. Als ich in den Stall ging sah ich Fernando mit jemanden reden. „Okay dann bleiben die drei also hier. Gut.“, meinte er und ich rief ihm hinterher: „ Fernando! Welche drei bleiben hier also Colanarvio und die anderen beiden?“ Er schrie zurück: „Eranndo und Balamir.“ Dann ging er in den Palast. Ein Stallknecht kam und fragte mich: „ Wollt ihr Esmera reiten?“ Ich nickte und gab ihm Esmera. Dann ging ich in mein Zimmer und legte mich schlafen.

Als ich aufwachte schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Morgen geht es los. Ich machte mich schnell fertig aß etwas und ging so schnell es ging in Stall. Wie der Blitz sattelte ich meine Esmera auf und führte sie nach draußen. Heute war Gelände angesagt. Im Schritt verließ ich den Palast und ritt durch eine Menschenmenge und passte genau auf niemanden über zureiten. Das war geschafft. Dann ritt ich im lockeren Trab den Weg entlang.
Als ich eine Strecke erreichte wo weder ein Elf noch ein Knick war, galoppierte ich Esmera an.
Wie von der Tarantel gestochen rannte sie den Weg entlang. Mir wurde schwindelig. Und ich ließ die Zügel los und hielt mich an ihrer Mähne fest. Esmera freute sich das sie endlich wieder laufen konnte. Und da ich die Zügel losließ dachte sie das sie noch schneller laufen dürfte. Esmera raste um die Ecke und sprang dann voller Freude in einen kleinen Fluss. Als sie durch das kühle Nass galoppierte wurde sie langsamer und ich faste nach den Zügeln und nahm sie auf. Ich war seit Wochen nicht mehr geritten und so hatte ich mir meinen ersten Ausritt nicht vorgestellt. Dann wurde Esmera wieder schnell und galoppierte über die Berge von Navgaron. Als die Küste in Sicht war wurde es etwas langsamer und es ging ins Meer. Dann lenkte ich ihn zurück und wollte unbedingt Nasumya besuchen.

Als ich auf ihrem kleinen bescheidenen Hof ankam, lief sie mir glücklich entgegen. „Lady Skydana, Lady Skydana! Famento hast mir einen Heiratsantrag gemacht und ich werde heute heiraten. Seit er mir einen Antrag gemacht hat habe ich tagtäglich gebetet das du kommen wirst. Er kampiert mit den anderen vor der Stadtmauer. Und euer Pferd ist sehr hübsch und riesig. Wie heißt es denn? Ich bin ja so glücklich.“, erzählte sie mir atemlos. Mir stiegen die Tränen in die Augen so wie ihr, aber aus Trauer. Ich tat so als wären es Glücks tränen. „Das ist super. Ich freue mich ja so für dich.“, meinte ich und verabschiedete mich von ihr. Dann versuchte ich mich zu beherrschen. Denn es durften auf keinen Fall mehr als ein paar Tränen herauskommen. Dann wendete ich Esmera und galoppierte zu Famento und den anderen. Ihre Habseligkeiten waren sehr geschrumpft. Der Karren der jetzt von einem Ochsen gezogen wurde war fast leer. Sie schliefen nur noch in zwei Zelten. Heute würde Famento ja eh weg sein. Famento kam mir entgegen und sagte: „ Skydana. Es tut mir leid aber ich... du kommst...... ich werde......“ „Ich bin eh verlobt.“, unterbrach ich ihn. Er sah mich nun auch etwas traurig an. In seinen Gedanken erriet ich das er mich immer noch liebte. „Freu dich doch mal. Du wirst heute eine hübsche und nett Frau heiraten. Und dann hast du zwei Kinder. Sie sind wirklich ganz toll. Mit uns wäre das sowieso nichts geworden.“, meinte ich. Er nickte und dann ritt ich wieder zu Nasumya. Die beiden passten gut zusammen. Dort half ich dann wo es nur ging bei den Hochzeitsvorbereitungen.

Dann war es soweit. Sehr viele waren auf der Wiese versammelt. Und das Essen hatte ich noch erweitert und verbessert. Ich hatte mir ein wunderschönes Kleid gezaubert und Nasumya sollte nicht auf dem alten Klepper hergeführt werden sondern auf Esmera. Meine schöne große Stute hatte ich geputzt was das Zeug hielt. Jetzt war sie wunderschön und glänzte. Einen edlen Damensattel und die passende Trense musste ich zwar zaubern aber das war auch nicht weiter schlimm. Ich half Nasumya auf Esmera und führte sie dann zur Wiese. An ihrer Trense hatte ich ein paar Glöckchen angebracht. Aber leider war Esmera etwas nervös. Sie konnte ihren Kopf nicht stillhalten. Ich fasste Esmera kürzer. Jetzt ging es und als wir die Wiese erreichten ging Esmera plötzlich in einem edlen Schritt und ich ließ sie etwas länger. Aber anstatt ihren Kopf hochzureißen hielt sie ihn unten. Es sah sehr edel aus. Als dann auch noch die Gäste über sie staunten, wieherte Esmera leise. Beim Altar ging sie in die Knie und Famento half Nasumya herunter. Dann ging ich mit Esmera in die Menschenmenge.

Als die Trauung abgeschlossen war und alle anfingen zu essen. Hatte ich ein Problem. Wo sollte ich hin mit Esmera? Dann holte meine Mutter mich zu sich. „Skydana. Wir haben uns eine Kutsche geliehen. Eine schöne Kutsche, da wollten wir eigentlich den Klepper vorspannen. Aber dürfen wir nun dein Pferd nehmen?“, fragte sie mich. Ich nickte und folgte ihr mit Esmera. Esmera gefiel es vor die Kutsche gespannt zu werden. Und ihren edlen Schritt behielt sie bei. Allerdings konnte Mutter sie nicht so gut halten. Deshalb bekam ich die Kluft des Kutschers und bestieg den Kutschbock. An der Seite war eine große Peitsche. Diese legte ich in den Fußraum. Ich hatte noch nie eine Kutsche gelenkt. Aber es klappte prima. Esmera war ein gutes Pferd. Als ich gerade vorfahren wollte fragte ich meine Mutter noch: „ Stopp. Wo soll ich denn überhaupt mit den hinfahren?“ Und sie antwortete: „ Zur Küstenstadt Plajia. Dort wird der Wirt sie empfangen.“ Dann beschrieb sie mir noch den genauen Weg und im edlen Trab setzte sich Esmera in Bewegung. Die Gäste staunten nicht schlecht als sie dieses schöne Pferd ein zweites Mal sahen. Und Esmera genoss es. Ich fuhr das Brautpaar zu der Stadt. Esmara trabte schnell allerdings aber auch vorsichtig. Und die beiden staunten nicht schlecht als Esmera an vielen Karren die Kutsche vorbei zog die sich im Schlamm festgefahren hatten. Es musste furchtbar anstrengend sein aber Esmera schaffte es super. Der Untergrund wurde immer schlammiger. Und dann mussten wir noch einmal so eine Art von Fluss überqueren. Die Kutsche war groß und wir bekamen keine nassen Füße. Allerdings sahen wir viele Kutschen dir dort nur im Schneckentempo vorankamen. Esmera aber trabte an allen vorbei. Mit hoch erhobenem Haupt trabte sie an allen vorbei. Nur leider durch das tiefe Wasser. Wie schon gesagt die Kutsche war riesig aber trotzdem wollte ich das Tempo drosseln aber Esmera nicht. Einmal stand sie bis zum Bauch im Wasser. Was mit ihren 1,89m ziemlich tief war. Die Kutsche war so wie ein Boot gebaut. Kein Wasser drang ein. Nur Esmera tat mir leid. Immer häufiger stand sie bis zum Rücken im Wasser. Esmeras Trense hatten die beiden auch noch nicht entdeckt. Ich werde nämlich zurückreiten. Die Kutsche würde ich dort abgeben. Sania hatte mir genau beschrieben woher die Kutsche kam. Als Esmera das Wasser bis zum Kopf stand kamen langsam Zweifel auf. Was ist wen es noch tiefer wurde? Aber es wurde flacher.
Ich atmete erleichtert auf als Esmera nur noch bis zu den Knien im Wasser stand. Dann zog sie uns über das überschwemmte Land bis es immer wärmer wurde. Nass wie Esmera war setzte sich der Staub super gerne auf ihr ab. Und so hatte ich bald einen Fuchs vor mir. Esmera machte die Hitze nichts aus. Sie drosselte das Tempo nicht ein einziges mal. Immer den gleichen schnellen aber vorsichtigen Trab. Es schaukelte fast kein bisschen. Durch das Armenviertel vor der Stadtmauer trabte Esmera immer noch. Viele Menschen sahen das große Pferd bewundert an und Esmera gefiel es. Immer stolzer und schneller fing sie an zu traben. Selbst am Stadteingang und noch ein wenig in der Stadt machte man dem großen Pferd Platz. Und wir kamen im Trab zum Wirtshaus durch. Die beiden stiegen aus und der Wirt begrüßte sie: „Guten Tag. Es freut mich sehr euch begrüßen zu dürfen. Heinrich wird euch in euer Zimmer führen.“ Die beiden grüßten zurück. Dann bedankten sie sich bei mir. Sie wussten nicht das ich, ich war. Aber ich denke das sich beide das dachten wegen Esmera. Als die beiden reingingen sage der Wirt: „ Wir rechneten mit viel Verspätung. Schon wegen des großen Priels und dann ist das Vorderland völlig überschwemmt und bei euch sollte das doch auch so schlammig sein.“ Ich erwiderte: „ Wir haben halt ein gutes Pferd. Und wenn ihr mich entschuldigen würdet. Ich muss die Kutsche zurückbringen.“ Wir verabschiedeten uns und auch zum Verleiher der Kutsche kamen wir problemlos durch. Auf dem Hof kam mir schon ein etwas rundlicher Mann mit kurzen braunen Haaren entgegen. Es war der Pferdehändler von dem ich Colanarvio hatte. „Das ist ja das Wunderpferd. Nur eine komische Fellfarbe hat es. .“, rief er mir entgegen. Und ich gab ihm ein Goldstück und durfte so ein wenig Putzzeug benutzen. Ich holte die Trense aus der Kutsche und legte sie Esmera an da ich ja kein Halfter mit hatte. Ich band sie neben einem anderen Pferd an. Dann fing ich an Esmera zu putzen. Als sie nur so glänzte sagte de Pferdehändler: „ Jetzt hat dieses Pferd auch noch eine besondere Farbe.“ Ich nickte nur dann fragte er: „ Wie viel wollte ihr für dieses Tier haben? Drei Kutschen und sechs Kutschpferde kann ich euch geben. Also wie viel wollte ihr haben?“, fragte er mich. Ich antwortete knapp: „ Sie ist unverkäuflich.“ Dann legte ich die Bürste weg und band Esmera los. Der Pferdehändler erhöhte sein Angebot ständig. Aber ich wollte nicht sonst müsste ich bei meiner Reise noch Eranndo oder Balamir reiten. Ich kannte die beiden Schimmel. Nur gut ausgebildete Reiter konnten die beiden reiten. Wenn alle Schritt gingen galoppierten die beiden plötzlich los. Wir hatten zwei Elfen extra für die beiden.Nein ich wollte Esmera reiten. Ich stellte mich auf einen großen Stein um auf mein großes Pferd heraufzukommen. Als ich dann zum Tor ritt kam der Pferdehändler und machte mir ein hohes Angebot. Das brachte mich zum überlegen dann sagte ich aber: „Nein.“ Dann ritt ich mit Esmera vom Hof und durch die Stadt. Wieder sahen alle Esmera staunend an und ein paar rannten neben ihr her und streichelten sie. Dann ritt ich wieder über das überschwemmte Land und ließ sie galoppieren. Auch durch die Priele galoppierte sie problemlos. Dann sahen wir aus wie begossene Pudel als wir den Elfenwald sahen.

Esmera galoppierte wieder so schnell sie konnte. Ich trieb sie wie ein Verrückter. Dann wurde es ihr zu dumm und sie legte so an Tempo zu das ich mich krampfhaft an ihrer Mähne festhielt. Als der Elfenwald in Sicht war legte sie noch einmal einen Endspurt ein und ich hatte Angst herunter zufliegen und in meinem Kopf kreiste sich alles. Mir war schwindelig und schlecht. Das war zu schnell. Als wir fast am Elfenwald waren klammerte ich mich um ihren Hals und flehte sie an: „ Bitte Esmera lauf langsamer. Bitte.“ Esmera wurde tatsächlich langsamer und ich musste erbrechen. Es war schon dunkel.

Als ich am Hof ankam. Lief mir Fernando entgeistert entgegen. „Wo zu Teufel warst du? Wir machen uns hier alle Sorgen.“ Dann lächelte er: „Bring sie weg.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Zuerst nahm ich den Sattel ab den ich mir noch bei Mutter abholte, dann die Trense. Ich wollte sie schon in die Box führen da sah ich etwas. Sofort führte ich sie ins Licht. Ihre ganze Schulter war voll mit Erbrochenem und Galle. Ich führte sie nach draußen und wusch alles ab. Fernando sah mir dabei zu. „Also so habe ich sie noch nie vollgekotzt.“, meinte er. „ Du bist sie auch geritten?“, fragte ich ihn. Er nickte und antwortete: „ Ja und ich habe sie zu stark getrieben. Dann ist sie gerannt wie der Teufel. Aber so viel habe ich sie nicht vollgekotzt. Nur unten an den Fesseln war ein bisschen. Aber das ist ja fast die ganze Vorderseite.“ Dann ging er wieder in den Palast. Als Esmera dann endlich auch nicht mehr stank führte ich sie in den Stall. Dann wurde ich zu schläfrig und schlief ein.

Mir wurde irgendetwas über mein Gesicht gestreut. Als ich aufwachte sah ich wie Esmera Hafer kaute und sich über mich beugte. Na Lecker angesabberter Hafer. Das war wohl die Revanche für gestern. Ich lag in der Ecke ihres Stalles mit dem Halfter in der Hand. „Guten Morgen, meine Süße.“, sagte ich zu ihr und sie schnaubte. Jetzt sabberte sie mich noch einmal richtig schön voll. Wer hat ihr denn auch noch Äpfel gegeben? Ich verließ ihre Box und hänge das Halfter weg. Im Hof traf ich auf Fernando der laut loslachte. „Wie siehst du den aus? Dir klebt der Hafer im Gesicht und deine Haare sind voll gesabbert. Wenigsten riechen sie nach Äpfel. Pferdespeichel mit Apfelduft und dazu bist du voll mit Stroh und Heu.“, sagte er laut lachen. Ihm stiegen die Tränen in die Augen vor Lachen. Und er musste sich an den Bauch fassen. Zum Glück war hier keiner. Und so schnell es ging flitzte ich nach oben und um ehrlich zu sein musste ich über mein Spiegelbild auch lachen. Mit guter Laune wusch ich mir alles ab und zog mir frische Sachen an. Dann frühstückte ich noch und wagte mich zur Empfangshalle. Fernando wartete bereits und im Hof waren noch viele andere auf ihren Pferden. Als ich ankam schüttelte er nur einmal mit dem Kopf und zog mir leise lachend das nasse Stroh und Heu aus meinen Haaren. Dann gingen wir gemeinsam auf den Hof wo ein Stallknecht mit Resaldo und Esmera am Zügel stand. Resaldo war nur ein Stück größer als Esmera. Ich glaube er war 1,92m. Wir stiegen beide auf, wobei ich inzwischen schneller auf sie kam. Dann ritten wir los.

