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Surprise, Surprise- London gegen Toronto!


Es war ein kalter November Abend im Jahr 2012 Als Rosy Madison das Grab ihres Onkel auf dem Highgate Cemetery Friedhof besuchte. Es war schon dunkel und der Himmel war bewölkt, so dass weder Mond noch Sterne zu sehen waren. Neben ihr knackste etwas. Sie sah sich um doch da war nichts. Es war weit und breit kein Mensch zu sehen und auch kein Eichhörnchen oder irgendeine Art von Lebewesen. Es knackste noch einmal und dieses mal klang es fast als würde das Geräusch aus dem neuen Grab neben dem ihres Onkels kommen, in dem erst gestern jemand beerdigt worden war. Rosy wollte laufen, doch ihre Beine waren wie gelähmt. Wieder knackste es und diesmal war sie sich ganz sicher das es aus dem Grab kam. Plötzlich hob sich die Erde über dem Grab und langsam brach sie auf. Ein hölzerner Sargdeckel wurde aus der Erde gedrückt und neben das Grab auf die Blumen, die Rosy doch so schön auf das Grab ihres Onkels gepflanzt hatte, gelegt.
In Rosy stieg Panik auf, doch dass das Grab sich geöffnet hatte war nichts, im Gegensatz dazu dass jetzt jemand aus dem Sarg stieg. Es war ein Mädchen nicht viel älter als Rosy, siebzehn oder achtzehn. Das Mädchen streckte sich und sah sich um. Ihr Blick fiel auf Rosy. „Hey, du“, sagte sie schroff. Rosy erschrak, alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Wo bin ich?“, fragte das Mädchen ohne darauf zu achten, dass Rosy eine Heidenangst vor ihr hatte. Rosy war in ihrer Angst unfähig zu antworten. „Ich hab mit dir gesprochen“, wurde das Mädchen laut, „Also, entweder sagst du mir jetzt wo ich bin oder ich ess’ dich zum Frühstück und frag wen anders.“
Das Knurren in der Stimme des Mädchens machte Rosy solche Angst, dass ihr ein kurzer, spitzer Aufschrei entfuhr.
Das Mädchen leckte sich über die Lippen und in ihrem Mund kamen vier lange, spitze Eckzähne zum Vorschein.
Das gab Rosy den Rest. Sie wurde ohnmächtig.
Das Mädchen schnupperte... „Na toll“, meinte sie abwertend, „Blutgruppe null positiv. Warum muss der erste Mensch den ich treffe die einzige Blutgruppe haben, die ich nicht vertrage!?“
Sie sah sich noch einmal um. „In Toronto bin ich nicht mehr, das steht fest!“
Sie ging um das Mädchen mit den blonden Locken herum und steuerte auf den Friedhofsausgang zu.
Sie las das Schild: Highgate Friedhof, London
„London? Das würde ja heißen ich bin in England!“, wunderte sie sich. „Was mache ich in England?“

Ungefähr 2 Stunden später schlenderte sie in den Straßen Londons umher, sie musste lange geschlafen haben, denn sie hatte einen Mordshunger und jeden dem sie auf der Straße begegnete saugte sie bis aufs letzte Tröpfchen Blut leer. Außer die mit der Blutgruppe 0 positiv.
Sie drehte sich um und stand jemandem gegenüber.
Es war ein junge ungefähr 19 Jahre alt. Er lächelte und Mika starrte ihn an.
Sie wusste nicht wieso, normalerweise hätte sie ihn einfach umgebracht und wäre weiter gegangen, aber dieser Junge war anders.
