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Es war soweit. Ich stand am Flughafen und wartete auf meinen verplanten Vater, der gerade noch so eine Currywurst und eine Cola für mich auftrieb, 10 Minuten vor Gateschließung, damit ich noch irgendwas in den Bauch bekam. Heute sollte es losgehen. Ein ganzes Jahr hatte ich mich schon drauf gefreut, und nun war es soweit. Heute würde ich nach Neuseeland in die Stadt Dunedin fliegen. Es war ein Schüleraustausch, den ich mir so lange gewünscht hatte, und endlich hatte es mein Vater eingesehen und mich angemeldet. Die Schulnoten hatten anfangs noch dagegen gesprochen, aber schließlich war Mathe und PoWi doch kein größeres Problem mehr und ich konnte für 3 Monate in das Land meiner Träume.
"Schatz, hier iss schnell. In 10 Minuten bist du weg." rief Dad mir schon im Kommen zu. Also beeilte ich mich.
Und dann kam der große Moment.
"Ich werd dich furchtbar vermissen, Süße." Er lächelte und drückte mich fest in seinen Arm.
"Ich dich auch." murmelte ich. Aber ich glaube er konnte es nicht hören.
"Meld dich, sobald du angekommen bist, mein Schatz."
"Mach ich, Dad. Ihr hört von mir."
So ging das noch etwa 4 Minuten und schließlich ging ich auf das Gate zu. Ich schrieb noch eine letzte Sms an meine beste Freundin Zoey und dann ging ich ins Flugzeug. Maan, was tat ich hier eigentlich. Es war ein richtiges Abenteuer! Ein Abenteuer wie ich es mir immer gewünscht hatte, und ich war mittendrin!

Die Stewardess kontrollierte mein Ticket und schickte mich in den hinteren Teil des Flugzeugs. Ich setzte mich neben eine Frau, dessen kleines Baby auf dem Schoß saß und lachte.
"Guten Tag." sagte die junge Frau freundlich und lächelte. Ich schätzte sie so auf mitte 30.
"Hallo." meinte auch ich.
"Fliegen Sie ganz alleine?" Na ja. Immerhin siezte sie mich. Ich kam nämlich in meinem Freundeskreis immer als 12 jährige rüber, obwohl ich schon 16 war.
"Ja, ich mache einen Schüleraustausch." antwortete ich.
"Ach wirklich? Sowas find ich super!"
Ich grinste.
Wir unterhielten uns noch eine Weile und schließlich schlief ich ein.
Ich musste ca. 4 Stunden geschlafen haben, denn als ich aufwachte, waren wir kurz vor der Landung. Kleine Kinder turnten nun nicht mehr im Flur rum, sondern nur müde auf ihren Plätzen und die Erwachsenen waren somit ein Stück weniger gestresst. Ich schaute aus meinem kleinem Fenster und sah nichts als Wolken. Eine Spannung und Aufregung machte sich in mir breit. Wie würde die Gastfamilie wohl sein? Würde ich in der Schule gut zu recht kommen? Wie würde wohl mein zu Hause sein?
All die Fragen konnte ich mir erst beantworten, wenn ich ankommen würde. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Es war zwanzig nach 5. Ja gut, ich konnte mir jetzt aussuchen, nach welcher Zeit das war.
Die Durchsage, dass jetzt bitte alle sich anzuschnallen haben und auf ihren Plätzen zu bleiben haben dröhnte durch das ohnehin schon laut genuge Flugzeug.
Wir kreisten über den Flughafen von Dunedin, bis der Pilot schließlich die richtige Landebahn gefunden hatte und diese ansteuerte. Es ruckelte, und schließlich waren wir endlich wieder auf festem Boden. Die Passagiere klatschten und stürmten auf den Ausgang zu.
Gepäckstücke flogen durch die Luft, kleine Babies schrieen und Stewardesse versuchten vergeblich Ordnung in das ganze Chaos zu bringen. Die junge Mutter, die den Flug über neben mir saß, wünschte mir noch einen angenehmen Aufenthalt und verabschiedete sich dann.
Als ich endlich das erste Mal neuseeländische Luft schnupperte, spürte ich, wie mein Herz einen kleinen Sprung machte. Ich war einerseits unglaublich stolz, hier sein zu dürfen und andererseits unglaublich erleichtert, frei zu sein. Weg von allem was man zu Hause nannte.
Ich warf meinen Rucksack über die Schulter und ging auf den Flughafen zu. Die Sonne schien und es war sehr warm. Da es in Deutschland noch Winter gewesen war, hatte ich eine dicke Jacke und lange Hosen an. Ich schwitzte fürchterlich.
Im Flughafen angekommen, musste ich noch durch diverse Kontrollen durch, bis ich endlich nach meinem Koffer ausschau halten konnte. Doch nicht mal dafür hatte ich Zeit. Gleich kam eine ganze Familie auf mich gestürzt. Das musste wohl meine Gastfamilie sein. Es war eine blondgelockte dicklichere Frau die mich halb zerdrückte und ein spageldürrer Mann, der sich auch noch auf mich warf. Die kleine schwarzhaarige blieb schüchtern im Hintergrund.
