Cover


Prolog

Ich rannte und rannte und ich hörte die Schritte meiner Verfolger hinter mir. Ich lief durch die verlassenen Gassen und an leerstehenden Häusern vorbei. Die Schritte kamen immer und unaufhaltsam näher. Ich musste mich verstecken, sie in die Irre führen, denn ich wusste auf Dauer würde ich sie nicht abhalten können. Sie würden mich einholen und mitnehmen. Mir musste ein Plan einfallen. Und zwar schnell! Ich schätzte, dass sie mich in einer spätestens zwei Minuten eingeholt haben würden. Doch ich konnte nicht fort. Alle Eingänge waren besetzt, und eine andere Möglichkeit gab es nicht. Die Stadt stand wie in die Felswand eingemeißelt, und der einzige Zugang war eine ebenso wie die Stadt beeindruckende Treppe, und diese war strengstens bewacht. An allen Eingängen standen hochgefährliche, bewaffnete Männer. Alle bestens ausgebildet. Wie gesagt ein Ausbruch war unmöglich ohne dabei zu sterben. Und so weit wollte ich nun auch wieder nicht gehen. Ich rannte weiter meine Verfolger im Nacken. Ich konnte nicht mehr. Ich drückte mich in einen sehr schmalen Hauseingang und hoffte inständig dass meine Verfolger es nicht bemerkt hatten. Ich versuchte ganz leise zu atmen und mich nicht zu bewegen. Plötzlich ertönte (wie es schien) aus dem Berg ein lautes Gebrüll. So laut wie es nur ein überdimensional großes Tier ausstoßen konnte. Blitzartig wurde mir bewusst in welcher Gefahr wir alle standen. Wenn dieses Tier die Stadt erreichen würde, wären wir alle dem Tod geweiht. Anscheinend hatten das auch meine Verfolger begriffen, denn auf einmal blieben sie stehen, drehten sich um und liefen. Alle rannten sie um ihr Leben den Berg hinunter. Ich konnte nicht riskieren gesehen zu werden also verharrte ich noch ungefähr eine Minute und rannte dann auch. Plötzlich brach der Berg auseinander, und seine Einzelteile flogen durch die Luft. Instinktief kauerte ich mich auf dem Boden zusammen, und faltete die Hände über dem Kopf. Auf einmal spürte ich wie etwas auf mich zu fiel, dann wurde alles dunkel.


Kapitel 1

Hi mein Name ist Charlotte. Ich bin 16 Jahre alt und wohne in Vancouver, zusammen mit meiner Mutter. Ich lebe da schon, seit ich denken kann und seit zwei Jahren gehe ich auf die Junior high School dort. Ich habe viele Freunde und bin auch relativ gut in der Schule. Eigentlich könnte man sagen alles ist gut. Eigentlich. Naja das war es ja auch bis vor einem Jahr, als mein Vater auftauchte. Dann wurde alles anders. Aber ich will von ganz von vorn anfangen. Also: Ich hatte gerade das erste Jahr der Junior high hinter mir, und begann mich gerade so richtig einzugewöhnen. Ich kannte alle Lehrer und hatte auch schon gute Freunde. Doch als die Sommerferien begannen freute ich mich wie die anderen. Ich war glücklich das das erste Jahr hinter mir lag. Ich würde in den Sommerferien mit meiner Mutter nach New York fliegen und dort so richtig zur Ruhe kommen. Darauf freute ich mich besonders. Doch als ich von der Schule nach hause kam wartete dort eine Überraschung auf mich. Ich kam rein und rief wie immer:„ Hallo Mama“ doch diesmal antworteten mir zwei Stimmen. Eine helle (meine Mutter), und eine tiefe (von wem die war wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht). Ich zog mir meine Schuhe und meine Jacke aus, brachte meinen Toni in mein Zimmer und lief ins Esszimmer, wo meine Mutter (wie immer) auf mich wartete. Doch heute war sie nicht allein. Neben ihr am Tisch saß ein Mann den ich noch nie gesehen hatte. Er war ziemlich groß, hatte braune Haare und einen ebenso braunen Schnauzer. Er trug ein graues T-Shirt mit V- Ausschnitt, eine blaue Jeans und dazu graue Snekears. Nichts ungewöhnliches. Das einzige was mir an ihm auffiel war eine Narbe die sich an seinem gesamten Unterarm entlang zog. Meine Mutter ergriff das Wort und sagte :“Hallo Charlotte. Wie war es in der Schule ?“. Das wunderte mich, denn normalerweise nannte sie mich „Lottchen“. „Ganz Ok. Nichts besonderes“, antwortete ich ihr, wobei ich den mir unbekannten Mann nicht aus den Augen ließ. „ Das ist schön“, sagte der mir unbekannte Mann mit einer tiefen Stimme, „aber bestimmt willst du jetzt erst einmal essen.“ . Meine Mutter stand auf und lief in die Küche um mir mein Essen zu holen. In dieser Zeit war ich mit dem Mann allein. Auf einmal sagte der Mann „ Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt.“. „Ich heiße Charlotte.“, Antwortete ich ihm. „ Das weiß ich.“, sagte der Mann mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. „Mein Name ist John Silver und ich denke wir haben uns auch noch gar nicht begrüßt.“ „Ok, dann Guten Tag“, erwiderte ich. „Mir reicht ein einfaches Hallo auch aus“, sagte der Mann, „aber lass uns uns nicht mit diesen Kleinigkeiten aufhalten. Charlotte du bist jetzt 16, stimmts?“ „Stimmt“, gab ich zurück, „aber wenn ich fragen darf, was machen sie bei uns im Haus?“. „Das ist eine gute Frage. Ich will versuchen sie dir so gut wie möglich zu beantworten. Also, Charlotte: Du warst doch so lange du denken kannst mit deiner Mutter allein, oder?“ „Das stimmt auch“, antwortete ich ihm, ziemlich überrascht das dieser Mann anscheinend wusste, das ich meinen Vater nicht kannte, „aber worauf wollen sie hinaus?“. In diesem Moment kam meine Mutter wieder ins Zimmer, mit einem dampfenden Teller in der Hand, und fragte den Mann: „ Hast du es ihr schon gesagt?“. Und dieser erwiderte: „ bin gerade dabei“. Danach sagte, diesmal an mich gerichtet: „ Also fassen wir es kurz. Es hat sowieso keinen Zweck es lange heraus zu zögern. Charlotte, ich bin dein Vater.“.