Es war wunderschön. Nur Colanarvio fehlte mir ein wenig. Aber jetzt sah Fernando wie die Lage war. Und e gab mir Recht. Alle behandelten uns gut und selbst Könige beugten ihr Haupt und flehten uns um Hilfe an. Fernando gefiel das alles sehr. Mir war es egal. Dann kamen wir nach Salzares. Dort wollten wir unbedingt übernachten. Das heißt Fernando wollte es. Ich wusste auch genau warum: Nandalsera.

Am Abend gingen Nandalsera und ich durch einen Kreuzgang. „Dein Bruder ist echt nett und hübsch.“, meinte sie. „Deiner auch.“, erwiderte ich. Sie lachte und fragte mich: „ Das soll ich dich von Vater fragen. Möchtest du meinen Bruder ehelichen?“ Sofort stöhnte ich auf. Diese Heiratsgeschichten. Ich antwortete ihr: „Nein. Es ist nicht so das ich deinen Bruder nicht mag. Nein das ist weil ich schon verlobt bin an irgend einen Fürstensohn. Und ich kenne ihn nicht.kennst du ihn? Er heißt irgendwie Delerius.“ Sie nickte. „Er ist ein großer Elfenkrieger. Ohne ihn wären wir genauso blöd dran wie ohne dich. Aber du hättest dir doch denken können das Fernando dich nicht an irgendjemanden verspricht.“, meinte sie. Ich nickte. Trotzdem hing ich immer noch an Famento. Ich hatte ihn selber Nasumya vorgestellt und trotzdem. Er war jetzt verheiratet. Und ich heule ihm immer noch hinterher. „Weißt du wie der Typ aussieht?“, fragte ich Nandalsera. „ Du hast ihn echt noch nie gesehen oder? Wie du von deinem Verlobten sprichst. Also er ist sehr hübsch und jung. Die Haare hat er so wie dein Bruder ungefähr. Also etwas kürzer. Dann hat er aber braune Haare. Und braune Augen. Er ist größer als du aber auch nicht so groß wie dein Bruder.“, erklärte mir Nandalsera. Dann verabschiedeten wir uns.

Zu allem Überfluss erfuhr ich dann auch noch das mein Verlobter hier eintreffen sollte. Und sein Vater kam auch mit. Der und Fernando am besten ist Danieles auch noch dabei. Die drei und alles geht schief. Am liebsten wäre ich ein Mensch und bei einer Bauernfamilie geboren. Aber ich musste ja in diesem Stand geboren. Ich wurde nach belieben geformt und wenn das mal anders passt werde ich umgeformt und so weiter. Ich kenne mein wahres Ich gar nicht. Aber das war den ja egal. Und als ich dann auch noch erfuhr das der Typ Fernando die Abtretung von seinem ganzen Land versprach wurde ich richtig wütend. Jetzt handelte man auch noch mit mir. Das war ja wohl die Höhe. Fernando bekam das ganze Land und dann gab er dem Sohn des Typen mich zur Frau. Damit ich mitmachte versprach er mir diese Reise. Und ich glaube das ich schon weitaus früher vermählt werden soll. Und genauso kam es dann.
Die hatten wohl Angst das ich irgendetwas noch machen könnte um die Hochzeit nie stattfinden zu lassen. Also musste ich dann von Fernandos Obhut in die Obhut dieses Typen wandern. Und mein Alptraum wurde wahr.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte wurde ich gleich zu Fernando bestellt. Was höchst selten so war. Mich befiel eine dunkle Vorahnung. Als ich den Raum betrat saßen alle vier um einen Tisch. Delios und Delerius. Und auf der anderen Seite Fernando und Danieles. Und was sollte ich jetzt da? Natürlich sollte ich kommen damit Fernando vor allen verkünden konnte das ich schon früher heiraten soll weil Delios sich bald zurückziehen möchte. Und dann tritt das Bündnis in Kraft. Als Fernando vor sich hin laberte wollte ich etwas einwenden aber ich brachte keinen Laut heraus und konnte den Mund auch nicht schließen. Jenura stand draußen vor dem Fenster. Alle sahen mich komisch an da lief ich nach draußen. Auf dem Flur stieß ich fast mit Jenura zusammen. Wir kreischten und hielten uns in den Armen. „So lange bin ich euch gefolgt. Ich wollte so gerne mitkommen. Deshalb hatte ich mir schon ein Pferd aus den Stallungen genommen bevor alle Pferde verteilt wurden.“, flüsterte Jenura. Jenura wusste wie man seinen Willen durchsetzte. Leider war sie im Kämpfen so wie im Reiten sehr ungeschickt. Immer noch weinend hielt ich sie in den Armen. „Ich bin verlobt.“, meinte ich traurig. „ Ich auch.“, brummte sie. Ich schloss sie noch fester in die Arme. „Ich bin ja so froh das du hier bist.“, sagte ich. „Ja die hinter dir nicht so.“; bemerkte Jenura etwas ängstlich. Ich ließ sie los und drehte mich energisch um. Herausfordernd sah ich alle vier an. Fernando und Delios sah man gar nichts an, Delerius sah überrascht aus und Danieles sah so aus als würde er jeden Moment explodieren. Schnell rannten wir beide auf den Hof und plötzlich waren Wachen hinter uns. Ich legte noch einmal an Tempo zu und rannte in den Stall. Dort trenste ich Esmera. Jenuras Pferd, eine kleine schwarze Stute stand noch aufgesattelt im Hof. Schnell band Jenura sie ab und sprang auf ich kam mit Esmera auf den Hof. Jenura galoppierte schon aus der Burg. Als ich dann endlich auf Esmera saß kreuzten die Wachen schon ihre Lanzen. Trotzdem galoppierte ich Esmera an. Und sie sprang über die Lanzen. Ich hatte keine Reitsachen an und das Kleid war furchtbar eng. Ich setzte mich in den Damensattel. Es war nur ein wenig gemütlicher. Andauernd musste ich ihr Tempo drosseln und auf Jenura warten. Ihr Pferd war vielleicht gerade mal 1, 35m groß. Und im Gegensatz zu meinem 59centimeter größeren Pferd war es total lahm. Von hinten sah ich Fernando, Danieles und die anderen beiden Typen. Jenura hatte keine Chance. „Jenura! Mit diesem kleinen Pferd oder Pony hast du keine Chance. Resaldo ist ganze 1,92m und Suchuan glaube ich 1,75m. Und die anderen beiden Pferde sehen auch nicht klein aus. Sie haben viel längere Beine. Komm auf Esmera sie hat bessere Chancen. Nur mit Resaldo könnte es knapp werden.“, schrie ich zu Jenura herunter. Zur Antwort stellte sich Jenura auf den Rücken ihres Ponys und lenkte es so dicht wie es ging an Esmera. Ich reichte ihr meine Hand und die andere Hand legte sie auf Esmeras Rücken. „Schnell sonst klatscht du gleich gegen einen Baum,“, rief ich warnend. Jenura ließ ihr Tier los. Dann stützte sie sich auf Esmeras Rücken allerdings schlug ihr Bein im vollem Galopp gegen den Baum. Jenura sah mich mit großen Augen an und kippte dann von Esmera. Ich riss Esmera am Zügel herum und galoppierte zu Jenura. Jedoch waren Fernando und die anderen nicht mehr hinter uns. So gut es ging setzte ich Jenura auf Esmera. Dann stieg ich selber mit Mühe auf. Ich ritt einhändig was ich schon gut konnte. Dann suchte ich Fernando und die anderen. Es war sehr nebelig. Und kühl. Ich fror erbärmlich. Plötzlich löste sich der Boden unter Esmeras Hufen und wir stürzten hinab.

Der Schock war immer noch frisch als ich mit Esmera auf den Boden auf klatschte. Schmerzvoll richtete ich mich auf, wir waren nur fünf bis sechs Meter tief gefallen und trotzdem tat es höllisch weh. Ich wollte nicht mehr reiten. Deshalb stieg ich ab und suchte Jenura. Ich fand sie bewusstlos beim Baum liegen und ihr Bein möchte ich mir gar nicht ansehen, allerdings war es in einem Winkel vom Körper weggedreht wie ich es noch nie gesehen hatte, vorsichtig versuchte ich es wieder einzurenken. Es sah einfach nur schrecklich aus und ich merkte wie es mir hochkam. Als es dann auch noch so fürchterlich knackte übergab ich mich. Es jagte mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken und ich traute mich immer noch nicht das Bein anzusehen, auch wenn es nun eingerenkt war. Jetzt brauchte sie unbedingt die Hilfe von einem Arzt, meine Interessen interessierten da niemanden. Ich schrie durch den ganzen Wald um Hilfe. Irgendwann verlor ich dann meine Stimme. Heiser schrie ich immer noch durch den Wald. Niemand konnte mich hören. Dann verlor ich meine Stimme ganz. Stumme Hilfe Schreie glitten über meine Lippen. Plötzlich riss sich Esmera los und galoppierte weg. Nun hatte sie mich auch noch alleine gelassen. Ich nahm Jenura in den Arm und versuchte sie zu wärmen. Irgendwann erwachte Jenura. „Wo bin ich?“, fragte sie.Ich zuckte nur mit den Schultern. „Was ist denn mit dir los?“, fragte sie abermals. „Hilfe....“, brachte ich nur heraus dann brach meine Stimme ab. Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin. Jenura versuchte aufzustehen. Dann schrie sie. Mit stummen Entsetzten sah ich in ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Ich versuchte ihr zu helfen.

Als wir es dann endlich geschafft hatten irrten wir orientierungslos durch den Wald. Ganz plötzlich stießen wir gegen etwas weiches, warmes. Jenura schrie auf. Ich wollte auch schreien aber kein Laut drang aus meiner Kehle. „Ganz ruhig. Fernando! Ich hab die beiden Ausreißer.“, rief jemand in den Nebel. Ich erkannte Danieless Stimme. Jenura wurde vor Danieles gesetzt und ich nahm vor Fernando Platz. Resaldo war wirklich ein riesiges Tier. „Weißt du wir haben immer in zweier Gruppen nach euch gesucht. Und jetzt haben wir euch endlich gefunden. Eure Pferde haben wir auch schon gefunden. Ich glaube Esmera wollte uns zu euch führen. Leider haben wir sie weggesperrt.“, redete Fernando die ganze Zeit auf mich ein. Müde fielen mir die Augen zu.

Als ich am nächsten Morgen erwachte dachte ich sofort an Jenura. Wie es ihr wohl geht? So schnell es ging stand ich auf. Zum Glück hatte es niemand gewagt mich umzuziehen. „Wo ist Jenura?“, fragte ich den nächstbesten der an mir vorbeilief. Der Diener führte mich in ihr Zimmer. Dort saß schon Danieles, ein älterer Mann und ein Elf. Ich rannte zu Jenura und umarmte sie. „Ihr Bein ist drei Mal gebrochen. Und ihr wurde die Ader einmal abgequetscht. Sonst hat sie noch viele Prellungen. Ich weiß nicht was die junge Dame angestellt hat, aber so übel wie ihr Bein zugerichtet ist habe ich kaum jemanden gesehen.“, meinte der ältere Herr, der wahrscheinlich der Arzt war. Danieles nickte und ich wusste genau wie schnell Esmera laufen konnte und dann im vollen Galopp gegen einen Baum. Das muss wirklich schlimm sein. Wie ich erfuhr war der Elf Jenuras Verlobter den sie demnächst ehelichen soll. Sobald ihr Bein verheilt war. Es ist wohl normal das die Elfen kurz vor ihrer Volljährigkeit heiraten. So bestünde immer noch die Chance die Ehe rückgängig zu machen. Den wenn man volljährig ist und verheiratet ist kann nichts in der Welt die Ehe wieder rückgängig machen. Eigentlich darf eine Elfe auch selbst bestimmen wen sie heiratet was bei den Menschen nicht so ist. Und dann heiratet sie den Elf aber beide müssen mindestens 90 sein. Dann leben sie bis einer der beiden gerade 100 ist und wenn sie absolut nicht zusammen wohnen können, dann können sie in diesem Zeitraum die Ehe rückgängig machen. Und wenn jemand der beiden 100 ist können sie die Ehe nicht mehr rückgängig machen. Und wir beide waren jetzt im Besten Alter verheiratet zu werden. „Wer seit ihr?“, fragte ich den Elfen. „Ich bin Selerios. Sohn des Fürsten Delios und seiner zweiten Frau Mirandersa. Ihr seit Lady Skydana oder? Mein älterer Halbbruder ist mit euch verlobt.“ Ich nickte nur und fragte ihn dann wie alt er sei. Er antwortete mir mit 90. Er war genauso alt wie Jenura und ich. Dann wurden wir vom Arzt heraus gescheucht. „Sag mal Selerios. Du sagtest dein Halbbruder ist Delerius. Ich kenne ihn noch nicht so gut. Du weißt doch bestimmt etwas wie er so ist. Seit ihr eigentlich die einzigen Kinder von Delios?“, fragte ich Selerios. „Ja! Delerius Mutter bekam Delerius bei einer Reise und sie sagte auch nichts. Sie war eine stolze Frau. Keine einzige Hebamme war unter ihnen und sie wollte es nicht aber so wurde Delerius unter Soldaten geboren und da niemand sich mit Geburten auskannte verblutete seine Mutter trotz Elfenmagie. Dann nahm sich mein Vater eine zweite Frau. Meine Mutter. Sie war zum Glück nicht so wie seine erste Frau. Mutter ist eher etwas vorsichtiger. Und sie trug nie Hosen. Und reiten kann sie auch nur im Damensitz und nicht einen einzigen Dolch hat sie je angerührt. Aber ich bin auch nicht der Typ zum Kämpfen ich mag den Frieden lieber. Delerius nicht. Er ist brutal. Viele hier im Süden denken er sei so wie du. Aber er tötet nur zum Spaß. Und er ist auch zu vielen brutal. Aber niemand sagt etwas dagegen. Wie du sicherlich schon bemerkt hast interessieren sich Fernando, mein Vater und alle anderen Adeligen Elfen so gut wie gar nicht für das Menschenreich. Und die Minderheit die sich für die Menschen interessieren haben so gut wie gar nichts zu sagen. Die Bauern die was gegen Delerius sagen , die würde Delerius einfach umbringen. Und wenn ich was sagen würde dann hätte er mich ausgelacht. Und zu Hause hätte ich bestimmt von Vater Schläge bekommen. Vater steht immer auf Delerius Seite er mag ihn mehr als mich. Nur Mutter hält zu mir. Aber gegen Vater mag sie nichts sagen.“, erzählte er mir. Und ich konnte es mir super vorstellen. Was sollte dieser hohe Fürst auch mit einem Sohn der nicht kämpfen mag. Wahrscheinlich hätte er ihn auch mit einer viel niederen Elfe als mit Jenura verheiratet. Bei seinem Delerius hätte er sich aber sicherlich nicht mit einer Elfe Zufrieden gegeben die nicht einmal Fürstentochter ist. Und das er jetzt mich hat ist natürlich ein großer Erfolg. Er wird automatisch zum Thronfolger. „Dein Leben ist wirklich nicht leicht.“, meinte ich. Und er antwortete: „ Das ist es gewiss nicht aber es gibt auch schöne Momente zum Beispiel wie Delerius vom Pferd fiel. Wir waren ja schon früher da als ihr und da sind wir beide Mal ausgeritten, dann scheute sein Pferd und er ist kopfüber in den Schlamm geflogen. Sein Gesicht war Gold wert.“ Ich konnte mir kein Lachen verkneifen. Meine gute Laune verflog sofort als ich Delerius vor mir sah. Er war gewiss nicht hässlich nein sehr hübsch sogar und er schien perfekt zu sein doch wollte ich keinen Tyrannen zum Mann haben. Herablassend drängte ich mich an ihn vorbei und ich merkte das Selerios nicht mehr neben mir ging. Als ich nach hinten sah, sah ich Delerius und Selerios reden. Ich huschte in den Stall. So schnell es ging sattelte ich Esmera. Ich verließ den Stall von hinten. Dann ritt ich an der Mauer längs und sprengte dann in die Stadt. Ich trabte die Hauptstraße herunter und beim Tor galoppierte ich an.

