26. Februar
Ich schlug die Augen auf. Das Zifferblatt meines Weckers zeigte 5:30 Uhr. „Scheiße!“, fluchte ich als ich wach im Bett lag. Ich blickte an die Decke. Wenn es Vampire gibt, gibt es bestimmt auch Werwölfe und den ganzen Humbug. Ich glaub ich wollte gar nicht wissen was nachts durch den Wald lief. Ich stand auf und ging Richtung Badezimmer. Ich zog mir grade meine Schuhe an als meine Mutter rief. „Schaaatz das Mädchen ist wieder gekommen“, rief meine Mutter. Ich verdrehte die Augen Typisch Mama. Joyce stand in der Tür und sah mich erwartungsvoll an. Ich lief an ihr vorbei und stieg in mein Auto. Sie stieg auf der anderen Seite ein und sah mich an. „Du. Daylina?“, sagte sie vorsichtig. „Ja?“, sagte ich und lächelte sie an. „Darian vermisst dich. Redest du nur nicht mit ihm weil der… naja….du weißt schon was… ist?“, sagte sie und sah mich mit einer traurigen Miene an. „Nein“, sagte ich und konzentrierte mich auf die Straße. Ja, warum war ich so sauer auf ihn? Er wusste nicht was ich fühle er wusste nicht das es mir egal ist was er ist. Ich parkte und wollte grade aussteigen, da packte Joyce meinen Arm. „LASS MICH LOS!“, fauchte ich. Sie ließ mich los und ich ging Richtung Schule. Ich merkte nur noch einen dumpfen Schlag und einen stechenen Schmerz.
„Ah“, murmelte ich als ich zu mir kam. Mein Kopf schmerzte höllisch. „Ach wach, Daylina Bianca Ronofsky“, hörte ich eine Stimme. „Wer“, brachte ich doch meine Stimme versagte. Ich lag in einem Himmelbett. „Mein Name geht dich nichts an. Aber ich verstehe was Darian an dir so anziehen findet“, sagte ein männliche Stimme: „Wie seine Mutter. Du siehst ihr aber auch verdammt ähnlich, so wunderschön“. „Lass mich gehen!“, fauchte ich und ging Richtung Tür. „Nein werde ich nicht“, sagte der Mann und ich spürte seinen Blick in meinem Nacken. Ich drehte mich um und funkelte ihn böse an. „Wer sind sie? Was sind sie?“,sagte ich und sah ihn direkt an. Ich konnte seine Gedanken nicht lesen. „Du weißt was Darian ist?“, fragte er überrascht. „Ja!“, sagte ich und sah ihn stirnrunzelnd an. „Ich bin Inek-Si. Darian ist eins meiner Kinder“, sagte er und blickte mich an. „Kind? Ihr seht euch aber gar nicht ähnlich“, spottete ich und sah ihn kalt an. „Hör mal wie erlaubst du dir mit einem 2290 Jahren alten Vampir zu reden Mädchen!“, knurrte er und mir lief es kalt den Rücken runter. Ich konnte noch nicht einmal mit den Augen blinzeln da war er schon vor mir. Er stütze sie von der Tür ab, um mir alle flucht Möglichkeiten zu versperren. Er kam mir näher. „Griffe weg!“, sagte ich bestimmt. „Willst du deinem Darian nicht fremd küssen?“, lachte Inek-Si. Wut kochte in mir hoch. „Nein!“, fauchte ich ihn an. „Dann spricht doch nichts dagegen“, sagte er schmunzelnd. „Sehr viel!“, knurrte ich, „Sie sind zu alt!“. Nun fing er an zu lachen. „Das stimmt allerdings“, brachte er unter lachen raus. „Ich bring dir was zu essen. Du brauchst gar nicht an Flucht denken. Die Tür ist abgeschlossen und du bist hier im 17. Stock“, sagte er und öffnete die Tür. Als die Tür geschlossen war hörte ich Schlösser klicken. Na toll! Ich setzte mich aufs Bett und stütze mein Kopf mit meinem Arm. Was wollte diese wandelnde Mumie eigentlich von mir? Ich hörte eine leises klopfen am Fenster. Ich sah einen Schatten auf der dem Balkon stehen. Als ich näher hinsah erkannte ich ihn. Darian! Tränen kullerten mir die Wangen runter. Ich öffnete leise die Glastür. Als die Tür offen war schloss er mich in seine Arme. „Oh mein Gott, Daylina. Hat er dir irgendwas angetan?