Er lächelte. „Ich bin Jason“, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bin Mika.“
Sie versuchte weiter zu gehen ohne ihn zu beachten, aber sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren, was vielleicht auch an der Tatsache lag, dass es für Menschen doch sehr ungewöhnlich war mitten in der Nacht durch London zu spazieren. Er sah sie an. „Hey?“ Sie ignorierte ihn. Ihr Magen knurrte und der Typ ging ihr auf die Nerven. Hätte sie doch bloß nicht mit ihm geredet. „Wo willst du hin?“ Sie ging einfach weiter. „Soll ich dir helfen?“ Oh Gott dieser Typ sollte bloß die Klappe halten. „Hast du dich verlaufen?“ Mika drehte sich um und riss den Mund auf. Als der Typ ihre Eckzähne sah, schien ihm doch etwas mulmig zu werden. Sie packte ihn am Arm und war kurz davor ihn in den Hals zu beißen- Jason war mittlerweile in Ohnmacht gefallen. Halt! Sie roch etwas. „Ach verdammt!“, schimpfte sie, „Haben denn in London alle Menschen die verdammte Blutgruppe Null Positiv?“ Sie ließ Jason fallen und machte sich wieder auf den Weg zum Friedhof. Ihr Magen knurrte. Auf dem Friedhof angekommen legent sie sich in ihren Sarg legte den deckel darauf und schlief ein. Das Mädchen oben würde dann wohl als Grabschänderin ins Gefängnis gesteckt werden- vorausgesetzt sie war schon alt genug. Mika hoffte es doch sehr. Das würde ihr eine Lehre sein Blutgruppe Null Positiv zu haben!
Als Mika die Augen aufschlug musste sie erst einmal schlucken. Ihr Hunger war definitiv nicht weniger geworden und langsam hatte sie das Gefühl ihr Gedächtnis litt darunter. Sie hatte sich gestern irgendetwas vorgenommen. Es hatte irgendetwas mit Schule zu tun gehabt. Sie erinnerte sich nicht mehr genau, beschloss aber dass es ihr egal war. Sie drückte den Deckel ihres Sargs hoch und schob ihn wieder zur Seite. Irgendjemand hatte inzwischen ihr Grab wieder zugeschaufelt, was doppelte arbeit bedeutete. Oh Gott wie sie es hasste in hungrigem Zustand zu arbeiten. Wenn sie irgendeinen Menschen treffen würde, der nicht Blutgruppe Null positiv hatte wäre er ihr Frühstück- bzw. Abendessen!
In ihrem Sarg wälzte sich Mika noch ein paar mal hin und her. Ihr Magen knurrte. Was hatte sie sich gestern nochmal vorgenommen? Obwohl... Gestern? Eher vor was wusste sie wie vielen Tagen sie nach England gebracht worden war. Jetzt da sie hier war, war es ja auch ziemlich egal. Wieder knurrte ihr Magen. Sie rollte sich auf die andere Seite. So würde sie niemals schlafen können... Keine Menschen mit einer anderen Blutgruppe als Null Positiv! Irgendjemand hatte sie in diese Stadt gebracht und wollte, dass sie verhungerte, da war sie sich sicher. Wer hatte sie eigentlich in diese Stadt gebracht? Wert hatte sie eigentlich aus Toronto entführt? Und wieso? Und vor allem, wieso hatte sie sich nicht vorher Gedanken darum gemacht? Seltsam... Sie gähnte. Sie konnte genausogut morgen Nacht herausfinden warum sie hier war und wer Schuld daran war. Noch einmal gähnte sie. Ihr Magen grummelte erneut, doch sie ignorierte das. Sie konnte außerdem auch morgen etwas essen... Langsam und mit dem Geruch von Pfefferminze in der Nase schlief sie ein. Wo kam dieser Geruch bloß plötzlich her?