"Ich bin Martha." sagte die Frau freundlich und drückte mich noch einmal. "Du bist doch bestimmt Isa, oder?" meinte nun auch der Mann.
Ich nickte und er fügte hinzu: "Ich bin Elijah."
"Hi Elijah." antwortete ich etwas erleichtert.
Nun stellte sich auch das kleine Mädchen vor.
"Ich heiße Rosa." sagte sie mit piepsiger Stimme.
"Du kannst mich aber Rosie nennen." dann lächelte sie.
Ich muss gestehen, ich hatte mir meine Gastfamilie völlig anders vorgestellt. Trotzdem war ich begeistert. Jetzt, wo ich mir den ersten Eindruck der Familie gemacht hatte, konnte ich mir in etwa den Stil ihres Hauses vorstellen. Es würde wahrscheinlich ein älteres Haus sein, gemütlich eingerichtet mit einem kleinen Holzofen. Rosa würde ein Hochbett haben und einen kleinen Hund.
Doch ich ließ mich weiterhin überraschen.
"Komm, lass uns deinen Koffer suchen." rief Martha aufgeregt. Also gingen wir zu den Gepäckstücken und warteten. Ich hatte nicht unbedingt ein großes Problem, das Englisch zu verstehen. Nur mit dem Sprechen hatte ich noch einige Schwierigkeiten.
Es dauerte nicht besonders lange, bis mein knallgrüner Koffer endlich zu sehen war. Ich hatte aber natürlich noch 3 weitere Koffer. Der eine folgte eine halbe Stunde und der dritte folgte ca eine dreiviertel Stunde später.
Wir furen ungefähr 3 Stunden mit dem Oldtimer. Wellington war eine schöne Stadt. Es gab eine Altstadt und einen wunderschönen Hafen. Das Haus der Atwoods stand in einem Neubaugebiet relativ nah am Hafen. Es stand auf einem Hügel und war schön sonnenbeschienen.
Wir parkten vor dem Eingangstor und ich konnte schon Einzelheiten des Hauses erahnen.
So viel ich sehen konnte, war es ein weißes Haus im mordernen Stil gebaut. Die Balkone waren mit bunten Blumen verziert und auf dem Dach funkelte eine riesige Solaranlage. Das Haus war einfach gesagt eine Wucht. Es war riesen groß, und sah nach Luxus, Geld und Macht aus. "Wow." murmelte ich leise vor mich hin. Dann trat ein Mann in schwarzer Uniform vor das Eingangstor und öffnete es per automatischem Knopf. Elijah fuhr in den Innenhof hinein und parkte unter einem frisch gestrichenen weißen Carport. Als wir ausstiegen, kamen noch zwei weitere Männer in Uniform und nahmen mir das Gepäck ab.
"Können Sie mir und Isa bitte einen Cocktail bringen, wenn wir uns gleich am Pool erfrischen?" fragte Rosa und ihre Stimme hatte sich total verändert. Sie war hochnäsig und abwertend dem Gepäckmann gegen über. "Ich glaube, ich schau mir erstmal das Haus an." antwortete ich schnell. Rosa wirkte enttäuscht, zuckte dann aber mit den Achseln und ging in den Garten auf den Pool zu. Martha und Elijah führten mich ins Haus und da bekam ich dann den Mund gar nicht mehr zu. Wir standen in einer riesigen Eingangshalle, ganz weiß gestrichen und hell erleuchtet. In der Mitte ging beidseitig eine Treppe hoch, die mit silber- bläulichem Teppich geschmückt war. An der Decke hing ein mächtiger mit Diamanten funkelnder Kronleuchter und in der rechten Ecke stand ein schwarz polierter Konzertflügel. Die Einrichtung wirkte im gegensatz zum Baustil eher alt und und verschnörkelt. Ich persönlich fand nicht, dass es so sehr schön harmonierte. Martha führte mich in einen großen Saal, dass ein normaler Mensch vielleicht als Wartesaal im Königshaus bezeichnen würde, hier war es jedoch das Wohnzimmer. "Es ist wahnsinn." sagte ich und meine Stimme war dabei nicht mehr wieder zu erkennen. "Schön, dass es dir gefällt." lächelte Martha. "Wenn du willst, kannst du nun deinen Gastbruder Logan kennen lernen." sagte sie.
"Gastbruder?" Ich war erstaunt, von dem hatte ich vorher ehrlich gesagt nichts gelesen.
"Ja sicher. Logan. Er ist oben in seinem Zimmer. Ich kann dir den Weg hoch beschreiben. Ich muss nämlich schon wieder los. "
"Wohin denn?"
"Na ja. Ich habe auch einen Job." zwinkerte sie mir zu.
"Pass auf, du gehst hoch, dann die zweite Treppe hoch. Dem rechten Gang folgst du. Aber nicht dem rechten rechten Gang. Dem linken rechten Gang. Dann gehst du in die 4. Tür links. Die Treppe hoch und in den 2. Gang von links. Geradeaus und die 7. Tür rechts. Okay?"
Oh Gott, dachte ich.
