Kapitel 1
The beginning
Ich rannte geradeaus, so schnell mich meine Füße trugen. Das Buch in der Hand und das Biest hinter mir. Mich umdrehen? Nein, ich hatte zu große Angst vor dem Monster, es würde mich töten, wenn es mich eingeholt hätte und es würde auch nicht zögern, das Buch zu seinem Herren zurück zu bringen. Ein Steinchen bohrte sich in die spröde Haut meiner nackten Füße und ich schrie auf vor Schmerz. Beinahe ließ ich in meinem Schlendern das Buch fallen, hatte aber Glück, da ich mit meinem freien Arm so dramatisch herum gewedelt hatte, dass ich mein Gleichgewicht noch wieder finden konnte. Mein dünnes, weißes Seidenhemnd war schon schmutzig am Saum und schon bis zum Nabel feucht geworden, da die Höhle mit ihren feuchten Wänden kein einfaches Terrain für jemanden wie mich war. Alles mit, ohne direkten Ausweg war für mich eine Qual und in dieser dunklen, nassen Höhle verließ mich mehr und mehr die Kraft zum Atmen. Ich hörte die Bestie wieder brüllen und mein Herz raste wieder etwas schneller, als ich seinen von Wut und Hass erfüllten Atem hinter mir spüren konnte. Ich hatte mehr Angst, als ich jemals empfunden hatte, war aber umso mutiger denn je gewesen, überhaupt hierher zu kommen. Meine Haare waren vom Wasser der Wände und von meinem Schweiß schon so verklebt und verwuschelt gewesen, dass ich von ihnen immer wieder einen Schlag ins Gesicht bekam, als ich mich wieder umdrehte. Das Trampeln der Bestie wurde lauter und ich rannte so schnell ich konnte gen Ausgang. Nach der nächsten Kurve musste er doch endlich da sein. Ich keuchte bereits, wie nie zuvor und das noch zaghafte Licht des Vollmondes deutete mir den Weg nach draußen. Die Bestie bremste so stark, das sie noch weiter hinter mir her rutschte und ich mich zum Schluss mit einem weiten Sprung in das nasse Gras retten konnte. Er würde die Höhle niemals verlassen können, auch wenn er es noch so sehr wollte. Ein Zauber, der mächtiger war, als das selbst Rave ihn hätte brechen können hielt das Monster an Ort und Stelle. Schnaubend lag ich auf dem Rücken, das dicke Buch auf dem Bauch umklammert. Jeder Atemzug schmerzte mehr, als der vorige und meine Lunge klagte unter der Belastung. Dennoch, meine Erleichterung, endlich im Freien zu sein, ließ mich lächeln, ja sogar ein Lachen brachte ich gefolgt von Husten hervor. Das Buch war schwer, genau so schwer, wie es aussah. Ich durfte hier nicht verweilen, ich musste so schnell ich konnte wieder zurück zu Rave. Ich wollte keine Schulden mehr bei ihm haben und mich nicht immer so fühlen, als müsste ich ihm etwas beweisen.
Habe ich mich überhaupt schon vorgestellt? Mein Name ist Mary und ich bin geschlagene 271 Jahre alt. Nur ein winziges Stück in der Zeit des Seins. Tja, und was ich bin? Der allgemeine Glaube hat sich inzwischen auf die Bezeichnung Engel beschränkt, aber durch die verschiedenen Kulturen und Interpretationen nennt man Wesen wie mich auch Vampir, Hexe oder Zauberer. Ich denke, wir sind wohl ein wenig von allem. Und Rave ist jener Engel, der schon von Anbeginn an mit dabei war. Er und einige Andere sind die mächtigsten meiner Art. Rave ist der Engel, der mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. Denn Engel wie ich werden nicht geboren, oder geschaffen, sondern gemacht. Als ich 19 Jahre alt war, hatte sich mein Bauchspeicheldrüsenkrebs bereits so weit ausgebreitet, dass ich meine Eltern gebeten habe, mich endlich gehen zu lassen. Ich war immer fromm gewesen, sodass ich meinen Frieden im Himmel hätte finden können, wenn Rave nicht etwas anderes mit mir vorgehabt hätte. Wenn man stirbt, folgt man seiner Stimme in das Licht, wo er über Leben und Tod entscheidet. Bei mir hat er sich für ein bisschen von Beidem entschieden. Eigentlich hat man keine Wahl, man kann nicht wieder zurück ins Leben laufen oder an ihm vorbei durchs Himmslstor. Er entscheidet und an seiner Entscheidung wird nicht gezweifelt. Er gab mir die Macht, zwischen seiner und meiner Welt zu wandeln, denn er selbst hatte seinen Platz im Himmel. Falls ihr jetzt denkt, er ist so jemand, wie Gott es ist, dann irrt ihr euch. Gott richtet am Ende immer über seine Entscheidung, Rave ist nur jener Gott, der sich um die grobe Arbeit kümmert. Eigentlich auch nicht viel mehr, als ein Helferlein.