Black Battles


Mika wurde vom Licht des Vollmonds geweckt, das auf ihre blasse Haut fiel. Es krachte. Langsam und verschlafen schlug sie die Augen auf. Wa-warum schien das Licht in ihren Sarg? Beziehungsweise warum war ihr Sarg offen? "Aufstehen! Guten Morgen Süße." Mika blinzelte noch einmal und sah in das Gesicht das sich über ihres beugte. Sie kannte das Gesicht, sie wusste nur noch nicht woher. "Wer bist du?", nuschelte sie. Es war noch relativ früh am Abend und sie hätte es bevorzugt noch etwas länger zu schlafen. "Du erinnerst dich gar nicht mehr an mich?" Mika setzte sich auf und versuchte sich das Gesicht einzuprägen. Es war ein kantiges Gesicht mit eisblauen Augen einer eckigen Nase und einem Mund mit schmalen Lippen. Der Körper zu dem Gesicht war groß und männlich. Der Mann trug einen Anzug. "Verwechselst du mich?", fragte Mika und stieg aus ihrem Sarg. "Bestimmt nicht", lachte dieser und beobachtete sie. "Du erinnerst dich nicht mehr, hmm? Kein Wunder, du warst ja auch ganz schön zu an dem Abend. Wir saßen in diesem Casino in Toronto du warst schon stockbesoffen hast aber trotzdem ne Runde gegen mich gespielt, weißt du?", grinste der Mann. Irgendwo in Mikas Oberstübchen regte sich was. "Ou jaaaaa, stimmt." Ihr fiel auf, dass dieser Abend ihr letzter Abend in Kanada gewesen war. "Worum haben wir nochmal gespielt?" Der Mann lachte. "Um deinen Beitritt zu den Black Battles." Mika rieb sich den Kopf. "Ich hab verloren oder?" Der Mann nickte und grinste schief. "Deswegen bist du jetz hier." Mika nickte. "Gott, war ich zu an dem Abend.... Du bist kein Mensch oder?" "Nein bin ich nicht", lachte der Mann. "Ich hab so nen Hunger!", maulte Mika.

"Sag das nochmal!" Mika schwankte zwischen entsetzt, verwirrt, belustigt und ungläublig, als der Mann, er hieß Chris, ihr erklärte was genau die Black Battles waren. "Ist das dein Ernst?", fragte Chris und klang langsam ein wenig erschöpft, "Ich hab dir die ganze Sache bestimmt schon fünf mal erklärt." Mika nickte. "Okay, okay", gab sie nach, "Aber findest du das nicht ein wenig primitiv? Eine Organisation, die nach und nach alle Menschen zu Vampiren macht?" Chris lachte. "Das hast du betrunken auch behauptet, aber jetzt bist du dabei und ich bin hier um dir dein Tattoo zu verpassen." "Mein Tattoo?" Mika war nun noch verwirrter als vorher. "Das erklär ich dir jetzt nicht", seufzte Chris und holte eine Nadel aus der Tasche seines Anzugs. "Mo-mooooment mal!", rief Mika, "Dir ist klar, dass auch wir Vampire nicht ganz schmerzunempfindlich sind?!" Chris nickte. "Ja, ja das weiß ich. Ich weiß auch, dass so ein Tattoo weh tut, aber du könntest dich ein bisschen zusammenreißen." Mika wich ein Stück zurück und bemerkte, dass sich Chris augenfarbe zu blutrot verändert hatte. "Du bist doch wahnsinnig", meinte sie und begann langsam doch ein wenig Angst vor Chris zu bekommen. Der Vampir, kam auf sie zu, die Nadel in der Hand. Dann verdrehte der den Kopf und grinste, wobei er seine Eckzähne zeigte. "Ich weiß, Süße, ich weiß. Und jetz schön still halten." Mika versuchte noch ein Stück zurückzuweichen und stieß mit dem Rücken gegen einen Grabstein. 'Oh scheiße', dachte sie und versuchte sich blitzschnell umzudrehen, doch Chris hielt sie ihm nächsten Moment am Handgelenk fest. "Nicht so eilig, Liebes!" Er stach ihr die Nadel in den Arm. "Aua! Du blöder wahnsinniger Mistkerl!", schrie Mika Chris an. "Du solltest nicht so laut sein", grinste Chris, dessen Augen immernoch Blutrot waren, "Was denkst du, was man mit zwei Grabschändern macht? Knast wäre uns da sicher oder nicht?" Er stach ihr die Nadel nocheinmal in den Arm. Mika knurrte und versuchte sich loszureißen, doch Chris hielt sie unerbittlich fest. "Gibs auf", flüsterte er ihr ins Ohr, dann