Die Natur war wirklich wunderbar. Über weite Ebenen galoppierte ich mit Esmera und als ich in den Wald kam dann lief ich geradewegs den Orks in die Arme.
Ich wollte gerade mein Schwert ziehen da fiel mir auf das ich kein Schwert hatte. Ich wollte mich gerade mit einem Zauber verteidigen, da rief der Ork: „ Daleja.“ Ich war verblüfft. Daleja war elfisch und bedeutete Frieden. „Daleja dementa fabbalata couratus. Oisita bokamo betis. Ef Duretios Orkus bestiatum.“, sagte ich zurück. Der Ork sah mich fragend an. Es war ja mal wieder klar. Da denken sie sie lernen ein elfisches Wort und schon vertrauen wir ihnen. Der Ork wurde misstrauisch. Es kamen noch andere Orks aus dem Gebüsch. Na das war ja wohl Beweis genug. Als sich alle vor mir versammelt hatten murmelte der Ork wieder: „Daleja.“ Und ich sagte klar und deutlich: „ Daleja dementa fabbalata couratus. Oisita bokamo betis. Ef Duretios Orkus bestiatum.“ Einer der Orks konnte wohl ein wenig elfisch und sprach im sehr holbrigen elfisch: „ Bionum selctrafant.“ Ich konnte darüber nur lachen. Deshalb sprach ich sie auf ihrer Sprache an: „Was ich sagte war folgendes: Frieden wäre schön. Aber nicht möglich. Denn ihr Orks seit Bestien. Was einer der euren sagte war völlig falsch da selctrafant nicht wahr heißt sondern die Vergangenheitsform war. Und selctrafant ist keine Form des Neins sondern es heißt er/sie/es verneigt sich. Also hat er gerade gesagt war verneigt, statt nicht wahr.“ Die Orks tuschelten aufgeregt. Dann sagte einer: „ Wir wollen euch um etwas bitten. Um Frieden. Wir wollen Frieden. Ihr habt ein völlig falsches Bild von uns. Wir die mordlustigen Orks. Aber so sind wir nicht. Wir wollen bloß unsere Familien verteidigen. Wenn ihr uns in Ruhe lasst dann lassen wir euch in Ruhe. Wir hassen den Krieg. Unser Volk wird gejagt. Und wir sind am Aussterben. Unsere Kinder wachsen in Krieg und Verderben auf. Als wir uns die Drachen zu Verbündeten gemacht hatten dachten wir die Menschen greifen uns nicht mehr an und wir hätten Frieden aber stattdessen kam eine kleine Streitmacht. Wir dachten die machen wir schnell fertig. Aber es war dem nicht so. Sie waren uns Zahl mäßig unterlegen. Aber es waren keine Menschen sondern Elfen. Es war nur ein kleiner Trupp ungefähr 20 Elfen und wir waren tausende. Als dann der Elfenkönig starb dachten wir das jetzt endlich Frieden herrsche. Die Elfen hatten fast unser ganzes Land und wir flohen in die kargen Berge. Aber von Frieden war nichts zu sehen. Dein Vater hatte gut gekämpft und wir wollten ihn unberührt lassen nur leider waren die Drachen damit nicht einverstanden sie fraßen alle toten. Von uns oder von euch. Ein junger Elf war in dem Trupp, der merkte wie schwach wir waren. Dein Bruder. Als er sah wie die Drachen seinen Vater verspeisten konnte er nicht mehr abwarten. Tollkühn sprang er aus dem Gebüsch und ich dachte schon es sei um ihn geschehen. Aber so war es nicht. Ich wagte mich näher an ihn heran. Die anderen Orks gingen uninteressiert zum Lager zurück. Doch dein Bruder erlegte alle Drachen in einer Geschwindigkeit wie ich es noch nie gesehen hatte. Nach diesem Ereignis wurden wir gejagt und getötet. Aber auch die Drachen wurden verfolgt. Und wir können nichts erzwingen. Wenn wir den Elfenkönig gefangen nehmen was uns natürlich nie gelingen wird aber wenn dann wird der Krieg weitergehen. Unser Volk und das der Drachen ist am Ende. Es ist fast 40 Jahre her. Aber noch immer verfolgt uns der Elfenkönig. Frauen und Kinder, Alte und Männer sie machen vor niemanden halt. Sie machen keine Gefangenen. Und wenn dann nur um sie hinzurichten. Sie brannten alles nieder und die Drachenhöhlen werden auch immer leerer. Aber wir Orks und die Drachen wir haben gelernt macht euch nie Elfen zum Feind. Dabei wollen wir doch nur Frieden.“ Ich überlegte. Als ich das Flehen der Orks in ihren Augen sah kam ich zu einem Entschluss. „Ich werde in eure Gedanken sehen. Wenn alles der Wahrheit entspricht was ihr hier sagt. Dann werde ich einmal mit meinem Bruder sprechen doch den Frieden kann ich euch nicht versprechen.“, schlug ich vor. Alle nickten und ich fing an ihre Gedanken zu untersuchen. Ich ging so behutsam wie möglich vor aber nicht immer ließ es sich vermeiden das ein Ork zusammen zuckte. Zu meinen Erstaunen fand ich vieles. Der Wunsch nach Frieden war aber am größten. Außerdem waren dann da auch noch die erste große Liebe, Angst um die Familie und viel Tod und Blut. So gut ich auch alle Gedanken nachguckte ich fand nur das normale Leben der Orks. Und es war gar nicht so viel anders als meines. Und mir wurde überhaupt nicht bewusst warum ich die Orks so anders fand. Mit viel Brutalität hatte ich alle einfach nur abgeschlachtet. Wie ein Metzger hatte ich alle hingerichtet. Aber sie waren so gut wie gar nicht anders als Elfen oder Menschen. Nach allen Gedanken der Orks war ich todsicher. Ich antwortete ihnen: „ Ich werde Fernando um Frieden bitten. Aber ich weiß nicht ob Fernando einstimmt. Der Schmerz des Todes von unseren Vater hat ihn tief getroffen.“ Die Orks wurden wieder auf die Folter gespannt.

So schnell es ging ritt ich mit Esmera zum Hof. Im Hof sprang ich nur ab und rannte wie besessen zu Fernandos Zimmer. Stürmisch klopfte ich. „Bist du nicht mehr ganz dicht?!“, tönte es von innen und Fernando riss die Tür auf. „Ich muss dich alleine sprechen!“, forderte ich. Er nickte und führte mich in seinen Raum. Dort zeigte er mir sogar mit einem Zauber das niemand außer er in diesem Raum war. Also erzählte ich ihm alles. Er legte seine Stirn in Falten und meinte: „ Die Orks würden nicht aus ihren Bergen kommen?“, fragte er mich noch einmal. Ich meinte das sie vielleicht zum Handeln hinauskommen würden aber sie wollen Frieden. Um allen noch Nachdruck zu verleihen öffnete ich Fernando meinen Geist sodass er die Gedanken der Orks sehen konnte. Als ich aber merkte das Fernando noch ein wenig weiter forschte errichtete ich meinen Wall wieder. „Interessant was du so alles machst. Hätte ich nicht von dir erwartet. Kleine Wassertierchen zaubern wie süß. Und das mit dem Jungen meinst du wirklich ernst. Leider hast du einen Eid darauf geschworen. Was die Orks betrifft werde ich ihnen ihren Frieden geben aber nur unter Bedingungen: Sie greifen niemanden an und richten auch sonst keinen Schaden an. Sie lassen Reisende anstandslos durch die Berge passieren und halten sich auch sonst nur dort auf, außer wenn sie wirklich handeln wollen oder Vieh züchten. Obwohl das eher unwahrscheinlich ist. Und wenn jemand bei sie um Unterkunft bittet haben sie demjenigen Unterkunft an zu bieten. Das sind meine Bedingungen für den Frieden. Im Gegenzug werden sie ihren Frieden haben. Aber ich kann nur für die Elfen sprechen. Was die Menschen sagen darüber kann ich nicht entscheiden.“, meinte Fernando. Glücklich umarmte ich ihn und rannte wieder zum Hof und stieg auf Esmera.

Dieses mal war mir kein Tempo zu schnell. Meine große Stute strengte sich an mich zufrieden zu stellen, doch es ging nicht. Für viele musste es so sein als würden wir fliegen doch für mich war es so als wären wir im Schneckentempo. Als wir auf den Wald zu sprengten zügelte ich sie ein wenig. Ich trabte durch den Wald und rief einmal laut Daleja. Sofort standen die Orks vor mir. Ich erklärte ihnen die Bedingungen und auch das Fernando nur für die Elfen spreche. Erleichterung machte sich bei den Orks breit und sie luden mich ein ein Fest zu feiern.

Auch die Feste waren gleich und ich dachte der erste Stein war schon gelegt. Als ich zum Palast zurückritt fühlte ich mich besser. Auf dem Weg hörte ich wie Frauen kreischten. Ich trieb Esmera in den Galopp. Das was ich dann zu Gesicht bekam war schrecklich.
Es war eine kleine Bauern Siedlung. Aber die Felder und Häuser gerieten gerade in Brand. Grund dafür war eine kleine Gruppe bewaffneter auf Pferden. Erst dachte ich es seien die Orks doch als ich näher ritt erkannte ich Elfen. Ich fluchte und stieg von Esmera. Wie eine Königin schritt ich durch die Siedlung. Und ich erkannte Delerius. Blutbesudelt wandte er sich mir zu. Immer mehr Menschen sammelten sich hinter mir. Schnell sammelte ich alle ein und brachte sie in ein Bauernhaus wo ich selbst dann auch drinnen verschwand. Von draußen hörte ich jemanden fragen: Das war dumm von den. Soll ich das Haus in Brand setzten?“ Aber Delerius zischte: „Nein sie ist darin. Das kann ich nicht machen ohne das Risiko einzugehen das sie auch verbrennt.“ Alle hörten zu. Ein kleines Kind umarmte mich plötzlich und streckte mir dann die Arme entgegen. Es war ein kleines verweintes und dreckiges Mädchen. Und es tat mir leid. Ich nahm es auf den Arm. Sofort kuschelte es sich an mich. Fragend sah ich die Menschen an. Eine alte Frau sagte dann schließlich: „Das ist Anna. Ihre Eltern sind im Moment nicht da und wir passen solange auf sie auf. Und jetzt sagt mir was ist an dir so besonders das Delerius dich nicht töten wollte?“ Schnell antwortete ich: „Ich bin seine Verlobte.“ Ein Gemurmel erhob sich im Raum. Einer wollte gerade etwas sagen doch dann flog die Tür auf. Sofort wirbelte ich herum. In der Tür stand Delerius. Er keuchte und war voller Blut. „Dani! Mitkommen! Und zwar sofort!“, schrie er in den Raum. Gehetzt setzte ich Anna behutsam ab und ging zu Delerius. Das er mich jetzt schon Dani nannte war wirklich die Höhe. Sonst sagten nur Vertraute zu mir Dani. Trotzdem folgte ich ihm brav. Beim Palast angekommen musste ich erst einmal alles verdauen. Als Jenura zu mir ins Zimmer humpelte erzählte ich ihr alles. Ich gestand ihr auch das ich viel lieber Selerios zum Mann haben möchte statt Delerius. Er war furchtbar brutal und ich denke das er dann auch zu mir brutal sein würde. Danach suchte ich Nandalsera auf. Sie war im Garten. „Nandalsera.“, rief ich vom Weiten. Als sie mich erblickte lächelte sie und rief Dani zurück. „So jetzt möchte ich mal deine Behauptung richtig stellen. Ohne ihn wärt ihr vielleicht glücklicher. Mit ihn meine ich Delerius. Bald schon muss ich ihn heiraten.“, meinte ich. Sie warf ein: „ Und ich weiß nichts davon? Das wurde alles hinter meinem Rücken geplant?“ Ich musste laut los lachen und sagte lachend: „Nein! Ihr Menschen macht so einen großen Aufwand darum. Wir Elfen nicht. Nur ein Priester und die engste Familie sind dabei. Also es kommt darauf an. Mit engster Familie meine ich Vater, Mutter und Geschwister. Also ziemlich wenig. Dann wird einem das Eheversprechen abgenommen und fertig. Meistens heiratet man zu Hause. Diese großen Hochzeitsvorbereitungen an den dein Vater gerade sitzt gibt es bei uns nicht. Vielleicht erfahre ich auch erst zwei Tage vor der Hochzeit das ich in zwei Tagen heirate. Dann ist noch genügend Zeit ein Kleid anzufertigen.“ Nandalsera sah mich mit offenen Mund an. Dann krümmte sie sich plötzlich leicht zusammen. Als ich sie fragte was los sei und sie antwortete es sei von vorletzter Nacht wusste ich das sie höchstwahrscheinlich schwanger war. Da ihr Verlobter aber nicht hier war fiel mein Verdacht sofort auf Fernando. Mit einem Zauber bestätigte sich mein Verdacht. Als ich bei Jenura anklopfte riss sie die Tür auf mit einem Kerzenständer in der Hand. „Lass mich in Ru.... Ohh Dani. Komm herein.“, begrüßte sie mich. Ich war völlig verblüfft. Das Jenura die Tür aufriss und mich wutentbrannt anschrie und dabei ein Kerzenständer in der Hand hielt war höchst selten. Trotzdem trat ich ein und fragte sie sofort: „Was zum Teufel ist denn mit dir los?“ „Was los ist mir wurde hier gerade ein wunderschönes Kleid hingelegt und dann soll ich heute Abend schnell noch einmal heiraten. Toll nicht. Ich wette bei dir liegt auch ein Kleid. Der Vater von den beiden ist ja das reinste Ekel. Und Danieles ist im Moment auch voll Scheiße. Die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen.“, antwortete sie mir. Wie vom Donner gerührt blieb ich stehen. Dann nahm ich Jenura am Arm und nahm sie mit in mein Zimmer. Dort lag auf dem Bett ein wunderschönes Kleid. Und ich hatte nicht schlecht Lust auch zum Kerzenständer zu greifen.