Ich hustete wieder und zwang mich dann dazu, wieder aufzustehen und das Buch zu seinem Besitzer zurück zu bringen. Ich breitete meine Flügel aus und schwang mich nach oben, das Buch noch immer fest umklammert. Jetzt konnte mir nichts mehr passieren. Sobald ich hoch genug war, konnte ich die Zeilen sprechen und das Tor öffnen. Mein Blick wanderte nach unten und die Baumwipfel waren nur noch kleine Schatten auf dem schwarzen Boden. Das war hoch genug. Für aufmerksame Augen ah ich nun nur noch aus, wie ein Vogel. „Aava ähyp itrob!“ flüsterte ich und landete von einer Sekunde auf die Andere in der sonnigen Welt hinter dem Tode. Meine Augen brannten von dem erst grellen Licht, war doch in der Menschenwelt tiefste Nacht gewesen.
Ich schaute mich um und sah, zu meiner Verwunderung, niemanden. Den Himmel, in dem ich mich nun zweifellos befand, in dem wir Engel die meiste Zeit unseres Lebens verbringen, kann man sich nicht so rosa und wolkig vorstellen, wie man ihn aus der menschlichen Vorstellung heraus kennt. Er ähnelt eher einem unendlich großen Park mit viel Wald und Natur, in dem hier und da unscheinbare Häuschen stehen. Neben meiner Art, den Engeln, leben auf alle tierischen Bewohner der Menschenwelt hier. Es heißt, das Gott sie von hier nach unten geschickt hat, um über die Menschen zu wachen. Inzwischen hat die Undankbarkeit der Menschen aber bei den meisten Engeln zu Zorn geführt. Ich persönlich bin da neutral, war ich doch selber mal Mensch.
Ich folgte einem Sandweg, das Buch noch immer dicht an meine Brust gepresst und blieb dann an einem Brunnen stehen. Normalerweise war doch gerade hier der zentrale Treffpunkt der gesprächigen Engel. Ihr wisst schon, jene, die ihre Mitmenschen beobachten um dann Tratschen zu können. Wer sagt denn bitte, das die Engel alle die frommen, lieben Helfer Gottes sind? Mein Instinkt sagte mir aber nicht, das etwas nicht stimmte, also bog ich nach rechts ab und ging auf Rave´s Hütte zu. Sah man sein Häuschen nur von außen, so kam man nicht auf die Idee, dass dort einer der Mächtigsten leben sollte. Sein Hund Heroen
, die Menschen machten aus ihm den Gott des Todes, obwohl er doch nur sein Hund ist, lag neben der Tür und schlief. Ich fand das immer wirklich lustig, dass er so genannt wird, denn Hereon tut keiner Fliege etwas zu leide. Wirklich nicht dieser Hund. Sein Herrchen wohl eher. Der weiße Retriever war wirklich ein herzensgutes Tier und ich konnte das wohl recht gut behaupten, denn ich verbrachte viel Zeit mit ihm, da ich ihn einfach so gut leiden konnte. Rave, der ohnehin immer genug zutun hatte, freute sich natürlich sehr darüber, zeigte es nur überhaupt nicht. Er war nie so der emotionale Charakter. Meine Füße brannten und an der Stelle, wo sich das Steinchen hinein gebohrt hatte, war das Auftreten besonders schmerzhaft. Heroen schreckte nicht hoch, er zog nur das eine Lid hoch und schloss es wieder, als er mich sah. Ich schenkte ihm nun keine weitere Aufmerksamkeit, ich hatte meinen Auftrag schließlich noch nicht beendet. Dennoch, ich traute mich nicht, einfach zu klopfen. Der Zwang in mir aber drängte mich mehr und mehr, sodass ich meine verkrampfte Hand vom Buch löste und mich zwang, zweimal an die dicke Holztür zu klopfen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht gemerkt, wie sehr meine Hände und Arme verkrampft waren, denn der Schmerz durch die erzwungene Bewegung war beinahe schlimmer, als der meines Fußes.