ließ er sie los. Dort wo er die Nadel in ihren Arm gestochen hatte bildeten sich Blutrote Linien, die sich ineinander wanden, bis sie das Bild einer Schlange ergaben. "Was ist das für eine bescheuerte Zauberei?" Chris Augen waren mittlerweile Hellgrün, er hörte nicht auf zu grinsen. "Du bist also die Schlange", murmelte er und drehte sich um. "Du kannst doch jetzt nicht einfach abhaun!", rief Mika ihm nach. Chris drehte sich um. Seine Augen hatten wieder ihre normale, eisblaue Farbe angenommen. "Ich kann schon, Süße." Mika sah ihm in die Augen, von dem Wahnsinn von eben war nichts mehr zu sehen, aber sie konnte spüren, dass er noch in der Luft lag. "Und was soll das mit den Black Battles jetzt? Wenn ihr mich einfach hier lasst?" Chris kam wieder ein Stück näher und das wahnsinnige Grinsen war wieder da. "Ich könnte dich auch mitnehmen", lachte er. "Untersteh dich!", fauchte sie und Chris lachen wurde noch amüsierter. "Zu süß. Keine Sorge, wir melden uns noch." Er drehte sich um und verließ den Friedhof. Mika sah ihm nach, dann sah sie auf das Tattoo. 'Blöder Mistkerl', dachte sie.
"Liebe Grüße noch", hörte sie es plötzlich von weiter weg rufen, es war ganz sicher Chris Stimme, "Von den Black Battles!"

Jason der Grabschänder!


"Scheiße! Wie siehts hier denn aus?", fluchte jemand über den Friedhof. 'Scheiße', dachte Mika, 'Jetzt werd ich also doch als Grabschänderin festgenommen, hmm?' Die Schritte kamen näher. 'Fuck! Was mac ich jetzt?' Mikas Gedanke kam zu spät. 'Ich saug ihn einfach aus', dachte sie gerade, als der jemand um die Ecke bog. Er hatte goldbraune Augen und roch stark nach Pfefferminze. Es war Jason. 'Blutgruppe Null Positiv', dachte Mika deprimiert und starrte Jaseon an. Sie hätte ihn auch einfach umbringen können, aber irgendwas hielt sie davon ab. "Mika?" Erkonnte sich an ihren Namen erinnern? Und das, obwohl er ohnmächtig geworden war? Der Junge war gut. "Du bist doch Mika, oder? Das Mädchen von gestern Nacht, das fast ihre Zähne in meinem Hals versenkt hätte?" Mika musste unwillentlich grinsen, dass der Typ, das so locker nahm hatte irgendwie Stil. "H-hey?" Es war mehr eine Frage ihrerseits, da sie immerhin damit rechnetet für Grabschändung eingebuchtet zu werden. "Was ist denn hier passiert?", fragte Jason sie und schien nicht wirklich überrascht zu sein, dass sie mitten in der Nacht auf einem etwas verwüsteten Friedhof stand. "Öhm..." Mika wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Ich bin von einem wahnsinnigen Vampir, dessen Augenfarbe sich permanent verändert angefallen und tattowiert worden und bin dabei über eine Gräber gelaufen. weil ich ihm ausweichen wollte, war bestimmt nicht die richtige Antwort. Jason betrachtete den offenen Sarg und grinste sie an. "Nettes zu Hause", lachte er. "Wie bitte? Woher... was?" Jason lachte noch einmal auf. "Bitte, du hast gestern deine Zähne fast in meinem Hals versenkt, es ist ziemlich offensichtlich, dass du ein Vampir bist!" "A-aber", stammelte Mika, "Heutzutage glauben Menschen doch gar nicht mehr an Vampire, deswegen kann ich ja so sicher sein, dass ich hier Leben kann." "Noch nie so aus der Bahn geworfen worden hmm?", fragte Jason und in seinen Augen blitzte es schelmisch. "Eigentlich ist das heute schon das zweite mal", gab Mika zu. Sie fasst sich langsam wieder. "Aber wieso glaubst du an Vampire?" Jason grinste sie an. "Ich bin Grabräuber, da hat man schon so einiges gesehen." "Du bist wie bitte was?!" Entsetzt starrte Mika ihn an. "Ein Grabräuber", erklärte Jason locker. "Solltest du dann nicht in Äghypten arbeiten oder so?", meinte Mika belustigt. Jason schüttelte den Kopf. "Ja das denken sie alle, aber du hast ja keine Ahnung was man so netztes in diesen Särgen findet", grinste er sie an.