"Ähm, klar." grinste ich. Aber in echt hatte ich überhaupt keinen Plan, wohin ich musste. Trotzdem schlug ich mich ganz gut durch. Ich hatte schon bis zum linken rechten Gang geschafft. Da gab ich dann aber auch schließlich auf. Wozu brauchte man bitte so viele Räume? Doch die Idee, einfach mal alle Türen zu öffnen war keine besonders gute gewesen. Um genau zu sein, eine völlig bescheuerte. Das fiel mir aber leider wieder mal viel zu spät auf. Ich öffnete einfach die nächstbeste Tür und war völlig überwältigt. Ich stand in einem KINO! Ein Kino in diesem Haus. Ist das zu fassen?? Wie konnte man sich ein Kino ins Haus einbauen lassen. Na ja, das war ja noch nicht alles. Ich öffnete die nächste Tür, auf weitere Überraschungen gefasst und fand vor mir ein Schwimmbad. Mit einem fetten Pool und einer Rutsche und einem Sprungbrett. Und ganz hinten rechts hing ein Schild SAUNA. War das noch zu glauben? Wo war ich hier gelandet? Oh Gott. Und das ganze drei Monate lang. H-A-M-M-A!!! Wahnsinn. Als ich den Gang bis zum Ende ging, öffnete ich eine Balkontür, die nach draußen in den Garten führte. Dort fand ich dann nochmal drei Pools auf und schließlich war ich in einem Pavillion, von dem Martha nichts gesagt hatte. Ich schien aber richtig zu sein, weil an einem Türschildchen "Logan und Rosa" stand. Ich drückte auf die Klingel und wartete. Man konnte nichts außer dumpfen Bässen und kreischender Musik hören. Die Tür war angelehnt, deswegen beschloss ich, einfach mal reinzugucken. Es war nur ein Flur mit abgehenden Türen. An einer Tür stand SAMUEL. Wer war das denn schon wieder? Na ja gut. An einer anderen, wieder mal angelehnt stehenden Tür stannd LOGAN. "Hallo?" fragte ich etwas lauter.
Doch, ich wusste, ich würde keine Antwort kriegen. So laut, wie Michael da Musik hörte, konnte er mich gar nicht hören. Also schlich ich einfach rein. Fehler. Definitiv. Fehler. Mein Gott, dass sowas immer mir passieren musste. Aber immerhin war er da. Und wie er da war! Wild schreiend sprang er auf dem Bett herum, mit der Rundbürste in der Hand, Luftegitarren spielend und das ganze auch noch in Boxershorts. Doch ich musste zugeben: Der Körperbau war nicht schlecht. Nein, die sixpacks waren gar nicht schlecht. Absolut nicht. "Hi." sagte ich leise. Er hörte mich nicht. Wie auch. Aus vollem Leibe schrie er:

"sing
I don't care what you think,
As long as it's about me
The best of us can find happiness
In misery."

Und das ganze so laut, das ich mein eigenes Wort nicht mehr hörte. Doch plötzlich drehte er sich um und verstummte. Entsetzt schaute er mich an und wurde so rot, wie ich es nur von mir kannte; natürlich wurde auch ich rot wie eine übergereifte Tomate.
"Wer bist du??" brüllte er über die laute Musik hinweg.
Dann zückte er die Fernbedienung für den CD- Player und schaltete diesen aus.
"Also, wer bist du und was willst du hier??" schrie er mich an. Sein Gesicht war immer noch von Ensetzen gezeichnet.
"Ich."- Logan war wohl ziemlich sauer, denn er unterbrach mich und rief: "Nein, sei still. RAUS!!! RAUS HIER!!!"
Dann stampfte er auf mich zu und knallte mir die Tür vor der Nase zu. "Ähm...Okay." sagte ich zu mir selbst. Maan, war das eine Begrüßung! So wünscht man sich das doch.

Es dauerte nicht lange, bis dann eine Lautsprecherdurchsage kam die verkündete:
"Esseeeeeen fertigg." Das konnte nur Martha sein, dachte ich und machte mich auf die große Suche zur Küche.
Als ich diese jedoch dann endlich gefunden hatte, wurde mir erklärt, dass das Esszimmer am andern Ende von der Villa sei. "Ja toll." rief ich wütend auf Deutsch. Der Koch warf mir nur von der Seite einen raschen, unverständlichen Blick zu und widmete sich dann wieder dem Essen. Ganz wunderbar, dachte ich und ging langsam wieder in die Richtung wo ich herkam. Glücklicherweise war Rosa auch spät dran und wir trafen uns. "Du wirst dich schnell orientieren." lachte sie, als ich ihr von meinem eigentlich einzigem Problem erzählte.