“, flüsterte Darian. Ich schüttelte nur den Kopf an seiner Brust. Ich hörte keinen Herzschlag. Darian war eigentlich gar nicht so kalt wie ich es mir vorgestellt hatte. „Warmer Kaffee“, flüsterte er in mein Ohr hinein. „Komm“. Er stieg auf die Brüstung des Geländers. „Du willst doch nicht da runterspringen“, jammerte ich und stieg auf seinen Rücken. Ich hörte ein leises Kichern. „Dir passiert schon nicht und nicht schreien sonst hört uns der Alte“, flüsterte Darian. Ich nickte und dann Sprang er. Bei dem Versuch nicht zu schreien biss ich mir auf die Lippe. Ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut. Darian drehte sich zu mir. Legte seine Lippen auf meine und strich mit seiner Zunge über die kleine Wunde. Sie hörte sofort auf zu Bluten. „Ich will ja nicht stören, aber der Alte hat gemerkt, dass sie nicht mehr in dem Zimmer ist“, sagte Joyce, die neben uns stehen geblieben ist. „Was will er eigentlich von mir“, sagte ich auf Darian’s Rücken. Er trug mich weil ich nicht so schnell bin wie ein Vampir. „Inek-Si war der Berater von Kleopatra VII. Du weißt es nicht aber du bist ihr in vielerlei Hinsichten recht ähnlich. Sie war wunderschön, intelligent und unglaublich temperamentvoll“, sagte Darian und ich hörte schon fast sein Grinsen, „Sie hatte das schönste Lächeln der damaligen Zeit“. „DU fandest sie anscheinend auch toll“, sagte ich missmutig. „Sicher immerhin war sie unserer Mutter“, sagte Joyce missmutig. „Die Königin Kleopatra war eure Mutter?“, fragte ich erstaunt. „Dieser Inek-Si meinte etwas von Darian wäre eins seiner Kinder“, fiel es mir wieder ein. „Nein“, sagte nun Joyce, „Dieser Mistkerl ist nicht unser Vater. Unser Vater war ein Mann aus dem Königreich, an dem unsere Mutter Gefallen gefunden hatte. Inek- Si war derjenige der uns gewandelt hat!“. „Oh“, machte ich nur. „Er war in unsere Mutter verliebt“, knurrte Darian mit zusammengepressten Zähnen. Ich sagte nichts mehr, denn ich wollte nicht in alten Wunden stechen. Nach einiger Zeit schlief ich auf Darian’s Rücken ein.
27. Februar
Ich träumte totalen Mist. Als ich aufwachte lag Darian neben mir. Als ich auf mein Handy schaute hatte ich 30 Anrufe in Abwesenheit. 20 von meinen Eltern und 10 von Mario. Mist den habe ich total vergessen. Ich ruf erst mal meine Mum an. Die kommt grade wahrscheinlich um kam vor Sorgen. „Wen willst du anrufen?“, brummte Darian. „Meine Mutter“, sagte ich und hielt mir mein Handy ans Ohr. Tut, Tut. „Daylina?“, hörte ich meine Mum schlurzen. „Ja tut mir leid ich hab bei einer Freundin geschlafen. Es ist viel passiert. Bei dem ganzen Trubel hab ich vergessen Bescheid zu sage“, sagte ich. „Oh mein Gott Daylina! Mach das nie wieder! Dein Vater und ich haben uns solche Sorgen gemacht“, sagte meine Mum. Ich beruhigte sie ein bisschen und sagte dass ich später nach Hause kommen würde. „Komm wieder ins Bett“, hörte ich Darian sagen. Ich sah ihn misstrauisch an. „Du hast es doch nicht ausgenutzt das ich so fest geschlafen habe?“, fragte ich und verengte die Augen. „Nein!“, sagte Darian und setzt sich ins Bett. Ich setzt mich zu ihm. Er umarmte mir von hinten und flüsterte mir ins Ohr: „Ich liebe dich“. Ich schaute ihm direkt in die Augen. „D-du bist aber kein Mensch. I-ich werde alt und du… Ach verdammt ich liebe dich doch auch“, sagte ich und lies meinen Tränen freien Lauf. Bevor ich mit den Augen blinzeln konnte stand Darian vor mir. Er drückte mich aufs Bett und küsste mich. Nach ein paar Minuten drückte ich Darian sachte weg. „Ich muss nach Hause“, flüsterte ich, „Wir sehen uns gleich in der Schule“. Ich ging nun nach Hause. Als ich Zuhause ankam hatten wir schon 7 Uhr. Ich stieg schnell unter die Dusche und dann schnappte ich mir ein toaste. Als ich die Haustür öffnete stand eine schwarze Limousine in der Einfahrt. Ich verdrehte die Augen. Typisch Darian. Ich stieg in das Auto und begrüßte Darian mit einem Kuss. „Sind wir eigentlich zusammen?