Mika lachte. "Du meinst außer tote Jungfrauen?" Jason grinste sie an. "Die meisten Vampire sind ja eher weniger jungfräulich." "War das grade 'ne Anmache?", fragte Mika kritisch und zog eine Augenbraue hoch. "Man weiß ja nie", meinte Jason, "Ich würde ja bleiben und noch ein wenig mit dir plauschen, aber es wird bald hell und ich will nicht die Schuld an diesem Bild bekommen." Mika sah in den Himmel. "Du hast noch mindestens zwei Stunden", lachte sie. Jason nickte. "Gut dann bleib ich eben noch hier." "Du bist also ein Mensch, der über Vampire bescheid weiß, dann kannst du mir vielleicht ja auch helfen." "Vielleicht", meinte Jason und sah sie an. "Hast du schon mal was von der Organisation Black Battles gehört?" Jasons Grinsen verzog sich für einen Moment von seinem Gesicht. "Sind die hier? Dann muss ich jetzt weg!" Mika schüttelte den Kopf, nickte dann und schüttelte dann wieder den Kopf. "Also wie jetzt?", meinte Jason, der sein Grinsen wiedergefunden hatte. "Nein", sagte Mika, "Also... Ja.... Ich weiß nicht." Jason lachte. "Also", begann Mika zu erklären, "Ich gehöre zu dieser Organisation... weil ich betrunken war und in nem Casino verloren hab. Komplizierte geschichte. Aber ich glaube nicht, dass ich dir unbedingt gefährlich werde." Jason nickte und versuchte anscheinend diese Information auszuwerten. "Wieso hast du eigtnlich gestern deine Zähne nicht in meinem Hals vergraben?", fragte er. Mika sah zu Boden. Jetzt musste sie ihre peinlichste Eigenschaft vor einem Sterblichen zugeben. "Ich hab 'ne Allergie gegen die Blutgruppe Null Positiv", nuschelte sie. "Du hast was?", lachte Jason und es war offensichtlich, dass er sicgh bemühte sich nicht über sie lustig zu machen. "Hast ganz richtig gehört, Mister Oberschlau!", zickte sie ihn an. Schon wieder blitzte es in Jasons Augen. Mensch die waren wirklich unglaublich Goldbraun. "Soso unbd du warst betrunken und deswegen bist du jetzt bei den Black Battles, hmm? Wenn die rauskriegen, dass du Kontakt zu mir hattest bist du mehr tot, als untot, verlass dich drauf." "Ach das geht schon", grinste Mika. "Was hast du eigentlich gemacht, dass die dich so auf dem Kieker haben?" Jason seufzte. "Eventuell, habe ich mal tagsüber das Grab eines Mitglieds geöffnet", gabn er zu. "Scheiße", grinste Mika. Jason nickte. "Hmm joa, jedenfalls sind die nicht so begeistert von mir..."
Eine Weile unterhielten sich die beiden noch. "Jetzt muss ich aber wirklich", meinte Jason, "Und du solltest auch gehen, bevor die Sonne aufgeht." Mika grinste. "Na dann tschüss, du Grabschänder." "Grabräuber", verbesserte er sie. "Wie auch immer", verabschiedete sich und stieg in ihre Sarg.