Das Abendessen verlief im großen und ganzen so wie bei mir in Deutschland auch. Das war auch das einzige was mich irgendwie an Deutschland erinnerte. Das einzige was mir komisch vor kam, war Logan. Er sagte das ganze Abendessen nichts und warf mir ab un zu einen verlegenen Blick zu. War es wegen vorhin? Ich verstand es nicht wirklich. Aber auch ich redete nur, wenn ich etwas gefragt wurde, warum wusste ich auch nicht. Nach dem Abendessen kamen die Männer in Uniform wieder und deckten den Tisch ab. Ich ging mit Rosa in den Pavillion und lebte mich ein wenig in meinem neuen Zimmer ein. Es war eigentlich kein Zimmer, es war eine Wohnung. Ich hatte ein eigenes Wohnzimmer, ein eigenes Bad, eine eigene Küche, wozu auch immer und ein eigenes kleines Schwimmbad. Sag mal, wozu brauchte man das alles?
Später, so gegen halb 9 abends, ging ich mit Rosa an den Pool. Ihr wurde es aber schnell zu kalt, deswegen lies sie mich nach ca. 20 Minuten allein zurück. Ich tauchte gerade richtig schön tief, da sah ich, wie über der Wasseroberfläche ein Gesicht auftauchte. Sofort schwamm ich, von Neugierde gezogen, hoch und tauchte auf. "Hey." sagte eine tiefe Stimme, bevor ich die Augen geöffnet hatte. Dann sah ich ihn und mich traf fast der Schlag: Von nahem sah er noch schöner aus, als so, wie ich ihn vorhin gesehen hatte. Er hatte dunkelbraune Augen, einen perfekt geformten Mund und eine kleine Stupsnase.
"Hi."
"Schön hier, nicht wahr?"
"Ja super! So einen Luxus hab ich zu Hause nicht." Hatte ich das wirklich gerade gesagt??
"Hör zu, wegen vorhin..."
"Ist nicht schlimm, Logan. Ehrlich." Ich schnitt ihm ins Wort. Die Situtation war aber auch mehr als peinlich.
"Nein, es tut mir leid. Ich bin sonst eigentlich nicht so. War nur seehr peinlich." grinste er.
Ich grinste zurück und meinte unschuldig: "Für mich war es peinlicher."
"Ach Quatsch. Also nochmal von vorne. Ich bin Logan. Du kannst mich aber gerne Lox nennen."
"Isa." antwortete ich.
"Schön dich kennen zu lernen, Isa. Kommst du morgen mit zum Markt?"
"Markt?"
"Ja, morgen ist Markt am Hafen. Ich habe dort eine Menge Leute, die ich dir vorstellen kann. Mein bester Freund hat dort auch einen Stand."
"Okay, klingt gut."
"Wenn du nicht mit Rosie am Pool bleiben willst..."
"Ach Quatsch." Ich musste über seinen Tonfall lachen.
"Super. Ich freu mich auf morgen." rief Logan und lies seine Beine ins Wasser baumeln. Ich schwamm auf den Rand neben Lox zu und stützte mein Kopf mit meinen Ellenbogen.
"Und, wie ist es so in Deutschland?" durchbrach er die Stille.
"Ganz cool. Halt anders als hier."
"Was gefällt dir denn besser?"
"Na ja, ich bin erst seit heute hier." lachte ich.
"Ach so. Sorry." verlegen schaute er aufs Wasser.
Ich musste lächeln. Süß war er ja schon. "Wann gehts denn morgen los?"
"Schon früh. Wir gehen immer so gegen halb 8 los. Da ist noch am wenigsten los."
"Halb 8??" rief ich erschrocken. Ich hatte Wochenende!
"Ja. Ich hoffe, das macht keine Probleme."
"Ähh, nein, natürlich nicht." stotterte ich.
"Gut, hey ich bin irre müde, wollen wir morgen weiter reden?" meinte Logan und gähnte ordentlich.
"Okay. Ich bleib noch einen Moment im Pool."
Er stand auf und ging langsam weg. Doch bevor er den blau gestrichenen Pavillon ankam, drehte er sich noch einmal um und lächelte mich an. Ich lächelte nicht zurück. Warum, wusste ich selber nicht.


Am nächsten Morgen musste ich schon um 6 Uhr aufstehen, weil wir an den Hafen wollten. Logan wollte mir die Stadt zeigen und es sollte am Markt anfangen.
"Hast du denn auch gut geschlafen?" fragte Martha mich beim Frühstück.
"Mhm. Na ja. Etwas zu kurz."
Sie zwinkerte mir zu.
Wir aßen alle nicht besonders viel, denn auf dem Markt würde auch noch sehr viel zu essen geben.

Wir liefen ungefähr eine halbe Stunde rüber zum Hafen, bis wir endlich die ersten Stände zu sehen bekamen. Die ersten Stände waren eigentlich nur Souvenirs oder kleine Geschenkartikel. Und erst ca. 50 m weiter kamen die ersten Lebensmittelstände in Sicht. Die meisten verkauften Fisch oder frisches Gemüse.Logan ging schnurstracks auf einen bestimmten Stand zu.
Es war ein kleinerer Stand, ziemlich zurückgezogen in die Ecke eines Fischerhauses. "Hey!" rief Logan schon von weitem dem Verkäufer zu. Ich erkannte bis jetzt nur eine stämmig gebaute, braun gebrannte Figur die uns zu winkte. "Wer ist das?" Fragte ich Logan.
"Das wirst du gleich sehen." grinste der nur.