“, fragte ich und musterte Darian. „Ja“, sagte er und küsste mich mit einem Grinsen. Mein Bauch kribbelte und ich sah aus dem Fenster. Was soll ich nur Mario erzählen? „Hey Hitzkopf, was ist los?“, fragte Darian. Ich schüttelte den Kopf. „Junger Herr wir sind da“, kam eine Stimme vom Fahrer. „Danke, James“, sagte Darian und lächelte. Der Wagen hielt und Darian machte mir die Tür auf. Er half mir aus dem Auto. Ich stolperte und fand mich in Darian’s Armen wieder. Daran werde ich mich sicher nicht gewöhnen. Jemand räusperte sich hinter mir. Ich schluckte und drehte mich langsam um. Vor mir stand Mario. ,Sie hat mich wegen DEM versetzt?‘ , dachte Mario und sah Darian verächtig an. Darian entging das nicht und legte einen Arm um meine Taille. „Halleluja“, hörte ich Joyce neben mir sagen, „Wurde auch mal Zeit, dass ihr zusammenkommt“. ,Aso sie hat ja so etwas erwähnt von wegen Freund und so‘, dachte Mario und ohne ein Wort ging er von dann. Als wir die Klasse betraten hörte ich von vielen Jungs in ihren Gedanken. ,Scheiße‘ oder, Das wird er bereuen‘ und von einem der Mädchen ,Die Schlampe ist echt mit ihm zusammen‘. Es war ein schönes Gefühl mit Darian zusammen zu sein. Ich ging grade aufs Klo, als jemand meinen Arm packte. Alejo stand da und sah mich durchdringend an. „Daylina, Darian ist gefährlich“, flüsterte Alejo. Seine Gedanken waren ein bisschen verworren. Ich ging gedankenverloren aufs Klo. Als ich wieder raustrat wartete Darian schon. „Was wollte Alejo eben von dir?“, fragte er und legte seinen Arm auf meine Schulter. „Er meinte, dass du gefährlich wärst“, murmelte ich leise. Ich wusste dass er mich hörte denn er antwortete, „Er hat recht. Ich bin wirklich gefährlich“. Ich lächelte und murmelte: „Ich weiß!“ Ich küsste ihn. Als wir bei unserer Klasse ankamen warteten schon böse Blicke auf uns. Die Einzige die uns lächelnd begrüßte war Joyce. „Daylina lass uns Morgen shoppen gehen“, sagte sie und griff nach meinen Händen. Ich nickte nur baff. Was hatte sie vor? Es schien als könnte sie Gedankenlesen oder vielleicht definierte sie einfach meine verdutze Miene. „Bald ist der alljährliche Ball!“,trällerte sie. Ich schluckte. Ball?! „Ich geh da nicht hin!“, sagte ich bestimmt. Sie überging einfach meinen Wiederspruch und plapperte weiter. „Ich glaube rot ist die perfekte Farbe für dich ich weiß genau was wir für dich aussuchen. Naja ich bin morgen um 5 Uhr bei dir“, sagte sie glücklich und tänzelte davon. Alejo trat zu mir. „Was ist denn mit der los?“, fragte er und blickte Joyce hinterher. Ich zuckte nur die Achseln. Ich hatte keine Lust auf Erklärungen. ,Sie geht bestimmt mit Darian auf den Ball‘, dachte Alejo. „Ich gehe gar nicht hin“, rutschte es mir raus. Oh Gott! Ich habe auf seine Gedanken geantwortet. Jetzt sperren sie mich in einen Zoo als Attraktion ein! Schoß es mir durch den Kopf. Panisch schaute ich Alejo an. „Hab ich laut gedacht?“, fragte er verblüfft. Erleichterung, PUR! Ich atmete erleichtert aus und nickte nur. Für mehr war ich nicht in der Lage nach dieser Panik-Attacke. „Daylina dann geh doch mit mir hin“, fragte Alejo und fügte hastig hinzu, „nur als Freunde versteht sich“. Ich schüttelte den Kopf. Männer waren doch so merkwürdige Geschöpfe.