Jason lief währenddessen in Richtung Friedhofsausgang. Er roch so sehr nach Pfefferminz und hatte so goldbraune Augen. Mika schloss die Augen. Sie würde friedlich schlafen. In diesem Moment knurrte ihr Magen.

Blutkonserven & Tattoos


Mika wurde von ihrem knurrenden Magen geweckt. Schöechjt gelaunt starrte sie an die Innenseite ihres Sargdeckels. Es war noch mitten am Tag, rausgehen war also keine gute Idee. Das hatte man davon zwei Nächte hintereinander nichts zu sich zu nehmen, und das nur, weil alle Menschen in dieser bescheuerten Stadt Blutgruppe Null Positiv hatten. In Toronto hatte es kaum Menschen mit Blutgruppe Null Positiv gegeben. Besonders Blutgruppe A Menschen hatte es dort viel gegeben. Ein leicht holziger Geschmack mit zimtiger Note. Nichts ging über ein gutes Glas Blutgruppe A, das war zumindest Mikas Meinung. Der Gedanke an diese Köstlichkeit loieß Mika das Wasser im Mund zusammenlaufen und als sie feststellte, dass sie sich ja in London in ihrem Sarg befand und mitten am Tag wach lag, wegen Hunger, verschlechterte das ihre Laune um ein ganzes Stück. Wenn sie doch nur wieder einschlafen könnte. Sie drehte sich auf die andere Seite. Da war er wieder, dieser unglaublich penetrante, aber auch beruhigende Pfefferminzgeruch. Ob Jason wohl gerade an ihrem Grab stand? Moment mal, wieso lag sie hier und dachte übner Jason nach? Nur weil sie ihn nicht töten wollte, hieß das doch nichts! Jason war ein Mensch, Jason war ein Tabu und Jason roch unglaublich angenehm nach Pfefferminz und hatte diese Goldbraunen Augen. Sie schüttelte den Kopf um den Gedanken an Jason loszuwerden und drehte sich nocheinmal herum. Der Pfefferminzgeruch verschwand nicht. Das ist nicht witzig!, sagte Mika sich selbst und hielt sich die Nase zu. Wie albern, so konnte sie doch nicht schlafen! Sie nahm die Hand wieder von ihrer Nase und presste ihr Gesicht in ihr weiches Sargkissen. Wenn Menschen wüssten wie bequem so ein Sarg war, würden sie bestimmt auch aufhören in Betten zu schlafen.
Etwas klopfte auf ihren Sargdeckel. Jetzt schon?, dachte sie und öffnete die Augen. Sie war anscheinend doch wieder eingeschlafen. Noch einmal klopfte etwas an ihren Sargdeckel. "Ich komme ja", meinte sie genervt und schob den Deckel beiseite. Über ihre Grab gebeugt stand Jason. "Guten Abend", grinste er. "Was machst du denn hier?" Mika zog eine Augenbraue hoch. Der Pfefferminzgeruch von heute Mittag viel ihr wieder ein. Wurde Jason jetzt etwa zum Stalker? "Ich hab dir was mitgebracht", lachte Jason und wartete darauf, dass sie aus ihrem Sarg stieg. Langsam erhob sie sich, streckte sich und stieg aus ihrem Sarg. Nun sah sie auch was Jason ihr mitgebracht hatte. Blutkonserven! "Blutkonserven?", fragte sie und er grinste. "Blutgruppe B, Null Positiv hab ich dir jetz mal nicht mit gebracht", lachte Jason und Mika streckte ihm die Zunge raus. "Also frisches Blut ist besser", meinte sie und öffnete eine Blutkonserve an der oberen rechten Ecke. "Kann ich grade nicht mit dienen", erwiderte Jason. Mika saugte ein bisschen an der Ecke der Blutkonserve. Die hier waren schon älter, das merkte man daran, dass sie besonders nach Jasmin schmeckten. "Wo hast du die eigentlich her?", wunderte sie sich auf einmal. "Ich bin Grabräuber, denkst du etwa ich könnte kein Krankenhaus bestehlen?" Verstohlen grinste Jason sie an. Er hatte dieses schlemische