"Lox!" rief der Fremde. "
"Nathan! Wie geht es dir?" antwortete Logan fröhlich.
"Bestens! Mein Großvater ist gerade aus der Türkei eingeflogen. Die frischen Zitronen sind heute Abend da." Mit einem starken Akzent versuchte er einzeln die Worte auszusprechen. "Nat das ist Isa. Isa, das ist Nathan Arks. Er ist letztes Jahr aus New Orleans hierher gezogen." "Hey, Nat." sagte ich erfreut. Der braungebrannte Amerikaner sah wirklich verdammt gut aus. Er hatte wilde dunkle Locken auf dem Kopf und strahlend grüne Augen. Seine Haut war rein und er hatte strahlend weiße Zähne. "Hallo Isa. Bist du die aus Deutschland?"
Ich lachte. Er hatte wirklich einen lustigen Akzent.
"Ja. Ich bin die Austauschschülerin."
"Und das beste: Isa geht auf unsere Schule."
"Ach wirklich? Gut. Dann sehen wir uns ja Montag!"
Meinte auch Nathan erfreut. "Isa, wir müssen eigentlich schon wieder weiter. Es gibt so viel zu entdecken." "Mhm, schade. Aber wir werden uns sicher nochmal über den Weg laufen."
"Sicher, Isa." Er umarmte mich kurz, schlug Logan auf die Schulter und schließlich zog Logan mich dann weiter. Ich drehte mich noch einmal um, doch Nathan hatte sich bereits wieder seinen Zitronen zugewendet. "Ich kann dir noch mehr von meinen Kumpels vorstellen, wenn du magst." sagte Logan teilnahmslos. "Klar, gerne." Logan drehte sich um und grinste mir voll entgegen. "Du fandest ihn süß?" "Na ja.." Mehr fiel mir nicht mehr ein. Ich war knallrot geworden und schaute bereits möglichst unauffällig Richtung Wasser. Doch Logan hatte bemerkt, wie peinlich mir das ganze war. "Ist schon okay. Nat ist ein ziemlicher Mädchenschwarm der Schule. Und mein bester Freund." fügte er noch hinzu. "Bist du oft neidisch?" fragte ich vorsichtig.
"Na ja, es ist schon so, dass Nathan beliebter ist bei den Mädchen."
"Mh, ist er so der Draufgängertyp?"
"Nein, nein. Gar nicht. Im Gegenteil, er hatte bisher eigentlich noch keine richtige Freundin. Er traut sich eigentlich nie. Und wenn, bedeutet es ihm wirklich was. Er ist auch sehr verschlossen mir gegenüber. Aber ich denke mir dabei nichts. So ist er halt." Ich nickte.
"Hast du Hunger? Wir können bei Adam uns einen Räucherfisch holen." schlug er schließlich vor.
"Okay!"
Entschieden ging er vorran und blieb an einem unterdachtem Stand stehen und bestellte zwei Räucherfische.
Adam war ein sympathischer Mann, Anfang 20 und verkaufte zusammen mit seiner Kusine Alina Räucherfische und Fischbrötchen. Alina war Ende 20 und eine wahre Schönheit. Sie hatte glattes langes orangenes Haar und ganz blasse, Porzellanhaut. Auf der Nase waren kleine Sommersprossen zu sehen und wenn sie lachte, bildeten sich kleine niedliche Grübchen um ihren Mund.

Logan und ich setzten uns auf die einzige freie Bank am Wasser und aßen unseren Fisch. Nach einer Weile setzte sich ein anderer Junge zu uns, den Logan anscheinend aus der Schule kannte. Winchester hieß er und sah sehr ungepflegt aus. Er redete die ganze Zeit von irgendwelchen Fernsehhelden und lachte laut vor sich hin. Logan versuchte aus Freundlichkeit mit zu lachen, doch das gelang ihm nicht richtig. Ich tat bloß so, als wäre ich nicht da oder als würde ich nicht zu hören. Irgendwann stand Logan dann auf und meinte betont: "Hör mal, Sam. Isa und ich müssen weiter. Ich will ihr noch die ganze Stadt zeigen...." und zog mich davon. "Wer war das?" fragte ich irritiert. "Einer aus meinem Englischkurs. Er ist ein ziemlicher Idiot und tut so, als ob er mit der ganzen Schule befreundet wäre."
"Hahaa." lachte ich. "So jemanden haben wir auch. Und der ist der totale Freak." "Ja, genau." grinste Logan.
Ich lernte an dem Tag noch ungefähr 7 Ex- Freundinnen von Lox kennen, 15 Kumpels und 8 davon sahen auch nicht soo schlecht aus (Halt alles ungefähr).
Die Freundinnen waren alle supernett und auch ziemlich hübsch. Ich mochte sie auf Anhieb und konnte mir vorstellen, mit ihnen in einen Kurs zu gehen.
Morgen würde die Schule anfangen. Ich war wahnsinnig aufgeregt. Gut, es waren noch ungefähr 60 weitere Austauschschüler aus aller Welt hier, aber davon kannte ich niemanden, außer Logan und Rosa. Der erste Tag würde aufregend werden!