Wutentbrannt gingen wir zu Fernando. Er saß in seinem Zimmer mit Danieles und Delios.
„Was macht dieses Kleid in meinem Zimmer? Es ist nicht meines! Und ich habe gerade erfahren das Jenura heute Abend heiraten soll aber das wird sie nicht. Nie und nimmer!“, schrie ich ihn wütend an. Fernando zuckte zusammen und Delios sagte ruhig: „Tja das wird sie aber und du wirst Delerius ehelichen. Ist das Kleid denn nicht hübsch?“ „Ich hasse es genauso wie ich dich und Delerius hasse und Fernando und die ganze Heiratsgeschichte hasse ich.“, schrie ich weiter. Ich war außer mir vor Wut. „Und ich hasse dich und Selerios genauso wie ich Danieles hasse und die ganze Heiratsgeschichte!“, schrie Jenura dazwischen. „Wir werden nicht da sein. Dani und ich werden abhauen. Dani hat ein großes und schnelles Pferd.“, meinte Jenura. Damit gingen wir aus dem Zimmer und knallten die Tür so laut und doll es ging zu. Schnurstracks gingen wir beide zum Stall. Im Stall holte ich ein wenig Putzzeug und schrubbte Esmera. Dann sattelte und trenste ich sie. Jenura war ins Haus geflitzt und holte ein paar nützliche Sachen. Als ich Esmera aufgesattelt hatte und Jenura immer noch nicht da war kam mir eine Idee. Esmera ließ ich einfach gesattelt in der Box stehen und ging mit dem Putzzeug zu Resaldo. Dieser genoss das Putzen, als ich jedoch mit dem Sattel kam wurde er stutzig ließ sich aber willig auftrensen und aufsatteln. Als ich dann alles nützliche für die Pferde was ich finden konnte auf den beiden festband. Als alles gut hielt und ich die letzte Bürste am Sattel festmachte kam Jenura. Schnell banden wir auch das auf die Pferde. Allerdings wusste Jenura nicht das ich Resaldo ritt. Als ich ihr dann auf Esmera half und sie aus der Box führte ging ich jedoch weg. Jenura sah mich fragend an und ich lächelte. Dann holte ich Resaldo. Als ich dann auch auf meinem Pferd saß ritten wir los. Leider mussten wir feststellen das wir von ein paar Elfenkriegern verfolgt wurden. Aber es war keine ernste Bedrohung. Wir hatten zwei Pferde wobei ein Pferd 1,89m und das andere 1,92m groß war. Leider kamen jetzt plötzlich von vorne auch welche sowie von links und rechts. Ein paar Lücken existierten noch jedoch wurden sie immer weniger. Und plötzlich rannte Resaldo direkt auf einen Reiter zu der gerade von seinem Pferd abgestiegen war. Als Resaldo anhielt konnte ich sehen das es Fernando war. Schnell sprang ich von Resaldo und rannte zu dem Pferd was Fernando geritten war. Zum Glück stand es etwas abseits und grase. Dann galoppierte mit dem Pferd auf dem Fernando geritten ist zu Esmera. „Zügel sie!“, schrie ich zu Jenura und Esmera wurde etwas langsamer. Mit Mühe und Not holte ich Esmera ein. Ich stützte mich auf Esmeras Hintern und schwang mein Bein über ihre Kruppe. Dann als ich gut saß hielt Esmera plötzlich an. Vor ihr stand Resaldo. Fernando nahm die Zügel von Esmera. Jenura wurde auf die kleine Rappenstute gesetzt. So wurden wir abermals eingefangen. Fernando stieß mich wütend ins Zimmer. Dann knallte er die Tür zu. Ich wollte hinterher aber sie war abgeschlossen. Vielleicht konnte ich durchs Fenster entfliehen. Aber als ich hinaussah sah ich sofort ein das ich da nicht herunter kam. Bei so einem Versuch würde ich mir alles brechen. Tief getroffen sank ich zu Boden. Ich betete die große Göttin an. Dann fing ich an zu weinen. Ich konnte überhaupt nicht mehr. Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken.

Als ich keine Träne mehr herausbekommen hatte sah ich das Kleid auf dem Bett liegen. Dann würde ich mich nicht länger sträuben. Augen zu und durch. Die werden sich wundern wenn sie sehen das ich nicht nur auf dem Schlachtfeld tapfer sein kann. Ich zog mir das Kleid an und musste zugeben das es überhaupt nicht schlecht aussah. Ich wusch mir meine langen gewellten blond braunen Haare die mir bis zur Hüfte fielen. Dann durchsuchte ich mein Zimmer. Zum Vorschein kamen schöne Perlenohrringe und eine wundervolle Kette aus Gold und Edelsteinen. Das Amulett nahm ich ab, jedoch wickelte ich es um mein Handgelenk. Aber die Kette mit einem blauen Stein der von vielen goldenen Fäden durchzogen war, den mochte ich nicht abnehmen. Viele meinten es sei ein Geschenk der großen Göttin persönlich, als es vor mir vom Himmel fiel. Meine Haare waren inzwischen getrocknet und ich flocht sie ein. Danach wusch ich mir noch einmal das Gesicht. Aber ein paar Sachen an dem Kleid gefielen mir nicht. Somit besserte ich sie aus. Dann löste ich den Zopf auf und bürstete mein Haar. Auf meinem Nachtschrank entdeckte ich ein Diadem das ich mir aufsetzte. Um Schluss steckte ich mir noch Blumen in die Haare. Aber den Schleier bekam ich einfach nicht in mein Haar gesteckt. Eine Elfe kam herein. Sie lächelte und meinte: „ Lasst es nur wir machen es unten.“ So gingen wir in ein schickes Kellergewölbe. Als die Elfe mir den Schleier richtete hörte ich die Worte des Priesters. Wenn ich um diese Ecke bog würde ich genauso vermählt werden. Als Jenura an mir vorbei ging mit Selerios wurde mir heiß und kalt. Die Elfe neben mir legte den Schleier mir sorgfältig vor das Gesicht. Als Danieles dann an mir vorbei ging wandte sich auch die Elfe zum gehen. Das würde jetzt sehr privat werden. Als ich hörte wie die Tür sich schloss atmete ich tief durch und ging stolzen Schrittes um die Ecke. Es war eine erhöhte Plattform wo Delerius und ein Priester standen bei den Stufen stand auf der einen Seite Delios und auf der anderen Fernando. Ich sah einfach nur geradeaus, ich sah Delerius und den Priester an. Als ich die Stufen betrat wusste ich das es jetzt kaum noch ein Zurück gab. Ich sah Delerius an. Der Priester fing an irgendetwas herunter zu labern und Delerius sagte irgendwann ja. Als er dann an mich gewandt irgendetwas herunter laberte und dann verstummte ließ ich eine Pause entstehen. Angespannte Stille entstand. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Dann sagte ich schließlich: „Ja.“ Dieses Wort kam mir schwer von den Lippen aber ich konnte es sagen. Ich spannte mich erneut an als der Priester dann sagte: „ Sie dürfen ihre Braut jetzt küssen.“ Delerius nahm behutsam den Schleier weg und küsste mich. So schlimm war er gar nicht. Dann führte er mich nach oben in ein Zimmer das extra für uns beide eingerichtet war. Alle Menschen standen erstarrt auf dem Flur. Diese Nacht war die Hochzeitsnacht und somit eine der schlimmsten meines Lebens.

Als ich aufwachte war Delerius schon weg. Diese Nacht war schrecklich. Ich hatte in meinen ganzen 90 Jahren nur zwei Mal mit einem Mann geschlafen und beide Male war es mit Famento. Aber der war jetzt verheiratet genauso wie ich. Schnell machte ich mich fertig und ging in den Hof dort traf ich Jenura. Wir plauderten ein wenig. Dann ging Jenura herein und ich sattelte Esmera. Als ich im Hof stand kam Delios an. „ Wo willst du hin?“, fragte er mich. Ich antwortete: „Ich möchte nur ein wenig ausreiten wenn es euch in den Kram passt.“ Er musterte mich misstrauisch. Das war kein Nein also wendete ich Esmera und trabte vom Hof.