Ich verzog das Gesicht und zog die Hand knackend wieder zurück. Es dauerte dieses mal nicht sehr lange, bis Rave mir die Tür öffnete. Sonst brauchte der Herr schon mehr Zeit, keine Ahnung, was er da drinnen veranstaltete. Er riss die Tür auf und eh ich etwas sagen konnte, packte er mich am Haarschopf und zog mich nach drinnen. Ich quiekte daraufhin vor Schmerz und fuhr dann mit ernstem Blick herum. Er ließ meine Haare rechtzeitig los, zum Glück. Die Tür hatte er verschlossen und fixierte nun das Buch, welches ich wieder mit beiden Armen gegen mich presste. "Was fällt dir ein?!" fauchte ich ihn an "Das hat echt weh getan!". Er ließ seinen Blick langsam in mein Gesicht wandern und zögerte einen Moment. Sein erster Ausdruck war auf jeden Fall angsteinflößender, als der meine gewesen. Was ich daran merkte, das mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter lief, sodass ich am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam. Er entspannte seine Züge plötzlich wieder, als er die Kälte spürte, die er verursacht hatte. "Tut mir leid." nuschelte er unglaubwürdig und huschte an mir vorbei. Der Raum war abgedunkelt, die Gardinen zu und keine Kerze an. Er setzte sich in die Dunkelheit, ich vermutete, auf seinen Sessel und zündete eine kleine Kerze an, die schon vorher einige Stunden gebrannt haben musste, da sie nicht mal mehr die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe verkörperte. Mit einer Geste bat er mich, mich ebenfalls zu setzen.Das Ganze erinnerte mich nun eher an ein Verhör, als an das Willkommen, welches ich sonst von Rave erwarten konnte. Ich zögerte einen Moment, aber noch immer schuldete ich ihm blinden Gehorsam. Mein Atem wurde schwerer, mit jedem Schritt, den ich näher an meinen Stuhl kam. Meine Hände waren so verkrampft, dass ich das Buch auch im Sitzen nicht los ließ. Er starrte es schon wieder an. Erst jetzt fiel mir auf, das er nicht atmete, war wir Engel auch nur dann nicht machen, wenn wir ein sehr intensives Gefühl empfanden. Was mochte das nur bei hm gerade sein? Ich kniff die Augen zusammen und schaute ihn nun mehr misstrauisch an. Zum Glück sprach er, bevor ich zeigbare Angst empfinden konnte. "Wie ich sehe, hast du das Buch." sagte er wie gewöhnlich in ruhigem Tonfall. Trotzdem fürchtete ich mich ein wenig vor dem, was er nun wohl dachte. Warum war hier heute alles so komisch? "Leg es bitte auf den Tisch." vertönte seine tiefe Stimme wieder, noch immer so gefasst und normal, was mich noch unruhiger machte, da sonst doch alles hier so anders war heute. Meine Arme und Hände gaben seinem Befehl nach und ich legte das schwere Buch sanft auf den Tisch. Kurz verharrten meine Hände auf dem Ledereinband, glitten dann aber lautlos zurück auf meinen Schoss. Rave schaute mich dann einen Moment mit seinem 'Gut gemacht' Blick an. Dann wendete er seine Aufmerksamkeit dem Buch zu. Er drehte es behutsam um, darauf bedacht, es nicht zu beschädigen. Als er es berührte, fiel mir eine unglaubliche Last von den Schultern, ich hatte meinen bisher wichtigsten Auftrag erledigt, ohne einen zu großen Fehler gemacht zu haben. Ich sackte ein Stück zusammen und ließ erleichter die Schultern hängen. Endlich hatte ich meine Schuld bei ihm beglichen und war wieder freien Willens. Er las inzwischen auf der ersten Seite, erst ruhig, dann immer hektischer. Meine aufkommende Erleichterung wurde mit einem Mal vertrieben und durch Unsicherheit ersetzt. Das war doch das richtige buch oder? War die Schrift verwischt, von der Nässe in der Höhle und meiner Landung im feuchten Gras? Meine Angst und Panik ließen mich endlich wieder sprechen "Was, was ist los?" fragte ich Rave wild gestikulierend. Er stockte und schaute mich neutral an. War das nun ein gutes oder ein eher schlechtes Zeichen? "Ich kann das nicht lesen." sagte er entsetzt. Damit hatte er nicht gerechnet. Meine Angst jedoch, versagt zu haben, war nun begründet. Wieder begann ich wild mit den Armen herum zu fuchteln und wagte einige Blicke in das Buch "A-a-aber das kann gar sein1 Die Schrift kann doch nicht einfach so verwischen." ich hatte nichts wirklich informatives erkennen können. ungläubig musterte ich die erste Seite erneut und wurde dann ruhiger, als ich dort überhaupt nichts verschwommenes sah. Ich schaute Rave verwirrt an und wartete auf eine Erklärung.