Nachdem Logan mir so ziemlich die ganze Stadt gezeigt hatte, waren wir beide sehr müde und gingen Richtung Heim. Logan schlug noch vor sich irgendwo mit ein paar Freunden in einem Club niederzulassen, aber ich war zu fertig von dem Tag und wollte außerdem noch Zoey, meiner besten Freundin eine E-mail schreiben.
"Schade.", sagte Logan, ging dann aber Richtung Pool. Dort schwamm er ein paar Runden und schließlich ging er dann auch ins Bett. Ich wusste das so genau, weil mein Zimmerfenster genau zur Gartenanlage mit dem privaten Pool zeigt.

Nachdem Logan gegangen war, und die E-mail abgeschickt, schaltete ich auch das Licht aus und legte mich Schlafen. Morgen würde es losgehen. Endlich. Morgen würde das losgehen, wovon ich träume, seit ich klein bin.

Der nächste Morgen fing ganz entspannt an. Anders, als ich es von Deutschland kannte. Martha kam um halb acht in mein Zimmer und weckte mich mit einem Frühstückstablett in der Hand. "Guten Morgen, meine Liebe." klopfte sie vorsichtig an meinen Türrahmen. Ich stützte mich hoch und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Morgen." antwortete ich. Martha lächelte mich an und antwortete: "Ohje, du bist ja noch völlig verschlafen. Ich habe dir hier Frühstück gemacht. Ich hoffe, du magst Speck?"
"Speck ist super, danke." antwortete ich und stellte das Tablett auf meinen Schoß.
"Heute ist dein erster Schultag! Bist du aufgeregt?"
Das war ich. Definitiv.
"Ich denke, ich bin noch zu müde, um das sagen zu können." antwortete ich stattdessen. Keine Ahnung, warum.
"Na gut, ich lass dich mal in Ruhe essen. Logan und Rosa werden um 8 hier losfahren. Logan wahrscheinlich etwas später. Du kannst ihn einfach mal anrufen. Seine Nummer ist 02. Hier ist das Telefon. Wo die Dusche ist, weißt du ja."
"Ja, danke." antwortete ich mampfend.
Auf dem Tablett stand ein Glas mit Orangensaft, ein Kaffeebecher, ein Croissant mit Schinken, Käse, Butter und gebratenem Speck. Ich aß ungefähr die Hälfte leer, trank meinen Kaffee und stand dann auf, mir was zum Anziehen zu suchen. Heute war das besonders wichtig. Es kam auf den ersten Eindruck an. Ich wollte einerseits nichts zu gestylt sein, andererseits aber auch gut aussehen. Letztendlich entschied ich mich für eine Jeans und ein dunkelblaues Top mit Spitze. Damit ging ich dann ins Bad und duschte mich schnell. Als ich fertig angezogen war, hängte ich mir noch eine lange bunte Kette um und schminkte mich. In dem Moment kam Logan herein. "Guten Morgen, meine Schöne!" rief er und musterte mich von oben bis unten. "Gut siehst du aus!"
"Ist das okay für den ersten Tag?" fragte ich unsicher.
"Nein, Quatsch, mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Die Leute, die nur aufs Äußerliche schauen, brauchen dich sowieso nicht interessieren."
Da hatte er Recht. Ich war zwar, wie ich fand, nicht die Hässlichste, jedoch konnte ich es überhaupt nicht leiden, wenn Leute andere Menschen wegen dem Äußerlichen verurteilten.
"Und, keine Sorge, Nathan ist nicht oberflächlich." grinste Logan mich an. Ich streckte ihm bloß die Zunge heraus und zog meine Lieblingshandtasche unter dem Tisch hervor. "Können wir?" fragte Lox und klopfte mir auf die Schulter.

Ich konnte die Aufregung, die ich in der halben Stunde verspürte, nur kaum vor Logan verbergen. Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich zappelte die ganze Zeit hinter ihm auf dem Motorrad hin und her. Der Anblick der Schule, als wir angekommen waren, beruhigte mich auch nicht annähernd. Es war zwar ein wirklich sehr schönes und gepflegtes Gebäude, ganz im Gegensatz zu dem Schulgebäude, das ich in Deutschland besuchte, aber es war genauso voll von Schülern, die schreiend und lachend auf ihre Freunde zu rannten, die sie die ganzen Ferien über vermisst hatten. Sofort kamen auch ein paar Jungs und Mädchen auf Logan zu. "Logaaaan! Wie schön, dich wieder zu sehen!" sagte ein brünettes Mädchen und umarmte Logan stürmisch. Logan lachte und antwortete: "Ja, ich hab dich auch vermisst, Ava."
Logan begrüßte noch die anderen Freunde um ihn rum und begann dann, ihnen mich vorstellen. "Leute, das ist Isa. Sie ist meine Austauschschülerin aus Deutschland. Isa, das sind Ava, Emili, Matt, Jacob, Noah, April und Ian."