Blitzen in seinen so unglaublich goldbraunen Augen. Noch einmal saugte sie ein wenig an der Blutkonserve. "Du glaubst gar nicht was ich für einen Hunger hatte", seufzte sie und nahm einen weiteren Schluck. Jason musste immernoch grinsen. "Hast du eigentlich dein Tattoo schon?", fragte er und sie wurde hellhörig. "Wegen den Black Battles", erklärte er und sie nickte. "Was hat dieses Tattoo eigentlich zu bedeuten?", fragte sie ihn und er zog überraschjt eine Augenbraue hoch. "Du hast echt keine Ahnung, was?" Sie schüttelte nur den Kopf. "Das Tattoo ist aus deinem eigenen Blut geschaffen, es zeigt an was für eine Art Vampir du bist und zu welcher Einheit du gehörst." Mika nickte erneut. "Und was bedeutet die Schlange?" Sie zeigte Jason ihren Unterarm. Jason schluckte und grinste, dieses mal etwas schief. "Eine Schlange? Ich hatte eher erwartet, dass du eine Fledermaus bist, aber so..." Mika sah ihn an. "Was aber so?" "Nun ja, Schlangen sind besonders gefährliche, wie auch unentschlossene und sprunghafte Vampire, sie sind durchtrieben und hinterlistig und meist auch ein bisschen Wahnsinnig. Du bist also in der Einheit von meinem Lieblingsvampir, könnte man sagen." Mika wunderte sich ein wenig. Bis jetzt hatte sie noch keine dieser Eigenschaften an sich feststellen können. "Aha", machte sie und nun war es an ihr eine Augenbraue hochzuziehen, "Und wer ist das?" "Chris", meinte Jason und Mika lief es kalt den Rücken hinunter, "Er ist praktisch die Oberschlange, aber bei so viel Ahnung wie du hast, dürfte dir das nicht besonders viel sagen." Mika dachte erschaudernd an den Abend zuvor und an Chis' Augen, die permanent die Farbe wechselten. "Und ob mir das was sagt", gab sie zurück. Sie war doch ein wenig beleidigt, dass Jason dachte sie hätte von nichts eine Ahnung. "Ach?", machte Jason und klang schon wieder überheblich. Langsam ging er ihr echt auf die Nerven. Wenn er nicht diese verfluchte Blutgruppe gehabt hätte, hätte sie ihn gefressen, aber das ging ja nicht und jetzt saß er da und machte sich über sie lustig. Wenn er nur nicht so gut riechen würde. "Wie kommt man aus dieser Organisation wieder raus?" Jason zuckte die Schultern. "Du weißt also auch nicht alles", bemerkte Mika spitz und war stark versucht ihm die Zunge herauszustrecken. "Ich weiß es schon", klärte Jason sie auf, "Ich weiß nur nicht, ob du es hören willst." "Rück schon raus damit", entgegnete Mika und hoffte stark, dass Jason endlich den Mund aufbekam. "Gar nicht", sagte dieser und lehnte sich zurück. Entsetzt, mit offenem Mund starrte Mika ihn an. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt? Es gab immer eine Möglichkeit irgendwo wieder rauszukommen. Verdammt! Sogar die Zeugen Jehovas konnte man wieder verlassen, da durfte so eine Vampirorganisation doch kein Problem sein. "Ist das dein Ernst?", fragte sie und ihr Linkes Auge zuckte ein wenig. "Und ob", meinte Jason. "Was soll das heißen und ob?" Langsam bekam Mika panik. Ein Leben, besser gesagt einen Tod lang mit Chris in irgendeiner Menschenvernichtungseinheit festzusitzen würde sie den Verstand kosten!
"Mit und ob meine ich, dass ich das sehr wohl ernst meine."

Impressum

Texte: Peach Cake
Bildmaterialien: Peach Cake
Lektorat: Peach Cake
Übersetzung: Peach Cake
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2012

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