Ich streifte in der Landschaft umher und suchte etwas. Obwohl,was ich suchte war mir nicht klar. Plötzlich hörte ich Schreie. Nicht schon wieder. Als ich im Volltempo auf eine Talsenke zuraste sah ich schon die Rauchwolken. Als ich in das Tal trabte erkannte ich natürlich Delerius Elfenkrieger. Das war ja wieder klar. Ich stieg ab und sah mir das groteske Bild an. Delerius kam mir entgegen. „Was machst du denn hier?“, fragte er mich. „Dasselbe muss ich wohl dich fragen.“, antwortete ich und ging stolz in das brennende Dorf. Traurig sah ich das brennende Dorf mir näher an. Wenn Delerius nicht so brutal wäre, dann könnte ich ihn anfangen zu mögen. Ich meine was spricht dagegen? Er ist hübsch, tapfer und so ein Zeug, aber leider auch sehr brutal. Und genau das möchte ich nicht an ihm. Und mit so einem Kerl bin ich verheiratet. Aber Fernando muss nicht heiraten. Ne der doch nicht. Das ich auch Gefühle habe stört ihn doch nicht. Ich wich einem brennenden Brett aus. Als ich hinter mich schielte sah ich wie dumm Delerius mir hinterher glotzte. Seine Huren oder Mägde waren sicherlich nicht so eigensinnig. Still lächelte ich in mich hinein. Aber der Weg durch das Dorf wurde immer beschwerlicher. Oft musste ich brennenden Holz ausweichen oder wenn ein Haus neben mir einstürzte die Funken ausklopfen. Nicht selten ritt jemand im vollen Galopp an mir vorbei. Mit jeden Schritt wurde ich wütender auf Delerius. Ein einziges Gebäude hatte er verschont. Es war eine Kirche. Mit schnellen Schrittes ging oder ich lief sogar dahin. Dort war ich sicher vor Delerius. Nie würde er sich auch nur in die Nähe einer fremden Gottheit wagen. Da wurde ich von hinten zurück gerissen. „Du bleibst hier Dani!“, meinte eine vertraute Stimme hinter mir. Von da an wusste ich nicht mehr weiter. Wie soll ich denn jetzt da hin kommen. Delerius war viel stärker als ich. „Lass mich los!“, schrie ich ihn an. Dann machte ich eine schnelle Drehung sodass er mich loslassen musste und schlug ihn einmal ins Gesicht. Dann rannte ich so schnell ich konnte. Leider hatte er nur ein Pferd und versperrte mir wieder den Weg. „Warum machst du das?“, fragte ich ihn verbittert. „Weil es mir Spaß bringt Dani. Außerdem habe ich keine Lust ständig fangen mit dir zu spielen.“, antwortete er mir. Erst wollte ich es nicht wahrhaben aber als ich ihn so von oben bis unten voller Blut sah, hegte ich keine Zweifel mehr daran das ihm das Morden Spaß brachte. Delerius rief irgendetwas was ich nicht verstand und Esmera wurde hergeführt. Ich wollte in die Kirche aber ich wollte Esmera nicht als Geisel sozusagen zurücklassen. Ich überlegte hin und her. Das ungeduldige Scharren von Delerius Pferd riss mich aus meinen Gedanken. Willig stieg ich auf Esmera auf. Doch statt zum Palast ritt Delerius zu einem Dorf, was ich als das Dorf erkannte wo Anna lebte. Irgendetwas feierten sie. Vielleicht das Annas Eltern wieder da sind? Da sagte Delerius plötzlich: „Es hängt jetzt von dir ab ob die Menschen sterben oder nicht. Wir überfallen das Fest nicht wenn du uns nicht mehr störst.“ Das war ja wohl die Höhe. „Und wobei störe ich euch? Beim Morden, brennen und vergewaltigen?“, fragte ich ihn. Er lächelte mich honigsüß an und antwortete einfach nur: „Ja.“ Gekränkt wendete ich Esmera und galoppierte zur Burg. Wenigstens folgte Delerius mir und somit konnte er nichts anstellen. Auf dem Hof kam uns schon Delios entgegen. Fragend sah er Delerius und mich an. Zum Glück war Delerius guter Laune sodass er zu seinem Vater sagte: „Wir haben ein Picknick gemacht.“ Delios glotzte einfach nur dumm rein und ich lachte leise. Das fand ich zu gut. Als Delios sich wieder gefasst hatte fragte er verdattert: „ Mit den ganzen Soldaten?“ An Stelle von Delerius antwortete ich: „ Klar. Wir sind halt nett, zu unseren Untergebenen. Das war eigentlich ganz lustig und als nächstes nehmen wir noch Jenucha und Selerios mit. Wollt ihr auch mitkommen?“ Da bemerkte Delios: „Aber die Krieger und Delerius sehen aus als hätten sie gekämpft.“ Entrüstet meinte ich: „Schlimm nicht. Da sind die alle zu faul Ihre Rüstungen zu putzen.“ Bei diesem Kommentar mussten so ziemlich alle leise loslachen. Auch Delerius lachte. Delios sah mich nur mit offenen Mund an. „Und warum sind dann auch teilweise die Gesichter blutverschmiert?“, fragte er. „ Ihr könnt ja mal die toten Räuber fragen die irgendwo im Wald liegen.“, antwortete ich sofort. „ Was so viele?! Ihr seht aus als wärt ihr gerade von einer Schlacht heimgekehrt.“,sagte Delios. Nach kurzem Zögern antwortete ich: „Ja. Vielleicht. Bevor wir das Picknick gemacht hatten durchsuchten wir den ganzen Wald und töteten jeden Räuber, damit wir in Ruhe picknicken konnten.“ Delios war jetzt völlig mit seinem Latein am Ende. Er guckte uns nur noch verständnislos an während ich hörte wie sich hinter mir alle wegschmissen vor Lachen. Auch ich musste lachen. Inzwischen hatten sich schon viele im Hof angesammelt, darunter auch Danieles, Fernando, Nandalsera,Jenucha, Selerios, der König, die Familie des Königs und noch viele andere. „Was zum Teufel ist hier los?“,fragte Fernando. Laut lachend prustete ich: „Willst du übermorgen mit zum Picknick kommen?“ Fernando hob eine Augenbraue und fragte dann: „Seit ihr irgendwie betrunken oder so?“ Ich antwortete aus versehen mit einem Ja was ich dann aber schnell zu einem Nein verbesserte. Lachend stieg ich ab und führte Esmera gut gelaunt in den Stall. Von draußen hörte ich Fernando noch sagen: „ Was haben die denn jetzt?“ Delios antwortete: „Ich weiß es selber nicht.“ Als ich Esmeras Sattelzeug weggehängt hätte, beruhigte ich mich wieder. Dann ging ich nach draußen. Inzwischen stiegen auch die anderen von ihren Pferden. Als mich Delerius fragte ob wir das jetzt ernst meinen nickte ich und stieg auf ein Fass. Ich stampfte einmal kräftig auf den Boden auf. Als alle mich absahen räusperte ich mich und sagte: „ Also in drei Tagen machen wir dann das Picknick. Einverstanden, oder hat jemand da schon was vor?“ Alle glotzten mich verblüfft an. Dann rief ein Krieger: „ Aber erst suchen wir den Wald nach Räubern ab. Sonst lass ich euch dort nicht hinein Dani.“ Das der mich jetzt auch Dani nannte. Ich tat gekränkt. Dann tat ich so als würde ich mich aufregen und irgendwann tat ich dann so als würde ich ohnmächtig vom Fass fallen. Ich fiel direkt in Delerius Arme. Als ich dann wieder gut stand wollte ich mich abermals auf das Fass stellen, aber es brach zusammen. Ich hatte anscheinen zu fest aufgestampft. Als ich da so im Fass stand redete ich ganz normal mit den Soldaten. Dann schrie ich plötzlich gespielt: „Ihhhhh! Hier ist Fisch! Ich stehe auf Fischen holt mich hier raus. Sonst stinke ich noch. Und das wäre gar nicht gut, was würden denn die Leute von mir denken? Der Weltuntergang naht.“ Als ich dann aus dem Fass geholt wurde ging ich schnurstracks in den Palast und lief Jenura in die Arme. „Ein Picknick! Etwas besseres wäre mir auch nicht eingefallen. Einen Ausflug. So jetzt muss ich dir etwas privates berichten! Komm mit.“, sage Jenura und zerrte mich mit. Als ich dann in mein Zimmer trat suchte sie etwas aus meinen Schrank. Dabei fiel ein Zettel herunter. Ich hob ihn auf und stopfte ihn schnell in meine Hosentasche. „Hier sieh! Weißt du was das ist?“, fragte Jenura mich und ich schüttelte den Kopf. „Das ist etwas für ein Kind. Nandalsera ist schwanger. Dabei weiß sie nicht von wem. Mit ihrem Verlobten.....“ „Ja ich weiß aber mit Fernando.“, unterbrach ich sie. „Ohh,. Das wird ja immer besser. Und?“, meinte Jenura und kam aufgeregt näher. „ Was, und? Na ja Fernando wird es bestimmt nicht gestehen.“, sagte ich laut. Langsam drehte ich den Zettel hinter meinen Rücken. Ich war einfach zu neugierig und hatte ihn aus der Tasche geholt. „Was ist das?“, fragte Jenura. Ich schüttelte nur den Kopf und packte ihn schnell wieder in meine Tasche. Jenura war jetzt neugierig geworden. Mit bittenden Blick sah sie mich an. Dann nahm ich den Zettel und sprach leise einen Zauber. Dann faltete ich ihn auseinander. Nichts war zu sehen. Jenura zuckte nur einmal mit den Schultern, dann wurde sie nach draußen gerufen. Sie machte nur ein gequältes Gesicht dann umarmten wir uns und ich fiel müde ins Bett nachdem sie die Tür geschlossen hatte.
Voller Neugier zog ich mich um und schmiss mich aufs Bett. Dann nahm ich den Zettel und sprach leise: „ Writtende Nachtuchas.“ Sofort wurde alles auf dem Zettel wieder sichtbar.

Zutaten:

5 Tropfen Einhornblut
2 Tropfen aus dem Lichtrosenelixier
Elfenblut
1 Splitter vom Horn eines Einhorns
Blut eines Würdigen
1 Knochensplitter in Blut getränkt (elfisches)
Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis
1Splitter des sehenden Kristalls
1 Elfenhaar
Ein Stück einer Phoenixfeder
1 goldener Apfel


Ich dachte nur: „Jenucha und Jeharches.“ Sofort nahm ich mir einen Stift und strich das durch was ich schon hatte. Das Lichtrosenelixier würde auch nicht so schwer zu finden sein. Einfach nur Lichtrosennektar und Wasser. Also müsste ich ins Elfenreich. Am besten heimlich. Dann würde ich auch etwas vom sehenden Kristall mitnehmen und weiter in den Wald ein bisschen Einhornblut und vom Horn etwas und auch den goldenen Apfel. Dann kamen die schweren Zutaten. Ein Stück Phoenixfeder, Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis und beim Blut eines Würdigen wusste ich nicht welches Blut ich nehmen sollte. Vielleicht reichte mein Blut aus. Aber bevor ich darüber nachdenken konnte musste ich erst einmal einen Vorwand finden die Sachen zu brauchen. Das war eine Sache ohne Ausweg.Noch lange überlegte ich, wie man aus der Zwickmühle kommen konnte. Dann kam es mir wie eine Erleuchtung. Ich müsste dazu Jenura einweihen, aber das war ja nicht allzu schlimm. Irgendwann würde ich Fernando irgendwohin locken und Jenura besorgte indessen die Sachen. Aber dann kam der nächr weit weg. Zum Gipfel des Galatos. Ja das war gut. Dort war die große Göttin einem am dichtesten. Uhste Haken. Wohin sollte ich Fernando locken und warum? Also erst einmal wohin. Am besten send alle Priesterinnen meinten das ich von der großen Göttin besonders geliebt wurde. Warum wusste ich auch nicht. Allerdings machte es mich stolz. Und wenn ich dann schon die große Göttin hinter mir hatte. Der Stein wurde auf einmal ganz warm, dann sprach eine Stimme in meinem Kopf: „ Ich mag dich besonders weil du dich mit allen Lebewesen befasst Skydana. Die Priesterinnen haben ganz recht. Und so jemand wie du, den gibt es nicht oft. Die anderen Elfen befassen sich nur mit sich selbst. Und wenn die Menschen einen um Hilfe beten reagieren sie nicht. Ebenso hast du versucht zwischen den Orks und Elfen Frieden zu schließen. Kein Volk ist böse. Nur weil ein paar aus dem Volk oder viele böse oder grausam sind muss es nicht gleich das ganze Volk sein. Das hast du erkannt. Dafür liebe ich dich und habe dir den Stein geschenkt. Wann immer du Hilfe brauchst stand ich dir zur Seite. Dies ist der Stein, mit dem ich Zugang in dir finde. Du hast es vielleicht nicht gemerkt aber ich war immer bei dir.“ Das jetzt die große Göttin zu mir sprach verwirrte mich. Ihre Stimme war warm und liebevoll. Gut wenn ich die große Göttin hinter mir hatte konnte ich ihn super auf den Gipfel des Galatos führen. Dann konnte ich mich ja jetzt fragen warum. Lange überlegte ich. Erst dachte ich, ich könnte ihm sagen da liegt Jenura schwer verletzt doch dann würde eher Danieles mitkommen. Dann hatte ich noch überlegt das dort etwas besonderes sei, wie die große Göttin doch das würde er sicherlich als Wahnvorstellung abtun.

Lange dachte ich noch nach. Also ich brauchte noch wenn ich die elfischen Zutaten nicht mit einbezog, da ich es ja gut von mir nehmen konnte und den goldenen Apfel ebenso wie das Lichtrosenelixier und die Zutaten vom Einhorn fehlen mir noch Blut eines Würdigen, ein Splitter des sehenden Kristalls, ein Stück einer Phoenixfeder und Eis aus der Gletscherspalte von Garanorigis. Den Rest konnte ich leicht besorgen. Diese vier Sachen aber bereiteten mir Kopfzerbrechen. Woher um Himmels Willen sollte ich den wissen wer bitte würdig ist. Oder einem Phönix eine Feder ausreißen. Zur Gletscherspalte komme ich sowieso nicht durch. Geschweige denn auch nur den kleinsten Splitter aus dem sehenden Kristall herausbrechen. Aber wenn ich hier unnütz herumsitzte bringt es auch nichts. So grauenvoll die Vorstellung auch sein mag Colanarvio kann ich für diese Mission nicht benutzen. Ich glaube das selbst Esmera, meine große kräftige Stute bis an ihre Grenzen gehen muss.