"Hey." sagte ich etwas verunsichert, aber sie machten doch einen sehr freundlichen und netten Eindruck auf mich. Ava war die erste, die auf mich zu kam, hakte sich bei mir unter und redete erfreut drauf los: "Also, Isa. Da du hier neu bist, brauchst du bestimmt eine Schulführung. Hast du Lust?"
"Klar." lächelte ich und fühlte mich sofort willkommen. "Ich kann dir dann gleich auch noch meinen Freund vorstellen, aber der parkt immer auf der anderen Seite der Schule. Und dann erklär ich dir, wie das hier an der Schule mit der Hierarchie abläuft. Oh man, ich habe noch gar nicht gefragt, wie es dir eigentlich geht, du bist bestimmt total aufgeregt, oder? Also ich wäre an deiner Stelle sehr aufgeregt. Erzähl doch mal, wie es in Deutschland ist, gefällts dir hier in Dunedin? Wie lange bist du schon hier? Hat Logan dich schon dem wunderschönen Meer vorgestellt? In was willst du dich einwählen? Spielst du Basketball? Ich liebe Basketball. Ich bin seit 3 Jahren im Team. Ich kann dich mal mitnehmen und dem Coach vorstellen, er ist wirklich ein ganz Netter! Ach, ich sollte dich auch mal zu Wort kommen lassen, entschuldige bitte, ich bin immer sehr gesprächig." Da mussten wir beide lachen. Aber es kam mir echt vor. Ava schien echtes Interesse zu haben und war niemand, der sich verstellte. Mir gefiel der Freundeskreis von Logan. Er war auch einer, der sagte was er dachte und nicht schleimte.
"Also Deutschland ist wirklich gar nichts gegen Neuseeland."
"Mh, ich glaube, die Landschaft ist nicht so spektakulär, oder?"
"Ja, zum Beispiel. Und die Menschen gehen sehr viel verschlossener auf Fremde zu."
"Oh." meinte Ava nur verlegen.
Da schaute ich sie das erste Mal richtig an und nahm war, wie wunderschön sie eigentlich war. Sie hatte mittellanges braunes Haar, das stufig geschnitten über ihre Schultern fiel, makellose Haut, sehr hübsche große blaue Augen und einen tollen Mund, den sie mit rotem Lippenstift dezent betonte. Sie hatte allgemein eine sehr natürlich Ausstrahlung. Passend zu ihrer Figur trug sie ein luftiges weißes Kleid und ihre Ohren umspielten große bunte Ohrringe.
"Ava, mein Schatz!" rief ein stämmig gebauter Junge, der circa 3 Meter vor uns versuchte, sich durch die Masse zu zwängen. "Seth!" rief auch Ava und zog mich an der Hand in die Richtung der Schließfächer, in der auch Seth stand. Als wir endlich ein paar jüngere Schüler aus dem Weg gestoßen und bei Seth angekommen waren, küssten sich die Beiden und dann stellte Ava mich Seth vor. "Schatz, das ist Ava. Sie ist die Austauschschülerin von Logan und ich habe sie vorerst unter meine Fittiche genommen." Seth streckte mir eine Hand entgegen und stellte sich nochmal vor. Dann gingen wir wieder getrennte Wege, das heißt, Ava begleitete mich zur Schuldirektorin und Seth verlies das Gebäude um sich in der Cafeteria etwas zu trinken zu kaufen. Vor dem Büro der Direktorin angekommen, wurde ich noch nervöser. "Mach dir keine Sorgen, Isa. Mrs. Roalstad ist wirklich in Ordnung. Das schaffst du schon. Ich warte hier auf dich."
Ich warf einen Blick auf das Schild, das die Tür zum Direktoren Zimmer zierte. "Direktorin Samantha Roalstad. Bitte anklopfen!" stand in dicken schwarzen Buchstaben darauf und daneben klebte ein kleines Foto Der Direktorin höchst persönlich. "Also gut." sagte ich so leise und auf deutsch, dass Ava es nicht verstand. Dann klopfte ich an und drückte die Türklinke. "Herein!" rief eine Frauenstimme auffordernd. "Guten Morgen, ich heiße Isabella Sheven. Ich bin Austauschschülerin aus Deutschland."
"Ach, ja richtig, ich habe hier deine Akte liegen." Sagte sie freundlich, stand auf und streckte mir ihre Hand entgegen. "Ich bin Samantha Roalstad und leite diese Schule. Willkommen bei uns, Isa. Ich hoffe, du hast hier einen schönen Aufenthalt." Sie lächelte mich an.
"Du willst dich bestimmt einwählen, stimmts?" Ich nickte.
"Dann gebe ich dir hier einen Einwahlbogen, den du bitte gleich ausfüllst. Es wäre gut, wenn du ihn in so einer viertel Stunde bei mir vorbeibringen könntest. Ist das okay?"
"Ja, sicher." antwortete ich, nahm den Bogen entgegen und verlies angespannt aber doch sehr erleichtert das Zimmer. Ava wartete schon gespannt auf mich, unterhielt sich jedoch mit einer Freundin, die mir noch nicht vorgestellt wurde. Neben den beiden etwas verloren stand Logan und schaute auf seinen Stundenplan. "Isa", sagte er, als er mich sah. "Wie wars? Soll ich dich beim Einwählen beraten?" "Gerne. Es war okay. Mrs. Roalstad ist sehr nett."