28. Februar
Es war 5 Uhr und Joyce würde jeden Moment kommen um mich abzuholen. In der Schule war sie total hibbelig gewesen. Es klingelte, ich öffnete die Tür und Joyce fiel mir um den Hals. Ich schnappte mir meine Handtasche und meine Jacke und ging richtung Auto. „Aber nur für dich!“, fauchte ich und blickte sie vorwurfsvoll a. „Und erwarte von mir keine Begeisterung“, fügte ich noch hinzu. Sie nickte nur grinsend. „Weißt du meine Mum sollte immer, dass ich ihr die Kleider aussuchte. Sie stand da auch nicht so drauf“, murmelte Joyce und schaute aus dem Fenster. „Du Joyce wieso hat diese Mumie deine Mutter nicht zum Vampir gemacht?“, fragte ich zögernd. „Hat er!“, bestätigte sie und sah nun wütend. „Also lebt sie noch?“, fragte ich nun. Die mächtigste Königin der Geschichte konnte noch leben. „Nein“, sagte nun Joyce traurig, „Als sie gewandelt war und merkte was sie nun war hat sie Selbstmord begangen“. „Das tut mir leid“, sagte ich nun leise und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Als wir mein Kleid gekauft hatten gingen wir noch die Straße entlang. „Warte hier ich hole uns kurz ein Kaffee“, trällerte Joyce und schon war sie weg. „Hey na süße“, sagte eine schmierige stimme. ,Wow die ist echt heiß die füllen wir ab und dann ab in die Kiste‘, dachte der Eine. „Lust was mit uns zu trinken?“, fragte er und schaute zu mir runter. „Mit dir?“, fragte ich angewidert. „Gibs hier ein Problem, Schatz?“, hörte ich eine vertraute Stimme. Darian. Ich lächelte ihn an und sagte: „Diese Jungs wollten mich abfüllen und mit mir schmutzigen Sex haben“. ,Heilige Scheiße ihr Freund ist ja breit‘, dachte der andere. Ich musste kichern. „Ich hoffe was sie sagte ist nicht wahr“, knurrte Darian und funkelte die Jungs an. Sie machten einen Schritt zurück. „Ne ne wir haben sie verwechselt“, sagte der Eine rasch. ,Der würde uns Platt machen‘, dachte er und beide gingen rasch davon. „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich dich vor solchen Jungs retten“, sagte Darian und küsste mich. „Echt?“, fragte ich und dachte stark nach. „Vor deinem Gedächnisverlust“, sagte er grinsend. „Hallo Darian“, sagte Joyce, die mit 2 dampfenden Bechern zu uns kam. „Hi“, sagte er und legte seinen Arm um meine Taille. „Sag mal wieso bist du eigentlich hier?“, fragte ich nun misstrauisch. „Ich musste was besorgen“, sagte er und hielt seine Tüte hoch. Ich schaute auf die Uhr schon 8 Uhr. „Ich muss langsam nach Hause“, sagte ich und lief richtung Auto. Als ich zuhause war fiel ich nur noch ins Bett.
Tag der Veröffentlichung: 25.03.2010
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Widmung:
für Daimi, meine Beste und meine bessere Hälfte