"Die Sprache." sagte er schließlich "Ich kenne die Sprache nicht." mir war, als hätte ich mich gerade zum Vollidioten gemacht. "Ohh..." nuschelte ich dann und hoffte, er würde nun nicht weiter darauf eingehen. Rave begann kurz zu lachen und ich schmunzelte aus Höflichkeit über meine eigene Blödheit, wie peinlich das doch alles war. Langsam spürte ich dann auch noch, wie ich rot wurde, was meine Situation nun auch nicht angenehmer machte. Er wurde wieder leiser und schließlich auch ernst. "Das wusste ich wirklich nicht" er blätterte entgeistert die verschiedenen Kapitel durch. "Hoffnungslos, das kann ich nicht lesen und diese Sprache, kann jemand wie ich auch nicht so schnell lernen." er stammelte noch einige Worte, die ich nicht kannte, aber ich war mir sicher, das es sich um eine Form des Fluchens handelte. Gefolgt von einem Seufzen stand er auf und suchte ein anderes Buch in seinem Regal. So gut konnte ich bei diesem dürren Licht nicht sehen, also konnte ich nicht genau sagen, was für ein Buch er sich heraus nahm und darin herum blätterte. Als er wieder näher ins Licht kam, konnte ich das kleine Notizbuch besser identifizieren. War das etwa eine Art Tagebuch? Warum führt man ein Tagebuch, wenn man eh nicht stirbt?
Sie Tatsache, das es mit Hand geschrieben war, war in dieser Welt nichts außergewöhnliches. Hier konnte man auf Drucker und solche Dinge sehr gut verzichten. Er setzte sich wieder auf seinen Platz und fihr mit dem Finger die Seiten des kleinen Buches herunter, bis er schließlich bei einem Namen stehen blieb. "Da habe ich ihn ja." sagte er und zeigte mir das Büchlein und tippte auf den Namen Kijani
. Bis eben hatte ich noch den festen Glauben gehabt, frei zu sein, sodass meine Enttäuschung nun umso größer war. Das war der Name eines Menschen, so viel stand fest und die Tatsache, das Rave an diese Welt hier oben gebunden war, legte mir den Verdacht nahe, dass ich diesen Menschen finden sollte. Ich murrte den Namen und schaute Rave dann wieder etwas ungläubig an. "Ich dachte, ich wäre jetzt freu von meiner Schuld." ich kniff die Augen zusammen. Keine Panik, sondern etwas wie Wut breitete sich in mir aus. Ich wollte nicht mehr die Drecksarbeit in der Menschenwelt erledigen. Mal ein Besuch dort bei Freunden, die mit unserer Existenz vertraut sind, war schön. Aber dort den Mist zu beseitigen, den andere verzapft hatten, war wirklich nicht fair. Rave hob kurz den Mundwinkel "Wer hat das gesagt?" fragte er rhetorisch. Ich wollte ausrasten, konnte ihm aber nicht derart unhöflich entgegen treten. Der innere Konflikt war schließlich dafür verantwortlich, dass mir Tränen in die Augen traten und meine Sicht wässrich ungenau wurde. Das ignorierte er einfach und sprach weiter. "Du müsstest ihn auf dem Kontinent Afrika finden, im Kongo." Er hatte das einfach beschlossen, ich wollte nicht mehr für ihn arbeiten. Außerdem hatte er gesagt, ich würde nach der Aufgabe mit dem Buch wieder frei sein. Er durfte nicht lügen! Das war's, damit hatte ich ihn. "Rave! Du darfst nicht lügen! Du hast gesagt, ich wäre frei, wenn ich dir das Buch gebracht habe! Und siehe da, da liegt es doch." Es