Schnell waren meine Sachen gepackt. Noch diese Nacht würde ich abhauen. Leise sattelte ich Esmera auf. Als alles festgeschnürt war ritt ich wie der Wind davon.
Auf dem Weg gab es so gut wie keine Zwischenfälle. Jedoch suchte das Land der Menschen neue Bedrohungen heim. Uruks. Sie sollen eine Mischung aus Ork und anderen abscheulichen, finsteren Wesen sein. Und das schwarze Einhorn. Gab es eigentlich eine Welt ohne Krieg??? Diese Uruks waren abscheuliche Kreaturen. Im gestreckten Galopp rannte Esmera über die Ebene. Sie schwitzte schon und der Schaum tropfte ihr aus dem Maul, aber sie galoppierte tapfer weiter. Sie wusste das wir beiden nur wenig Zeit hatten. Der Wind peitschte bereits in meinem Gesicht, aber ich will mein Versprechen unbedingt halten. Im vollen Galopp suchte ich das kleine Dorf indem Nasumya lebte. Plötzlich hörte ich ein Wimmern. Ich bremste Esmera hart ab. Dann suchte ich das hohe Gras ab. Als ich dann dem Wimmern immer näher kam, sah ich einen kleinen Feuer-Dämonen. Er sah aus wie ein Affe. Wie ein kleines süßes Äffchen. Nur was mir Sorgen machte, war das er gar nicht mehr richtig brannte. Lediglich ein paar Funken waren zu sehen. Vorsichtig nahm ich den Affen hoch. Jedoch waren die funken immer noch brennend heiß. Prompt verbrannte ich mich. Vor Schreck ließ ich den Affen fallen, der mit lautem Gekreische zu Boden fiel. Dann schüttelte ich meine Hand und fluchte dabei leise. Das Äffchen veranstaltet bereits ein Tänzchen und streckte seine kleinen Ärmchen immer wieder nach mir aus. Aber ich konnte es einfach nicht auf den Arm nehmen. Auch seine Funken waren noch brennend heiß. Das Feuer dieser Feuer-Dämonen verbrennt zwar nichts, meine Hand war sicherlich auch nicht verbrannt, aber sie waren verdammt warm. Ich nahm ein Tuch aus meinem Rucksack, aber dadurch war er genauso warm. Also ließ ich das kleine Äffchen wieder kreischend fallen. Dann zog ich mein Hemd aus und nahm mein Kettenhemd zur Hand. Allerdings spürte ich ihn auch. Es half alles nichts, ich musste diesen Affen liegen lassen und ihm seinen Schicksal überlassen. Es brach mir das Herz, das kleine Äffchen streckte immer wieder seine kleinen Ärmchen nach mir aus. Und ich war wahrscheinlich seine letzte Überlebenschance. „Ich kann dich nicht mitnehmen.“, sagte ich mitleidig. Das kleine Äffchen ließ den Kopf hängen und weckte in mir noch mehr Mitleid. Angestrengt dachte ich nach. Da kam mir eine Idee. Ich stecke dieses kleine Äffchen einfach in einen Topf. Mit Kissen stattete ich einen kleinen Kochtopf aus und schnürte ihn vor mir in Esmeras Sattel fest. Dann nahm ich die größte Kelle die ich mit hatte und rief dem traurigen Äffchen hinterher: „ Ich habe jetzt doch eine Methode gefunden dich mitzunehmen!“ Das kleine Feuer-Äffchen kam sofort angelaufen. Zumindest versuchte er es. Es würde sicherlich lange dauern bis er sich wieder erholte. Als ich ihm die Kelle hinhielt guckte er mich mit schräg gelegenen Kopf an stieg dann aber in die Kelle. Vorsichtig hob ich die Kelle und transportierte das kleine Äffchen so in den Kochtopf. Das Äffchen ließ sich in das Kissen gleiten was für ihn riesig war. Ich hatte das Kissen so darein geboxt das auch die Wände gepolstert waren. Sofort schlief das Äffchen ein. Wie süß das aussah. Die Kelle hängte ich wieder irgendwo ran. Dann stieg ich selber auf und galoppierte Esmera an. Lange ging es gut als ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Das Äffchen kreischte wie verrückt. Dann landete ein Wassertropfen auf meiner Nase. Es fing an zu regnen. So schnell es nur ging durchsuchte ich meine Sachen nach einem Deckel für den Topf. Das Äffchen kreischte wie verrückt. Eigentlich machte es nicht so viel aus wenn ein gesunder Feuer-Dämon im Regen steht. So lange es kein Platzregen ist. Aber mein Feuer-Äffchen war nicht gesund. Als ich dann endlich einen Glasdeckel gefunden hatte der passte waren schon viele Funken des Äffchens ausgegangen. Schnell tat ich den Deckel auf den Topf. Das Äffchen beruhigte sich und schlief letzten Endes friedlich ein. Es war sicherlich nicht mehr weit zum Dorf. Inzwischen war aus kleinem Nieselregen richtiger Platzregen geworden. Innerhalb Sekunden war ich völlig durchnässt. Ich hoffe nur das ein paar Sachen noch trocken geblieben sind. Ich hatte schreckliche Angst das der Deckel irgendwelche Lücken hatte und das Wasser jetzt in den Topf tropfte. Vorsichtshalber lehnte ich mich über den Topf. Als wir dann endlich das Dorf erreichten waren wir bis auf die Knochen durchnässt. Inständig hoffte ich das Nasumya noch hier lebte. Im schnellen Galopp fegte ich durch das menschenleere Dorf. Dann endlich kam ich bei Nasumyas Gehöft an. Durch das Fenster sah ich alle. Sania, Andchecht, Alisto, Famento, Jenucha mit ihrem neuen Kind, Nasumya, William und Maria. Alle saßen in dem großen Zimmer mit dem Kamin. Ich wollte ungern stören. Aber auch nicht hier draußen warten. Aus dem Nachbarhaus hörte ich Geschrei. Schnell zog ich mir meine Kapuze tief ins Gesicht. Jetzt wollte ich am wenigsten erkannt werden. Wenn ich jetzt aufflog war alles umsonst. „Ein Drache!“, rief eine Frau die gerade wie ihre ganze Familie Hals über Kopf aus dem Haus stürzte. Schnell sprang ich von Esmera und fragte die Frau: „ Ein Drache?“ Diese nickte ängstlich. Ohne weiteres ging ich in das Haus und suchte den Drachen. „Die Menschen haben auch vor allem Angst.“, dachte ich, als ich den kleinen roten Drachen auf dem Kaminsims schlafend sah. So ein kleiner Jungdrache machten den Angst?! Leise sprach ich auf den Drachen ein. Dieser fauchte mich nur an und schnappte nach mir. „Komm mal her. Ja du bist ja ein ganz kleiner. Komm mit mir.“, sprach ich weiter. Irgendwann hörte ich mein Äffchen nach mir rufen. In seinem Gekreische fiel auch die Frau ein. Genervt rollte ich mit den Augen. Davon ließ ich mich aber nicht stören. Dann ließ sich der Drache hochnehmen. „Ich nenne dich Avon. Der fürchterliche.“, sagte ich lachend zu dem kleinen Drachen. Dann verschleppte ich ihn nach draußen. Sofort protestierte er als ich mit ihm in den Regen ging. Dann steckte ich ihn zum Feuer-Äffchen in den Topf. Die beiden kuschelten sich aneinander und schliefen ein. Dann lief die Familie wieder in ihr Haus. Über solche Leute konnte ich nur den Kopf schütteln. Viele Leute schauten bereits aus dem Fenster. Sie wollten wissen was da los war. So auch Nasumya. Als sich unsere Blicke trafen schaute sie angstvoll zu Boden. Klar sie konnte mich nicht erkennen und hatte Angst. Ich glaube einen kleinen Streich kann ich denen schon mal spielen. Esmera wurde schnell zum furchterregenden Rappen. Ihr seidiges Fell wurde drahtig, ihre treuen Augen glutrot, ihre volle Mähne hing nur noch ausgefranst herunter. Ihr sonst so wunderschöner Körperbau wurde kräftig, klein und kompakt. Sie sah wirklich furchterregend aus. Ich veränderte auch mein Aussehen nicht. Allerdings meine Kleidung. Mein Hemd, meine Hose, meine Stiefel alles schwarz und selbst Eisenteile wurden schwarz gezaubert. Meine Umhang schnürte ich mir fest um den Körper. An einigen Stellen zauberte ich große Risse und verkrustetes Blut rein bzw. ran. So betrat ich dann den Hof. Dann krönte ich alles damit das der Regen wie schwarzes Pech an Esmera und mir herunterlief. Zum Schluss veränderte ich Esmeras Sattelzeug noch. Dann betrat ich das Haus. Alle zuckten zusammen. Esmera stand schwer schnaufend da. Mitten im Haus. Sania und Jenucha sprachen Angriffszauber. Diese aber prallten alle an meinem Schutzzauber ab. Ich lachte einmal und dann ließ ich meine Verwandlung geschehen. Auch Esmera bekam ihr ursprüngliches Aussehen. „ Wie ihr geguckt habt.“, sagte ich lachend. Die anderen fanden das nicht so lustig.Ich lachte mich kaputt, dann als ich mich endlich wieder gefangen hatte meinte ich: „Ich bringe Esmera in den Stall.“ Ich sattelte Esmera ab und packte alles sorgfältig weg. Als Esmera verpflegt war ging ich ins Haus. Mein Gepäck schmiss ich auf den Sessel. Und Avon und den Feuer-Dämon ließ ich heraus. Avon ließ ich im Haus herumlaufen und den Feuer-Dämon verarztete ich. „Ich nenne dich Iffly. Das heißt die feurige.“, sagte ich leise zu ihr. Als ich herausgefunden hatte das Iffly eine sie ist, wusste ich warum sie Avon so sehr mochte. Und es waren beides Feuerwesen. Als Iffly fertig versorgt war nahm ich mir einen Schluck von irgendeinem Getränk. Ich schenkte mir von dem Zeug etwas in den Becher und ließ mich neben Jenucha auf eine Art Sofa fallen. „Was seit ihr alle so still?“, fragte ich sie. „Meine Vase!“; schrie Nasumya plötzlich. „Avon nein!“, rief ich fast gleichzeitig mit ihr. Avon stieß eine wundervolle Vase herunter. „Die war von meiner Mutter!“, rief Nasumya. „Ich lass dir ein bisschen Geld hier.“, meinte ich. „Und wie viel?!“, rief Nasumya aufgebracht. „Mehr als 20-30 Goldstücke wird sie nicht wert sein.“, meinte ich. „WAS?! Die war von meiner Mutter. Die ist mindestens 100 Goldstücke wert!!!“, rief Nasumya. „Nö. Ich zahl dir 20.“, meinte ich. Nasumya wurde immer wütender und bestand darauf das ich ihr 100 zahle. Und würde mit jedem Wort weniger zahlen. Irgendwann war ich dann bei 5 angekommen. „Nie im Leben 100!“, schrie sie weiter. „Dann kleb sie doch zusammen!“,sagte ich ihr und trank weiter. Als Avon dann ein kleines Häufchen mitten im Zimmer hinterließ platzte Nasumya der Kragen. Ich ließ Avon und Iffly aber weiter frei herumlaufen. Als Nasumya die Kinder ins Bett gebracht hatte pöbelte sie richtig rum: „ Dich hat niemand eingeladen! Deine dummen Monster machen nur alles kaputt. Du hast die Arroganz einer Elfe!“ Über das letzte Kommentar musste ich lachen. „Ich bin ja auch eine Elfe.“, meinte ich lachen. Und schepper. Avon hatte wieder etwas herunter geworfen. Nasumya wurde richtig sauer und wollte Avon einfach so hochnehmen um ihn irgendwohin zu schleudern. Das mochte Avon aber überhaupt nicht. Kurzerhand biss er Nasumya in den Finger. Sie schrie. Aber Avon hatte sich fest gebissen. Alle versuchten Nasumya zu helfen. Alle außer mir. Aber sie bekamen es auch nicht hin. Avon hing immer noch an Nasumyas Finger. Irgendwie musste ich immer wieder darüber lachen wie sich alle an Avons Stacheln piksten. Jetzt verlor auch Sania die Geduld:„ Was ist los mit dir? Als erstes verscherzt du es dir mit Jenucha dann mit Nasumya.“Ich zuckte mit den Schultern. „Wir sind deine Familie!“, setzte Sania noch hinzu. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Ihr seit nicht meine Familie. Fernando hatte Recht. Du hast längst eine neue Familie. Ich gehöre nicht dazu. Du klammerst dich an alte Zeiten. Aber die Wahrheit sieht so aus: Du wohnst hier in diesem Loch während ich in dem prächtigen Palast wohne. Du willst mich benutzen um wieder in das Elfenreich zu kommen. Doch denkst du wirklich Fernando hat es vergessen? Er wird dich töten. Du bist ein nichts ein Mensch.“, sagte ich aufgebracht. Sania wurde auch wütend: „Ich fordere dich zum Duell. Besiege ich dich wirst du mich mit ins Elfenreich nehmen und mich wieder als deine Mutter ansehen. Gewinnst du kannst du mich meinetwegen töten.“ Ich lachte laut auf und erklärte mich einverstanden. Inzwischen war ich weitaus stärker und geübter in Zaubern als sie. Schnell errichtete ich einen Schutzwall. Meine Mutter war stärker als Jenucha, aber auch sie hielt ich noch ab. Währenddessen murmelte ich eine Formel. Diesen Zauber schleuderte ich mit aller Kraft gegen Sania. Ein lautloser Schrei entwich ihrer Kehle dann sackte sie leblos zusammen. Andchecht nahm ein Schwert und stürzte sich auf mich. Schnell zog ich mein Schwert und parierte seinen Schlag mit Leichtigkeit. Der Kampf dauerte nicht lange dann streckte ich den Greis nieder. Die beiden Toten waren mir unangenehm. „Um die brauchst du nicht trauern.“; meinte eine Stimme in meinem Kopf. Fernando. „Wo bist du eigentlich?“, fragte er noch. „Ich habe schreckliche Schmerzen und Sehnsucht nach meiner Heimat.“, antwortete ich ihm. Er schien es mir nicht wirklich abgekauft zu haben fragte aber nicht weiter. Es hörte auf zu regnen. „Famento hilf mir beim aufsatteln von Esmera. Avon komm. Iffly auch.“, rief ich. Zögernd folgte mir Famento. Avon und Iffly kamen sofort an. Ich steckte die beiden wieder in den Kochtopf. Nasumya schrie, das Famento da bleiben sollte. Famento ging aber trotzdem zum Stall um Esmera zu satteln. Iffly war schon im Kochtopf und Avon flatterte noch rum als William kam. „Skydana. Du warst so verändert. Was ist los mit dir?“, fragte er. „William, alles verändert sich.“, antwortete ich ihm und fing Avon ein und steckte ihn auch in den Kochtopf. William nickte. Dann sah er mir in die Augen. „Du erinnerst mich an einen andern William. Nur der war weitaus älter. William scheint ja ein ziemlich gängiger Name zu sein.“, meinte ich. „Dein Herz lässt sich nicht erweichen. Du hast deine eigene Mutter umgebracht wegen diesem Fernando.“, schrie Jenucha. „Oh da irrst du dich. Ich bin dabei. Die Hälfte der Zutaten habe ich schon zusammen. In dem anderen Punkt irrst du dich auch. Sie war nicht meine Mutter. Ich hatte nie eine Mutter ebenso wie ich nie einen Vater hatte. Ich hatte nie Verwandtschaft. Immer nur hatte ich einen großen Bruder. Sie ist nicht meine Familie!“, sagte ich. „William. Was für ein Held war er. Du gibst dich doch nicht mit einfachem Volk ab oder.“, meinte nun auch Nasumya. „Er war ein Stallknecht.“, meinte ich. „Famento hast du auch einfach so sitzen gelassen!“; schrie Jenucha. Nasumya sah mich schlagartig an. „Du, du warst seine Geliebte?“, fragte Nasumya. Unwillkürlich schlug ich die Augen nieder. „Ja. Aber ich wollte ihn nicht sitzen lassen. Fernando hat mich dazu gezwungen. Sonst hätte er Famento getötet. Und ich dachte du bist so alleine. Da kann ich dir doch mal eine Freude tun.“, sagte ich niedergeschlagen. „ Du gibst deinen Geliebten her?“, fragte Nasumya. „Ich hatte keine andere Wahl. Wisst ihr, ihr müsst um eure Existenz kämpfen. Jedoch ist es deutlich einfacher als am Hofe. Mein ganzes Leben ist eine einzige Tragödie. Fernando macht mich immer so wie er mich haben will. Bin ich für die eine Form zu verformt, formt er mich neu. Ich kenne mein wahres Ich gar nicht.“, sagte ich. „ich sehe du hast den Ring noch.“, fügte ich noch hinzu. „Es ist das einzige von dir. Du warst mir früher eine Stütze. Jetzt jedoch bist du nicht mehr als ein Stein am Bein. Früher hattest du Gefühle.“, meinte Nasumya kühl. „Ich habe auch jetzt noch Gefühle.“, konterte ich aber konnte etwas trauriges nicht aus meiner Stimme vertreiben. Famento kam herein. „Euer Pferd ist fertig Lady Skydana.“, meinte er. Das ihm auch die Vertrautheit fehlte machte mich traurig. Ich nahm den Kochtopf mit Iffly und Avon und ging dann zur Tür hinaus. Als dann auch Iffly und Avon in dem Kochtopf befestigt waren ritt ich Esmera an. Im Galopp legte ich den restlichen Weg zurück. Am Palast gab ich Esmera schnell ab und ging dann in den Garten.
Dort wuchs alles mögliche: Lichtrosen, goldene und silberne Äpfel, Schattenkraut, Himmelsstürmer und anderes. Ich holte mir ein Korb und pflügte ein paar goldene und ein paar silberne Äpfel. Dann ging ich in den großen Wald. Vom weitem sah ich ein Einhorn angaloppieren. Es war rein weiß hatte eine lange seidige goldene Mähne und ein gedrehtes goldenes Horn auf der Stirn. Ich pfiff einmal laut. Sofort kam das Einhorn angaloppiert. „habe ich Gefühle?“, war das erste was ich fragte. Das Einhorn stupste mich an. „Lucinda.“, erkannte ich das Einhorn wieder. Während ich es mit silbernen Äpfeln fütterte nahm ich ein Messer und ritzte ihm die Haut auf. Sofort entnahm ich Blut. Als ich das Blut in der Ampulle hatte heilte ich die Wunde. Danach riss ich ihr ein Haar aus. Dieses Haar legte ich ebenfalls in eine kleine Ampulle. Ich umarmte sie und murmelte: „Vergib mir!“ Dann nahm ich das Messer und holte mir ein Hornsplitter. Erschrocken sprang das Einhorn zurück. Den Splitter tat ich ebenfalls in die Ampulle mit dem Haar. Lucinda galoppierte weg. Und ich schüttete alle Äpfel bis auf einen goldenen Apfel aus. Dann füllte ich andere Ampullen mit meinen Haaren, mit meinem Blut und dem Lichtrosenelixier. Das hatte ich schnell zubereitet. Jetzt fehlten nur noch ein in Blut getränkter elfischer Knochensplitter, Blut eines Würdigen, ein Splitter des sehenden Kristalls, eine Phoenixfeder und Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis. Dann machte ich mich sofort auf den Weg in Fernando's Zimmer. Alle sahen mich an, ließen mich aber passieren. Es war höchst selten das ich Fernando in seinem Gemach aufsuchte. Den ganzen Tag war er im Thronsaal oder sonst wo und dann am Abend wollte ich gar nicht wissen was er machte. Es war dunkel und ziemlich unordentlich. Was mich überraschte denn sonst hielt Fernando Ordnung und zwar richtig heftig Ordnung. Aber seis drum.Eine kleine Lampe tauchte das Zimmer in ein dämmriges Licht. In den Regalen quollen Pergamente und Bücher nur so vor. Auf den Tischen stand sonst was. Es war so als wäre das Zimmer in Abschnitte eingeteilt. Der eine war eine Art Labor das dann in ein normalen Wohnbereich verfloss. Alles passte perfekt zusammen. Und dann sah ich einen Schrank an der Wand hängen. Er war aus Holz und hatte Glastüren. Die Türen hatten zwar ein Schloss aber der Schlüssel steckte. Vorsichtig schaute ich mich um. Niemand war da. Leise öffnete ich den Schrank. Die Tür knarrte leise und ein merkwürdiger Geruch kam mir entgegen. In dem Schrank war nichts außer eine Pergamentrolle. Ich öffnete sie. Auf der Rolle standen komplizierte Rätsel und Formeln. Als ich dann endlich alle Rätsel gelöst hatte wurde es dunkler. Ich war total erschöpft. Das Ergebnis schrieb ich auf. Kaum noch Energie um den Stift zu halten hatte ich. Völlig erschöpft sank ich auf Fernandos Bett und schlief ein.