Kapitel 2

Ich war zuerst völlig überrascht. (Naja was sollte man sonst sein, wenn ein bisher fremder Mann einfach so nach Hause kommt und sagt er sei dein Vater.) Ich guckte meine Mutter an um zu sehen ob er vielleicht log, aber ich sah ihr an das dieser John nicht log. Auf einmal ging mir ein Licht auf „Ah, dann bist du also Mamas neuer Freund. Schön dich kennen zu lernen.“, sagte ich und reichte ihm die Hand. „Ehm, nein Charlotte da verstehst du etwas falsch. John ist dein leiblicher Vater. Er kam kurz, bevor du nach Hause kamst zu mir und stellte sich vor. Ich erkannte ihn nicht sofort, aber es ist ja auch immerhin 16 Jahre her das ich ihn zuletzt gesehen habe. Doch nach einiger Zeit erkannte ich John wieder.“, erwiderte Mama. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Wütend das er erst nach 16 Jahren kam? Fröhlich das er endlich kam? Überrascht? Ich entschied mich für überrascht, doch damit war verbunden, das ich zuerst mal nicht wusste was ich sagen sollte. Der Mann schien zu erraten was in mir los war also sagte er: „ Ich glaube ich sollte mal erklären was ich hier nach 16 Jahren mache. Du hast doch nichts dagegen, oder Charlotte?“ Nein hatte ich nicht, denn mich interresierte es sehr, und meine Mutter anscheinend auch. Also sagte ich: „ Nein habe ich nicht.“ „ Ok dann fang ich mal an. Aber am besten schließen wir dazu die Fenster und gehen in einen geschützteren Raum.“, sagte John. Also taten wir das und gingen nach oben in das Arbeitszimmer meiner Mutter in dem sie in zwei Tagen in der Woche den Papierkram für eine Arztpraxis erledigte. Als wir uns dort alle gesetzt hatten fuhr John fort: „Als du vor sechtzehn Jahren geboren wurdest lebten deine Mutter und ich noch in Denver, das liegt in der Mitte von Nordamerika aber das weißt du vermutlich lägst schon aus Erdkunde. Jedenfalls war deine Mutter mit dir schwanger als ich einen Auftrag erhielt. Ich sollte nach Europa genauer gesagt nach Kossa das liegt in der Süd-West Ukraine. Dort sollte ich einen Drogen Handel im Wert von über 100.000 Euro verhindern. Ich musste mich entscheiden entweder ich würde bei euch bleiben- was ich natürlich auch am liebsten getan hätte-, oder ich würde gehen. Ich ging, weil deine Mutter und ich knapp bei Kasse waren, und wenn dann auch noch du dazu kommen würdest würde es wirklich hart werden. Also verließ ich die USA kurz, bevor du geboren wurdest.“ „Moment mal, ich dachte du wärst Angestellter bei einer Firma die ihren Hauptsitz in Berlin hat. Das hat nichts mit Drogen Dealern zu tun. Deswegen musstest du immer nach Europa!“, unterbrach ihn meine Mutter. „ Nein Stefanie, das war falsch. Ich war und bin immer noch Spitzen- Agent in einer Vereinigung gegen das Böse wir bekämpfen Mafias, Drogenhändler, Massenmörder und so weiter. Ich durfte es dir nicht sagen denn sonst wärst du und auch Charlotte in Gefahr gewesen, denn wenn einer unserer Gegner euch gefangen genommen hätten und euch gefoltert hätten würdet ihr da nur lebend wieder raus kommen, wenn ihr von nichts gewusst hättet. Also habe ich dir aus Angst um dein und um Charlottes Leben nichts erzählt. Ich wusste das das falsch war aber ich könnte nachts nicht schlafen wenn ihr in so großer Gefahr gewesen währt. Aus der Not heraus erzählte ich dir die Geschichte mit dem Angestellten und dem Hauptsitz in Berlin. Ich hoffte du würdest nicht zu oft nachfragen. Und als dann dieser Auftrag in der Ukraine kam musste ich mich entscheiden, entweder ihr oder dieser Auftrag. Und