brach aus mir heraus und ich wollte nur noch, das er mich recht gab. Der folgende Moment der Stille hielt mich in dem Wunsch gefangen, zu fliehen und dem, endlich zu wissen dass ich frei war. Plötzlich begann er zu lachen. Ein erst gespieltes, dann ein beinahe schon unheimliches Lachen. "Du solltest es besser wissen, wenn du mir zugehört hättest." er war sich so sicher, in dem, was er sagte, dass ich mehr und mehr an mir zu zweifeln begann. Was hatte er denn gesagt, was hatte ich vergessen? Ich wühlte in meinen Gedanken, auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Was meine er? "Ich sagte, 'Ich brauche den Inhalt des Buches.' Mehr nicht. Und das da kann ich nicht lesen. Du bist noch immer in meiner Schuld." Ich stockte und wieder fühlte ich mich wie Dreck. Aber er hatte einmal mehr recht behalten. Ich seufzte nur, nickte dann beschwichtigend und schaute dann auf den Namen. "Weiß er bescheid?" fragte ich widerwillig. Rave nickte mir zu "Ja." ich erwiderte eine weitere Frage "Wird er sich wehren?" Ein Zucken meiner Augenlider zeigte, wie sehr ich mir wünschte, ihm keinen Schaden zufügen zu müssen. Er schüttelte den Kopf leicht. "Okay." sagte ich und stand auf. Ich wollte nur noch hier raus und meine Gefühle frei lassen. Ich war enttäuscht, gekränkt und auch noch erniedrigt worden. Und das alles durch meine eigene Schuld. Rave sagte nichts mehr, warf mir nun noch einen hoffenden Blick zu und wendete sich dann wieder dem alten Notizbuch zu. Ich ließ mir noch einmal den Namen des Mannes durch den Kopf gehen Kijani
. So weit, wie ich mich mit dieser Sprache auskannte, bedeutete es Krieger. Ob er tatsächlich so einer war? In Gedanken versunken verließ ich das abgedunkelte Haus und streichelte Heroen noch einmal über die Stirn. Er murrte, als ich den Weg entlang ging und ihn einfach liegen ließ "Braver Hund." sagte ich dann und blieb beim Brunnen stehen. Das Wasser war hundertprozentig sauber und wurde sogar von dem einen oder anderen Schmetterling gewürdigt. Hier oben waren gerade Schmetterlinge heilige Wesen, auch wenn Rave und einige Andere die wirkliche Geschichte unserer Flügel kannten, erzählte die Legende von einem Bündnis zwischen Gottesfürchtigen und Schmetterlingen. Egal, wie sehr man Rave fragte, die Wahrheit hatte er noch nie jemandem erzählt. Es schien auf Ewig ein Geheimnis zu bleiben.
Einer der violetten Falter setzte sich sogar auf meine Hand, als ich sie ihm langsam hin hielt. Tiere haben hier oben nie etwas von der verdorbenen Menschheit mitbekommen und zeigen uns Engeln manchmal, das sie glücklich sind, hier bei uns zu leben. Das völlig vom Guten geprägte Tier ließ meine negativen Emotionen einfach von mir fallen. Ich lächelte dankend und seufzte, als das kleine Tierchen sich dann wieder auf seinen Weg machte.
Kapitel 2
to be continued ...
Texte: Ich habe die Rechte auf Bilder und Texte!
Tag der Veröffentlichung: 16.02.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch meinen Freunden, die mich mit ihren wundervollen Eigenschaften inspirieren und mir zur Seite stehen. Einige von ihnen finden sich auch in einigen Figuren wieder. Danke euch allen!