Als ich aufwachte bekam ich einen riesigen Schreck. Wo zur Hölle war ich? Dann aber fiel es mir wieder ein. Ich war in Fernando's Zimmer. Sein Zimmer hatte etwas mystisches. Etwas was einem Angst macht, aber auch gleichzeitig einen neugierig macht. Ich gähnte einmal und stand dann auf. Sein Bett war ja schön gemütlich. Seelenruhig schlürfte ich zum Schreibtisch und sah mir mein Ergebnis an. Es lautete: Unter dem Bett. Ich wusste nicht was ich zuerst machen sollte. Einen Splitter vom Kristall holen oder gucken was mit unter dem Bett gemeint ist. Ich entschloss mich für den Kristall. Vorsichtig schabte ich ein kleines Stückchen ab welches ich sofort in eine Ampulle tat. Dann sah ich unter dem Bett nach. Dort war, ich konnte es nicht fassen. Dort war nichts!!! Ich nahm das Pergament und plötzlich vertauschten sich die Buchstaben sodass der Satz: Terun med Tebt, herauskam. Terun med Tebt war elfisch und bedeutete so viel wie: Öffne den Boden. Erst wusste ich nicht was gemeint war. Dann aber suchte ich den Boden nach Vertiefungen ab. Und tatsächlich ich fand eine. Unter dem Bett. Ich griff in die Vertiefung und zog eine Art Falltür hoch. Und dort konnte man Wirklich reingehen. Ich ging mit einer Kerze die Treppe herunter. Es schien eine riesige Bibliothek zu sein. Allerdings war sie ziemlich düster. Und das Problem war das alle Bücherregale gleich aussahen. Zu spät! Ich verlief mich bereits in dieser riesige Bibliothek. Und vor Angst war auch mein Verstand wie gelähmt. Mir fiel nicht ein einziger Zauber ein. Um meine Angst zu lindern nahm ich mir ein Buch aus dem Regal. Noch eins und noch eins. Ich suchte die ganze Bibliothek ab. Aber kein Buch linderte meine Angst. Denn es waren alles verbotene Formeln. Was soll ich den tun. „WAS MUSS ICH TUN UM HIER RAUSZUKOMMEN???!!!“, rief ich verzweifelt. Gerade noch rechtzeitig wich ich einem dicken Buch aus das auf mich zu segelte. Das Buch wurde genau auf einer Seite aufgeschlagen. Es war ein Zauber den Fernando immer benutzte wenn er nicht wusste wo ich war. Lange lernte ich den Zauber. Auch andere nützliche Zauber. Ich wusste nicht ob es Tag oder Nacht war. Inzwischen war die Kerze ganz herunter gebrannt. Es war völlig dunkel als ich die Formel sprach. Ganz fest dachte ich an Fernando und sprach die Formel. „Was weckst du mich mitten in der Nacht und wer bist du überhaupt das du es wagst mich zu wecken?“, erklang eine mürrische Stimme. „Ich bins Skydana. Deine Bibliothek die unterm Bett ich weiß nicht mehr raus ich.....“, dann brach es ab. Fernando meldete sich auch nicht mehr.

Es war eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit in der ich Hunger hatte und unter Durst und sonst was litt. Und ich studierte die schwarze Magie. Eigentlich wollte ich es nicht aber es war so sterbenslangweilig. Plötzlich öffnete sich die Luke. „NEIN!!!!GEHEN SIE NICHT DAREIN! SONST VERLAUFEN SIE SICH!!!“, rief ich. Im Nach hinein kam mir das aber ziemlich bescheuert vor. Denn wer außer Fernando und mir hat je das Zimmer betreten außer wenn jemand die Nacht bei Fernando verbrachte. „Was zum Teufel suchst du denn hier?“, brummte er. Schnell wirbelte ich herum und lief ihm entgegen. Ich umarmte ihn weinte und sagte zu ihm: „ Ich habe furchtbar viel Mist gebaut.“ Fernando streichelte mir über den Kopf und meinte das wüsste er schon. Er sah in meine Augen und ich musste ihm felsenfest versprechen so was nicht wieder zu machen. Als wir dann endlich aus dieser verfluchten Bibliothek raus waren führte mein erster Weg in die Küche. Dann als ich wieder halbwegs wieder alles beisammen hatte suchte ich noch einmal Fernando auf. „Geht es dir besser?“, war seine erste Frage. Ich nickte. „Was war diese Bibliothek?“, fragte ich ihn. „Dort bewahre ich die dunklen Formeln und verbotene Zauber auf. Die sonst nicht in unserer Bibliothek zu finden sind. Wenn du willst können wir dann mal zusammen da runter gehen ohne das du dann tagelang dort unten eingesperrt bist.“, antwortete Fernando. Da musste ich unwillkürlich lachen.
Und so begann meine Lehre in den dunklen Formeln und den verbotenen Zaubern.


Durch meine Lehren verzögerte sich die Suche der Zutaten um drei Jahre. Jetzt scheine ich gewappnet für die Zukunft zu sein. In den drei Jahren ist eigentlich nichts besonderes passiert. Ich habe wie verrückt die dunklen Formeln und verbotenen Zauber gelernt. Nur um Fernando zu gefallen. Oder um Delerius zu gefallen? Auf jeden Fall gefiel ich mir selbst immer mehr. An meine Mutter verschwendete ich keinen Gedanken. Ebenso an Andchecht. Oder an Jenucha und ihre Familie. An Nasumya und Famento ebenso wenig. Iffly ist gesund geworden und ich habe sie in die Freiheit entlassen. Avon ist inzwischen riesig groß und will trotzdem nicht von mir weichen. Aber mein Leben scheint wieder einen Sinn zu haben. Lange hatte ich das Gefühl mein Leben hätte kein Sinn. Aber jetzt lässt sich Avon auch reiten. Und ich hatte immer ein Problem welches Pferd ich reite. Ob ich Colanarvio, Esmera oder Avon reite. Obwohl Colanarvio und Esmera haben sich schon richtig lieb. Colanarvio aber ist in Suchuan. Das habe ich alles in seinen Gedanken nachgeforscht. Und Suchuan mag ihn auch. Im Moment bin ich daran die tot-traurige Esmera mit Resaldo zu verkuppeln. Fernando fand das völlig bescheuert. Aber der Stallmeister stimmte zu das Colanarvio und Suchuan auf eine Weide kommen. Und Esmera bekam die Nachbarweide. Resaldo schien sich auch für Esmera zu interessieren, aber sie spielte die tragische Heldin. Wie immer besuchte ich sie. Resaldo versuchte wie immer Esmera zu beeindrucken, diese aber wollte nichts von ihm. Als ich kam lief sie gleich an den Zaun. Als ich ihr über den Kopf streichelte sagte ich mitfühlend: „Ich musste auch meine große Liebe aufgeben und bin mit irgendeinem Typen verheiratet der mir eigentlich am Arsch vorbei geht. Aber schmoll ich vor mich hin? Übrigens wenn man vom Teufel spricht. Da kommt er.“ Delerius schien mich auch gesehen zu haben. „Was machst du denn hier?“, fragte er. Er umarmte mich und gab mir einen Kuss. „Ich versucht Esmera aufzumuntern. Ich kenne Formeln womit man ihre Gedanken durch forschen kann.“, antwortete ich. So gerne mochte ich ihn immer noch nicht. Ich glaube es wird Zeit Nandalsera mal wieder zu besuchen. Ja mal gucken was aus der kleinen Halbelfe geworden ist. Ich versuchte mich aus Delerius Umarmung zu befreien. Was mir letztendlich auch gelang. „Was ist denn los Dani?“, fragte er mich dann noch. „So sind die Frauen mein Sohn.“, tönte eine Stimme. Es konnte nur Dalios sein. Der passte auf das alles seine Richtigkeit hatte. Mir manchmal zu genau. Um den beiden Idioten zu entkommen pfiff ich einmal laut. Dann schaute ich zum Himmel. Erst war dort gar nichts zu sehen, dann schoss etwas rotes über meinem Kopf hinweg. „Avon! Das finde ich jetzt gar nicht lustig!“, schimpfte ich mit ihm. Etwas unsanft landete Avon vor mir. Erde,Sand und Steine flogen mir entgegen. Schützend hielt ich mir mein Arm vors Gesicht. Als der Drache dann vor mir stand stieg ich auf. Und jetzt ganz vorsichtig. Das war mein einziger Gedanke. Meine zweiter war: Flieg bloß weg, damit Delerius nicht aufsteigen kann. Und als hätte Avon es gespürt flog er los. Avon flog mit einer schnellen Geschwindigkeit über die Landschaft. Der Wind blies mir ins Gesicht, hätte ich nicht so viele Verpflichtungen wäre ich öfters mit ihm geflogen. Als der große Palast in Sicht kam beschleunigte ich noch einmal. Und jetzt elegant auf der Terrasse landen. Leider wurde daraus nichts. Avon schlitterte über die Terrasse und landete im großen Panoramafenster und schlitterte quer durch den Saal. Alles was Avon im Weg stand riss er mit sich, bis er mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Wegen der Erschütterung vielen auch einige Bilder vom Haken. Der ganze Saal lag in Trümmern, so viel zu Thema „elegant“. Die Tür flog auf und Fernando stand entgeistert in der Tür.Verlegen starrte ich ihn an. Und Fernando sah sehr wütend aus. „Eigentlich wollte ich auf der Terrasse landen.“, erklärte ich ihm. Er schrie nur einmal, Skydana durch den Raum und das ziemlich laut. Dann schimpfte er: „Nur auf der Terrasse landen?! Du hast den ganzen Speisesaal verwüstet. Alles nur noch ein einziges Chaos! Das räumst du sofort auf!“ Mit diesen Worten ging er und knallte die Tür zu. Plötzlich riss er sie wieder auf und schrie: „ Und schaff dieses Vieh raus! Wenn ich es noch einmal sehe, töte ich es eigenhändig!“ Dann knallte er die Tür erneut zu und seine Schritte verhallten in der Ferne. Ich stieg ab und bemerkte das Avon den Kopf hängen ließ. „Ist nicht so schlimm mein Großer.“, versuchte ich ihn zu trösten. Avon flog trotzdem davon. Na Klasse ein beleidigter Drache, das hat mir gerade noch gefehlt. Soll ich jetzt etwa den Ausflug abblasen? Oder zu ihr reiten? Auf einem Pferd etwa? Sollte ich dann Esmera oder Colanarvio nehmen? Aber vielleicht besinnt sich Avon wieder, mein armes kleines 3 Meter großes Kerlchen. Dann würde ich auch den blutigen Auseinandersetzungen mit den Uruks entgehen. Langsam war ich das Kämpfen müde. Diese Uruks waren schlimmer als Orks. Aber als ich dann mal nachgedacht habe – Ja ich kann auch nachdenken....dann fühlte ich mich nicht wie ein Held. Eher wie ein Metzger. Der einfach nur seine Opfer „abschlachtet“. Aber Fernando zwingt mich in die Form eines Heldens und somit auch gleichzeitig in die Form eines Metzgers. Mit einem schnellen, aber anstrengenden Zauber beseitigte ich das Chaos. Dann werde ich mich jetzt mal nach meinen armen kleinen Schoßdrachen auf die Suche machen. Armes kleines Kerlchen. Obwohl klein nicht so ganz passt, schließlich hat er schon eine Schulterhöhe von 3 Metern. Ich suchte ziemlich lange nach ihm bis ich ihn dann endlich fand. „Komm es wird dunkel, lass uns nach Hause gehen.“, meinte ich zu Avon. Er schaute mich nur todtraurig an. „Elfen mögen keine Drachen! Das war schon immer so.“, sagte Avon traurig. Genau das wollte ich ihm ausreden.Irgendwann kam er dann mit mir zum Palast. Als wir dann in seinem kleinen Extra- Häuschen waren fragte Avon noch: „ Ich möchte dir meine Familie zeigen. Ich meine, bevor du mich gefunden hast hatte ich auch schon eine Familie. Darf ich?“ Ich lächelte und sagte dann honigsüß: „ Aber natürlich darfst du! Gleich morgen.“ Avon lächelte und legte sich dann auf seinen Heuhaufen. Leise ging ich zum Ausgang und mit einem Fingerschnippen ging das ganze Licht im Häuschen aus. Dann verließ ich den Raum und trippelte schnell zum Palast rüber. Im Schweinegalopp rannte ich zur Palastküche. Denn ich hatte Hunger! Irgendetwas musste ich hier doch finden..... Tatsächlich ich fand eine halbe Torte! Als diese leckere Sahnetorte mit Kirschen und anderen Leckereien verzehrt war ging ich in mein Zimmer. Morgen würde ich zu den Drachen gehen. Als erste Elfe nach dem großen Krieg und ich wollte noch unbedingt Nandalsera mit ihrem kleinen Kind besuchen. Zu genau wusste ich das Fernando der Vater war, allerdings hätte er dies nie im Leben zugegeben. Ich dachte nach was so alles seit Eiskristalls Tod passiert ist. Sein Tod schmerzte mich noch sehr, aber das Leben muss ja weitergehen. Ich habe neue Freunde gewonnen und alte verloren. Colanarvio, Esmera, Avon und Iffly (auch wenn ich sie nicht mehr sehen werde, so wird sie immer mein kleines Feueräffchen bleiben) und mit Fernando verstehe ich mich auch besser. Aber ein wenig traurig war ich über die Erkenntnis das Nasumya nichts mehr mit mir zu tun haben will. Traurig dachte ich an unsere erste Begegnung nach. Dort war sie glücklich mich zu sehen, jetzt will sie mich gar nicht mehr sehen. Der Liebesschmerz mit Famento nagte immer noch mehr an mir als ich es zugeben will. Ich wollte einfach nur das er nicht einsam ist weil ich diesen Delerius heiraten musste und jetzt habe ich ihn vielleicht glücklich gemacht mich aber todunglücklich. Auch nagte jetzt die Erkenntnis an mir das ich meine eigene Mutter getötet habe und etwas versprach was ich unmöglich halten konnte. Sania, Jeharches, Andchecht und Eiskristall sie werden alle tot bleiben. Die schrecklichsten Momente meines Lebens kamen wieder hoch. Wie Eiskristall in Blut getränkt zu Boden sank und dann hallte immer wieder der eine Satz bis in die hinterste Ecke meines Gehirns: „ Wegen deiner Arroganz musste er sterben!“ Mir kamen die Tränen. Ich hielt mir den Kopf und sagte immer „aufhören“, doch es hörte nicht auf. Der Schmerz war unendlich und es quälte mich sehr, wegen meiner Arroganz musste er sterben. Nach langen Qualen schlief ich dann letzten Endes ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Jenura geweckt. „Du musst schnell kommen das glaubst du nicht!“, schrie sie. Mühsam richtete ich mich auf. Und sofort zog Jenura mich mit sich. Plötzlich musste ich über die Zutaten nachdenken. Es fehlten nur noch ein paar, ein in Blut getränkter elfischer Knochensplitter, Blut eines Würdigen, eine Phoenixfeder und Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis. Es würde nicht einfach werden, aber vielleicht würde Avon mir ja helfen. Als erstes würde ich mir das Bein aufschneiden und einen Knochensplitter abschaben der dann ja eigentlich schon in Blut getränkt sein müsste. Danach würde ich die Phoenixfeder besorgen und das Eis und dann kann ich mir immer noch genügend Sorgen darüber machen wer denn nun Würdig ist. Ich wusste nicht wie ich es machen sollte, einfach so mal eben mein Bein oder Arm oder sonst was aufschneiden? War das wirklich so einfach? Man könnte auch einfach beim Friedhof ein Skelett ausbuddeln oder warten bis ein irgendetwas aufgeschlitzt wird. Ich entschied mich für die Methode einfach mein Arm oder Bein aufzuschneiden und dann ein Knochensplitter abschaben. Jenura zerrte mich durch den Palast. Während ich darüber nachdachte wie ich mir den Arm (Ich hatte mich für den linken Arm entschieden) aufschnitt. Auf dem Hof war ein sehr unangenehmes Bild Bild: Fernando stand auf dem Hof und redete mit Dalios, Danieles stand daneben. „Jenura, kann ich auf dich zählen?“,fragte ich sie. „Klar!“, meinte sie. „Gut dann weihe ich dich nachher in eine ziemlich lange Geschichte ein und du wirst mir dann hoffentlich helfen.“, sagte ich zu ihr und warf noch einen abfälligen Blick den dreien zu ehe ich mich auf den Weg zum Hinterausgang machte.