ihr wisst ja jetzt wie ich mich entschieden habe. Als ich von dem Auftrag zurück kam fällte ich eine Entscheidung. Ich würde nicht zu euch zurück kehren, ich wusste Charlotte und du Stefanie würdet überleben, wenn ich euch ein bisschen Geld zu stecken würde. Also tat ich das und verließ euch. Charlotte würde ihren Vater nie kennen lernen und du würdest mich vergessen. Ich hielt das für das Beste denn so wärt ihr beide aus der Gefahr. Auch, wenn es mir jeden Tag leid tut, das ich euch verließ blieb ich euch bis zum heutigen Tag fern um euch nicht wieder in Gefahr zu bringen.“ „Aha also das bist du wirklich: Ein Spitzen-Agent. Und was möchtest du jetzt noch bei uns? Ich dachte es wäre das Beste für uns, wenn du uns fort bleibst. Es kann doch nur einen unerklärlichen Grund geben weswegen du hier bist.“, erwiderte meine Mutter gereizt auf die Erklärungsrede meines Vaters. „ Ja das stimmt. Es gibt einen Grund dafür das ich hier bin. Und der betrifft dich Charlotte.“, antwortete mein Vater immer noch gutmütig meiner Mutter, „ Charlotte du musst wissen: Bei uns in der Vereinigung gibt es einen Brauch der besagt das jedes Kind eines Agenten mit seinem 17 Geburtstag in unsere Vereinigung aufgenommen wird, wenn es möchte und das Zeug dazu hat. Um Agent zu sein musst du gut sein und zwar in vielen Dingen und die musst du trainieren, aber um sie trainieren zu können brauchst du das Potenzial zum Agenten und entweder du hast es oder du hast es nicht. Also macht der Vater oder die Mutter je nachdem, welches Teil deiner Eltern ein Agent ist, ein halbes Jahr lang bis zu seinem 17 Geburtstag einen Crash Kurs mit dem Kind und am Ende wird entschieden,ob das Kind aufgenommen wird oder nicht.“ Zuerst war es ganz still, dann unterbrach meine Mutter das Schweigen indem sie sagte: „ Und Charlotte soll jetzt diesen Kurs machen, wo sie testen ob sie als Agent geeignet ist oder was soll ich daraus verstehen?“ „Ja. Genau deswegen bin ich hier ich soll ihr alles erklären. Danach wird sie sich ein halbes Jahr- mit mir zusammen- auf die Prüfung vorbereiten. Und nach dem halben Jahr kann sie dann entscheiden ob sie bleibt oder nicht. Wenn nicht wird sie zurück kehren und euer Leben wird so bleiben wie es immer war.“, erwiderte mein Vater, „ und du Charlotte musst jetzt entscheiden ob du mit mir kommen willst oder nicht.“ Ich schluckte das war alles ziemlich viel für mich. Ich hatte in knapp einer halben Stunde erfahren, wer mein Vater ist, das er Spitzen- Agent ist, das er mit Drogenbossen und Mördern zu tun hat, das er uns mit seiner bloßen Anwesenheit in Gefahr bringt, und das er genau deswegen 16 Jahre verschwunden war. Und dieser Mann war jetzt hier und wollte das ich mit ihm kam und einen Test mache in dem getestet wird ob ich das Zeug zur Agentin habe. Oha, das war wirklich viel! Und wenn ich so darüber nachdachte wurde mir bewusst das ich diesen Mann mir gegenüber noch nicht einmal wirklich kannte. Ok ich wusste wie er heißt, wie er aussieht und was sein Beruf ist aber sonst wusste ich nichts über ihn.John schien zu erraten dass das alles ziemlich viel für mich war. Also sagte er: „ Ich wohne in einem Hotel bei euch direkt um die Ecke, ich würde vorschlagen, ich ziehe mich dahin zurück und wir sprechen uns morgen noch mal. Ist das okay für euch? Ich weiß das es ziemlich viel zu bedenken gibt und es ist ja auch eine schwere Entscheidung.“ Alle waren mit dem Vorschlag zufrieden. Also verließ uns mein Vater und Mama und ich waren wieder allein.