Logan lächelte und zog mir den Bogen aus der Hand. "Hier, du kannst mal einen Blick auf meinen Stundenplan werfen." Ich lächelte und nahm den kleinen Zettel entgegen.
Er hatte sich in Touristik, Ingenieurwesen, Fotografie, Chemie, Mathe und Englisch eingewählt.
"Also, ich weiß ja jetzt nicht, was Mädchen so interessiert, aber Ava zum Beispiel macht viel künstlerisches. Sie ist begeistert davon."
"Ja, wirklich, das Kunstangebot hier auf der Bayfield ist fantastisch!" schaltete sich nun Ava ein. Ihre Freunde blieb eher im Hintergrund und musterte mich mit einem neutralen Gesichtsausdruck.
"Isa, darf ich dir Summer vorstellen? Ich kenne sie aus meinem Designkurs. Summer, das ist Isa. Sie ist aus Deutschland und wohnt bei Logan, den kennst du ja." Summer lächelte mich an und sagte mit leiser Stimme: "Summer Dearing."
Ich antwortete: "Isabella Sheven."
"Sheven ist aber nicht besonders deutsch." bemerkte Ava. Ich lachte und antwortete: "Ja, mein Vater ist Schotte."
Summer zwinkerte mir zu, gab Ava zum Abschied einen Kuss auf die Wange und verschwand dann schließlich in der Menschenmenge. "Also gut, dann widmen wir uns jetzt deiner Einwahl. Logan, was meinst du, passt zu Isa?"
"Ich würde auf jeden Fall Meeresbiologie nehmen. Mathe und Englisch sind ja sowieso Pflicht. Mach doch noch Schauspiel, das ist lustig."
"Ja und dann musst du noch in unseren Fotografiekurs kommen. Das ist der einzige Kurs, den Logan und ich zusammen haben. Wirklich sehr schade." lächelte sie Logan an. Der nickte nur.
Also wählte ich mich in Fotografie, Schauspiel, Meeresbiologie, Gesundheitswesen, Mathe und Englisch ein. Ich brachte den Bogen noch bei Mrs. Roalstad vorbei und ging dann mit Logan zu meinem ersten Kurs Mathe, den wir beide anscheinend zusammen besuchten. Die Klassenzimmer waren im Unterschied zum Schulflur groß und sehr hell. Die Wände waren unterschiedlich in freundlichen Farben gestrichen und verziert mit Fotos von einzelnen Schülern. "Ich sitze hier neben Nathan. Den kennst du ja schon vom Markt. Willst du dich irgendwie zu uns setzen?"
"Ja, das wär gut, denk ich."
Nathan saß schon auf seinem Platz und unterhielt sich mit einem Mädchen, das, wie ich fand, ein wenig zu tief in die Make- up Dose gepackt hatte.
"Nathan, Kumpel." sagte Logan und klopfte Nathan auf die Schultern.
"Hey, Logan, wie gehts dir? Isa, richtig? Schön, dich wiederzusehen." lächelte Nathan mir zu. Ich bekam nicht viel als Antwort heraus und sagte nur: "Ja."
"Willst du bei uns sitzen?"
Ich nickte: "Wenn noch ein Platz frei ist."
"Ja ja, das kriegen wir hin."
Wir quetschten uns also zu dritt in die Ecke und warteten bis der Lehrer den Raum betrat.
"Morgen!" rief Mr. Schinkmann und warf seinen Koffer auf das Pult vor ihn. Er begrüßte mich und noch zwei andere Austauschschüler aus Frankreich und erzählte dann von organisatorischen Dingen. Auf mich machte er einen relativ anständigen Eindruck.
Die Stunde ging relativ schnell vorbei und Logan, Nathan und ich mussten uns wieder trennen. Mit der Sprache hatte ich auch in der Schule wenig Probleme. Mr. Schinkmann erklärte gut und geduldig und Logan versprach mir, allles nochmal in Ruhe zu erklären, wenn es nötig war.
Auf meinem Stundenplan stand als nächstes Englisch. Ich verließ den Kunstpavillion wieder und kehrte zurück ins Hauptgebäude und suchte den zweiten Stock auf.
Im Raum angekommen tänzelte Ava gleich auf mich zu, Seth im Schlepptau. "Isa, ich habe dich vermisst!" Ich lachte und gesellte mich zu den beiden. April stand ein wenig abseits und lächelte mich nur freundlich an, blieb aber an die Wand gelehnt stehen. "Isa, was machst du morgen, wir haben dienstags immer unser Treffen. Da kommen alle und musst dabei sein!"
"Morgen ist gut. Ich bin dabei, was macht ihr denn immer so?"
"Wir treffen uns bei Jacob, der hat eine eigene Villa direkt am Strand und chillen ein bisschen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Freundin Lola. Sie weiß genau, warum, und ich hoffe ich hab die Gedanken, die wir heute auf dem Nachhauseweg besprochen haben, gut zusammengefasstt und ergänzt! ;D

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