Avon flog wunderbar langsam aber hoch. Ich wusste das er am liebsten quer über den Wolken zu seiner Familie gerast wäre. „Ruhig Avon.“, versuchte ich ihn immer wieder zu beruhigen wenn er schneller flog. Und das kam öfters vor. Dann kam endlich eine Große Drachenhöhle in Sicht, oder zumindest glaubte ich es. Aber Avon flog direkt darauf zu.
Mit einer ungeschickten Landung setzte er auf. Als ich von Avon abstieg streckte ich mich erst mal und mein Rücken knackte, aua das tat irgendwie weh. Avon tapste schon auf die große Höhle zu und ich folgte ihm. Es war mir nicht gerade sehr geheuer durch die dunkle Höhle zu gehen. Dicke, große Tropfsteine hingen von der Decke und auch aus dem Boden ragten sie. Es war um kurz und knapp zu sein kalt, nass und dunkel. Ganz ehrlich wie konnte man hier nur wohnen? Plötzlich fiel der Gang ziemlich abrupt ab und ging nun fast senkrecht herunter. Einmal wäre ich ihn fast hinuntergefallen hielt mich aber noch an einem großen Tropfstein fest der ziemlich feucht war. „Und du bist sicher das sie hier wohnen. Das das deine Heimat ist?“, fragte ich Avon zweifelnd. „Ja natürlich wohnen sie hier, warum denn nicht? Bist du neidisch?“,antwortete er. Ich dachte nur: „ Ja klar.“ Neidisch? Auf dieses dunkle,kalte und nasse Drecksloch? Dann schien ein kleiner Fluss durch die Höhle zu fließen. Avon glitt hinein und war bis zu seinen Schultern im Wasser und ich machte ein dummes Gesicht und fragte mich wie ich herüberkommen sollte. „Ähmm Avon.“, sagte ich zu ihm und er verstand es sofort und kam an. Auf seinem Rücken war es trocken und ich kam trocken herüber. Aber dann stieg ich ab und Avon schüttelte sich, das Wasser perlte sich von seinen Schuppen ab und ich war pitschnass. „Danke, das wollte ich eigentlich vermeiden.“, meinte ich, trocknete mich dann aber mit einem Zauber. Avon führte mich weiter durch dunkle Gänge bis ich in der Ferne einen großen Raum sah. Und Avon lief immer schneller, wobei ich dann Probleme hatte mitzukommen. Als ich hinter ihm hinterherhetzte blieb er plötzlich kurz vor dem Raum stehen und sagte: „Als meine Eltern erfuhren das ich eine Freundin hätte dachten sie sicherlich an eine hübsche Drachendame, aber bestimmt nicht an einen Elfen, weißt du mein Opa war bei der Schlacht um die östlichen Gebiete dabei und ich weiß nicht wie er auf Elfen reagieren würde.“ Ich dachte nach, natürlich hatte sein Großvater sicherlich keine guten Erfahrungen mit Elfen, aber irgendwann muss die Fehde doch vorbei sein. Ich ging voraus und Avon tapste mir hinterher. Dann standen wir schon in dem großen Raum. Er war hell,trocken und warm, trotzdem fühlte ich mich unwohl. Es waren eine ganze Meute Drachen versammelt, weiße, grüne,blaue,rote,schwarze,orange-gelb farbige und ein lavendelfarbener oder auf jeden Fall Richtung Lavendelfarben. Und alle starrten mich an. Es war dann schließlich der Lavendelfarbener der die Stille brach: „Oh Avon mein Kleiner ich freue mich das du zurück bist und du hast eine Freundin gefunden wie ich sehe. Wer bist du denn kleine Elfe?“ Ich überlegte kurz ob ich mich mit Anniza vorstellen sollte ,entschied mich dann aber dagegen. „Ich bin Skydana.“, sagte ich. Ein Murmeln ging durch die Drachen bis ein großer grau-weißer Drache vortrat. „Bist du verwandt mit Fernando?“, fragte er mich. Ich holte tief Luft und antwortete: „ Er ist mein Bruder.“ Der Drache musterte mich und ein kleines Rauchwölkchen entwich seinen großen Nüstern. „Ähm ja aber ich bin ganz anders.“, klärte ich ihn auf. „Okay. Das reicht ich freue mich das mein kleiner Sohn Anschluss gefunden hat“, meinte die Mutter von Avon die Arina hieß. Avons Großvater hieß Arivono. Und den Rest konnte ich mir ganz ehrlich nicht merken. Trotz Arivonos Unbehagen mir gegenüber hatten wir noch einen netten Abend. Dann als Avon wieder auf seinem Heuhaufen lag sagte er das er ziemlich glücklich sei und dann schlief er auch schon ein und ich trippelte zum Palast rüber und freute mich irgendwie auch.

Am nächsten Morgen streckte ich mich. Irgendwie hatte ich nicht besonders gut geschlafen. Und mir tat mein Rücken weh, und meine eine Schulter schmerzte. Ich versuchte diese Schmerzen wegzubekommen ohne Erfolg. Wenigstens war alles beim Alten, ich war immer noch total genervt wegen Delerius,sauer auf Fernando wegen der Hochzeit(IDIOT),Esmera war immer noch total liebeskrank, Avon hatte null Fähigkeiten im landen und Jenura will noch immer Danieles und Dalios mit dem Kerzenständer verkloppen. Als ich meine Sachen anhatte schlich ich mich nach draußen. Irgendwie hatte ich jetzt keine Lust von irgendwem in große Gespräche verwickelt zu werden. Dafür wurden aber die Gedanken in meinem Kopf immer lauter. Die Rezepte fielen mir ein. Und es fiel mir ein das ich es noch immer vergessen hatte Jenura einzuweihen. Deshalb schlich ich zu dem kleinen Häuschen was ich so sehr liebte. Klein schlicht und einfach. Sollten Fernando und sein riesiger Palast doch versauern, ich bevorzuge eher kleine gemütliche Häuser. Gut Danieles ist nicht da. „Jenura?“, rief ich durchs Haus und Jenura kam die Treppe herunter gelaufen. „Oh Skydana. Es freut mich das du da bist. Oh ähh die Unordnung muss dich nicht stören, weißt du Danieles ist so furchtbar unordentlich, ist Fernando auch so? Ich meine mich stört es ungemein, hier kann man ja mit dem aufräumen kaum hinter herkommen.“,begrüßte mich meine beste Freundin. Ich musste lächeln. Nein bei Fernando herrschte peinliche Ordnung. Da war ich wohl eher diejenige die eher Unordnung verbreitete. „Kann ich dich alleine sprechen?“,fragte ich sie und sie meinte: „ Wer ist denn sonst noch hier? Komm hoch.“ Sie führte mich die Holztreppe hinauf in ein lichtdurchflutetes Zimmer. Es war nicht groß aber auch nicht all zu klein. Ich setzte mich auf ihr Bett und sie setzte sich neben mich. Dann atmete ich noch einmal tief durch und gab ihr den Zettel.

Zutaten:
5 Tropfen Einhornblut
2 Tropfen aus dem Lichtrosenelixier
Elfenblut
1 Splitter von dem Horn eines Einhorns
Blut eines Würdigen
1 Knochensplitter in Blut getränkt(elfisches)
Eis aus der Gletscherspalte Garanorigis
1 Splitter des sehenden Kristalls
1 Elfenhaar
Ein Stück einer Phoenixfeder
1 Goldener Apfel

Jenura schaute sich den Zettel ganz genau an und meinte dann: „Und wozu brauchst du das ganze Zeug?“ Dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte und Jenura meinte ich sei eine Heldin. Na ja lässt sich drüber streiten, aber soll Jenura es ruhig glauben. „Und hilfst du mir?“, fragte ich sie. Jenura überlegte kurz stimmte dann aber zu. Und ich war sichtlich erleichtert es nicht mehr alleine durchstehen zu müssen. „Gut wann soll es denn losgehen?“, fragte sie und ich überlegte. Von mir au sofort allerdings dachte ich noch über ein paar Sachen nach. Zum Beispiel wie wir genügend Vorsprung bekommen können. Und was wir alles mitnehmen. Deshalb antwortete ich: „ Wie wäre es Übermorgen oder evtl. auch den Tag danach. Ich weiß es nicht kann auch noch später sein.“ Jenura nickte und sagte: „Gut abgemacht aber spätestens in vier bis fünf Tagen .“ Ich lächelte und wir umarmten uns und ich bereitete die Reise vor. Mitnehmen würde ich Colanarvio und Esmera, natürlich auch Avon und die Zutaten, dann vielleicht noch Kissen und Decken und sonstiges. Als ich dann heimlich anfing Sachen zu packen grübelte ich noch ein wenig über die Zutaten nach. Als erstes brauchte ich eine Phoenixfeder das hieß ich musste zu einem Phönix hinkommen und zur Gletscherspalte Garanorigis außerdem musste ich noch das Blut von irgendeinem Würdigen finden wer auch immer es war. Der ganze Aufwand war schrecklich, aber notwendig.


Als dann endlich alles gepackt war, waren drei ganze Tage vergangen. Dann endlich ca. um Mitternacht kam Jenura zum Hof. „Man das hat ja wieder lange gedauert. Kannst du nicht mal schneller planen?“,fragte sie missmutig. Über dieses Kommentar musste ich lachen. Jenura war noch ganz die Alte. Ob nun verheiratet oder in einem anderen Haus. Die Sachen waren auf Avon befestigt der schon mal voraus flog während Jenura auf Colanarvio stieg. „Und du meinst echt der ist ganz lieb?“, fragte sie kritisch. „Er folgt mir wie ein Hündchen. Und ist daher besser geeignet für dich als Esmera die manchmal einen sehr starken Willen hat.“, antwortete ich ihr. Colanarvio schnaubte und ich umarmte ihn. Mein liebes Pferdchen mein treues Hündchen. „Jeder hat mich im Stich gelassen. Nur du nicht.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und wirkte noch einen Zauber sodass, er den Weg auch schaffen würde. Bei Esmera hatte ich keine Zweifel. Mit ihren 1,89 würde sie es schaffen und Colanarvio jetzt auch. Im Mondschein trabten wir aus dem Schloss, aus dem Wald und aus dem Reich der Elfen.

Im Morgengrauen erreichten wir die Ebene von Avagon. „Wie weit ist es noch? Mir tut mein Allerwertester weh.“, jammerte Jenura. Misstrauisch blickte ich mich um. „Na gut hier machen wir eine kleine Pause, aber dann reiten wir sofort weiter. Bis zum, Mittag will ich die ersten Gebirgszüge erreichen. „Pass auf!“, schrie Jenura und riss mich jäh aus meinen Gedanken. „Was zum Teufel....“, konnte ich nur sagen und starrte gebannt auf das was vor mir war. Direkt vor mir war ein riesiger Erdrutsch. „Na wunderbar, jetzt dürfen wir meilenweit drum herum reiten.“, beschwerte Jenura sich. Ich musste darüber nur lachen. „Das ist wirklich nicht zum lachen, wenn die bemerken das wir weg sind werden sie alles nach uns absuchen.", sagte Jenura.

FORTSETZUNG FOLGT

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Tag der Veröffentlichung: 29.12.2011

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