Kapitel 3

Als ich am nächsten Tag aufwachte, brauchte es erst mal etwas Zeit, doch dann fiel mir alles wieder ein. Mein Vater war gekommen und hatte meiner Mutter und mir erzählt, das er ein Spitzen-Agent wäre und das dies der Grund sei weshalb er mein ganzes bisheriges Leben nicht da gewesen war. Dann erwähnte er das ich noch zu einer Prüfung sollte wo getestet wird ob ich das Zeug zum Agenten habe, und dazu müsste ich bald mit ihm weggehen. Während ich so darüber nachdachte fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste ob dieser Mann wirklich mein Vater war. Na klar meine Mutter hatte gesagt dass sie ihn erkannt hätte, aber um sie zu täuschen braucht man nur einen guten Stylisten und eine glaubwürdige Lüge. Also zog ich mich an, putzte mir die Zähne und lief runter, wo meine Mutter schon mit dem Frühstück wartete. Als ich schon ein Brötchen mit Marmelade und zwei Gläser Orangensaft gegessen bzw. getrunken hatte kam ich auf das Thema zu sprechen:„ Sag mal Mama, und du bist dir ganz sicher dass dieser John mein Vater ist?“ „Natürlich. Bevor du gestern nach Hause kamst unterhielten John und ich uns etwas und mir kam da auch dieser Gedanke, also kam ich auf ein paar Themen zu sprechen die nur er wissen konnte. Alles passte zusammen. Glaub mir Lottchen ich merke, wenn jemand mich anlügt.“ In dem Moment klingelte es. John. Als er eintrat sah er das wir noch am frühstücken waren und er wollte wieder gehen und in einer halben Stunde wieder kommen, doch meine Mutter überredete ihn zum bleiben. Also setzte er sich an den Tisch und sah uns beim essen zu. Schließlich fragte er:„ Und, hast du es dir überlegt? Das mit der Prüfung?“ Ich war auf diese Frage gefasst gewesen, und ich hatte auch schon eine Antwort parat:„ Wie würde es denn dann ablaufen angenommen ich willige ein? Und was passiert mit Mom?“ Mein Vater antwortete mir mit einem lächeln auf den Lippen:„ Ich finde es gut das du erst noch mal nachfragst, bevor du eine Entscheidung triffst. Das hast du von deiner Mutter. Aber zurück zu deiner Frage. Angenommen du willigst ein nehmen wir den nächsten Flieger nach Bermejo in Bolivien das liegt in Süd Amerika. Dort wirst du deinen Test mit zwei Monatiger Vorbereitung absolvieren und dann entweder wieder -falls du durchfällst- ein normales Leben führen oder eine Ausbildung als Agent absolvieren und wie es danach weitergeht sehen wir dann. Was mit deiner Mutter geschieht kann ich dir leider noch nicht alles sagen ich weiß es selbst noch nicht aber ich denke sie werden sie in ein kleines Dorf in einem unbedeutenden Land bringen, wo sie ein normales Leben führen kann. Soweit zu deinen Fragen. Musst du sonst noch etwas wissen, bevor du dich entscheidest?“ „ Ja. Kann ich theoretisch nach dem Test auch einfach sagen dass ich keine Lust aufs Agent sein habe und dass ich aufhöre?“ „ Theoretisch nicht aber sollte es dir so schlimm vorkommen kannst du ja immer noch beim Test extra schlecht tun.“, antwortete er mir mit einem zwinkern, „ Noch weitere Fragen“ „Nein, vorerst nicht.“, antwortete ich. „Nur Zeit zum überlegen.“ „Davon kann ich dir leider nicht allzu viel geben. Ich muss in einer Woche zurück sein. Mit oder dich.“ Also hast du ungefär vier Tage zum überlegen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /